DE1142332B - Haspel mit durch Staebe gebildetem drehbarem Wickelkorb zum wahlweisen Aufwickeln von Draht und Band - Google Patents
Haspel mit durch Staebe gebildetem drehbarem Wickelkorb zum wahlweisen Aufwickeln von Draht und BandInfo
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Description
Es sind Walzenstraßen, aber auch Strangpressen bekannt, auf denen sowohl Draht bzw. Feineisen als
auch Band hergestellt werden kann. Zum Aufhaspeln dieser unterschiedlichen Stranggüter sind aber verschiedenartig
ausgebildete Haspeleinrichtungen notwendig, so daß als Folgeeinrichtung hinter derartigen
Draht und/oder Band herstellenden Maschinen sowohl ein Drahthaspel als auch ein Bandhaspel vorgesehen
sein muß, von denen jeder seinen eigenen Antrieb und seine eigenen Steuer- und Führungsvorrichtungen
haben muß.
Diese Doppelausführung der Haspeleinrichtung ist naturgemäß kostspielig und darüber hinaus auch
platzaufwendig. Um diese Nachteile jedoch richtig einschätzen zu können, muß berücksichtigt werden,
daß moderne Walzwerke oder Strangpressen meist mehradrig betrieben werden, so daß entsprechend
viele Haspeleinrichtungen vorgesehen werden müssen. Darüber hinaus müssen bei kontinuierlich arbeitenden
Walzwerken oder Strangpressen für jede anfallende Draht- oder Bandader jeweils zwei Haspel der gleichen
Sorte vorhanden sein, um das kontinuierlich austretende Stranggut, wenn der erste Haspel gefüllt
ist, auf den zweiten weiterleiten zu können.
Hieraus ergibt sich, daß unter Umständen eine Vielzahl von Haspeleinrichtungen vorhanden sein
muß, wobei der für die Unterbringung notwendige Raum häufig nur durch sehr kostspielige, technisch
schwierige Maßnahmen, beispielsweise Anordnung der Haspel in zwei über- oder untereinanderliegenden
Etagen, zu beschaffen ist.
Um hier eine Erleichterung zu schaffen und die Zahl der notwendigen Haspeleinrichtungen zu verringern,
hat man bereits Einrichtungen vorgeschlagen, mit deren Hilfe es möglich ist, auf einem wie für die
Drahthaspelung gebräuchlichen Garretthaspel mit einem durch zwei konzentrische Stabreihen gebildeten
Ringraum auch Band aufzuwickeln, in dem das Band schräg von oben in den Ringraum eingeführt
wird, um es dann durch Einwirkung eines beim Aufhaspeln von Band üblichen Bandzuges gegen die
innere Stabreihe zur Anlage zu bringen. Die den Schrägeinlauf des Bandes bewirkenden Bandführungseinrichtungen
sind aber kompliziert und aufwendig, und da ein hochkant gestelltes Walzband nur
schwierig nach oben oder unten abzulenken ist, müssen die Haspeleinrichtungen verhältnismäßig tief
unter Flur angeordnet sein, um den Schrägeinlauf überhaupt möglich zu machen. Hinzu kommt, daß
beim Aufwickeln von Band nicht die gesamte Breite des durch die beiden konzentrischen Stabreihen gebildeten
Ringraumes ausgenutzt werden kann, wes-Haspel mit durch Stäbe gebildetem
drehbarem Wickelkorb zum wahlweisen
Aufwickeln von Draht und Band
Anmelder:
Schloemann Aktiengesellschaft,
Düsseldorf, Steinstr. 13
Düsseldorf, Steinstr. 13
halb nur sehr kleine Bandbunde gewickelt werden können, während sich, wenn man den radialen Abstand
der beiden Stabreihen und damit die Breite des Ringraumes vergrößert, beim Drahthaspeln unerwünscht
große Drahtbunde ergeben. Der Hauptnachteil derartiger Einrichtungen ist aber der, daß das
schräg von oben in den Ringraum einlaufende Band sich beim Aufsetzen auf den waagerechten Wickeltisch
in einer — auf seine bisherige schräge Laufrichtung bezogen — anderen Ebene orientieren muß.
