-
Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch abschirmendes Kabelwickelband insbesondere zur Verwendung bei und in Verbindung mit Automobilen, mit einem zumindest teilweise elektrisch leitfähigen Textilträger, und mit einer optionalen ein- oder beidseitigen Klebebeschichtung.
-
Die elektromagnetische Abschirmung von elektrischen Leitungen mithilfe von elektromagnetisch abschirmenden Kabelwickelbändern wird seit langem propagiert, wie der gattungsbildende Stand der Technik nach der
DE 39 43 295 A1 belegt. Hier geht es insgesamt darum, elektromagnetische Störungen von beispielsweise Signalleitern fernzuhalten. Dazu ist das bekannte Kabelwickelband mit elektrisch leitfähigen Partikeln ausgerüstet, die an dem Textilmaterial durch Tränken in einer Lösung fixiert sind. Die Lösung enthält dabei ein Bindemittel sowie ein verdampfendes Lösungsmittel sowie elektrisch leitfähige Teilchen. Bei den elektrisch leitfähigen Teilchen kann es sich um Silberpartikel handeln. Demzufolge ist die Herstellung aufwendig und führt infolgedessen zu erhöhten Kosten, die beim Einsatz im Automobilbereich und dem dort herrschenden Preisdruck nicht akzeptiert werden.
-
Aus diesem Grund schlägt der weitere Stand der Technik nach der
DE 101 01 051 C2 ein Laminat zum elektrischen Abschirmen eines Kabelbaumes vor. Dadurch soll eine Abschirmung beispielsweise gegenüber Hochfrequenz erreicht werden. Das Laminat verfügt zu diesem Zweck über eine Trägerschicht, ein Haftmittel und eine elektrisch leitende Schicht. Bei der Trägerschicht kann es sich um einen Elastomer wie beispielsweise Polyvinylchlorid handeln. Da solche Kabelwickelbänder nicht nur elektromagnetisch abschirmen sollen, sondern darüber hinaus erheblichen mechanischen Beanspruchungen wie beispielsweise Abrieb aber auch Flüssigkeiten wie Öl oder Benzin im praktischen Gebrauch bei Automobilen ausgesetzt sind, haben sich solche Laminate bisher nicht durchsetzen können.
-
Grundsätzlich sind in diesem Kontext auch Gewirke zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlung durch die
DE 103 43 127 B4 bekannt, die über textile Fäden aus Kunststofffasern oder Baumwollfasern mit einer elektrisch leitfähigen Einlage verfügen. Anwendungen als Kabelwickelband werden nicht angesprochen.
-
Schließlich beschäftigt sich die
WO 03/035951 A2 mit einem textilen fadenartigen Gebilde, welches Fasern und wenigstens eine elektrisch leitfähige Einlage aufweist. Außerdem ist wenigstens ein Teil der Fasern elektrisch leitfähig ausgebildet. Das bekannte textile Flächengebilde kann auch als Gewebe oder Gaze ausgelegt werden und kommt zur Herstellung von Kleidungsstücken oder auch als Baumaterial zum Einsatz. Anwendungen als Kabelwickelband werden nicht beschrieben.
-
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges elektromagnetisch abschirmendes Kabelwickelband so weiterzuentwickeln, dass eine kostengünstige Fertigung realisiert wird und zugleich eine besondere Eignung zur Anwendung bei und in Automobilen bzw. Kraftfahrzeugen beobachtet wird.
-
Zur Lösung dieser technischen Problemstellung schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen elektromagnetisch abschirmenden Kabelwickelband vor, dass der Textilträger mit ein- und/oder aufgebrachten elektrisch leitfähigen Fäden ausgerüstet ist.
-
Die Erfindung greift zunächst einmal auf einen Textilträger zurück, also einen Träger, welcher grundsätzlich ein- oder mehrschichtig aufgebaut sein kann, wobei die einzelnen Schichten jeweils textilen Ursprungs sind. Dieser Textilträger ist nun erfindungsgemäß mit den ein- und/oder aufgebrachten elektrisch leitfähigen Fäden ausgerüstet. Die fraglichen Fäden können sich dabei folglich sowohl im Innern des Textilträgers befinden als auch auf seiner Oberfläche oder beides. Als Folge hiervon wird eine netzartige elektrisch leitfähige Struktur des Kabelwickelbandes zur Verfügung gestellt, die beim Umwickeln von elektrischen Kabeln für die gewünschte Abschirmung sorgt.
