DE19538474C1

DE19538474C1 - Bürstengerät mit motorisch angetriebener auswechselbarer Walzenbürste

Info

Publication number: DE19538474C1
Application number: DE19538474A
Authority: DE
Inventors: Bernd Hansmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-10-16
Filing date: 1995-10-16
Publication date: 1997-03-13
Anticipated expiration: 2015-10-17

Description

Die Erfindung betrifft ein Bürstengerät mit motorisch ange triebener auswechselbarer Walzenbürste, die mit einem Stiel zur Handbetätigung versehen ist. Es ist be kannt, auf die Antriebsspindeln von Werkzeugmaschinen und Hand bohrmaschinen, Winkelschleifer u. dgl. Topfbürsten aufzuspannen, die mit Stahlborsten versehen sind, um Werkstücke zu reinigen. Ferner ist die Verwendung von Topfbürsten und Walzenbürsten in Verbindung mit fahrbaren Bodenreinigungs- und Straßenreini gungsgeräten bekannt. Auch sind Walzen- und Topfbürsten, waag recht oder senkrecht angebracht, in Fahrzeugsreinigungsanlagen üblich. Schließlich gibt es auch Kehrmaschinen unterschiedli cher Abmessungen mit durch die Räder angetriebenen Walzenbür sten, die zum Aufkehren von Laub oder Gras in einem Garten ver wendet werden können. Ähnliche Geräte mit durch die Räder ange triebenen Walzenbürsten dienen als Boden- oder Teppichkehrma schinen; wobei eine ähnliche kleine Ausführungsform auch zum Aufkehren von Krümeln auf der Tischdecke ausgebildet ist.

Aus der US Patentschrift 3172138 ist ein Bodenpflegegerät zum Bohnern und Einwachsen bekannt, das mit einer symmetrisch, quer zum Handhabungsstiel angebrachten Bürstenwalze, versehen ist, die durch einen, konzentrisch im Innern der Walze angeordnetem Elektromotor über ein Getriebe angetrieben wird. Das am Ende des Stiels bei diesem Gerät konzentrierte Gewicht von Walzen bürste, Notor und Wachszuführungsvorrichtung erlaubt nur eine Anwendung des Gerätes auf dem Boden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walzenbürste für eine Vielzahl von Reinigungs- und Oberflächenbearbeitungs zwecken nutzbar zu machen, wobei diese eine unterschiedliche Lage ihrer Achse einnehmen kann. So ist es möglich, mit derselben Bürste und demselben Gerät Schnee und Blätter zu kehren sowie senkrechte Wände zu reinigen oder auch Unebenheiten auf einer Fläche abzutragen.

Ein zur Lösung der genannten Aufgaben geeignetes Bürstengerät gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß eine an treibbare Walzenbürste an einem Ende eines Stieles unter einem Winkel angebracht ist, an dessen anderem Ende sich der An triebsmotor befindet.

Gemäß der weiteren Erfindung ist vorgesehen, daß die Walzenbür ste einerseits am Stiel und andererseits an einem Bügel aus wechselbar gelagert ist, der die Bürste übergreifend, einseitig am Stiel befestigt. Die Handhabung wird dadurch erleich tert, daß am Stiel mindestens ein Handgriff verstellbar befe stigt ist. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorge sehen, daß der Antriebsmotor derart am Stiel angebracht ist, daß das Gewicht der Walzenbürste bezüglich der Handhabungsbe reiche und Handgriffe am Stiel zumindest teilweise ausgeglichen ist.

Die Erfindung und weitere Einzelheiten sind nachstehend anhand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Aufsicht auf die beiden Befestigungsflansche 2 und 3 am Stiel 1;

Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 um 90° geschwenkte Ansicht der Bür stenhalterung;

Fig. 3 einen Bügel mit Wassersprühdüsen;

Fig. 4 einen Schleuderschutzmantel zur verstellbaren Abdeckung der Walzenbürste, um das Fortschleudern von Steinchen usw. zu verhindern;

Fig. 5 einen mit dem Bürstengerät verbundenen Schmutzfangbehäl ter;

Fig. 6 eine Gesamtansicht eines Ausführungsbeispiels nach der Erfindung.

In den Figuren ist mit 1 ein vorzugsweise rohrförmiger Stiel bezeichnet, an dessen unterem Ende zwei Befestigungsflansche 2, 3 angebracht sind. Der Flansch 2 dient zur Befestigung eines Bügels mit der Bürstenlagerung 8 für die Walzenbürste 9. Der Befestigungsflansch 3 enthält, wie aus Fig. 1 ersichtlich, die stielnahe Lagerung der Bürste 9 mit einer Steckkupplung 4 für den Antrieb, bei dem beispielsweise durch eine außen oder im Inneren des Stieles geführte elastische Welle zum Motor 17. Die Handhabung des Gerätes erleichtert ein verstellbar am Stiel 1 angebrachter Handgriff 18, beispielsweise in Verbindung mit dem als zweiten Handgriff ausgebildeten Gehäuse des Notors 17. Zweckmäßig kann der Notor 17 auch weiter nach rechts in Fig. 6 abgewinkelt am Stiel 1 angebracht werden, um durch Verlagerung des Gewichtes gegenüber dem Handgriff 18 einen Gewichtsaus gleich gegenüber der Walzenbürste 9 zu erreichen.