Um in diese andere Ebene zu gelangen, muß das Band einen Bogen durchlaufen, wobei der Bogen, den
die untere Bordkante beschreibt, weitaus kleiner ist als der Bogen, der von der oberen Bandkante beschrieben
wird. Die untere Bandkante wird sich somit früher an die Aufwickelachse anlegen als die
obere Bandkante, was infolge der vom Haspel ausgehenden Zugkraft zu einer Längung oder Zerrung
der unteren Bandfasern führt. Bei insbesondere dünnen Warmwalzbändern ist die hierdurch hervorgerufene
Qualitätsminderung beträchtlich. Verzichtet man auf eine Zugkraft des Haspels, d. h. wird das
Band ohne Einwirkung eines Bandzuges aufgewickelt, so treten zwar nur kaum merkliche Zerrungen in den
unteren Bandfasern auf, aber man erhält ein nur locker gewickeltes Bund, das nach dem Abschieben
vom Haspel sehr leicht seine Form verliert und sich daher nur schlecht transportieren läßt. Außerdem
treten bei locker gewickelten Bandbunden durch Aneinanderscheuern der einzelnen Windungen sehr leicht
Oberflächenbeschädigungen auf, und auch das Ab-
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wickeln gestaltet sich schwieriger als bei fest gewickelten Bunden.
Diese soeben beschriebenen Nachteile hat man durch die Anwendung eines Kompromisses zu beseitigen
versucht. So sind bereits nach dem Garrettsystem arbeitende Haspel bekanntgeworden, bei dem
die Haspelwelle je nach dem Herstellungsprogramm entweder mit einer beim Aufhaspeln von Draht
üblichen, mit zwei konzentrischen Stabreihen versehe-
eine besondere Traverse eingesetzt, wobei jede Traverse einzeln für sich mit einem Hubantrieb gekuppelt
werden kann. Die Traverse, die die im Durchmesser kleinste Stabgruppe trägt, kann in gewisser Weise als
eine Scheibe angesehen werden, während die Traversen, die die im Durchmesser größeren Stabgruppen
tragen, als Ringe betrachtet werden können. Aber sowohl die innere Scheibe als auch die äußeren Ringe
tragen jeweils zwei in konzentrischen Kreisen ange-
nen oder mit einer zum Aufhaspeln von Band ge- ίο ordnete Stabreihen, so daß durch bloße Axialver-
bräuchlichen, mit einer konzentrischen Stabreihe versehenen und in Bereitschaft gehaltenen Aufwickeleinheit
wahlweise bestückbar ist, wobei auch die jeweiligen das Walzgut führenden Führungsmittel austauschbar
sind.
Ein derartig ausgebildeter Haspel, der zwar in bezug auf die bis zu diesem Vorschlag üblichen Schwierigkeiten
eine spürbare Erleichterung brachte, weist aber noch den Nachteil auf, daß die in Bereitschaft
bereits bekannt sind und nicht in direktem Zusammenhang mit der Neuerung stehen, sind nicht wiedergegeben.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch einen gemäß der Neuerung ausgebildeten Haspel in Garrettbauweise,
bei dem zum Abstreifen eines fertigen Bundes der Stabteller absenkbar ist,
Fig. 2 eine mit Kurvenschlitzen versehene SteuerSchiebung von Scheibe oder Ring niemals, so wie es
für Bandhaspelung erforderlich ist, nur eine Stabreihe in Arbeitslage gebracht werden kann. Darüber hinaus
handelt es sich hier, wie gesagt, um einen Edenbornhaspel, dessen Wickeltisch feststehend ist und der
allein deshalb schon keine Bandhaspelung zuläßt.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt. Dabei sind, um die
Neuerung möglichst klar herauszustellen, nur die zu haltende Austauschwickeleinheit (Stabteller mit 20 Teile gezeichnet, die zum Verständnis der Neuerung
Wickelstäben sowie Wickeltisch) in greifbarer Nähe notwendig sind. Andere Teile und Vorrichtungen, die
des Haspels gelagert werden muß und somit wertvollen Platz beansprucht und daß beim Umrüsten des
Haspels von Draht- auf Bandhaspelung oder umgekehrt längere Zeit in Anspruch nehmende Mon- 25
tagearbeiten notwendig sind, die durch die unter Umständen hohe Temperatur des Wickelkorbes erschwert
werden und die ohne Kran od. dgl. nicht durchführbar sind.
