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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf nichtleitende, flexible Substrate mit
einer flexiblen, leitenden Beschichtung und ihre Verwendung in Dichtungen,
Versiegelungen und anderen Produkten.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es
gibt einen Bedarf für
Dichtungen, Versiegelungen und andere Produkte, die Gehäuseschränke und andere
elektrische und elektronische Gehäuse abdichten können zum
Schutz gegen Feuchtigkeit und Staub. Solche Dichtungen werden in
Abdeckungen und zwischen Rahmen, Frontplatten und Türen von
elektronischen Geräten,
Schränken
und Gehäusen
angeordnet. Diese Dichtungen müssen
weich und flexibel mit niedrigen Stauchhärtewerten sein. Sie müssen in
der Lage sein, für
lange Zeiträume
mindestens 50% zusammengedrückt
zu sein ohne eine bleibende Druckverformung anzunehmen. Sie müssen ebenfalls
ihre leitenden und Kompressions-Erholungseigenschaften nach vielen
Kompressions-Entspannungs-Zyklen beibehalten.
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Diese
Dichtungen und Siegel müssen
ebenfalls eine luft- und wasserdichte Versiegelung bereitstellen. Zur
Zeit erhältliche
Produkte sind härter
als es wünschenswert
ist, was in der Notwendigkeit von hohen Schließkräften resultiert, die zum Erzeugen
einer adäquaten
Abdichtung benötigt
werden. Aus diesem Grund müssen
abzudichtende Teile dick und starr sein, um diesen hohen Schließkräften zu
widerstehen.
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Dichtungen
mit niedrigen Stauchhärtewerten
werden Einsparungen an Kosten und Gewicht erlauben, da dünnere und
leichtere Materialien für
das abzudichtende Teil verwendet werden können.
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Es
ist oft notwendig, insbesondere bei elektrischen und elektronischen
Anwendungen, daß die
Dichtung eine EMI/RFI-Schirmung
bereitstellt. Typische Dichtungen werden deshalb aus einem leitenden
Material hergestellt, um eine ununterbrochene Leitfähigkeit
und EMI/RFI-Schirmung bereitzustellen.
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Leitende
Kunststoff-basierte Produkte sind insbesondere wünschenswert für Dichtungen
aufgrund ihrer guten Leistungsdaten und der Einfachheit der Herstellung.
Aufgrund der hohen Konzentration an leitenden Metallen sind jedoch
die Kosten derartiger leitender Kunststoffe hoch. Dies ist insbesondere
der Fall, wenn ein leitendes Metall, wie z.B. Silber, verwendet
wird.
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Die
meisten leitenden Füllstoffe
sind Edelmetalle – metallbeschichtet
mit einem metallischen Kern oder metallbeschichtet mit einem nichtmetallischen
Kern. Die meisten leitenden Füllstoffe
sind hart und da die Füllstoffe
in hohen Konzentrationen verwendet werden müssen, neigen die Kunststoffe
dazu, hart, steif und brüchig
zu werden, verglichen zu Kunststoffen, die leitende Materialien
nicht enthalten. Zur Zeit erhältliche
leitende Dichtungen sind härter
als nichtleitende Dichtungen. Es ist ebenfalls nicht möglich, sie
weich und flexibel zu machen. Sie neigen dazu, halbflexibel bis
starr zu sein. Weiterhin neigen leitende Füllstoffe dazu, die Eigenschaften
des Kunststoff-Matrixmaterials, in das sie eingelagert sind, zu
verschlechtern. Deshalb müssen die
Kunststoff-Bindemittel härter
sein zum Zusammenhalten der Dichtung oder des Teils. Diese niedrige
Bindemittelkonzentration wird schlechte physikalische Eigenschaften
des Teiles verursachen.
