DE3926644C2 - - Google Patents
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- Relay Circuits (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung zum ferngesteuer
ten Ab- oder Zuschalten von elektrischen Niederspannungs-Anla
gen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine solche Fernschaltvorrichtung, bei der mittels des öffent
lichen Fernmeldenetzes ein Frequenz-Multiplex-Verfahren zum
Fernsteuern ausgenutzt wird, ist aus der DE 36 34 564 A1 be
kannt. Auch das TEMEX-System der deutschen Bundespost wird dort
verwendet. Neben der Überwachung von Glasscheiben auf Glasbruch
oder der Überwachung von Temperaturen ist ebenfalls vorgesehen,
elektrische Verbraucher (z. B. eine Waschmaschine) fernzu
steuern.
Aus der DE 28 01 122 C2 und der DE 25 03 679 C2 sind Schaltvor
richtungen zum ferngesteuerten Ab- oder Zuschalten von elektri
schen Anlagen bekannt, die jedoch nicht für Niederspannungs-An
lagen vorgesehen sind, sondern für Kraftfahrzeuge.
Bei den Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) besteht schon
seit langem das Bedürfnis, das Ab- bzw. Zuschalten von elektri
schen Anlagen von einer Zentrale aus dezentral vornehmen zu
können, um beispielsweise im Falle der Nichtbegleichung der
Stromrechnung oder bei Wohnungsleerstand einen unbefugten Wei
terbezug von Elektrizität zu unterbinden.
Da schon aus wirtschaftlichen Überlegungen der Aufbau eines
eigenen Fernwirknetzes hierfür nicht in Frage kommt, ist die
Nutzung des Telefonnetzes angezeigt. Bisher standen für die
Übertragung von Fernwirksignalen via Telefonnetz nur die
festgeschaltete Verbindung oder die Wählverbindung zur Verfü
gung (vgl. DE 36 34 564 A1, DE 35 14 334 C2 sowie Malobicky:
"Neue Übermittlungswege in der Fernwirktechnik" in DE-Z
Elektro-Anzeiger, 1984, Nr. 7, S. 20-21).
Die festgeschaltete Verbindung (Standleitung) weist zwar eine
hohe Signalübertragungssicherheit auf, verursacht jedoch hohe
laufende Telefongebühren und setzt hierfür einen eigenen Tele
fonanschluß beim jeweiligen EVU-Kunden voraus.
Die Wählverbindung hingegen bedingt nur relativ niedrige lau
fende Gebühren, setzt aber voraus, daß der EVU-Kunde einen
betriebsbereiten Telefonanschluß besitzt, der zum Zeitpunkt der
Übertragung der Fernwirksignale nicht besetzt sein darf.
Seit kurzem stellt die Deutsche Bundespost einen neuen Dienst
zur Übermittlung von Fernwirksignalen in großen räumlichen Be
reichen namens "TEMEX" (abgeleitet von Telemetry Exchange) zur
Verfügung. Hierbei umfaßt der Begriff "Fernwirken" sowohl das
"Fernüberwachen", welches sich wiederum in "Fernanzeigen" und
"Fernmessen" unterteilt, als auch das "Fernsteuern", welches
das "Fernschalten" und "Ferneinstellen" umfaßt.
Die Übermittlung der TEMEX-Signale erfolgt mittels eines Fre
quenz-Multiplex-Verfahrens durch Zusatznutzung des vorhandenen
Telefonnetzes, in dem TEMEX-Signale mit einer Bandbreite von
20 kHz im 40 kHz-Bereich übertragen werden. Da die Telefonsignale
im Bereich von 300 bis 3400 Hz liegen, ist ein ausreichender
Frequenzbandabstand gegeben. Deshalb ist eine gleichzeitige
Übertragung beider Signalfolgen ohne gegenseitige Beeinflussung
möglich, wobei die Trennung der Signalfolgen mittels Frequenz
weichen unschwer zu realisieren ist.