Haspels von Draht- auf Bandhaspelung oder umgekehrt längere Zeit in Anspruch nehmende Mon- 25
tagearbeiten notwendig sind, die durch die unter Umständen hohe Temperatur des Wickelkorbes erschwert
werden und die ohne Kran od. dgl. nicht durchführbar sind.
Auch diese Nachteile auszuschalten ist die der Er- 30 scheibe für eine für die Neuerung benötigte Kuppfindung
gestellte Aufgabe. Dementsprechend bezieht lungsvorrichtung,
sich die Erfindung auf einen Haspel mit einem durch Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Gar-
Stäbe gebildeten drehbaren Wickelkorb, beispiels- retthaspels, bei dem zum Abstreifen eines fertigen
weise einen kombinierten Edenborn-Garrett-Haspel, Bundes der Wickeltisch anhebbar ist, ebenfalls vertizum
wahlweisen Aufhaspeln entweder von senkrecht 35 kai geschnitten, und zwar gemäß der Linie IH-III der
von oben einlaufendem Draht zwischen zwei konzen- Fig. 4, und
trische Stabreihen oder von Band unter horizontalem Fig. 4 eine gemäß der Linie IV-IV geschnittene
tangentialem Auflauf auf eine Stabreihe, wobei die Draufsicht auf Fig. 3.
einzelnen Stäbe von einem mit der Haspelwelle in In Fig. 1 ist ein in seinem Grundaufbau üblicher
Verbindung stehenden Teller getragen werden und 40 Haspel gezeigt, der in ebenfalls üblicher Weise unterdurch
im Wickeltisch vorgesehene Bohrungen in die halb des Werkflurs 1 angeordnet ist und dessen vertikal
verlaufende Haspelwelle 2 in bekannter Weise und mit bekannten Mitteln heb- bzw. senkbar ist. Der
mit der Haspelwelle 2 in Verbindung stehende Wik-45 kelkopf ist mit mehreren in zwei konzentrischen Kreisen
angeordneten Stäben 3 bzw. 4 bestückt, die in Arbeitsstellung durch im Wickeltisch 5 vorgesehene
Durchlaßbohrungen in die Wickelebene treten, so daß der Wickeltisch 5 mit seiner oberen Planfläche gleichgegeneinander
um die freie Stablänge verstellbar 50 zeitig den Boden des durch die Stäbe 3 und 4 besowie
miteinander drehgekuppelt sind, und daß sich grenzten Wickelraumes bildet. Zum Abstreifen eines
entweder zum Wickeln von Band nur die Scheibe mit fertigen Bundes wird der Wickelkopf mit den Stäben 3
der inneren Stabreihe oder zum Wickeln von Draht und 4 nach unten abgesenkt, wobei sich der Wickeldie
Scheibe und der Ring mit der inneren und der tisch 5 so, wie dargestellt, mit einer um seinen Umäußeren
Stabreihe in die Arbeitsstellung bringen las- 55 fang verlaufenden Auflagefläche 5« auf einen Absen,
in welcher der Ring durch Stellmittel axial fest- satz 1 α des Werkflures 1 abstützt. Über dem Werkhaltbar
ist. fiur 1 sind ein bei Drahthaspelung übliches Zufüh-Zum Stand der Technik ist noch zu erwähnen, daß rungsrohr 6 und ein üblicher Bundabschieber 7
zum Drahthaspeln bereits ein nach dem Edenborn- angeordnet.
