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Die
vorliegende Erfindung betrifft feine, elektrisch leitfähige Leitungen,
Raster oder Schaltkreise, die in einem Substrat eingebettet sind,
und ein Verfahren zur Herstellung solcher Bausteine. In einer Ausführungsform
ist das leitfähige
Raster ausreichend fein, dass es mit bloßem Auge nicht sichtbar ist,
und das Substrat ist eine transparente thermoplastische Bahn. Transparente
leitfähige
Bahnen weisen eine Vielfalt von Verwendungszwecken auf, einschließlich elektrischer
Scheibenheizung, Abschirmung gegen elektromagnetische Interferenzen (EMI-Abschirmung),
statische Abschirmung, Antennen, Berührungsbildschirmen für Computeranzeigen und
Oberflächenelektroden
für elektrochrome
Fenster und Flüssigkristallanzeigen.
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Die
Verwendung von im Wesentlichen transparenten, elektrisch leitfähigen Rastern
für solche Anwendungen
als EMI-Abschirmung ist wohl bekannt. Das Raster kann aus einem
Netzwerk oder Gitter aus Metalldrähten ausgebildet werden, die
zwischen transparente Bahnen eingeschoben oder laminiert oder in
Substraten eingebettet werden (
US 3,952,152 ;
US 4,179,797 ;
US 4,321,296 ;
US 4,381,421 ;
US 4,412,255 ). Der Nachteil der Verwendung
von Drahtgittern besteht in der Problematik der Handhabung sehr
feiner Drähte
oder der Herstellung und Handhabung sehr feiner Drahtgitter. Ein
Kupferdraht mit einem Durchmesser von 20 Mikrometer (Mikron) beispielsweise
hat eine Zugfestigkeit von lediglich 0,28 N (1 oz; 28 Gramm Kraft)
und wird daher leicht beschädigt.
Mit Drähten
mit einem Durchmesser von 20 Mikrometer (Mikron) gefertigte Drahtgitter sind
erhältlich,
sind jedoch aufgrund des Problems der Handhabung sehr feinen Drahts
sehr kostspielig.
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Anstelle
ein bereits existierendes Drahtgitter in ein Substrat einzubetten,
kann eine leitfähige Struktur
vor Ort gefertigt werden, indem zunächst eine Struktur von Nuten
oder Rillen in einem Substrat ausgebildet wird und dann die Rillen
mit einem leitfähigen
Material gefüllt
werden. Dieses Verfahren ist zum Herstellen von leitfähigen Schaltkreisleitungen und
Strukturen mittels einer Vielfalt von Mitteln angewendet worden,
wenngleich in der Regel für
Leitungen und Strukturen in einem relativ groben Maßstab. Die
Nuten können
in dem Substrat durch Formen, Prägen
oder lithographische Techniken und anschließend Füllen der Nuten mit leitfähigen Tinten
oder Epoxidharzen (
US 5,462,624 ),
mit aufgedampftem, aufgesputtertem oder galvanisiertem Metall (
US 3,891,514 ;
US 4,510,347 ;
US 5,595,943 ), mit geschmolzenem Metall
(
US 4,748,130 ) oder
mit Metallpulver (
US 2,963,748 ;
US 3,075,280 ;
US 3,800,020 ;
US 4,614,837 ;
US 5,061,438 ;
US 5,094,811 ) ausgebildet werden.
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Diese
Verfahren des Stands der Technik weisen jedoch erhebliche Einschränkungen
auf. Ein Problem bei leitfähigen
Tinten oder Epoxidharzen beispielsweise besteht darin, dass die
elektrische Leitfähigkeit
von der Ausbildung von Kontakten zwischen benachbarten leitfähigen Teilchen
abhängt,
und die gesamte Leitfähigkeit
ist in der Regel viel geringer als die von festem Metall. Die Aufdampfung
von Metall oder Galvanisierung geht im Allgemeinen ziemlich langsam
vor sich und bedingt häufig
einen Folgeschritt zum Entfernen überschüssigen Metalls, das zwischen
den Nuten abgeschieden ist. Geschmolzenes Metall kann in den Nuten
angeordnet werden, bedingt jedoch in der Regel zunächst die
Abscheidung von etwas Material in den Nuten, die das Metall benetzen
wird. Andernfalls wird das geschmolzene Metall aufgrund der Oberflächenspannung
des geschmolzenen Metalls weder in die Nuten eindringen noch darin
verbleiben.
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Schaltkreise
sind hergestellt worden, indem Metallpulver in Nuten angeordnet
und daraufhin das Pulver verdichtet wurde, um den elektrischen Kontakt zwischen
den Teilchen zu erhöhen.
Lillie et al. (
US 5,061,438 )
und Kane et al. (
US 5,094,811 )
haben dieses Verfahren zum Ausbilden von Leiterplatten angewendet.
Das Verfahren, wie es von diesen Erfindern beschrieben wurde, ist
jedoch zum Herstellen von sehr feinen Schaltkreisen und Metallstrukturen
nicht zweckmäßig. Das
beschriebene Verfahren bildet in einem Substrat durch Prägen des
Substrats mit einem strukturierten Werkzeug eine Struktur von Rillen aus,
ordnet Metallpulver in den Rillen an und verwendet dann dasselbe
Werkzeug zum Verdichten des Pulvers. Bei einem feinen Maßstab wäre das Austauschen
oder erneute Einrichten der Passgenauigkeit des Werkzeugs über der
geprägten
Struktur zum Durchführen
der Metallverdichtung äußerst schwierig.
Eine Bahn mit einer Struktur von 20 Mikron breiten Rillen beispielsweise
würde bedingen,
dass das Werkzeug über
der Struktur mit einer Genauigkeit von ungefähr 3 Mikron von einer Seite
der Bahn zu der anderen angeordnet werden würde. Bei vielen Anwendungen
kann die Bahn in einer Größenordnung
von 30 cm mal 30 cm sein. Maßänderungen aufgrund
von thermischer Kontraktion einer thermoplastischen Bahn machen
bei Abkühlung
von der Ausbildungstemperatur auf Raumtemperatur für gewöhnlich 1
% oder mehr aus. Folglich würde
eine Kontraktion von 1 % bei einer Bahn von 30 cm mal 30 cm eine
Gesamtschrumpfung von 0,3 cm ergeben. Dieser Wert ist 1000 Mal größer als
die erforderliche Anordnungsgenauigkeit von 3 Mikron, was eine präzise Neupositionierung
des Werkzeugs unmöglich macht.