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Eine
Anzahl von Produkten wurde entwickelt, um dem Bedarf nach flexiblen
leitenden Dichtungen zu begegnen. Ein Produkt ist eine Hochfrequenz-EMI/RFI-Abschirmdichtung,
die durch Wickeln eines Streifens aus Maschennetzmaterial oder Drahtgeflecht
um das Äußere eines
biegsamen Kerns hergestellt wurde. Ein solcher maschenbedeckter
Kern wird in dem US-Patent 4,652,695 beschrieben. Der Kern kann
aus irgendeinem hoch kompressiblen Material sein, ist aber gewöhnlich ein
flexibler, nichtleitender Polyurethan- oder Polyethylenschaum. Die
Umhüllung
ist widerstandsfähig
und vermittelt gute Schneid- und Abriebeigenschaften. Das Verfahren
des Aufbringens der Umhüllung
auf den Kern ist sehr effizient und kostengünstiger als andere verfügbare Techniken.
Gute Abschirmwerte werden erhalten, jedoch ist die Umhüllung hart,
was hohe Stauchhärtewerte
verursacht. Die steife Umhüllung
macht es auch sehr schwierig, die Dichtung zu biegen. Sie wird gewöhnlich in
geraden Abschnitten bereitgestellt. Die Stücke müssen aneinandergefügt werden
zum Bilden einer kontinuierlichen Dichtung. Andere mit dieser Art
von Dichtung verbundene Probleme sind, daß das Netz selbst gewöhnlich große Mengen
an Nickel oder Silber enthält.
Dies macht die Umhüllung
sehr teuer. Es ist nicht möglich,
eine wasserdichte Abdichtung zu schaffen. Wasser kann eintreten,
wo immer die Dichtabschnitte verbunden sind. Die Installation dieser
Dichtungen ist sehr arbeitsintensiv, was die Installationskosten
verursacht und deshalb sind die Kosten der fertigen Dichtung hoch.
Auch wenn der Polyurethanschaum eine gute Druckerholung aufweisen
kann, so hat die Umhüllung
eine sehr schlechte Erinnerung. Dies resultiert in einer Dichtung
mit einer schlechten Druckerholung.
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Bis
jetzt war es nicht möglich,
eine härtbare
flüssige
leitende Beschichtung auf ein flexibles Substrat aufzubringen. Es
gibt eine Reihe von Gründen
hierfür.
Das Polymer-Bindemittel und viele der leitenden Füllstoffe,
die für
eine EMI-Schirmung verwendet werden, sind viel härter als die gewünschten
flexi blen Substrate. Deshalb neigten leitende Beschichtungen dazu,
zu hart zu sein. Ein Biegen, Dehnen oder Zusammendrücken der
Dichtung resultierte in Rissen in der leitenden Beschichtung. Diese
Risse verursachen eine Verschlechterung der Eigenschaften einschließlich der
elektrischen Leitfähigkeit.
Viele Beschichtungen, die nicht visuell Anzeichen von Rissen zeigen,
werden dennoch beim Biegen oder Zusammendrücken an Leitfähigkeit
verlieren. Eine Befestigung an flexiblen Substraten, wie z.B. Schäumen ist
ebenfalls schwierig. Wenn die leitende Beschichtung nicht hinreichend
flexibel ist, zerstört
ein Auftrag derselben auf ein flexibles Substrat die Vorteile der
Flexibilität,
Weichheit und niedrigen Stauchhärtewerte.
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WO-A-93
23226 offenbart ein nichtleitendes Polymersubstrat mit einer leitenden
Beschichtung, wobei von dem Substrat und der leitenden Beschichtung
zumindest eines ein Schaumpolymer ist und das andere ein Schaumpolymer
oder ein Elastomer ist und die leitende Beschichtung zumindest einen
leitenden Füllstoff
aufweist, der darin in einer Menge dispergiert ist, die eine EMI/RFI-Schirmung
bewirkt.
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Das
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines derartigen Substrats,
bei dem die Probleme des Standes der Technik vermieden werden.
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Dieses
Ziel wird erreicht durch die leitende Beschichtung, die eine höhere Flexibilität hat als
die Flexibilität
des nichtleitenden Substrats.
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Die
leitenden Beschichtungen dieser Erfindung sind leichter aufzutragen
als andere Arten von Beschichtungen. Die Beschichtungen sind weich
und flexibel, haften gut auf einer Vielzahl von Substraten und sind
einfach aufzutragen. Zusätzlich
sind die leitenden Beschichtungen kostengünstiger als eine Umhüllung und
andere verfügbare
Techniken.
