DE3934690A1 - Leitfaehiger elastischer koerper - Google Patents
Leitfaehiger elastischer koerperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen leitfähigen elastischen
Körper zur Verhinderung verschiedener elektromagnetischer
Probleme durch statische Elektrizität oder elektromagneti
sches Wellenrauschen.
In den vergangenen Jahren haben sich digitale Geräte,
die Mikrocomputer enthalten, beachtlich entwickelt und
werden verbreitet in der Büroausrüstung, bei elektrischen
Haushaltsgeräten, Automobilen u.dgl. eingesetzt. Zusätz
lich stieg die Zahl der Mikrocomputer mit höherer Inte
gration und höherer Taktfrequenz.
Wenn elektronische, durch schwache elektrische Ströme
gesteuerte Teile eingesetzt oder betrieben werden, wird
durch Reibung oder Vibration bewirkte statische Elektrizi
tät oder elektromagnetisches Wellenrauschen erzeugt,
das durch Flachkabel oder durch Gehäusespalte übertragen
wird. Diese statische Elektrizität und das elektromagneti
sche Wellenrauschen führen zu Betriebsstörungen, Schwierig
keiten und Fehlfunktionen von elektronischen Teilen.
Um elektronische Teile im Hinblick auf diese elektro
magnetischen Probleme zu schützen, ist der folgende leit
fähige elastische Körper vorgeschlagen worden.
Ein Elastomer, das als leitfähigen Füllstoff leitfähige
Teilchen, wie leitfähige Metallpartikel oder Kohle- bzw.
Rußpartikel, enthält, wird als Füllmaterial in Spalten
von Gehäusen elektronischer Teile und zur Bildung von
Umhüllungen für elektronische Teile eingesetzt. Ein der
artiges Elastomer wird im folgenden als "leitfähiges
Elastomer" bezeichnet.
Das leitfähige Elastomer weist jedoch die folgenden Probleme
auf. Ein leitfähiges Elastomer ist mit zwei Eigenschaften
ausgestattet, nämlich Leitfähigkeit und Elastizität.
Die erstgenannte Eigenschaft wird durch enthaltene leit
fähige Partikel bestimmt, und die letztere ist durch
das elastomere Basismaterial vorgegeben. Je mehr leit
fähige Partikel das leitfähige Elastomer enthält, desto
niedriger wird der spezifische elektrische Widerstand,
jedoch desto niedriger wird auch die Elektrizität des
Elastomers. Wenn leitfähige Partikel über einen bestimmten
kritischen Wert ansteigen, wird die Elastizität des Elasto
mers plötzlich extrem niedrig.
Bekannte leitfähige Elastomere weisen noch eine weitere
Schwierigkeit auf, die in der Festlegung des geeigneten
Werts des spezifischen elektrischen Widerstands für ihre
jeweiligen Anwendungen besteht, wie sie vorstehend disku
tiert wurden.
Im allgemeinen liegt der zur Verhinderung statischer
Elektrizität geeignete spezifische elektrische Widerstand,
im folgenden als "optimaler spezifischer Widerstand"
bezeichnet, zwischen 103 Ohm×cm und 107 Ohm×cm. Bei
der Erhöhung des Anteils leitfähiger Partikel im Elastomer
sinkt der spezifische elektrische Widerstand des leit
fähigen Elastomers steil von etwa 1010 Ohm×cm bis zu
102 Ohm×cm ab. Dadurch ist es schwierig, den optimalen
spezifischen elektrischen Widerstand vorzugeben. Selbst
wenn der optimale spezifische elektrische Widerstand
vorgegeben ist, kann nicht verhindert werden, daß das
Elastomer die Elastizität verliert.
Um andererseits elektromagnetisches Wellenrauschen effektiv
abzuschirmen, muß der elektrische spezifische Widerstand
des leitfähigen Elastomers ungefähr 10 Ohm×cm betragen.
Der Anteil der leitfähigen Partikel zur Abschirmung des
Rauschens liegt über dem vorstehend genannten bestimmten
kritischen Wert, und die Elastizität des leitfähigen
Elastomers wird sehr niedrig.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
leitfähigen elastischen Körper zu schaffen, der sowohl
einen für seine Anwendung geeigneten spezifischen elek
trischen Widerstand als auch eine ausreichende Elastizität
besitzt.
Diese Aufgabe wird durch zwei Ausführungsbeispiele leit
fähiger Körper gelöst. Ein leitfähiger elastischer Körper
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel ist in eine vorbe
stimmte Form aufgeschäumt, und leitfähige Partikel werden
wenigstens an seiner Oberfläche fixiert.
Ein leitfähiger elastischer Körper gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel erhält eine Verdichtungsbehandlung
an seiner Oberfläche, wo leitfähige Partikel fixiert
worden sind, wie vorstehend beschrieben. Die Verdichtungs
behandlung wird durchgeführt, um die Dichte des so ausge
stalteten elastischen Körpers zu erhöhen.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung erläutert.