-
Da das erfindungsgemäße Kabelwickelband insbesondere und vorzugsweise zur Umwicklung von Kabeln in Automobilen bzw. Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommt, steht hier primär die Abschirmung von elektromagnetischer Strahlung im Vordergrund, die von den betreffenden elektrischen Leitungen im Innern des Kraftfahrzeuges ausgeht. Das gilt zunehmend nicht nur für beispielsweise Zündkabel bei Verbrennungsmotoren, sondern spielt eine wachsende Bedeutung in Verbindung mit Zuleitungen für beispielsweise Elektromotoren bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Dadurch werden insgesamt von solchen Kraftfahrzeugen ausgehende elektromagnetische Felder wirksam abgeschirmt, und zwar auch dann, wenn beispielsweise eine typischerweise elektrisch abschirmende Hülle in Gestalt der außenseitigen Karosserie unterbrochen ist oder teilweise auf beispielsweise Karosserieteile aus Kunststoff, Carbon etc. zurückgreift. Als Folge hiervon können derartig ausgerüstete Kraftfahrzeuge beispielsweise nicht ein Funknetz, Telefonnetz usw. stören. Selbstverständlich kann mithilfe des elektromagnetisch abschirmenden Kabelwickelbandes nach der Erfindung auch eine oder mehrere Signalleitungen insbesondere im Innern von Kraftfahrzeugen einen Schutz vor eingestreuter elektromagnetischer Strahlung erfahren, um den Signaltransport nicht zu stören.
-
Dabei kommt es insgesamt und erfindungsgemäß darauf an, dass der eingesetzte Textilträger zumindest teilweise elektrisch leitfähig ausgebildet ist. Das gilt in der Regel für seine beim Wickelvorgang nach außen weisende Oberfläche.
-
In diesem Zusammenhang ist es sogar aus Kostengründen denkbar, dass der Textilträger beispielsweise nur bis zur Hälfte seiner Breite in der Längsrichtung elektrisch leitfähig ausgelegt wird. Wenn dann dieser Textilträger um die abzuschirmenden Kabel so gewickelt wird, dass sich die einzelnen Lagen des Textilträgers beim wendelförmigen Wickelvorgang hälftig überlappen, ist dennoch nach außen hin eine vollflächige elektromagnetische Abschirmung gewährleistet.
-
Das heißt, generell kann der Textilträger zumindest teilweise elektrisch leitfähig derart ausgebildet werden, dass der Textilträger mit einem elektrisch leitfähigen Streifen ausgerüstet wird, welcher beispielsweise etwa 1/3 bis zur Hälfte oder mehr seiner Breite ausmacht. In der Regel und aus Gründen einer einfachen Fertigung wird man jedoch meistens eine vollflächige elektrisch leitfähige Ausrüstung des erfindungsgemäßen Textilträgers propagieren.
-
Hierbei geht die Erfindung von der grundsätzlichen Erkenntnis aus, dass die Herstellung des erfindungsgemäßen elektromagnetisch abschirmenden Kabelwickelbandes besonders einfach und kostengünstig dadurch realisiert werden kann, dass der Textilträger unter Rückgriff auf herkömmliche Fertigungsmethoden produziert werden kann. Denn die ein- und/oder aufgebrachten elektrisch leitfähigen Fäden lassen sich in herkömmliche Produktionsschritte unschwer mit einbeziehen, und zwar ohne dass spezielle Anpassungen erforderlich sind. Da darüber hinaus etwaige Laminate wie beim Stand der Technik nach der
DE 101 01 051 C2 mit zusätzlichen Kunststofffolien oder dergleichen vermieden werden, erklärt sich die besonders preiswerte Herstellung.
-
Tatsächlich können in diesem Kontext die elektrisch leitfähigen Fäden beispielsweise eine elektrisch leitfähige Beschichtung aufweisen. Es ist aber auch möglich, dass die Fäden mit elektrisch leitfähigen Fasern und/oder Filamenten ausgerüstet sind. In diesen sämtlichen Fällen liegen die elektrisch leitfähigen Fasern und/oder Filamente und/oder die Beschichtung in einer Grammatur von 10 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise von 15 bis 70 Gew.-% und besonders bevorzugt in einer Grammatur von 35 bis 60 Gew.-% im jeweiligen Faden vor.