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Produkte,
die aus leitenden Polymerbeschichtungen, die auf flexible Substrate
aufgetragen wurden, hergestellt werden, behalten ihre physikalischen,
mechanischen und elektrischen Eigenschaften unter den meisten Nutzungsbedingungen,
wie z.B. wiederholtem Biegen, Knicken und Strecken, bei. Solche
Produkte beinhalten Dichtungen. Die fertiggestellte Dichtung kann
auf einer kontinuierlichen Rolle zugeführt werden oder sie kann an
Ort und Stelle gebildet werden. Dichtungen und Versiegelungen können wasser-
und luftdicht gemacht werden.
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Die
Erfindung ist auf ein nichtleitendes Polymersubstrat mit einer leitenden
Beschichtung gerichtet, wobei von dem Substrat und der Beschichtung
zumindest eines ein Schaumpolymer und das andere ein Schaumpolymer
oder ein Elastomer ist und die leitende Beschichtung eine Flexibilität aufweist,
die gleich oder geringer als die Flexibilität des nichtleitenden Substrats
ist, und die leitende Beschichtung zumindest einen leitenden Füllstoff
aufweist, der darin in einer Menge dispergiert ist, die eine EMI/RFI-Abschirmung
bewirkt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 stellt
eine Beschichtung auf der Deckfläche
einer Dichtung dar.
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2 stellt
eine Beschichtung, die die Dichtung einkapselt, dar.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung ist auf ein nichtleitendes Substrat mit einer leitenden
Beschichtung gerichtet, das nützlich
für EMI/RFI-Schirmungsanwendungen
ist. Die leitende Beschichtung ist kompatibel zu dem nichtleitenden Substrat
und liefert eine unun terbrochene Leitfähigkeit und im wesentlichen
vollständige
EMI/RFI-Schirmung. Die vorliegende Erfindung ist insbesondere auf
eine flexible Beschichtung auf einem flexiblen Substrat gerichtet.
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Die
leitende Beschichtung kann ein thermoplastisches oder wärmehärtendes
Polymer sein. Das Polymer kann ein Feuchtigkeits-Härtungs-System,
ein Zweikomponentensystem, ein UV-Härtungs-System oder ein Plastisol sein. Geeignete
Polymere schließen
Polyurethan, Silicon, Polyester, Epoxy und Acryl-basierte UV-gehärtete Polymere
ein. Die Beschichtung kann entweder ein flexibles Elastomer oder
ein flexibler Schaum sein.
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Zur
Minimierung der Belastung an der Klebenaht, zum Vermindern der Härte und
Vergrößern der
Flexibilität
und Zusammendrückbarkeit
kann die Beschichtung geschäumt
werden. Schäume
können
entweder chemisch oder mechanisch geschäumt werden. Beispiele von Schäumen, die
zweckdienliche Beschichtungen sind, können in dem US-Patent 4,931,479
gefunden werden, welches hierdurch durch Bezugnahme auf seine Gesamtheit
mit einbezogen wird.
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Zumindest
ein leitender Füllstoff
wird in einer Menge, die wirksam zum Erzielen einer EMI/RFI-Schirmung
ist, überall
in dem Polymer fein verteilt. Dies geschieht allgemein in einer
Menge von ungefähr
20 Masseteilen bis 80 Masseteilen basierend auf der Masse des Polymers
und vorzugsweise zwischen ungefähr
40 Masseteilen und ungefähr
70 Masseteilen.
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Der
eine oder die mehreren leitenden Füllstoffe können Edelmetalle, unedle Metalle,
mit Edelmetall beschichtete unedle Metalle, mit Edelmetall überzogenes
Glas, mit Edelmetall überzogene
Kunststoffe, mit Edelmetall überzogene
Keramiken und Russe sein. Geeignete leitende Füllstoffe beinhalten, obwohl
sie nicht darauf beschränkt
sind, Silber, Nickel, Aluminium, Kupfer, Stahl und Beschichtungen
von diesen auf metallischen und nichtmetallischen Substraten.