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Alternativ
dazu haben Lillie et al. (WO 85/01231) vorgeschlagen, ein verformbares
Material, wie Kunststoff, über
dem Pulver anzuordnen und dann Druck auf das verformbare Material
anzuwenden, um das Metallpulver in den Nuten zu verdichten. Jack
et al. (
US 3,075,280 )
wenden Druck auf eine Elastomerbahn über einer Struktur von mit
Teilchen gefüllten
Nuten an. In diesen Fällen
muss ein relativ hoher Druck auf die Rückseite der Kunststoff- oder elastomeren
Schicht ausgeübt
werden, um einen ausreichenden hydrostatischen Druck im Bereich
einer Nut zu erzeugen, um zu bewirken, dass die nachgiebige Schicht
zum Verdichten des Pulvers in die Nut gedrückt wird. Insbesondere Nuten,
die im Hinblick auf ihre Breite tief sind, würden ein Problem darstellen.
Wenn die nachgiebige Schicht ein Weichkunststoff ist, wird sie die
Teilchen einhüllen,
was es unmöglich
macht, die nachgiebige Schicht zu entfernen, ohne zumindest einige
der Teilchen zu entfernen.
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EP-A-0
138 673 beschreibt ein Trockenverfahren zum Anordnen von elektrisch
leitfähigen
Kontaktflächen
auf einem Substrat und ist bei der Herstellung einer Platine von
Nutzen. In GB-A-993 984 wird ein Verfahren zum Herstellen einer
elektrischen Leiteranordnung offenbart.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist ein wie in Anspruch 1 definiertes Verfahren
und ein wie in Anspruch 2 definierter Gegenstand. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen definiert.
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Das
Verfahren weist die Schritte des Bereitstellens eines Polymersubstrats,
Ausbildens einer Struktur von Nuten in dem Substrat, Füllens der
Nuten mit elektrisch leitfähigem
Pulver und anschließend
Anwendens von Wärme
und/oder Druck auf das Substrat auf. Die Anwendung von Wärme und/oder
Druck auf das Substrat bewirkt, dass die Nuten nach innen gegen
das leitfähige
Pulver einfallen. Das Einfallen der Nuten dient zwei Zwecken. Erstens
verdichtet es das leitfähige
Pulver in der Nut, wodurch eine durchgängig leitfähige Rasterleitung oder ein
durchgängig
leitfähiger
Schaltkreis hergestellt wird. Zweitens werden die Nuten, wenn sie
einfallen, schmaler. Bei Anwendungen, in denen Transparenz wünschenswert
ist, ermöglichen
die resultierenden schmaleren Rasterleitungen, dass mehr Licht durch
das Substrat durchgelassen wird. Dieses erfinderische Verfahren
ermöglicht,
dass Rasterleitungen mit größeren Seitenverhältnissen
(Verhältnis
der Leitungstiefe zur Leitungsbreite) hergestellt werden können, als
dies mit bisherigen Metallpulververfahren möglich ist. Das hierin beschriebene
erfinderische Verfahren ermöglicht
außerdem
die Fertigung von elektrisch leitfähigen Rastern in der Fläche von
Materialien, wie Fluorpolymeren, auf denen die Anhaftung von Metall
schwierig ist.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird ausreichend Wärme
und Druck angewendet, um zu ermöglichen,
dass das Polymer das verdichtete Pulver in den Nuten vollständig einhüllt. In
dieser Ausführungsform
wird das eingebettete Pulver von der Umgebung isoliert und vor dieser
geschützt.
Alternativ dazu kann ermöglicht
werden, dass das Polymer die leitfähigen Teilchen nur teilweise
einhüllt.
In bestimmten Anwendungen ist das Freilegen von zumindest einigen
der Teilchen an der Substratfläche
wünschenswert,
um einen elektrischen Kontakt mit dem leitfähigen Rastermaterial zu ermöglichen.
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In
einer anderen Ausführungsform
können die
Teilchen ein Metall oder eine Legierung sein, das bzw. die bei einer
Temperatur schmilzt, die niedriger als die beim Heiz- und/oder Druckschritt
angewendete Temperatur ist. Normalerweise werden feine Metallpartikel,
die in Abwesenheit von Druck geschmolzen werden, aufgrund des Vorliegens
einer Oxidhaut um die Teilchen herum nicht einfach zusammenkoaleszieren.
Die Anwendung von Druck bewirkt, dass die Teilchen sich ausreichend
verformen, um die Oxidhaut aufzubrechen, wodurch ermöglicht wird, dass
das geschmolzene Metall koalesziert und längs der Rillen fließt.
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Bei
einem thermoplastischen Substrat werden die Nuten mittels Anwenden
von Wärme
und Druck auf die ebene Fläche
des Substrats zum Einfallen veranlasst. Die Druckbelastung, die
im Körper des
thermoplastischen Substrats erzeugt wird, verteilt sich selbst isostatisch
in dem Polymer und bewirkt, dass die Nuten von den Seitenwänden und
Böden der
Nuten nach innen einfallen. Die einfallenden Seitenwände üben Druck
auf die Teilchen aus, wodurch sie deren elektrischen Kontakt erhöhen oder
in dem Fall, in dem die Teilchen schmelzen, die Oxidhaut um die
nun geschmolzenen Teilchen herum aufbrechen, was ermöglicht,
dass diese zu einer durchgängigen
elektrischen Spur koaleszieren.
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In
einem wärmehärtbaren
Polymer sind die Moleküle
vernetzt, was plastisches Kriechen verhindert. Es können jedoch
trotzdem leitfähige
Spuren in der Fläche
eines wärmehärtbaren
Polymersubstrats eingebettet werden, indem mittels eines scharfen Werkzeugs,
das in die Oberfläche
einschneidet, Nuten in dem Polymer hergestellt werden. Die Bereiche des
Polymers neben den Nuten behalten Eigenspannungen zurück. Wenn
das Polymer erhitzt wird, bewirken diese Eigenspannungen, dass die
Polymernut sich bis zu nahezu der ursprünglichen Form des unbeeinträchtigten
Polymers schließt,
wodurch jegliches Material eingeschlossen wird, das in der Nut angeordnet
wurde, und Druck auf das Material in den Nuten angewendet wird.
Obwohl in vielen Fällen Wärme allein
die Nuten einfallen lassen wird, kann das Einfallen durch die Anwendung
von Druck von einer ebenen Platte gegen das Substrat verstärkt werden.
Das Meiste des angewendeten Drucks wird in diesem Fall gegen die
aufgeworfenen Bereiche an den Seiten oder Kanten der Nuten gerichtet
sein. In jedem Fall ist das Resultat eine leitfähige Spur, die schmaler als
die ursprüngliche
Breite der Nut ist und bis zu die gleiche Tiefe wie die Nut vor
ihrem Einfallen aufweist.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme, die eine Polycarbonatbahn
mit einer geprägten
Struktur von Nuten zeigt.
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2 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme, die eine Polycarbonatbahn
mit einer geprägten
Struktur von Nuten nach der Anwendung von Wärme und Druck durch eine ebene
Metallfläche gegen
die Struktur von Nuten zeigt.
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3, 4 und 5 sind
Schnittzeichnungen von Nuten, die zeigen, wie sie unter Zusammendrücken des
Substrats durch eine ebene Platte einfallen.
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6 und 7 sind
rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen von Querschnitten einer
Nut in Polyimid vor bzw. nach Erhitzung.
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8 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer Nut in Polyetheretherketon (PEEK).
Der Abschnitt der Nut im linken oberen Teil der fotografischen Aufnahme
ist erhitzt worden, um zu bewirken, dass sich die Nut schließt.
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9 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer Polycarbonatbahn
mit einer Struktur von teilweise eingefallenen Nuten, die Kupferteilchen
enthalten, die in den Nuten eingeschlossen sind.
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10 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines Querschnitts
einer teilweise eingefallenen Nut in Polycarbonat, die feine Kupferteilchen
enthält.
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11 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von einigen Kupferteilchen,
die als dendritisches Kupfer bekannt sind.
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12 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer Polycarbonatbahn
mit einer Struktur einer niedrigschmelzenden ternären Legierung
von Zinn, Wismut und Blei, die geschmolzen und unter dem Druck einer
ebenen Fläche
verfestigt worden ist.
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13 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines Querschnitts
einer der in 12 gezeigten Nuten.
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14 ist
ein Querschnitt einer Metallleitung in Polyimid.
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15 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer mit Teilchen
gefüllten
Nut in PEEK.
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16 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme der in 15 dargestellten,
mit Teilchen gefüllten
Nut nach Erhitzung.
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17 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme der mit Teilchen gefüllten Nut
von 15 und 16, nachdem überschüssige Teilchen
abgewischt worden sind.
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18 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines Querschnitts
einer abgeschrägten
Nut in Polyimid.
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19 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines Querschnitts
einer Nut in Polyimid, die anfangs der in 1 gezeigten ähnlich ist. Die
Nut wurde mit SnBi/SnPb-Teilchen gefüllt und erhitzt. Dann wurden
die überschüssigen Teilchen
abgewischt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In 1 ist
ein geprägtes
Substrat, das eine Polycarbonatbahn aufweist, gezeigt. Die geprägten Nuten können beispielsweise
durch Heißprägen eines
ebenen Substrats gegen einen strukturierten Prägestempel, Gießen von
heißem
Polymerharz gegen einen strukturierten Prägestempel oder Schneiden in
die Fläche
mit einem scharfen Werkzeug ausgebildet werden. Das Substrat kann
aus einer beliebigen Familie von Materialien ausgewählt werden, die
unter der Anwendung von Druck, der Anwendung von Wärme oder
der kombinierten Anwendung von Wärme
und Druck fließen.
Bevorzugte Substrate umfassen beliebiges warmformbares oder thermoplastisches
Polymer und können
elastomere Materialien umfassen. Das Substrat kann ein Fluorpolymer
sein, einschließlich
perfluorierter und teilweise fluorierter Polymere. Bei ausgewählten Anwendungen
kann es bevorzugt sein, dass das Substrat transparent ist.
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Wie
in 2 gezeigt, fallen die geprägten Nuten teilweise ein, wenn
das in 1 gezeigte Polycarbonatsubstrat Wärme und
Druck unterworfen wird. Wenn Druck in einer Richtung angewendet wird,
die senkrecht zur ebenen Fläche
des Polymersubstrats ist, fallen die Wände der Nuten nach innen und
die Böden
der Nuten nach oben ein. Das Einfallen der Nuten ist in 3 schematisch
dargestellt und wird im Folgenden ausführlicher erläutert.
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Wie
in 3 zu sehen ist, weist ein Polymersubstrat 30 eine
Nut 31 mit einem im Allgemeinen rechteckigen Querschnitt
auf. Die Nut 31 ist durch die Seitenwände 32 und die Bodenfläche 33 definiert. Wenn
Druck auf die ebene Fläche 34 des
Substrats 30 angewendet wird, beginnt der ursprüngliche,
im Allgemeinen rechteckige Querschnitt der Nut 31 sich zu
verformen, wobei die Seitenwände 32 und
die Bodenfläche 33 nach
innen einfallen. Nach einem moderaten Umfang des Einfallens der
Seitenwände 32 und
der Bodenfläche 33 weist
die Nut 31 ein wie durch die gestrichelte Linie 35 dargestelltes
Schnittprofil auf. Verlängerte
Zeitdauer, erhöhte
Wärme und/oder
erhöhter
Druck resultieren darin, dass die Nut 31 ein wie durch
die gestrichelte Linie 36 dargestelltes Schnittprofil aufweist.
Letztendlich wird die Nut 31, bei Abwesenheit etwaigen
Fremdmaterials in der Nut 31, vollständig einfallen, so dass sie
sich schließt.
Wenn die Nut 31 bezüglich
ihrer Breite ausreichend tief ist, werden die Seitenwände 32 der
Nut 31 einander letztendlich während des Einfallens berühren.
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4 ist
eine Querschnittsdarstellung eines Polymersubstrats 40 mit
einer Nut 41 mit einem dreieckigen Querschnitt. Wenn die
Nut 41 durch Heißprägen oder
Gießen
eines thermoplastischen Polymersubstrats 40 ausgebildet
wird, werden die Seitenwände 42 der
Nut 41 auf die in 4 gezeigte
Art und Weise einfallen. Das heißt, wenn das Polymersubstrat 40 vor
der Anwendung von Wärme
und Druck den ursprünglichen
dreieckigen Querschnitt 43 aufweist, wird die Anwendung
von Wärme,
Druck und Zeit auf die ebene Fläche 44 des
Substrats 40 bewirken, dass die Seitenwände 42 der Nut 41 zunächst zum
Profil der gestrichelten Linie 45 und dann unter weiterer
Wärme,
weiterem Druck oder weiterer Zeit zum Profil der gestrichelten Linie 46 einfallen.
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Nuten
mit dreieckigen Querschnitten können mit
einem scharfen Prägewerkzeug
und ausreichendem Druck unterhalb der Glasübergangstemperatur des Polymersubstrats
ausgebildet werden, selbst in vernetzten Polymeren, wie Polyimid
oder Epoxidharz. In diesem Fall wird die Nut in der Regel wie in 5 dargestellt
einfallen. Wie in 5 zu sehen ist, weist das Polymersubstrat 50 eine
Nut 51 mit Seitenwänden 52 auf.
Die Seitenwände 52 bilden
einen dreieckigen Querschnitt 53. Wenn Wärme und/oder Druck
auf die ursprünglich
ebene Fläche 54 des
Polymersubstrats 50 angewendet werden, fallen die Seitenwände 52 der
Nut 51 zum Profil der gestrichelten Linie 55 und
dann unter weiterer Wärme
und weiterem Druck zum durch die gestrichelte Linie 56 dargestellten
Profil ein. Wenn die Nut 51 durch Zusammendrücken des
Substrats gegen ein scharfes Werkzeug (nicht gezeigt) ausgebildet
wird, wird häufig eine
erhabene oder aufgeworfene Kante 57 neben der Nut 51 vorliegen.
