DE3930123A1 - Vertikutiergeraet mit zusatzeinrichtungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Vertikutiergerät mit vorzugsweise elektromotorischem Antrieb, einer mehrere Schlitzmesser tragenden Gerätewelle für die Bearbeitung von Rasenflächen, bestehend aus einem mehrrädrigen, höhenverstellbaren, bügelgeführten Fahrgestell mit einem Motor- und Antriebsabdeckgehäuse, wobei die Gerätewelle quer zur Bewegungsrichtung im Gehäuse angeordnet ist und über starre (Zahnrad) oder flexible (Riemen) Antriebsverbindung mit dem Motor gekoppelt ist.

Derartige Geräte sind bekannt und werden in verschiedensten Ausführungen zur Lockerung der Rasenfläche angeboten. Entscheidend hierfür ist die Ausgestaltung der Schlitzmesser und der erforderliche Antrieb des Messerträgers, wobei der Antrieb vorwiegend durch einen Elektromotor erfolgt, der über einen Riemen die Messer-Trägerwelle antreibt.

Die Messerträgerwelle, die allgemein als Gerätewelle bezeichnet werden kann, ist bei Ausführung von Vertikutiergeräten der geschilderten Art fest im Gehäuse des Fahrgestells verankert.

Das Gehäuse des Gerätes ist vorwiegend auf Rädern gelagert, wobei die Räder höhenverstellbar ausgeführt sind, um die Eintauchtiefe der Schlitzmesser in den Rasen zu variieren.

Nachteilig ist bei derart ausgeführten Vertikutiergeräten, daß sie nur für den speziellen Arbeitsvorgang, nämlich das Bearbeiten von Rasenflächen, verwendbar sind. Ein derart speziell ausgeführtes Gerät wird im Privatbereich nur ein- bis zweimal im Jahr benötigt. Eine anderweitige Verwendung derartiger Geräte ist nicht möglich.

Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, Vertikutiergeräte der eingangs beschriebenen Art durch geringfügigen Umbau derart zu gestalten, daß sie vielseitig verwendbar sind und mehrere Bodenbearbeitungsaufgaben erfüllen können.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Aus den Unteransprüchen ergeben sich besondere Ausführungsmerkmale des Erfindungsgedankens. Einzelheiten werden im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.

Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung eines Vertikutiergerätes mit einer, mehrere Schlitzmesser tragenden Gerätewelle und Antriebsmotor.

Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung eines Gerätes ähnlich Fig. 1, jedoch mit abgenommenem Antriebsabdeckgehäuse und entfernter Gerätewelle.

Fig. 3 ist eine perspektivische Darstellung einer Einbau-Austauschwelle mit aufgeschobener Kehrbürstenwalze und Tellerbürste.

Fig. 3a ist eine vergrößert dargestellte Teilansicht der Fig. 3.

Fig. 3b ist eine perspektivische Darstellung eines Kehrgut-Auffangbehälters.

Fig. 4 ist eine perspektivische Darstellung eines weiteren Einbausatzes zur Rasenlüftung.

Fig. 5 ist eine perspektivische Darstellung ähnlich Fig. 1, jedoch mit eingesetztem Einbausatz nach Fig. 3.

In Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung ein Vertikutiergerät 1 dargestellt, das im wesentlichen aus einem Gehäuse 2 besteht, das auf vier Rädern 3 bewegbar gelagert ist und über einen Bügel 4 zu führen ist. Im Gehäuse befindet sich eine Gerätewelle 5 die mehrere Schlitzmesser 6 trägt. Die Gerätewelle ist beidseitig gelagert und wird an einer Seite über einen Riemen 7 durch einen Elektromotor 8 angetrieben. Der Riemen ist durch ein Antriebsabdeckgehäuse 9 abgedeckt. Ebenso ist der Motor durch ein Motorabdeckgehäuse 10 abgedeckt. In der dargestellten Figur ist das Motorabdeckgehäuse 10 zur Sichtbarmachung des Motors aufgebrochen gezeichnet. Die Räder 3 sind über eine nicht näher dargestellte Einrichtung höhenverstellbar. Für die Stromversorgung ist am Bügel 4 ein Gehäuse 11 mit Steckdose und Hebelschalter angebracht.