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Der
leitende Füllstoff
kann aus irgendeiner geeigneten Form oder Gestalt, wie z.B. Teilchen,
Kugeln, Pulver, Flocken und dergleichen, sein. Wenn leitende Teilchen
verwendet werden, ist die Größe der Teilchen typischerweise
zwischen 1 μm
und 80 μm,
vorzugsweise zwischen 10 μm
und 30 μm,
am bevorzugtesten 20 μm
Durchmesser. Es kann jedoch günstig
sein, andere Füllstoffe
als Teilchen zu verwenden.
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Leitende
Beschichtungen können
bei wiederholtem Biegen und Zusammendrücken ihre Leitfähigkeit verlieren.
In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
können
so leitende Füllstoffe
mit großem
Seitenverhältnis
verwendet werden, die ein Biegen der Beschichtung ohne Verlust an
Leitfähigkeit
sowohl bei Schäumen
als auch bei Elastomeren erlauben. Beispiele solcher Füllstoffe
mit großem
Seitenverhältnis sind
Flocken, Fasern, Fäden,
Nadeln, Splitter und hohle Mikrosphären. Füllstoffe mit großem Seitenverhältnis liefern
bei niedrigeren Belastungsniveaus einen besseren Teilchen-Teilchen-Kontakt.
Dies liefert bessere Leitfähigkeit
bei niedrigeren Belastungsniveaus als gefordert wird, wenn Füllstoffe
mit kleinem Seitenverhältnis verwendet
werden. Die Verwendung von Füllstoffen
mit großem
Seitenverhältnis
erlaubt eine höhere
Bindemittelkonzentration. Weiterhin sind mit diesen Füllstoffen
bessere physikalische Eigenschaften, wie z.B. Zugfestigkeit erhältlich.
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Der
Durchmesser der Füllstoffe
mit großem
Seitenverhältnis
sollte zwischen ungefähr
0,1 μm und
ungefähr
100 μm,
vorzugsweise zwischen ungefähr
15 und ungefähr
30 μm sein.
Das Seitenverhältnis
(L/D) ist vorzugsweise zwischen ungefähr 10/1 und 3.000/1, bevorzugter
zwischen ungefähr
20/1 und 100/1. Die Konzentration der Füllstoffe mit großem Seitenverhältnis ist zwischen
ungefähr
0,1 Vol.-% und ungefähr
60 Vol.-%, vorzugsweise zwischen ungefähr 10% und ungefähr 40%.
Siehe Tabelle 1, Punkte 2 und 6 und Punkte 5 und 7.
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Hohle
Mikrokugeln zeigen ebenfalls eine gute Beibehaltung der leitenden
Eigenschaften auf flexiblen Substraten. Beschichtungen, die sphärische Füllstoffe
verwenden, müssen
jedoch dicker sein als leitende Flocken und andere Materialien mit
großem
Seitenverhältnis.
Obwohl eine Einschränkung
durch irgendeine Theorie nicht erwünscht ist, ist es möglich, daß die sphärischen
Füllstoffe
Kunststoffe erzeugen, die beim Biegen ihre Leitfähigkeit beibehalten, da die
Sphären
aufeinandergestapelt sind. Sphärische
Füllstoffe
mit einiger Zusammendrückbarkeit
geben überlegene
Eigenschaften gegenüber
jenen, die starr sind. Sphärische
Füllstoffe erzeugen
Dichtungen und Versiegelungen mit niedrigeren physikalischen Eigenschaften
als andere Füllstoffe mit
großem
Seitenverhältnis.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung ein Elastomersubstrat oder eine Elastomerbeschichtung
enthalten kann, wird bevorzugt, daß sowohl das Substrat als auch
die Beschichtung ein Schaum sind. Flexible Schäume bieten einige Vorteile
gegenüber
Elastomeren. Die Schäume
können
viel weicher als Elastomere gemacht werden, während gute physikalische Eigenschaften
beibehalten werden. Weichere Materialien liefern bessere Dichtungen
und Versiegelungen, da sie eine bessere Abdichtung gegenüber der
Kontaktfläche
bilden. Schäume
können
niedrigere Stauchhärtewerte
liefern als Elastomere. Schäume
weisen eine bessere Druckerholung auf und Schäume behalten beim Biegen und
Zusammendrücken
besser ihre leitenden Eigenschaften als es Elastomere tun. Siehe
Tabelle 1, Punkte 1 und 2 mit einem Schaum und einem Elastomer gleicher
Dicke.
