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Verfahren und Vorrichtung zum selbsttätigen Abbinden von in Walzwerken
od. dgl. anfallenden Bündeln oder Ringen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren,
sowie auf eine zur Durrhführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung, um zu Bündeln
zusammengefaßtes Stabmaterial bzw. zu Ringen aufgehaspelte Bänder oder Drähte mittels
Bindedraht abzubinden.
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Insbesondere sollen in Walzwerken anfallende noch warme Drahtringe
selbsttätig abgebunden werden.
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Obwohl schon verschiedene Bindeverfahren und zahlreiche Bindevorrichtungen
bekannt sind, wird das Abbinden, insbesondere von Drahtringen, heute noch sehr häufig
von Hand durchgeführt. Es kann daher angenommen werden, daß die bekannten Bindevorrichtungen
Mängel aufweisen, die den Einsatz der Vorrichtungen wenigstens teilweise ausschließen.
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Dies gilt als besonders schwerwiegend, da zumindest in Walzwerken
ein wirkliches Bedürfnis für die maschinelle Durchführung des Bindevorganges besteht,
denn die Ringe sind meist noch heiß, wenn sie abgebunden werden sollen.
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Bekannt sind beispielsweise Bindeverfahren sowie auch Bindevorrichtungen,
bei denen der Bindedraht auf zwei separaten Binded rahtvorratsspulen aufbewahrt
wird und bei denen der für jede Bindung benötigte Bindedraht teils von der einen,
teils von der anderen Vorratsspule abgezogen wird, wobei die Enden der von jeder
Vorratsspule ablaufenden Drahtstränge, nachdem sie erstmalig von Hand od. dgl. miteinander
verbunden, beispielsweise verdrallt worden sind, ständig miteinander verbunden bleiben,
indem die bei jedem Bindevorgang gebildete, die Bindeschlinge verschließende Verdrallung
in etwa der Mitte durchgeschnitten wird, so daß auch nach dem Trennschnitt eine
die beiden Drahtstränge verbindende Verdrallung erhalten bleibt.
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Die nach diesem Verfahren arbeitenden Bindevorrichtungen sind meistens
auf das Bündeln von Stäben, Stangen, Rohren oder dergleichen Langgut ausgerichtet.
Eine bekannte, nach dem gleichen Verfahren arbeitende Vorrichtung, die auch das
Abbinden von Draht- oder Bandringen erlaubt, muß jedoch beim Binden von Ringen jeweils
zwei Bindungen an einem Ring ausführen, denn nach Erledigung der ersten Bindung
führen die von den Vorratsspulen ablaufenden und miteinander verdrallten Drahtstränge
innen durch den Ring hindurch, weshalb eine zweite Bindung erfolgen muß, um den
abzubindenden Ring wieder freizugeben. Soll nun ein Ring mehrmals, beispielsweise
viermal ab gebunden werden, so muß der Ring die Bindemaschine zweimal durchlaufen,
was förderungstechnisch Schwierigkeiten bereitet, oder es müssen zwei Bindemaschinen
aufgestellt werden, was wegen des dazu erforderlichen Raumbedarfs oft un-
erwünscht
ist. Der Hauptnachteil der bekannten Abbindemaschine für Ringe liegt aber darin
begründet, daß die Maschine nur einen Arbeitsplatz besitzt, der auf Korund des technisch
bedingten zweimaligen Abbindens eines Ringes verhältnismäßig lange Zeit besetzt
ist, weshalb in der Ringfolge größere Abstände eingehalten werden müssen. Ein paralleles
Arbeiten mit mehreren nebeneinander aufgestellten Bindemaschinen stößt aber wegen
der komplizierten und umständlichen Ringzufuhr meist auf Schwierigkeiten und damit
auf Ablehnung. Die bekannte Maschine ist folglich in modernen Draht- oder Bandstraßen
mit hoher Ausstoßkapazität und entsprechend kurzer Ringfolge im Abführrollgang nicht
zu verwenden.
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Mit der Erfindung sollen nun in erster Linie die Mängel der bekannten
Abbindevorrichtung vermieden werden. Verfahrensmäßig sowie auch vorrichtungsmäßig
geht die Erfindung von dem oben beschriebenen Stand der Technik aus, wobei das erfindungsgemäße
Verfahren sich von bereits bekannten Verfahren dadurch unterscheidet, daß die in
einer Halterung seitlich der Zuführungsbahn für das Bindegut gelagerten Bindedrahtvorratsspulen,
nachdem das Bindegut an die Bindestation herangeführt ist, auf eine auf der anderen
Seite der Zuführungsbahn befindliche gegenüberliegende und als Drallkopf ausgebildete
zweite Halterung übergeben werden, wobei die eine Bindedrahtvorratsspule an der
einen Seite des Bündels vorbei bzw. innen durch den Ring hindurchgeführt wird, während
die andere Bindedrahtvorratsspule an der anderen Seite des Bündels bzw. außen am
Ring vorbeigeführt wird, so daß die von
den Bindedrahtvorratsspulen
ablaufenden und an ihren Enden miteinander verdrallten Bindedrahtstränge sich gegen
das Bündel bzw. gegen den Ring anlegen und eine einseitig offene, etwa U-förmige
Schlinge bilden, die den Bund- bzw. Ringquerschnitt von drei Seiten umfaßt, worauf
durch Drehen der als Drallkopf ausgebildeten, die Bindedrahtvorratsspulen nunmehr
haltenden zweiten Spulenhalterung die Bindeschlinge auf der- vierten Seite zugezogen
und verdrallt wird.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kennzeichnet sich
dadurch, daß beiderseits der Zuführungsbahn für das Bindegut je eine zur Aufnahme
zweier Bindedrahtvorratsspulen geeignete, bügel- oder zangenartig ausgebildete Spulenhalterung
vorgesehen ist, in der die Bindedrahtvorratsspulen in einem Abstand voneinander
gehalten sind, der größer ist als der Querschnitt des abzubindenden Bindegutes und
daß beide Spulenhalterungen sich fluchtend gegenüberliegen, wobei mindestens eine
der Spulenhalterungen mit einer Verschiebe- bzw. Hubvorrichtung in Verbindung steht
und derart bis an die andere Spulenhalterung heranführbar ist, daß die von der einen
Spulenhalterung getragenen Bindedrahtvorratsspulen durch die andere Spulenhalterung
erfaßbar und auf diese übergebbar sind und daß die die Bindedrahtvorratsspulen während
des Bindevorganges übernehmende Spulenhalterung als drehbar gelagerter Drallkopf
ausgebildet und mit einer Klemm-oder Verriegelungseinrichtung od. dgl. zum Festhalten
der Bindedrahtvorratsspulen versehen ist.
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Bei einer Bindevorrichtung zum Abbinden von Band- oder Drahtringen
ist es notwendig, daß die Bindedrahtvorratsspulen in Form und Durchmesser derart
gehalten sind, daß bei der Übergabe der Bindedrahtvorratsspulen von einer Spulenhalterung
auf die andere eine der Spulen durch den freien Innendurchmesser des abzubindenden
Ringes hindurchführbar ist.
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An Hand der Zeichnungen sind zwei erfindungsgemäß ausgeführte Beispiele
von Bindevorrichtungen erläutert.
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Fig. 1 ist ein Grundriß einer nach der Erfindung ausgebildeten Bindemaschine
zum Abbinden von liegend herangeführten Draht- oder Bandringen; Fig. 2 zeigt dieselbe
Maschine im Längsschnitt gemäß der Linie II-II der Fig. 1; Fig. 3 ist ebenfalls
ein Schnitt gemäß der Linie III-III der Fig. 1 und zeigt eine Abbindestation mit
oberer und unterer Spulenhalterung; Fig. 4 zeigt eine in einer Kassette gekapselte
Bindedrahtvorratsspule in der Seitenansicht; Fig. 5 zeigt die gleiche Spule im Schnitt
von vorn gesehen; Fig. 6 ist eine Detailzeichnung, die den Aufbau der als Drallkopf
ausgebildeten Spulenhalterung zeigt; Fig. 7 stellt die gleiche Spulenhalterung,
teilweise geschnitten in der Draufsicht dar; Fig. 8 zeigt eine Abbindestation in
einer variierten Ausführungsform; Fig. 9 bis 12 zeigen in vier verschiedenen Arbeitsstellungen
ein zweites Ausführungsbeispiel, und zwar eine Bindemaschine zum Abbinden von in
einer Hakenbahn hängenden Band- oder Drahtringen; Fig. 13 und 14 sind Einzelteilzeichnungen
zu der in Fig. 9 bis 12 gezeigten Bindemaschine.
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Das erste Ausführungsbeispiel, das in den Fig. 1 bis 8 wiedergegeben
ist, befaßt sich mit einer Binde-
maschine zum Abbinden von liegenden Band- oder
Drahtringen. In Fig. 1 ist mit Bezugsziffer 1 ein Plattenband od. dgl. bezeichnet,
auf dem die von der Walzenstraße kommenden zum Abbinden fertigen Band- oder Drahtringe
2 herangeführt werden. Mittels eines Abschiebers 3 werden die Ringe über eine kleine
Brücke 4 auf einen Drehtisch 5 übergeben.
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Dieser Drehtisch, der ein Bestandteil der eigentlichen Bindemaschine
ist, ist auf einer vertikalen Achse 6 drehbar gelagert und kann über eine entsprechende
Getriebe- und Kupplungseinrichtung 7 intermittierend gedreht werden. Auf dem Drehtisch
5 sind acht auf den Umfang gleichmäßig verteilte Arbeitsplätze vorgesehen. Jeder
dieser Arbeitsplätze wird dadurch gebildet, daß radial gesehen jeweils zwei hintereinanderliegende
Durchbrüche 8 und 9 in den Drehtisch eingearbeitet sind. Der vordere, nahe der Peripherie
des Tisches 5 gelegene Durchbruch 8 weist vier über Kreuz angeordnete, rechteckige
Aussparungen 8 a auf, wobei eine dieser Aussparungen 8 a beide Durchbrüche 8 und
9 miteinander verbindet, während die dieser gegenüberliegende Aussparung den äußeren
Rand des Drehtisches 5 durchschneidet und den Durchbruch 8 auch waagerecht nach
außen öffnet.