Die Fig. 2 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Vertikutiergerät nach Fig. 1, jedoch mit der ausgebauten, Schlitzmesser tragenden Gerätewelle 5. Hierzu wird vorher das Antriebsabdeckgehäuse 9 entfernt und die Lagerträger 12 abgenommen.

Anstelle der bisherigen Gerätewelle 5 kann eine nach Fig. 3 dargestellte Austauschwelle 20 mit aufgeschobener Kehrbürstenwalze 13 eingesetzt werden. Bei Verwendung einer Kehrbürstenwalze ist beidseitig eine abgeänderte Halterung 12a, 12b erforderlich sowie auf der Antriebsseite eine Antriebszusatzeinheit 14.

Bedarfsweise kann der Kehrbürstenwalze noch eine Tellerbürste 17 zugeordnet werden, die über eine Antriebsvorrichtung 16 angetrieben, d. h. mit der Austauschwelle 20 antriebsmäßig verbunden wird. Die Antriebsvorrichtung besteht im dargestellten Beispiel aus zwei Riemenscheiben 16′, 16′′ und einem Riemen 16′′′. Die Tellerbürste 17 ist nach der dargestellten Zeichnung auf einem schwenkbaren Haltebügel 18 drehbar gelagert. Der Haltebügel wird hierbei in einfachster Weise am Gehäuse 2 des Fahrgestells gelagert. Durch die Schwenkbarkeit in vertikaler Richtung kann sich die Tellerbürste jeder Bodenerhebung anpassen.

Die Fig. 3a zeigt in vergrößerter Darstellung die Antriebszusatzeinheit 14. Auf der Halterung 12b ist ein Lagerrohr aufgesetzt in dem ein Wellenstück gelagert ist. Das Wellenstück trägt auf der Außenseite eine Riemenscheibe 22 und greift an der Innenseite in Antriebszusatzteile 15 ein. Die Antriebszusatzteile dienen der Drehzahl- und Drehrichtungsänderung der Kehrbürstenwalze 13. Über die Antriebszusatzeinheit 14 ist eine Abdeckung 23 aufgesetzt.

In Fig. 3b ist ein Kehrgut-Auffangbehälter 19 dargestellt, der bei Verwendung einer Kehrbürstenwalze 13 im Vertikutiergerät 1 an der Frontseite des Gehäuses 2 durch zwei Klemmschrauben aufgehängt wird. Der Kehrgut-Auffangbehälter ist somit leicht abnehmbar.

Aus Fig. 4 ist ersichtlich, wie anstelle der Gerätewelle 5 des Vertikutiergerätes eine Austauschwelle 20 mit aufgeschobener Rasen-Lüftungwalze 21 eingesetzt wird. Die Austauschwelle trägt für den Antrieb die Riemenscheibe 22 und wird mit den beiden Lagerträgern 12 in bekannter Weise im Gehäuse 2 des Vertikutiergerätes befestigt. Nach Aufsetzen des Riemens 7 auf die Riemenscheibe 22 und nach Aufstecken des Antriebsabdeckgehäuses ist das Vertikutiergerät als Rasenlüftungsgerät verwendbar.

Die Fig. 5 zeigt in perspektivischer Darstellung ein als Kehrgerät umgerüstetes Vertikutiergerät, wobei dem Kehrgerät zusätzlich eine Bewässerungseinrichtung zugeordnet ist. Über der Kehrbürstenwalze 13 ist ein Wasserbehälter 26 angeordnet.

An der Frontseite des Vertikutiergerätes ist ein Spritzrohr 24 aufgesetzt, das über eine Wasserleitung 25 mit dem Wasserbehälter 26 verbunden ist, wobei die Wasserleitung aus einem flexiblen Schlauchstück besteht. Zur Wasserdosierung kann ein Wasserhahn dazwischengeschaltet werden. Zur Befestigung des Wasserbehälters 26 und des Spritzrohres 24 am Gehäuse 2 des Vertikutiergerätes sind am Gehäuse entsprechende Befestigungsvorkehrungen getroffen.