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Ein
Polyurethan- oder Silikonelastomer weist eine minimale Härte von
ungefähr
Shore A 30 auf, während
gute Eigenschaften beibehalten werden. Polyurethan- und Silikonschäume können mit
einer Härte,
die niedriger als Shore 00 10 ist hergestellt werden, während die
gewünschten
Eigenschaften beibehalten werden. Es ist möglich, Schäume mit einer Shore 00-Härte von
Null oder weniger herzustellen.
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Es
ist wichtig, daß die
leitende Beschichtung weich und flexibel ist. Sie kann während des
Biegens oder Zusammendrückens
nicht reißen
oder brechen. Für
die Verwendung auf flexiblen Substraten ist es wichtig, daß die Beschichtung
eine ähnliche
Flexibilität
und ähnliche
Stauchhärtewerte
aufweist wie das nichtleitende Substrat. Die Flexibilität muß ähnlich zu
oder flexibler als das Substrat sein. Falls dies nicht der Fall
ist, werden sich die leitenden Eigenschaften über wiederholte Biege- und
Kompressions-Zyklen verschlechtern. Weiche Beschichtungen werden
ebenfalls die Belastung an der Klebenaht minimieren, was die Möglichkeit
eines Klebedefekts der Beschichtung auf dem Substrat verringert.
(siehe Tabelle 1, Punkte 1 und 3).
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Die
Beschichtung muß auf
dem Substrat haften. Sie sollte bei wiederholtem Knicken und Biegen
nicht delaminieren. Ein Defekt muß zusammenhängend mit dem, der innerhalb
des Substrats selbst auftritt, sein. Ein Haftungsdefekt zwischen
der Beschichtung und dem Substrat ist nicht akzeptabel. Die Flexibilität der Beschichtung
sollte gleich oder höher
als die Flexibilität
des Substrates sein.
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Schäume von ähnlicher
oder höherer
Flexibilität
als das Substrat liefern bessere Eigenschaften, wenn sie dicker
sind. Leitende Eigenschaften sind verbessert und die Belastung an
der Klebenaht ist verringert. Die erforderliche Dicke einer Schaumbeschichtung
wird von der Dicke und Flexibilität des Substrates abhängen, der
Flexibilität
der Schaumbeschichtung und den Nutzungsbedingungen. Die Aufmerksamkeit
wird auf Ta belle 1, Beispiele 7 und 8 gelenkt. Die gleiche Schaumbeschichtung
wurde verwendet, jedoch war in Beispiel 7 die Beschichtungsdicke
0,3 mm. In Beispiel 8 war die Beschichtungsdicke 2,0 mm. Der Leitungswiderstand
des Schaums wuchs in Beispiel 7 um den Faktor 40 an. Der Leitungswiderstand
wuchs in Beispiel 8 lediglich um den Faktor 5 an. Deshalb wird eine
dickere Schaumbeschichtung ihre Leitfähigkeit besser beibehalten
als eine dünnere
Schaumbeschichtung.
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Die
Dicke einer Schaumbeschichtung hängt
von der Anwendung ab. Die Dicke kann von weniger als 0,1 mm oder
weniger bis 6,0 mm oder mehr variieren. Typischerweise ist die Dicke
zwischen ungefähr
0,1 mm und ungefähr
6,0 mm, vorzugsweise zwischen ungefähr 0,1 mm und ungefähr 1 mm.
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Wenn
Elastomer-Beschichtungen verwendet werden, schneiden dünne Beschichtungen
besser ab als dicke Beschichtungen. Dünne Beschichtungen weisen eine
bessere Flexibilität
auf und erzeugen weniger Belastung, wo sie an dem Substrat befestigt
sind. Dünne
Beschichtungen weisen ebenfalls eine bessere Beibehaltung der leitenden
Eigenschaften nach wiederholten Kompressionszyklen auf. In den Beispielen
2 und 4 wurde die gleiche Polyurethan-Elastomerbeschichtung verwendet.
