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Presse zum Verdichten von lockerem Schüttgut, insbesondere von verleimten
Holzspänen Die Erfindung betrifft eine Presse zum Verdichten lockeren Schüttguts,
insbesondere von beleimten Holzspänen, mit einer angetriebenen und lotrecht beweglichen
oberen Stempelplatte sowie einem Widerlager, das zur Aufnahmeeiner waagerechten
Schüttgutschicht dient. Bei den bekannten Pressen dieser Art, deren Stempelplatte
eine ebene und geschlossene Unterfläche aufweist, entstehen beim Schließen und Öffnen
der Presse seitlich gerichtete Luftströmungen, und zwar beim Schließen der Presse
in Gestalt von nach den offenen Presseseiten hin .gerichteten Luftströmen sowie
beim Öffnen der Presse in Gestalt von gegensätzlich gerichteten Luftströmen. Durch
diese auf die Oberfläche der Schüttgutschieht einwirkenden Querströmungen können
leicht Schüttgutteilchen aufgewirbelt und mitgerissen werden. Besonders scharfe
und gefährliche seitliche Luftströme entstehen, wenn an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten, z. B. an den beiden Längsseiten des Widerlagers nach oben vorstehende Randleisten
vorgesehen sind. Diese vielfach üblichen Randleisten dienen zur Führung der Stempelplatte
während der Verdichtungsarbeit der Presse und erleichtern außerdem das Einbringen
und Verteilen von beleimten Holzspänen, körnigen Kunststoffen und ähnlichem lockeren
Schüttgut auf dem Widerlager. Bei den bekannten Pressen, deren.Widerlager mit solchen
Randleisten versehen ist, kann aber beim Schließen der Presse die unterhalb der
Stempelplatte befindliche und seitlich entweichende Luft nur nach den beiden offenen
.Seiten des Widerlagers hin abströmen und umgekehrt beim Öffnen der Presse nur von
diesen beiden Seiten her unter die Stempelplatte zurückströmen. _ Zur Vermeidung
dieser Nachteile-hat man bereits vorgeschlagen, an der Unterseite der oberen Stempelplatte
ein kalottenartig durchhängendes viereckiges Tuch oder ein ähnlich biegsames Gebilde
oder auch einen kalottenförmig profilierten elastischen. und luftdurchlässigen Zwischenkörper
anzuordnen. Infolge der Kalottenform kommt der Mittelteil der so gestalteten Zwischenträgerschicht
beim Schließen der Presse früher mit dem Schüttgut in Berührung. und bleibt beim
Öffnender. -Presse .länger auf der Oberfläche des verdichteten Schüttguts' afzfliegen
als die Randteile der Zwischenträgerschicht. Dadurch vergrößert sich die Zeit, innerhälb
welcher "auf der Oberfläche der Schüttgutschicht quer gerichte-te-Luftströmungen
auftreten, und die schädliche Einwirkung dieser Luftströme wird dadurch zwar gemil_de#,="jedoch
keineswegs völlig beseitigt.. Außerdem -besteht-- Gefahr, @daß die biegsame Zwisclienträgerschiclit.beim
Öffnen .der Presse an der Oberfläche des verdichteten Schüttguts haften bleibt und
durch Verzerren, Einreißen oder Abreißen von der Stempelplatte beschädigt wird.
Diese-.Ggfäbr ist besonders groß, wenn in :der .Presse beleimte Holzspäne zu einer
Spanplatte verdichtet werden sollen.
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Im Gegensatz zu dem vorerwähnten Vorschlag hat sich die Erfindung
zur Aufgabe gesetzt, mit einer biegungssteifen und eine ebene Unterfläche aufweisenden
Stempelplatte ohne Anordnung einer besonderen Zwischenträgerschicht an der Plattenunterseite
auszukommen und trotzdem das Entstehen schädlicher seitlicher Luftströmungen auf
der Oberfläche :der auf dem Pressewi.derlager befindlichen Schüttgutschicht mit
Sicherheit zu verhindern. Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht im
wesentlichen darin; d:aß die Stempelplatte eine Mehrzahl von sie durchsetzenden
Bohrungen aufweist, die in den Innenraum einer auf der Rückseite der Stempelplatte
luftdicht befestigten,.blasebalg- oder teleskopartig ausziehbaren Haube einmündet.
Während . des Arbeitshubs der Stempelplatte zieht sich die geschlossene Haube auseinander,
und es : entsteht in ihrem I,-nenraum ein Unterdruck. Durch die Bohrungen der Stempelplatte
wixd. dementsprechend die unter dieser Platte befindiicheUft sowie die im-- Schüttgut
eingeschlossene Luft in,den Innenraum der Haube angesaugt und damit jede seitliche
Luftbewegung auf der Oberfläche des Schüttguts vermieden. Während des Rückzugs der
Stempelplatte drückt sich umgekehrt die Haube zusammen und dadurch einen Teil .der.
in ihrem. Innenraum eingeschlossenen Luft durch d @e. Bohrungen der Stempelplatte
wieder unter diese Platte zurück. In dem Raum zwischen Stempelplatte.und Widerlager
bzw: Oberfläche @des.Schüttgüts bildet sich daher nicht mehr ein Sog, so-däß auch
beim Rückzug,der Steznpelplatte'_:eine seitlichen Luftbewegungen auftreten. `" Es
ist an sich nicht mehr neu, an der Stempelplatte .einer Presse eine blas,ebal,g-
oder teleskoparti:g ausziehbare
geschlossene Haube vorzusehen.
Bei der bekannten Presse verbindet aber diese Haube die Stempelplatte mit dem Widerlager
und umschließt allseitig das zwischen diese Preßwerkzeuge eingebrachte Preßgut mit
Spiel. Während des eigentlichen Preßvorgangs wird in den inneren Raum der geschlossenen
Haube ein gasförmiges Regelmittel eingeblasen, das ein unzulässiges Austrocknen
des Preßguts verhüten soll. Zum Beschicken und Entleerender bekannten Presse muß
die geschlossene Haube mindestens an einer Seite abnehmbar ein. Sie ist weder dazu
bestimmt noch geeignet, das Auftreten von seitlichen Luftströmungen an der Oberfläche
des Preßgüts zu verhindern. Da die bekannte Presse zur Herstellung von Platten,
Blöcken u..dgl. aus mehreren miteinander verleimten Einzellagen aus Holz dient,
sind derartige seitliche Luftströmungen völlig ungefährlich. Sie üben eine schädliche
Wirkung nur aus, wenn die Presse zum Verdichten lockeren Schüttguts bestimmt ist,
wofür sich die bekannte Presse keinesfalls eignet.
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Bei der Presse nach der Erfindung besteht die ausziehbare geschlossene
Haube zweckmäßig aus einem starr am Pressegestell befestigten Deckelstück und einem
blasebalgartigen Teil, der luftdicht mit dem Deckelstück und der Stempelplatte auf
deren Rückseite verbunden ist. Dabei empfiehlt sich eine solche Presseausführung,
däß die ausziehbare Haube bzw. das Deckelstück die vorzugsweise hydraulische Antriebseinrichtung
der Stempelplatte umschließt; wobei sich der oder jeder die Stempelplatte tragenden
Druckstempel frei im inneren Raum der Haube bewegt.
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Wie bereits erwähnt, wird beim Rückzug,der- Stempelplatte die vorher
beim Schließen der Presse durch die Bohrungen dieser Platte in das Innere der geschlossenen
Haube eingeströmte Luft wieder durch die gleichen Bohrungen in umgekehrter Richtung
nach unten. hinausgedrückt. Um jede Möglichkeit.--auszuschließen, daß. die aus den
Bohrungen der- Stempelplatte austretenden Luftstrahlen- beim Auftreffen auf die
Oberfläche des verdichteten und/oder des bereits neu eingefüllten.Schüttguts Gutteilchen
aufwirbeln und .mitreißen, -kann an der ausziehbaren Haube ein einstellbares Rückschlagventil
od. d-1.. vorgesehen sein. Das Ventil öffnet sich, sobald der Innendruck der Haube
beim Rückzug der Stempelplatte, die am Ventil eingestellte Höhe überschreitet, -und.
entläßt einen entsprechenden Teil der in der Haube eingeschlossenen-Luft -ins Freie.
Dadurch wird das Auftreten von scharfen, aus den Bohrungen der-Stempelplatte ausströmenden
und auf das Schüttgut gerichteten Luft-. strahlen -vermieden. Während des Arbeitshubs
der Stempelplatte dagegen bleibt das Rückschlagventil geschlossen, und der Innenraum
der sieh dabei ausziehenden Haube füllt sich nur mit Luft, die durch die Bohrungen
der Stempelplatte einströmt.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Presse
zum Verdichten lockeren Schüttguts in vereinfachter Darstellungsweise veranschaulicht,.Es
zeigt.
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Fig, 1 die Presse vor Beginn des Arbeitshubs der Stempelplatte im
Querschnitt und Fig.2 in gleicher Darstellungsweise die Presse, nachdem die Stempelplatte
ihren Arbeitshub beendet hat.: - _ -Die in--der Zeichnung dargestellte Presse weist
ein Rahmengestell 1 -mit einer mittleren .Aussparung 2 auf, an dem ein hydraulischer
Druckzylinder 3 befestigt ist. 1n dem Arbeitszylinder 3 führt sich ein Kolben 4
mit Kolbenstange 5, die eine Stempelplatte 6 trägt. Die Stempelplatte 6 bewegt sich
innerhalb der Gestellaussparung 2 und weist eine Mehrzahl von sie durchsetzenden
.sowie möglichst gleichmäßig auf ihre Fläche verteilten Bohrungen 7 auf. In der
Gestellaussparung 2 liegt ein tischartiges Widerlager 8, das an seinen Längsseiten
Randleisten 9 enthält. An den Randleisten 9 führt sich die Stempelplatte 6 während
der Verdichtungsarbeit der Vorrichtung mit ihren seitlichen Längskanten 6 a.
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Die Stempelplatte 6 steht auf ihrer Rückseite mit einer geschlossenen,
im Ganzen mit 10 bezeichneten ausziehbaren Haube in luftdichter Verbindung, in deren
Innenraum 11 die Bohrungen 7 einmünden. Die Haube 10 besteht aus einem starr an
dem Rahmengestell 1 befestigten Deckelstück 12, das 'den Druckzylinder 3 umschließt
und einem blasebalgartigen Teil 1,3, der luftdicht mit dem Deckelstück 12 und der
Stempelplatte 6 verbunden ist.
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Wenn die Stempelplatte 6 niedergeht und dabei das auf dem Widerlager
8 befindliche Schüttgut 14 verdichtet, strömt die unter der Stempelplatte 6 sowie
.die im Schüttgut 14 eingeschlossene Luft durch die Boh-. rungen 7 in den Innenraum
11 der ausziehbaren Haube 10. Umgekehrt entweicht die im Innenraum 1.1 befindliche
Luft beim Rückzug der Stempelplatte 6 aus diesem Raum durch die Bohrungen 7 der
Platte wieder nach unten: