DE3929706A1 - Fuellstutzen fuer fuellrohr zum befuellen von ventilsaecken - Google Patents
Fuellstutzen fuer fuellrohr zum befuellen von ventilsaeckenInfo
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- B65B1/04—Methods of, or means for, filling the material into the containers or receptacles
- B65B1/18—Methods of, or means for, filling the material into the containers or receptacles for filling valve-bags
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Basic Packing Technique (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Füllstutzen für Füllrohr
zum Befüllen von Ventilsäcken mit einem Spreizschnabel
mit zwei relativ zueinander beweglichen Schnabelseg
menten.
Füllrohre, auch Fallrohre genannt, dienen zum Abfüllen
von dosierbaren Materialien, insbesondere körnigen
Produkten, in Ventilsäcke. Als Materialien kommen
dabei in erster Linie Kunststoffgranulate und Dünge
mittel in Frage, in geringerem Umfange auch körnige
Produkte wie Nahrungsmittel, soweit sie nur einen
geringen Staubanteil aufweisen. Üblicherweise sind
die Fallrohre senkrecht angeordnet, um die Schwerkraft
als Transportantrieb zu nutzen. Es gibt jedoch auch
mit der Fliehkraft arbeitende Ventilabfüllmaschinen,
z. B. sog. Schleuderbandabfüllmaschinen.
Die Ventilsäcke, in die die Produkte eingefüllt werden
müssen, sind im gefüllten Zustand im wesentlichen
rechteckig und besitzen benachbart zu dem einen Ende
eine Einfüllöffnung, ein sog. Ventil. Manuell oder
mit automatischen Aufsteckmaschinen werden die leeren
Ventilsäcke mit dem Ventil auf einen Füllstutzen ge
zogen, der zugleich das untere Ende des Füllrohres
bildet. Anschließend wird eine vorbestimmte Menge
des dosierbaren Materials über das Füllrohr in den
Ventilsack gefüllt.
Wichtig ist dabei eine möglichst vollständige Füllung
des Ventilsackes, also eine dichte Packung. Außerdem
muß ein reibungsloses Füllen ermöglicht werden, da
ein beliebiger kleinster Stau in einem Bereich des
Füllrohres oder im Bereich des Ventils sofort zum
Aufstau des Materials im Füllrohr führt. Durch jeden
Stau wird der weitere Transport gestoppt, und der
Beschleunigungsvorgang des Materials in Richtung Ventil
sack durch die Schwerkraft muß erneut beginnen. Damit
wird die Packungsdichte unzureichend, und auch die
Abfüllgeschwindigkeit verschlechtert sich erheblich.
Es ist dabei zu bedenken, daß es sich hierbei um einen
Vorgang handelt, der permanent wiederholt werden muß
und bei dem die Abfüllzeiten im Bereich von etwa 5 Se
kunden pro Füllvorgang liegen.
Bekannte Füllstutzen besitzen einen Spreizschnabel
mit zwei beweglichen Hälften. Die beiden Schnabelhälften
werden symmetrisch zueinander bewegt. Im Ruhezustand
bilden sie eine geschlossene Schnabelform; ein Ventil
sack wird mit seiner Ventilöffnung über den Schnabel
gezogen, anschließend der Spreizschnabel geöffnet,
wodurch die Außenseiten der beiden Schnabelhälften
gegen Anschläge schlagen und den Ventilsack auf den
beiden Seiten festklemmen.
Nachteilig an einer solchen Konzeption ist, daß ein
Füllstutzen jeweils auf einen bestimmten Durchmesser
festgelegt ist. Wird versucht, einen Ventilsack mit
kleinerem Ventildurchmesser auf einen solchen Füll
stutzen aufzuziehen, so reißt das Ventil beim Öffnen.
Ist der Ventildurchmesser jedoch größer als der Durch
messer des Füllstutzens im geöffneten Zustand, so
entsteht Nebenluft, und das abzufüllende Material
staubt seitlich heraus. Außerdem ist dann kein sauberes,
stabiles Anhängen und auch kein optimales, vollständigas
Füllen des Ventilsackes möglich.