Es ist auch denkbar, daß die beschriebenen Zusatzeinrichtungen, z. B. in Form einer Kehrbürstenwalze mit Antriebszusatzteilen auch an anders ausgeführten Vertikutiergeräten, wie bei dem aus der Zeichnung ersichtlichen Gerät, angebracht werden können. So kann dies auch bei Vertikutiergeräten geschehen, die mit einem zusätzlichen Radantrieb versehen sind. Das gleiche trifft auch zu bei Geräten, bei denen der Antriebsmotor in Verlängerung zur Gerätewelle angeordnet ist.

Möglich ist auch, daß die in Fig. 3a beschriebene Antriebszusatzeinheit dadurch vereinfacht wird, daß die Drehrichtung und Drehzahl des Antriebs-Elektromotors veränderbar ist.

Vertikutiergeräte, die anstelle des Elektromotors einen Verbrennungsmotor aufweisen, können in gleicher Weise mit den beschriebenen Zusatzeinrichtungen ausgerüstet werden.

Claims (7)

1. Vertikutiergerät mit vorzugsweise elektromotorischem Antrieb, einer mehrere Schlitzmesser tragenden Gerätewelle (5) für die Bearbeitung von Rasenflächen, bestehend aus einem mehrrädrigen, höhenverstellbaren, bügelgeführten Fahrgestell mit einem Motor- und Antriebs-Abdeckgehäuse, wobei die Gerätewelle quer zur Bewegungsrichtung im Gehäuse (2) angeordnet ist und über eine starre (Zahnrad) oder flexible (Riemen) Antriebsverbindung (7) mit dem Motor (8) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gerätewelle (5) abnehmbare Lagerträger (12) aufweist und in einfachster Weise aus dem Gehäuse (2) des Fahrgestells herausnehmbar ist, daß anstelle der mit Schlitzmessern (6) bestückten Gerätewelle (5) eine Austauschwelle (20) für verschiedene Bodenbearbeitungsformen einsetzbar ist, daß der Austauschwelle beidseitig bedarfsweise eine veränderte Halterung (12a, 12b) zugeordnet ist, daß wenigstens eine der beiden Halterungen (12b) Antriebszusatzteile (15) trägt und mit den Zusatzteilen zu einer Antriebs-Zusatzeinheit (14) ausgebildet ist, daß der Austauschwelle verschiedenartige Boden-Bearbeitungswalzen aufzuschieben sind.

2. Vertikutiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Austauschwelle (20) eine Kehrbürstenwalze (13) oder eine mit krallenartigen Federstahlstiften bestückte Rasen-Lüftungswalze (21) aufgeschoben ist.

3. Vertikutiergerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kehrbürstenwalze (13) vorzugsweise gegenüber der Antriebsseite der Austauschwelle (20) eine weitere Tellerbürste (17), deren Achse sich senkrecht zur Kehrbürstenachse befindet, zugeordnet ist, und daß die Tellerbürste über eine Antriebsvorrichtung (16), z. B. einen umgelenkten Riemen-Antrieb durch die Austauschwelle antreibbar ist.

4. Vertikutiergerät nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Austauschwelle (20) kreisrunden Querschnitt hat und mindestens eine Querbohrung aufweist, die mit einer Querbohrung in der Kehrbürstenwalze bzw. Rasenlüftungswalze zum Durchstecken eines Querbolzens korrespondiert.

5. Vertikutiergerät nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur drehfesten Verbindung zwischen Austauschwelle (20) und Kehrbürstenwalze (13) bzw. Rasenlüftungswalze (21) diese eine mehrkantige Bohrung (z. B. 6-Kant) beziehungsweise eine mehrkantige Welle (z. B. 6-Kant) aufweisen.

6. Vertikutiergerät nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kehrgut-Auffangbehälter (19) unterhalb des Fahrgestells parallel zur Kehrbürstenwalze (13) angeordnet ist.

7. Vertikutiergerät nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit kleinen Bohrungen versehenes Spritzrohr (24) an der Vorderseite des Fahrgestell-Gehäuses (2) parallel zur Kehrbürstenwalze angeordnet ist, daß das Spritzrohr durch eine Wasserleitung (25) mit einem Wasserbehälter (26), der auf dem Gehäuse angeordnet ist, verbunden ist.