DE19703032C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung flächiger, einseitig strukturierter keramischer oder pulvermetallurgischer Bauteile - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung flächiger, einseitig strukturierter keramischer oder pulvermetallurgischer BauteileInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Gebiete der Keramik, der Pulvermetallurgie Lind
des Maschinenbaus und betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
flächiger, einseitig strukturierter keramischer oder pulvermetallurgischer Bauteile,
die z. B. als Kühl- oder Führungselemente oder als Substrate für elektronische
Bauelemente usw. angewandt werden können.
Bauteile aus keramischen oder pulvermetallurgischen Werkstoffen werden u. a.
ausgehend von Pulvern nach einer Pulvertechnologie hergestellt. Die
Pulvertechnologie schließt die Formgebung von Pulvern zu einem Grünkörper und
deren anschließende Wärmebehandlung (Entbindern, Sintern) ein. Je nachdem,
welche Anforderungen an die Werkstoffeigenschaften des Bauteils und damit an die
Pulverqualität (Feinheit, Dotierung mit Additiven usw.) gestellt werden, sind
zusätzliche technologische Schritte, wie z. B. eine Mischmahlung notwendig.
Die Formgebung sehr feiner Pulver erfolgt nicht direkt unter Zugrundelegung der
Pulverausgangskörnung, sondern, je nach Fertigungsverfahren, ausgehend von
Granulat, Schlicker oder (thermo)plastischen Formmassen. Diese Zwischenprodukte
werden mit Hilfe unterschiedlicher temporärer Bindemittel (organischer Additive)
hergestellt, die nach der Formgebung, noch vor dem Sinterprozeß, ausgetrieben
werden müssen.
Es ist auch üblich, durch Formgebung Rohformlinge zu fertigen und diese im
geformten, gehärteten, geglühten oder gesinterten Zustand mechanisch zu
bearbeiten.
Welches Formgebungsverfahren für die Fertigung von Bauteilen angewandt wird,
entscheiden technische und wirtschaftliche Grenzen (Jaschinski, W. u. a.
Pulvermetall in Wissenschaft und Praxis, Band 7, VDI-Verlag, Düsseldorf, 1991 S.
33-49). Zunächst einmal ist die Geometrie des Bauteils ausschlaggebend, vor
allem hinsichtlich der technischen Grenzen einzelner Formgebungsverfahren. Aus
wirtschaftlicher Sicht (z. B. Amortisation des Werkzeugs) ist die Stückzahl eine
wichtige Größe.
Flache Bauteile mit einfachen Oberflächenstrukturen werden durch uniaxiales
Trockenpressen hergestellt. Das maximal mögliche Verhältnis von Bauteillänge und
-breite zur Bauteildicke sollte 50 : 1 nicht übersteigen, da die Festigkeit aufgrund
des geringen Bindemittelgehaltes nicht ausreichend ist. Die Strukturen in der
Oberfläche sind hinsichtlich des Tiefen-Flächen-Verhältnisses begrenzt.
Flächige Bauteile mit einer Bauteildicke von 2 mm bis 20 µm werden durch
Foliengießen hergestellt (Heinrich, J.: Folienguß, Technische Keramische
Werkstoffe, Kapitel 3.4.6.0, Deutscher Wirtschaftsdienst). Ein aus Pulver, Binder
und Lösungsmittel bestehender Schlicker wird durch einen einstellbaren Schlitz
ausgegossen und mit einem "doctor blade" über eine exakt definierbare Höhe
abgestrichen. Nach Verdampfen des Lösungsmittels bleibt dank des Binders eine
flexible Folie zurück. Nach dem Entbindern und Sintern erhält man das fertige
Bauteil.
Das Verfahren kann kontinuierlich (Auslaufen des Foliengießschlickers auf ein
bewegliches Stahlband) oder diskontinuierlich (Bewegung des Auslaufbehälters
oberhalb einer fixen ebenen Fläche) betrieben werden.
Die Flexibilität der Grünfolien wird für die Mehrzahl der Applikationen genutzt, indem
aus verschiedenen Werkstoffen, ggf. mit aufgedruckten Zwischenschichten,
Vielschichtverbunde durch Laminieren einzelner Folien hergestellt werden. Auch die
Fertigung von Bauteilen mit komplizierter Oberflächenstruktur wird durch die
Flexibilität möglich. So wird das Einprägen von Strukturen durch Metallmatrizen in
Folien beschrieben (Knitter, R. u. a.: cfi Ber. DKG 71 (1994), 9, S. 549-553).
Der Nachteil des Verfahrens besteht darin, daß die Formgebung aus zwei
Teilschritten besteht. Außerdem ist die Packungsdichte des Pulvers im geformten
Bauteil (d. h. nach Verdampfen des Lösungsmittels) nicht sehr hoch, da für die
erforderliche Flexibilität der Folien ausreichend Bindemittel vorhanden sein muß.
Schließlich ist die Effektivität des Verfahrens durch die Notwendigkeit einer
schonenden Trocknung (Verdampfen des Lösungsmittels) wesentlich eingeschränkt.
Bekannt ist auch die thermoplastische Formgebung unter hohen Drücken, z. B.
Spritzgießen (Haupt, U. Technische Keramische Werkstoffe, Kapitel 3.4.8,0,
Deutscher Wirtschaftsdienst) und unter niedrigen Drücken, z. B. Heißgießen oder
Niedrigdruckspritzgießen (Lenk, R. Technische Keramische Werkstoffe, Kapitel
3.4.8.1, Deutscher Wirtschaftsdienst). In letzterem Fall wird eine thermoplastisch
gebundene, und damit bei höheren Temperaturen fließfähige Masse in eine
geschlossenen Metallform gedrückt. Nach Erkalten der Masse und Öffnen des
Werkzeuges wird ein gut handhabbares Bauteil mit komplexer Geometrie erhalten,
das vor dem Sintern entbindert werden muß.
In der DE 15 33 035 AS ist ein Verfahren beschrieben, in dem Metall- oder
Metalloxidpulver mit Paraffinen und Wachsen vermischt und unter einem geringen
Druck von 0,05-0,4 MPa geformt werden, anschließend das Bindemittel entfernt
und der Formkörper gesintert wird.
Für die Herstellung flächiger, dünner Bauteile sind diese Verfahren trotz der
denkbaren Vorteile bei einer Serienfertigung nicht geeignet, weil wegen der
geometrisch bedingten langen Fließwege durch sehr enge Kanäle ein vorzeitiges
Erstarren der Masse im Werkzeug nicht zu verhindern ist. Beim Spritzgießen mit
hohen Spritzdrücken ist es außerdem schwierig, den erforderlichen hohen
Zuhaltedruck für das Schließen des Werkzeuges aufzubringen.
Das Schlickergießen in Gips besitzt Grenzen hinsichtlich der möglichen
Kompliziertheit der Oberflächenstrukturierung, der Entformbarkeit, der
Formkörperfestigkeit und der Wirtschaftlichkeit bei großen Stückzahlen.
Der Nachteil aller bekannten Verfahren besteht darin, daß mit den
Formgebungsverfahren nach der Pulvertechnologie nicht genügend dünne flächige
Bauteile (Bauteillänge und -breite zur Bauteildicke maximal 50 : 1) herstellbar sind,
und daß mit dem Foliengießverfahren nicht genügend dicke flächige Bauteile
(maximal 2 mm dicke Bauteile) herstellbar sind.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren besteht darin, daß entweder zur
Strukturierung einer Bauteilseite ein zweiter technologischer Schritt erforderlich ist,
oder die Packungsdichte des keramischen oder metallurgischen Pulvers im Bauteil
gering ist, und damit die elektrischen, mechanischen und anderen Eigenschaften
des Bauteils relativ schlecht sind.
Es sind weiterhin Verfahren bekannt, nach denen Formkörper mittels einer
freiformenden Bauteilfertigung durch lokale Materialverfestigung hergestellt werden
können (Rapid Prototyping). Bei dieser generativen Fertigung wird die Geometrie
des Bauteiles dreidimensional beschrieben. Das erhaltene 3D-Bild wird in einer
Dimension (in der Regel ist es die Höhe) in einzelne Scheiben zerlegt. Das Bauteil
wird nun aufgebaut, indem Scheibe für Scheibe das Material innerhalb der
Bauteilkontur verfestigt wird.
Die einzelnen generativen Fertigungsverfahren beruhen auf der lokalen Aushärtung
von Polymeren (Stereolithographie STL, Solid Ground Curing SGC), dem lokalen
Versintern von Pulvern (Selektives Laser Sintern SLS, Lasergenerieren), dem
schichtweisen Auftrag von verflüssigtem Material (Fused Deposition Modelling
FDM), oder der lokalen Bindung von Pulvern durch einen Binder (Three Dimensional
Printing TDP).
Die Rapid Prototyping Verfahren werden gegenwärtig vorrangig zur Herstellung von
Mustern aus Kunststoffen oder Wachsen angewandt. Die parallel entwickelten
Folgetechnologien ermöglichen die Herstellung von Duplikaten aus Prototypen,
oder die Herstellung von metallischen Prototypen.