Der erste leitfähige elastische Körper gemäß der vorstehend
genannten Konstruktion, der in der einzigen Figur darge
stellt ist, besitzt einen elastischen Körper 10, wie
z.B. ein Latexschwamm, der durch Schäumen in gewünschter
Weise geformt worden ist, und leitfähige Partikel 11, wie
Kupfer-, Silber- oder Kohle- bzw. Rußpartikel, die an
der Oberfläche des elastischen Körpers 10 fixiert sind.
Nach allgemeiner Kenntnis ist ein Latexschwamm elastisch
wegen Blashohlräumen in seinem Inneren, die durch Luft
oder Schaumbildner während des Schäumprozesses gebildet
werden. Da leitfähige Partikel viel kleiner als die Blas
hohlräume sind, werden die leitfähigen Partikel an der
Oberfläche des Latexschwamms und an den Wandungsflächen
der Blashohlräume fixiert. Hierdurch wird die Gestalt
der Blashohlräume aufrechterhalten, nachdem die leit
fähigen Partikel aufgebracht worden sind.
Der leitfähige elastische Körper gemäß dem ersten Aus
führungsbeispiel besitzt eine ausreichende Elastizität,
um leicht gefaltet, gebogen und zusammengedrückt zu werden,
und er besitzt auch Leitfähigkeit durch leitfähige Partikel
an wenigstens der Oberfläche des Latexschwamms.
Die leitfähigen Partikel können am Latexschwamm durch
Eintauchen dieses Schwamms oder durch Besprühen mit einer
Lösung der Partikel und eines Binde- oder Lösungsmittels
und anschließendes Verdampfen des Lösungsmittels fixiert
werden. Der spezifische Oberflächenwiderstand des leit
fähigen elastischen Körpers, der den Grad der Leitfähigkeit
wiedergibt, wird durch die Art und den Anteil der am
elastischen Körper fixierten Partikel eingestellt. Der
Anteil der leitfähigen Partikel wird durch die Konzentra
tion dieser leitfähigen Partikel im Lösungsmittel und
durch die Eintauch- oder Besprühzeit bestimmt.
Der leitfähige elastische Körper gemäß dem zweiten Aus
führungsbeispiel besitzt eine Oberfläche mit höherer
Dichte. Die Oberfläche eines Latexschwamms, die mit einheit
licher Elastizität und Leitfähigkeit durch die vorstehend
beschriebene Oberflächenbehandlung versehen ist, wird
einer Hitze- oder Lösungsmittelbehandlung unterzogen.
Lösungsmittelbehandlung bedeutet Auf- bzw. Anlösung oder
Quellung des Latexschwamms. Eine andere Behandlung besteht
darin, eine leitfähige Flüssigkeit mit hoher Viskosität
über der Oberfläche zu verteilen und den Latexschwamm
zu erhitzen, um eine hochdichte Oberfläche zu erzielen.
Der leitfähige elastische Körper gemäß dem zweiten Aus
führungsbeispiel besteht aus einem Kernbereich und einer
Schicht mit hoher Dichte, die den Kernbereich umgibt.
Der Kernbereich hält die durch Blashohlräume bewirkte
Elastizität aufrecht, weil sich die Dichtebehandlung
nicht auf den Kernbereich auswirkt. Die durch die Dichte
behandlung auf der Oberfläche zusammengelagerten leit
fähigen Partikel können den spezifischen Oberflächenwider
stand reduzieren.
Folglich wird der spezifische Oberflächenwiderstand durch
den Oberflächenwiderstand des leitfähigen elastischen
Körpers gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel und durch
dessen Dichtebehandlung eingestellt.
Im folgenden werden die Ausführungsbeispiele des leit
fähigen elastischen Körpers auf der Basis von experimen
tellen Ergebnissen im Hinblick auf die Eigenschaften
des Körpers erläutert:
Die Tabellen 1 und 2 zeigen jeweils Meßwerte von Eigen
schaften der leitfähigen elastischen Körper gemäß dem
ersten und zweiten Ausführungsbeispiel. Ein geschäumter
Polyurethan-Schwamm vom Polyestertyp, eine durch Urethani
sieren von Polyester und Isocyanat gebildete synthetische
Substanz, wird verwendet.
Die Größen der leitfähigen Partikel liegen zwischen unge
fähr 3 µm und 6 µm im Durchmesser. Beim ersten Ausführungs
beispiel wird geschäumtes Polyurethan in eine leitfähige
Partikel enthaltende Lösung getaucht, und die Partikel
werden an der Oberfläche des Polyurethan fixiert. CB
in Tabelle 1 bedeutet Kohle bzw. Ruß, und "Material Nr"
in Tabelle 2 entspricht der Proben-Nummer beim ersten
Ausführungsbeispiel.