Ventilsäcke gibt es jedoch in verschiedenen Größen
ordnungen. Die Ventilbreite, die in der Praxis bei
flachgelegtem Ventil gemessen wird, liegt bei etwa
100 bis 180 mm, woraus sich zwangsläufig der Ventil
durchmesser ergibt. Außerdem gibt es auch bei Ventil
säcken mit vorgegebener Ventilbreite noch gewisse
herstellungsbedingte Spielräume, die gelegentlich
dazu führen, daß auch Ventilsäcke der richtigen Größe
nicht ordnungsgemäß gefüllt werden können. Die Ventil
breite muß variabel sein, um durch das abzufüllende
Material gegebene produktabhängige Toleranzen berück
sichtigen zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Füllstutzen
für ein Füllrohr zum Befüllen von Ventilsäcken mit
einem Spreizschnabel mit vorzugsweise zwei relativ
zueinander beweglichen Schnabelsegmenten vorzuschlagen,
mit dem besser auf variable Ventildurchmesser reagiert
werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eines der Schna
belsegmente feststehend angeordnet und das oder die
anderen Schnabelsegmente schwenkbar sind, daß der
Öffnungswinkel zwischen den Schnabelsegmenten des
Füllstutzens von der Öffnungsgröße des Ventils des
Ventilsackes begrenzt wird, und daß eine bewegliche
Klemmbacke zum Andrücken einer Ventilsackseite gegen
die Außenseite des feststehenden Schnabelsegmentes
vorgesehen ist.
Mit einer derartigen Konstruktion wird folgender Sack
anhängevorgang möglich (bezogen auf einen Füllstutzen
mit genau zwei Schnabelsegmenten bzw. -hälften):
Der Ventilsack wird auf den noch geschlossenen Füllstut
zen gesteckt (manuell oder automatisch). Nun wird
der Füllvorgang eingeleitet. Die bewegliche Schnabel
hälfte des Füllstutzens schwenkt um ihre Achse und
öffnet das Ventil des Sackes so weit, daß das Ventil
maximal geöffnet ist. Das bedeutet, daß das Öffnen
des Füllstutzens durch die Größe des Ventils beein
flußt und festgelegt wird. Die Pneumatik oder andere
Öffnungssteuerung kann bei einer beweglichen Schna
belhälfte so eingestellt werden, daß sie bis zu einem
vorbestimmten maximalen Widerstand arbeitet. Dies
ist bei zwei relativ zueinander beweglichen Hälften,
die gemäß dem Stand der Technik symmetrisch zueinander
bewegt werden, nicht oder nur schwer möglich.
Somit können nahezu alle Ventilgrößen der herkömmli
chen Abmessungen mit ein und demselben Füllstutzen
verarbeitet werden. Auf irgendwelche Fertigungstoleran
zen der Ventilbreiten kommt es dabei nicht mehr an.
Der Durchmesser der Öffnung des geöffneten Füllstutzens
ist bei den kleinsten Ventildurchmessern rund, bei
größer werdendem Ventildurchmesser wird eine rund
ovale, länglichere Form ausgebildet.
Die bewegliche Klemmbacke kann mit größeren Kräften
gegen die Außenseite der feststehenden Schnabelhälfte
wirken, da diese hier gut Widerstand leisten kann.
Bei herkömmlichen Füllstutzen gemäß dem Stand der
Technik muß der Anschlag, gegen den die bewegliche
Schnabelhälfte trifft, feststehen oder zumindest eine
vorgegebene Maximalanschlagsposition einnehmen, da
anderenfalls ungünstige, Drehmomente um unerwünschte
Achsen bildende Kräfte durch die verschiedenen Pneu
matikzylinder entstehen würden, die an verschiedenen
Stellen am Füllstutzen angreifen würden. Korrekturen
dieses Nachteils sind nur mit aufwendigen, kostspie
ligen, komplizierten und damit relativ fehleranfälligen
Hebel-Gelenk-Konstruktionen möglich.
Gemäß der Erfindung werden jedoch lediglich zwei Antriebe,
vorzugsweise Pneumatikzylinder, vorgesehen, die unabhän
gig voneinander arbeiten, und zwar der eine Antrieb
für die bewegliche Schnabelhälfte und der andere Antrieb
für die bewegliche Klemmbacke zum Andrücken einer
Ventilsackseite gegen die Außenseite der feststehenden
Schnabelhälfte.
Mit einer solchen Konstruktion wird auch die Mechanik
des Füllstutzenantriebes grundsätzlich vereinfacht.
Es sind keine Koppelmechanismen mehr erforderlich,
die bisher auf komplizierte Art und Weise die Bewegung
der beiden Schnabelhälften koordinieren mußten, die
ja in unterschiedliche Richtung erfolgte. Statt dessen
werden einfach zwei ganz simple Antriebe verwendet.
Mit der erfindungsgemäßen Konstruktion entstehen aber
noch weitere Vorteile. Bisher war es erforderlich,
den Ventilsack so aufzustecken, daß die beiden Schnabel
hälften das Ventil in die beiden den Flachseiten des
Ventilsackes benachbarten Seiten auseinanderzogen
und den Sack dort festklemmten. Der Grund dafür ist
folgender: Eine Festklemmöglichkeit besteht nur dort,
wo die Ventilhaut und die Sackwand direkt benachbart
sind. Da das Ventil jeweils parallel zur Längskante
des Ventilsackes benachbart zu einer Ecke angeordnet
ist, kann ein Festklemmen der Sackwand gegen einen
Füllstutzen, der sich im Ventil befindet, theoretisch
von drei Seiten erfolgen; nämlich von der Längsseite
neben dem Ventil oder von den beiden Seitenflächen
her. Kein Zugriff kann von der theoretisch vierten
Seite her erfolgen, da dort der Ventilsack selbst
mit seinem Innenraum angeordnet ist, der ja beim Füllvor
gang gefüllt werden soll.
Zwei auseinandergehende Schnabelhälften, die auf Anschlä
ge treffen und zwischen sich und diesen Anschlägen
die Ventilhaut und insbesondere die Ventilsackwand
einklemmen sollen, können daher lediglich von den
beiden Seitenflächen her zugreifen. Dies wird im Stand
der Technik auch so durchgeführt. Ein Festklemmen
nur von einer Seite her ist bei den entstehenden Gewich
ten und Kräften nicht möglich gewesen, da die von
den Schnabelhälften gegen die Anschläge ausgeübte
Kraft begrenzt ist, wenn eine Verformung der beweglichen
Schnabelhälften oder Überlastung der Pneumatikzylinder
vermieden werden soll.
Dieses Problem stellt sich gemäß der Erfindung nicht
mehr. Die separat angetriebene Klemmbacke kann mit
großer Kraft gegen die feststehende Schnabelhälfte
wirken, und es ist daher möglich, mit einer einzigen
Klemmseite auszukommen. Hierfür kann ein Klemmen von
der Längsseite des Ventilsackes her vorgenommen werden.
Dies hat folgenden sehr wesentlichen Vorteil: Während
des Füllvorganges verschiebt sich der Schwerpunkt
des Ventilsackes. Da er benachbart zu seiner einen
Ecke aufgehängt ist, bewegt sich der an der Längsseite
benachbart zum Ventil gelegene Abschnitt des Ventil
sackes in Richtung dieser Längsseite, so daß sich
im Bereich des Ventils ein Knick der Sackwand ausbil
det. Ist der Sack von den beiden Seitenflächen her
am Füllstutzen festgeklemmt, so entsteht ein Bereich
des Ventilsackes, der nicht gefüllt werden kann. Zwar
ist dieser Bereich im Verhältnis zum Gesamtvolumen
des Ventilsackes nicht besonders groß, es ist jedoch
ständiges Bestreben bei allen derartigen Füllvorgängen,
möglichst eine optimale Füllung des Ventilsackes
zu erzielen, schon um auf diese Weise das Abfüllen
zu beschleunigen und die zum Lagern der gefüllten
Ventilsäcke bereitstehenden Räume besonders gut aus
zufüllen. Dabei kommt es auch auf kleine Verbesserungen
an, um den Forderungen der Abfüllbetriebe nachzukommen.
Durch das Festklemmen von der Längsseite des Ventil
sackes her ist eine Bewegung der Sackseitenwände an
dem Füllstutzen vorbei in zwar geringem, aber vor
handenem Maße möglich. Auch der Innenraum des Ventil
sackes in diesem Bereich kann daher vom Füllgut besetzt
werden. Lediglich noch der von der Klemmbacke belegte
Bereich benachbart zur Längsseite wird zum Halten
des Ventilsackes benötigt. Dieser Raum ist jedoch
sehr viel kleiner.