Diese Mehrfachausnutzung des vorhandenen Telefonnetzes ermög
licht nun den Aufbau und die Nutzung eines preiswerten Fern
wirksystems, wobei hervorzuheben ist, daß ein TEMEX-Teilnehmer
nicht auch zwangsläufig ein Telefonteilnehmer sein muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltvorrichtung zum Ab-
bzw. Zuschalten von dezentralen elektrischen Anlagen zu schaf
fen, bei der sowohl eine unbefugte Leistungsentnahme verhindert
ist als auch im Falle einer befugten Leistungsentnahme ein un
überwachtes Einschalten von Verbrauchern vermieden ist.
Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den in dem Anspruch 1 gekenn
zeichneten Mitteln.
Die durch die Erfindung erzielten Vorteile sind u.a. darin zu
sehen, daß eine technisch funktionssichere und wirtschaftliche
Vorrichtung für Elektrizitätsversorgungsunternehmen zur Verfügung gestellt wird, welche die
direkte Kommunikation zwischen der EVU-Zentrale und der elektrischen
Anlage des einzelnen EVU-Kunden erlaubt.
Diese direkte Kommunikation ermöglicht unter anderem eine er
hebliche Personaleinsparung, da die bisherige manuelle Ab- bzw.
Zuschaltung der elektrischen Anlage beim Kunden entfallen kann.
Weiterhin trägt die Erfindung zur Erhöhung der allgemeinen Si
cherheit bei, da beispielsweise bei Explosionsgefahr durch Aus
strömen von brennbarem Gas (z.B. bei einem Gasrohrleitungs
bruch) alle Wohnungen eines Hauses bzw. eines ganzen Straßen
zugs von der EVU-Zentrale aus umgehend stromlos geschaltet
werden können, selbst wenn sich einzelne Bewohner zur Zeit der
Gefahr nicht in den Wohnungen aufhalten.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltschema, ein erstes Ausführungsbeispiel der ferngesteuer
ten Schaltvorrichtung, wobei als Antrieb ein Fernaus
löser dient;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Fernauslösers vor
der mechanischen Ankopplung an die Trennschalter;
Fig. 3 das Schaltschema eines zweiten Ausführungsbeispiels der
ferngesteuerten Schaltvorrichtung, wobei als An
trieb ein Leistungsschütz Verwendung findet;
Fig. 4 das Schaltschema eines dritten Ausführungsbeispiels der
ferngesteuerten Schaltvorrichtung, wo
bei als Antrieb ein Stromstoßschalter eingesetzt ist;
Fig. 5 das Schaltschema eines vierten Ausführungsbeispiels
der ferngesteuerten Schaltvorrichtung mit
einem Motor-Schrittschaltwerk als Antrieb;
Fig. 6 das Schaltschema der Innenbeschaltung des Motor-
Schrittschaltwerks;
Fig. 7 das Schaltschema eines fünften Ausführungsbeispiels
der ferngesteuerten Schaltvorrichtung mit
einem verklinkten Schütz als Antrieb;
Fig. 8 das Schaltschema der Innenbeschaltung des verklinkten
Schützes;
Fig. 9 das Schaltschema einer Sicherheitsmeldeschaltung; und
Fig. 10 das Schaltschema einer Kurzschlußerkennung.
Das in der Fig. 1 dargestellte Schaltschema verkörpert den kon
struktiv einfachsten Aufbau der über das
TEMEX-System fernsteuerbaren Schaltvorrichtung.
Diese umfaßt in ihrem grundsätzlichen Aufbau einen Trennschal
ter 10 mit einem Antrieb 11, welcher einen dreiphasigen Lei
stungsschalter 30, 30′, 30′′ und synchron dazu einen Rückmel
dungsschalter 31 betätigt, eine mechanische Inbetriebsetzungs
taste 33, eine Sicherung 42 sowie die zugehörigen Anschluß- und
Verbindungsleitungen 50 bis 52, 55, 57 und 57a.
Die Verbindung zum TEMEX-System wird hierbei mittels eines
TEMEX-Netzabschlusses (TNA) 27 in Verbindung mit mindestens
einer TEMEX-Schnittstelle sowie eines auf den jeweili
gen Trennschalter 10 abgestimmten TEMEX-Schnittstellenumsetzers
(TSU) 20 unter Einschluß einer Verbindungsleitung 53 sowie
einer Telefonleitung 59 gewährleistet.
Als Antrieb 11 des Trennschalters 10 dient im Schaltschema ge
mäß Fig. 1 ein Fernauslöser.
Für die Vorrichtung eignet sich eine Ausfüh
rungsform desselben, dessen bewegbare Teile durch Betätigung
der mechanischen Inbetriebsetzungstaste 33 die Ruhestellung
verlassen und in die Stellung "EIN" überführt werden.
Bei Erregung der Magnetspule werden die Schalter 30, 30′, 30′′
über eine mechanische Verbindung 91 in die "AUS"-Stellung über
führt (Fig. 2).
Als für den Einsatz im Haushaltsbereich geeignet haben sich
Typen erwiesen,
welche die in der Tabelle
1 aufgelisteten Anforderungsdaten erfüllen.
Hierbei handelt es sich im Prinzip um Sicherungsautomaten mit
Fernantrieb, deren Antriebsspule auf Anregungsspannungen ab
etwa 3V ausgelegt sein kann.
Zur näheren Verdeutlichung werden nachfolgend die beim Ab
schalt- bzw. Zuschaltvorgang im einzelnen ablaufenden Schritte
erläutert (Fig. 1).
Die TEMEX-Zentrale des EVU sendet über die Telefonleitung 59
ein Abschaltsignal, das im TEMEX-Netzabschluß TNA 27 des je
weiligen EVU-Kunden mittels der eingebauten Frequenzweiche se
lektiert und mittels der nachgeschalteten TEMEX-Schnittstelle
TSS 26 auf ein Normbefehlsignal aufbereitet wird. Das Abschalt
signal erreicht über die Verbindungsleitung 53 den Fernsignal
eingang 23 des TEMEX-Schnittstellenumsetzers TSU 20, der das
Normbefehlssignal auf die spezifischen Anforderungen des je
weils eingesetzten Antriebs 11 des Trennschalters 10 anpaßt.
Der TSU 20 ist über einen Netzspannungsanschluß 21 via Leitung
52 an die mittels einer Sicherung 42 abgesicherte Netzphase 50
sowie über einen Nullspannungsanschluß 22 via Leitung 51 einen
Nulleiter des Versorgungsnetzes angeschlossen.
Das Abschaltsignal verläßt den TSU 20 über einen Fernsignalaus
gang 25 und erreicht via Leitung 55 einen Fernsignaleingang 15
des Antriebs 11 des fernabschaltbaren Trennschalters 10, wel
cher via Nulleiteranschluß 13 am Nulleiter 51 des Versorgungs
netzes angeschlossen ist.
Der TSU 20 weist weiterhin einen Rückmeldungseingang 24 sowie
einen Rückmeldungsausgang 24a auf, welche via Leitungen 57 bzw.
57a mit dem Rückmeldungsschalter 31 verbunden sind.
Durch Anlegung des "AUS"-Signals im TSU 20 wird die Spule des
Fernauslösers 90 via Leitung 55 erregt, woraufhin der Schalter
10 in die Ruhestellung fällt und dabei die Leistungsschalter
30, 30′, 30′′ auf "AUS" setzt. Dadurch wird die gesamte elektri
sche Anlage des EVU-Kunden vom Netz getrennt.
Synchron hierzu wird der Rückmeldungsschalter 31 auf "AUS" ge
setzt, wodurch der Rückmeldungseingang 24 auf Spannung "NULL"
gesetzt wird. Der TSU 20 setzt diesen Impuls in ein Normmelde
signal um und sendet dieses via TSS 26, TNA 27 und Telefonlei
tung 59 an die EVU-Zentrale.
Der Zuschaltvorgang wird bei Bedarf vom Kunden vor Ort von Hand
durch Betätigen der mechanischen Inbetriebsetzungstaste 33
durchgeführt, was beim Anstehen eines Zuschaltsignals am Fern
signaleingang 15 die Überführung der Leistungsschalter 30, 30′,
30′′ in die Stellung "EIN" bewirkt. Ein unerlaubtes Einschalten
durch den EVU-Kunden ist nicht möglich, da bei der Beaufschla
gung des Fernsignaleingangs 15 mit einem "AUS"-Signal ein Ein
rasten des Fernauslösers 90 verhindert wird.
Synchron zur Überführung der Leistungsschalter 30, 30′, 30′′ in
die "EIN"-Stellung wird der Rückmeldungsschalter 31 auf die
Stellung "EIN" gesetzt, wodurch der Rückmeldungseingang 24 auf
Niederspannung gesetzt wird. Der TSU 20 setzt diesen Impuls in
ein Normmeldesignal um und sendet dieses via TSS 26, TNA 27 und
Telefonleitung 59 an die EVU-Zentrale.
In Fig. 3 ist eine alternative Ausgestaltung der
Schaltvorrichtung aufgeführt, wobei als Antrieb 11 des
Trennschalters 10 ein Schütz eingesetzt wird, d.h. ein elektro
magnetisches Leistungsrelais, dessen Schaltglieder infolge
Rückzugskraft in die Ruhestellung zurückfallen, sobald der Be
tätigungsstromkreis unterbrochen wird.
Nachfolgend wird das Schaltschema anhand der beim Ab- bzw. Zu
schaltvorgang im einzelnen ablaufenden Schritte näher erläu
tert.
Das von der EVU-Zentrale über die Telefonleitung 59 abgesandte
Abschaltsignal wird via TNA 27, TSS 26 und Leitung 53 über den
Fernsignaleingang 23 an den TSU 20 weitergegeben, welcher den
Fernsignalausgang 25 auf Spannung "NULL" legt. Über den Fern
signalausgang 25 des TSU 20 wird dieses Abschaltsignal via Lei
tung 56, 56c, Hilfsschalter 31′ (in Stellung "EIN") sowie Lei
tung 55b dem Fernsignaleingang 15 des Antriebs 11 aufgeprägt.
Dieser wird hierdurch in die Ruhestellung überführt, wobei er
den Leistungsschalter 30, 30′, 30′′ auf in "AUS" setzt und somit
die elektrische Anlage des EVU-Kunden vom Netz trennt. Synchron
hierzu werden die Signalschalter 32 und der Hilfsschalter 31′
auf "AUS" gesetzt, wodurch eine via Leitung 58 mit dem Signal
schalter 32 verbundene Signalleuchte 41 erlischt. Gleichzeitig
wird auch der Rückmeldungsschalter 31 in die "AUS"-Stellung
überführt, wodurch der Rückmeldungseingang 24 des TSU 20 auf
Spannung "NULL" gesetzt wird. Der TSU 20 wandelt diesen Impuls
in ein Normmeldesignal um und sendet dieses via TSS 26, TNA 27
und Telefonleitung 59 an die EVU-Zentrale. Weiterhin wird syn
chron zu den Schaltern 30, 30′, 30′′, 31, 31′ und 32 auch der
Inbetriebssetzungstaster 33, der via Leitung 56b mit dem An
schluß "AUS" des Signalschalters 32 verbunden ist, ebenso wie
die Bereitschaftsleuchte 40, die via Leitung 56a an den Fern
signalausgang 25 des TSU 20 angeschlossen ist, auf Spannung
"NULL" gesetzt. Daraufhin erlischt die via Leitung 51 mit dem
Nulleiter verbundene Bereitschaftsleuchte 40.
Im TSU 20 wird das Normbefehl-Zuschaltsignal der EVU-Zentrale
gemäß den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Antriebs 11
aufbereitet und via Fernsignalausgang 25, Leitung 56, Signal
schalter 32, Leitung 56b dem Inbetriebssetzungstaster 33 sowie
via Leitung 56a der Bereitschaftsleuchte 40 aufgeprägt. Das
Aufleuchten derselben bedeutet dem EVU-Kunden, daß dieser durch
Betätigen des elektrischen Inbetriebsetzungstasters 33 das
Schütz 11 zum Überführen des Lastschalters 30, 30′, 30′′ in die
Stellung "EIN" veranlassen kann, wodurch die elektrische Anlage
des EVU-Kunden dem Versorgungsnetz zugeschaltet wird. Durch Be
tätigen des Inbetriebsetzungstasters 33 wird nämlich das an
diesem anliegende Einschaltsignal via Leitung 55a dem Fern
signaleingang 15 des Antriebs 11 aufgeprägt. Synchron zu den
Leistungsschaltern 30, 30′, 30′′ werden dadurch die mechanisch
mit diesen gekoppelten Signalschalter 32, Hilfsschalter 31′ und
Rückmeldungsschalter 31 in die Stellung "EIN" überführt. Durch
die Umschaltung des Signalschalters 32 wird die Signalleuchte
41 zum Aufleuchten gebracht, was dem EVU-Kunden eine betriebs
bereite Stromversorgung signalisiert.
Durch die Überführung des Hilfsschalters 31′, der dem Inbe
triebsetzungstaster parallel geschaltet ist, in die Stellung
"EIN" wird dem Fernsignaleingang 15 des Antriebs 11 das Zu
schaltsignal permanent solange aufgeprägt, bis ein Abschalt
signal den TSU 20 erreicht.
Weiterhin wird durch Schließen des Rückmeldungsschalters 31
- wie voranstehend beschrieben - ein Rückmeldungssignal er
zeugt.
Das als Antrieb 11 des Trennschalters 10 eingesetzte Leistungs
schütz bedingt im Schaltzustand "EIN" einen stetigen, nicht zu
vernachlässigenden Energieverbrauch, eine nicht unbeträchtliche
Erwärmung sowie ein unter Umständen störendes Brummgeräusch.
Nach längerer Einsatzdauer besteht obendrein die Gefahr des
Kontaktflatterns.
In einem dritten Ausführungsbeispiel der Vor
richtung gemäß Fig. 4 wird für den Antrieb 11 ein Stromstoß
schalter eingesetzt, d.h. ein Schrittschaltrelais mit minde
stens zwei Schaltstellungen, das zwischen diesen durch gleich
artige Impulse umgeschaltet werden kann und sodann in der je
weiligen Schaltstellung bis zum nächsten Impuls verweilt, ohne
einen permanenten Energieverbrauch aufzuweisen.
Das Schaltschema gemäß Fig. 4 unterscheidet sich von dem gemäß
Fig. 3 durch folgende Merkmale: Der TSU 20 ist für das Ab
schaltsignal mit einem zweiten Fernsignalausgang 25a versehen.
Das Abschaltsignal erreicht via Leitung 54a, Hilfsschalter 31
(in Stellung "EIN") sowie Leitung 55b den Fernsignaleingang 15
des Stromstoßschalters 11 und veranlaßt diesen, den Trennschal
ter 10 in die Stellung "AUS" zu überführen.
Der Zuschaltvorgang erfolgt hingegen analog zu dem voranstehend
geschilderten Schützantrieb gemäß Fig. 3.
In Fig. 5 ist ein viertes Ausführungsbeispiel der
Vorrichtung gezeigt, bei welcher für den Antrieb 11
ein Schrittschaltmotor eingesetzt ist, d.h. ein Schrittschalt
werk, bei dem jeder Steuerimpuls die Bewegung einer Nockenwelle
um einen "Schritt" bewirkt, wobei für die erfindungsgemäße Vor
richtung zwei Schritte ausreichen. Alternativ kann auch ein Mo
torantrieb mit Endschaltern eingesetzt werden.
Das Schaltschema gemäß Fig. 5 unterscheidet sich von dem gemäß
Fig. 4 durch folgende Charakteristika: Der Hilfsschalter 31
entfällt, dafür weist der Schrittschaltmotorantrieb 11 einen zusätzli
chen Fernsignaleingang "AUS" 14 auf, über den ein vom Fernsig
nalausgang "AUS" 25a des TSU 20 via Leitung 54 ausgesandtes Ab
schaltsignal den Schrittschaltmotor veranlaßt, den Trennschal
ter 10 in die Stellung "AUS" zu überführen.
Für den Zuschaltvorgang tritt insofern gegenüber dem in Fig. 4
gezeigten Schaltschema eine Vereinfachung ein, indem das vom
Fernsignalausgang 25 ausgehende Zuschaltsignal via Leitung 56d
dem Inbetriebssetzungstaster 33 ohne Zwischenschaltung des Sig
nalschalters 32 aufgeprägt wird. Der Eingang des Signalschal
ters 32 kann dadurch direkt an den abgesicherten Netzspannungs
leiter 52 gelegt werden.
Fig. 6 zeigt die Innenbeschaltung des Schrittschaltmotorantriebs
11 gemäß Fig. 5, die im wesentlichen gekennzeichnet ist durch
zwei Hilfsschalter 34 und 35, die ebenso wie der Rückmeldungs
schalter 31 und der Signalschalter 32 mechanisch mit den Lei
stungsschaltern 30, 30′, 30′′ gekoppelt sind. Der Eingang des
Hilfsschalters 34 ist via Leitung 83 mit dem Fernsignaleingang
15, der Ausgang desselben mit dem Eingang 81 "EIN" des Schritt
schaltmotors 80, der über Leitung 85 mit dem Nulleiteranschluß
13 in Verbindung steht, verbunden, so daß bei Anliegen des
Fernsignals "Zuschalten" eine Betätigung des Inbetriebsetzungs
tasters 33 den Schrittschaltmotor 80 veranlassen kann, den
Trennschalter 10 in die Stellung "EIN" zu überführen. Anderer
seits erreicht beim Abschaltvorgang das Abschaltsignal via
Fernsignaleingang "AUS" 14, Leitung 84 sowie via den in Stel
lung "EIN" geschlossenen Hilfsschalter 35 den Eingang "AUS" 82
des Schrittschaltmotors 80 und veranlaßt diesen, den Trennschal
ter 10 in die Stellung "AUS" zu überführen.
In Fig. 7 wird in einem fünften Ausführungsbeispiel der
Vorrichtung für den Antrieb 11 ein verklink
tes Schütz eingesetzt, wobei sich bei einer Ausführungsform mit
zwei Magnetspulen ein spannungsloser (und damit leistungsloser)
Betriebszustand erreichen läßt. Die Außenbeschaltung dieser An
triebsvariante ist identisch mit derjenigen des Motorantriebs
gemäß Fig. 5, wobei die Abschalt- und Zuschaltvorgänge zwangs
läufig ebenfalls identisch ablaufen.
In Fig. 8 ist die Innenbeschaltung des Antriebs 11 gemäß Fig. 7
gezeigt, wobei eine Auslösespule 100, die via Leitung 102 mit
dem Fernsignaleingang 14 "AUS" und via Leitung 103 mit dem
Nulleiteranschluß 13 verbunden ist, beim Anliegen eines Ab
schaltsignals im TSU 20 die Verklinkung aufhebt und die Last
schalter 30, 30′, 30′′ in die Stellung "AUS" überführt. Umge
kehrt wird beim Anliegen eines Zuschaltsignals im TSU 20 und
nach Betätigen des Inbetriebsetzungstasters 33 das Zuschaltsig
nal via Fernsignaleingang 15 und Leitung 104 einer Einschalt
spule 101, die via Leitung 105 mit dem Nulleiteranschluß 13
verbunden ist, aufgeprägt, welche daraufhin die Leistungsschal
ter 30, 30′, 30′′ in die Stellung "EIN" überführt und mechanisch
verklinkt.
In Fig. 9 ist das Schaltschema einer Sicherheitsmeldeschaltung
angegeben, welche unberechtigte Eingriffe des EVU-Kunden in die
Vorrichtung an die EVU-Zentrale weitermeldet.
Sie kann normalerweise jeweils in die alternativen Ausgestal
tungen gemäß den Fig. 1 bis 4 integriert sein, wobei der TSU 20
zusätzlich einen Ruhestromausgang 26, einen Ruhestromeingang 26a
sowie die benötigte interne Signalverarbeitungslogik aufzuwei
sen hat. Die Sicherheitsmeldeschaltung besteht in ihrer ein
fachsten Ausgestaltung aus einem Sicherheitsmeldeschalter 60,
der sich im Gehäuse der erfindungsgemäßen Vorrichtung zwischen
Grundplatte und Gehäusedeckel befindet. Aus dem Ruhestromaus
gang 26 des TSU 20 wird via Leitung 61 ein Niederspannungsruhe
strom an den Sicherheitsmeldeschalter 60 geführt, wobei in
Stellung "EIN" desselben via Leitung 62 eine Rückmeldung über
den Ruhestromeingang 26a an den TSU 20 erfolgt. Beim Öffnen des
Gehäuses wird der Schalter 60 in die Stellung "AUS" überführt,
und das hierdurch verursachte Signal via TSU 20 an die EVU-Zen
trale gemeldet.
In Fig. 10 ist das Schaltschema einer Kurzschlußerkennung ge
zeigt, welche wahlweise bei den Ausgestaltungen gemäß den Fig.
1 bis 8 in Serie mit den Leistungsschaltern 30, 30′, 30′′ ge
schaltet und mechanisch an den Trennschalter 10 gekoppelt sein
kann. Sie besteht aus einem thermischen Überstromrelais in
Kombination mit einem elektromagnetischen Schnellauslöser für
den Kurzschlußfall.
Während TNA 27 und TSS 26 von der Post in genormter Ausführung
zur Verfügung gestellt werden, sind TEMEX-Schnittstellenumset
zer 20 in großer Vielfalt von industriellen Anbietern, abge
stimmt auf das jeweilige TEMEX-Anschlußgerät, erhältlich. Wenn
gleich diese kommerziell erhältlichen TSU 20 für die erfin
dungsgemäße ferngesteuerte Schaltvorrichtung geeignet sind,
wird vorzugsweise ein anwendungsspezifischer integrierter
Schaltkreis ("ASIC") eingesetzt.
Als Bereitschaftsleuchte 40 und Signalleuchte 41 können Glimm
lampen eingesetzt werden. Bevorzugt sind jedoch aufgrund ihrer
höheren Lebensdauer Leuchtdioden (LED), die vorzugsweise im
Leuchtdiodengehäuse integriert einen Gleichrichter und einen
Vorwiderstand bzw. einen Vorschaltkondensator enthalten, um
direkt an 220 V-Wechselspannung angeschlossen werden zu können.
Die Bauelemente 10, 11, 30-33, 40-42 sind vorzugsweise in einem
gemeinsamen Gehäuse integriert. Dieses Gehäuse ist besonders
bevorzugt ein DIN-Normgehäuse, das insbesondere direkt am
Elektrizitätszähler des EVU-Kunden angebracht und plombiert
wird, um einen unberechtigten Zugriff des Kunden zu verhindern.
Gleichzeitig ist durch Verwendung dieses DIN-Gehäuses die Mon
tage an allen gängigen Elektrizitätszählern in Normschränken
und Verteilung gewährleistet, womit sich eine vereinfachte An
bringung gegenüber einer externen Anordnung in kundeneigenen
Unterverteilungen ergibt.
Claims (15)
1. Schaltvorrichtung zum ferngesteuerten Ab- oder Zuschalten
von elektrischen Niederspannungs-Anlagen sowie zum Fernüber
wachen ihres Schaltzustandes mittels des öffentlichen Fern
meldenetzes über ein Frequenz-Multiplex-Verfahren,
gekennzeichnet durch
einen Trennschalter (10), der mindestens folgende Bauteile
umfaßt:
- - mindestens einen Leistungsschalter (30);
- - mindestens einen Rückmeldungsschalter (31);
- - einen Antrieb (11) zum synchronen Betätigen der Schalter (30, 31);
- - mindestens einen Netzspannungsanschluß (13) für den Antrieb;
- - mindestens einen Fernsignaleingang (15) zum Empfang eines Fernsteuersignals zum Steuern des Antriebs (11); und
- - mindestens einen Inbetriebsetzungstaster (33);
wobei der Antrieb (11) so eingerichtet ist, daß dieser den
Trennschalter (10) schließt, falls ein Zuschaltsignal am
Fernsignaleingang (15) anliegt und der Inbetriebsetzungs
taster (33) betätigt worden ist und den Trennschalter (10)
öffnet, falls ein Abschaltsignal an einem Fernsignalein
gang (14, 15) anliegt; und
wobei der Rückmeldungsschalter (31) zur Übertragung eines Rückmeldesignals an den Sender des Fernsteuersignals dient.
wobei der Rückmeldungsschalter (31) zur Übertragung eines Rückmeldesignals an den Sender des Fernsteuersignals dient.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Antrieb (11) ein Fernauslöser dient.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Antrieb (11) ein Leistungsschütz dient.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Antrieb (11) ein Stromstoßschalter dient.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Antrieb (11) ein Schrittschaltmotor dient.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Antrieb (11) ein verklinktes Schütz dient.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Anzeigeeinrichtung (40) zum Anzeigen, ob am Inbetrieb
setzungstaster (33) ein Signal anliegt, gemäß dem der Trennschal
ter (10) einschaltbar ist, vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein vom Antrieb (11) synchron zum Trennschalter (10) be
tätigter Signalschalter (32) vorgesehen ist, der eine Anzeige
einrichtung (41) zum Anzeigen des Schaltzustands des Trenn
schalters (10) betätigt.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schnittstellenumsetzer (20) vorgesehen ist, welcher ein
Normbefehlsignal auf die spezifischen Anforderungen des Antriebs
(11) anpaßt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schnittstellenumsetzer (20) mindestens einen Rückmeldungseingang (24) enthält, dem ein Rückmeldungssig nal über den Schaltzustand des Trennschalters (10) über den Rückmeldungsschalter (31) aufgeprägt wird, und
daß der Schnittstellenumsetzer (20) derart eingerichtet ist, daß er das Rückmeldesignal in ein Normmeldesignal um setzt.
daß der Schnittstellenumsetzer (20) mindestens einen Rückmeldungseingang (24) enthält, dem ein Rückmeldungssig nal über den Schaltzustand des Trennschalters (10) über den Rückmeldungsschalter (31) aufgeprägt wird, und
daß der Schnittstellenumsetzer (20) derart eingerichtet ist, daß er das Rückmeldesignal in ein Normmeldesignal um setzt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schnittstellenumsetzer (20) als anwendungsspezifische
integrierte Schaltung ausgeführt ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennschalter (10) zusammen mit dem Antrieb (11), den
Schaltern (30 bis 32), dem Inbetriebsetzungstaster (33), den
Anzeigeeinrichtungen (40, 41) sowie einer Sicherung (42) in
einem gemeinsamen Gehäuse integriert ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Sicherheitsmeldeschalter (60) im Gehäuse der Vor
richtung, bestehend aus einer Grundplatte und einem Gehäuse
deckel, zwischen der Grundplatte und dem Gehäusedeckel ange
bracht ist, wobei bei Öffnung des Gehäusedeckels ein Meldesig
nal via Schnittstellenumsetzer (20) abgesetzt wird.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine in Serie mit dem Leistungsschalter (30) geschaltete
Kurzschlußerkennung vorgesehen ist, welche mechanisch an den
Trennschalter (10) angekoppelt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3926644A DE3926644A1 (de) | 1989-08-11 | 1989-08-11 | Ferngesteuerte schaltvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3926644A DE3926644A1 (de) | 1989-08-11 | 1989-08-11 | Ferngesteuerte schaltvorrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3926644A1 DE3926644A1 (de) | 1991-02-14 |
DE3926644C2 true DE3926644C2 (de) | 1991-11-07 |
Family
ID=6386988
Family Applications (1)
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DE3926644A Granted DE3926644A1 (de) | 1989-08-11 | 1989-08-11 | Ferngesteuerte schaltvorrichtung |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4223596A1 (de) * | 1992-07-17 | 1992-12-03 | Rutenbeck Wilhelm Gmbh & Co | Schaltungsanordnung zur telefonischen fernabfrage und fernsteuerung von schaltzustaenden und schaltfunktionen von elektrischen funktionsteilen |
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DE102021210815A1 (de) | 2021-09-28 | 2023-03-30 | Siemens Aktiengesellschaft | Schutzschaltgerät |
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-
1989
- 1989-08-11 DE DE3926644A patent/DE3926644A1/de active Granted
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Also Published As
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---|---|
DE3926644A1 (de) | 1991-02-14 |
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