system arbeitender Haspel bekannt ist, bei dem, um 60 Gemäß der Neuerung ist der den Wickelkopf bil-Drahtbunde
unterschiedlicher Abmessungen wickeln dende und die Stäbe 3 und 4 tragende Teller im
zu können, dem den Draht heranführenden Zufüh- Gegensatz zu bereits bekannten Haspeln jener Art in
rungsrohr zwei oder mehrere aus Stäben gebildete eine innere Scheibe 8 und einen äußeren Ring 9 auf-Wickelkörbe
zugeordnet sind, die axial gegeneinander geteilt, wobei die Scheibe 8 die die innere Stabreihe
bewegbar und durch Axialverstellung in und außer 65 bildenden Stäbe 3 und der Ring 9 die die äußere Stab-Arbeitslage
bringbar sind. Jede der einen Wickelkorb reihe bildenden Stäbe 4 trägt. Die Scheibe 8 ist dabei
bildenden und in zwei konzentrischen Kreisen an- in bekannter Weise fest auf der Haspelwelle 2 aufgeordneten
Stabgruppen sind bei diesem Haspel in gesetzt, so daß die Scheibe 8 mit den die innere Stab-
Wickelebene treten und zum Abstreifen eines fertigen Bundes durch Absenken des Stabtellers bzw. durch
Anheben des Wickeltisches aus der Abstreifebene herausbringbar sind.
Das Neue des Haspels wird darin gesehen, daß der Stabteller in eine die innere Stabreihe tragende
Scheibe und einen die äußere Stabreihe tragenden Ring unterteilt ist, wobei Scheibe und Ring axial
reihe bildenden Stäben 3 durch Heben oder Senken der Haspelwelle 2 in und außer Arbeitslage gebracht
werden kann. Der Ring 9 mit den die äußere Stabreihe bildenden Stäben 4 ist dagegen von der
Scheibe 8 unabhängig in einem dem Außendurchmesser des Ringes 9 entsprechend großen Rohr 10
gelagert, das hängend an dem Wickeltisch 5 befestigt ist und sich bei einer Drehung des Wickeltisches mitdreht.
Der Ring 9 ist innerhalb des Rohres 10 um die Länge der Stäbe 4 heb- bzw. senkbar, wobei, um beim
Betrieb des Haspels eine sichere Mitnahme des Ringes 9 zu gewährleisten und um die Stäbe 4 jeweils
in der Fluchtlinie der Durchschlagbohrungen des Wickeltisches zu halten, innerhalb des Rohres 10
mehrere auf den Umfang verteilte senkrechte Führungsleisten 11 vorgesehen sind, die in am Umfang
des Ringes 9 eingelassene Vertikalnuten 12 eingreifen. Am unteren Ende des Rohres 10 sind ein nach innen
gerichteter Flansch oder mehrere nach innen abgewinkelte Ansätze 10 α vorgesehen, auf denen sich der
Ring 9 in abgesenkter Stellung, so wie in Fig. 1 dargestellt, auflegen kann.
Um nun den Ring 9 mit den die äußere Stabreihe bildenden Stäben 4 anheben und damit in Arbeitsstellung
bringen zu können, sind gemäß der Neuerung die von der Haspelwelle getragene Scheibe 8 und
der Ring 9 miteinander kuppelbar. Zu diesem Zweck ist am Innendurchmesser des Ringes 9 eine Radialnut
13 vorgesehen, in die beispielsweise vier in Radialbohrungen der Scheibe 8 gelagerte Riegelbolzen 14
eingerastet werden können. Diese Riegelbolzen 14 ragen mit ihren zum Mittelpunkt der Scheibe hin gerichteten
Enden in eine in die Scheibe 8 von oben eingelassene Ausdrehung hinein, in der dicht über
den Riegelbolzen 14 eine mit spiralartig nach innen verlaufenden Führungsschlitzen 15 versehene Steuerscheibe
16 gelagert ist (vgl. auch Fig. T).