Beispiel 2 ist 0,3 mm dick und Beispiel 4 ist 1,0 mm dick. Nach
dem Biegen wuchs der Widerstand von Beispiel 2 von 3,0 Ω/cm2 auf 25,0 Ω/cm2 an – eine Erhöhung um
den Faktor 8. In Beispiel 4 wuchs der Widerstand von 0,5 Ω/cm2 auf 2 KΩ/cm2 an – eine
Erhöhung
um den Faktor 4.000. Dünne
Beschichtungen behalten ihre Leitfähigkeit besser als dicke Beschichtungen.
Die Größe der leitenden
Füllstoffteilchen
ist ein signifikanter Faktor dafür,
wie dünn
die Beschichtung sein kann. Größere leitende
Füllstoffe
werden eine dickere Beschichtung erzwingen. Elastomere Beschichtungen liegen
typischerweise zwischen ungefähr 0,05
und ungefähr
0,5 mm, vorzugsweise zwischen 0,1 und 0,5 mm, in bevorzugterer Weise
bei ungefähr
0,3 mm.
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Schäume geringerer
Dichte liefern eine bessere Beibehaltung der leitenden Eigenschaften
als Schäume
höherer
Dichte. Schäume
geringerer Dichte haben ein hohes Luft-zu-Elastomer-Verhältnis. Wenn
die Dichte des Schaums anwächst, ähnelt er
mehr einem Elastomer. Es ist weniger Luft zum Polstern der Zellwände vorhanden,
wenn der Schaum sich verdichtet. Dies resultiert in einer Verringerung
an Leitfähigkeit.
Die Aufmerksamkeit wird auf Tabelle 1, Beispiele 7 und 9 gelenkt.
Beide Schäume
sind von identischer Zusammensetzung mit der Ausnahme, daß Beispiel
7 eine Schaumdichte von 0,5 gm/cm3 und Beispiel
9 eine Schaumdichte von 1,5 gm/cm3 aufweist.
Nach dem Biegen erhöhte
der Schaum geringerer Dichte in Beispiel 7 den Widerstand um den
Faktor 40, wohingegen in Beispiel 9 der Schaum höherer Dichte um den Faktor
60 anwuchs. Der Schaum niedrigerer Dichte hatte eine bessere Beibehaltung
seiner Leitfähigkeit.
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Weichere
Füllstoffe
niedrigerer Dichte liefern weichere Schäume niedrigerer Dichte und
Elastomere. Abgesehen von den Kostenüberlegungen ist es vorteilhaft,
weichere nichtleitende Füllstoffe
zu verwenden und sie mit einer dünnen
Schicht der metallischen leitenden Füllstoffe zu überziehen.
Die resultierenden Schäume und
Elastomere werden eine bessere Haftung an dem Substrat und bessere
Flexibilität
aufweisen. Sie werden ebenfalls ein kostengünstigeres Endprodukt liefern.
Die in Elastomeren und Schäumen
verwendeten Polymere können
lediglich so weich gemacht werden, bevor ihre physikalischen Eigenschaften
anfangen sich zu verschlechtern. Diese Polymere sind ebenfalls in
viel kleineren Mengen als die Füllstoffe
vorhanden. Deshalb müssen
viele der Eigenschaften durch Verwenden der richtigen Füllstoffe
erzeugt werden. Die geeignetsten Füllstoffe werden eine Moh-Härte von
weniger als 5 und vorzugswei se eine Moh-Härte von weniger als 3 aufweisen.
(siehe Tabelle 1, Punkte 9 und 13).
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Falls
nötig,
können
den Schäumen
Katalysatoren, oberflächenaktive
Mittel und/oder Schaumstabilisatoren hinzugesetzt werden.
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Das
Substrat kann aus einem flexiblen zusammendrückbaren Polymermaterial sein.
Es kann ein Schaum oder ein Elastomer sein, wärmehärtend oder thermoplastisch.
Einige Beispiele von geeigneten Materialien für das Substrat sind Polyurethane,
Silikone, Plastisole, Polyethylen, Polyvinylchlorid, Schäume und Elastomere.