Damit einher geht ein weiterer Vorteil. Beim Abfallen
des Sackes durch Lösen der Klemmbacke und Zusammenfahren
der beiden Schnabelhälften verbleibt aufgrund der
geringeren Spannkräfte in den Sackwänden ein eher
angenäherter kreisförmiger Radius des Ventils. Der
Sack löst sich leichter ohne irgendwelche seitlichen
Bewegungen.
Das Befüllen von Ventilsäcken geschieht im allgemeinen
unter Verwendung von Absaughauben, da ein gewisses
Ausstauben nicht zu vermeiden ist. Bei manuellem Anhängen
der Ventilsäcke entstand dadurch bisher für den Bedie
nungsmann trotz Absaughauben eine gewisse Belastung
durch staubförmiges Füllmaterial in der Luft. Beim
Anhängen mußte er sich nämlich so vor den Füllstutzen
stellen, daß die beiden Anschläge links und rechts
seitlich vor ihm waren. Nur von vorn konnte er den
Ventilsack über den Stutzen ziehen, da ihm dieses
bedingt durch die Anschläge von der Seite her verwehrt
war. Nun schloß der Ventilsack zwar auf der Seite
der Anschläge dicht ab, auf der dem Bedienungsmann
zugewandten Vorderseite jedoch konnte in gewissem
Maße das Material austreten, zumal auf dieser Seite
gerade die beiden Schnabelhälften ihre Überlappungs
zone besitzen. Zwar wird versucht, durch einander
übergreifende Schnabelhälften auch hier eine Dichtigkeit
zu erzielen, schon um den Füllvorgang zu optimieren,
am ehesten jedoch in diesem Bereich kann ein Austritt
von Nebenluft erfolgen.
Gemäß der Erfindung kann der Bedienungsmann jedoch
so den Ventilsack auf den Füllstutzen ziehen, daß
er auf der der Klemmbacke abgewandten Seite steht.
Dort befindet sich jetzt keine störende Mechanik,
Anschläge oder dgl. Außerdem ist dort gerade die Rücksei
te der beweglichen Schnabelhälfte. Jetzt noch entste
hende Nebenluft würde allenfalls links und rechts
vor dem Bedienungsmann aus der Ventilsacköffnung ent
weichen können und ihn damit nicht mehr direkt anströ
men. Durch die Absaughauben kann daher die Belästigung
abgesaugt werden, ehe sie den Bedienungsmann erreicht.
Die Klemmbacke ist bevorzugt mit einem Pneumatikzylinder
versehen. Diese Antriebsmöglichkeit ist besonders
zuverlässig und, da es sich um gängige Teile handelt,
auch preiswert.
Die gegen die feststehende Schnabelhälfte bzw. das
feststehende Schnabelsegment drückende Klemmbacke
kann bei einer vorzusehenden Verwendung von Ventilsäcken
mit empfindlichen, relativ dünnwandigen Sackwandungen,
etwa bei Papiersäcken, mit mehreren Puffern versehen
werden. Dadurch wird die Gesamtandruckfläche und auch
der Winkelandruckbereich der Klemmbacke auf die fest
stehende Schnabelhälfte mit dem dazwischenliegenden
Ventilsackseitenteil erhöht und verhindert ein Reißen
oder Beschädigen, wenn sich der Ventilsack seinem
optimalen Füllungsgrad nähert.
Bevorzugt besitzt der Spreizschnabel genau zwei Schna
belhälften bzw. -segmente. Grundsätzlich ist es auch
möglich, mit weiteren beispielsweise drei oder vier
Schnabelsegmenten, zu arbeiten, die gemeinsam das
untere Ende des Füllstutzens bilden. Dadurch erhöhen
sich natürlich die Kosten, und die Mechanik wird ent
sprechend komplizierter, wenn auch unter Umständen
eine gleichmäßigere Aufspreizung des Ventils im Ventil
sack erfolgen kann.