In den Führungsschlitzen 15 sind Stifte 17 geführt, die in die unter der Steuerscheibe 16 befindlichen
Enden der Riegelbolzen 14 radial eingeschraubt sind. Durch Drehen der Steuerscheibe 16 im einen oder im
anderen Drehsinn können die Riegelbolzen 14 entsprechend der durch die Führungsschlitze 15 vermittelten
Führung hin- und hergeschoben werden und in die Radialnut 13 des Ringes 9 ein- oder ausgerastet
werden. Die Drehung der Steuerscheibe 16 erfolgt über eine in der als Hohlwelle ausgebildeten Haspelwelle
2 gelagerten Steuerwelle 18, die an ihren unteren Enden einen aus der Bohrung der Haspelwelle 2
herausragenden Konus 19 trägt. Im abgesenkten Zustand der Haspelwelle 2, so wie in Fig. 1 wiedergegeben,
taucht dieser Konus 19 in eine innen entsprechend konisch ausgestaltete und als Reib- oder
Schleifkupplung ausgebildete Büchse 20 ein, die drehbar gelagert ist und mittels eines auf die Büchse 20
aufgezogenen Schneckenrades 21, in das eine von einem Antrieb kommende Schnecke 22 eingreift, gedreht
werden kann. Der Antrieb, insbesondere die Lagerung der Schnecke 22, ist so ausgeführt, daß die
Büchse 20 in beiden Drehrichtungen zu drehen ist. Beim Aufwärtshub der Haspelwelle 2 verläßt der
Konus 19 die Büchse 20 und dreht sich beim Betrieb des Haspels mit der Haspelwelle 2 mit. Eine selbständige
Drehung der Steuerwelle 18 und damit eine Kupplung bzw. Entkupplung von Scheibe 8 und
Ring 9 kann somit nur bei abgesenkter Haspelwelle erfolgen. Um bei der Kupplung bzw. Entkupplung
eine einwandfreie Führung der Steuerwelle 18 und der Steuerscheibe 16 zu gewährleisten, ist die Steuerwelle
18 oberhalb der Steuerscheibe 16 nochmals in einer die Ausdrehung der Scheibe 8 verschließenden Abdeckplatte
23 gelagert.
Soll nun auf dem gemäß der Neuerung ausgebildeten Haspel Draht aufgewickelt werden, so wird, wie
in Fig. 1 dargestellt, Scheibe 8 mit Ring 9 gekuppelt, so daß beim Hochfahren der Haspelwelle der Ring 9
von der Scheibe 8 mitgenommen wird und sowohl die von der Scheibe 8 getragene innere Stabreihe 3 als
auch die vom Ring getragene äußere Stabreihe 4 in Arbeitsstellung gelangen. Wenn aber statt Draht ein
bandförmiges Gut gewickelt werden soll, so wird, wenn der Wickelkopf abgesenkt ist und der Konus 19
in die Büchse 20 eingetaucht ist, durch Drehung der Büchse 20 die Steuerwelle 18 mit Steuerscheibe 16
gedreht, wodurch die Riegelbolzen 14 in ihren Bohrungen zurückgezogen werden. Es besteht dann zwischen
Scheibe 8 und Ring 9 keine Kupplung, so daß beim Hochfahren der Haspelwelle 2 nur die Scheibe 8
mit den die innere Stabreihe bildenden Stäben 3 in Arbeitsstellung gelangt.
Ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem die Neuerung an einem Garretthaspel mit hebbarem Wickeltisch
beschrieben wird, ist in Fig. 3 und 4 dargestellt. Auch dieser Haspel, der ebenfalls unter Flur angeordnet
ist, ist in seinem Grundaufbau üblicher Art.
