DE3937462C2 - Ablaufhaspel für Wickel, insbesondere Drahtwickel - Google Patents
Ablaufhaspel für Wickel, insbesondere DrahtwickelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine auf einem Drehteller drehbar
lagerbare Ablaufhaspel für Wickel, insbesondere Drahtwickel,
mit einer von einem Ständer gehaltenen Wickelträgeranordnung,
auf welche ein in vertikaler Stellung abzuarbeitender
Wickel von oben setzbar ist, wobei die Wickelträgeranordnung
zumindest eine im wesentlichen horizontale
Auflagefläche und mehrere in gleichmäßigem Winkelabstand
zueinander stehende, im wesentlichen vertikal
ausgerichtete Stützteile aufweist, die zur Zentrierung
des Wickels gegen die Kraft einer Rückstelleinrichtung
unter Einwirkung der Gewichtskraft des Wickels auf die
Auflagefläche radial nach außen verlagerbar sind, und
mit einer Arretiervorrichtung für die Wickelträgeranordung.
Zur Vereinfachung der Lagerhaltung und des Handling von
Draht, Kabel oder dergleichen sowohl beim Hersteller als
auch beim Verarbeiter geht man immer mehr dazu über,
spulenlos gewickeltes Halbzeug, wie z. B. Drahtringe,
d. h. sogenannte "Coils" zu verwenden. Dies hat insbesondere
wirtschaftliche Vorteile, weil auf diese Weise kein
Leergutlager, keine Verwaltung und kein separates Hand
ling für Drahtspulen, Trommeln, Kronenständer usw.
mehr erforderlich ist. Darüber hinaus lassen sich Coils
bei geringem Platzbedarf einfach lagern, wobei von zu
sätzlichem Vorteil ist, daß Leerguttransportkosten weg
fallen.
Ein Coil wird regelmäßig von innen lageweise und in
vertikaler Richtung oszillierend gewickelt, wobei der
Außendurchmesser von Lage zu Lage so lange wächst, bis
das gewünschte Coilgewicht erreicht ist. Die Höhe und
der Innendurchmesser des Coils ändert sich bei Anwachsen
des Coils nicht. Durch diese Technik genügt es, das Coil
nach Erreichen des Sollgewichts mit Bandeisen an mehre
ren Stellen zu verschnüren, um es in einen versandberei
ten Zustand zu bringen. Hierdurch ergeben sich große
Vorteile hinsichtlich des Transports und einer platzspa
renden Lagerhaltung, wobei sich gezeigt hat, daß auf
diese Weise auch Transportschäden wirksam verringert
werden konnten. Von zusätzlichem Vorteil ist, daß bei
vorgegebener Kapazität des das Halbzeug verarbeitenden
Geräts in der Fertigung längere Produktions-Laufzeiten
sowohl beim Verbraucher als auch beim Hersteller reali
sierbar sind, was der Wirtschaftlichkeit der Kabel- oder
Drahtproduktion und -verarbeitung weiter zugute kommt.
Die oben aufgezählten Vorteile sprechen grundsätzlich
für den Einsatz von derartigen Coils. Um diese Vorteile
jedoch voll ausschöpfen zu können, ist es erforderlich,
Ablaufgeräte bereitzustellen, mit denen sich Coils stö
rungsfrei abarbeiten lassen. Ein derartiges Gerät muß
zunächst die Möglichkeit eröffnen, das Coil mit einfa
cher Kinematik aufzulegen bzw. auszutauschen. Es muß
darüber hinaus dafür sorgen, daß beim Abarbeiten des
Coils keine übermäßigen Unwuchtkräfte auftreten, die bei
der Kabel- oder Drahtverarbeitung zu erheblichen Proble
men und Schwierigkeiten führen würden. Schließlich ist
dafür Sorge zu tragen, daß die Wicklungen des Coils
während des Arbeitens einerseits stabilisiert bleiben
und andererseits nicht verklemmen, damit möglichst
gleichmäßige Abzugskräfte auftreten.