Eine dieser Rapid Prototyping Verfahren ist das Vakuumgießen (Kistenmacher D.,
Int. Konf. 29.-30.9.1994 TU Dresden, JP 63191608 A, JP 03150115 A). Beim
Vakuumgießen wird ein Urmodell im Vakuum mit Silicon umgossen, das danach
über initiierte Vernetzungsprozesse aushärtet. Um das Modell nach dem Aushärten
entformen zu können, wird vor dem Abgießen die Formteilung markiert. Nachdem
die Form aufgeschnitten und das Modell entnommen worden ist, können je nach
Komplexität des Modells zwischen 25 und 30 Abgüsse erstellt werden. In der
Siliconform können Wachse und verschiedene Gießharze abgegossen werden. Das
Verfahren eignet sich besonders für filigrane und komplexe Modelle, die auch
Hinterschneidungen aufweisen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
anzugeben, mit der flächige, einseitig strukturierte keramische und
pulvermetallurgische Bauteile mit einer Bauteildicke von auch ≧ 2 mm
wirtschaftlicher hergestellt werden können, wobei die Strukturierung einer
Bauteiloberfläche während der Formgebung erfolgt und eine hohe Packungsdichte
des keramischen oder metallurgischen Pulvers erreicht wird.
Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des Anspruchs 1. Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich flächige, einseitig
strukturierte keramische oder pulvermetallurgische Bauteile in einem
technologischen Schritt herzustellen. Die Packungsdichte des keramischen oder
metallischen Pulvers ist wesentlich höher als bei einer aus diesen Materialien
hergestellten Folie. Weiterhin können wesentlich dickere flächige Bauteile
hergestellt werden, als es mit Foliengießverfahren möglich wäre.
Im Vergleich zu herkömmlichen pulvertechnologischen Formgebungsverfahren für
flächige keramische oder pulvermetallurgische Bauteile können nunmehr wesentlich
dünnere Bauteile hergestellt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren schließt damit eine Lücke bei der Herstellung von
flächigen, einseitig strukturierten keramischen oder pulvermetallurgischen Bauteilen,
indem ein Dickenbereich der flächigen Bauteile erfaßt wird, der mit den keramischen
und metallischen Formgebungsverfahren nicht mehr und mit den
Foliengießverfahren noch nicht erreicht wird.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind, daß es einfach
automatisierbar ist und sich durch eine hohe Wirtschaftlichkeit für die Fertigung
großer Stückzahlen flächiger, einseitig strukturierter keramischer oder
pulvermetallurgischer Bauteile auszeichnet.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß für die Formgebung von
thermoplastischen Massen mit einem bestimmten Viskositätsbereich keine Drücke
größer dem atmospärischen Druck notwendig sind, sondern daß ein Fließen und
damit Füllen der Form bereits durch geringe Druckdifferenzen, wie sie bei der
Herstellung eines Vakuums auftreten, möglich ist.
Natürlich ist der Einsatz von Druck zum Füllen der Formen im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens möglich. Dabei wird der thermoplastische Schlicker
unter einem Druck von beispielsweise 10 MPa in die Form eingebracht. Entweder
vor, während des Füllens oder danach wird dann die Form evakuiert.
Ausgesprochen filigrane Bauteile im 10-tel Milimeterbereich sind durch das
erfindungsgemäße Verfahren fehlerfrei herstellbar, insbesondere fehlerfrei
ausformbar.
Die erfindungsgemäß hergestellten Bauteile weisen den besonderen Vorteil auf, daß
ihre geometrische Außenkontur bereits nach der Formgebung vollständig gegeben
ist.
Es ist weiterhin vorteilhaft, daß die eingesetzten Formen mehrfach verwendet
werden können.
Die Viskosität des eingesetzten thermoplastischen Schlickers muß ≦ 4,0 Pa.s sein,
damit der thermoplastische Schlicker durch die sich bei der Herstellung des
Vakuums ergebenden maximalen Druckdifferenzen von bis zu 0,1 MPa fließfähig
bleibt. Die Viskosität des thermoplastischen Schlickers darf wiederum nicht ≦ 0,05
Pa.s sein, da sonst durch die Dichteunterschiede von Keramik- und
Pulvermetallteilchen und Binderbestandteilen eine Entmischung auftritt. Die Gefahr
der Entmischungen hängt von der Dichte der Feststoffteilchen und ihrer
Teilchengröße ab. Dabei gilt, je größer die Dichte und die Größe der
Feststoffteilchen ist, um so größer ist die Gefahr von Entmischungen.
Die Formgebung wird erfindungsgemäß bei einer Temperatur zwischen 40 und 180°C
durchgeführt. Bei Temperaturen unter 40°C ist der thermoplastische Schlicker
nicht fließfähig, bei Temperaturen über 180°C verdampfen die thermoplastischen
Binderanteile.
Es ist vorteilhaft, wenn die Form vor dem Einbringen des thermoplastischen
Schlickers beheizt und nach dem Einbringen des thermoplastischen Schlickers
gekühlt wird.
Das Vakuum beträgt zwischen ≧ 5 Pa und ≦ 0,09 MPa. Bei zu geringem Vakuum ist
die sich ergebende Druckdifferenz zu gering, um ein Fließen des thermoplastischen
Schlickers in die Form zu ermöglichen. Bei zu hohem Vakuum kommt es bei der
Verarbeitungstemperatur zum Verdampfen von Binderbestandteilen, wodurch das
Feststoff/Binder-Verhältnis geändert wird und der thermoplastische Schlicker sein
Fließverhalten ändert.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Form lichtdurchlässig oder lichtdurchscheinend
ist. Dadurch kann beim Formgebungsprozess eine optische Kontrolle durchgeführt
werden.
Es ist auch vorteilhaft, wenn die Formgebung unter einer Kontrolle des
Einfüllvolumens (-gewichtes) der thermoplastischen Masse stattfindet.
Beide Kontrollen führen zu einer Qualitätsverbesserung.
Im weiteren wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert
Fig. 1 stellt dabei einen schematischen Aufbau der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dar.
800 g eines sinterfähigen PZT-Pulvers werden mit 125 g Paraffin und 25 g
Stearinsäure in einem beheizten Rührergefäß bei 80°C zu einem homogenen
thermoplastischen Schlicker 2 verarbeitet. Der Schlicker 2 wird entlüftet und in einen
beheizten Vorratsbehälter 1 gefüllt. Der Vorratsbehälter 1 besitzt eine schlitzartige
Öffnung, durch die der Schlicker 2 durch sein Eigengewicht hinausläuft. Ein
unterhalb des Vorratsbehälters 1 angeordnetes endloses Transportband 3 ist mit
flachen, flexiblen Kunststofformen 4 mit der Negativstrukturierung der
Bauteiloberfläche versehen und bewegt sich relativ zum Vorratsbehälter 1. Die
flexiblen Kunststofformen sind evakuierbar. Anschließend werden die vorher
erwärmten Kunststofformen 4 mit Schlicker 2 gefüllt, Der Schlicker 2 weist beim
Einfüllen eine Temperatur von 90°C auf und hat dabei eine Viskosität von 1 Pa.s.
Nach dem Einfüllen des Schlickers 2 werden die Kunststofformen 4 bei einer
Temperatur von 90°C einem Vakuum von 0,01 MPa ausgesetzt. Nach dem Erkalten
des Schlickers 2 in der Kunststofform 4, was durch gezielte Wärmeabfuhr erfolgt,
werden die keramischen Formkörper 5 aus der Kunststofform 4 entnommen. Die
Formkörper 5 werden anschließend bei ca. 300°C entbindert und danach bei 1250°C
an Luft gesintert.
Die geleerten Kunststofformen 4 werden mit dem Endlosband 3 weitertransportiert
und vor dem Passieren des Vorratsbehälters 1 durch Wärmezufuhr erwärmt.