Der mit Durchlaßbohrungen für die Wickelstäbe versehene Wickeltisch 30 ist auf einer in bekannter
Weise heb- und senkbaren Hubstange 31 aufgesetzt, die, wie bei derartigen Haspelkonstruktionen üblich,
durch die als Hohlwelle ausgebildete Haspelwelle 32 hindurchgeführt ist. Auf der Haspelwelle 32 ist die
einen Bestandteil des Wickelkopfes bildende Scheibe 33 gelagert, die mit den die innere Stabreihe bildenden
Stäben 34 bestückt ist. Am Umfang der Scheibe 33 ist ein im Durchmesser gleich großes Rohr 35
nach unten hängend befestigt, das als axiale Führung für den die Stäbe 36 der äußeren Stabreihe tragenden
Ring 37 dient, wobei, um den Ring 37 auch gegen Verdrehen zu schützen, auf dem Rohr 35 mehrere auf
dem Umfang verteilte senkrechte Führungsleisten 38 vorgesehen sind, die in entsprechende senkrechte
Führungsnuten 39 des Ringes 35 eingreifen. In diesen Führungen kann der Ring 37 auf dem Rohr 35 hoch-
und heruntergeschoben werden, und durch am Rohr 35 vorgesehene Anschläge kann der Verschiebeweg
des Ringes nach oben und unten begrenzt werden. Dabei dient der untere Anschlag 40, der vorteilhaft
durch einen am Rohr befestigten Außenflansch gebildet wird, gleichzeitig als Auflage für den abgesenkten
Ring 37.
Zum Anheben des Ringes 37 mit den die äußere Stabreihe bildenden Stäben 36 ist eine besondere Hubvorrichtung
vorgesehen. Diese Hubvorrichtung wird gebildet aus einem aus Winkeleisen gebogenen Ring
41, der den Ring 37 am äußeren unteren Rand umfaßt und der über beispielsweise vier Seilzüge 42 hochgezogen werden kann.
Die Seilzüge 42 werden über Umlenkrollen 43 und weitere, nicht gezeichnete Rollen auf eine ebenfalls
nicht wiedergegebene gemeinsame Aufwickeltrommel geführt, so daß auf alle Seilzüge 42 der gleiche Zug
ausgeübt wird und der Winkeleisenring 41 sich beim Hochziehen nicht verkanten kann. Sobald der die
Stäbe 36 tragende Ring 37 durch den Winkeleisenring 41 in seine obere Stellung angehoben ist, d. h.
sich in gleicher Höhe mit der Scheibe 33 befindet,
können Scheibe 33 und Ring 37 miteinander gekuppelt werden. Zu diesem Zweck sind unterhalb der
Scheibe 33 vier über Kreuz angeordnete (in Fig. 3 jedoch nur auf der rechten Zeichnungsseite dargestellt)
Riegelbolzen 44 vorgesehen, die in an der Unterseite der Scheibe 33 befestigten Büchsen 45 vor- und zurückschiebbar
gelagert sind und die in ihrer vorgeschobenen Stellung durch im Rohr 35 vorgesehene
Fenster 35 α hindurchtreten, um sich unter den angehobenen Ring 37 unterschieben zu können. Die Betätigung
der Riegelbolzen 44 erfolgt über jeweils einen zugeordneten Winkelhebel 46, der an einem an der
Haspelwelle 32 befestigten Lappen gelagert ist und der mit seinem einen Arm mit dem Riegelbolzen 44
in Verbindung steht. An dem anderen Arm des Winkelhebels 46 ist eine Zug- oder Hubstange 47 angelenkt,
die dicht neben der Haspelwelle 32 senkrecht nach unten verläuft und die mit ihrem unteren freien
Ende in die Augen 48 a eines auf die Haspelwelle 32 aufgeschobenen Ringes 48 eingehakt ist. Dabei sind
das auf die Haspelwelle 32 aufgezogene Antriebskegelrad 49 sowie die die Walzenlager aufnehmende
Scheibe 50 der oberen Wellenlagerung mit senkrechten, konzentrisch angeordneten Durchlaßbohrungen
49 α bzw. 50 α versehen, durch die die Gestänge 47 hindurchgeführt sind. Der auf die Haspelwelle 32 aufgeschobene
und mit den Gestängen 47 in Verbindung stehende Ring 48 weist einen breiten oberen und unteren
Flansch auf, zwischen denen zwei von einer Gabel 51 getragene Rollen 52 geführt sind. Die Gabel 51
ist dicht neben der Haspelwelle 32 gelagert und steht mit ihrem freien Ende mit der Hubstange eines Pneumatikmotors
53 in Verbindung. Durch Schwenken der Gabel 51 kann der Ring 48 auf der Haspelwelle 32
gehoben oder gesenkt werden, wodurch über das Gestange 47 und die jeweiligen Winkelhebel 46 die Riegelbolzen
44 ein- oder ausgerastet werden können.
