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Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Rasenpflegevorrichtungen. Sie betrifft im Besonderen Vertikutierer und Anbauten zur Funktionserweiterung von Rasenpflegevorrichtungen.
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Aus dem Stand der Technik und insbesondere aus den Schriften
US 3 596 450 A ,
US 3 693 334 A und
US 5 857 315 sind verschiedene fahrbare Rasenpflegevorrichtungen, insbesondere Vertikutierer bekannt. Im speziellen bezieht sich die Erfindung auf fahrbare Rasenpflegevorrichtungen mit horizontal liegender Arbeitswelle. Solche Rasenpflegevorrichtungen können mit unterschiedlichen Rasenpflegewerkzeugen, z.B. einer Vertikutierwalze oder einer Lüfterwalze, bestückt werden, um die Rasenoberfläche zu bearbeiten.
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Die meisten Rasenpflegevorrichtungen sind fahrbar und verfügen über ein Fahrgestellt mit zwei oder mehr Rädern. Die Rasenpflegevorrichtungen können per Hand geschoben werden oder über einen eigenen Antrieb, z.B. einen Verbrennungsmotor oder einen Elektromotor, verfügen. Je nach Ausstattungsvariante umfassen die Geräte einen Tank, einen Akku oder einen Kabelanschluss zur Stromversorgung. Die Arbeitswelle der Rasenpflegevorrichtung kann wahlweise durch den Antrieb und/oder die Fortbewegungsenergie durch die Schiebebewegung des Benutzers angetrieben werden.
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Zum Vertikutieren werden beispielsweise Vertikutierwalzen mit Messern eingesetzt, die bei der Fahrt über einen Rasen in die Rasenoberfläche einschneiden und dabei Moos und Mährückstände aus dem Rasen lösen.
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Zum Belüften eines Rasens können beispielsweise Lüfterwalzen mit Stahlfederzinken oder anderen Dornen genutzt werden, die Löcher in die Rasenoberfläche setzen und dabei den Rasen auflockern.
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Das Rasenpflegewerkzeug, z.B. die mit Messern besetzte Vertikutierwalze, ist in der Regel im Inneren eines glockenförmigen Gehäuses angeordnet, das den Arbeitsraum nach oben sowie zu den Seiten abschirmt. Auf der Unterseite ist das Gehäuse zur Bearbeitung des Rasens offen.
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Besonders das Vertikutieren ist eine Art der Rasenpflege, die in der Regel nur wenige Mal pro Jahr ausgeführt wird. Es besteht daher ein besonderes Interesse Rasenpflegegeräte als Kombinationsgeräte herzustellen oder Funktionserweiterungen bereitzustellen, um die Geräte auch zu anderen Arten der Rasenpflege nutzen zu können.
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Aus dem Stand der Technik sind z.B. Vertikutierer bekannt, bei denen das Rasenpflegewerkzeug, z.B. die Vertikutierwalze, austauschbar ist, z.B. gegen eine Lüfterwalze.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Funktionserweiterung für Rasenpflegevorrichtungen bereitzustellen.
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Es wird eine Kantentrimmvorrichtung zum lösbaren Anbau an eine fahrbare Rasenpflegevorrichtung offenbart. Die Kantentrimmvorrichtung dient der Bearbeitung der Rasenkante.
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Die Kantentrimmvorrichtung umfasst eine Bodenritzeinheit, einen Flansch und eine Schutzabdeckung. Mittels der Bodenritzeinheit wird beim Fahren über den Rasen eine saubere Schnittkante in der Rasenoberfläche erzeugt.
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Zur Anwendung kann die Kantentrimmvorrichtung seitlich an einen fahrbaren Vertikutierer oder eine ähnliche Rasenpflegevorrichtung angebaut werden. Die Bodenritzeinheit der Kantentrimmvorrichtung kann anschließend durch die Rotation der Arbeitswelle der Rasenpflegevorrichtung angetrieben werden. Der Benutzer fährt die Rasenpflegevorrichtung am Rand der zu bearbeitenden Rasenfläche (z.B. an einem Beet oder einer Auffahrt) entlang, sodass die Bodenritzeinheit entlang der Fahrtrichtung eine saubere Kante in die Rasenoberfläche schneidet.
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Die Kantentrimmvorrichtung lässt sich lösbar an einer fahrbaren Rasenpflegevorrichtung, insbesondere einem Vertikutierer, anbauen. Vorteilhafterweise nutzt die Kantentrimmvorrichtung die Antriebsenergie der Rasenpflegevorrichtung. Die Kantentrimmvorrichtung kann insbesondere als Zubehör- oder Nachrüstkomponente vertrieben werden.