Insbesondere bei nur zwei Schnabelhälften ist es bevor
zugt, wenn jede Schnabelhälfte in ihrem oberen dem
Füllrohr benachbarten Teil etwa halbkreisförmigen
Querschnitt besitzt und im unteren dem Öffnungsende
benachbarten Bereich in eine U-Form übergeht, bei
der der U-Bogen im Verhältnis zu den U-Seiten deutlich
verlängert ist. Mit einer solchen Querschnittsform
der Schnabelhälften ist eine wesentlich bessere Auf
spreizung des Ventils der Ventilsäcke möglich. Beim
Einführen in das Ventil sind nämlich die Schnabelhälften
noch geschlossen. Würde sich die Halbzylinderform
bis zur Spitze der Schnabelhälften fortsetzen, so
würden diese dort tatsächlich in einer Spitze oder
zumindest in einem kegelähnlichen Stumpf auslaufen,
der beim Einführen und Auseinanderspreizen des Ventils
zu einer länglichen dünnen Öffnung führen würde. Dies
aber würde den Füllstrom stark behindern und zum Stau
und im Extremfall zur Funktionsunfähigkeit des Füll
stutzens führen.
Die Ausbildung gemäß dieser bevorzugten Ausführungs
form jedoch erlaubt eine etwa gleichmäßig rechteckige
Aufspreizung des Ventils und damit eine ungehinderte
optimale Füllung des Ventilsackes.
Üblicherweise sind die Füllrohre als senkrecht verlau
fende Fallrohre gestaltet. Die erfindungsgemäße Ausbil
dung der Füllstutzen ist jedoch auch bei schräg oder
waagerecht und sogar bei leicht aufwärtsführenden
Füllrohren einsetzbar. In diesem Falle würde bevorzugt
die feststehende, mit der Klemmbacke zu sichernde
Schnabelhälfte bzw. das feststehende Schnabelsegment
auf der oberen Seite des waagerecht bzw. schräg verlau
fenden Füllrohres angeordnet. Dies kommt der Gewichts
verteilung und den von dem sich füllenden Ventilsack
ausgeübten Kräften vorteilhaft entgegen und führt
wiederum zu einer optimalen Füllung des Ventilsackes.
Grundsätzlich lassen sich mit der Erfindung die Ventil
säcke auch mit weniger Arbeit bzw. schneller und unkom
plizierter aufsetzen bzw. aufziehen. Bisher mußte
nämlich die Bedienungsperson mit beiden Händen in
das Ventil greifen, um es aufzuziehen und die beiden
relativ zueinander beweglichen Schnabelhälften hinein
stecken zu können. Im Ruhezustand mußten diese nämlich
bisher so in das Ventil eingeführt werden, daß sie
jeweils mit ihrer größeren Ausdehnung, also parallel
zur Schwenkachse, zugleich auch parallel zu den beiden
größten Seitenflächen des Ventilsackes eingeführt
wurden, und das bedeutet, daß sie senkrecht zur normalen
gefalteten Öffnung des Ventils eingeführt werden mußten.
Demzufolge mußte dieses erst entfaltet werden, ehe
der Füllstutzen eingeführt werden konnte.
Dieses ist mit der Erfindung nicht mehr erforderlich.
Jetzt wird der Füllstutzen in seiner Ruhestellung
genau in den Schlitz des zusammengefalteten Ventils
eingeführt und spreizt diesen automatisch etwas während
des Einführvorganges auf. Die endgültige Spreizung
entsteht dann mit dem Aufspreizen der Schnabelsegmente.
Durch die Erfindung kann also der Ventilsack mit einer
Hand angehängt werden, was im Stand der Technik prak
tisch unmöglich war. Übertragen auf eine automatische
Zuführung entfällt auf diese Weise ein Mechanismus
zum vorherigen Auffalten des Ventils.
Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungs
beispiel der Erfindung im einzelnen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Füllstutzen im Ruhe
zustand;
Fig. 2 den Füllstutzen aus Fig. 1 im Zustand während
des Füllens, zur Verdeutlichung ohne Ventilsack;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Füllsta
tion mit Füllstutzen gemäß Fig. 1 im Ruhezustand;
Fig. 4 die Station aus Fig. 3 mit angehängtem lee
rem Sack;
Fig. 5 die Station aus Fig. 3 kurz vor Beendigung
des Füllvorganges;
Fig. 6 die Station aus Fig. 3 unmittelbar nach Been
digung des Füllvorganges;
Fig. 7 die Füllstation aus Fig. 3 beim Abfallen des
Ventilsackes und
Fig. 8 die Füllstation aus Fig. 3 während des Abtranspor
tes des Ventilsackes.