Die Arbeitsweise des Haspels ist im Grunde die gleiche wie die des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispieles. Soll Draht aufgehaspelt werden, so wird
durch Hochziehen des Winkeleisenringes 41 der die äußere Stabreihe 36 tragende Ring 37 in Arbeitsstellung
angehoben und mit der Scheibe 33 verriegelt. Bei Bandhaspelung dagegen bleibt der Ring 37 mit den
Stäben 36 in seiner abgesenkten Stellung, so wie in Fig. 3 dargestellt, auf dem Flansch 40 des Rohres 35
liegen. Es befinden sich dann nur die innere Stabreihe bildenden Stäbe 34 in der Winkelebene.
Nach einem Anheben oder Absenken des die äußere Stabreihe 36 tragenden Ringes 37 ist stets darauf zu
achten, daß der Winkeleisenring 41 so weit abgesenkt wird, daß er den Ring 37 freigibt und mit diesem nicht
in Berührung steht. Anderenfalls könnte es beim Einschalten des Drehantriebes des Haspels zu Komplikationen
kommen, da der in den Seilzügen 42 hängende Winkeleisenring 41 sich nicht mitdrehen kann.
Es versteht sich, daß die hier beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
nur als Beispiele zu weiten sind. Abwandlungen im Aufbau oder im Zusammenbau des Haspels, insbesondere
Abänderungen der Kupplungsvorrichtungen für die Kupplung von der die innere Stabreihe tragenden
Scheibe und dem die äußere Stabreihe tragenden Ring können gemacht werden, ohne den Erfindungsbereich zu verlassen oder zu verändern. So wäre es
beispielsweise ohne weiteres möglich, einen gemäß der Neuerung ausgebildeten Garretthaspel mit einem
Edenbornhaspel zu kombinieren. Natürlich müßte dann das in Fig. 1 angedeutete Zuführungsrohr 6 entsprechend
ausgebildet und drehbar gelagert werden.
Claims (5)
1. Haspel mit einem durch Stäbe gebildeten drehbaren Wickelkorb, beispielsweise kombinierter
Edenborn-Garrett-Haspel, zum wahlweisen Aufhaspeln entweder von senkrecht von oben
einlaufendem Draht zwischen zwei konzentrischen Stabreihen oder von Band unter horizontalem
tangentialem Auflauf auf eine Stabreihe, wobei die einzelnen Stäbe von einem mit der
Haspelwelle in Verbindung stehenden Teller getragen werden und durch im Wickeltisch vorgesehene
Bohrungen in die Wickelebene treten und zum Abstreifen eines fertigen Bundes durch
Absenken des Stabtellers bzw. durch Anheben des Wickeltisches aus der Abstreifebene herausbringbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabteller in eine die innere Stabreihe (3, 34) tragende
Scheibe (8, 33) und einen die äußere Stabreihe (4, 36) tragenden Ring (9, 37) unterteilt ist,
wobei Scheibe (8,33) und Ring (9,37) axial gegeneinander um die freie Stablänge verstellbar
sowie miteinander drehgekuppelt sind, und daß sich entweder zum Wickeln von Band nur die
Scheibe (8, 33) mit der inneren Stabreihe (3, 34) oder zum Wickeln von Draht die Scheibe (8, 33)
und der Ring (9, 37) mit der inneren und der äußeren Stabreihe (3, 4; 34, 36) in die Arbeitsstellung
bringen lassen, in welcher der Ring (9, 34) durch Stellmittel (8,14, 44, 45) axial festhaltbar
ist.