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Durch die Aussparungen 8 a ergeben sich am Umfang des Durchbruches
8 vier lappenartige Ansätze 10, die als Auflage für die abzubindenden Ringe 2 dienen.
Diese Auflagefläche selbst wird nach hinten, d. h. zur Tischmitte hin, durch zwei
dem Radius der Ringe 2 angepaßte viertelrunde Anschlagwände 11 begrenzt, die von
beiden Seiten bis an die die Durchbrüche 8 und 9 verbindende Aussparung 8 a heranreicht,
so daß die Aussparung selbst freigelassen wird.
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Um beim Aufschieben eines Ringes 2 auf den Drehtisch 5, insbesondere
beim Aufschieben eines Drahtringes, zu verhindern, daß einzelne Windungen gegen
die Kanten des Durchbruches 8 oder der Aussparungen 8 a anstoßen und dadurch eventuell
deformiert werden, ist an der Aufschiebestatiön unterhalb des Tisches 5 (vgl. Fig.
2) eine durch einen beispielsweise hydraulischen oder pneumatischen Antrieb 12 heb-
und senkbare Gleitplatte 13 vorgesehen, die in ihren Konturen so ausgebildet ist,
daß sie genau in den Durchbruch 8 und die Aussparungen 8a hineinpaßt. Beim Aufschieben
eines Ringes 2 auf den Drehtisch 5 wird diese Gleitplatte bis auf Drehtischoberkante
angehoben, so daß eine glatte Aufschiebefläche entsteht.
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Sobald ein Drahtring od. dgl. auf den Drehtisch 5 bis zum Anschlag
an die Anschlagwände 11 aufgeschoben ist, wodurch gleichzeitig ein zentrisches Aufliegen
des Ringes auf den lappenartigenAnsätzen 10 gewährleistet ist, wird beispielsweise
mittels einer durch den Aufschieber 3 zu betätigenden Kontaktsteuerung die Gleitplatte
13 abgesenkt, und der Drehtisch 5 wird um 450 gedreht. Somit befindet sich der Drahtring
2 in der ersten Abbindestation (vgl. Fig. 3).
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Hier ist unterhalb des Drehtisches 5 eine mittels eines Kolbens 14
heb- und senkbare untere Spulenhalterung 15 angeordnet, die im wesentlichen aus
einer etwa U- oder V-förmigen zweiarmigen Gabel besteht. Beide Arme dieser Gabel
sind an ihren Kopfenden über Kreuz U-förmig ausgespart. Diese Aussparungen dienen
zur Aufnahme der Bindedrahtvorratsspulen 16 bzw. 17.
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Der eigentliche Spulenkörper (vgl. Fig. 4 und 5), der aus einer mit
zwei Seitenflanschen versehenen
Hohlwelle besteht, ist jeweils in
einer zylindrischen Kassette 18 gekapselt. Diese Kassetten 18 sind an ihrem Umfang
nur halbseitig geschlossen bzw. sind halbseitig offengelassen. Durch die sich damit
ergebende halbseitige Öffnung der Kassetten 18 wird der eigentliche Spulenkörper
in die Kassette eingeführt und mittels einer Achse 19, die durch in den Seitenwänden
der Kassette vorgesehene Bohrungen und durch die Spulenbohrung hindurchgeschoben
wird, in der Kassette gehalten. Die Achse selbst, die innerhalb der Kassette, beispielsweise
durch eine Keilfeder gegen Verdrehung gesichert ist, wird durch Sprengringe 20 gegen
axiale Verschiebung geschützt.
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In dem Mittelteil der Achse 19 ist eine Keilnut 21 eingefräst, in
der eine gebogene Blattfeder 22 angeordnet ist. Hierdurch wird eine Drehbewegung
der Spule stark abgebremst, so daß zum Abziehen eines auf der Spule aufgewickelten
Drahtes eine gewisse Zugkraft notwendig ist. Auf den Seitenwänden jeder Kassette
18 sind mit Löchern 23 versehene rechteckige Haltenocken 24 aufgesetzt. Diese Haltenocken
24 dienen bei der Aufnahme der Kassette in die Spulenhalterungen 15, 26 als Führungen
und Anschlag, und die Löcher 23 dienen zum Einrasten einer Verriegelungsvorrichtung.
Um ferner bei den Kassetten ein durch die nur halbseitig geschlossene Umfangswandung
hervorgerufenes einseitiges Übergewicht auszugleichen, sind die Seitenwandungen
auf den geschlossenen Kassettenseiten mit mehreren Ausgleichsbohrungen 25 versehen.
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Die zweite auf der anderen Seite der Zuführbahn angeordnete Spulenhalterung
26, die gleichzeitig als Drallkopf ausgebildet ist, befindet sich oberhalb des Drehtisches
5 und ist mit ihrer Drehachse 27 in einem von der verlängerten Drehtischachse 6
getragenen Arm 28 gelagert. Der für die Drallbewegung der oberen Spulenhalterung
26 notwendige Drehantrieb (vgl. hierzu auch Fig. 6) erfolgt durch einen ebenfalls
auf dem Arm 28 gelagerten Elektromotor 29 und wird über ein Ritzel 30 und ein Zahnrad
31, das auf der Drehachse 27 der oberen Spulenhalterung aufgezogen ist, auf diese
übertragen.
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Das An- und Abschalten des Drehantriebes erfolgt über eine in den
Zeichnungen nicht dargestellte Kontakteinrichtung, die dafür sorgt, daß die als
Drallkopf ausgebildete Spulenhalterung 26 jeweils nur in einer bestimmten Nullstellung,
die radial mit dem Drehtisch 5 verläuft, zum Stillstand kommt. Die Drehachse 27
ist als Hohlwelle ausgebildet, und innerhalb dieser Hohlwelle ist eine Hubstange
32 angeordnet, die mit einer zentrisch über der Drehachse 27 befindlichen und auf
dem Arm 28 aufgesetzten Hubvorrichtung 33 in Verbindung steht. Diese Hubvorrichtung
33 kann je nach Bedarf für elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Antrieb
ausgestaltet sein. Am unteren Ende der Hubstange 32 ist ein Querbolzen 34 befestigt,
der durch in der Drehachse 27 und in den Seitenwandungen der oberen Spulenhalterung
26 vorgesehene Langlöcher nach außen tritt und über ein Gestänge 35 36 vier Riegelbolzen
37 betätigt, die in einer an der Spulenhalterung angebrachten Führung geführt werden
(vgl. auch Fig. 7). Je nachdem, ob die Hubstange 32 durch die Hubvorrichtung 33
gehoben oder gesenkt wird, werden die Riegelbolzen 37 vor- oder zurückgeschoben,
um die von unten in die Spulenhalterung 26 eingesteckten Kassetten 18 mit den Spulen
16 bzw. 17 zu arretieren bzw. freizugeben.
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Schließlich ist noch eine Trenn- oder Schneidvorrichtung 38 vorgesehen
(vgl. Fig. 3). Auf einem an dem Arm 28 befestigten und senkrecht nach unten gerichteten
Tragrohr 39 ist waagerecht schwenkbar ein Arm 40 gelagert, an dessen freiem Ende
ein Trennwerkzeug 41 angeordnet ist. Die für das Trennwerkzeug 41 benötigte Antriebskraft
wird von einem am Schwenkarm 40 angeflanschten Elektromotor 42 geliefert, während
der Antrieb für die Schwenkbewegung des Schwenkarmes durch einen Elektromotor 43
erfolgt.
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Der Arbeitsablauf an dieser soeben beschriebenen ersten Arbeitsstation
(Fig. 3) ist folgender: Wenn der Drehtisch 5 mit dem abzubindenden Ring 2 einschwenkt,
befinden sich die Bindedrahtvorratsspulen 16, 17 auf der unteren Spulenhalterung
15. Die in den Kassetten 18 gekapselten Spulen sind dabei so in der Halterung 15
eingesetzt, daß der von den Spulen ablaufende Drahtstrang am oberen Spulenumfang
abgezogen wird. Die Spitzen beider ablaufenden Drahtstränge sind so, wie in den
Zeichnungen dargestellt, durch Verdrallen miteinander verbunden (Fig. 3, Position
44). Diese Verbindung muß erstmalig beispielsweise von Hand hergestellt werden.
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Sobald der Drehtisch 5 nun über der Spulenhalterung 15 zum Stillstand
gekommen ist, werden die Bindedrahtvorratsspulen 16, 17 auf die obere Spulenhalterung
26 übergeben. Dies geschieht in der Weise, daß die untere Spulenhalterung 15 mittels
des Kolbens 14 hochgefahren wird, wobei die eine Bindedrahtvorratsspule 16 durch
den inneren Tischdurchbruch 9 und die andere Bindedrahtvorratsspule 17 durch den
äußeren Tischdurchbruch 8 hindurchgeführt wird. Da der abzubindende Ring 2 genau
über dem äußeren Tischdurchbruch 8 liegt, wird die Spule 16 somit außen am Ring
2 vorbeigeführt, während die Spule 17 innen durch den Ring hindurchgeführt wird.
Dabei legen sich die von den Spulen ablaufenden und durch die Verdrallung 44 miteinander
verbundenen Bindedrahtstränge in Form einer oben offenen Schlinge von drei Seiten
an den Ringquerschnitt an. Sobald bei der Aufwärtsbewegung der unteren Spulenhalterung
15 die Bindedrahtvorratsspulen 16, 17 von der oberen Spulenhalterung 26 erfaßt und
mittels der Verriegelungsvorrichtung 32 bis 37 arretiert sind, wird die untere Spulenhalterung
15 wieder bis unterhalb des Drehtisches 5 abgesenkt. Wird nun der Dreh antrieb der
oberen Spulenhalterung eingeschaltet, so wird die den Ring 2 bereits umfassende
Binde schlinge oben auf der vierten Seite zugezogen und verdrallt. Dabei werden
von der Spulenhalterung 26 durch Veranlassung der schon erwähnten, aber in den Zeichnungen
nicht dargestellten Kontaktsteuerung etwa fünf bis sechs Umdrehungen ausgeführt,
so daß die die Bindeschlinge verschließende Verdrallung ebenfalls fünf bis sechs
Windungen erhält. Diese Verdrallung wird alsdann mittels der Trennvorrichtung 38
in etwa der Mitte durchgetrennt, so daß auch nach dem Trennschnitt sowohl bei der
um den Ring 2 gebildeten Bindeschlinge als auch bei den von den Vorratsspulen ablaufenden
Drahtsträngen eine genügend starke Verdrallung von etwa zwei Windungen erhalten
bleibt.
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Somit ist die erste Bindung, die in bezug auf die Lage des Ringes
2 auf dem Drehtisch 5 als »Innenbindung« bezeichnet werden kann, durchgeführt, und
der Ring 2 kann nach Weiterdrehen des Drehtisches 5
um 450 an die
zweite Bindestation geführt werden, um an der gegenüberliegenden Stelle des Ringes
2 die erste »Außenbindung« durchzuführen.
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Diese zweite Bindestation (vgl. Fig. 2) ist im Prinzip genauso aufgebaut
wie die erste Bindestation. Die gesamte Station ist lediglich in bezug auf den Drehtisch
5 radial weiter nach außen gerückt. Aus diesem Grunde wird der die obere Spulenhalterung
26' tragende Tragarm 28' von einem separaten Ständer 45' gehalten, der seitlich
neben dem Drehtisch 5 angeordnet ist. Dabei ist zur Vereinfachung der Konstruktion
auch die Trennvorrichtung 38' auf der Ständersäule des Ständers 45' gelagert. Der
Drehantrieb der oberen Spulenhalterung 26' erfolgt durch den Motor 29', und die
Hubvorrichtung 33' betätigt die Verriegelungselemente für die Arretierung der Bindedrahtspulen
16' und 17'. Die untere Spulenhalterung 15' ist der unteren Spulenhalterung der
ersten Abbindestation vollkommen identisch und kann wie diese durch den hier mit
14' bezeichneten Kolben gehoben und gesenkt werden.
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Bei dem Bindevorgang wird die Bindedrahtvorratsspule 16' durch den
äußeren Tischdurchbruch 8 und somit durch den freien Innendurchmesser des Ringes
2 hindurchgeführt, während die Bindedrahtvorratsspule 17' außerhalb des Drehtisches
5 und somit außen am Ring 2 vorbeigeführt wird. Die von den Bindedrahtvorratsspulen
16' und 17' ablaufenden und miteinander verdrallten Drahtstränge legen sich daher
ebenfalls von drei Seiten an den Ringquerschnitt an und bilden eine oben offene
Drahtschlinge, die nach Absenken der unteren Spulenhalterung 15' durch Drehen der
oberen Spulenhalterung 26' geschlossen und verdrallt wird. Diese Verdrallung wird
dann durch die Trennvorrichtung 38' wiederum in etwa der Mitte durchgeschnitten,
womit auch die zweite Bindung des Ringes 2 vollzogen wäre.
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Gleichzeitig während des in dieser zweiten Bindestation durchgeführten
Bindevorganges wird ein inzwischen auf dem Plattenband 1 herangeführter zweiter
Draht- oder Bandring von dem Aufschieber 3 auf den Drehtisch 5 aufgeschoben. Der
somit zur gleichen Zeit in der ersten Abbindestation befindliche Arbeitsplatz 8
ist somit nicht mit einem Ring besetzt, so daß die Bindedrahtvorratsspulen 16, 17
ungehindert von der oberen Spulenhalterung 26 auf die untere Spulenhalterung 15
zurückgegeben werden können, was durch Hochfahren der unteren Spulenhalterung geschieht.
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Sind alle diese Arbeitsgänge durchgeführt, so schwenkt der Drehtisch
5 wiederum um 450 weiter.
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Durch diese Schwenkung gelangt der soeben aufgeschobene Band- oder
Drahtring in die erste Bindestation, während der bereits zweimal abgebundene Band-
oder Drahtring 2 in eine Zwischenstation einfährt. In dieser Zwischenstation ist
ein heb- und senkbares Drehkreuz 46 unterhalb des Tisches 5 angeordnet. Dieses Drehkreuz
46, das nur in Fig. 1 wiedergegeben ist, kann ähnlich wie die in der Aufgabestation
befindliche Gleitplatte 13 mittels eines beliebigen Antriebes gehoben und gesenkt
werden.