Der Vorratsbehälter 1 kann auch mit Druck beaufschlagt werden, um ein definiertes
Auslaufen oder Herausdrücken des thermoplastischen Schlickers 2 zu ermöglichen.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung flächiger, einseitig strukturierter keramischer oder
pulvermetallurgischer Bauteile bei dem ein keramisches oder metallisches Pulver mit
einem thermoplastischen Binder und weiteren an sich bekannten Stoffen zu einem
thermoplastischen Schlicker (2) verarbeitet wird und dieser thermoplastische und in
an sich bekannter Art und Weise entlüftete Schlicker (2) aus einer schlitzartigen
Öffnung eines beheizten Behälters (1) herausläuft oder herausgedrückt wird, wobei
die Entlüftung des Schlickers (2) vor dem Einbringen in den beheizten Behälter (1)
oder in dem beheizten Behälter (1) erfolgt und die Temperatur des Schlickers (2)
unterhalb der Verdampfungstemperatur des thermoplastischen Binders eingestellt
wird, dieser Schlicker (2) in eine oder mehrere Formen (4) mit der
Negativstrukturierung der Oberfläche der zu formenden Bauteile läuft oder gedrückt
wird und nach dem Erkalten des thermoplastischen Schlickers (2) das oder die
Formkörper (5) aus der Form (4) entfernt, das thermoplastische Bindemittel in an
sich bekannter Art und Weise ausgetrieben und der oder die Formkörper (5)
gesintert werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einbringen eine Viskosität
des thermoplastischen Schlickers von ≧ 0,05 Pa.s bis ≦ 4,0 Pa.s eingestellt
wird, die Form(en) vor und/oder während und/oder nach dem Einbringen des
thermoplastischen Schlickers auf einen Druck zwischen ≧ 5 Pa und ≦ 0,09 MPa
evakuiert werden, wobei evakuierbare Formen verwendet werden, und das
Einbringen des thermoplastischen Schlickers bei Temperaturen zwischen 40°C und
180°C durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als thermoplastischer
Binder Paraffine, Wachse oder deren Gemische eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als weitere an sich
bekannte Stoffe grenzflächenaktive Stoffe, wie Stearinsäure oder Ölsäure eingesetzt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
pulvermetallurgisches Material Hartmetall verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als keramisches
Material Siliciumnitrid, Aluminiumnitrid oder PZT verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die
Form (4) mit der Negativstrukturierung der Oberfläche der zu formenden Bauteile
Kunststoff verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Form (4)
eingesetzt wird, die Lichtdurchlässig oder lichtdurchscheinend ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine beheizbare Form
(4) eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine flexible Form (4)
mit der Negativstrukturierung der Oberfläche der zu formenden Bauteile eingesetzt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren
kontinuierlich oder diskontinuierlich betrieben wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung der
Form (4) in der oder den Trennebenen erst nach der Verfestigung des Grünkörpers
erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Evakuierung der
Form (4) ein Vakuum zwischen 20 Pa und 0,01 MPa eingestellt wird.
13. Vorrichtung zur Herstellung von flächigen, einseitig strukturierten keramischen
oder pulvermetallurgischen Bauteilen, die aus einem beheizten Vorratsbehälter (1)
für den ein thermoplastisches Bindemittel enthaltenden keramischen oder
pulvermetallurgischen Schlicker (2) mit einer schlitzartigen Öffnung und aus einem
unterhalb der schlitzartigen Öffnung entlanglaufenden Band (3) besteht, wobei das
Band (3) aus beheizbaren, evakuierbaren Formen (4) mit der Negativstrukturierung
der Oberfläche der zu formenden Bauteile besteht, dadurch gekennzeichnet, daß
die Formen evakuierbar, vakuumdicht oder dicht zusammenbaubar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein endloses Band
(3) eingesetzt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein Band (3) aus
flexiblem Material eingesetzt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (3) aus
zusammengesetzten Kunststofformen (4) mit der Negativstrukturierung der
Oberfläche der zu formenden Bauteile besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103032 DE19703032C1 (de) | 1997-01-29 | 1997-01-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung flächiger, einseitig strukturierter keramischer oder pulvermetallurgischer Bauteile |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103032 DE19703032C1 (de) | 1997-01-29 | 1997-01-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung flächiger, einseitig strukturierter keramischer oder pulvermetallurgischer Bauteile |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19703032C1 true DE19703032C1 (de) | 1998-08-27 |
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ID=7818573
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997103032 Expired - Fee Related DE19703032C1 (de) | 1997-01-29 | 1997-01-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung flächiger, einseitig strukturierter keramischer oder pulvermetallurgischer Bauteile |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19703032C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19826080C1 (de) * | 1998-06-12 | 1999-12-23 | Fraunhofer Ges Forschung | Verfahren zur Herstellung filigran strukturierter oder filigraner dreidimensionaler keramischer oder pulvermetallurgischer Bauteile |
DE102006005474A1 (de) * | 2006-01-27 | 2007-08-02 | Michael Loos | Verfahren zur Herstellung dünnwandiger Lautsprechermembrane aus einem keramischen Material und durch das Verfahren erhaltene Membran für Lautsprecher bevorzugt im Tief- und Mitteltonbereich |
-
1997
- 1997-01-29 DE DE1997103032 patent/DE19703032C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (5)
Title |
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Kinstenmacher D. Inst. Konf. 29-30.9.1994 TU Dresden * |
Kuitter, R. u.a.: cfi Ber. Dk671 (1994), 9, S. 549-553 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102006005474A1 (de) * | 2006-01-27 | 2007-08-02 | Michael Loos | Verfahren zur Herstellung dünnwandiger Lautsprechermembrane aus einem keramischen Material und durch das Verfahren erhaltene Membran für Lautsprecher bevorzugt im Tief- und Mitteltonbereich |
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