Diese aufgeworfenen Kanten 57 und die auf dem Polymer anliegende
Nut 51 weisen gespeicherte Eigenspannungen auf. Unter der Anwendung
von Wärme
werden die Eigenspannungen abgebaut, wenn das Substrat 50 sich
zu seiner ursprünglichen
Form bewegt oder fließt.
Dieser Effekt kann unter der Anwendung von Wärme allein auftreten.
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6 und 7 sind
rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen von Querschnitten einer
Nut in Polyimid, die bei Raumtemperatur mit einem scharfen Werkzeug
geprägt
(6) und dann ohne jegliche Anwendung von Druck
erhitzt wurde (7). 8 ist eine
rasterelektronenmikroskopische Aufnahme, die eine Nut in einem Polyetheretherketonsubstrat
(PEEK-Substrat) zeigt, die bei Raumtemperatur durch leichtes Ziehen
einer Rasierklinge über die
Fläche
des Substrats ausgebildet wurde. Der Abschnitt der Nut, der in der
linken oberen Ecke der mikroskopischen Aufnahme gezeigt ist, wurde
dann erhitzt, ohne jeglichen externen Druck auf das Substrat anzuwenden.
Bei Erhitzen bei Abwesenheit von Druck schließt die Nut sich zu ihrer ursprünglichen Form,
wodurch an der Stelle der Nut ein schmaler Schlitz gebildet wird.
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9 zeigt
Kupferteilchen, die in einer teilweise eingefallenen Struktur von
Nuten in einer Polycarbonatbahn zurückbehalten werden. wie in den Beispielen
unten beschrieben, werden die Nuten vor der Anwendung von Wärme und
Druck mit Metallteilchen gefüllt.
Teilchen werden am einfachsten in den Nuten mittels wohl bekannten
Verfahren angeordnet, wie Aufrakeln oder Verschmieren von Aufschlämmungen,
die aus einer flüchtigen
Flüssigkeit
und den Teilchen bestehen, über
dem genuteten Substrat. Solche Beschichtungsverfahren resultieren
in der Regel in Teilchen, die die Nuten und die ebenen Bereiche
zwischen den Nuten vollständig
bedecken. Wenn die Nuten bezüglich
der Größe der Teilchen ausreichend tief
sind und das Seitenverhältnis
(Tiefe gegen Breite) der Nuten größer als ungefähr 1 ist, können die
auf den ebenen Flächen
zwischen den Nuten verbleibenden überschüssigen Teilchen einfach weggewischt
werden, ohne dass die in den Nuten angeordneten Teilchen beeinträchtigt werden.
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Wenn
Wärme und/oder
Druck auf das Substrat angewendet werden, werden die Teilchen in
den Nuten von dem Polymersubstrat eingeschlossen und eingehüllt. Die
Seiten und Böden
der Nuten verformen sich wie oben beschrieben und drücken gegen die
Teilchen, wodurch sie bewirken, dass die Teilchen gegeneinander
verdichtet werden, und einen verlässlichen elektrischen Kontakt
zwischen den Teilchen ermöglichen.
Zur optimierten Verdichtung sollte die Temperatur während der
Verdichtung nur etwas über dem
Erweichungspunkt des Polymers liegen und der Druck sollte relativ
hoch sein. Auf diese Weise weisen die Wände der Nuten eine ausreichende
Steifheit auf, um die Teilchen zusammenzuzwängen, ohne dass das Polymer
einfach um die Teilchen herum fließt.
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Das
Ausmaß,
zu dem die Nuten einfallen, kann für die geplante Anwendung des
Endprodukts gesteuert werden. Lediglich teilweises Einfallenlassen
der Nuten beispielsweise resultiert darin, dass die Teilchen an
der Fläche
des Substrats freigelegt sind (wie die in 9 gezeigten
Teilchen), was wiederum einfachen elektrischen Kontakt zur Leitungsstruktur
von verdichteten Teilchen ermöglicht.
Unter der Anwendung von weiterer Zeit, Wärme und Druck können die
Teilchen vollständig
vom Polymersubstrat eingehüllt
werden. In manchen Anwendungen ist ein vollständiges Einhüllen der Teilchen in dem Substrat aufgrund
der verbesserten Abriebfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit
und Oxidationsbeständigkeit,
die von der Schutzschicht aus Polymer um die Teilchen herum hervorgebracht
wird, wünschenswert.
In manchen Anwendungen kann es ferner wünschenswert sein, eine weitere
Schicht aus einem Polymer gegen die mit eingebetteten Teilchen gefüllte Struktur
zu laminieren, um einen noch größeren Schutz
des Metalls durch das Polymer zu liefern. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Dicke dieser zweiten Polymerschutzschicht derart gewählt werden,
dass die Metallstruktur an der Ebene mittlerer Dicke der Laminatkonstruktion
angeordnet wird. Eine Struktur von Metallleitungen an der Ebene
mittlerer Dicke würde
von abträglichen
Dehnungsbeanspruchungen (wie den durch Biegen des Substrats hervorgerufenen)
im Vergleich zu einer Struktur auf oder in der Nähe der Fläche des Substrats während des
Biegens der Konstruktion nicht so sehr nachteilig beeinflusst.
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Die
Größe der Teilchen
bezüglich
der Nut ist wichtig. Es ist wünschenswert,
eine durchschnittliche Teilchengröße zu haben, die bezüglich der
Nutbreite gering ist. Es ist ebenfalls wünschenswert, eine Teilchengrößenverteilung
zu haben, die die Erzeugung von Hohlräumen zwischen den Teilchen
reduziert, wenn diese in einem begrenzten Raum zusammengedrückt werden.
Idealerweise sollte die Teilchengröße zwischen etwa 1/4 bis 1/10
der Breite der Nuten ausmachen. Wenn die Teilchen jedoch zu fein
sind, werden sie während
der Anwendung von Wärme
und Druck zwischen der Druckplatte und dem Polymer an der Kante
der Nuten eingefangen. Dieser Effekt erhöht die Nutzbreite der Metallleitungen,
was die Lichtmenge verringert, die durch die Metall-/Polymerkonstruktion
durchgelassen werden kann. 10 zeigt
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines Querschnitts
einer eingefallenen Nut, die vor der Anwendung von Wärme und
Druck mit übermäßig feinen
Teilchen (Kupfer mit einem Durchmesser von 0,02 Mikrometer (Mikron))
gefüllt
wurde. Die mit 81 gekennzeichneten Bereiche sind dünne Flächen von
Metallteilchen, die während
des Einfallens der Nut zwischen der Druckplatte und dem Polymer eingefasst
wurden. Wie beim Betrachten der 10 gesehen
werden kann, erhöhen
die Bereiche 81 die sichtbare Breite der Metallleitungen.
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Die
Form der Metallteilchen hat einen gewissen Effekt auf die Leitfähigkeit
und mechanische Festigkeit der Metallleitungen. Ein besonders wünschenswerte
Art von Teilchen, die als dentritische Kupferteilchen bekannt sind,
in 11 gezeigt, wird durch Galvanisieren bei hohen
Stromdichten ausgebildet, um eine sehr unregelmäßige, farnartige Form zu ergeben,
die viele Finger aufweist. Die Finger von benachbarten Teilchen
greifen während
der Anwendung von Druck ineinander, um eine bessere mechanische
Festigkeit und verbesserte elektrische Leitfähigkeit mit vielen Kontaktpunkten
zu ergeben.
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Obwohl
oben Metallteilchen beschrieben werden, sollte beachtet werden,
dass die Teilchen aus beliebigen geeigneten leitfähigen Teilchen
bestehen können,
einschließlich
Metall-, organischen und anorganischen Teilchen. Bei Metallen sind
Metalle mit hoher Leitfähigkeit,
wie Kupfer oder Silber, wünschenswert.
Alternativ dazu sind auch formbare Metalle, wie Zinn, wünschenswert,
da sie sich unter ausreichendem Druck verformen können, um
verbesserte elektrische Kontakte zwischen benachbarten Teilchen
auszubilden. Die Teilchen können
auch photoleitfähige
Teilchen sein, wie Selen. In einer bevorzugten Ausführungsform
können
die Metallteilchen aus einem Metall oder einer Legierung bestehen,
die während
der Anwendung von Wärme
und Druck schmilzt.
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Bei
Abwesenheit von angewendetem Druck werden die meisten losen Metallteilchen
während des
Schmelzens aufgrund des einschränkenden
Effekts der Oxidschicht oder -haut, die jedes Teilchen umgibt, nicht
koaleszieren. Dies gilt insbesondere für niedrigschmelzende natürliche Metalle
und Legierungen von Zinn, Wismut, Blei, Indium, Antimon, Zink und
Aluminium. Für
gewöhnlich
ist es erforderlich, Teilchen dieser Metalle in Anwesenheit eines
Lötflussmittels
zu erhitzen, um sie zum Koaleszieren zu bringen. Ein Beispiel eines
solchen Flussmittels ist ein pulverförmiges Anhydrid einer Carbonsäure, das Teilchengrößen aufweist,
die gering genug sind, um den Raum zwischen den größeren metallischen
Teilchen einzunehmen. Wenn die Metallteilchen jedoch während des
Schmelzens ausreichend verformt werden, wird die Oxidhaut aufbrechen
und ermöglichen, dass
das geschmolzene Metall ohne Erfordernis eines Lötflussmittels zu durchgängigen Leitungen
aus Metall fließt
und koalesziert.
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12 zeigt
ein Raster aus einer Legierung von Zinn, Wismut und Blei, das durch
Füllen
einer der von 1 ähnlichen, genuteten Polycarbonatbahn und
dann Zusammendrücken
des Substrats mit einer ebenen Platte bei einer Temperatur, die
zum Schmelzen des Metalls ausreicht, ausgebildet wurde. 13 zeigt
einen Querschnitt einer der Rasterleitungen von 12.
Eine Polymer-/Metallkonstruktion einer Struktur von Metallleitungen
aus niedrigschmelzendem Metall in einem Thermoplast, der sich oberhalb
des Schmelzpunkts des Metalls verformt, kann eine gewisse Warmformbarkeit
ohne Verlust elektrischer Leitfähigkeit
aufweisen. Dies gilt insbesondere, wenn die Metallstruktur mit weiterem
thermoplastischem Material überzogen
wird, um das geschmolzene Metall daran zu hindern, während des Warmformens
aus den Nuten herauszukommen.
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Mischungen
von höherschmelzenden
Pulvern, wie Kupfer, mit niedrigerschmelzenden Pulvern, wie Zinn-Wismut,
können
vorteilhaft sein. Das Kupfer ist elektrisch leitfähiger als
das Zinn-Wismut, das Zinn-Wismut wird jedoch schmelzen und die Hohlräume auffüllen, die
andernfalls in dem verpressten Kupferpulver allein vorliegen würden. Selbst
wenn das Zinn-Wismut das Kupfer nicht ohne Unterstützung durch
Lötflussmittel
benetzt, steigert es trotzdem weiter die elektrische Leitfähigkeit,
indem es die Hohlräume
füllt,
die möglicherweise
vorliegen. Darüber
hinaus steigert es, wenn es mit dendritischen Kupferteilchen gemischt
wird, die mechanische Festigkeit der elektrischen Spur, indem es
die unregelmäßigen farnartigen
Finger und Überstände der
dendritischen Kupferteilchen einkapselt. Das Vorliegen von nicht
schmelzenden Teilchen, wie Kupfer, kann außerdem eine gewisse Kontrolle über den
Umfang des Einfallens der Nuten unter Wärme und Druck bereitstellen.
Uneingeschränktes
geschmolzenes Metall bietet dem Einfallen der Seitenwände der Nuten
nicht viel Widerstand und die Nuten könnten unter der Anwendung von
zuviel Zeit, Wärme
und Druck vollständig
einfallen. Feste Teilchen können helfen,
ein vollständiges
Einfallen zu verhindern.
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14 zeigt
einen Querschnitt einer Metallspur in Polyimid, die ausgebildet
wurde, indem eine Nut mit Metallteilchen einer Zinn-Wismut-Blei-Legierung
gefüllt
und dann das Polyimid erhitzt wurde, um das Metall zu schmelzen
und die Nut zum Einfallen zu bringen, wodurch mindestens ein Teil
des Metalls eingefangen wird. Die Spur ist ungefähr 10 Mikrometer (Mikron) tief
und zwischen 1 und 2 Mikrometer (Mikron) breit. 14 stellt
die Feinheit der elektrischen Spur dar, die unter Verwendung der
Verfahren dieser Erfindung erreicht werden kann.
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15 zeigt
eine Nut in PEEK (ähnlich
dem nicht erhitzten Teil der in 6 gezeigten
Nut), nachdem die Nut mit Zinn-Blei- und Zinn-Wismut-Teilchen geflutet
wurde. Wenn die Nut nur mit Wärme
geschlossen wird, ist es nicht erforderlich, die überschüssigen Teilchen
in dem Bereich zwischen den Nuten vor dem Erhitzen des Substrats
zu entfernen. Das Belassen von überschüssigen Teilchen
auf dem Substrat hilft dabei, einen möglichen Verlust von Teilchen
aus den Nuten zu verhindern, der häufig während eines Reinigungs- oder
Wischschritts auftritt. Beim Erhitzen wird überschüssiges Metall aus der Nut herausgezwängt, während die
Nut sich schließt, wodurch
periodische Metallkügelchen
längs der
Nut gebildet werden, wie in 16 gezeigt.