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Beim Anheben des Drehkreuzes 46 greifen die einzelnen Kreuzarme durch
die Aussparungen 8 a des äußeren Tischdurchbruches 8 und heben den auf den lappenartigen
Ansätzen 10 liegenden Draht- oder Bandring 2 senkrecht hoch, um ihn dann waagerecht
um 900 zu drehen und wieder auf die lappenartigen Ansätze 10 abzulegen. Gleichzeitig
während dieses
Arbeitsganges wird der zuletzt auf den Drehtisch 5 aufgeschobene Band-
oder Drahtring in der ersten Bindestation mit der ersten »Innenbindung« versehen,
während auf der zweiten Bindestation, deren Arbeitsplatz jetzt nicht besetzt ist,
die Bindedrahtvorratsspulen 16', 17' wieder auf die untere Spulenhalterung 15' übergeben
werden. Alsdann wird der Drehtisch 5 wiederum um 45G weitergeschwenkt. Der soeben
gedrehte erste Ring 2 gelangt dadurch in die dritte Bindestation, die in Konstruktion
und Arbeitsweise mit der zweiten Bindestation vollkommen identisch ist. Der Ring
wird also hier mit der dritten Bindung, wiederum einer »Außenbindung«, versehen.
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Gleichzeitig während dieses Arbeitsprozesses wird bei dem zweiten
Ring die zweite Bindung in der zweiten Bindestation durchgeführt, während in der
ersten Bindestation die Bindedrahtvorratsspulen 16, 17 von der oberen auf die untere
Spulenhalterung zurückgegeben werden. Außerdem wird zur gleichen Zeit an der Aufgabestation
ein dritter Ring auf den Drehtisch 5 aufgeschoben.
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Wiederum wird der Drehtisch 5 um 45° weitergedreht. Damit befindet
sich der erste Ring in der vierten Bindestation, die in Konstruktion und Arbeitsweise
der bereits beschriebenen ersten Bindestation entspricht. Der Ring 2 wird hier mit
der vierten Bindung, wiederum einer »Innenbindung« versehen, während der zweite
Ring sich in der Zwischenstation befindet und durch das Drehkreuz 46 um 900 waagerecht
gedreht wird. Der dritte Ring befindet sich gleichzeitig zur Durchführung der ersten
Bindung in der ersten Bindestation. Ferner werden zur gleichen Zeit in der zweiten
und dritten Bindestation die Bindedrahtvorratsspulen von der oberen Spulenhalterung
nach unten auf die untere Spulenhalterung übergeben.
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Der erste Ring 2, der nunmehr viermal abgebunden ist, wird beim Weiterdrehen
des Drehtisches 5 um 450 in die Abschiebestation befördert, wo er durch eine in
den Zeichnungen nicht wiedergegebene und für die Erfindung unwichtige Abschiebeeinrichtung
von dem Drehtisch 5 abgeschoben oder abgezogen wird. Gleichzeitig schwenken der
zweite und der dritte Ring in die dritte bzw. zweite Bindestation, wo jeweils die
entsprechende Bindung durchgeführt wird.
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An der Aufgabestation wird währenddessen ein vierter Ring auf den
Drehtisch 5 aufgeschoben, während in den Bindestationen eins und vier, die bei diesem
Arbeitstakt nicht besetzt sind, die Bindedrahtvorratsspulen auf die unteren Spulenhalterungen
zurückgegeben werden.
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Bei dem letzten Arbeitstakt in dem 45°-Zyklus des Drehtisches 5 gelangt
der Arbeitsplatz, von dem soeben der fertiggebundene Ring 2 abgeschoben worden ist,
in eine Leerstation. Der zweite Ring befindet sich in der vierten Bindestation zur
Durchführung der vierten Bindung, während der dritte Ring sich in der Zwischenstation
befindet und durch das Drehkreuz 46 um 900 gedreht wird. Der zuletzt aufgeschobene
vierte Ring wird in der ersten Bindestation abgebunden, während in der zweiten und
dritten Bindestation die Bindedrahtvorratsspulen wiederum von der oberen auf die
untere Spulenhalterung übergeben werden.
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Bei einem nochmaligen Weiterschwenken des Drehtisches um 450 hat
der Tisch eine vollständige Umdrehung um 3600 ausgeführt, so daß das gesamte Arbeitsspiel
sich von neuem wiederholen kann.
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Natürlich sind bei einer wie eben beschriebenen Bindemaschine konstruktive
Änderungen ohne weiteres möglich. Der Erfindungsgedanke braucht deshalb nicht verlassen
zu werden. In Fig. 8 der Zeichnungen ist beispielsweise eine Bindestation dargestellt,
bei der beide Spulenhalterungen als Drallköpfe ausgebildet sind und somit die Rückgabe
der Bindedrahtvorratsspulen nach jedem Bindevorgang in die Ausgangsstellung unnötig
macht. Der hier nur zur Hälfte gezeigte Drehtisch 50 entspricht in Anordnung, Ausgestaltung
und Lagerung dem zuvor näher beschriebenen Drehtisch 5. Auf einem neben diesem Drehtisch
50 vorgesehenen Ständer 51 ist ein unterer Tragarm 52 mit einer darin drehbar gelagerten
unteren Spulenhalterung 53 sowie ein oberer Tragarm 54 mit einer ebenfalls drehbar
gelagerten oberen Spulenhalterung 55 gegeneinander verschiebbar angeordnet. Die
Verschiebung der Tragarme 52, 54 erfolgt hydraulisch, indem je ein mit dem unteren
Tragarm 52 bzw. dem oberen Tragarm 54 in Verbindung stehender Ringkolben 56 bzw.
57 in einem gemeinsamen Zylinder 58 gegenläufig gelagert und in bekannter Weise
doppelseitig hydraulisch beaufschlagbar sind. Für den Drehantrieb der beiden als
Drallköpfe ausgebildeten Spulenhalterungen 52, 54 ist je ein auf dem entsprechenden
Tragarm angeordneter Elektromotor 59 bzw. 59' sowie ein in den Tragarmen gelagertes
Getriebe, bestehend aus Ritzel 60, 60' und Zahnrad 61, 61' vorgesehen. Ferner ist,
um bei der Übergabe der Bindedrahtvorratsspulen 64, 65 von einer Spuienhalterung
auf die andere stets ein genaues Fluchten der beiden Spulenhalterungen zu gewährleisten,
eine Gleichlaufvorrichtung vorgesehen, die dadurch gebildet wird, daß jeweils mit
dem Ritzel 60 bzw. 69' ein drittes Zahnrad, das Zahnrad 62 bzw.
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62', im Angriff steht, wobei die beiden Zahnräder 62, 62' durch eine
längenveränderliche Gleichlaufwelle 63 axial verbunden sind. Durch diese Gleichlaufvorrichtung
dreht sich natürlich auch die jeweils nicht mit den Bindedrahtvorratsspulen 64,
65 bestückte Spulenhalterung während des Drallvorganges mit.
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Durch diese in Fig. 8 gezeigte Konstruktion wird der Arbeitsprozeß
insofern vereinfacht, daß es nämlich möglich ist, das Abbinden eines Ringes 66 sowohl
beim Spulenwechsel von unten nach oben als auch von oben nach unten durchzuführen.
Der bei der zuvor beschriebenen Konstruktion jeweils notwendige Leertakt, um die
Rückgabe der Bindedrahtvorratsspulen auf die untere Spulenhalterung durchzuführen,
kann somit entfallen. Bei der in Fig. 8 dargestellten Bindeeinrichtung müssen jedoch
zwei Trennvorrichtungen vorgesehen werden, um jeweils so wie notwendig am oberen
Ringrand bzw. am unteren Ringrand die die Bindeschlinge verschließende Verdrallung
durchzutrennen. Die Trennvorrichtungen, die in der Fig. 8 nicht dargestellt sind,
werden zweckmäßig auf separaten Böcken neben dem Ständer 51 in Stellung gebracht.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeigneten Vorrichtung, die es gestattet, beispielsweise an einer Hakenbahn
hängende Bunde abzubinden, ist in den Fig. 9 bis 12 in vier verschiedenen Arbeitsstellungen
dargestellt.
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Die abzubindenden Ringe 70 werden an einer im Aufbau üblichen Hakenbahn
71 hängend an die Bindemaschine herangeführt. Diese Maschine be-
steht, wie die Zeichnungen
erkennen lassen, aus einer quer zur Laufrichtung der Hakenbahn angeordneten Grundplatte
72, auf der zwei Schlitten 73 und 74 gleitend aufgesetzt sind, denen je ein in der
Grundplatte gelagerter, hydraulischer Verschiebeantrieb 75 bzw. 76 zugeordnet ist.
Je nach Steuerung der Verschiebeantriebe können die Schlitten 73, 74 aufeinander
zugeschoben oder voneinander entfernt werden. Auf dem Schlitten 73 ist ein als Drallkopf
dienender Dreh arm 77 gelagert, der von einem ebenfalls auf dem Schlitten befindlichen
Getriebemotor 78 angetrieben wird. Im Dreharm 77 sind diametral zu seiner Drehachse
zwei Stäbe 79 drehbar gelagert.
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Diese Stäbe 79 dienen dazu, zwei den Bindedraht enthaltende Patronen
80 bzw. 81 aufzunehmen.
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Diese Patronen (vgl. Fig. 13) bestehen aus einem äußeren Mantelrohr
90, das an seiner einen Stirnseite kegelig abgeschrägt ist und eine ebenfalls aus
einem Rohr gebildete Achse 91 besitzt, die auf der stumpfen Seite der Patrone von
einem in das Mantelrohr 90 einschraubbaren Deckel 92 gehalten ist.
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Achse 91 und Mantelrohr 90 sind gegeneinander verdrehbar, und nach
Entfernen des Deckels 92 kann die Achse 91 aus dem Mantelrohr entfernt werden.
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Auf diese Weise kann auch der Bindedraht in Form einer langgestreckten
Rolle in das Mantelrohr eingebracht werden, um später durch eine im Deckel 92 vorgesehene
Auslaßbohrung 93 abgezogen zu werden. Dabei ist zu beachten, daß der Bindedraht
nicht vom Umfang her, sondern aus der Mitte heraus abgezogen wird, wobei sich das
Mantelrohr 90 auf der Achse 91 entsprechend der Abziehgeschwindigkeit dreht. Ein
Verheddern des Drahtes innerhalb der Patrone ist daher kaum möglich.