Eine Ablaufhaspel der als bekannt vorausgesetzten Art
ist aus der FR-PS 25 83 027 bekannt. Diese bekannte
Ablaufhaspel ist betriebsmäßig fest auf einem Drehteller
gelagert. Sie ist dabei mit einer zentralen Welle angetrieben,
welche einendig an einem Fußteil befestigt ist
und mit ihrer anderendigen Spitze über das obere Ende
der Coilträgeranordnung hinausragt. Wenn diese Ablaufhaspel
einmal mit einem Wickel versehen ist, kann dieser
Wickel nur mit sehr hohem Aufwand wieder von der Haspel
abgenommen werden. Dies ist insbesondere deshalb sehr
aufwendig, da die spulenlos gewickelten Wickel nach
Lösen der Verschnürung keinerlei Stabilität mehr aufweisen
und nur durch die Stützteile und Auflageflächen
gehalten werden. Auch können auf der bekannten Ablaufhaspel
nicht in einfacher Weise Wickel unterschiedlichen
Durchmessers gelagert werden. Die Feststellvorrichtung
muß sich bei dieser bekannten Ablaufhaspel immer in derselben
Stellung im Feststellzustand befinden.
Im Hinblick auf den vorbeschriebenen Stand der Technik
ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Ablaufhaspel der
angegebenen Art anzugeben, mit der es möglich ist, die
Verarbeitung von Draht, Kabel oder dergleichen, die in
Form von Wickel vorliegen, verbessert durchzuführen,
insbesondere durch eine Verbesserung der Lagerung und
Arretierbarkeit der Ablaufhaspel.
Diese Aufgabe ist beim Gegenstand des Anspruches 1 gelöst,
wobei darauf abgestellt ist, daß die Ablaufhaspel
betriebsmäßig abnehmbar auf einem dem Drehteller zugeordneten
Zentrierzapfen gelagert ist und daß die Arretiervorrichtung
in beliebigen Radialstellungen der Stützteile
betätigbar ist. Diese Ablaufhaspel ist in einfacher
Weise von einem Drehteller abnehmbar. Erfordert die
Produktion einen Wechsel eines Drahtes oder dergleichen,
so ist dies auch bei nicht vollständig abgewickelten
Ablaufhaspeln möglich. Es braucht lediglich die Ablaufhaspel
vom Zentrierzapfen abgenommen zu werden. Auch ist
nach dem Abnehmen der Ablaufhaspel vom Zentrierzapfen
ein problemloses Handhaben der Ablaufhaspel möglich, da
die Stützteile aufgrund der variablen Arretierungsvorrichtung
in der den Wickel zentrierenden Stellung festlegbar
sind. Die Wickelträgeranordnung wird beispielsweise
nach dem Auflegen und Zentrieren des Wickels in dieser
Position durch die Arretierungsvorrichtung festgelegt.
Die Ablaufhaspel ist dann als "starrer Körper"
abnehmbar und handhabbar. Bei Bedarf kann die so mit
einem Restwickel versehene beiseite gelegte Ablaufhaspel
jederzeit wiederverwendet werden, ohne daß erneute Zentrierungsmaßnahmen
getroffen werden müssen. Darüber
hinaus läßt die variable Arretierungsvorrichtung aber
auch noch ohne weiteres die Abarbeitung von Wickeln
unterschiedlichen Durchmessers zu. In einem Produktionsprozeß
können auch mehrere verschiedene Drähte, Kabel
oder dergleichen verwendet werden, ohne daß eine entsprechende
Anzahl von Abzugsvorrichtungen mit Drehtellern
vorgesehen werden muß. Lediglich eine Abzugsvorrichtung
mit Drehteller und Zentrierzapfen reicht aus. Beim Drahtwechsel
werden dann nur die mit Wickeln entsprechender
Drähte versehenen Haspeln ausgetauscht.
Eine Parallelverschiebung der Stützteile ist durch eine
Aufhängung der Winkel realisiert, die von zwei vertikal
übereinanderliegenden Lenkern gleicher Länge gebildet
ist, die am vertikalen Schenkel des jeweiligen Stützteils
angelenkt sind. Diese Aufhängung ist auch dem
rauhen Betrieb bei einer Drahtverarbeitung gewachsen. Es
läßt sich hierbei auch die Rückstelleinrichtung in einfacher
Form realisieren, beispielsweise als Feder ausbilden,
die vorzugsweise am unteren Ende der vertikalen
Schenkel angreift.
