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Ballenpresse. Zur Herstellung von Ballen mit größerem Gewicht aus
den leichteren Rohprodukten, wie Baumwolle, Wolle, Kapok usw., und von Abfallstoffen,
wie Lumpen, Papier usw., sind Preßkasten von verhältnismäßig großen Dimensionen
- erforderlich, um eine entsprechende Menge von von Hand aufgeschüttetem und gegebenenfalls
durch die Bedienungsleute festgestampftem Material aufnehmen zu können. Die Preßkasten
sind so dimensioniert, daß
eine einmalige Füllung gleich dem Inhalt
des fertigen Ballens ist. Hierbei ergeben sich Preßkastenhöhen von 21a bis q. m
bei einem Ballengewicht von Zoo bis q.oo kg, je nach der Art des zu pressenden Materials.
. Die Fortbewegung dieser großen Preßkasten macht natürlich Schwierigkeiten, die
Laufbahn der Preßkasten ist an ein Schienengleis gebunden. Es ist also nicht möglich,
bei ausgedehnten Lagerräumen den Preßkasten an alle Stellen hinzufahren, an denen
eingefüllt werden soll. Ferner kommt noch hinzu, daß infolge der großen Höhe der
Preßkasten ein Einfüllen vom Boden aus nicht erfolgen kann, hierfür vielmehr eine
Bühne nötig ist, auf die das Material wiederum hinaufgeschafft werden muß.
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Man ist wegen der Schwierigkeit des Einfüllens und der damit verbundenen
Gefahr des Abstürzens der Arbeiter auch dazu übergegangen, tiefe Fahrkanäle zu machen,
in denen die Preßkasten verschoben werden, so daß sie nur etwa t m über dem Boden
herausreichen und also bequem gefüllt werden können. Die Einfüllstellen sind natürlich
wieder an die Lage des Fahrkanals gebunden, haben ferner den Nachteil, daß sie infolge
ihrer Tiefe leicht zu Unglücksfällen Veranlassung geben, und endlich sind die Herstellungskosten
infolge der damit verbundenen Fundamentierungsarbeiten verhältnismäßig sehr hoch.
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Endlich kommt noch als weiterer Nachteil dieser Preßmethode in Betracht,
daß die hohen Preßkasten in sich natürlich wenig Steifigkeit besitzen, da zum Herausnehmen
der Ballen die vordere und eine Seitenwand vollkommen aufklappbar sein müssen.
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Gemäß der Erfindung ist nur der obere, den geringen Vordruck beim
Niedergehen des Stempels einer Oberdruckpresse aufnehmende Teil des Preßkastens
auf Rädern fahrbar gemacht und mit einem ausziehbaren glatten Boden versehen. Es
entsteht hierdurch ein Zwischending zwischen einem einfachen Füllkasten und einem
völlig ausfahrbaren Preßkasten.
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Bekannt ist es, bei Pressen mit von unten nach oben wirkendem Stempel
den unteren, an sich infolge des Vordruckes leichteren Kastenteil mit seitlichen
Füllklappen u. dgl. zu versehen. Das Fahrbarmachen des unteren Kastenteiles bei
solchen Pressen hat aber den Nachteil, daß der gepreßte Ballen infolge seines Eigengewichtes
beim Zurückgehen des-Kolbens den Halt verliert und abstürzt oder mit schwierigen
Mitteln festgehalten werden muß. Auch ist ein lagenweises Einpressen nicht möglich
oder sehr schwierig, während bei dem Erfindungsgegenstand der ausfahrbare Preßkastenteil
ohne weiteres wiederholt gefüllt und sein Inhalt auf den zuletzt gepreßten Ballenteil
aufgepreßt werden kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
a ist der Zylinder einer mit Druckwasser betriebenen Ballenpresse, b der von oben
nach unten wirkende Kolben, und g sind zwei Rückzugszylinder. c ist der untere und
d der obere Preßkastenteil. Während der untere Preßkastenteil c sehr fest und widerstandsfähig
ausgebildet ist, um den vollen Preßdruck aufnehmen zu können, ist der obere Preßkastenteil
d nur in solcher Länge ausgeführt, daß er nur die Vorpressung auszuhalten und damit
nur einen geringen Seitendruck aufzunehmen hat. Infolgedessen wird dieser Preßkastenteil
d sehr leicht und kann. auf den Rädern e ohne Schienen und Kanäle beliebig verfahren
werden: Der Boden f des oberen Preßkastenteiles d ist als glatter ausziehbarer Boden
gedacht, der unmittelbar oder durch Kraftübersetzung herausbewegt werden kann. An
Stelle des ausziehbaren Bodens kann auch ein klappbarer Boden benutzt werden. In
diesem Falle sind aber am unteren Preßkastenteil c Aussparungen vorzusehen, in die
sich der ausgeklappte Boden einlegt, damit der Preßkasten seinen glatten Durchgangsquerschnitt
behält. Außerdem erhöht der Klappboden an dem oberen Kastenteil d die Bauhöhe des
unteren Kastenteiles c. Deskalb kommt in erster Linie der ausziehbare Boden in Frage.