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Der zweite Schlitten der Maschine, der Schlitten 74, trägt einen
um seine senkrechte Achse schwenkbaren Tragbock 82, der mit vier sich paarweise
gegenüberliegenden Stäben 83 versehen ist. Diese Stäbe 83 dienen ebenfalls zur Aufnahme
der Bindedrahtpatronen 80 bzw. 81, wobei, wie in Fig. 9 strichpunktiert angedeutet,
auf die an der Rückseite des Tragbockes befindlichen Stäbe 83 Ersatzpatronen aufgesteckt
werden können, so daß ein Patronenwechsel sehr rasch durch Umschwenken des Tragbockes
82 erfolgen kann.
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In etwa der Mitte der Grundplatte 72 ist ferner noch eine senkrechte,
parallel zur Zufuhrbahn verlaufende Anlagewand 84 vorgesehen, gegen die sich die
Ringe 70 beim Bindevorgang anlegen. Die in Fig. 14 dargestellte Vorderansicht dieser
Anlagewand zeigt, daß auch hier zwei Durchbrüche 85 vorgesehen sind, durch die die
Bindedrahtpatronen 80, 81 beim Bindevorgang hindurchgeführt werden. Beide Durchbrüche
sind durch eine Aussparung 86 miteinander verbunden, um auch für den aus den Patronen
ablaufenden Bindedraht einen Durchtritt durch die Wand zu gewähren. Schließlich
ist an der Anlagewand 84 noch eine Schneidvorrichtung 87 zum Abschneiden des Bindedrahtes
angeordnet.
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Die Arbeitsweise dieser Einrichtung ist folgende: Sobald ein an der
Hakenbahn 71 hängender Ring 70 an die Maschine herangeführt ist, werden beispielsweise
durch Veranlassung einer Lichtschrankensteuerung beide auf der Grundplatte 72 gelagerten
Schlitten 73 und 74 mittels der Verschiebeantriebe 75, 76 aufeinander zu bewegt,
so daß die durch Aufstecken auf die Stäbe 83 vom Tragbock 82 getragenen Bindedrahtpatronen
80 bzw. 81 auf die im Dreharm
77 gelagerten Stäbe 79 übergeben
werden können. Dabei wird die obere Bindedrahtpatrone 80 durch den freien Innendurchmesser
des abzubindenden Ringes 70 hindurchgeführt, während die untere Bindedrahtpatrone
81 unter dem Ring, also außen am Ring vorbeigegeben wird. Sobald die Patronen auf
den im Dreharm gelagerten Stäben 79 verriegelt sind, was sehr einfach dadurch geschehen
kann, daß die Stäbe 79 als schaltbare Magnetstäbe ausgebildet werden und die Patronen
somit durch Magnetkraft festhalten, wird der Schlitten 73 wieder zurückgefahren.
Dabei legen sich die aus den Patronen ablaufenden und miteinander verdrallten Bindedrahtstränge
von drei Seiten in Form einer einseitig offenen Schlinge um den Ringquerschnitt.
Der Ring selbst kann sich dabei gegen die Anlagewand 84 abstützen (vgl. Fig. 10).
Sind die Bindedrahtpatronen 80 bzw.
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81 vollständig durch den Ring 70 bzw. durch die Anlagewand 84 hindurchgetreten,
so wird durch Drehen des Dreharmes 77 eine die Bindeschlinge verschließende Verdrallung
gebildet, die alsdann mittels der an der Anlagewand 84 angebrachten Schneidvorrichtung
87 in etwa der Mitte durchgetrennt wird. Auch hier muß die Verdrallung natürlich
lang genug sein, damit auch nach dem Trennschnitt sowohl die um den Ring 70 befindliche
Bindeschlinge als auch die aus den Patronen ablaufenden Bindedrahtstränge fest verdrallt
bleiben.
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Somit ist der Ring 70 einmal abgebunden, und nach Weiterrücken des
Ringes kann die Maschine durch Rückgabe der Bindedrahtpatronen auf den Tragbock
82 für eine neue Bindung in Arbeitsbereitschaft versetzt werden. Ob die Maschine
beispielsweise auf Schienen mit der Hakenbahn mitlaufend angeordnet wird oder ob
die Hakenbahn für die Dauer des Bindevorganges kurzfristig angehalten wird, kann
von Fall zu Fall und je nach Belieben konstruktiv festgelegt werden. Ebenso kann
es vom Konstrukteur festgelegt werden, ob für eine zweite Bindung des Ringes 70
der Ring im Haken gedreht wird ober ob eine zweite Bindemaschine in einer anderen
Höhe angeordnet wird.
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Es versteht sich, daß die hier beschriebenen und in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsformen, wie schon zuvor erwähnt, nur als Beispiele betrachtet
werden können und daß Abwandlungen im Aufbau oder Zusammenbau der Maschine, ja selbst
umfangreiche konstruktive Abänderungen möglich sind.