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Die
Erfindung betrifft einen mehrpoligen Leistungsschalter in einem
Gehäuse umfassend eine Unterbrechereinrichtung zum Verbinden
mit oder Trennen von einer eine Niederspannungsschaltanlage versorgenden
Stromquelle, eine Auslöseeinrichtung zum Trennen der Niederspannungsschaltanlage bei Überlast,
eine Stromerfassungseinrichtung zur Erfassung der die Niederspannungsschaltanlage versorgenden
Leiterströme, eine vorzugsweise elektronische Steuereinrichtung
zur Verarbeitung der erfassten Leiterströme und zur Generierung
mindestens von Auslösesignalen an die Auslöseinrichtung.
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Das
Abschaltvermögen und die Ausschaltzeit eines Leistungsschalters
bei Auftreten eines Überstroms, eines Kurzschlusses oder
eines Störlichtbogens hängen von verschiedenen
Parametern ab. Der Ausschaltvorgang setzt sich zusammen aus der
Auslösezeit, der Eigenzeit und der Ausschaltzeit. Die Auslösezeit
ist die Zeit vom Eintreten der die Auslösung verursachenden
Größe bis zum Einleiten des Auslösevorgangs,
zum Beispiel dem Entklinken eines Schaltschlosses. Es schließt
sich die Eigenzeit des Schalters an, die durch die dynamischen Vorgänge
der sich bewegenden und öffnenden Kontakte des Schalters
bedingt sind. Bei einem Schalter für den höheren
Leistungsbereich (Nennstrom bis 100 kA) rechnet man mit Ausschaltzeiten
von 50 bis 65 msec. Es sind Leistungsschalter mit elektronischen
Auslöseeinrichtungen bekannt (zum Beispiel
DE 19743997 A1 ), mit denen
die funktionelle Gestaltung der Schutzbedingungen für eine
Schaltanlage variabel einstellbar ist. Die Ausschaltzeiten werden
jedoch durch die elektronische Einrichtung nicht verringert.
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Im
Falle des Auftretens eines Störlichtbogens in einer elektrischen
Anlage können schwere Personen- und/oder Sachschäden
entstehen, die es gilt, solche Schäden möglichst
zu begrenzen, wenn nicht auszuschalten. Zur Vermeidung der Schäden sind
verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen worden, von denen
die Abschaltung (das Löschen) des Störlichtbogens
in kürzerer Zeit als die Ausschaltzeit des Einspeiseschalters
die optimale Lösung ist. Zur Erfassung von Störlichtbögen
sind Stromwandler notwendig, die einer Schaltanlageninstallation
hinzugefügt werden müssen. Dadurch werden Platz
und Kosten beansprucht. Weiterhin müssen zum Löschen
eines Störlichtbogens aufwändige Einrichtungen
installiert werden. Der zusätzliche Aufwand für Störlichtbogen-Löscheinrichtungen
ist nicht immer wirtschaftlich vertretbar.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, einen Leistungsschalter mit einer
Anordnung zu ergänzen, die dazu führt, seine Ausschaltzeit
zu verringern.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst, während
den abhängigen Ansprüchen vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung zu entnehmen sind.
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Der
Kern der Erfindung ist, dass der Leistungsschalter von einer auf
einen in der Niederspannungsschaltanlage entstehenden Störlichtbogen
reagierenden Überstromauswerteeinrichtung (Lichtbogenüberwachungssystem)
ansteuerbar ist, und ein von dem Lichtbogenüberwachungssystem
eintreffendes Überstromsignal mit dem Auslösesignal
der Steuereinrichtung über eine erste Bewertungseinrichtung
zur Bewertung der Stärke des vom Störlichtbogen
herrührenden Überstroms verknüpft wird,
und die Auslöseeinrichtung des Leistungsschalters bei Ausgabe
eines Abschaltimpulses nur angesteuert wird, wenn das Signal der
Stromerfassungseinrichtung oberhalb einer voreinstellbaren Schwelle
liegt. Beim Auftreten des Lichtblitzes des Störlichtbogens und
mit dem schnellen Anstieg des auf den Lichtbogen beruhenden Fehlerstroms
wird ein Schaltsignal von der Störlichtbogenerfassungs-
und Auswerteeinheit direkt an den Auslöser des Leistungsschalters gegeben,
der damit zum Öffnen der Kontakte veranlasst wird.
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Der
Vorteil der Erfindung liegt im Wesentlichen darin, dass durch die
unmittelbare Ansteuerung der Steuereinrichtung des Leistungsschalters
der Auslösemechanismus früher (und damit schneller) aktiviert
wird, als bei der Aktivierung durch die geräteinternen
Stromerfassungsmittel des Leistungsschalters. Mit der Erfindung
gelingt die Integration der Auswertung von störlichtbogenrelevanten
Daten und die Nutzung der ohnehin im Leistungsschalter vorhandenen
Stromwandler, verbunden mit der Reduzierung der Abschaltzeiten beim
Störlichtbogenschutz ohne Einsatz eines möglicherweise
einsetzbaren Lichtbogenlöschgeräts.
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Der
Abschaltbefehl für den Leistungsschalter wird in der Leistungsschalterelektronik
selbst generiert und wirkt unmittelbar auf die Magnetspule der elektronischen
Auslöseeinrichtung. Durch die direkte Beeinflussung der
Auslösung kann die Abschaltzeit deutlich verkürzt
werden. Die Relaiseigenzeit sowie die Auslösekette mittels
Arbeitsstromauslöser summieren sich bei bekannten Leistungsschaltern
auf Abschaltzeiten von ca. 65 ms. Mit der vorgelegten Lösung
kann diese um 20 bis 30 ms vermindert werden, was eine Reduzierung
um ca. 50% bedeutet.
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Mit
der Erfindung stellen sich deutliche Kostenvorteile ein. Es kann
ein modular strukturierter Störlichtbogenschutz aufgebaut
werden. Durch den Einsatz von erfindungsgemäßen
Leistungsschaltern sollten Störlichtbogenschutzsysteme
zu einer stärkeren Verbreitung kommen können.
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Bei
Störlichtbogenschutzsystemen wird in der Regel neben der
Detektion der Lichterscheinung eine zweite physikalische Größe
erfasst. Diese ist in der Regel die Stromstärke. Für
deren Erfassung sind Stromwandler erforderlich, die Raum in Anspruch nehmen
und zusätzliche Kosten verursachen. Für die vorliegende
Erfindung werden die im Leistungsschalter bereits vorhandenen Stromwandler
genutzt, die zuvor nur für die Leistungsschalterauslösung
gebraucht wurden.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungen der Erfindungen haben folgende
Merkmale, wobei diese einzeln oder in Kombination miteinander einsetzbar sind.
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Vorzugsweise
sollte die Schwelle der ersten Bewertungseinrichtung auf das Doppelte
des Nennstroms eingestellt sein. Für bestimmte Aufbauten
der Schaltanlage, die beispielsweise durch hohe Impedanzen der Leiterzüge
gekennzeichnet sind, würde man die Schwelle erniedrigen.
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Die
Stromerfassungseinrichtung des Leistungsschalters besteht aus üblichen,
dem Fachmann bekannten Mitteln, wobei typischerweise Rogowski-Spulen
zum Einsatz kommen können.
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Das
Lichtbogenüberwachungssystem umfasst mindestens einen Störlichtbogensensor,
dessen Ausgangssignal über mindestens eine Überwachungsleitung
an die Steuereinrichtung übermittelbar ist.
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Störlichtbogensensoren
erfassen physikalische Effekte, die beim Entstehen von Störlichtbögen auftreten.
Vorzugsweise werden die Lichterscheinungen des Störlichtbogens
detektiert, so dass vornehmlich optische Erfassungsmittel vorgeschlagen
werden (nämlich Photodioden und/oder Lichtwellenleiter). Zwischen
der erwähnten Überwachungsleitung und der Steuereinrichtung
des Leistungsschalters kann ein elektronisches Interface-Modul zwischengeschaltet
sein. Das Interface-Modul vereinigt Zugänge von Überwachungsleitungen
(die vorzugsweise über Stecker mit dem Interface-Modul
verbindbar sind) und mindestens eine Ausgangsleitung zur Steuereinrichtung.
In dem Interface-Modul wird somit die Kommunikation zwischen Störlichtbogenschutzsystem
und Leistungsschalter vermittelt.
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Die
Signale der Störlichtbogensensoren sind optische Signale,
wenn optische Erfassungsmittel eingesetzt werden. Das Interface-Modul
umfasst demzufolge Optokoppler, in denen das Lichtsignal in elektrisches
Signal zur Ansteuerung der Steuereinrichtung des Leistungsschalters
umgesetzt wird. Das Interface-Modul ist somit von der Steuereinrichtung galvanisch
getrennt. Die Überwachungsleitung zur Übermittlung
eines Alarmsignals kann vorzugsweise als elektronischer Bus ausgebildet
sein.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung kann mit einer Einrichtung
kombiniert werden, die beim Auftreten eines Störlichtbogens
zum Kurzschließen von die Leiterströme führenden
Strombahnen aktiviert wird (im folgenden: Kurzschließereinrichtung).
Somit tritt zur Störlichtbogenerfassung und des auf der
Erfassung beruhenden Ausschaltvorgangs des Leistungsschalters die
Möglichkeit hinzu, den Störlichtbogen quasi in
statu nascendi zu beseitigen. Mit einer Kurzschließereinrichtung
wird ein metallischer Kurzschluss erzeugt, der dem Störlichtbogen
in kürzerer Zeit als 2 msec die Energiezufuhr entzieht.
Daher sollte in der Steuereinrichtung ein Signalausgang zur Ansteuerung
einer Kurzschließereinrichtung ausgebildet sein. Mit dieser
Option kann jederzeit die erfindungsgemäße Anordnung
mit einer Kurzschließereinrichtung nachgerüstet
werden.
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Bei
Einsatz der erwähnten Kurzschließereinrichtung
sollte der Steuereinrichtung eine zweite Bewertungseinrichtung zur
Bewertung des Störlichtbogenüberstroms zugeordnet
werden. Hierbei sollte die voreinstellbare Schwelle der zweiten
Bewertungseinrichtung oberhalb der Schwelle der ersten Bewertungseinrichtung
liegen und die Auslöseeinrichtung bei Ausgabe eines Abschaltimpulses
nur angesteuert werden, wenn das Signal der Stromerfassungseinrichtung
oberhalb der Schwelle der zweiten Bewertungseinrichtung liegt. Vorzugsweise
sollte die Schwelle der zweiten Bewertungseinrichtung bei dem 4-fachen
des Nennstroms eingestellt sein. Es gibt quasi zwei Störlichtbogenschutz-Niveaus.
Mit diesen Maßnahmen wird bei geringen Störlichtbogenströmen
die Kurzschließereinrichtung nicht aktiviert, da durch
die einstellbaren Schwellwerte zunächst nur der Leistungsschalter
geschaltet wird. Erst bei höheren Störlichtbogenströmen
kommt es zu einer nahezu unverzögerten Auslösung
der Kurzschließereinrichtung.
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Der
detaillierte Aufbau von Elementen der Lichtbogenerfassung und der
Kurzschließereinrichtung kann vom Fachmann nach Belieben
gestaltet werden. Vorteilhaft ist der Einsatz eines schon erwähnten
elektronischen Interface-Moduls, über welches die Kurzschließereinrichtung
mit einem Betätigungssignal angesteuert wird. Wie schon
angedeutet, ist das Interface-Modul das Kommunikationsglied zwischen
Leistungsschalter und Störlichtbogenerfassungs- und -schutzsystem.
In dem Interface-Modul kann auch festgelegt werden, dass die Kurzschließereinrichtung
nur angesteuert wird, wenn ein Störlichtbogen in einem
vorwählbaren Kompartment der Niederspannungsschaltanlage
auftritt. Wodurch die Störlichtbogen-Abschaltung (durch
die Kurzschließereinrichtung) nur bestimmten Schutzzonen
der Schaltanlage zugeordnet werden kann (wird noch näher
ausgeführt). Damit ist das Störlichtbogenschutzsystem
an unterschiedliche Schaltanlagen anpassbar und somit ohne spätere Änderungen
erweiterbar.
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In
Art einer vereinfachten Ausführung kann auf ein Interface-Modul
verzichtet werden, wenn die Einspeisung des Lichtbogenerfassungssignals
(über eine opto-elektronische Schnittstelle) direkt an
die Elektronik des Leistungsschalters erfolgt. In einem solchen
Fall lässt sich der mindestens eine Lichtsensor direkt
an einen Eingang am Leistungsschalter anschließen.
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Die
Kurzschließereinrichtung zur Herstellung eines Kurzschlusses
sollte auf der Lastseite (also hinter dem Leistungsschalter) zwischen
den Stromschienen der Lastseite angeordnet sein. Es kann jedoch
auch schaltungstechnische Aufbauten geben, wo es günstiger
ist, die Kurzschließereinrichtung auf der Netzseite (also
vor dem Leistungsschalter) anzuordnen. In diesem Fall kommt dem übergeordneten Schutzschalter
die Aufgabe zu, bei einem von der Kurzschließereinrichtung
erzeugten Kurzschluss die gesamte Anlage spannungsfrei zu schalten.
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Der
Leistungsschalter kann eine Sperre gegen das Wiedereinschalten des
Leistungsschalters aufweisen, die nach Auslösen der Schaltfunktion
in der Kurzschließereinrichtung in Funktion tritt. Die Sperrfunktion
kann mechanisch oder elektromechanisch ausgebildet sein. Hiermit
lässt sich sicherstellen, dass erst nach Austausch einer
betätigten Kurzschließereinrichtung gegen eine
funktionsneue Kurzschließereinrichtung und nach Aufheben
der Sperrfunktion die Schaltanlage wieder in Betrieb nehmbar ist.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden,
in den Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen.
Es zeigen
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1:
einen schematischen Aufbau der Erfindung als Schaltungslogik,
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2:
den Aufbau der Schaltungslogik bei Einbeziehung einer Kurzschließereinrichtung,
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3:
die detaillierte Darstellung von 2 und
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4:
eine Ergänzung der Schaltungslogik mit einer Zeitverzögerungseinrichtung.
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Die
Figuren zeigen jeweils den schematischen Aufbau der Erfindung als
Schaltungslogik. Die Elemente der Schaltungsanordnung können
diskrete elektronische Bauteile oder integrierte Elektronikkomponenten
(Mikroprozessoren) sein. Insbesondere kann anstelle eines starren
Hardwareaufbaus, eine programmierbarere, digitale Elektronik (z.
B. in der Ausbildung einer speicherprogrammierbarer Steuerung) eingesetzt
sein. Veränderungen lassen sich dann leicht programmtechnisch
vornehmen.
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Die
Elemente in den Figuren sind Bestandteile eines Leistungsschalters
in einem Gehäuse, soweit nicht die Lichtbogenerfassungseinheit
LBS und die Lichtbogenlöscheinrichtung 12, LBQ
angesprochen sind, die sich außerhalb des Leistungsschalters befinden.
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Wie
jeder Leistungsschalter umfasst der erfindungsgemäße
Aufbau eine Unterbrechereinrichtung zum Verbinden mit oder Trennen
von einer eine Niederspannungsschaltanlage versorgenden Stromquelle,
eine Auslöseeinrichtung 70 zum Trennen der Schaltanlage
bei Überlast, eine Stromerfassungseinrichtung 80 (beispielsweise
Rogowski-Spulen) zur Erfassung der die Niederspannungsschaltanlage versorgenden
Leiterströme L1, L2, L3, und eine Steuereinrichtung zur
Verarbeitung der erfassten Leiterströme der Phasen L1,
L2, L3 und zur Generierung mindestens von Auslösesignalen 183 an
die Auslöseinrichtung 70. Der Auslöseeinrichtung 70 kann
vorzugsweise eine elektronische Auslöseeinrichtung sein,
so dass sich die erfindungsgemäße, als Logikschaltung
ausgebildete Anordnung problemlos integrieren lässt.
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Die
Elemente der Steuereinrichtung sind die Schwellwerteinstellung S1 über
einen Einstellknopf (zugänglich auf der Vorderseite des
Leistungsschalters), die Führung eines Überstromsignals 180 auf
einen ersten Vergleicher 63, bei dem das Stellsignal 182 der
Schwellwerteinstellung S1 eingeht und die Fortleitung des Überstromsignals 183 an
die UND-Verknüpfung 60, wo das elektrische Alarm- oder Überstromsignal 104 aus
der Störlichtbogenerfassung LBS eintrifft. Wenn das Überstromsignal 180 oberhalb
der in der Schwellwerteinstellung S1 eingestellten Schwelle liegt,
wird über die Ansteuerung (Abschaltimpuls) 200 der
Auslösemechanismus 70 des Leistungsschalters angesprochen,
so dass sich die Kontakte öffnen.
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Der
Stellbereich der Schwellwerteinstellung S1 kann Werte von 0,5 bis
6 des Nennstroms IN umfassen. Für
typische Einsätze kann die Einstellung von S1 auf 2 IN vorgenommen werden.
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Die
Lichtbogenerfassungseinheit LBS ist in 2 schematisch
angedeutet, in der auch eine Lichtbogenlöscheinrichtung 12,
LBQ schematisch angedeutet ist.
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In
der 1 ist die Lichtbogenerfassungseinheit LBS detailliert
in ihren Einzelheiten gezeigt. Zum Lichtbogenüberwachungssystem
LBS gehört mindestens ein Störlichtbogensensor 10,
der als Punktsensor (Photodiode) oder Liniensensor (Lichtwellenleiter)
ausgebildet sein kann. Die Lichtbogensensoren können auch über
einen Überwachungsbus zusammengeschlossen sein. Mit Z1,
Z2, Z3 sind Kompartments der elektrischen Schaltanlage angedeutet,
in denen jeweils Störlichtbogensensoren angeordnet sind.
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Mit
der Aufteilung einer Niederspannungsschaltanlage in Kompartments
Z1, Z2, Z3 werden unterschiedliche Funktionseinheiten und Schutzzonen definiert.
Mit unterschiedlichen Unterteilungen (Sammelschienenräume,
Geräteräume, Anschlussräume, jeweils
mit Trennwänden, Abdeckungen oder Geräteumhüllungen)
erreicht man eine Verminderung des Gefährdungspotentials
für das Personal bei Wartungs- und Anschlussarbeiten. Mit
Unterteilungen entstehen jedoch Abschattungen für die Lichtbogensensoren.
Anordnung und Wahl der Lichtbogensensoren (Punkt- oder Liniensensoren)
hängen vom Unterteilungsgrad der Schaltanlage ab. Im elektronischen
Interface-Modul 30 kann eine Wahl- und Zuordnungseinrichtung 38 der
Lichtbogensensoren zu den Kompartments Z1, Z2, Z3 vorgesehen sein.
Je nach Aufbau der von einem Anwender eingerichteten Schaltanlage
kann bei Nachrüsten der Schaltanlage mit Lichtbogensensoren
im Interface-Modul die Art und Empfindlichkeit der Lichtbogenerfassung
durch Setzen von Zonenwahlschaltern 38 berücksichtigt werden.
Die Zonenwahlschaltern können vorzugsweise als DIP-Schalter
ausgebildet sein. Somit ist im Interface-Modul auch festlegbar,
dass die Kurzschließereinrichtung nur angesteuert wird,
wenn ein Störlichtbogen in einem vorwählbaren
Kompartment der Niederspannungsschaltanlage auftritt. Damit wird
die erfindungsge mäße Anordnung flexibel und anpassbar
für Nachrüstungsgeschäfte, ohne dass
im Vorhinein die Anordnung speziell verschaltet werden muss.
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Das
optische Signal 20 eines Störlichtbogens gelangt über
das Interface-Modul 30 über die Leitung 102 an
einen Optokoppler 50, der das optische Signal 102 in
das elektrische Signal 104 umsetzt. Das Interface-Modul 30 kann über
eine 4-Pol-Leitung über einen Ministecker vom Typ RJ45 mit
dem Optokoppler 50 und der Kurzschließer-Schnittstelle 52 verbindbar
sein. Die Kurzschließer-Schnittstelle 52 ist in 3 dargestellt.
Sie hat einen binären Ausgang zur Ansteuerung der Kurzschließereinrichtung 12 über
ein Betätigungssignal 188. Die Kontakte 32, 34, 36, 40 (siehe
auch 3 und 4) können in dem Ministecker
vom Typ RJ45 vereinigt sein.
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Die
Lage und Anordnung der die Leiterströme L1, L2, L3 führenden
Strombahnen ist nicht dargestellt. Die Kurzschließereinrichtung
12,
LBQ sitzt räumlich zwischen den Strombahnen, wie beispielsweise
in der
WO 99/21255
A1 dargestellt.
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In 2 ist
dargestellt, dass der Steuereinrichtung S1, 180, 182, 183, 60 eine
zweite Bewertungseinrichtung S2, 184, 64, 185 zur
Bewertung des Störlichtbogenüberstroms zugeordnet
ist. Hierbei wird die voreinstellbare Schwelle S2 der zweiten Bewertungseinrichtung
S2, 184, 64, 185 höher als die Schwelle
S1 der ersten Bewertungseinrichtung S1, 63, 60 eingestellt.
Der Stellbereich der Schwellwerteinstellung S2 kann Werte vom 2-
bis 10-fachen des Nennstroms IN umfassen.
Typischerweise ist eine Einstellung von S2 doppelt so hoch wie die
Einstellung von S1. Die Auslöseeinrichtung 70 wird
bei Ausgabe eines Abschaltimpulses 200 nur angesteuert, wenn
das Signal 180 der Stromerfassungseinrichtung 80 oberhalb
der Schwelle S2 der zweiten Bewertungseinrichtung liegt.
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Die
Elemente der zweiten Bewertungseinrichtung sind die Schwellwerteinstellung
S2 (mit entsprechendem Einstellknopf), die Abzweigung und Übermittlung
eines Überstromsignals 180 auf einen zweiten Vergleicher 64,
bei dem das Stellsignal 184 der zweiten Schwellwerteinstellung
S2 eingeht und die Fortleitung des Signals 185 sowohl an
die Auslöseeinrichtung (über ODER-Gatter 62,
UND-Verknüpfung 60 und Signal 200) als
auch an die Kurzschließereinrichtung 12 (über
Schnittstelle 52 und Interface-Modul 30).
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Der
Auslösemechanismus 70 des Leistungsschalters wird
nicht angesprochen, wenn das Überstromsignal 180 zwar
oberhalb der in der Schwellwerteinstellung S1 eingestellten Schwelle,
aber unterhalb der Schwelle S2 liegt. Dies wird durch das ODER-Gatter 62 sichergestellt.
Das Überstromsignal 180 wird an die UND-Verknüpfung 60 nur
durchgeschleift, wenn die Bedingung Überstrom (gemäß Signal 180)
größer ist als Schwelle S2 (z. B. S2 = 4 IN).
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In 3 ist
die schematische Darstellung von 2 in Einzelheiten
aufgelöst, die jedoch schon in 1 und deren
Beschreibung angesprochen worden sind.
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In 2 ist
mit Bezugszeichen 51 eine opto-elektronische Schnittstelle
angedeutet, die ebenfalls Bestandteil der Steuereinrichtung des
Leistungsschalters sein kann. Über diese Schnittstelle können
die Erfassungssignale (102), 104) der Lichtbogensensoren
direkt an die Steuereinrichtung übermittelt werden, ohne
dass ein Interface und ein Opto-Koppler (wie beide in 1 gezeichnet)
vorhanden sind.
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Die 4 zeigt
eine Ergänzung der Schaltungslogik mit einer Zeitverzögerungseinrichtung
(66, 67, 193). Schaltende Geräte,
insbesondere Schutzschalter für höhere Leistungen
erzeugen einen Schaltlichtbogen. In den Fällen, in denen
der Leistungsschalter in der Schaltanlage oder in ihrer Nähe angeordnet
ist und der Leistungsschalter räumlich nicht abgeschottet
ist, können die Lichtbogensensoren auch den Schaltlichtbogen
des Leistungsschalters erfassen. Um vorzubeugen, dass der Schaltlichtbogen
beim AUS-Schaltvorgang des Leistungsschalters (besonders unter hoher
oder höchster Stromlast) nicht zur Betätigung
der Kurzschließereinrichtung 12 führt,
wird mit einem elektronischen Zeitverzögerungsglied 67 das
Abschaltsignal 192 für eine kurze Zeit (etwa 2
bis 5 msec) verzögert. In 4 ist eingetragen
ein Abschaltbetätiger (manuelle Betätigungseinrichtung)
ST für das Ausschalten des Leistungsschalters. Das Betätigungssignal 192 wird über
den Leitungsweg 193 über das ODER-Gatter 66 an
den Auslöser 70 gegeben. In einem Fall, in dem
der Leistungsschalter einen besonders hohen Strom führt, der
oberhalb der von Überlast-Stromsteller S3 einstellbaren
Schwelle S3 liegt, gelangt das Schaltsignal 188 daher erst
mit Verzögerung an die Kurzschließereinrichtung.
Die Schwelle S3 der Überlast-Einstellung sollte höher
als die beiden ersten Schwell-Einstellungen (S1 und S2) eingerichtet
sein.
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- 10
- Lichtbogensensor
(Punktsensor, LWL)
- 12
- Kurzschließereinrichtung
(Lichtbogen-Löschgerät LBQ)
- 20
- Erfassungsleitung
(Überwachungsbus)
- 30
- Interface-Modul
- 32
- Buchse
Alarmsignal 102
- 34
- Spannungsversorgungsklemme
(z. B. 24 VDC)
- 36
- Buchse
Massepotential 106
- 38
- Zonenwahlschalter
DIP-Schalter Anlagenonen-Zuordnung (Z1, Z2, Z3)
- 50
- Koppelglied
(Optokoppler)
- 51
- opto-elektronische
Schnittstelle
- 52
- Kurzschließer-Schnittstelle
(mit binärem Ausgang)
- 60
- UND-Verknüpfung
- 62,
62'
- ODER-Gatter
- 63
- erster
Addierer
- 64
- zweiter
Addierer
- 65
- dritter
Addierer
- 66
- ODER-Gatter
- 67
- Zeitverzögerung
- 68
- ODER-Gatter
- 70
- Auslöseeinrichtung
(Erregerspule Elektromagnet)
- 80
- Messumformer;
Messwertaufbereitung; Stromerfassungsmittel (z. B. Rogowski-Spulen)
- 102
- Alarmsignal
(optisch)
- 104
- Alarmsignal
(elektrisch)
- 106
- Massepotential
- 110
- Versorgungsspannung
(z. B. 24 VDC)
- 180
- Überstromsignal
- 182
- Schwellwert
S1
- 183,
183'
- Signal Überstrom über
Schwellwert S1
- 184
- Schwellwert
S2
- 185
- Signal Überstrom über
Schwellwert S2
- 188,
188'
- Schaltbefehl
Kurzschließereinrichtung
- 190
- Überlast-Stellwert
- 191
- Signal Überlast-Stellwert
S3
- 192
- Abschaltsignal
- 193
- Abschaltsignal 192 durchgeschleift
- 200
- Befehl
an Auslöseeinrichtung (Abschaltsignal)
- LBS
- Lichtbogenüberwachungssystem (Überstromauswerteeinrichtung)
- LBQ
- Kurzschließereinrichtung 12
- S1
S2
- erster,
zweiter Schwellwert-Steller
- S3
- Überlast-Steller
- ST
- Abschaltbetätiger
- Z1
Z2
- Unterteilungszonen
Schaltanlage
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19743997
A1 [0002]
- - WO 99/21255 A1 [0037]