Ein nicht dargestelltes Füllrohr mündet in einen Füll
stutzen mit einem Spreizschnabel, dessen Kernstück
zwei Schnabelhälften 1 und 2 sind. Die beiden Schnabel
hälften sind relativ zueinander beweglich. An ihrem
unteren Ende kann (vgl. Fig. 4) ein Ventilsack aufgezogen
werden.
Die beiden Schnabelhälften 1, 2 sind an einer ortsfesten
Halterung 3 angeordnet. Die Halterung 3 ist ihrerseits
mit einem Aufbau 4 und einem Gehäuse 5 fest verbunden.
An dem Gehäuse 5 angelenkt ist ein Pneumatikzylinder
9, der sich auf der einen Seite an dem Gehäuse 5 abstützt
und auf der anderen Seite mit seinem Kolben an einem
Aufstellhebel 6 angreift. Der Aufstellhebel 6 ist
beabstandet von dem Angriffspunkt des Pneumatikzylin
ders 9 gelenkig mit einer Schwenkachse 12 versehen.
Die Schwenkachse 12 verläuft etwa horizontal und durch
die Halterung 3. Der Pneumatikzylinder 9, der unterhalb
der Halterung 3 angeordnet ist, bewirkt also durch
Strecken eine Schwenkbewegung des Aufstellhebels 6
um die Schwenkachse 12. Der Aufstellhebel 6 ist zugleich
mit der beweglichen Schnabelhälfte 1 verbunden. Beim
Schwenken um die Schwenkachse 12 wird auf diese Weise
auch die Schnabelhälfte 1 geschwenkt und relativ zur
feststehenden Schnabelhälfte 2 bewegt.
Die beiden möglichen Extremstellungen sind aus den
Fig. 1 und 2 zu entnehmen. Im Fall der Fig. 1 ist
der Pneumatikzylinder zurückgezogen, und die beiden
Schnabelhälften sind geschlossen. Diese Position ist
die Ruhestellung des Füllstutzens außerhalb des Füll
vorganges. In dieser Stellung kann der Ventilsack
aufgezogen werden.
Fig. 2 zeigt demgegenüber die Stellung während des
Füllvorganges mit gespreizten Schnabelhälften 1 und 2.
Ein weiterer Pneumatikzylinder 8 ist vorgesehen, der
sich ebenfalls am Gehäuse abstützt. Sein Kolben 7
endet in einem Puffer 10. Dieser Puffer, beispielsweise
aus Gummi oder einem anderen elastischen Material,
kann bei Betätigung des Zylinders gegen die Außenseite
der feststehenden Schnabelhälfte 2 gedrückt werden.
Ein über die beiden Schnabelhälften 1 und 2 gezogener
Ventilsack wird damit festgeklemmt. Die Fig. 3
bis 8 zeigen schematisch den Ablauf eines Füllvorganges.
Unterhalb des Füllstutzens befindet sich eine Aufnahme
vorrichtung für den gefülltgen Ventilsack, beispiels
weise mit einer Rüttelvorrichtung ausgestattet, sowie
mit Vorrichtungen zum Abkippen und Weiterbefördern
des gefüllten Sackes. Zunächst ist diese Abstützung
noch ohne Funktion. Ein leerer, weitgehend zusammen
gefalteter Ventilsack wird auf die noch zusammenstehen
den beiden Schnabelhälften 1 und 2 gesteckt. Dabei
steht die Bedienungsperson im Bild der Figuren rechts
vom Füllstutzen und kann mit einer Hand den Ventilsack
aufstecken.
Anschließend wird der Füllvorgang in Gang gesetzt,
wodurch die Pneumatikzylinder 8 und 9 ausfahren und
der Puffer 10 des Kolbens 7 die Ventilsackwand gegen
die feststehende Schnabelhälfte 2 drückt und der Pneu
matikzylinder 9 den Aufstellhebel 6 mit einer Befesti
gungslasche um die Schwenkachse 12 schwenkt, wodurch
die Schnabelhälfte 1 von der Schnabelhälfte 2 wegbewegt
und das Ventil gespreizt wird.
Der noch leere Ventilsack stellt sich dabei etwa in
Fig. 4 angedeutet als Rechteck auf. Während des Füllvor
ganges erhöht sich selbstverständlich sein Gewicht,
und er bewegt sich in Pfeilrichtung, also im Bild
der Fig. 4 im Uhrzeigersinn um den Anpreßpunkt des
Puffers 10 gegen die Außenseite der feststehenden
Schnabelhälfte 1.
Schließlich (Fig. 5) ist der Ventilsack gefüllt und
stützt sich dann unten auf der Rüttelvorrichtung ab.
Es befinden sich trotz der jetzt diagonalen Stellung
des Ventilsackes keine durch Knicke abgeschirmten
Leerräume mehr im Sack. Die links und rechts neben
und leicht oberhalb der Schnabelhälften befindlichen
dreieckigen Räume werden mitgefüllt, da sie für die
Füllmaterialien zugänglich sind.
Jetzt wird der Ventilsack vom Füllstutzen getrennt,
indem die beiden Pneumatikzylinder 8 und 9 wieder
zurückfahren. Damit gibt der Puffer 10 des Kolbens 7
die Ventilsackwand frei, und die beiden Schnabelhälften
1 und 2 fahren wieder zurück in ihre Ruheposition
und erlauben dem Ventil des Ventilsackes sich wieder
zu schließen.
Bedingt durch sein eigenes Gewicht fällt der Ventilsack
gemäß Fig. 7 jetzt im Gegenuhrzeigersinn um seinen
unteren Aufstützpunkt und kann gemäß Fig. 8 abtranspor
tiert werden, beispielsweise durch ein Förderband.
Die Art des Freigebens bewirkt, daß genau in der ohnehin
angestrebten Fallrichtung des Ventilsackes die Befesti
gungen gelöst werden und so das Fallen erleichtern.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Schnabelhälften
vorzugsweise so ausgebildet sind, daß sie unten im
Querschnitt etwa ein U mit einem sehr breiten U-Bogen
bilden und im auseinandergefahrenen Zustand auf diese
Weise etwa die Form eines Quadrates bis Rechtecks
mit abgerundeten Ecken annehmen. Beim Zusammenfahren
ändert sich lediglich die Form dieses Rechtecks.
Claims (5)
1. Füllstutzen für Füllrohr zum Befüllen von Ventil
säcken mit einem Spreizschnabel mit vorzugsweise
zwei relativ zueinander beweglichen Schnabelseg
menten, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Schna
belsegmente (2) feststehend angeordnet und das
oder die anderen Schnabelsegmente (1) schwenkbar
sind, daß der Öffnungswinkel zwischen den Schnabel
segmenten des Füllstutzens von der Öffnungsgröße
des Ventils des Ventilsackes begrenzt wird, und
daß eine bewegliche Klemmbacke (Kolben 7) zum An
drücken einer Ventilsackseite gegen die Außenseite
des feststehenden Schnabelsegmentes (2) vorgesehen
ist.
2. Füllstutzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmbacke (Kolben 7) mit einem Pneumatik
zylinder (8) versehen ist.
3. Füllstutzen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Klemmbacke (Kolben 7) mit mehreren
Puffern zur Erhöhung der Andruckfläche beim Andrücken
der Ventilsackseite gegen die Außenseite des fest
stehenden Schnabelsegmentes (2) versehen ist.
4. Füllstutzen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Füllrohr waagerecht
oder leicht schräg verläuft und das feststehende
Schnabelsegment (2) die Oberseite des Spreizschnabels
bildet.
5. Füllstutzen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schnabelsegmente
(1, 2) im Querschnitt die Form eines U bilden, wobei
der Bogen des U länger als die Seiten ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893929706 DE3929706A1 (de) | 1989-09-07 | 1989-09-07 | Fuellstutzen fuer fuellrohr zum befuellen von ventilsaecken |
EP90116971A EP0416534A1 (de) | 1989-09-07 | 1990-09-04 | Füllstutzen für Füllrohr zum Befüllen von Ventilsäcken |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893929706 DE3929706A1 (de) | 1989-09-07 | 1989-09-07 | Fuellstutzen fuer fuellrohr zum befuellen von ventilsaecken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3929706A1 true DE3929706A1 (de) | 1991-03-14 |
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ID=6388807
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19893929706 Withdrawn DE3929706A1 (de) | 1989-09-07 | 1989-09-07 | Fuellstutzen fuer fuellrohr zum befuellen von ventilsaecken |
Country Status (2)
Country | Link |
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EP (1) | EP0416534A1 (de) |
DE (1) | DE3929706A1 (de) |
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8141 | Disposal/no request for examination | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |