DE3937531A1 - Lenkbare dilatationskatheteranordnung - Google Patents
Lenkbare dilatationskatheteranordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine lenkbare Dilatationskatheteranordnung und insbe
sondere eine Katheteranordnung mit mindestens einem durchgehenden Lumen.
Katheter weisen rohrförmige Teile auf, die in den Körper aus verschiedenen me
dizinischen, insbesondere diagnostischen und/oder therapeutischen Gründen
eingeführt werden. In vielen Fällen kommt der Lenkbarkeit solcher Katheter Be
deutung zu; die Lenkbarkeit ist besonders wichtig bei gewissen urologischen und
kardiovaskulären Anwendungen.
Es wurde mehrfach versucht, lenkbare Katheter zu entwickeln. Beispielsweise be
schreibt die US-PS 10 60 665 einen frühen Versuch, einen Katheter bereitzustel
len, der sich in gewissem Umfang leiten läßt. Bei diesem und anderen Kathetern
und Katheterführungen, die in späteren Patenten, beispielsweise den US-PS 25 74
840 und 26 88 329, beschrieben sind, ist nur eine begrenzte Lenkbarkeit gegeben.
Außerdem sind einige der als lenkbar angesehenen Katheter zu groß und zu steif,
um im kardiovaskulären Bereich praktisch eingesetzt werden zu können. Zu ver
weisen ist in diesem Zusammenhang beispielshalber auf die US-PSn 34 70 876
und 36 05 725, die Katheter offenbaren, bei denen Drähte äquidistant entlang der
Längsabmessung des Katheters angeordnet und mit einer Lenkvorrichtung ver
bunden sind, die an den Drähten zieht, um das distale Ende des Katheters zu ver
anlassen, in eine gewünschte Richtung zu gehen. Daneben sind aus den US-PSn
35 21 620, 35 47 103, 36 25 200 und 40 20 829 Federwendel-Führungsdrähte be
kannt, die ein gewisses Maß an Lenkbarkeit geben, jedoch zu steif sind, um bei
gewissen delikaten kardiovaskulären Eingriffen gefahrlos eingesetzt werden zu
können.
Aus der US-PS 40 33 331 ist ein Koronarkatheter bekannt, der ein Hauptlumen
und ein Lumen für einen Formgebungsdraht aufweist. Wenn der Draht durch das
Formgebungsdraht-Lumen hindurch herausgezogen wird, nimmt der Katheter
gewisse vorbestimmte Konfigurationen ein. Zwar eignet sich dieser sogenannte
lenkbare Katheter für einige kardiovaskuläre Anwendungen, beispielsweise das
Positionieren einer anfänglichen Führungskatheterführung durch die hindurch
andere Geräte geführt werden; die begrenzte Lenkbarkeit und die eingeschränkte
Steuerbarkeit der Spitze des Katheters schließen jedoch einen extensiven Einsatz
aus.
Ein als perkutane transluminale Koronar-Angioplastik (PTCA) bekanntes medi
zinisches Verfahren wurde um 1976-1977 von Dr. Andreas Grüntzig entwickelt.
Entsprechend diesem Verfahren läßt sich eine Blockierung in einer Koronararte
rie dadurch mindestens teilweise beseitigen, daß ein Ballon-Dilatationskatheter
durch die blockierte Stelle hindurchgeschoben und der Ballon aufgeweitet wird.
Beim Positionieren wird es notwendig, den Ballon-Dilatationskatheter an seinen
Bestimmungsort, d.h. durch die die Blockierung verursachende stenotische Läsion
hindurch, zu "lenken", indem an dem proximalen Ende des Katheters entspre
chend manipuliert wird.
Das Vorgehen ist in der Praxis recht kompliziert und besteht darin, daß ein
Kathetersystem unter Lokalanästhesie über die Oberschenkel- oder Oberarmar
terie eingeführt wird. Ein vorgeformter Führungskatheter wird in die Öffnung der
Koronararterie eingebracht, und durch diesen Führungskatheter hindurch wird
ein zweiter Dilatationskatheter in die Zweige der Koronararterie vorgeschoben.
Der Dilatationskatheter weist nahe seiner Spitze einen elliptisch geformten Bal
lonabschnitt auf, der aufgebläht und zum Schrumpfen gebracht werden kann.