Wenn der Ständer auf einen Drehteller mit Zentrierzapfen
aufsetzbar ist, ergibt sich der zusätzliche Vorteil,
daß die Ablaufhaspel mit zentriert aufgesetztem und
stabilisiertem Coil vom Zentrierzapfen abgenommen
werden kann. Dies kann beispielsweise dann von Vorteil
sein, wenn ein teilweise abgearbeitets Coil an eine andere
Produktionsstätte umgesetzt oder zwischengelagert
werden soll. Hierzu ist lediglich der Ständer mit
einer Coilträgeranordnung auszuheben, wobei keinerlei
zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um
das teilweise abgearbeitete Coil zu sichern. Der erfindungsgemäße
Aufbau der Coilträgeranordnung hat dabei
den zusätzlichen Vorteil, daß der Raumbedarf für
die Zwischenlagerung der Ablaufhaspel äußerst gering
bleibt.
Insbesondere dann, wenn die Coilträgeranordnung in
der Zentrierposition arretiert wird, kann die zwischengelagerte
Ablaufhaspel in kürzester Zeit wieder in den
Produktionsprozeß eingegliedert werden, indem der
Ständer mit Coil von oben auf den Zentrierzapfen gesetzt
wird.
Nachstehend wird anhand schematischer Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt einer Ablaufhaspel in einem Betriebszustand,
in dem das Coil gerade aufgelegt wird;
Fig. 2 die Ablaufhaspel gemäß Fig. 1 während des
Verarbeitens des Coils;
Fig. 3 eine Draufsicht der Ablaufhaspel gemäß Fig. 1
und 2;
Fig. 4 die Ablaufhaspel bei teilweise abgearbeitetem
Coil in einer ausgehobenen Stellung des Ständers;
Fig. 5 eine Seitenansicht des Drehtellers, teilweise geschnitten;
Fig. 6a+b Einzelheiten der Lagerung des Ständers
auf dem Zentrierzapfen des Drehtellers; und
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung der Ablaufhaspel.
Die in Fig. 1 dargestellte Ablaufhaspel
weist einen Drehteller 2
mit einer vertikalen Drehachse A-A auf. Der Drehteller
2 hat einen Zentrierzapfen 4 zur Aufnahme einer
vertikalen Säule bzw. eines Ständers 8 der Ablaufhaspel
6. Der Ständer 8 weist eine säulenartige Struktur auf
und besteht aus vier im Winkelabstand von 90° zueinander
angeordnet stehenden Trägern 8a-8d, die im oberen
Bereich über eine Verstrebung 10 zu einer Einheit
verbunden sind. Die ober Strebe 10a kann mittig einen
Transporthaken 12 tragen.
Der Ständer 8 trägt seinerseits die eigentliche Coilträgeranordnung
14, die zumindest drei, in der dargestellten
Ausführungsform vier im gleichmäßigen Winkelabstand
zueinander liegende Stützteile 16a-16d sowie zumindest
eine horizontal ausgerichtete Auflagefläche 18
für ein aufzulegendes Drahtcoil 20 aufweist. In der konkreten
Ausgestaltung gemäß Fig. 1 ist die Coilträgeranordnung
14 von vier identisch ausgebildeten Winkeln
gebildet, deren vertikal ausgerichtete Schenkel die
Stützteile 16a-16d und deren horizontal ausgerichtete
Schenkel 18a-18d die Auflageflächen für eine Stirnseite
22 des Coils 20 ausbilden.
Die von den Winkelschenkeln 16a, 18a bis 16d, 18d
gebildeten Winkel sind mit ihren vertikal angeordneten
Stützteilen 16a-16d mittels Lenkern 24a-24d bzw. 26a-26d eines Parallelogrammlenkergetriebes
am Ständer 8 befestigt, wobei jedem vertikalen
Stützteil 16a-16d ein Träger 8a-8d des Ständers
8 zugeordnet ist.
Eine Rückstelleinrichtung in Form einer Zugfeder
28a-28d greift einerseits im oberen Bereich des Trägers
8a-8d und andererseits am unteren Bereich der vertikalen
Schenkel 16a-16d der Winkel an, um letztere in
die in Fig. 1 gezeigte Stellung vorzuspannen. In dieser
Position der Stützteile ist der Durchmesser DA des
Kreises, auf dem die Außenflächen der Winkelschenkel
16a-16d zu liegen kommen, kleiner als der Innendurchmesser
DI des Coils 20, so daß letzteres bequem von
oben auf die Ablaufhaspel 6 aufgesetzt werden kann.
Dieses Aufsetzen kann mit verhältnismäßig grober Ausrichtung
zur Achse A-A erfolgen, indem beispielsweise
das Coil 20 mittels eines geeigneten Fördergeräts wie
z. B. mittels einer Krananlage in eine Schwebelage
oberhalb der Ablaufhaspel 6 gebracht wird. Dies ist in
Fig. 1 durch ein Tragseil 30 angedeutet, das endseitig
Haken 32 trägt, die mit nicht näher dargestellten Stahlbändern
in Eingriff stehen, mit denen das Coil 20 zu
Transportzwecken verschnürt ist.
Aus der Schwebelage oberhalb der Ablaufhaspel 6
kann das Coil 20 nunmehr abgesenkt werden. Sobald die
untere Stirnseite 22 auf die Auflageflächen 18a-18d
trifft, wirkt zunehmend die Gewichtskraft des Coils 20
auf die Winkel ein, wodurch diese unter Verschwenkung
der Hebel bzw. Lenker 24 und 26 unter Ausführung
einer Parallelverschiebebewegung zunehmend nach außen
gespreizt werden, bis sie über die gesamte Höhe des
Coils in Anlagekontakt mit dessen Innenoberfläche gelangen.
Hierdurch setzt der eigentliche Zentriervorgang
für das Coil 20 ein. Das Coil 20 ist ausreichend stabil, um
über die Stirnseite 22 die Auflageflächen 18a-18d in
einer gemeinsamen horizontalen Ebene auszurichten.
Diese Ausrichtung in einer gemeinsamen horizontalen
Ebene ist aufgrund der identischen Lenkergetriebeanordnungen
nur dann möglich, wenn die Winkel jeweils
einen gleichen Abstand von der Achse A-A der Ablaufhaspel
6 einhalten. Das Coil 20 wird somit zwangsweise
durch die eigene Gewichtskraft von innen zentriert bzw.
gespannt, was in Fig. 2 dargestellt ist. In diesem Zustand
legen sich die Außenflächen der vertikalen Schenkel
16a-16d über die gesamte Höhe des Coils 20 gegen die
Innenseite und stabilisieren auf diese Weise das Coil und
die Windungen. Es ist besonders hervorzuheben, daß
bereits während der Absenkbewegung des Coils 20 der
Zentriervorgang eingeleitet wird, der auf diese Weise
verhältnismäßig wenig Zeit in Anspruch nimmt.
Das Lenkergetriebe ist in der Position gemäß Fig. 2,
in der die Verarbeitung des Coils 20 erfolgen kann, gesperrt,
da der Innendurchmesser des Coils 20 die Bewegung
der Lenker 24 und 26 blockiert. Es ist zu diesem
Zweck erforderlich, die Länge der Lenker 24 und 26 an
den Innendurchmessern DI des Coils 20 anzupassen.
Vorzugsweise erfolgt in der Stellung der Winkel gemäß
Fig. 2 eine Arretierung des Lenkergetriebes. Im einzelnen
wird die Arretierung durch eine an dem Träger 8
gelenkig befestigte, ein Langloch 35 aufweisende Lasche
36 bewirkt. In dem Langloch ist ein Schraub-Feststellhebel
37 gefangen, der beispielsweise an dem Lenker
24c festschraubbar ist. Nachdem ein Coil 20 aufgelegt
worden ist, kann die Coilträgeranordnung 14 in der
Spannstellung derart verriegelt werden. Auch nach einem
weitgehenden Abarbeiten des Coils, wenn sich dessen
Gewicht verringert, geht die Coilträgeranordnung
14 nicht selbsttätig
in eine Stellung gemäß Fig. 1 zurück. Konkret sind beim
Ausführungsbeispiel vier derartige
Laschen 36 vorgesehen, die jeweils zwischen den Ständern
8a-8d, an deren oberen Enden und den Lenkern
24a-24d wirken (vgl. hierzu auch die perspektivische
Darstellung in Fig. 7).
In dem aufgesetzten bzw. zentrierten Zustand des
Coils 20 (siehe Fig. 2) können die das Coil 20 zusammenschnürenden
Stahlbänder mit Leichtigkeit entfernt werden,
da das Coil 20 im gesamten Freiraum zwischen den
Winkeln 16, 18 zugänglich ist.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich,
daß das Eigengewicht des Coils 20 selbst die Zentrierkraft
bestimmt, mit der eine Klemmung des Coils erfolgt
und ein Umkippen und Verklemmen der Wicklungen
ausgeschlossen wird. Ein besonderer Vorteil des Erfindungsgegenstandes
liegt darin, daß die Klemmkraft mit
kleiner werdendem Gewicht des Coils 20, d. h. während
des Abarbeitens des Coils ebenfalls kleiner wird, wodurch
Überbeanspruchungen der Innenseite des Coils
wirksam ausgeschlossen werden können.
Aufgrund der äußerst exakten Zentrierung des Coils 20 in
bezug zur Achse A-A der Ablaufhaspel sind große Verar
beitungsgeschwindigkeiten möglich, zumal der
säulenartig ausgebildete Ständer 8 über eine verhältnismäßig
große Höhe vom Zentrierzapfen 4 geführt sein
kann. Für große Arbeitsgeschwindigkeiten ist es vorzuziehen,
die Ablaufhaspel 6 zusammen mit dem Drehteller
2 zu drehen. Es ist jedoch auch möglich, den Zentrierzapfen
4 stationär auszubilden und die Säule 6 relativ
zum Zentrierzapfen 4 drehen zu lassen.
Damit während des Abwickelns der Draht, das Kabel
oder dergleichen nicht abspringen kann, wird auf die
horizontalen Schenkel 18a-18d ein Führungsring 34
aufgelegt, der einen größeren Außendurchmesser als
das Coil 20 hat. Der Führungsring 34 ist so angeordnet, daß er geringfü
gig oberhalb der Auflagefläche 18 des zu verarbeiteten
Coils 20 zu liegen kommt, so daß herabfallende Windungen
aufgefangen werden können. Der Führungsring 34 ist unun
terbrochen ausgebildet und formschlüssig mit in der
Auflagefläche 18 bzw. genauer den Schenkeln 18a-18d
verschiebbar angeordneten Halterungsträgern 38 verbun
den. Im einzelnen sind an dem Führungsring 34 Zapfen 39
ausgebildet, die - im Einbauzustand, vgl. Fig. 1 - senk
recht nach unten ausgerichtet sind und in Aufnahmerohre
40 eingreifen, die mit den Halterungsträgern 38 fest
verbunden sind. Dadurch, daß die Halterungsträger 38
verschiebbar in den Schenkeln 18a-18d angeordnet sind,
kann sich der Ständer 8 nach Abarbeiten eines Coils ohne
weiteres in seine Ausgangslage (Fig. 1) zurückbewegen.
Die Halterungsträger 38 sind dann am weitesten aus den
Schenkeln 18a-18d ausgefahren. Es versteht sich, daß die
Halterungsträger 38 von einer solchen Länge sind, daß
auch im letztgenannten Zustand noch eine genügende Län
genüberdeckung mit den Schenkeln 18a-18d gegeben ist.
Mit Hilfe dieses Führungsringes 34 ist es möglich, den
Draht, das Kabel oder dergleichen störungsfrei bis zum
Coilende abzuwickeln.
Für den Fall, daß ein Coil im Produktionsprozeß im teil
weise abgearbeiteten Zustand umgesetzt bzw. an anderer
Stelle zwischengelagert werden soll, kann die gesamte
Ablaufhaspel 6, wie in Fig. 4 gezeigt, vom Zentrierzap
fen 4 abgehoben werden, indem ein Fördergerät am Trans
porthaken 12 angreift. Das Coil 20 kann auf diese Weise
im teilweise abgearbeiteten Zustand unter Aufrechterhal
tung der Innenspannung bzw. Zentrierung transportiert
werden und später wieder mit geringem Zeitaufwand auf
den Zentrierzapfen 4 gesetzt werden.
Selbstverständlich ist es möglich, die Ablaufhaspel
abweichend vom konkret beschriebenen Ausführungsbeispiel
zu gestalten, ohne dadurch den Grundgedanken der Erfin
dung zu verlassen. So ist es beispielsweise möglich, die
Zahl der Stützteile, d. h. Winkel zu variieren. Denkbar
ist beispielsweise, drei im Winkelabstand von 120° ange
ordnete Winkel zu verwenden. Es können jedoch auch mehr
als vier Winkel verwendet werden, solange eine gleichmä
ßige radial nach außen gerichtete Verspannung des Coils
20 erfolgt. Es ist darüber hinaus möglich, die Rückstell
einrichtung anders auszuführen, beispielsweise mittels
eines Gas-Federelementes oder dergleichen. Schließlich
ist die Säulenkonstruktion nicht auf eine Schweißkon
struktion unter Zuhilfenahme von mehreren stehenden
Trägern beschränkt, wenngleich hierdurch die Masse der
Ablaufhaspel und damit die bei der Abarbeitung des Coils
auftretenden Massenkräfte sehr klein gehalten werden
können. Die Ablaufhaspel ist insbesondere nicht für
Coils aus Draht beschränkt. Sie läßt sich für Coils aus
verschiedenen Materialien, so z. B. auch für Kabel, mit
gleichen Vorteilen einsetzen.
In Fig. 5 ist der Drehteller 2 im einzelnen herausge
zeichnet dargestellt, mit lediglich teilweise wiedergege
benen Lagerungsstellen an den Streben 10a und 10b. Diese
Lagerung ist in Fig. 6 nochmals in größerer Einzelheit
dargestellt. Es ist ersichtlich, daß die untere Lage
rung, die beim Ausführungsbeispiel der Strebe 10b zuge
ordnet ist, im wesentlichen als Axiallager ausgeführt
ist, während die obere Lagerung, Strebe 10a, im wesentli
chen als Radiallager ausgeführt ist (zugeordnet der
Strebe 10a). Die Lagerung ist im einzelnen jeweils durch
Kugellager 41 (Axiallager) und 42 (Radiallager) reali
siert.
Insbesondere auch aus Fig. 7 wird deutlich, daß beim
Ausführungsbeispiel die Stützteile 16a-16d aus U-Profi
len gebildet sind, mit zentral nach innen gewandter
Öffnung. Dagegen sind die Schenkel 18a-18d und die Halte
rungsträger 38 aus Rechteckprofilen gebildet.
Claims (6)
1. Auf einem Drehteller (2) drehbar lagerbare Ablaufhaspel
(6) für Wickel, insbesondere für Drahtwickel, mit
einer von einem Ständer (8) gehaltenen Wickelträgeranordnung,
auf welche ein in vertikaler Stellung abzuarbeitender
Wickel von oben setzbar ist, wobei die Wickelträgeranordnung
(14) zumindest eine im wesentlichen horizontale
Auflagefläche (18) und mehrere in gleichmäßigem Winkelabstand
zueinander stehende, im wesentlichen vertikal
ausgerichtete Stützteile (16a-16d) aufweist, die zur
Zentrierung des Wickels gegen die Kraft einer Rückstelleinrichtung
unter Einwirkung der Gewichtskraft des Wickels
auf die Auflagefläche (18) radial nach außen verlagerbar
sind, und mit einer Arretiervorrichtung für die
Wickelträgeranordnung, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ablaufhaspel (6) betriebsmäßig abnehmbar auf einem dem
Drehteller (2) zugeordneten Zentrierzapfen (4) lagerbar
ist und daß die Arretiervorrichtung in beliebigen Radialstellungen
stellungen der Stützteile (16a-16d) betätigbar ist.
2. Ablaufhaspel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen zentralen Transporthaken (12).
3. Ablaufhaspel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Arretiervorrichtung eine an dem Ständer
(8) angelenkte, mit einem Stützteil (16a-16d) zusammenwirkende
Lasche (36) aufweist.
4. Ablaufhaspel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wickelträgeranordnung (14)
bodenseitig einen Führungsring (34) aufweist, der geringfügig
oberhalb der Auflagefläche (18 ) radial außerhalb
eines aufgesetzten Wickels (20) angeordnet ist.
5. Ablaufhaspel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Auflagefläche (18)
radial verschiebbare Halterungsträger (38) vorgesehen
sind, mit welchen der Führungsring (34) formschlüssig
verbunden ist.
6. Ablaufhaspel nach einem der Ansnprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Lagerung auf dem Zentrierzapfen
(4) ein gesondertes Axiallager (41) und ein gesondertes
Radiallager (42) vorgesehen sind.
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