DE3925063A1 - Verfahren und vorrichtung zum trocknen von keramischen formlingen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum trocknen von keramischen formlingenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Trocknen von keramischen Formlingen mit dem Merkmalen
im Oberbegriff des Verfahrens- und
Vorrichtungshauptanspruches.
Ein derartiges Verfahren und die zugehörige Vorrichtung
sind aus der Praxis bei der Trocknung von gelochten Ziegeln
bekannt. Hier wird ein warmer Trockenluftstrom durch die
Lochung der Ziegel und außen um die Ziegelseitenflächen
geblasen. Das Verfahren funktioniert zwar für kurze Ziegel,
es versagt aber bei Ziegeln mit einer Länge von mehr als
ca. 50 cm. Das gleiche gilt für eine Anordnung, in der
mehrere Ziegel hintereinander im Trockenluftstrom
getrocknet werden sollen. Bei Versuchen mit konventionellen
Trocknungsverfahren haben diese Ziegel Risse gezeigt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren und eine Vorrichtung aufzuzeigen, die es
erlauben, auch längere keramische Formlinge oder mehrere
hintereinander angeordnete keramische Formlinge ohne
Beschädigungsgefahr zu trocknen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im
Kennzeichenteil des Verfahrens- und
Vorrichtungshauptanspruches.
Erfindungsgemäß liegen die zu trocknenden Formlinge in der
Trockenkammer auf einer geschlossenen Bodenplatte, die
eigenständig beheizt wird. Die geschlossene und damit
glatte Bodenplatte erlaubt es, frisch gepreßte keramische
Formlinge, die in diesem Zustand noch sehr labil sind, in
die Trockenkammer ohne Beschädigungsgefahr einzubringen und
dabei insbesondere auf die Bodenplatte zu schieben. Mit der
zusätzlichen Beheizung der Bodenplatte wird der Trockenluft
zusätzlich Wärme zugeführt und dadurch deren
Wasseraufnahmefähigkeit erhalten bzw. gesteigert. Vor allem
im Inneren von gelochten keramischen Formlingen, speziell
Ziegeln, ist die Trockenluft normalerweise bereits nach
einer kurzen Durchlaufstrecke gesättigt, so daß bei
längeren keramischen Formlingen die hinteren Innenbereiche
nicht mehr schnell genug getrocknet werden können. Dies hat
eine ungleichmäßige Trocknung sowohl in Längsrichtung wie
auch von außen nach innen zur Folge, was wiederum zu den
vorerwähnten Rissen führt. Durch die erfindungsgemäße
Bodenplattenbeheizung wird die Trockenluft im Inneren der
keramischen Formlinge jedoch zusätzlich erwärmt und kann
wieder Feuchtigkeit aufnehmen. Dies gilt besonders auch für
keramische Formlinge mit außenseitigen Rillen, in denen
zwischen Formling und Bodenplatte ebenfalls Trockenluft
durchgeblasen wird. Die Trockenluft bleibt damit über eine
wesentlich längere Durchlaufstrecke als beim Stand der
Technik wasseraufnahmefähig. Das erfindungsgemäße Verfahren
und die zugehörige Vorrichtung ermöglichen dadurch die
beschädigungsfreie, rasche und gleichmäßige Trocknung von
langgestreckten keramischen Formlingen, beispielsweise 2
bis 3 m langen, über die Geschoßhöhe reichenden sog.