Nach Durchqueren der stenotischen Läsion der Koronararterie wird der Bal
lonabschnitt mit einem Fluid aufgebläht, wodurch das Lumen des Gefäßes dila
tiert wird.
Das PTCA-Verfahren und die zugehörige Ausrüstung wurden während der letz
ten sechs Jahre zunehmend verfeinert. Die erste marktfähige PTCA-Vorrichtung
bestand aus einem kleinen Katheter mit einer einzigen Ballonöffnung und ohne
zentralem Lumen; d.h., es handelte sich um ein sogenanntes "Festdraht"-System,
das an seinem distalen Ende in seitlichen Öffnungen endete. Dieses aus der US-
PS 41 95 637 bekannte System wurde von Dr. Grüntzig entworfen und in den
Vereinigten Staaten von Amerika durch die USCI auf den Markt gebracht. Das in
der US-PS 41 95 637 beschriebene Festdraht-Kathetersystem weist einen Ballon
dilatationskatheter und einen Niederfriktions-Führungskatheter bestehend aus
einem rohrförmigen Teil auf, das in ein starreres aufgeschrumpftes rohrförmiges
Teil eingepaßt ist, das nicht von gleicher Ausdehnung ist. Das distale Ende des
Ballondilatationskatheters weist eine flexible Spitze auf, die vorzugsweise aus ei
nem Federstahldraht hergestellt ist.
In den Jahren 1980-1981 begann der an der Stanford University arbeitende Dr.
John Simpson das Festdrahtsystem zu modifizieren, und er entwickelte schließlich
einen Katheter mit einem freien zentralen Lumen für bewegbare Führungs
drähte. Dieses Kathetersystem ist in der US-PS 43 23 071 beschrieben. Durch den
Einsatz eines solchen Systems mit bewegbarem Draht konnte die gewünschte Ko
ronararterie leichter gewählt werden, und es war möglich, kleinere Zweige zu er
reichen, weil die bewegbaren Führungsdrähte von Natur aus kleiner und flexibler
als das Festdrahtsystem sind. Nach der Entwicklung des als Simpson-Robert-Sy
stem bekannten Katheters mit bewegbaren Führungsdrähten, das von der Firma
Advanced Cardiovascular Systems, Inc. (ACS) auf den Markt gebracht wird,
wurde das Festdrahtsystem von der USCI aufgegeben, und die USCI brachte eine
als lenkbarer Katheter bezeichnete ähnliche Vorrichtung unter dem Handelsna
men DILACA (eingetragenes Warenzeichen) auf den Markt.
Es wird ein weiteres Kathetersystem verwendet, das als das Hartzler-Niederpro
fil-Kathetersystem bekannt ist. Bei diesem Kathetersystem ist ein Ballon-Dilata
tionskatheter mit einem konzentrisch aufgenommenen Führungsdraht versehen,
der über die Längserstreckung des Katheters verläuft. Das distale Ende des Füh
rungsdrahtes reicht ein kurzes Stück über das distale Ende des Ballon-Dilata
tionskatheters hinaus, und es ist an dem distalen Ende des Ballon-Dilatations
katheters befestigt.
Das Kathetersystem mit bewegbaren Führungsdrähten und das- Niederprofil-
Kathetersystem stellen jeweils einen Fortschritt dar; sie sind jedoch noch immer
mit Mängeln, wie begrenzte Lenkbarkeit behaftet, die derzeit von der Drehmo
ment-Übertragungsfähigkeit oder Drehmomentsteuerung des bewegbaren
Drahtes abhängt. Die Lenkbarkeit ist bei einem kardiovaskulärem Eingriff, wie
PTCA oder Angioplastik, von großer Bedeutung, da geringere Lenkbarkeit zur
Folge hat, daß sich die Dauer des Eingriffs verlängert und der Patient unter Um
ständen größerem Trauma ausgesetzt wird. Ein mehrfaches Einführen von Füh
rungsdrähten und Kathetern kann zu Thrombose führen, weil eine Koagulation
entlang einer Führungsdrahtoberfläche einsetzen und in das Herz getrieben wer
den kann, wenn ein Katheter über den Führungsdraht geschoben wird. Außerdem
gibt es Blockierungen, die mit den derzeit bekannten Geräten einfach nicht er
reicht werden können.
Es besteht daher ein Bedürfnis nach einer besser lenkbaren Katheteranordnung,
die sich insbesondere für Eingriffe wie die perkutane transluminale Koronar-An
gioplastik eignet. Eine solche Katheteranordnung sollte vorzugsweise die folgen
den Eigenschaften haben:
- 1. Der gesamte Katheter sollte ausreichend klein sein, um diesbezüglich mit den bereits existierenden kleinen Dilatationskathetern günstig verglichen werden zu können.
- 2. Der Katheter sollte Dreh- und Auslenkbewegungen zulassen. Eine Drehbe wegung der Lenkspitze sollte präzise genug sein, um sich einer 1 : 1-Drehmo mentübertragung möglichst weitgehend anzunähern. Dadurch könnten auf vorteilhafte Weise die bereits verfügbaren, zur Übertragung hoher Drehmo mente geeigneten Drähte ersetzt werden.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Katheter mit
verbesserter Lenkbarkeit zu schaffen, insbesondere einen lenkbaren Katheter mit
durchgehendem Lumen, der sich für kardiovaskuläre Anwendungen eignet. Es
soll eine Katheteranordnung erhalten werden, die es erlaubt, Führungsdrähte
oder Ballons in unterschiedliche Teile der kardialen und vaskulären Systeme so
wie des Körpers einzubringen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Dilatationskatheteran
ordnung mit einem ersten flexiblen rohrförmigen Teil, das einen Federwendel
körper aufweist, der ein Lumen begrenzt, wobei das erste rohrförmige Teil und
der Federwendelkörper mit jeweils einem Proximalen und einem distalen Ende
versehen sind und der Federwendelkörper einen flexiblen Überzug trägt;
einem ein distales und ein proximales Ende aufweisenden, zweiten kleineren rohrförmigen Teil, das mit einem oder mehreren Lumen versehen ist, von denen mindestens eines an seinem distalen Ende offen ist, wobei das zweite rohrförmige Teil derart durch das erste rohrförmige Teil hindurchreicht, daß sich das distale Ende des zweiten rohrförmigen Teil in distaler Richtung bis zu dem distalen Ende des ersten rohrförmigen Teiles erstreckt;
einer konzentrisch zu den distalen Enden der beiden rohrförmigen Teile ange ordneten Dilatationsballonanordnung; und
einer an dem proximalen Ende des Dilatationskatheters angebrachten Steuervor richtung, die mindestens einen mit dem Innenraum des ersten rohrförmigen Teils und/oder einem oder mehreren Lumen des zweiten rohrförmigen Teils in Fluid verbindung stehenden Durchlaß aufweist, wobei die Steuervorrichtung und der Dilatationskatheter derart ausgebildet sind, daß sich bei einer Drehung der Steuervorrichtung der Dilatationskatheter selbst dreht und dadurch das distale Ende des Dilatationskatheters zu einer Drehbewegung veranlaßt wird.
einem ein distales und ein proximales Ende aufweisenden, zweiten kleineren rohrförmigen Teil, das mit einem oder mehreren Lumen versehen ist, von denen mindestens eines an seinem distalen Ende offen ist, wobei das zweite rohrförmige Teil derart durch das erste rohrförmige Teil hindurchreicht, daß sich das distale Ende des zweiten rohrförmigen Teil in distaler Richtung bis zu dem distalen Ende des ersten rohrförmigen Teiles erstreckt;
einer konzentrisch zu den distalen Enden der beiden rohrförmigen Teile ange ordneten Dilatationsballonanordnung; und
einer an dem proximalen Ende des Dilatationskatheters angebrachten Steuervor richtung, die mindestens einen mit dem Innenraum des ersten rohrförmigen Teils und/oder einem oder mehreren Lumen des zweiten rohrförmigen Teils in Fluid verbindung stehenden Durchlaß aufweist, wobei die Steuervorrichtung und der Dilatationskatheter derart ausgebildet sind, daß sich bei einer Drehung der Steuervorrichtung der Dilatationskatheter selbst dreht und dadurch das distale Ende des Dilatationskatheters zu einer Drehbewegung veranlaßt wird.
Zweckmäßige weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Bei der Dilatationskatheteranordnung nach der Erfindung kann ein Veranke
rungs- oder Drehmomentdraht von dem proximalen Ende des Federwendelkör
pers durch das erste rohrförmige Teil hindurch bis zu einer Stelle innerhalb des
Dilatationsballons reichen. Vorzugsweise ist dieser Drehmomentdraht an der In
nenfläche sowohl des proximalen als auch des distalen Endes des Federwendel
körpers festgelegt, beispielsweise durch Verkleben, Weich- oder Hartlöten oder
Verschweißen. Vorzugsweise verjüngt sich dieser Drehmomentdraht allmählich
an seinem distalen Ende, wobei die Verjüngung etwa 8 bis 20 cm und vorzugs
weise 10 bis 12 cm proximal von seinem distalen Ende beginnt.
Das zweite rohrförmige Teil kann ein oder mehrere Lumen aufweisen, wobei
mindestens eines der Lumen an seinem distalen Ende offen ist. Vorzugsweise ist
das zweite rohrförmige Teil mit einem einzigen, offenen Lumen versehen, das mit
einem Durchlaß in der Steuervorrichtung in Fluidverbindung steht. Wenn das
zweite rohrförmige Teil ein einziges Lumen aufweist, kann dieses rohrförmige
Teil aus zwei oder mehr Einzelteilen, vorzugsweise zwei Einzelteilen von unter
schiedlicher Größe, zusammengesetzt sein. Beispielsweise kann das zweite rohr
förmige Teil ein erstes, größeres Einzelteil aufweisen, das von dem proximalen
Ende des rohrförmigen Teils bis zu einer Stelle innerhalb des Dilatationsballons
oder benachbart dem proximalen Ende desselben reicht, und das proximale Ende
eines zweiten kleineren Einzelteils kann in diesem Fall mit der Innenseite des di
stalen Endes des größeren ersten Einzelteils verbunden sein. Eine solche Verbin
dung läßt sich zweckmäßig mittels eines unter UV-Bestrahlung aushärtenden
Klebers oder einer Cyanoacrylat-Verklebung herstellen.
Die erwähnte zweiteilige Ausbildung des zweiten rohrförmigen Teils eignet sich
für gewisse Polymerwerkstoffe, beispielsweise Polyimid. Vorzugsweise besteht je
doch das zweite rohrförmige Teil mindestens teilweise aus einem zweckentspre
chenden Polymerwerkstoff, beispielsweise Polyethylen, der eine Querschnitts
verminderung erlaubt oder gezogen werden kann, um den Durchmesser des di
stalen Abschnitts des zweiten rohrförmigen Teils zu vermindern. Die Quer
schnittsverminderung ist zweckmäßig 8 bis 20 cm und vorteilhaft 10 bis 12 cm
proximal von dem distalen Ende des zweiten rohrförmigen Teils vorzusehen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend unter Bezug
nahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf den distalen Abschnitt einer Dilatations
katheteranordnung nach der Erfindung,
Fig. 2 und 3 jeweils einen Teillängsschnitt des distalen Teils einer Ausfüh
rungsform der Katheteranordnung nach der Erfindung
Fig. 4 und 5 jeweils einen Teillängsschnitt eines proximalen Teils einer Aus
führungsform der Katheteranordnung nach der Erfindung, und
Fig. 6 einen Längsschnitt durch den proximalen Abschnitt einer Aus
führungsform der Katheteranordnung nach der Erfindung.
Der in Fig. 1 veranschaulichte Ballon-Dilatationskatheter 1 weist ein erstes rohr
förmiges Teil 2 auf, das proximal von einem Dilatationsballon 3 endet. Entlang
der Längserstreckung des ersten rohrförmigen Teils 2 und durch den Dilatations
ballon 3 hindurch verläuft ein zweites rohrförmiges Teil 4. Benachbart dem di
stalen Ende 5 des zweiten rohrförmigen Teils 4 befindet sich eine radioopake
Markierung 6. Eine weitere radioopake Markierung 7 ist innerhalb des Dilata
tionsballons 3 konzentrisch zu dem zweiten rohrförmigen Teil 4 angeordnet. Die
beiden fakultativ vorgesehenen Markierungen 6 und 7 können aus radioopaken
Werkstoffen, wie Platin, Gold, Wolfram und Tantal, bestehen.
Der Aufbau des distalen Abschnitts eines erfindungsgemäß ausgebildeten Kathe
ters ist in den Fign. 2 und 3 deutlicher zu erkennen. Das in Fig. 1 veranschaulichte
erste rohrförmige Teil 2 weist einen Federwendelkörper 10 mit einem flexiblen
Überzug 11 auf. Der Überzug 11 erstreckt sich über die gesamte Außenfläche des
Federwendelkörpers 10, und der Überzug endet an einer Stelle, die distal von
dem distalen Ende 12 des Federwendelkörpers 10 liegt. Der Überzug 11 ist mit
dem zweiten rohrförmigen Teil 4 hermetisch dicht verbunden. Bei der in den
Fig. 2 und 3 veranschaulichten Ausführungsform befindet sich die dichte Ver
bindung des Überzugs 11 mit dem zweiten rohrförmigen Teil 4 an der Stelle, wo
die Markierung 7 an dem zweiten rohrförmigen Teil 4 angebracht ist. Der Über
zug 11 kann sich jedoch fakultativ auch weiter in distaler Richtung erstrecken,
und zwar selbst bis zu dem distalen Ende 5 des zweiten rohrförmigen Teils 4.
Der Überzug 11, bei dem es sich um eine undurchlässige Haut oder einen un
durchlässigen Schlauch handeln kann, kann eine oder mehrere Lagen eines
zweckentsprechenden polymeren Werkstoffes niedriger Reibung, wie Polyolefin,
ein Polytetrafluorethylen, beispielsweise Teflon (eingetragenes Warenzeichen),
Polyvinylchlorid oder dergleichen aufweisen. Der Überzug 11 kann auf beliebige
bekannte Weise aufgebracht werden. Beispielsweise kann ein Warmschrumpf
schlauch auf den Federwendelkörper 10 unter Wärmeeinfluß aufgeschrumpft
werden. Ein polymerer Werkstoff kann aufgesprüht oder mitextrudiert werden.
Es kann auch einfach ein Rohr aus einer körperverträglichen Haut über den Fe
derwendelkörper 10 geschoben werden. Vorzugsweise wird ein Warmschrumpf
schlauch aufgeschrumpft.
Das proximale Ende des Dilatationsballons 3 ist an dem Federwendelkörper 10
und/oder dem Überzug 11 an einer Stelle angebracht, die benachbart dem dista
len Ende des Federwendelkörpers 10 liegt. Das distale Ende des Dilatationsbal
lons 3 ist an dem distalen Abschnitt des zweiten rohrförmigen Teils 4 befestigt.
Der proximale und der distale Teil des Dilatationsballons können auf beliebige
bekannte Weise festgelegt werden, beispielsweise durch Verkleben, Wärme
schrumpfen oder dergleichen. Der Überzug 11 und der Dilatationsballon 3 kön
nen stattdessen aber auch aus einem einzigen zusammenhängenden Bauteil be
stehen.
Für Dilatationsballone geeignete Werkstoffe sind bekannt. Beispielsweise eignen
sich insbesondere Polyethylen und Polyethylen-Copolymere.
Der Dilatationsballon 3 kann durch eine in dem Überzug 11 vorgesehene Öff
nung 17 hindurch aufgebläht oder kollabiert werden. Entsprechend einer ande
ren, vorliegend nicht veranschaulichten Ausführungsform kann ein Raum zwi
schen dem Überzug 11 und dem Federwendelkörper 10 vorgesehen werden,
durch den hindurch ein Fluid geleitet werden kann. Zweckentsprechende
Aufblähfluids, beispielsweise Salzlösungen oder Kontrastmittel, sind bekannt.
Der Federwendelkörper 10 besteht im wesentlichen aus enggewendelten Win
dungen. Der distale Teil des Federwendelkörpers 10, und zwar etwa 5 bis 35 cm
und vorzugsweise etwa 10 bis 30 cm des distalen Teils, weist jedoch zweckmäßig
lose gewendelte Windungen auf, beispielsweise Windungen mit gegenseitigen
Abständen zwischen etwa 0,025 und 0,13 mm. Bei einer besonders bevorzugten
Ausführungsform sind etwa 30 cm des distalen Federwendelkörpers 10 loser ge
wickelt.
Ein fakultativ vorgesehener Drehmomentdraht 15, der mit dem Federwendelkör
per 10 an seinem proximalen und seinem distalen Ende, beispielsweise an der
Kontaktstelle 16, verbunden ist, kann aus einem beliebigen Metall bestehen. Vor
zugsweise handelt es sich um einen Runddraht hoher Zugfestigkeit aus rostfreiem
Stahl mit einem Durchmesser von etwa 0,025 bis 0,51 mm. Fakultativ kann dieser
Draht einen rechteckigen Querschnitt von etwa 0,025 bis 0,51 mm×0,025 bis 1,0 mm
haben. Unabhängig von der Querschnittsform kann das distale Ende des
Drehmomentdrahts 15 verjüngt sein, beispielsweise auf einen Durchmesser von
etwa 0,025 bis 0,254 mm. Der distale Teil des Drehmomentdrahts 15 kann in be
liebiger zweckentsprechender Weise, beispielsweise durch mechanische Mittel,
Verkleben, Weichlöten, Hartlöten oder Schweißen, mit der Innenfläche des Fe
derwendelkörpers 10 verbunden sein. Der proximale Teil des Federwendelkör
pers 10 istjeweils in den Fign. 4 und 5 veranschaulicht. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 4 ist der proximale Teil 20 des Drehmomentdrahts 15 mit dem Feder
wendelkörper 10 an einer Kontaktstelle 21 verbunden. Fakultativ kann sich der
proximale Teil 20 des Drehmomentdrahts 15 in proximaler Richtung bis zu der
Kontaktstelle 21 erstrecken, wobei der proximale Teil 20 zwischen den Überzug
11 und das zweite rohrförmige Teil 4 eingepaßt ist.
Vorzugsweise sind etwa 1 bis 20 mm, zweckmäßig etwa 2 bis 10 mm, der proxi
malen Windungen 22 des Federwendelkörpers 10 loser gewendelt. Der Überzug
11 kann eine oder mehrere Öffnungen 23 aufweisen, um einen Fluidstrom zum
Aufblähen und/oder Kollabieren des Dilatationsballons 3 durchzulassen. Bei der
Ausführungsform nach Fig. 5 ist der Überzug 11 im Bereich einer Diskontinuität
24 vollständig oder im wesentichen unterbrochen, um ein Aufblähen und/oder
Kollabieren des Dilatationsballons 3 zu erlauben. Die Diskontinuität 24 ent
spricht im wesentlichen der Erstreckung der loser gewendelten Windungen 22.
Eine typische Steuervorrichtung 30 ist in Fig. 6 veranschaulicht. Der Federwen
delkörper 10 endet an einem bei 31 angedeuteten Bereich, der in größerem Maß
stab in den Fig. 4 bzw. 5 dargestellt ist. Ein fakultativ vorgesehenes äußeres
rohrförmiges Teil 32 aus einem Polymerwerkstoff kann sich über den proximalen
Teil des Federwendelkörpers 10 von einer etwa 5 bis 25 cm distal von der Steuer
vorrichtung 30 liegenden Stelle aus bis zu einem Befestigungsbereich 33 er
strecken, wo das äußere rohrförmige Teil 32 mit der Steuervorrichtung 30 ver
bunden, vorzugsweise verklebt, ist.
Das zweite rohrförmige Teil 4 erstreckt sich distal zu einem Kupplungsteil 35, mit
dem es verklebt oder auf andere zweckentsprechende Weise verbunden ist. Der
Überzug 11 kann distal von dem Bereich 31 zu dem Kupplungsteil 35 reichen.
Das Kupplungsteil 35 ist verschiebbar und/oder drehbar unter Abdichtung in ei
ner Kammer 36 festgelegt oder dort nur fixiert. Ein Durchlaß 37 erlaubt es, den
Ballon 3 aufzublähen und/oder zum Schrumpfen zu bringen, während über einen
Durchlaß 38 ein (nicht veranschaulichter) Führungsdraht eingeschoben werden
kam. Eine Öffnung 39 nimmt normalerweise eine (nicht dargestellte) Form
stücknabe oder dergleichen auf.
Der Federwendelkörper 10 kann aus einem flachen oder runden Metalldraht
und/oder einer Kunststoffwendel bestehen, und er kann eine durchgehende
Wendel oder zwei oder mehr, vorzugsweise zwei oder drei, Wendelabschnitte
aufweisen, die untereinander verbunden sind. Ein Wendelabschnitt kann bei
spielsweise aus radioopakem Werkstoff bestehen oder einen solchen Werkstoff
aufweisen. Vorzugsweise ist der Federwendelkörper 10 aus einem Flachdraht aus
rostfreiem Stahl mit einer Querschnittsbreite von etwa 0,025 bis 0,13 mm,
zweckmäßig von etwa 0,051 bis 0,10 mm, und einer Querschnittslänge von etwa
0,178 bis 0,330 mm, zweckmäßig von etwa 0,203 bis 0,305 mm, gefertigt. Ein Fe
derwendelkörper 10 aus einem flachen, d.h. rechteckigen, rostfreien Stahldraht ist
vorzuziehen. Typische Abmessungen der Wendel sind ein Innendurchmesser von
etwa 0,051 bis 12,7 mm, ein Außendurchmesser von etwa 0,10 bis 19,1 mm und
eine Länge von etwa 305 bis 1830 mm.
Entsprechend einer abgewandelten, nicht dargestellten Ausführungsform kann
der distale Teil einer Primärwendel des Federwendelkörpers 10, die sich in di
staler Richtung von der Steuervorrichtung aus erstreckt, an einer Stelle enden,
die im wesentlichen unmittelbar proximal von dem proximalen Teil des Dilata
tionsballons 3 endet. Eine zweite, kleinere Wendel kann sich dann von dem di
stalen Ende der Primärwendel bis zum distalen Ende des Federwendelkörpers 10
erstrecken. Dabei ist das proximale Ende der zweiten, kleineren Wendel in
zweckentsprechender Weise mit der Innenseite des distalen Teils der Primärwen
del verbunden. Die zweite Wendel, die aus einem flachen oder runden Draht be
stehen kann, ist vorzugsweise aus einem Runddraht mit einem Durchmesser von
etwa 0,025 bis 0,51 mm gewickelt. Die zweite Wendel kann gleichförmig ge
wickelt sein, oder ihr distaler Abschnitt kann loser gewendelt sein.
Der Einsatz von Führungsdrähten und Ballondilatationskathetern für die perku
tane transluminale Koronar-Angioplastik ist bekannt. Nur beispielshalber sei auf
die US-PS 47 23 936 verwiesen.
Claims (13)
1. Dilatationskatheteranordnung mit
einem ersten flexiblen rohrförmigen Teil (2), das einen Federwendelkörper (10) aufweist, der ein Lumen begrenzt, wobei das erste rohrförmige Teil und der Federwendelkörper mit jeweils einem proximalen und einem distalen Ende versehen sind und der Federwendelkörper einen flexiblen Überzug (11) trägt;
einem ein distales und ein proximales Ende aufweisenden, zweiten kleineren rohrförmigen Teil (4), das mit einem oder mehreren Lumen versehen ist, von denen mindestens eines an seinem distalen Ende offen ist, wobei das zweite rohrförmige Teil (4) derart durch das erste rohrförmige Teil (2) hindurch reicht, daß sich das distale Ende (5) des zweiten rohrförmigen Teils in distaler Richtung bis zu dem distalen Ende des ersten rohrförmigen Teiles erstreckt;
einer konzentrisch zu den distalen Enden der beiden rohrförmigen Teile (2, 4) angeordneten Dilatationsballonanordnung (3); und
einer an dem proximalen Ende des Dilatationskatheters (1) angebrachten Steuervorrichtung (30), die mindestens einen mit dem Innenraum des ersten rohrförmigen Teils (2) und/oder einem oder mehreren Lumen des zweiten rohrförmigen Teils (4) in Fluidverbindung stehenden Durchlaß aufweist, wo bei die Steuervorrichtung und der Dilatationskatheter derart ausgebildet sind, daß sich bei einer Drehung der Steuervorrichtung der Dilatationskatheter selbst dreht und dadurch das distale Ende des Dilatationskatheters zu einer Drehbewegung veranlaßt wird.