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Die
leitende Beschichtung der vorliegenden Erfindung kann auf ein Substrat
aufgetragen werden, das bereits geformt ist. Die Beschichtung kann
auch gleichzeitig mit dem Substrat gebildet werden. Dies kann als eine
Koextrudierung der beiden Materialien bezeichnet werden. Die Materialien
in einem Koextrudierungsprozeß können thermoplastisch,
wärmehärtend oder
eine Mischung daraus sein. Kein Unterschied in der Leitfähigkeit
wurde beobachtet für
den Fall, daß die
Beschichtung auf das vorgefertigte Substrat aufgebracht wurde, oder
den Fall, daß die
Beschichtung und das Substrat gleichzeitig ausgegeben wurden.
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Die
Erfindung liefert sehr weiche, flexible leitende Beschichtungen,
die nach vielen Zyklen des Biegens, Knickens, Zusammendrückens oder
Streckens leitfähig
bleiben. Die leitenden Eigenschaften werden sich nicht verschlechtern.
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Die
Aufmerksamkeit wird auf die Figuren gelenkt. Die Beschichtung (1)
kann auf der Oberfläche
des Substrats (2) sein, wie in 1 dargestellt,
oder die Beschichtung (3) kann vollständig das Substrat (4)
einkapseln, wie in 2 dargestellt.
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Optional
können
Faserfüllstoffe,
wie z.B. leitfähige
Carbon- und Graphit-Fasern
oder -Fäden,
metallbeschichtete Carbon- und Graphit-Fasern und -Fäden und
Metallfasern und -fäden
in die Beschichtung eingearbeitet werden. Solche Füllstoffe
werden ebenfalls helfen, die Verschlechterung der leitenden Eigenschaften beim
Zusammendrücken,
Knicken oder Biegen der Beschichtung zu verhindern.
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Zu
der leitenden Beschichtung können
andere Füllstoffe,
wie z.B. thermisch leitende Füllstoffe,
inerte Füllstoffe,
verstärkende
Füllstoffe,
Pigmente, Mikrowellen absorbierende Füllstoffe und flammenhemmende Füllstoffe
hinzugefügt
werden.
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Die
flexiblen leitenden Beschichtungen der Erfindung können ebenfalls
verwendet werden auf halbflexiblen und starren Substraten zum Erhalt
eines besseren Abrieb- und Kratzwiderstandes. Auf starren Substraten
sind sie insbesondere nützlich
zum Verbessern des Kontaktes zu unregelmäßigen Oberflächen. Bei
halbflexiblen und starren Substraten ist es nicht notwendig, wie
bei flexiblen Substraten die Härte
anzugleichen.
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Vorzugsweise
haben die leitenden Schäume
und Elastomere einen Volumenwiderstand von ungefähr 0,0017 Ohm.cm bis ungefähr 9,5 Ohm.cm
und einen Flächenwiderstand
von ungefähr
0,07 Ohm/cm2 bis ungefähr 6,5 Ohm/cm2.
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Tabelle 1
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Unterschiedliche
Substrate wurden mit leitenden Beschichtungen unterschiedlicher
chemischer Verbindungsstämme
beschichtet. Die Beschichtungen enthalten ebenfalls unterschiedliche
Arten von leitenden Füllstoffen.
Bei allen Proben wurde die Oberflächenleitfähigkeit gemessen. Sie wurden
danach 500 mal zusammengedrückt
und entspannt. In dem Kompressionszyklus wurden sie auf 85% ihrer
Originalhöhe
zusammengedrückt.
Nach 500 Zy klen wurde die Leitfähigkeit
wieder gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
Die Härten
näherten
grob die relativen Flexibilitäten
der Beschichtungen und Substrate an. Dies wurde bestätigt durch
Verwendung des ASTM D747-Standardtestverfahrens
für scheinbare
Biegefestigkeit von Kunststoffen mittels eines Auslegers.
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Für die Fachleute
wird ersichtlich sein, daß verschiedene
Abwandlungen und Variationen an den Zusammensetzungen und Verfahren
der vorliegenden Erfindung gemacht werden können, ohne von dem Geist oder
dem Umfang der Erfindung abzuweichen. Somit ist beabsichtigt, daß die vorliegende
Erfindung die Abwandlungen und Variationen dieser Erfindung abdeckt,
vorausgesetzt sie fallen innerhalb den Umfang der angefügten Patentansprüche und
ihrer Äquivalente.