Plankenziegeln. Das gleiche gilt auch für die nunmehr
mögliche Trocknung mehrerer hintereinander angeordneter
kürzerer keramischer Formlinge im gleichen
Trockenluftstrom.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige
Vorrichtung lassen sich mit Vorteil für die Trocknung
beliebiger keramischer Formlinge anwenden. Sie eignen sich
besonders für mit Durchgangslochungen versehene Formlinge,
bei denen die Trockenluft durch die Lochungen geblasen
wird. Besondere Vorteile ergeben sich auch für keramische
Formlinge mit außenseitigen Längsrillen, die mittels der
zusätzlichen Bodenplattenbeheizung besonders gute und
gleichmäßige Trockenergebnisse zeigen. Die
Bodenplattenbeheizung ist aber auch für glattwandige
Formlinge von Vorteil, da üblicherweise die
Außenwandstärken größer sind als die Wandstärken der Stege
zwischen den Lochungen. Die Bodenplattenbeheizung
ermöglicht trotz der Wandstärkenunterschiede eine über den
Formlingsquerschnitt gleichmäßige Trocknung, was auch
Formlingen mit Außenrillen zugute kommt. Durch den relativ
schnell trocknenden Bodenbereich erhält der keramische
Formling zudem rasch eine ausreichende Standfestigkeit.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige
Vorrichtung ermöglichen auch die Trocknung von direkt
aufeinander liegenden Formlingen, insbesondere Ziegel, was
bisher noch nicht möglich war. Die Formlinge können dazu
aus einem Pressenmundstück übereinander gezogen sein. Diese
Technik erspart Paletten und beschleunigt durch die
gleichzeitige Behandlung der Formlinge die Herstellung.
Für die Bodenplattenbeheizung gibt es unterschiedliche
Möglichkeiten. Zum einen können in der Bodenplatte
Heizstäbe oder Kanäle für ein flüssiges Heizmittel verlegt
sein. Besonders einfach und praktisch ist es jedoch, die
ohnehin vorhandene Luft für die eigenständige Beheizung der
Bodenplatte heranzuziehen und einen separaten Heizluftstrom
auf die Bodenplatte zu richten. Der Heizluftstrom kann in
einem geschlossenen Kreislauf zirkulieren. Vorzugsweise
wird er jedoch vom Trockenluftstrom abgezweigt, erhitzt und
nach Beheizung der Bodenplatte dem Trockenluftstrom wieder
zugeführt. Dies ermöglicht außerdem die Verwendung eines
einzigen Brenners, der unmittelbar nur auf den
Heizluftstrom einwirkt. Der Trockenluftstrom wird dann über
den nach der Trockenkammer wieder zugeführten Heizluftstrom
mittelbar beheizt.
Es empfiehlt sich dabei, den Trockenluftstrom bei Anordnung
einer einzelnen Trockenkammer im geschlossenen Kreislauf zu
führen und entsprechend des fortschreitenden
Trocknungsgrades des oder der keramischen Formlinge zu
konditionieren. Die Erfindung ermöglicht aber auch die
Anordnung mehrerer Trockenkammern nebeneinander, wobei der
Trockenluftstrom in einer offenen Spiralbahn geführt ist.
Er durchströmt dabei die Trockenkammern nacheinander, was
die Konditionierung erleichtert. Bei dieser Anordnung kann
der Trockner auch als Durchlauftrockner ausgebildet sein.
Um einen möglichst hohen Wirkungsgrad bei der
Bodenplattenbeheizung zu erreichen, empfiehlt es sich, den
Heizluftstrom direkt auf die Bodenplatte zu richten. Zu
diesem Zweck ist der Heizluftkanal direkt unter der
Trockenkammer angeordnet und nach oben offen. Er wird dann
durch die Bodenplatte abgedeckt. Die Bodenplatte kann als
einteilige Platte zur Aufnahme eines oder mehrerer
keramischer Formlinge ausgebildet sein. Es ist auch
möglich, mehrere Lagen von keramischen Formlingen
übereinander zu trocknen, wobei jede Lage über eine
beheizte Bodenplatte verfügt. Zur Vereinfachung des
Transports der Formlinge empfiehlt es sich, die Bodenplatte
beweglich und als Bestandteil einer Palette auszubilden. In
der Trockenkammer ist dann bodenseitig ein Tragrost
vorgesehen, der die Paletten abstützt und zugleich den
direkten Zugang des Heizluftstromes an die Bodenplatte
ermöglicht.
Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, zusätzlich zur
Bodenplatte auch eine oder mehrere beheizte Deckplatten
vorzusehen, die an den übrigen Seitenflächen, vorzugsweise
der oberen Deckfläche des keramischen Formlings anliegen
oder zumindest mit geringem Abstand angeordnet sind. Der
erfindungsgemäße Grundgedanke mit der eigenständigen
Plattenbeheizung wird damit auch den übrigen Seiten des
keramischen Formlings verwirklicht. Ansonsten kann der
keramische Formling an den freien Seiten auch durch die
dort entlangstreichende Trockenluft getrocknet werden. Zu
deren Regulierung können spaltbildende Blenden am Eingang
angeordnet sein. Alternativ lassen sich auch die
vorerwähnten Deckplatten entsprechend gegenüber dem
keramischen Formling beabstanden, um den gewünschten Spalt
zur Regulierung der Trockenluftströmung zu bilden.
Der erfindungsgemäße Trockner kommt in der einständigen
Bauweise mit einem Heizbrenner und einem Ventilator aus.
Die Luftführung und Beheizung läßt sich über verstellbare
Drosselklappen auf einfache und schnelle Weise regeln. Bei
einem mehrständigen Trockner, insbesondere in Form eines
Durchlauftrockners, ist für jede Trockenkammer und den dort
befindlichen Heizluftkanal ein Brenner und ein
nachgeordneter Ventilator vorgesehen.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung angegegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und
schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines
Trockners,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf den
Trockner entsprechend Pfeil II von Fig. 1,
Fig. 3 eine Stirnansicht des Trockners gemäß Pfeil III
von Fig. 1,
Fig. 4 einen abgebrochenen Querschnitt durch die
Trocknungskammer,
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf einen
mehrständigen Trockner und
Fig. 6 eine alternative Trocknungsvorrichtung mit
mehreren beheizten Platten.
Fig. 1 bis 4 zeigen einen einständigen Trockner (1) für
keramische Formlinge (2), die in einer Trockenkammer (4)
angeordnet sind und mit einem in einem geschlossenen
Kreislauf geführten warmen Trockenluftstrom (17)
beaufschlagt werden. Der Trockner (1) besitzt ein Gestell
(31), in dem die Trockenkammer (4) und der beidseits
anschließende kreisförmige Trockenluftkanal (16) gelagert
sind. Die Trockenkammer (4) weist isolierte Seitenwände (5)
und ein abnehmbares Dach (6) auf. Nach unten ist die
Trockenkammer (4) offen. Unter der Trockenkammer (4) ist
ein Heizluftkanal (14) angeordnet, der nach oben offen ist
und isolierte Seiten- und Bodenwände aufweist. Der
Heizluftkanal (14) erstreckt sich parallel und über die
gleiche Länge und Breite wie die Trockenkammer (4). Im
Heizluftkanal (14) zirkuliert ein Heizluftstrom (15), der
aus dem Trockenluftstrom (17) vor der Trockenkammer (4)
abgezweigt, über einen Heizbrenner (22) erhitzt wird. Nach
Durchströmen des Heizluftkanals (14) wird der Heizluftstrom
(15) direkt hinter der Trockenkammer (4) über einen
Auslaßschacht (30) mit einer einstellbaren Drosselklappe
dem Trockenluftstrom (17) wieder zugeführt.
In der Trockenkammer (4) liegen mehrere keramische
Formlinge (2) nebeneinander auf jeweils einer Bodenplatte
(8), die auf einem bodenseitigen Tragrost (7) der
Trockenkammer (4) gelagert ist. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ruhen die keramischen
Formlinge (2) jeweils auf einer U-förmigen Palette (9) , die
aus der Bodenplatte (8) und zwei Seitenrändern (10)
besteht. Die Bodenplatten (8) sind randseitig auf
längsverlaufenden C-Profilen des Tragrostes (7) abgestützt.