einem ersten flexiblen rohrförmigen Teil (2), das einen Federwendelkörper (10) aufweist, der ein Lumen begrenzt, wobei das erste rohrförmige Teil und der Federwendelkörper mit jeweils einem proximalen und einem distalen Ende versehen sind und der Federwendelkörper einen flexiblen Überzug (11) trägt;
einem ein distales und ein proximales Ende aufweisenden, zweiten kleineren rohrförmigen Teil (4), das mit einem oder mehreren Lumen versehen ist, von denen mindestens eines an seinem distalen Ende offen ist, wobei das zweite rohrförmige Teil (4) derart durch das erste rohrförmige Teil (2) hindurch reicht, daß sich das distale Ende (5) des zweiten rohrförmigen Teils in distaler Richtung bis zu dem distalen Ende des ersten rohrförmigen Teiles erstreckt;
einer konzentrisch zu den distalen Enden der beiden rohrförmigen Teile (2, 4) angeordneten Dilatationsballonanordnung (3); und
einer an dem proximalen Ende des Dilatationskatheters (1) angebrachten Steuervorrichtung (30), die mindestens einen mit dem Innenraum des ersten rohrförmigen Teils (2) und/oder einem oder mehreren Lumen des zweiten rohrförmigen Teils (4) in Fluidverbindung stehenden Durchlaß aufweist, wo bei die Steuervorrichtung und der Dilatationskatheter derart ausgebildet sind, daß sich bei einer Drehung der Steuervorrichtung der Dilatationskatheter selbst dreht und dadurch das distale Ende des Dilatationskatheters zu einer Drehbewegung veranlaßt wird.
2. Dilatationskatheteranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das proximale Ende der Dilatationsballonanordnung (3) mit dem distalen
Ende des ersten rohrförmigen Teils (2) verbunden ist und das distale Ende
der Dilatationsballonanordnung mit dem zweiten rohrförmigen Teil (4) an
einer Stelle verbunden ist, die benachbart zu oder proximal von dem distalen
Ende des zweiten rohrförmigen Teils liegt.
3. Dilatationskatheteranordnung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zweite kleinere rohrförmige Teil (4) mit einem einzigen, an
seinem distalen Ende offenen Lumen versehen ist, und daß die Steuervorrich
tung (30) einen mit dem Innenraum des ersten rohrförmigen Teils (2) in
Fluidverbindung stehenden ersten Durchlaß sowie einen mit dem Lumen des
zweiten rohrförmigen Teils in Fluidverbindung stehenden zweiten Durchlaß
aufweist.
4. Dilatationskatheteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem flexiblen Überzug (11) und dem
Federwendelkörper (10) ein für ein Aufweiten des Dilatationsballons (3) aus
reichender Zwischenraum vorgesehen ist.
5. Dilatationskatheteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Dilatationsballons (3) eine aus
radioopakem Werkstoff bestehende Markierung (7) angeordnet ist.
6. Dilatationskatheteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß distal von dem Dilatationsballon (3) eine aus
radioopakem Werkstoff bestehende Markierung (6) angeordnet ist.
7. Dilatationskatheteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Überzug (11) mindestens zum Teil
aus einem flexiblen Polymerwerkstoff besteht.
8. Dilatationskatheteranordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als flexibler Polymerwerkstoff Polytetrafluorethylen, Polyethylen oder Poly
vinylchlorid vorgesehen ist.
9. Dilatationskatheteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Federwendelkörper (10) zwei oder mehr
Federwendeln aufweist.
10. Dilatationskatheteranordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Federwendelkörper (10) eine Federwendel mit kleinerem Durchmes
ser und eine Federwendel mit größerem Durchmesser aufweist und das pro
ximale Ende der Federwendel mit kleinerem Durchmesser mit der Innenseite
des distalen Endes der Federwendel mit größerem Durchmesser verbunden
ist.
11. Dilatationskatheteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite rohrförmige Teil (4) aus zwei oder
mehr Einzelteilen zusammengesetzt ist.
12. Dilatationskatheteranordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite rohrförmige Teil (4) ein Einzelteil mit kleinerem Durchmesser
und ein Einzelteil mit größerem Durchmesser aufweist und das proximale
Ende des Einzelteils mit kleinerem Durchmesser mit der Innenseite des di
stalen Endes des Einzelteils mit größerem Durchmesser verbunden ist.
13. Dilatationskatheteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der distale Abschnitt des zweiten rohrförmigen
Teils (4) im Durchmesser abnimmt.
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