Ein Teil des Metalls wird in der Nut belassen, um eine elektrisch leitfähige Spur
auszubilden, während
etwas des Metalls aufgrund der Tatsache, dass das Metall sein eigenes
Oxid benetzt, in der Nut verbleibt. Die ursprünglichen Oxidhäute der
Teilchen neigen dazu, in den Nuten anzuhaften, und helfen dabei,
das geschmolzene Metall zu verankern. Die Kügelchen, die sich außerhalb
der Nuten bilden, und die überschüssigen Teilchen
zwischen den Nuten können
zur Wiederverwendung durch Abbürsten
oder Abwischen entfernt werden. Die resultierende Metallspur ist
in 17 gezeigt.
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Wenn
die ursprüngliche
Nut relativ schmal ist, kann sie einfacher und effizienter mit Metallteilchen
gefüllt
werden, indem die Teilchen über
das Substrat gebürstet
oder gewischt werden, während das
Substrat um eine zur Nut parallele zylindrische Fläche gebogen
wird, um die Oberseite der Nut vollständiger zu öffnen. Es ist bevorzugt, dass
sehr schmale, schlitzartige Nute auf diese Art und Weise gefüllt werden,
um sicherzustellen, dass ein adäquates
Volumen der Metallteilchen in der Nut vorliegt.
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In
manchen Anwendungen kann es ein Vorteil sein, die Nuten und die
Profile der resultierenden elektrischen Spuren in einem Winkel von
weniger als 90° von
der Fläche
des Substrats ausgerichtet zu haben, wie in 18 gezeigt.
Ein Vorteil einer nichtorthogonalen Ausrichtung besteht in der Möglichkeit, eine
tiefere Spur herzustellen, als aufgrund der Dickeneinschränkungen
des Substrats andernfalls möglich
wäre. Es
könnte
auch optische Anwendungen geben, in denen erwünscht ist, dass die maximale
Lichtdurchlässigkeit
in einem gewissen, durch das Spurprofil definierten Winkel erfolgt.
Darüber
hinaus kann es einfacher sein, eine Nut mit einem winkligen Tiefenprofil
mit Teilchen zu füllen,
insbesondere wenn die aufgeworfene Kante an einer Seite der Nut dicker
als an der anderen ist. Diese überstehende Kante
kann das Sammeln von Teilchen unterstützen, die in einer Richtung
zur überstehenden
Kante gewischt werden. 18 zeigt einen Querschnitt einer Nut,
die in die Fläche
eines Polyimidsubstrats unter Verwendung einer Rasierklinge geschnitten
wurde, die in einem Winkel und nicht rechtwinklig zum Substrat gehalten
wurde. 19 zeigt einen Querschnitt einer
elektrischen Spur, die unter Verwendung einer winkligen Nut ausgebildet
wurde.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Verwendung und Anwendung
der oben beschriebenen Erfindung. Die Beispiele sind exemplarisch und
sollen in ihrer Beschreibung nicht einschränkend sein.
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Beispiel 1
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Ein
galvanoplastisch hergestelltes Nickelwerkzeug von 25 cm mal 25 cm
mal 0,15 cm mit einer quadratischen Struktur von Graten mit einer
Breite von 25 Mikrometer (Mikron) mal einer Höhe von 25 Mikrometer (Mikron)
und einem Abstand von 125 Mikrometer (Mikron) wurde zum Prägen eines
Polycarbonatstücks
(Lexan 8010MC, von Plastic Films Co., Schiller Park, IL, USA, bezogen)
von 25 cm mal 25 cm mal 250 Mikrometer (Mikron) verwendet. Das Prägen wurde
in einer Wabash-Presse durchgeführt, die
50 Tonnen Kraft über
eine Fläche
von 46 cm mal 46 cm erbringen konnte. Das Polycarbonat wurde durch
Anordnen der Polycarbonatbahn gegen das Nickelwerkzeug auf einer
Seite und ein Polyimidstück
(Kapton®)
mit einer Dicke von 50,8 Mikrometer (2 Mil) auf der anderen Seite
geprägt.
Ein Silikonkautschukstück
von 25 cm mal 25 cm mal 0, 3 cm wurde auf der anderen Seite der
Polyimidbahn angeordnet und der Verbund von Nickelwerkzeug, Polycarbonat, Polyimid
und Silikonkautschuk wurde zwischen zwei Stahlplatten von 25 cm
mal 25 cm mal 1,3 cm und dann in der Heißpresse angeordnet. Die Presse
wurde unter einen Druck von 8 Tonnen (entspricht über die 100
sq in der Probekörperfläche 160
psi = 1,1 MPa) gesetzt und über
einen Zeitraum von 15 Minuten von Raumtemperatur auf 182 °C erhitzt.
Die Presse wurde dann wieder auf Raumtemperatur abgekühlt, indem
Wasser durch ihre Plattenkühlrohre
geleitet wurde, ein Vorgang, der ungefähr 8 Minuten in Anspruch nahm.
Der Druck wurde entspannt und die Polycarbonatbahn aus der Presse
genommen. Die resultierende Struktur ist in 1 gezeigt.
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Kupferpulver
wurde von Atlantic Equipment Engineers, Inc. (Nr. Cu110, 1–5 Mikrometer
(Mikron)) bezogen. Um die größeren Teilchen
auszusieben, wurden etwa 20 g des Kupferpulvers zu 250 ml Wasser
gegeben, geschüttelt
und in einem Messzylinder 1 Minute lang absetzen gelassen. Das Wasser
und feine Kupferteilchen wurden ausgegossen, wobei die gröberen Teilchen
am Boden des Zylinders zurückgelassen
wurden. Die feinen Teilchen wurden in 0,1 N HCl gespült, um ihre
Oxidschichten zu entfernen, und zwei weitere Wasserspülungen,
wobei jedes Mal die Teilchen 5 Minuten lang auf dem Boden eines
Becherglases absetzen gelassen wurden. Eine letzte Spülung wurde
mit etwa 10 ml Methanol durchgeführt.
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Eine
Mischung von 0,5 g dieses feinen Kupferpulvers und 1 ml Methanol
wurde über
der Fläche des
strukturierten Polycarbonats verteilt. Die Aufschlämmung wurde
mit einem Baumwolltuchstück von
5 cm mal 10 cm verteilt, das gefaltet wurde, um ein Stück von 5
cm mal 5 cm zu bilden. Die Aufschlämmung wurde diagonal auf der
quadratischen Struktur von Nuten in dem Polycarbonat hin und her verteilt,
bis die Nuten vollständig
mit der Aufschlämmung
bedeckt waren. Während
das Methanol verdunstete, nahm das Tuch die überschüssigen Teilchen von den Abquetschflächen auf.
Dieser Vorgang nahm etwa 15 bis 30 Sekunden in Anspruch. Es gibt einen
Zeitraum, zu dem das Methanol von den Abquetschflächen der
Struktur vollständig
verdunstet ist oder in das Tuch eingesogen worden ist und jegliche überschüssigen Teilchen von
den Abquetschflächen abgewischt
worden sind. Wenn die Wischbewegung fortgesetzt wird, trocknet das
Methanol auch aus den Nuten aus und das Tuch beginnt ebenfalls zu
diesem Zeitpunkt, die Teilchen in den Nuten aufzunehmen. Es ist
notwendig, die Wischbewegung zu stoppen, bevor dies geschieht.
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Die
mit Teilchen gefüllte
Polycarbonatbahn wurde dann zwischen zwei Stücke von 2 Mil dickem Polyimid
und dieser Verbund wiederum zwischen zwei Stücke von 1/8 Inch dickem Silikonkautschuk eingeschoben
und wiederum zwischen zwei 1/2 Inch dicken Stahlplatten angeordnet
und wieder in die Heißpresse
gelegt. Es wurden fünf
Tonnen Kraft (100 psi = 680 kPa über
den Probekörper)
angewendet. Die Heißpresse
wurde über
einen Zeitraum von 15 Minuten auf 340 °F (171 °C) erhitzt, wonach die Presse
dann wieder mittels Durchleiten von Wasser durch die Kühlleitungen
der Platten auf Raumtemperatur abgekühlt wurde, ein Vorgang, der
weitere 7 Minuten in Anspruch nahm.
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Um
den spezifischen elektrischen Widerstand der Bahn grob zu messen,
wurde aus zwei Stücken
von Kupferdraht Nr. 18 ein Prüfkopf
hergestellt, die derart einzeln um ein Stückchen Glas von 0,63 cm mal
5 cm mal 1,3 cm gewickelt wurden, dass die Drähte um 1,3 cm beabstandet waren,
wodurch ein Quadrat von 1,3 cm mal 1,3 cm auf der 1,3 cm breiten Oberfläche des
Glases gebildet wurde. Die Drähte wurden
mit Epoxidharz an Ort und Stelle gehalten. Die Sondenoberfläche wurde
behutsam mit Schmirgelpapier Nr. 320 abgeschliffen, um Ebenheit
sicherzustellen und überschüssiges Epoxidharz
zu entfernen.
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Der
elektrische Widerstand der eingebetteten Maschenstruktur auf dem
Polycarbonat betrug etwa 0,3 Ohm/square in der Mitte des Probenkörpers und
etwa 1 Ohm/square innerhalb von 5 cm von der Kante. Innerhalb von
2,5 cm von der Kante stieg der elektrische Widerstand drastisch
auf mehr als 30 Megohm an.
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Beispiel 2
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Ein
mit Kupferteilchen gefülltes
Raster auf Polycarbonat wurde auf eine zu der von Beispiel 1 ähnlichen
Art und Weise hergestellt, mit der Ausnahme, dass die Kupferteilchen
von Aldrich bezogen wurden und als „35,745-6, dentritisch, 3
Mikron" gekennzeichnet
waren. Ein paar dieser Teilchen sind in 11 dargestellt.
Sie wurden durch ein Edelstahlsieb Nr. 635 gesiebt, um etwaige größere Teilchen
zu entfernen. Die Heißpresstemperatur
betrug 180 °C. Der
resultierende Probekörper
wies einen Oberflächenwiderstand
von etwa 1 Ohm/square auf. Ein 2,5 cm mal 15 cm breiter Streifen
dieses Probekörpers wurde
180° um
einen 4-mm-Radius mit der strukturierten Seite nach außen gezogen.
Der spezifische elektrische Widerstand wurde erneut gemessen. Er stieg
um einen Faktor von etwa 1,5 bis 2 an. Der Probekörper von
Beispiel 1 wurde ebenfalls auf dieselbe Art und Weise durch einen
Radius gezogen. Der spezifische elektrische Widerstand stieg um
einen Faktor von 3 bis 5 an.
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Beispiel 3
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Eine
Polycarbonatbahn wurde strukturiert, mit Pulver gefüllt und
auf eine zu der von Beispiel 1 ähnlichen
Art und Weise heißverpresst,
mit der Ausnahme, dass anstelle von Kupferteilchen eine Mischung
von 50:50 (bezogen auf das Gewicht) von eutektischem Zinn-Wismut-Pulver und eutektischem Zinn-Blei-Pulver
verwendet wurde. Das eutektische Zinn-Wismut-Pulver war hergestellt
worden, indem ein geschmolzener Strom von eutektischem Zinn-Wismut
aus einer Düse
gegen mehrere Ströme von
heißem
Stickstoffgas mit hoher Geschwindigkeit geblasen wurde, um den geschmolzenen
Strahl in sehr feine Teilchen aufzutrennen. Die Teilchen wurden
durch ein Edel stahlsieb Nr. 635 gesiebt. Das eutektische Zinn-Blei-Pulver wurde von
Sherritt (Typ 6501 63Sn37Pb – 10
Mikrometer (Mikron)) bezogen. Es wurde kein Versuch unternommen,
den Oxidüberzug
der Teilchen zu entfernen, bevor diese in die Struktur auf der Polycarbonatbahn
geschmiert wurden. Die resultierenden spezifischen elektrischen
Widerstände
der Bahn betrugen etwa 2–5
Ohm/square.
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Beispiel 4
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Eine
Polycarbonatbahn wurde auf eine zu der des Verfahrens von Beispiel
3 ähnlichen
Art und Weise strukturiert, mit der Ausnahme, dass das Pulver aus
einer Mischung des Kupferpulvers von Beispiel 1, des SnBi/SnPb-Pulvers
von Beispiel 3 und etwas feinem Zinnpulver (AEE-Typ SN-101, 1–5 Mikrometer
(Mikron)) in einem Gewichtsverhältnis
von 1:1:1 bestand. Die zinnbasierten Pulver schmolzen bei der Heißverpressung.
In diesem Fall dient das Kupferpulver zum Erhöhen der elektrischen Leitfähigkeit
und, während
das zinnbasierte Pulver schmilzt und fließt, um die Hohlräume zwischen
den Kupferteilchen zu füllen,
zum Erhöhen
der mechanischen Festigkeit der elektrischen Spur. Das geschmolzene
Metall schien die Kupferteilchen jedoch nicht zu benetzen. Der resultierende
spezifische elektrische Widerstand der Bahn betrug zwischen 1 und
2 Ohm/square.
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Beispiel 5
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Eine
Polycarbonatbahn wurde strukturiert, mit Kupferpulver gefüllt und
auf dieselbe Art und Weise wie Beispiel 1 heißverpresst. In diesem Beispiel wurden
die Kupferteilchen in den ebenen Flächen zwischen den Nuten energisch
genug abgewischt, um eine Menge des Pulvers in den Nuten zu entfernen.
Der Probekörper
wies einen gemessenen anfänglichen
elektrischen Widerstand von mehr als 1 kOhm/square in der Mitte
des Probekörpers bis
mehr als 1 Megohm/square an den äußeren Bereichen
des Probekörpers
auf. Ein Abschnitt dieses Materials wurde dann katalysiert, indem
er in eine saure Palladium(II)-chloridlösung eingeführt wurde, worauf Galvanisieren
in einem stromlosen Kupferbad (Lea Ronal Cu-872) für 4 Minuten
bei 60 °C
folgte. Nach der Kupfergalvanisierung lag ein einheitlicher spezifischer
elektrischer Widerstand der Bahn von 2,5 Ohm/square vor.
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Beispiel 6
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Ein
leitfähiges
Raster von Kupferteilchen wurde in Teflon FEP auf eine zu der des
Verfahrens von Beispiel 1 ähnlichen
Art und Weise strukturiert, mit der Ausnahme, dass die Heißpresstemperatur 204 °C betrug,
um das Teflon zum Ausbilden des leitfähigen Rasters zu strukturieren
und heißzuverpressen.
Das resultierende strukturierte Substrat wies einen spezifischen
elektrischen Widerstand der Bahn von etwa 0,5 bis 1 Ohm/square auf.
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Beispiel 7
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Ein
galvanoplastisch hergestelltes Nickelwerkzeug wurde gegen ein Stück von 127
Mikrometer (Mikron) dickem Polyimid (Dupont Kapton® H-Folie)
von 15 cm mal 20 cm mit einem über
die 300-cm2-Fläche des Polyimids gemittelten
Druck von 3,4 MPa gepresst. Das galvanoplastisch hergestellte Werkzeug
wies eine quadratische Struktur von scharfen Graten mit einem dreieckigen
Querschnitt und einem Innenwinkel von 35°, einer Grathöhe von 300 Mikrometer
(Mikron) und Breite des Grats an der Basis von 190 Mikron auf. Die
Grate hatten einen Zwischenraum (Abstand zwischen den Graten) von
1,27 mm. Unter dem Druck von 3,4 MPa drangen die Grate dieses Werkzeugs
nicht vollständig
in das Polyimidsubstrat ein, erschufen jedoch eine quadratische Struktur
von Nuten mit einer Breite von 40 Mikrometer (Mikron) und einer
Tiefe von 70 Mikrometer (Mikron). Ein Querschnitt der resul tierenden
Nut ist in 6 gezeigt. Das in Beispiel 3
verwendete SnBi/SnPb-Pulver wurde in dem Raster von Nuten in dem
Polyimid angeordnet, indem das Pulver mit einem Kamelhaarpinsel über die
Oberfläche
des Polyimids gestreut wurde. Das Substrat wurde dann durch Legen
des Substrats auf eine heiße
Platte etwa 10 Sekunden lang auf 300 °C erhitzt. Die Nuten in dem
Polyimid schlossen sich. Überschüssiges geschmolzenes
Metall wurde aus den Nuten in der Form von Kügelchen ausgestoßen, die
längs der
Nuten beabstandet waren. Diese Kügelchen
und das überschüssige Metallpulver
wurden unter Verwendung eines feuchten Baumwolltuchs von der Fläche des
Polyimids gewischt. Die resultierenden Metallleitungen wiesen einen
elektrischen Widerstand von ungefähr 1 kOhm/cm auf. Ein Querschnitt
einer dieser Leitungen ist in 14 gezeigt.
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Beispiel 8
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Ein
PEEK-Folienstück
von 5 cm mal 12 cm mal 250 Mikrometer (Mikron) wurde auf die ebene Wiegefläche einer
Ohaus GT8000-Mikrowaage geklebt. Eine Rasierklinge wurde rechtwinklig
zum Substrat gehalten, jedoch mit in ungefähr 20° von dem Substrat gehaltenen
scharfen Kante, und über
die zur Klinge parallele Fläche
des PEEK gezogen, um eine Nut mit dreieckigem Querschnitt in der
Fläche
des PEEK zu schaffen. Die auf der Mikrowaage bei Anwendung der Rasierklinge
gemessene, nach unten gerichtete Kraft betrug 60 Gramm. Dieselbe
Mischung von feinem Zinn-Blei- und Zinn-Wismut-Pulver, die in Beispiel
3 verwendet wurde, wurde auf die Fläche der PEEK-Folie angewendet
und rechtwinklig zur Nut über
die Fläche
gebürstet.
Die Fläche
wurde dann behutsam mit einem Propanbrenner erhitzt, der auf eine
niedrige Flamme eingestellt war (etwa 1 cm blauer Innenkegel der
Flamme), und über
die Fläche oberhalb
der Nut geführt
(etwa 4 cm/s), um die Nut über
den Schmelzpunkt des Metallpulvers zu erhitzen. Die Hitze reichte
nicht aus, um das PEEK zu kristallisieren. Das überschüssige Metallpulver wurde unter
Verwendung eines in Methanol angefeuchteten Baumwolltuchs weggewischt.
Die resultierende Metallleitung wies einen elektrischen Widerstand
von etwa 200 Ohm/cm auf. Das Aussehen der Leitung während dieser
Verfahrensschritte ist in 15–17 gezeigt.
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Beispiel 9
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Eine
Nut wurde in einem Stück
von 20 Mikrometer (Mikron) dickem Polyimid (Dupont Kapton® H-Folie)
auf eine zu der von Beispiel 8 ähnlichen
Art und Weise ausgebildet, mit der Ausnahme, dass das Rasiermesser,
anstelle es rechtwinklig zum Substrat zu halten, in einem seitlichen
Winkel von 45 Grad gehalten wurde, um eine Nut herzustellen, die
sich um ungefähr
45° von
der Fläche
des Substrats neigte. Die nach unten gerichtete Kraft auf der Rasierklinge betrug
etwa 40 g. Der resultierende Querschnitt der Nut ist in 18 gezeigt.
Die Nut wurde mit Zinn-Wismut- und Zinn-Blei-Pulver auf eine zu der von Beispiel
8 ähnlichen
Art und Weise gefüllt,
mit der Ausnahme, dass das Pulver in Richtung der scharfen Kante
der aufgeworfenen Kante neben der Nut gebürstet wurde. Auf diese weise
half die aufgeworfene Kante dabei, die Teilchen in der Nut einzufangen. Nach
Erhitzen zum Schmelzen der Teilchen und Schließen der Nut wies die resultierende
elektrische Spur einen elektrischen Widerstand von 200 Ohm/cm auf. 19 zeigt
eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des resultierenden
Querschnitts.
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Obwohl
die Erfindung möglicherweise
auf verschiedene Modifizierungen und alternative Formen angepasst
werden kann, sind hierin gezeigte und beschriebene spezifische Ausführungsformen lediglich
beispielhaft. Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf bestimmte
offenbarte Formen beschränkt
sein soll. Die Erfindung soll vielmehr alle Modifizierungen, Äquivalente
und Alternativen umfassen, die in den Schutzumfang der Erfindung
fallen, wie er durch die angehängten
Ansprüche
definiert ist.