Auf diese Weise decken sie den unmittelbar angrenzenden
Heizluftkanal (14) nach oben ab. Der Heizluftstrom (15)
streicht an der Unterseite der Bodenplatte (8) entlang und
heizt diese von unten her auf.
Die keramischen Formlingen (2) sind im gezeigten
Ausführungsbeispiel als langgestreckte, ca. 2 bis 3 m lange
Ziegel ausgebildet, die innenseitig längsverlaufende
Durchgangslochungen (34) und außenseitig ebenfalls
längsverlaufende Rillen (3) aufweisen. Die Formlinge (2)
werden an der vorgeschalteten und nicht dargestellten
Presse auf die Paletten (9) geschoben. Die Bodenplatte (8)
ist als glatter, geschlossener und durchgängiger Boden
ausgebildet, auf dem die noch sehr labilen frisch gepreßten
Formlinge leicht entlang gleiten können. Auf der
geschlossenen Bodenplatte (8) können sie auch beim
Trocknungsvorgang schwinden und ohne Widerstand rutschen.
Die mit den Formlingen (2) beladenen Paletten (9) werden im
gezeigten Ausführungsbeispiel nach Entfernen des Daches (6)
in die Trockenkammer (4) abgesenkt und auf den Tragrost (7)
gelegt.
Fig. 4 zeigt eine weitere Beschickungsvariante mit jeweils
zwei aufeinanderliegenden Formlingen (2), die an der Presse
aus einem Mundstück übereinander gezogen werden und so in
den Trockner (1) kommen. Die Formlinge (2) weisen bevorzugt
an der Ober- und Unterseite gleiche Rillen (3) auf, die an
der Kontaktstelle miteinander größere Durchgangskanäle für
den Trockenluftstrom bilden. Die Formlinge trocknen dadurch
auch im Kontaktbereich gleichmäßig und mit der gewünschten
Geschwindigkeit.
Der zirkulierende Trockenluftstrom (17) tritt
eingangsseitig in die Trockenkammer (4) über eine
Siebblende ein und trifft stirnseitig auf die keramischen
Formlinge (2). Die Siebblende wirkt als Diffusor, mit dem
gleiche Strömungsgeschwindigkeiten der Trockenluft beim
Eintritt in die Ziegel erzielt werden. Der
Trocknungsluftstrom (17) streicht im Inneren der Formlinge
(2) durch die Durchgangslochung (34) und fließt auch
außenseitig entlang. Nachdem die Formlinge (2) auf den
Bodenplatten (8) aufliegen, kann er an dieser Stelle nur
durch die längslaufenden Rillen (3). Je nach Länge und
gewünschtem Trocknungsverhalten sind die Formlinge (2)
stirnseitig von einer Blende (13) umgeben, die die Spalte
(12) bildet, durch die der Trockenluftstrom (17) eintreten
kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist außerdem eine
Deckplatte (11) vorgesehen, die sich längs der
Trockenkammer (4) erstreckt und die keramischen Formlinge
(2) unter Bildung eines definierten Spaltes (12) von oben
abdeckt.
Durch den an der Unterseite entlang streichenden
Heizluftstrom (15) werden die Bodenplatten (8) stark
erhitzt. Die Temperatur des Heizluftstromes (15) ist dabei
höher als diejenige des Trockenluftstromes (17). Über die
heißen Bodenplatten (8) wird die in den dortigen Rillen (3)
befindliche Trockenluft entlang ihres Wege permanent
erhitzt und behält bis zum Ende des Formlings (2) ihre
Wasseraufnahmefähigkeit. Durch Kontaktwärme wird auch der
durch die Lochung (34) streichende Trockenluftstrom (17)
erhitzt und kann ebenfalls über die gesamte Länge des
keramischen Formlings (2) Wasser aufnehmen. Ferner gibt der
keramische Formling (2) auch Wasser an den durch die Spalte
(12) ziehenden Trockenluftstrom (17) ab. Durch
entsprechende Spaltdimensionierung kann die Wasseraufnahme
über die Formlingslänge sichergestellt werden. Im Endeffekt
trocknen die keramischen Formlinge (2) gleichmäßig über den
Querschnitt und über die Länge. Es gibt keine Bereiche, in
denen der Trockenluftstrom (17) gesättigt und zu keiner
Wasseraufnahme mehr fähig wäre.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um
langgestreckte keramische Formlinge (2), die sich in einem
Stück längs der Trockenkammer (4) erstrecken. Die
getrockneten und anschließend gebrannten Formlinge können
einstückig als Plankenziegel verwendet werden. Die langen,
trockenen Steine können aber auch unterteilt und zu
mehreren Plansteinen zersägt werden. Die keramischen
Plansteine lassen sich beim Bau ähnlich wie Gasbetonsteine
miteinander verkleben und bilden einen besonders festen
Verbund.
In Abweichung vom gezeigten Ausführungsbeispiel können
statt der langgestreckten Formlinge (2) auch mehrere
keramische Formlinge hintereinander angeordnet sein, die
vom gleichen Trockenluftstrom (17) durch- und umstrichen
werden. Diese Formlinge sind dabei ebenfalls vorzugsweise
mit ihrer Lochung (34) in Längsrichtung des
Trockenluftstromes (17) ausgerichtet. Sie sind an den
Stoßstellen mit geringfügigem Abstand hintereinander
angeordnet. Je nach Ausbildung ermöglicht der Abstand eine
Zwischenaufheizung des Trockenluftstromes (17) durch die
Bodenplatten (8).
Der Trockenluftkanal (16) schließt ausgangsseitig an die
Trockenkammer (4) an, wobei kurz hinter der Trockenkammer
(4) der Auslaßschacht (30) in den Trockenluftkanal (16)
mündet. Danach schließt sich eine Fallstrecke an, in der
der Ventilator (18) angeordnet ist. Danach setzt sich der
Trockenluftkanal (16) in eine Rückführung (27) fort, die
eingangsseitig eine verstellbare Drosselklappe (19) zur
Regulierung des Luftstromes aufweist. Die Rückführung (27)
verläuft unterhalb des Heizluftkanals (14) wieder vor zur
Eingangsseite der Trockenkammer (4). Sie weist etwa in der
Mitte einen Abluftkanal (21) auf. Die Rückführung (27)
mündet dann in eine Sammelkammer (26), von der aus zwei
seitlich von einander distanzierte und um den Brenner (22)
herumgeführte Steigkanäle (25) nach oben gehen. Die
Steigkanäle (25) münden wiederum in einer Sammelkammer
(26), die an die Eingangsseite der Trockenkammer (4)
anschließt.
Der Zufuhrstutzen (29) des Heizluftkanals (14) ist unter
dem vorderen Ende der Trockenkammer (4) angeordnet und mit
einer verstellbaren Drosselklappe (20) versehen, mit der
die Länge der abzuzweigenden Heizluft reguliert werden
kann. Am vorderen Ende des Heizluftkanals (14) ist der
Heizbrenner (22) angeordnet, der über eine Hutze (23) eine
offene Flamme in den horizontalen Heizluftkanal (14)
richtet. Wie Fig. 2 verdeutlicht, sind im Heizluftkanal
(14) Leitbleche (24) zur Brechung und Verteilung der
Flammwirkung angeordnet.
Der gezeigte Trockner (1) verfügt nur über einen Ventilator
(18) und einen Heizbrenner (22), mit dem der Heizluftstrom
(15) und der Trockenluftstrom (17) gemeinsam gefördert und
erwärmt werden. Der Heizbrenner (22) befeuert den
Heizluftstrom (15), der einen Großteil seiner Wärme an die
Bodenplatten (8) abgibt. Der Rest wird nach der
Wiedervereinigung am Auslaßschacht (30) an den
Trockenluftstrom (17) abgegeben. Der Trockenluftstrom (17)
wird dadurch mittelbar erwärmt, wobei die Strömungs- und
Wärmeverteilung über die Drosselklappen (20) am
Zufuhrstutzen (29) und am Auslaßschacht (30) geregelt
werden. Alternativ können auch der Heizluftstrom (15) und
der Trockenluftstrom (17) in getrennten Kreisen zirkulieren
und mit jeweils eigenen Ventilatoren und Heizbrennern
beaufschlagt werden. Auch in der gezeigten Ausführungsform
mit abgezweigtem Heizluftstrom (15) können zusätzliche
Ventilatoren (18) und Heizbrenner (22) für die separate
Beeinflussung der Luftströmungen vorgesehen sein.
Im Ausführungsbeispiels der Fig. 6 wird noch eine
Alternative zum bevorzugten Ausführungsbeispiel gezeigt.
Außer der Bodenplatte (8) sind drei weitere Deckplatten
(11) vorgesehen, die den keramischen Formling (2) dicht
umschließen und über eine eigenständige Heizung (32), hier
in Form von Heizstäben oder Heizkanälen für flüssige oder
gasförmige Heizmedien, verfügen. Die Deckplatten (11) sind
beweglich und können für die Zuführung und Entnahme des
Formlings (2) entfernt werden. Durch die unbeheizte
Deckplatte (11) und die Blende (13) von Fig. 4 wird
bereits eine im wesentlichen gleichmäßige Außenhauttrocknung
des keramischen Formlinges wie im Bodenbereich
sichergestellt. Mit den beheizten Deckplatten (11) von Fig.
6 werden absolut gleiche Trocknungsbedingungen geschaffen.
Es ist dabei auch eine Kombination der Ausführungsbeispiele
von Fig. 4 und 6 möglich, indem nur die obere Deckplatte
(11) und die untere Bodenplatte (8) beheizt sind, während
für die Seitenflächen Blenden (13) vorgesehen sind.
Fig. 5 zeigt einen mehrständigen Trockner (1), der mehrere
nebeneinander angeordnete Trockenkammern (4) aufweist. Die
Trockenkammern (4) stoßen hier mit den Breitseiten
aneinander, können aber auch längs hintereinander
angeordnet sein. Die gezeigte Ausführungsform ermöglicht
die Bildung eines Durchlauftrockners mit fortlaufend
konditionierter Trockenluft. An der Ausgangsseite haben die
keramischen Formlinge (2) nur noch wenig Restfeuchte und
können mit relativ trockener und heißer Trockenluft
beaufschlagt werden. Die Heißluft wird dabei von außen über
separate Ventilatoren und Heizbrenner zugeführt.
Fortschreitend zur Eingangsseite wird die Trockenluft von
Kammer zu Kammer entsprechend dem Trocknungsgrad der
Formlinge feuchter und kühler. An der Eingangsseite wird
die nasse Trockenluft wieder ins Freie entlassen.
Jede Trockenkammer (4) verfügt wie im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 bis 4 über einen Heizluftkanal (14), der sich
unterhalb und längs der Kammer erstreckt. Der
Trockenluftstrom (17) ist hier allerdings in einer offenen
Spiralbahn von Trockenkammer zu Trockenkammer geführt.
Anstelle der Rückführung (27) ist eine Querverbindung (33)
vorgesehen, die den Trockenluftstrom vom Ausgang der
vorhergehenden Trockenkammer (4) zur Einlaßseite der
nachfolgenden Trockenkammer leitet. Dementsprechend sind
die Zufuhrstutzen (29) der Heizluftkanäle (14) jeweils in
der Querverbindung (33) angeordnet, ansonsten aber wie im
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 4 ausgebildet. In der
Ausgestaltung als Durchlauftrockner sind die Seitenwände
der Trockenkammern (4) beweglich, um die keramischen
Formlinge (2) mit ihren Paletten (9) weitertransportieren
zu können.
Stückliste
1 Trockner
2 Formling
3 Rille
4 Trockenkammer
5 Seitenwand
6 Dach
7 Tragrost, Stützprofil
8 Platte, Bodenplatte
9 Palette
10 Seitenrand
11 Abdeckung, Deckplatte
12 Spalt
13 Blende
14 Heizluftkanal
15 Heizluftstrom
16 Trockenluftkanal
17 Trockenluftstrom
18 Ventilator
19 Drosselklappe
20 Drosselklappe
21 Abluftkanal
22 Heizbrenner
23 Hutze
24 Leitblech
25 Steigkanal
26 Sammelkammer
27 Rückführung
28 Boden, Heizluftkanal
29 Zufuhrstutzen, Heizluftzufuhr
30 Auslaßschacht, Heizluftauslaß
31 Gestell
32 Heizung
33 Querverbindung
34 Durchgangslochung
2 Formling
3 Rille
4 Trockenkammer
5 Seitenwand
6 Dach
7 Tragrost, Stützprofil
8 Platte, Bodenplatte
9 Palette
10 Seitenrand
11 Abdeckung, Deckplatte
12 Spalt
13 Blende
14 Heizluftkanal
15 Heizluftstrom
16 Trockenluftkanal
17 Trockenluftstrom
18 Ventilator
19 Drosselklappe
20 Drosselklappe
21 Abluftkanal
22 Heizbrenner
23 Hutze
24 Leitblech
25 Steigkanal
26 Sammelkammer
27 Rückführung
28 Boden, Heizluftkanal
29 Zufuhrstutzen, Heizluftzufuhr
30 Auslaßschacht, Heizluftauslaß
31 Gestell
32 Heizung
33 Querverbindung
34 Durchgangslochung
Claims (21)
1. Verfahren zum Trocknen von keramischen Formlingen,
insbesondere langgestreckten und/oder mit seitlichen
Rillen sowie Durchgangslochungen versehenen
Formlingen, in einer Trockenkammer mittels eines
Trockenluftstroms, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formlinge (2) in
der Trockenkammer (4) auf einer geschlossenen
Bodenplatte (8) liegend getrocknet werden, wobei die
Bodenplatte (8) eigenständig beheizt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (8)
durch einen separaten Heizluftstrom (15) von unten
beheizt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Heizluftstrom
(15) vom Trockenluftstrom (17) abgezweigt und an
einem Heizbrenner (22) erhitzt wird, wobei er
anschließend unter oder an den Bodenplatten (8)
entlanggeführt und dann wieder mit dem
Trockenluftstrom (17) vereinigt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trockenluftstrom
(17) in einem geschlossenen Kreislauf geführt wird,
wobei der Heizluftstrom (15) in der Rückführung (27)
des Trockenluftstroms (17) vor der Trockenkammer (4)
abgezweigt wird und hinter der Trockenkammer (4) mit
dem Trockenluftstrom (17) wieder vereinigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trockenluftstrom
(17) in einer offenen Spiralenbahn nacheinander durch
mehrere Trockenkammern (4) geführt wird, wobei der
Heizluftstrom (15) jeweils in der Querverbindung (33)
des Trockenluftstroms (17) vor der nächsten
Trockenkammer (4) abgezweigt wird und hinter dieser
Trockenkammer (4) mit dem Trockenluftstrom (17)
wieder vereinigt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Formlinge (2) in der Trockenkammer (4) von oben
und/oder seitlich mit einer Deckplatte (11) abgedeckt
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deckplatte (11)
eigenständig beheizt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Formlinge (2) in mehreren Lagen übereinander
getrocknet werden.
9. Vorrichtung zum Trocknen von keramischen Formlingen,
insbesondere langgestreckten und/oder mit seitlichen
Rillen sowie Durchgangslochungen versehenen
Formlingen, mit einem Trockner und einer
Trockenkammer, durch die ein Trockenluftstrom geführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß für
die Formlinge (2) ein oder mehrere geschlossene
Bodenplatten (8) mit einer eigenständigen Beheizung
vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß unter der
Trockenkammer (4) an die Bodenplatte(n) (8)
angrenzend ein Heizluftkanal (14) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der nach oben offene
Heizluftkanal (14) durch die Bodenplatte(n) (8)
abgedeckt ist und sich längs und parallel zur
Trockenkammer (4) erstreckt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß für die
Formlinge (2) ein oder mehrere Paletten (9) mit einer
geschlossenen Bodenplatte (8) vorgesehen sind, die in
der Trockenkammer (4) auf einem Tragrost (7)
abgestützt sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß in der
Trockenkammer (4) eine höhenverstellbare Deckplatte
(11) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deckplatte (11)
eine Heizung (32) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner
(1) einen Trockenluftkanal (16) aufweist, mit dem der
Heizluftkanal (14) über einen Zufuhrstutzen (29) und
einen Auslaßschacht (30) verbunden ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trockenluftkanal
(16) in einer geschlossenen Kreisbahn geführt ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trockenluftkanal
(16) in einer offenen Spiralenbahn durch mehrere
nebeneinander angeordnete Trockenkammern (4) geführt
ist, wobei jeweils die Auslaßseite der einen
Trockenkammer (4) über eine Querverbindung (33) an
die Einlaßseite der nachfolgenden Trockenkammer (4)
angeschlossen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zufuhrstutzen
(29) in der Rückführung (27) oder in der
Querverbindung (33) des Trockenluftkanals (16) in
Strömungsrichtung vor der beaufschlagten
Trockenkammer (4) angeordnet ist, und daß der
Auslaßschacht (30) hinter dieser Trockenkammer (4) in
den Trockenluftkanal (16) mündet.
19. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
am Zufuhrstutzen (29) eine verstellbare Drosselklappe
(20) angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
im Heizluftkanal (14) über dem Zufuhrstutzen (29) ein
Heizbrenner (22) angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
im Trockenluftkanal (16) zwischen dem Auslaßschacht
(30) und der Rückführung (27) bzw. der Querverbindung
(33) ein Ventilator (18) mit einer verstellbaren
Drosselklappe (19) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925063 DE3925063A1 (de) | 1989-07-28 | 1989-07-28 | Verfahren und vorrichtung zum trocknen von keramischen formlingen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893925063 DE3925063A1 (de) | 1989-07-28 | 1989-07-28 | Verfahren und vorrichtung zum trocknen von keramischen formlingen |
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DE3925063A1 true DE3925063A1 (de) | 1991-01-31 |
DE3925063C2 DE3925063C2 (de) | 1992-12-24 |
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ID=6386071
Family Applications (1)
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DE19893925063 Granted DE3925063A1 (de) | 1989-07-28 | 1989-07-28 | Verfahren und vorrichtung zum trocknen von keramischen formlingen |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1997005437A1 (de) * | 1995-07-27 | 1997-02-13 | Novokeram Max Wagner Gmbh | Verfahren und vorrichtung zum trocknen von keramischen formlingen |
CN116238036A (zh) * | 2023-03-02 | 2023-06-09 | 保靖县金锋陶瓷有限责任公司 | 一种陶瓷酒瓶施釉用的烘干机 |
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DE3623511A1 (de) * | 1986-07-11 | 1988-01-21 | Max Wagner | Verfahren und vorrichtung zum trocknen von keramischen hohlkoerpern |
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1989
- 1989-07-28 DE DE19893925063 patent/DE3925063A1/de active Granted
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CN116238036B (zh) * | 2023-03-02 | 2023-10-03 | 保靖县金锋陶瓷有限责任公司 | 一种陶瓷酒瓶施釉用的烘干机 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3925063C2 (de) | 1992-12-24 |
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