Der Antriebsmotor 17 kann, um das Gerät netzleitungsunabhängig zu machen, auch aus einem Akku gespeist werden oder durch einen kleinen Benzinmotor ersetzt werden. Anstelle eines netzgespei sten Elektromotors ist auch ein druckluftgespeister Motor von Vorteil, wenn z. B. beim Gebrauch in explosionsgefährdeten Räu men, Tankstellen usw. ein Elektromotor mit der Gefahr von Fun kenbildungen vermieden werden soll.

Kleine hochtourig laufende Antriebsmotoren sollten mit einer Rutschkupplung versehen sein, die zweckmäßig in Motornähe ange bracht wird. Um das Drehmoment an der biegsamen Welle im Stiel 1 zu verringern, wird zweckmäßig in der Nähe der Steckkupplung 4 ein Übersetzungsgetriebe angeordnet, das auch als Planetenge triebe mit geringem Raumbedarf oder auch als Schneckengetriebe mit Selbstsperrung ausgebildet sein kann.

Um das Fortschleudern von Steinchen o. dgl. durch die Walzenbür ste 9 zu vermeiden, kann der Bügel 6 mit Befestigungsmitteln 10 versehen sein, an denen, wie aus Fig. 4 ersichtlich, ein Schleuderschutzmantel 15 durch Schlitze 14 beweglich oder ver stellbar anzubringen ist.

Die Schraubverbindungen 5 an den Befestigungsflanschen 2 und 3 gestatten es, die Walzenbürste 9 sowie den Bügel 6 für deren Halterung für einen Bürstenaustausch abzunehmen. Der in Fig. 2 gezeigte Bügel 6 läßt sich auch durch einen aus Fig. 3 ersicht lichen Bügel 6a ersetzen, der eine Reihe von Spritzdüsen 13 aufweist, die über ein Rohr 12 mit einem Wasserschlauchanschluß 11 verbunden werden können. Je nach Druck und Ausbildung der Spritzdüsen 13 läßt sich ein Wassernebel zum Niederschlag von Staub erzeugen oder insbesondere in Verbindung mit Walzenbür sten, die Metallborsten enthalten, eine Bearbeitung harter Flä chen unter reichlicher Zufuhr von kühlendem Wasser vornehmen.

Der Austausch von Walzenbürsten 9 durch Lösen der Schraubver bindung 5 an den Befestigungsflanschen 2 und 3 gestattet, Bür sten unterschiedlicher Eigenschaften und auch Längen der Walzen zu verwenden. So lassen sich Bürsten mit sehr weichen Borsten zur schonenden Beseitigung von abgeschnittenem Gras und Blät tern aus Beeten mit empfindlichen Pflanzen und zum Abkehren empfindlicher Teppiche verwenden. Andererseits kann man mit Hilfe von Walzenbürsten mit Borsten aus Stahl- oder Messingdraht, ge gebenenfalls in Verbindung mit Kunststoff- oder Naturborsten, eine Bearbeitung von rauhen Flächen vornehmen. Das erfindungs gemäße Bürstengerät ist auch zum Einebnen (Trimmen) von Flä chen, Böschungen u. dgl. mit Vorteil verwendbar.

Zum Reinigen von Flächen ist der in Fig. 5 gezeigte Schmutzfang behälter 16 vorteilhaft. Der Behälter 16 wird zweckmäßig wie der Schleuderschutzmantel 15 schwenkbar durch Befestigungs schrauben 10 im Bügel 6 gehalten. Gegebenenfalls kann der Schmutzfangbehälter 16 zusammen mit dem Bügel 6 und einer pas senden Walzenbürste 9 eine Einheit bilden, die für sich aus tauschbar mit den Befestigungsflanschen 2, 3 verbunden werden kann. Der Winkel α zwischen der Achse der Walzenbürste 9 und dem Stiel 1 wird zweckmäßig größer als 90°, z. B. 95 bis 100°, ge wählt. Eine Verstelleinrichtung könnte bei Verwendung sehr un terschiedlicher Walzenbürsten, insbesondere mit unterschiedli chem Gewicht, sinnvoll sein. Bei Arbeiten an senkrechten Flä chen kann es zweckmäßig sein, den Stiel 1 zur Entlastung eines Armes mit einem Schulterband für die Bedienungsperson zu verse hen.

Claims

1. Bürstengerät mit motorisch angetriebener auswechselbarer Walzenbürste, die mit einem Stiel zur Handbetätigung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die antreibbare Walzenbürste (9) an einem Ende des Stieles (1) unter einem Winkel (α) angebracht ist, an dessen anderem Ende sich der Antriebsmotor (17) befindet.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wal zenbürste (9) einerseits am Stiel (1) und andererseits am Bügel (6) auswechselbar gelagert ist, der die Bürste (9) über greifend, einseitig am Stiel (1) befestigt.

3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Stiel (1) mindestens ein Handgriff (18) verstellbar befestigt ist.

4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich net, daß der Antriebsmotor (17) derart am Stiel (1) angebracht ist, daß das Gewicht der Walzenbürste (9) bezüglich der Handha bungsbereiche und Handgriffe (18) am Stiel zumindest annähernd ausgeglichen ist.