DE3925844A1 - Verfahren zur herstellung von durchstroembaren formkoerpern und formmatrix - Google Patents
Verfahren zur herstellung von durchstroembaren formkoerpern und formmatrixInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von durchströmbaren Formkörpern, bei
dem körniges Pulver bzw. Granulat in einen Behälter
gegeben wird, dessen Boden und innere Seitenflächen
den Abmessungen des zu bildenden Grünkörpers ent
sprechen und bei dem der Grünkörper unter Anwendung
eines Preßdruckes geformt und ggf. zur Verfestigung
weiterbehandelt wird.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der
DE-AS 12 54 520, aber auch aus den DE-PS 33 05 529
und DE-PS 33 05 530 bekannt. Nach der zuletzt genann
ten Druckschrift wird das vorbereitete Pulver, bei
spielsweise Elektrographitpulver (Hauptkorngröße
60 µm-80 µm), dessen Körner mit einem Phenolform
aldehydharzbinder umhüllt worden waren, in einen
Formkasten gegeben und ein Stempel aufgesetzt. Der
Formkasten wird dann erhitzt und die erwärmte Pul
vermasse unter Druck zu einem Grünkörper verpreßt,
der nach dem Erkalten entformt wird.
Selbstverständlich ist die Anwendung des bekannten
Verfahrens unabhängig von der Wahl des Materials.
So können durchströmbare Formkörper hergestellt
werden aus Kohlenstoff-, Karbid- oder Metallpulvern,
beispielsweise mit einer Binderhaut umhüllte Graphit-,
Koks-, Karbid- und Oxidpulver. Die weitere Behand
lung des gebildeten Grünkörpers zum endgültigen
Formkörper ist dabei von der Wahl des Materials ab
hängig.
Durchströmbare Formkörper sind einsetzbar, je nach
Wahl des Materials und der Porosität, für unterschied
liche Medien. Sie sind beispielsweise als Heißgas
filter, Durchflußelektroden oder Katalysatorträger
verwendbar. Dabei kommt es, so insbesondere bei Fil
terkörpern, auf Homogenität und Planparallelität
des Formkörpers an. Einen solchen Formkörper herzu
stellen ist jedoch nach dem bekannten Verfahren
nicht reproduzierbar möglich.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu
schaffen, nach dem eine gleichmäßige Verdichtung
des Pulver vor der Verformung des Grünkörpers repro
duzierbar erreicht wird und gute Homogenität der
Formkörper erzielt wird. Das Verfahren soll außerdem
in weiterer Ausbildung die Herstellung von Formkör
pern aus Schichten bzw. Bereichen unterschiedlicher
Porosität reproduzierbar ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ver
fahrensmaßnahmen gemäß Anspruch 1 gelöst. Anstelle
des üblichen Formkastens wird eine aus einem Grund
gefäß und einem auf das Grundgefäß aufsetzbaren
Führungsteil bestehende Formmatrix eingesetzt, die
es erlaubt, eine gleichmäßig verdichtete und exakt
vorgeformte Menge an Pulver - nämlich die in dem
Grundgefäß befindliche - zum Grünkörper zu verpres
sen. Das Innenvolumen, d.h. Grundform und Höhe des
Grundgefäßes ist dabei so bemessen, daß es exakt
die zu verpressende Pulvermenge faßt und zugleich
ermöglicht - durch Abstreifen der Pulvermenge unter
leichtem Druck oberhalb der Oberkante des Grundge
fäßes -, die Pulvermenge, gleichmäßig verdichtet,
auf die gewünschte Menge zu beschränken. Dies kann
beispielsweise dadurch geschehen, daß ein Stab auf
der Oberkante des Grundgefäßes abgerollt wird und
dabei die überschüssige Pulvermenge unter leichtem
Preßdruck abgeschoben wird.
Die weiter ausgestaltete Verfahrensweise gemäß An
spruch 2 dient der Herstellung eines aus Schichten
aus Materialien unterschiedlicher Körnung bestehen
den Formkörpers. Nachdem das Grundgefäß bis zur Ober
kante mit der dafür vorgesehenen Pulvermenge aufge
füllt ist, wird das Zwischenteil, nachdem es auf
das Grundgefäß aufgesetzt worden ist, in der glei
chen Weise bis zur Oberkante aufgefüllt. Im Anschluß
daran wird das Führungsteil aufgesetzt, der Stempel
eingesetzt und beide Schichten gemeinsam durch Pres
sen zum Grünkörper verformt.
Selbstverständlich können mehrere Zwischenteile auf
einandergesetzt und somit ein Formkörper mit mehre
ren Schichten unterschiedlicher Körnung hergestellt
werden.
Eine weitere Verfahrensweise, besteht darin, daß zur
Herstellung eines Formkörpers mit innerhalb einer
senkrecht zur Durchströmrichtung verlaufenden
Schicht liegenden Bereichen unterschiedlicher Kör
nung vor dem Verfüllvorgang in die Formmatrix an
die Stelle der zu unterteilenden Schicht eine seit
liche Begrenzung bildende Trennfolie eingefügt wird,
die ggf. vor dem Preßvorgang herausgenommen wird.
Die Trennfolien können in unterschiedlicher Form
und Höhe in Grundgefäß und Zwischenteil bzw.
Zwischenteile eingelegt und damit Bereiche unter
schiedlicher Form, beispielsweise von ringförmiger
oder segmentförmiger Struktur, gebildet werden.
Eine einfache Formmatrix zur Durchführung des Ver
fahrens gemäß der Erfindung weist die Merkmale des
Anspruchs 4 auf. Eine Formmatrix mit Zwischenteile
entspricht der Ausführungsform gemäß Anspruch 5.
In der Zeichnung sind die Einzelelemente einer Form
matrix mit Zwischenteil im Schnitt dargestellt. Sie
wird im folgenden näher erläutert:
Die Einzelelemente G, Z, F und S sind nur im Längs
schnitt dargestellt. Sie können, was in der Zeich
nung nicht wiedergegeben ist, im Querschnitt unter
schiedliche Formen aufweisen, beispielsweise kreis
förmig, quadratisch oder rechteckig sein.
Der Grundbehälter G dient zur Aufnahme des zu ver
formenden Pulvermaterials. Das Zwischenteil Z dient
der Aufnahme des Materials für die darüberliegende
Schicht des Formkörpers.
Das Führungsteil F wird nach Verfüllen von Grundge
fäß und Zwischenteilen auf das Zwischenteil bzw.
das oberste Zwischenteil aufgesetzt und der mit Ent
lüftungslöchern L versehene Stempel S, dessen Außen
durchmesser dem Innendurchmesser der Elemente pas
send entspricht, in das Führungsteil eingeführt.
Zur Herstellung eines Formkörpers, der - senkrecht
zur Durchströmungsrichtung - in Bereiche mit unter
schiedlicher Körnung aufgeteilt ist, wird vor dem
Verfüllen des Grundbehälters G in diesen eine
Trennfolie (beispielsweise ein Papierstreifen) ein
gelegt, um die Räume für die späteren Bereiche zu
bilden. Diese Räume werden sodann mit den unterschied
lichen Materialien verfüllt, die Trennfolie ggf.
herausgezogen. Die übrigen Verfahrensschritte werden,
wie oben beschrieben, durchgeführt.
Wird beispielsweise eine ringförmige Trennfolie in
das Grundgefäß eingelegt, so kann ein aus einer in
neren Scheibe und einem daran anschließenden äußeren
Ring (mit anderer Körnung) bestehender Formkörper
hergestellt werden.
Die Matritzenteile wurden zunächst mit einem Trenn
mittel besprüht. Sodann wurde das Grundgefäß mit
einem Pulver aus mit Binder umhüllten Kohlenstoff
körnern leicht überfüllt. Die überstehende Pulver
menge wurde durch Hin- und Herrollen eines zylindri
schen Stabes (teilweise) in das Grundgefäß hinein
gedrückt und der Überschuß über den Rand des Grund
gefäßes hinweggeschoben, so daß die Oberfläche der
Pulverfüllung mit der Oberkante des Grundgefäßes
eine Ebene bildete.
Ein Zwischenteil Z wurde auf das Grundgefäß G auf
gesetzt und in gleicher Weise mit einem Pulver,
jedoch anderer Körnung, aufgefüllt.
Nach Aufsetzen des Führungsteils F und Einführen
des Stempels S wurde die Matrix unter einem Preß
druck von 300 mbar auf dem Stempel S bis zur Er
weichungstemperatur des Binders im Trockenschrank
aufgeheizt. Nach dem Erkalten wurde der nunmehr
formstabile Grünkörper entformt, verkokt bzw. einer
weiteren Behandlung unterzogen.
Die Matritzenteile wurden zunächst mit einem Trenn
mittel besprüht. Das Grundgefäß G wurde mit einem
mit Binder umhüllten Elektrographitpulver der Haupt
kornfraktion 60 µm in der gleichen Weise, wie in
Ausführungsbeispiel 1 beschrieben, gefüllt.
Danach wurde ein erstes Zwischenteil Z aufgesetzt
und dieses mit einem mit Binder umhüllten Kupfer
pulver der Kornfraktion < 100 µm aufgefüllt.
Ein zweites Zwischenteil Z wurde aufgesetzt und
mit einem Granulat der Kornfraktion 0,25 bis 0,5 mm
aufgefüllt, das aus mit Binder umhülltem Elektro
graphitpulver hergestellt worden war.
Nach Aufsetzen des Führungsteils F wurde das Gra
nulat mittels des Stempels S bei einem Preßdruck
von 250 mbar bis zur Erweichungstemperatur des
Binders zu einem Formkörper (Grünkörper) verarbei
tet.
Die Matritzenteile wurden zunächst wieder mit einem
Trennmittel besprüht. Das Grundgefäß G wurde in der
gleichen Weise wie in Ausführungsbeispiel 1 be
schrieben mit einem Granulat der Kornfraktion 0,25
bis 0,5 mm gefüllt. Das Granulat war aus einer mit
Binder umhüllten Mischung aus Silicium-, Silicium
carbid- und Kohlenstoff-Pulver hergestellt worden.
Nach dem Auffüllen des Grundgefäßes wurde das
Zwischenteil Z aufgesetzt und dieses sodann mit
einem Granulat der gleichen Zusammensetzung, je
doch der Kornfraktion 1,0 bis 1,5 mm gefüllt.
Nach dem Auffüllen des Zwischenteils wurde des
Führungsteil aufgesetzt und die Granulatschüttung
mittels des Stempels S mit einem Preßdruck von 180 mbar
bei einer Temperatur von 140°C zu einem Form
körper (Grünkörper) verarbeitet.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von durchströmbaren Form
körpern, bei dem körniges Pulver bzw. Granulat in
einen Behälter gegeben wird, dessen Boden und innere
Seitenflächen den Abmessungen des zu bildenden Grün
körpers entsprechen und bei dem der Grünkörper unter
Anwendung eines Preßdruckes geformt und ggf. zur
Verfestigung weiterbehandelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Formmatrix verwendet wird, die ein Grund
gefäß (G), dessen Höhe den Abmessungen des zu bil
denden Grünkörpers unter Berücksichtigung des Preß
vorganges entspricht, und einen auf das Grundgefäß
passend aufsetzbaren Führungskörper (F) aufweist,
dessen innere Seitenflächen an die inneren Seiten
flächen des Grundgefäßes anschließen, und daß das
Grundgefäß bis Oberkante unter Anwendung leichten
Preßdruckes mit Pulver gefüllt wird, wonach der
Führungskörper aufgesetzt wird und in diesen der
passende, mit Entlüftungslöchern versehene Stempel
(S) eingesetzt und der Grünkörper geformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung eines aus Schichten aus Ma
terialien unterschiedlicher Körnung bestehenden Form
körpers zusätzlich wenigstens ein zwischen Grund
gefäß (G) und Führungskörper (F) passend einsetzba
res Zwischenteil (Z) verwendet wird, dessen innere
Seitenflächen an die Seitenflächen des Grundbehäl
ters und des Führungsteils anschließen und dessen
Höhe an die Abmessungen der vorgesehenen Zwischen
schicht unter Berücksichtigung des Preßvorganges
angepaßt ist und daß zunächst das Grundgefäß bis
Oberkante unter leichtem Preßdruck mit Pulver ge
füllt wird, nach Aufsetzen des Zwischenteils dieses
mit dem Pulver mit der unterschiedlichen Körnung
unter leichtem Preßdruck bis Oberkante gefüllt wird
und danach nach Aufsetzen des Führungskörpers und
Einsetzen des Stempels der aus wenigstens zwei Schich
ten bestehende Grünkörper verformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung eines Formkörpers, der Bereiche
unterschiedlicher Körnung innerhalb einer quer zur
Längsachse des Formkörpers liegenden Schicht auf
weist, vor dem Verfüllvorgang in die Formmatrix an
die Stelle der zu unterteilenden Filterschicht eine
eine seitliche Begrenzung bildende Trennfolie ein
gefügt wird, die ggf. vor dem Preßvorgang heraus
genommen wird.
4. Formmatrix zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen Grundbehälter (G), dessen Boden, Seitenflächen
und Höhe den Abmessungen des zu bildenden Grünkör
pers unter Berücksichtigung des Preßvorganges ent
sprechen, und ein Führungsteil (F), das auf den Grund
körper passend aufsetzbar ist und dessen innere Sei
tenflächen an die inneren Seitenflächen des Grund
körpers anschließen und in welches der mit Entlüf
tungslöchern (L) versehene Stempel (S) passend ein
führbar ist.
5. Formmatrix nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
wenigstens ein zwischen Grundbehälter (G) und Füh
rungsteil (F) passend einsetzbares Zwischenteil (Z),
dessen innere Seitenflächen an die Seitenflächen
von Grundbehälter und Führungsteil anschließen und
dessen Höhe an die Abmessungen der vorgesehenen
Zwischenschicht des Formkörpers unter Berücksichti
gung des Preßvorganges angepaßt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925844 DE3925844C2 (de) | 1989-08-04 | 1989-08-04 | Verfahren zur Herstellung von porösen, durchströmbaren, mehrschichtigen Formkörpern und Formmatrize |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925844 DE3925844C2 (de) | 1989-08-04 | 1989-08-04 | Verfahren zur Herstellung von porösen, durchströmbaren, mehrschichtigen Formkörpern und Formmatrize |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3925844A1 true DE3925844A1 (de) | 1991-02-07 |
DE3925844C2 DE3925844C2 (de) | 1993-12-23 |
Family
ID=6386524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893925844 Expired - Fee Related DE3925844C2 (de) | 1989-08-04 | 1989-08-04 | Verfahren zur Herstellung von porösen, durchströmbaren, mehrschichtigen Formkörpern und Formmatrize |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3925844C2 (de) |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3925844C2 (de) | 1993-12-23 |
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Legal Events
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