Wie aus den Tabellen 1 und 2 hervorgeht, besitzen die
Polyurethan-Schwämme gemäß dem ersten und zweiten Aus
führungsbeispiel im wesentlichen dieselben Eigenschaften,
wie Dehnfestigkeit und bleibende Druckverformung, gegenüber
Vergleichsproben, die nur geschäumt sind. Daher ist der
Urethan-Schwamm für die Anwendung als Dämpfungsmaterial,
Luftpufferstoff oder Isoliergrund benutzbar. Der gewünschte
niedrige spezifische Oberflächenwiderstand und hohe Leit
fähigkeit können dem Polyurethan-Schwamm leicht gegeben
werden.
Der Polyurethan-Schwamm gemäß dem ersten Ausführungsbei
spiel, dessen spezifischer Oberflächenwiderstand zwischen
108 Ohm/cm2 und 102 Ohm/cm2 liegt, kann statische Elektrizi
tät bzw. Aufladungen verhindern. Der Polyurethan-Schwamm
gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, dessen spezifischer
Oberflächenwiderstand zwischen 10 Ohm/cm2 und 10-4 Ohm/cm2
liegt, kann elektromagnetisches Wellenrauschen abschirmen.
Der Polyurethan-Schwamm gemäß dem ersten Ausführungsbei
spiel ist tafelförmig geschäumt und mit einem Überzug
versehen, der dazu dient, elektronische Teile gegen die
Beaufschlagung durch statische Elektrizität und gegen
Vibrationen und Stöße zu schützen, wenn sie betrieben
und befördert werden.
Der Polyurethan-Schwamm gemäß dem zweiten Ausführungsbei
spiel ist stabförmig geschäumt mit Querschnitten wie
kreisförmig, ellipsenförmig, ringförmig, -förmig, T-
förmig und L-förmig und wird für Dichtungen zur Abschirmung
von elektromagnetischem Wellenrauschen verwendet. Die
zusammengedrückten und in Öffnungen, Verschlußteilen
oder Verbindungsteilen von Gehäusen für elektronische
Teile eingesetzten Dichtungen können auch derartige Ge
häuse luft- und wasserdicht machen.
Selbstverständlich ist diese Erfindung nicht auf die
beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
umfaßt in weitestem Sinne alle äquivalenten Ausführungen
und Modifikationen, die innerhalb des Schutzumfangs der
Ansprüche liegen. Beispielsweise können Chloropren-,
Silikon- oder Latex-Schwämme anstelle von Polyurethan-
Schwämmen verwendet werden.
Claims (11)
1. Leitfähiger elastischer Körper, gekennzeichnet durch
einen Körper (10) aus elastischem Basismaterial und leit
fähigen, an der Oberfläche des Körpers unter Aufrecht
erhaltung von dessen elastischen Eigenschaften fixierten
Partikeln, wobei die leitfähigen Partikel eine leitfähige
Schicht (11) an der Oberfläche des Körpers (10) bilden.
2. Leitfähiger elastischer Körper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das elastische Basismaterial ein
Blashohlräume aufweisendes Elastomer ist und daß die
leitfähigen Partikel klein genug sind, um an der Ober
fläche der Blashohlräume ohne Beeinträchtigung der Gestalt
derselben zu kleben.
3. Leitfähiger elastischer Körper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser der leitfähigen Partikel
weniger als 6 µm beträgt.
4. Leitfähiger elastischer Körper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er einen spezifischen Oberflächenwider
stand zwischen 108 Ohm/cm2 und 102 Ohm/cm2 aufweist.
5. Leitfähiger elastischer Körper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er zum Halten eines elektronischen
Teils und zum Schutz des elektronischen Teils gegen stati
sche Elektrizität ausgebildet ist.
6. Leitfähiger elastischer Körper, gekennzeichnet durch
einen elastischen Körper mit einem Kernbereich aus elasti
schem Basismaterial und einer hochdichten, leitfähigen,
um den Kernbereich durch Fixierung leitfähiger Partikel
am elastischen Körper und Oberflächenbehandlung des elasti
chen Körpers mittels einer Verdichtungsbehandlung gebilde
ten Schicht.
7. Leitfähiger elastischer Körper nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß er einen spezifischen Oberflächen
widerstand zwischen 10 Ohm/cm2 und 10-4 Ohm/cm2 aufweist.
8. Leitfähiger elastischer Körper nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß er als Dichtung zur Abschirmung eines
Teils eines elektronischen Geräts gegen elektromagnetisches
Wellenrauschen ausgebildet ist.
9. Leitfähiger elastischer Körper nach Anspruch 6, gekenn
zeichnet durch die Bildung der hochdichten Schicht durch
Hitzebehandlung der Oberfläche des elastischen Körpers.
10. Leitfähiger elastischer Körper nach Anspruch 6, gekenn
zeichnet durch die Bildung der hochdichten Schicht durch
Anwendung von Lösungsmittel auf die Oberfläche des elasti
schen Körpers.
11. Leitfähiger elastischer Körper nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kernbereich aus elastischem Basis
material durch ein Elastomer gebildet wird.
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