DE3943295C2 - Elektromagnetisch abschirmendes Band - Google Patents
Elektromagnetisch abschirmendes BandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch abschirmendes
Band zum Schutz von elektronischen Teilen gegen elektro
magnetische Wellen.
Wenn elektromagnetische Störungen oder elektromagnetisches
Rauschen durch Spalte im Gehäuse von elektronischen Bautei
len nach außen gelangen oder über Signalleiter auf andere
elektronische Teile übertragen werden, können Fehlfunktio
nen bei solchen elektronischen Teilen auftreten. Die
elektromagnetischen Störungen, die von elektronischen
Teilen im Gehäuse herrühren, können Geräte und Vorrich
tungen außerhalb beschädigen.
Um durch elektromagnetische Wellen bewirkte Schwierig
keiten zu vermeiden, wird im allgemeinen ein elektro
magnetisch abschirmendes Band verwendet, das aus einem
Elastomer mit darin enthaltenen leitfähigen metallischen
Partikeln oder Ruß- bzw. Kohlepartikeln als leitfähigen
Füllstoff besteht.
Die Spalte im Gehäuse von elektronischen Teilen werden
mit dem elektromagnetisch abschirmenden Band bedeckt,
oder dieses wird um die Signalleiter herumgewickelt.
Das in dieser Weise eingesetzte, elektromagnetisch ab
schirmende Band reflekiert oder absorbiert elektromagne
tische Störungen, die durch die elektronischen Teile
im Gehäuse erzeugt werden, die durch die Spalte ins Gehäuse
gelangen oder die auf die Signalleiter übertragen werden.
Das Innere des Gehäuses und die Signalleiter werden dadurch
außen gegen elektromagnetische Wellen abgeschirmt.
Das bekannte, elektromagnetisch abschirmende Band kann
jedoch die elektronischen Teile nicht ausreichend gegen
elektromagnetische Wellen abschirmen, und es treten die
folgenden Probleme auf.
Das elektromagnetisch abschirmende Band sollte einen
spezifischen elektrischen Widerstand von weniger als
10 Ohm.cm aufweisen. Das bekannte, elektromagnetisch
abschirmende Band besitzt eine hohe Leitfähigkeit, weil
es leitfähige Metallpartikel oder Ruß- bzw. Kohlepartikel
aufweist (im folgenden als "leitfähige Partikel" bezeichnet).
Das Band weist auch eine Elastizität auf, weil sein Basisma
terial ein Elastomer ist. Wenn der Anteil an leitfähigen Par
tikeln erhöht wird, um den spezifischen elektrischen Wider
stand von ungefähr 10 Ohm.cm zu erreichen, verschlechtert
sich die Elastizität des Basismaterials, und das Band wird
spröde. Wenn das bekannte elektromagnetisch abschirmende Band
um ein Flachkabel oder einen Signalleiter mit einem kleinen
Durchmesser gewickelt wird, bricht es auf Grund von Rissen an
seinen umgebogenen Bereichen.
Aus der DE 86 13 035 U1 ist zwar ein elektromagnetisch ab
schirmendes Band mit hoher Flexibilität und guten Abschirmei
genschaften bekannt, jedoch weist dieses Band einen kompli
zierten und kostenaufwendigen Aufbau auf. So wird dort ein
schlauchförmiges Drahtgestrick um einen flachen Streifen aus
thermoplastischem Material gelegt und umgreift dabei noch ei
nen Erdungsdraht. Diese Anordnung muß dann noch mit einem
Haftmittel und einem Abdeckstreifen versehen werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein einfach herzu
stellendes, kostengünstiges elektromagnetisch abschirmendes
Band zu schaffen, das eine hohe Leitfähigkeit, Dauerhaftig
keit und Flexibilität besitzt, so daß es gebogen, geknickt
oder um ein Kabel herumgewickelt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch ein elektromagnetisch abschirmendes
Band erreicht, das aus einem nichtgewobenen Textilmaterial
mit daran fixierten leitfähigen Partikeln zusammengesetzt
ist.
Das Basismaterial des elektromagnetisch abschirmenden Bandes
ist ein bekanntes, nichtgewobenes Textilmaterial,
das durch Verbinden bzw. Verkleben von verketteten bzw.
ineinandergreifenden oder sich überlappenden Fasern herge
stellt ist. Partikel aus Kupfer, Silber oder anderen
Metallen oder aus Ruß bzw. Kohle werden hinzugefügt,
um das nichtgewobene Textilmaterial mit einer Leitfähig
keit zu versehen. Spalte zwischen verketteten Fasern
im nichtgewobenen Textilmaterial weisen einen Durchmesser
auf, der größer als der der leitfähigen Partikel ist.
Die leitfähigen Partikel werden an der Oberfläche der
Fasern des nichtgewobenen Textilmaterials festgehalten,
ohne die Eigenschaften oder den Aufbau desselben zu ver
ändern.
Das erfindungsgemäße, elektromagnetisch abschirmende
Band besitzt die Flexibilität des nichtgewobenen Textil
materials und weist auch die Leitfähigkeit der an der
Oberfläche von entsprechenden Fasern des nichtgewobenen
Textilmaterials festgehaltenen leitfähigen Partikel auf.
Durch Abdecken von Teilen schirmt das elektromagnetisch
abschirmende Band mit den leitfähigen Partikeln die Teile
gegen elektromagnetisches Rauschen bzw. gegen elektro
magnetische Störungen ab.
Die Art und der Anteil der dem nichtgewobenen Textil
material zugesetzten leitfähigen Partikel bestimmt die
Leitfähigkeit oder den spezifischen elektrischen Wider
stand des elektromagnetisch abschirmenden Bands.
Insbesondere werden zuerst Kupferpartikel in eine Lösung
eingemischt, die ein Bindemittel, ein Lösungsmittel und
andere Mittel enthält, und das nichtgewobene Textilmaterial
wird in der Lösung getränkt. Die Tränkzeit und die Konzen
tration der Kupferpartikel in der Lösung bestimmen den
spezifischen elektrischen Widerstand des elektromagnetisch
abschirmenden Bands.
Die Kupferpartikel können während der Herstellung des
nichtgewobenen Textilmaterials hinzugefügt werden. Die
das Bindemittel und die Kupferpartikel enthaltende Lösung
wird auf das Textilmaterial gesprüht. Die Konzentration
der Kupferpartikel in der Lösung und die Menge der ver
sprühten Lösung bestimmen den spezifischen elektrischen
Widerstand des elektromagnetisch abschirmenden Bands.
Wenn in ähnlicher Weise andere leitfähige Partikel, wie
z. B. Silberpartikel oder Kohlepartikel, verwendet werden,
bestimmen die Konzentrationen der leitfähigen Partikel
in der Lösung und die Tränkzeit des nichtgewobenen Textil
materials in der Lösung den spezifischen elektrischen
Widerstand des elektromagnetisch abschirmenden Bands.
Fig. 1A zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine
Anwendung der vorliegenden Erfindung, und
Fig. 1B zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine
andere Anwendung der vorliegenden Erfindung.
Wie in den Fig. 1A und 1B dargestellt ist, kann ein elektro
magnetisch abschirmendes Band 1 um ein acht elektrische
Leiter 3a enthaltendes Flachkabel 3 und/oder um ein acht
elektrische Leiter 5a enthaltendes vieladriges Kabel
5 gewickelt werden.
Das elektromagnetisch abschirmende Band 1 kann folgender
maßen hergestellt werden:
Zuerst wird ein nichtgewobenes Textilmaterial mittels
bekannter Verfahren erzeugt, wie z. B. durch Aneinander
fügen bzw. -kleben von Nylonfasern. Das nichtgewobene
Textilmaterial wird für 0,2 Stunden in einer Lösung ge
tränkt, die ein Bindemittel, ein Lösungsmittel und andere
Mittel enthält, wobei 10 Vol.% Silberpartikel mit einem
Durchmesser von ungefähr 0,002 mm hinzugefügt werden.
Danach wird das nichtgewobene Textilmaterial getrocknet,
um das Lösungsmittel zu verdampfen. Die Silberpartikel
verleihen dem nichtgewobenen Textilmaterial dadurch eine
Leitfähigkeit. Insbesondere weist das nichtgewobene Textil
material einen spezifischen Oberflächenwiderstand von
1 Ohm/mm2 auf. Durch Schneiden des nichtgewobenen Textil
materials in Streifen erhält man das elektromagnetisch
abschirmende Band 1. Alternativ hierzu können die Silber
partikel dem nichtgewobenen Textilmaterial hinzugefügt
werden, nachdem dieses in Streifen geschnitten worden
ist.
Das wie vorstehend beschrieben hergestellte elektromagne
tisch abschirmende Band 1 wird in der folgenden Weise
um das Flachkabel 3 herumgewickelt, das 1,5 mm dick und
38 mm breit ist, oder um das vieladrige Kabel 5, das
einen Durchmesser von 30 mm aufweist.
Zuerst wird eine Kante des elektromagnetisch abschirmenden
Bands 1 unter Verwendung eines Klebebands oder eines
anderen Klebemittels an einer Außenseite des Flachkabels
3 oder des vieladrigen Kabels 5 angeklebt. Danach wird
das elektromagnetisch abschirmende Band 1 unter Zugbe
lastung um das Flachkabel 3 oder das vieladrige Kabel
5 gewickelt, um ein Falten oder Kräuseln des Bands 1
zu verhindern. Nach dem Wickeln wird die andere Kante
des elektromagnetisch abschirmenden Bands 1 am Flachkabel
3 oder am vieladrigen Kabel 5 unter Verwendung des Klebe
bands oder des anderen Klebemittels angeklebt.
Die Silberpartikel verleihen dem um das Flachkabel 3
oder das vieladrige Kabel 5 gewickelten elektromagnetisch
abschirmenden Band 1 einen niedrigen spezifischen Ober
flächenwiderstand von 1 Ohm/mm2. Das elektromagnetisch
abschirmende Band 1 reflektiert und absorbiert elektro
magnetische Störungen und schützt dadurch jeweils die
elektrischen Leiter 3a und 5a der Kabel 3 und 5 gegen
elektromagnetische Wellen von außen. Folglich werden
keine elektrischen Störungen jeweils auf die elektrischen
Leiter 3a und 5a des Flachkabels 3 und des vieladrigen
Kabels 5 übertragen, wodurch Fehlfunktionen verhindert
werden, die als Folge von elektromagnetischen Störungen
oder von elektromagnetischem Rauschen auftreten können.
Da das nichtgewobene Textilmaterial dem elektromagnetisch
abschirmenden Band 1 eine Flexibilität verleiht, kann
dieses Band 1 beim Wickeln um das 1,5 mm dicke Flachkabel
3 und das vieladrige Kabel 5 mit einem Durchmesser von
30 mm umgebogen bzw. gefaltet werden, wobei keine Risse
an den gebogenen bzw. gefalteten Bereichen des Bands
1 entstehen. Wenn das elektromagnetisch abschirmende
Band 1 um das Flachkabel 3 und das vieladrige Kabel 5
für eine lange Zeit herumgebogen wird bzw. bleibt, sind
keine Risse oder keine Änderungen des spezifischen elektri
schen Widerstands des Bands 1 erkennbar. Das elektro
magnetisch abschirmende Band 1 kann wieder auf ein anderes
Flachkabel oder ein anderes vieladriges Kabel gewickelt
werden.
Gemäß den Fig. 1A und 1B schützt das elektromagnetisch
abschirmende Band 1 die Oberflächen des Flachkabels 3
und des vieladrigen Kabels 5 gegen Kratzer, Schrammen
oder Korrosion.
Das abschirmende Band 1 kann in Lagen auf die Kabel ge
wickelt werden.
Obwohl ein spezifisches Ausführungsbeispiel der Erfindung
zur Erläuterung beschrieben wurde, ist die Erfindung
nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Die Erfindung
umfaßt alle Ausführungen und Modifikationen, die innerhalb
des Schutzumfangs der Ansprüche liegen. Beispielsweise
kann das Klebemittel vollständig oder teilweise an einer
Seite des elektromagnetisch abschirmenden Bands 1 ange
bracht werden, oder ein Abziehpapier kann auf der mit
Klebemittel beschichteten Seite angebracht und entfernt
werden, bevor das elektromagnetisch abschirmende Band
1 um das Kabel gewickelt wird. Das elektromagnetisch
abschirmende Band 1 kann als Verpackung verwendet werden,
um eine mit IC- und LSI-Kreisen versehene Leiterplatte
einzuwickeln, wodurch die Leiterplatte gegen statische
Elektrizität geschützt wird, die auf Grund von Vibrationen
und Stößen entstehen kann, wenn die Leiterplatte versandt
wird.
Claims (11)
1. Elektromagnetisch abschirmendes Band, dadurch gekenn
zeichnet, daß es ein nichtgewobenes Textilmaterial mit daran
fixierten, leitfähigen Partikeln enthält.
2. Elektromagnetisch abschirmendes Band nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die leitfähigen Partikel Metallpar
tikel oder Kohlepartikel sind.
3. Elektromagnetisch abschirmendes Band nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die leitfähigen Partikel am nicht
gewobenen Textilmaterial durch ein Bindemittel fixiert sind.
4. Elektromagnetisch abschirmendes Band nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung 10 Vol.% Silber
partikel mit einem mittleren Durchmesser von im wesentlichen
0,002 mm enthält.
5. Elektromagnetisch abschirmendes Band nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß es an einer Seite mit
ein Ankleben an eine Oberfläche gestattenden Klebemitteln
versehen ist.
6. Elektromagnetisch abschirmendes Band nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Umhüllung für eine
elektronische Vorrichtung ausgebildet ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines elektromagnetisch ab
schirmenden Bands, gekennzeichnet durch die folgenden
Verfahrensschritte:
Tränken eines nichtgewobenen Textilmaterials in einer Lösung, die ein Bindemittel, ein Lösungsmittel und leitfähige Teilchen enthält und
Trocknen des nichtgewobenen Textilmaterials unter Verdampfung des Lösungsmittels.
Tränken eines nichtgewobenen Textilmaterials in einer Lösung, die ein Bindemittel, ein Lösungsmittel und leitfähige Teilchen enthält und
Trocknen des nichtgewobenen Textilmaterials unter Verdampfung des Lösungsmittels.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tränkzeit und die Konzentration der leitfähigen
Teilchen in der Lösung variiert werden, um die Leitfähig
keit des elektromagnetisch abschirmenden Bands einzustel
len.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektromagnetisch abschirmende Band zur Umwicklung
eines Kabels in Streifen geschnitten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektromagnetisch abschirmende Band als Umhüllung
für elektronische Teile ausgebildet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die leitfähigen Partikel aus einer Gruppe von leit
fähigen Partikeln ausgewählt werden, die aus Metallpartikeln
und Kohlepartikeln besteht.
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Family Applications (2)
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DE (2) | DE8915264U1 (de) |
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