-
Hierbei geht die Erfindung zunächst einmal von der Erkenntnis aus, dass solche elektrisch leitfähigen Fäden in der beschriebenen Ausprägung einfach hergestellt werden können. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, dass es sich bei den Fäden um solche handelt, die aus Textilfasern und den elektrisch leitfähigen Fasern zusammengesetzt sind. Als Textilfasern können sowohl Naturfasern als auch Synthetikfasern ebenso wie Kombinationen zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich also regelmäßig um Stapelfasern. Gleiches gilt für die elektrisch leitfähigen Fasern, die in diesem Zusammenhang beispielsweise als Kohlenstofffasern, Metallfaser oder auch als elektrisch leitfähige Polymerfasern ausgebildet sind.
-
Ganz besonders bevorzugt ist eine Variante, bei der die Fäden als Filamentfäden ausgebildet sind. In diesem Fall sind einzelne oder mehrere der Filamente elektrisch leitfähig ausgebildet. Als elektrisch leitfähiges Material zum Einsatz in Verbindung mit den elektrisch leitfähigen Fäden hat sich ein solches aus der Gruppe der Metalle und/oder elektrisch leitfähigen Kunststoffe als besonders günstig erwiesen. Als Metalle können in diesem Zusammenhang Konstantan, Wolfram, Edelstahl, Bronze, Gold, Silber, Nickel, Kupfer, Messing, Magnesium, Zinn oder auch Titan einzeln oder in Kombination Verwendung finden. Die Aufstellung ist dabei keineswegs abschließend zu verstehen. Sofern elektrisch leitfähige Kunststoffe zum Einsatz kommen, haben sich beispielhaft elektrisch leitfähige Polymere als besonders günstig erwiesen. Auch in diesem Fall sind natürlich Kombinationen denkbar und werden mit umfasst.
-
Auf diese Weise kann der elektrische Widerstand des jeweiligen elektrisch leitfähigen Fadens vorteilhaft auf weniger als 100 Ohm/m eingestellt werden. Ganz besonders bevorzugt werden sogar Widerstände von weniger als 20 Ohm/m und insbesondere weniger als 10 Ohm/m des Fadens beobachtet.
-
Der Textilträger kann als Gewebe mit elektrisch leitfähigen Kettfäden und/oder Schussfäden ausgebildet sein. In diesem Fall kann es sich bei dem Gewebe um die einzige Schicht des Textilträgers handeln. Es ist aber auch möglich, dass das Gewebe einen Bestandteil eines mehrschichtigen Textilträgers darstellt. In vergleichbarer Weise kann der Textilträger als Gewirk mit in den Maschen des Gewirks gehaltenen elektrisch leitfähigen Fäden ausgebildet sein oder ein solches Gewirk umfassen. Schließlich empfiehlt die Erfindung als grundsätzliche Auslegung für den Textilträger einen Nähvliesträger mit mehreren elektrisch leitfähigen Nähfäden, wobei der Textilträger aus dem Nähvliesträger alleine bestehen kann oder ebenfalls einen solchen im Falle eines mehrschichtigen Aufbaus umfasst.
-
In diesen sämtlichen Fällen wird auf einen herkömmlichen Herstellungsvorgang zurückgegriffen, in den die im Rahmen der Erfindung elektrisch leitfähigen Fäden zusätzlich mit einbezogen werden können. Etwaige Anpassungen des Herstellungsprozesses sind hierbei prinzipiell nicht erforderlich. So lassen sich die elektrisch leitfähigen Fäden problemlos beispielsweise bei der Herstellung eines Gewebes als Kettfäden und/oder Schussfäden verarbeiten. Hier können ganz unterschiedliche Bindungsarten wie beispielsweise eine Leinwandbindung, eine Köper- oder Atlasbindung umgesetzt werden. Außerdem liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die einzelnen Fäden unter Umständen gedreht werden, um insgesamt die Abriebbeständigkeit zu erhöhen, wie dies beispielsweise in der
DE 10 2013 102 602 B4 im Detail beschrieben wird. Tatsächlich haben sich hier Umdrehungszahlen von 100/Meter bis ca. 1000/Meter als besonders günstig erwiesen.
-
Darüber hinaus kann der Textilträger alternativ und vorteilhaft als Gewirk mit in den Maschen des Gewirks gehaltenen elektrisch leitfähigen Fäden ausgebildet sein. Ein solches Gewirk mit beispielsweise in den Maschen des Gewirks gehaltenen elektrisch leitfähigen Schussfäden wird dem Grunde nach in dem Patent
EP 2 941 464 B1 beschrieben. Die entsprechende Veröffentlichung ist auch im Hinblick auf das Herstellungsverfahren einschlägig.
-
Schließlich kann der Textilträger als Nähvliesträger ausgelegt werden, wie er beispielsweise Gegenstand der
DE 20 2014 106 246 U1 ist. Die Herstellung kann dabei vergleichbar erfolgen mit dem Unterschied, dass erfindungsgemäß die Nähfäden elektrisch leitfähig ausgebildet sind.
-
Darüber hinaus empfiehlt die Erfindung, dass der Textilträger einschichtig ausgebildet ist, also im beschriebenen Beispielfall lediglich das Gewebe, das Gewirk oder auch den Nähvliesträger aufweist. Darüber hinaus werden vorteilhaft Ausführungsformen mit umfasst, bei denen der Textilträger als zumindest zweischichtige Verbundkonstruktion ausgebildet ist. Im Rahmen dieser Verbundkonstruktion ist wenigstens eine Schicht zumindest teilweise elektrisch leitfähig ausgebildet. Um dies auf besonders einfache Art und Weise zu realisieren und umzusetzen, schlägt die Erfindung vor, dass der fragliche Textilträger in diesem Fall mit einem Gelege aus parallel zueinander verlaufenden elektrisch leitfähigen Fäden an zumindest einer Oberfläche als elektrisch leitfähige Schicht ausgerüstet ist. Die einzelnen elektrisch leitfähigen Fäden lassen sich dabei vorteilhaft mit der zweiten textilen Schicht durch Vernähen oder Verkleben oder auch Vernabeln verbinden.
-
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die elektrisch leitfähige Schicht aus übereinandergelegten Längs- und Querfäden auszubilden, von denen zumindest eine Gruppe elektrisch leitfähig ausgebildet ist. Eine solche zweischichtige Verbundkonstruktion mit einer ersten Schicht aus einem Faser- oder Filament-Vliesstoff und der zweiten Schicht aus den übereinandergelegten Längs- und Querfäden wird dem Grunde nach in der
DE 10 2008 062 312 A1 beschrieben. Die mechanische Kopplung der Längs- und Querfäden untereinander und mit dem Vliesstoff erfolgt dabei durch Vernähen. Dabei ist die Auslegung so getroffen, dass der zugehörige Nähfaden das Gebilde bzw. die Verbundkonstruktion vertikal durchdringt und dabei Maschen gebildet werden, in denen die Längs- und Querfäden und der Vliesstoff eingebunden und fixiert sind.
-
Als Folge hiervon können bei der beschriebenen Verbundkonstruktion nicht nur eine Gruppe der Längs- oder Querfäden elektrisch leitfähig ausgebildet werden, also beispielsweise nur die Längsfäden oder nur die Querfäden. Sondern es ist genauso gut möglich, dass sowohl die Längsfäden als auch die Querfäden jeweils elektrisch leitfähig ausgebildet sind. Alternativ hierzu ist es auch denkbar, dass die eingesetzten Nähfäden zur Verbindung der Längs- und Querfäden untereinander sowie zur Verbindung mit dem Vliesstoff elektrisch leitfähig ausgelegt werden. Das kann alternativ oder zusätzlich zu den Längs- und Querfäden erfolgen.
-
Grundsätzlich lassen sich die zumindest zwei Schichten der Verbundkonstruktion des Textilträgers durch Vernähen und/oder Verkleben und/oder durch Vernadeln miteinander koppeln. Dabei sind generell sämtliche Kombinationen an textilen Schichten in diesem Kontext möglich. So kann die erste Schicht aus einem Faser- oder Filament-Vliesstoff hergestellt sein, während es sich bei der zweiten Schicht um das bereits angesprochene Gelege mit den elektrisch leitfähigen Fäden handelt. Darüber hinaus sind Kombinationen im Sinne von Vlies/Gewebe, Gewebe/Nähvliesträger oder auch Gewirk/Gewebe bzw. Gewirk/Gelege oder Gewirk/Vlies möglich und denkbar.
-
Auf diese Weise wird insgesamt ein Textilträger zur Verfügung gestellt, der typischerweise mit einem spezifischen Flächengewicht von 20 g/m
2 bis 300 g/m
2 ausgerüstet ist, sich folglich für die beschriebene Anwendung als Kabelwickelband zum Ummanteln von Kabeln in Automobilen besonders gut eignet. Hierzu trägt auch der Umstand bei, dass der fragliche Textilträger in der Regel von Hand quereinreißbar ist. Durch die beschriebene Ausbildung des Textilträgers gelingt es insgesamt auch, dass das erfindungsgemäße Kabelwickelband bei einer Prüfung nach LV 312 (10/2009) eine Abriebfestigkeit mindestens der Klasse B aufweist. Bei der Norm LV 312 handelt es sich bekanntermaßen um einen Standard, welcher Klebebänder mit ihren Eigenschaften für Anwendungen in der Automobilindustrie klassifiziert. Hierzu gehört auch die Abriebfestigkeit, die in unterschiedliche Klassen eingeteilt ist. Die Abriebfestigkeit mindestens der Klasse B bedeutet, dass das betreffende Kabelwickelband mindestens 100 Hüben des in der Norm beschriebenen Abriebtestes ohne Durchscheuern widersteht. Weitere Einzelheiten hierzu beschreibt beispielhaft die bereits genannte
DE 20 2014 106 246 U1 .
-
Es sollte betont werden, dass das erfindungsgemäße Kabelwickelband grundsätzlich auch als reine Eindeckung um die abzuschirmenden elektrischen Kabel im Automobil spiral - oder wendelförmig oder auch als Axialumschlag herumgewickelt werden kann, folglich in diesem Fall nicht über eine Klebebeschichtung verfügt. Im Regelfall ist das Kabelwickelband jedoch als Klebeband ausgelegt und verfügt ein oder beidseitig über die fragliche Klebebeschichtung. Als geeigneter Kleber hat sich hier ein Haftklebstoff als günstig erwiesen, der in der Regel UV-vernetzbar ist. Der fragliche Haftklebstoff wird auf den Textilträger dabei im allgemeinen mit einer Grammatur im Bereich von 20 g/m2 bis 300 g/m2 aufgebracht. Die Dicke des Klebebandes liegt insgesamt im Bereich zwischen 0,1 mm bis 2,5 mm. Als geeignete Werkstoffe zur Realisierung des Textilträgers haben sich Synthetikfasern wie Polyesterfasern, Polyamidfasern oder auch Polyethylenfasern sowie Polypropylenfasern als günstig erwiesen. Grundsätzlich können auch Naturfasern wie Viskosefasern oder Baumwollfasern ebenso wie Mischfasern zum Einsatz kommen.
-
Die Feinheit der ein- und/oder aufgebrachten elektrisch leitfähigen Fäden liegt typischerweise im Bereich von 20 dtex bis 500 dtex, vorzugsweise 40 dtex bis 200 dtex. Außerdem können die elektrisch leitfähigen Fäden bei Bedarf texturiert und/oder interminglet sein.
-
Im Ergebnis wird ein elektromagnetisch abschirmendes Kabelwickelband im Rahmen der Erfindung vorgestellt und beschrieben, welches sich nicht nur kostengünstig herstellen lässt, sondern auch für eine wirksame elektromagnetische Abschirmung sorgt. Außerdem ist das beschriebene Kabelwickelband für Anwendungen zum Ummanteln von Kabeln in Automobilen prädestiniert. Hierfür sorgt der erreichte Abriebschutz ebenso wie die vorliegende grundsätzliche Handeinreißbarkeit in Verbindung mit der notwendigen Beständigkeit gegenüber Temperatureinwirkung sowie Flüssigkeiten in Gestalt von Benzin, Öl etc. Darin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- 1 das erfindungsgemäße Kabelwickelband in einer perspektivischen Ansicht mit einem als Gewebe ausgebildeten Textilträger,
- 2 eine alternative Ausführungsform in Aufsicht mit einem als Gewirk ausgelegten Textilträger und
- 3 den Textilträger im Schnitt bei einer weiteren dritten Ausführungsvariante in Verbindung mit einem Nähvliesträger.
-
In den Figuren ist ein elektromagnetisch abschirmendes Kabelwickelband dargestellt. Dieses verfügt in seinem grundsätzlichen Aufbau über einen zumindest teilweise elektrisch leitfähigen Textilträger 1, 2, 3. Bei dem Textilträger 1, 2, 3 handelt es sich konkret um ein Gewebe 1, wie es in der 1 dargestellt ist. Der Textilträger 1, 2, 3 bei der Variante nach der 2 ist als Gewirk 2 ausgebildet. Schließlich und nicht einschränkend ist der Textilträger 1, 2, 3 im Rahmen der dritten Variante nach der 3 als Nähvliesträger 3 ausgelegt.
-
Der Textilträger 1, 2, 3 ist in sämtlichen Fällen mit einer grundsätzlich optionalen ein- oder beidseitigen Klebebeschichtung 4 ausgerüstet. Bei der Klebebeschichtung 4 handelt es sich um eine solche, die typischerweise als Haftklebstoffschicht ausgelegt ist.
-
Sämtliche Ausführungsvarianten des Textilträgers 1, 2, 3 zeichnen sich dadurch aus, dass erfindungsgemäß der Textilträger 1, 2, 3 mit ein- und/oder aufgebrachten elektrisch leitfähigen Fäden 5 ausgerüstet ist. Die elektrisch leitfähigen Fäden 5 sind bei dem als Gewebe 1 ausgebildeten Textilträger nach der 1 als Kettfäden 5 und Schussfäden 5 ausgelegt, die insgesamt in einer dort dargestellten Leinwandbindung miteinander verknüpft sind. Im Rahmen der Variante nach der 2 mit dem dort dargestellten Gewirk 2 handelt es sich bei den elektrisch leitfähigen Fäden 5 um Schussfäden, die entsprechend der Darstellung in den Maschen des Gewirks 2 gehalten werden. Schließlich zeichnet sich die Variante nach der 3 mit dem dort wiedergegebenen Nähvliesträger 3 dadurch aus, dass in diesem Fall mit mehreren elektrisch leitfähigen Nähfäden 5 gearbeitet wird, die als elektrisch leitfähige Fäden 5 fungieren. Man erkennt an dieser Stelle, dass die Nähfäden 5 insgesamt ein angedeutetes Vlies bzw. einen Vliesträger durchdringen, der nach dem Ausführungsbeispiel und nicht einschränkend aus Fasern 6, 7 gebildet ist, und zwar Langfasern 6 und Kurzfasern 7, was selbstverständlich nur beispielhaft dargestellt ist und keineswegs einschränkend gilt.
-
Den Detailaufbau der einzelnen elektrisch leitfähigen Fäden 5 kann man anhand der angedeuteten Schnittdarstellung in der 1 nachvollziehen. Tatsächlich handelt es sich bei den elektrisch leitfähigen Fäden 5 beispielhaft um Filamentfäden, die aus einzelnen in der 1 angedeuteten Filamenten 8 aufgebaut sind. Einzelne dieser Filamente 8 nun elektrisch leitfähig ausgebildet, können beispielsweise aus den in der Beschreibung angegebenen Materialien hergestellt sein. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass beispielsweise Metallfilamente, Kohlenstofffilamente oder solche aus einem elektrisch leitfähigen Polymer in die fraglichen Filamentfäden im dargestellten Beispielsfall eingebracht sind. Darüber hinaus können die elektrisch leitfähigen Fäden 5 auch mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung 9 ausgerüstet werden, wie dies ebenfalls in einer alternativen Schnittdarstellung in der 1 wiedergegeben ist. Auf diese Weise kann die Auslegung so getroffen werden, dass die elektrisch leitfähigen Fasern und/oder Filamente 8 in den betreffenden elektrisch leitfähigen Fäden 5 in einer Grammatur von 15 bis 70 Gew.-% vorliegen und vorhanden sind. Außerdem beträgt der elektrische Widerstand des betreffenden elektrisch leitfähigen Fadens 5 in der Regel weniger als 100 Ohm/m.
-
Nicht ausdrücklich dargestellt sind weitere erfindungsgemäße Varianten der Gestalt, bei denen der Textilträger 1, 2, 3 als zumindest zweischichtige Verbundkonstruktion ausgebildet ist. Dabei ist wenigstens eine Schicht zumindest teilweise elektrisch leitfähig ausgebildet, kann nämlich als elektrisch leitfähiges Gewebe 1, elektrisch leitfähiges Gewirk 2 oder auch als elektrisch leitfähige Nähvliesschicht oder Nähvliesträger 3 ausgelegt werden. Die beiden Schichten werden in der Regel durch Vernähen und/oder Verkleben und/oder durch Vernadeln miteinander verbunden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 3943295 A1 [0002]
- DE 10101051 C2 [0003, 0013]
- DE 10343127 B4 [0004]
- WO 03/035951 A2 [0005]
- DE 102013102602 B4 [0019]
- EP 2941464 B1 [0020]
- DE 202014106246 U1 [0021, 0026]
- DE 102008062312 A1 [0023]