2. Haspel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (9, 37) in einer parallel
zur Haspelwelle (2, 32) verlaufenden Führung gelagert ist, wobei die Führung vorzugsweise aus
einem dem Durchmesser des Ringes (9, 37) entsprechenden Rohr (10, 35) besteht, welches je
nach Bauart des Haspels entweder am Wickeltisch (5) oder an der die innere Stabreihe (34)
tragenden Scheibe (33) nach unten hängend befestigt ist, und daß an dem unteren Ende der
Führung (10, 35) eine Auflagefläche, beispielsweise ein Flansch (10a, 40), für den Ring (9, 37)
vorgesehen ist.
3. Haspel nach den Ansprüchen 1 und 2, bei dem die Wickelstäbe durch Absenken der den
Stabteller tragenden Haspelwelle aus der Abstreifebene herausbringbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß für Scheibe (8) und Ring (9) ein gemeinsamer auf die Haspelwelle (2) einwirkender
Hubantrieb vorgesehen ist, wobei der Ring (9) durch axiales Ankuppeln an die auf der Haspelwelle
(2) gelagerte Scheibe (8) mit dieser gemeinsam in die Arbeitsstellung anhebbar ist.
4. Haspel nach den Ansprüchen 1 und 2, bei dem die Wickelstäbe durch Anheben des Wickeltisches
aus der Abstreifebene herausbringbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß für den Ring
(37) ein gesonderter, nur auf den Ring (37) einwirkender Hubantrieb (41.42) vorgesehen ist, wobei
der in Arbeitsstellung befindliche Ring (37) mit der Scheibe (33) axial kuppelbar ist.
5. Haspel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsmittel
(14, 44) zwischen Scheibe (8, 33) und Ring (9, 37) an der von der Haspelwelle (2, 32) getragenen
Scheibe (8, 33) befestigt sind und daß die für die Betätigung der Kupplungsmittel (14, 44) notwendigen
Zuleitungen (18, 47) durch die Haspelwelle (2, 32) hindurch- oder an dieser entlanggeführt
sind.
10
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 047 154;
deutsche Patentanmeldung Sch 6777 Ib/7b (bekanntgemacht am 6. 8. 1953);
USA.-Patentschrift Nr. 1 822 589.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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IT673654D IT673654A (de) | 1961-08-18 | ||
DESCH30163A DE1142332B (de) | 1961-08-18 | 1961-08-18 | Haspel mit durch Staebe gebildetem drehbarem Wickelkorb zum wahlweisen Aufwickeln von Draht und Band |
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FR906419A FR1337498A (fr) | 1961-08-18 | 1962-08-08 | Enrouleur pour fil métallique et feuillard provenant par exemple d'un laminoir |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5992785A (en) * | 1996-11-14 | 1999-11-30 | Sms Schloemann-Siemag Aktiengesellschaft 40237 | Reel with a device for collecting windings hanging from a rolling stock coil |
Families Citing this family (4)
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US3694998A (en) * | 1970-06-25 | 1972-10-03 | Goodyear Tire & Rubber | Apparatus for wrapping a flexible endless band into a coil |
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CN114160606A (zh) * | 2021-11-16 | 2022-03-11 | 金龙精密铜管集团股份有限公司 | 一种管材收卷装置及其收卷方法 |
Citations (2)
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US1822589A (en) * | 1929-02-23 | 1931-09-08 | Morgan Construction Co | Art of coiling hot metal stock |
DE1047154B (de) * | 1954-11-20 | 1958-12-24 | Demag Ag | Garrett-Haspel mit einem unter Flur liegenden Antrieb |
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0
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- 1961-08-18 DE DESCH30163A patent/DE1142332B/de active Pending
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- 1962-08-08 FR FR906419A patent/FR1337498A/fr not_active Expired
Patent Citations (2)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR1337498A (fr) | 1963-09-13 |
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GB965972A (en) | 1964-08-06 |
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