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Mittels des Flanschs lässt sich die Kantentrimmvorrichtung an der Rasenpflegevorrichtung befestigen und/oder das Drehmoment der Arbeitswelle abgreifen. Je nach Ausführungsform kann der Flansch eine Lagereinheit umfassen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform dient der Flansch als einzige in einem Montageschritt montierbare Schnittstelle zur Rasenpflegevorrichtung. Vorteilhafterweise umfasst der Flansch eine Lagereinheit. Die Lagereinheit ist bevorzugt mit einem oder mehreren Verbindungsmitteln am Gehäuse der Rasenpflegevorrichtung montierbar. Eine Welle der Bodenritzeinheit kann in der Lagereinheit des Flanschs gelagert sein. Vorteilhafterweise umfasst der Flansch zusätzlich eine Wellenverbindung. Die Lagereinheit kann ein oder mehrere Lager, z.B. eine Fest-Los-Lagerung mit zwei Wälzlagern, umfassen.
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Die Schutzabdeckung dient dem Schutz vor Verletzungen oder Beschädigungen durch die bewegten Teile der Kantentrimmvorrichtung, insbesondere das Messer der Bodenritzeinheit. Vorzugsweise ist die Schutzabdeckung an einem feststehenden Teil des Flanschs, z.B. einer Lagereinheit, befestigt. Alternativ kann die Schutzabdeckung auch am Gehäuse der Rasenpflegevorrichtung befestigt sein.
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Die Bodenritzeinheit umfasst vorzugsweise ein oder mehrere rotierende Messer. Die Bodenritzeinheit ist dazu ausgebildet, einen fortlaufenden Schnitt in die Rasenoberfläche zu ziehen. Durch den fortlaufenden Schnitt entsteht eine saubere Rasenkante. Vorzugsweise kann die Schnitttiefe durch ein Stellmittel der Rasenpflegevorrichtung eingestellt werden.
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Der Anwender kann den Verlauf der erzeugten Kante durch Steuerung der Rasenpflegevorrichtung beeinflussen. Die außen an der Rasenpflegevorrichtung angeordnete Kantentrimmvorrichtung hat den besonderen Vorteil, dass der Benutzer die Position der im Rasen eingeschnittenen Kante während der Bedienung gut im Blick hat. Hierdurch ist ein genaues Entlangfahren an der zu trimmenden Rasenkante besonders einfach.
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Es wird außerdem eine besonders geeignete Rasenpflegevorrichtung, insbesondere ein Vertikutierer, mit einem Gehäuse, einer angetrieben Arbeitswelle und einem Fahrgestell offenbart, bei der die Arbeitswelle durch die Wandung des Gehäuses nach außen geführt ist. Die Rasenpflegevorrichtung umfasst einen außerhalb des Gehäuses liegenden Anschluss an die Arbeitswelle. Der Anschluss ist dazu ausgebildet, mit einem oder mehreren Anbauaggregaten gekoppelt zu werden. Der Anschluss kann insbesondere als Zapfwelle ausgebildet sein.
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Diese Rasenpflegevorrichtung ist besonders geeignet, mit Zubehörkomponenten wie der oben offenbarten Kantentrimmvorrichtung ausgestattet zu werden. Die Rasenpflegevorrichtung kann eine fest angebaute und/oder lösbare Kantentrimmvorrichtung umfassen.
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Weitere vorteilhafte Merkmale und Ausführungsformen werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt.
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Liste der Figuren:
- 1: eine perspektivische Ansicht einer fahrbaren Rasenpflegevorrichtung (500) mit einer seitlich angebauten Kantentrimmvorrichtung (100);
- 2: eine Seitenansicht auf eine Kantentrimmvorrichtung (100).
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Die Rasenpflegevorrichtung ist vorzugsweise ein Vertikutierer. In 1 ist schematisch eine mögliche Ausführungsform der Rasenpflegevorrichtung 500 und der Kantentrimmvorrichtung 100 dargestellt.
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Die Rasenpflegevorrichtung 500 ist fahrbar. Vorzugsweise umfasst die Rasenpflegevorrichtung ein Gehäuse 505, ein Fahrgestell 520 mit Vorderrädern 522 und Hinterrädern 523. alternativ oder zusätzlich kann die Rasenpflegevorrichtung auch ein anders ausgestaltetes Fahrgestell mit nur einer oder mehr Achsen umfassen. Einzelne oder mehrere Räder können motorisch angetrieben sein.
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Die Rasenpflegevorrichtung wird durch den Benutzer in Fahrtrichtung x bewegt. Der Benutzer kann die Rasenpflegevorrichtung auch in Kurven bewegen.
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Die Rasenpflegevorrichtung 500 umfasst eine Arbeitswelle 510. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Arbeitswelle 510 größtenteils innerhalb des Gehäuses 505 angeordnet und auch dort gelagert. Die Arbeitswelle kann insbesondere nur auf einer Seite der Rasenpflegevorrichtung angeordnet sein.
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Die Rasenpflegevorrichtung 500 umfasst ein Rasenpflegewerkzeug 511, vorzugsweise eine Vertikutierwalze oder eine Lüfterwalze. Das Rasenpflegewerkzeug 511 ist vorzugsweise austauschbar. Das Rasenpflegewerkzeug kann insbesondere auf beiden Seiten des Gehäuses gelagert und auf einer oder beiden Seiten von einer oder mehreren Arbeitswellen 510 angetrieben werden.
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Die Arbeitswelle 510 wird vorzugsweise durch einen motorischen Antrieb und/oder durch die Fortbewegungsenergie über das Fahrgestell angetrieben. Die Rasenpflegevorrichtung kann ein oder mehrere Getriebe umfassen.
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Vorzugsweise ist die Arbeitswelle 510 auf einer oder beiden Seiten durch das Gehäuse nach außen geführt. Das Gehäuse 505 umfasst entsprechende Durchführungen.
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Die Arbeitswelle 510 umfasst insbesondere einen Anschluss 512, der mit einem Flansch 120 einer Kantentrimmvorrichtung 100 verbunden werden kann. Der Flansch 120 und/oder der Anschluss 512 umfasst eine geeignete Wellenverbindung.
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Die Bodenritzeinheit (110) umfasst vorzugsweise eine Messerwelle. Die Messerwelle ist mit der Arbeitswelle der Rasenpflegevorrichtung koppelbar.
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In einer besonders einfachen Ausführungsform kann die Arbeitswelle direkt bis an die Bodenritzeinheit durchgeführt und als Welle für das Messer 111 genutzt werden. Dies ist insbesondere für eine fest verbaute Kantentrimmvorrichtung möglich.
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Der Flansch 120 kann ein oder mehrere lösbare Befestigungsabschnitte umfassen. Vorzugsweise ist der Flansch 120 am Gehäuse 505 befestigbar.
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Die Kantentrimmvorrichtung 100, insbesondere der Flansch 120, ist vorzugsweise zwischen einer Vorderachse und einer Hinterachse der Rasenpflegevorrichtung angeordnet.
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Die Bodenritzeinheit umfasst vorzugsweise ein Messer 111. Das rotierende Messer bildet eine Schnittebene S, die senkrecht zur Arbeitswelle 510 steht. Bei üblichen Rasenpflegevorrichtungen steht die Schnittebene S senkrecht auf der Bodenebene x-y und parallel zur Fahrtrichtung x der Rasenpflegevorrichtung 500. Während der Fahrt der Rasenpflegevorrichtung schneidet die Kantentrimmvorrichtung 100 einen saubere Kante K in die Rasenfläche. In Kurvenfahrten folgt die Kante K der Bewegung der Rasenpflegevorrichtung. Der Benutzer kann die geschnittene Kante K damit durch einfache Steuerung der Rasenpflegevorrichtung präzise positionieren und deren Verlauf lenken.
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2 zeigt eine Seitenansicht auf eine mögliche Kantentrimmvorrichtung 100.
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Die Kantentrimmvorrichtung 100 umfasst ein rotierendes Messer 111. Vorzugsweise ist das Messer starr und/oder aus Stahl ausgebildet.
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Das Messer 111 kann insbesondere als kreisförmige Scheibe ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Messer 111 länglich ausgebildet sein (wie in 2 dargestellt).
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Das Messer kann eine oder mehrere Einkerbungen an den umfangsseitigen Kanten umfassen. Die Einkerbungen können die Schneidwirkung verbessern und Material aus dem Boden an die Oberfläche befördern.
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Alternativ oder zusätzlich zum abgebildeten Messer 111 kann auch ein rundes Messer eingesetzt werden. Das Messer 111 taucht während des Gebrauchs in die Rasenoberfläche R ein. Durch das Einschneiden wird eine saubere Kante K erzeugt. Überstehende Gräser werden durch das Messer entfernt.
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Der Flansch 120 kann insbesondere eine Lagereinheit 121 umfassen. Die Schutzabdeckung 130 ist vorzugsweise oberhalb des Messers 111 angeordnet und umgreift dieses zumindest teilweise.
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Bezugszeichen
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100 |
Kantentrimmvorrichtung |
Edge trimming device |
110 |
Bodenritzeinheit |
Ground carving unit |
111 |
Messer |
Blade |
112 |
Einkerbung |
Groove |
120 |
Flansch |
Flange |
121 |
Lagereinheit |
Bearing unit |
130 |
Schutzabdeckung |
Safety cover |
500 |
Rasenpflegevorrichtung |
Lawn care device |
505 |
Gehäuse |
Housing |
510 |
Arbeitswelle |
Working shaft |
511 |
Rasenpflegewerkzeug, Vertikutierwalze |
Lawn care tool, scarifier roller |
512 |
Anschluss |
Connector |
520 |
Fahrgestell |
Running gear |
521 |
Radachsen |
Wheel axles |
522 |
Vorderrad |
Front wheel |
523 |
Hinterrad |
Rear wheel |
X |
Fahrtrichtung |
Driving direction |
y |
Querrichtung |
Transverse direction |
z |
Vertikalrichtung |
Vertical direction |
x-y |
Bodenebene |
Ground plane |
S |
Schnittebene |
Carving plane |
K |
Kante |
Edge |
R |
Rasen |
Lawn |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 3596450 A [0002]
- US 3693334 A [0002]
- US 5857315 [0002]