DE3924246C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
nickelbeschichteten Stahlblechs und -bandes mit einer Anti
kratz-Eigenschaft sowie einer Korrosionsbeständigkeit und ei
ner Formbarkeit.
Ein elektrolytisch vernickeltes Stahlblech und -band wurde
als Ersatz für ein Büchsenbeschichten angewandt, wobei das
Büchsenbeschichten die Nachteile einer ungünstigen Produktivität
und einer sehr ungleichmäßigen Überzugsdicke hat. Wenn jedoch
ein nickelbeschichtetes Stahlblech und -band lediglich beschichtet
wird, hat die Beschichtung die Neigung, daß sie sich in
folge des schwachen Überzugshaftvermögens insbesondere schicht
weise ablöst. Um diese Schwierigkeit zu überwinden, wurde das
Überzugshaftvermögen dadurch sichergestellt, daß man nach ei
nem Nickelbeschichten eine Wärmebehandlung vornahm, bei der
zwischen einem Grundstahl und einer Beschichtung eine
Nickeleisenlegierungsschicht ausgebildet wurde (siehe bei
spielsweise offengelegte japanische Patentanmeldung (61-2 35 594).
Darüber hinaus hat eine Wärmebehandlung einen Einfluß auf die
Korrosionsbeständigkeit, insbesondere bei stark gestreckten
oder gezogenen Formteilen. Der Grund hierfür wird nachstehend
angegeben. Eine Oberfläche eines lediglich mit einer Beschichtung
versehenen Stahls ist beträchtlich hart und ziemlich sprö
de, so daß es einfach ist, daß man während des Verarbeitens
zum Verformen Risse erhält. Wenn andererseits die Wärmebehand
lung nach einer Vernickelung erfolgt, ist die beschichtete Ober
flächenschicht in einer solchen Weise erweicht, daß sie in
folge des Spannungsabbaus beim elektrolytischen Aufbringen
und bei der Rekristallisation des aufgeschichteten Nickels selbst
formbar wird. Diese verbesserte Formbarkeit ermöglicht, daß ein
beschichteter Stahl die Verformungen bei einem Verformungsver
fahren aushalten kann. Eine Nickeleisenlegierungsschicht als
solche hat auch die Funktion, einen Potentialgradienten zu re
duzieren, wenn sich ein Lokalelement zwischen einem Grundstahl
und einer Nickelschicht im Zusammenwirken mit einem Grundstahl
der vorstehend genannten Art bildet.
Es wird angenommen, daß dieses Verhalten die Korrosionsbestän
digkeit verbessert. Als Folge dieses Weichwerdens ergibt sich
in nachteiliger Weise, daß die beschichtete Fläche unvermeidbar
leicht während des Transports oder während eines Verformungs
verfahrens beschädigt werden kann. Nicht nur die Kratzbestän
digkeit, sondern auch die Korrosionsbeständigkeit nehmen im um
gekehrten Verhalten bei einem derartigen beschädigten Teil ab.
Wenn beispielsweise ein Grundstahl bei einer tief verkratzten
Fläche eines Trockenelementgehäuses frei liegt, so ergibt sich
hierbei die Gefahr, daß sich durch Korrosion Öffnungen bilden
und der Elektrolyt austreten kann, wodurch ein Versagen der
peripher angeschlossenen elektronischen Schaltung verursacht
wird.
In der DE-OS 37 42 594 wird eine Beschichtung beschrieben,
die gegen Cl--Ionen, SO₄2--Ionen, SO₃2--Ionen oder NO₃--Ionen
enthaltende Medien korrosionsfest ist. Dabei besteht die
Struktur aus einer Korrosionsschutzschicht auf metallischen
Werkstücken mit einer Nickel-Phosphor-Legierung, die einer
Wärmebehandlung unterworfen wird, so daß sie kristallisiert
und je nach Phosphorgehalt in Nickelphosphid Ni₃P oder in
eine Nickel-Nickelphosphid-Matrix umgewandelt wird.
Die DE-OS 20 26 406 beschreibt eine Struktur, die einen
korrosionsbeständigen, mehrschichtigen Metallüberzug auf
weist. Diese hat eine aus phosphorhaltigem Nickel, phosphor
haltigem Kobalt oder einer phosphorhaltigen Nickel-Kobalt-
Legierung bestehende Schicht und weist zudem übliche Metall
schichten auf, wie z. B. Chrom, von denen eine auf der
phosphorhaltigen Schicht als Außenschicht angeordnet ist.
Dabei ist die Nickel-Phosphor-Schicht näher am Grundmaterial
angeordnet als die Nickel-Schicht.
Die DE-OS 14 96 824 offenbart einen Verbundüberzug aus drei
aneinander angrenzenden und aneinander gebundenen Schichten
aus Nickelabscheidungen, nämlich einer Unterschicht aus
einem schwefelarmen galvanischen Nickelbelag von 7,6 bis
50 µm Dicke mit bis 25 Gew.-% Kobalt, einer Oberschicht aus
einem galvanischen Glanznickelbelag von 3,8 bis 25,4 µm Dicke
mit bis 50 Gew.-% Kobalt und einer 0,25 bis 5 µm dicken
Zwischenschicht aus einer mit 0 bis 25 Gew.-% kobalt
legierten Nickelabscheidung mit 0,4 bis 10,0 Gew.-% Phosphor.
Die Nickel-Phosphor-Schicht ist an die beiden Nickel-
(Kobalt-)Beläge fest gebunden und weist gegenüber diesen
elektrochemisch anodische Eigenschaften auf, wodurch die
Korrosionsbeständigkeit verbessert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kratz- und
korrosionsbeständiges, haltbares, formbares, nickel
beschichtetes Stahlblech und dessen Herstellungsverfahren
bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch
ein Stahlblech oder ein Stahlband mit einer Nickelschicht
und/oder einer Nickeleisenlegierung
mit einem Überzugsgewicht von 5 bis 45 g/m2,
bezogen auf das Nickelgewicht, auf jeder
Seite des Blechs oder des Bandes und
einer Nickelphosphorlegierungsbeschichtung mit einem
Überzugsgewicht von 1 bis 18 g/m2, bezogen auf das Nickel
gewicht, mit einem Phosphorgehalt von 3 bis 15 Gew.-% auf we
nigstens einer Seite des nickelbeschichteten Blechs und mit einer bevorzugten Wärme
behandlung bei einer Temperatur von 450 bis 800°C während
0,2 bis 900 Minuten. Die Erfindung wird
nachstehend an bevorzugten Beispielen näher erläutert.
Ein kaltgewalzter Kohlenstoffstahl, insbesondere ein kohlen
stoffarmer, aluminium-beruhigter, stranggegossener Stahl wird
bevorzugt als ein Grundstahl bei der Erfindung eingesetzt.
Ferner kann ein besonders kohlenstoffarmer Stahl mit einem
Kohlenstoffgehalt von weniger als 0,003 Gew.-% oder ein sol
cher mit einer weiteren Zugabe von Titan oder Niob als ein
nicht-alterndes Element gegebenenfalls eingesetzt werden, um
die mechanischen Eigenschaften des Stahls mit Hilfe eines kon
tinuierlichen Wärmebehandlungsverfahrens an Stelle einer char
genweisen Wärmebehandlung zu verbessern. Insbesondere ein
Chrom enthaltender Stahl mit einem Chromgehalt von 3 bis 7
Gew.-% oder ein rostfreier Stahl kann bei der Erfindung eben
falls eingesetzt werden.
Irgendein Bad, das für die Nickelbeschichtung geeignet ist, wie
z.B. ein Watts′sches Bad, ein Sulfamat-Bad, ein Borfluorid-
Bad, ein Chlorid-Bad und andere Bäder können bei der Erfindung
eingesetzt werden. Im Hinblick auf die Vorbehandlung zur
Nickelbeschichtung sind die hierfür erforderlichen Einzelheiten
an sich bekannt. Dies bedeutet, daß ein Stahl chemisch oder
elektrolytisch mit Hilfe eines alkalischen oder eines organi
schen Lösungsmittels entfettet, und dann chemisch oder elek
trolytisch mit Hilfe von Schwefelsäure, Salzsäure oder Salpe
tersäure gebeizt wird.
Beim Nickelbeschichten auf einem rostfreien Stahl oder einem
Chrom enthaltenden Stahl wird der an sich bekannte Wood′sche
Nickelniederschlag oder Sulfamatnickelniederschlag genutzt,
um ein entsprechendes Überzugshaftvermögen vor einem Nickel
beschichten sicherzustellen.
Bei dem von D. Wood entwickelten Verfahren handelt es sich
um ein Beschichtungsverfahren, wobei ein Beschichtungsbad
etwa 240 g/l Nickelchlorid und 125 ml/l Salzsäure enthält.
Dabei wird das Beschichten in einer relativ hohen
Stromdichte in kurzer Zeit durchgeführt, um ein ausrei
chendes Haften der Beschichtung vor dem Elektrobeschichten
eines bestimmten Metalls auf dem Basismetall zu
gewährleisten. Insbesondere zum Beschichten von rostfreiem
Stahl ist es erforderlich, eine ausreichende Aktivierung auf
dem Stahl zu erreichen, da das Vorhandensein einer dünnen
transparenten Schicht von Oxiden auf dem rostfreien Stahl
das Haften eines galvanischen Niederschlags unterbinden
würde.
Das Nickelbeschichten mit Hilfe des an sich bekannten Watts′schen
Bades wird üblicherweise bei einer Stromdichte von etwa 3 bis
80 A/dm2 in einem Bad mit einer Temperatur von 40 bis 60°C in
einem bevorzugten pH-Bereich von 3,5 bis 5,5 vorgenommen. In
diesem Fall ist es nicht erwünscht, einen Aufheller zuzugeben,
der eine Schwefelverbindung, wie Naphthalinsulfonat enthält,
da Schwefel eine Beschichtung beim Erwärmen spröde macht.
Aufheller, welche keine Schwefelbestandteile enthalten, wie
Butyldiol, Cumarin und Ethylencyanhydrid werden bei der vor
liegenden Erfindung bevorzugt. Im Hinblick auf das Beschichtungs
gewicht der Nickelschicht sollte dieses in dem Bereich von
5 bis 45 g/m2 auf jeder Seite eines Stahlblechs oder eines
Stahlbandes, vorzugsweise in einem Bereich von 18 bis 36 g/m2
liegen. Eine Nickelschicht, die eine Überzugsdicke
von weniger als 5 g/m2 hat, bringt nicht die gewünschte Ver
besserung im Hinblick auf die Korrosionsbeständigkeit mit sich.
Andererseits ist bei der Erfindung das maximale Überzugsge
wicht von 45 g/m2 im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit vor
gegeben, wenn man den Einfluß auf die Korrosionsbeständigkeit
in Gegenüberstellung zu den Kosten betrachtet.
Eine Nickelphosphorlegierungsschicht kann direkt nach dem
Spülen eines nickelbeschichteten Stahlblechs oder -bands vorge
nommen werden, obgleich eine Vorbehandlung zum Entfetten,
Spülen und Beizen erforderlich ist, wenn das Material ge
trocknet wird und in diesem Zustand ziemlich lange gelagert
wird. Es kann entweder ein elektroloses oder ein elektroly
tisches Beschichtungsverfahren bei der Erfindung zur Anwendung
kommen. Ein stromloses chemisches Beschichtungsverfahren wurde in star
kem Maße beispielsweise bei der Herstellung von Magnetplatten
eingesetzt, während das elektrolytische Beschichten seine Vor
teile dahingehend hat, daß man hierbei ein Band mit einer re
lativ hohen Geschwindigkeit kontinuierlich beschichten kann.
Im Hinblick auf das stromlose chemische Beschichten wurde üblicherweise
ein Bad eingesetzt, das Hypophosphit als ein Reduktionsmittel
enthält. Ein typisches Beispiel eines Bades umfaßt Nickelsul
fat mit 20 bis 50 g/l, Nickelchlorid mit 50 bis 40 g/l,
Natriumhypophosphit mit 20 bis 50 g/l und einen organischen
Zusatz von Natriumacetat und Succinsäure, Zitronensäure, Hy
droxybernsteinsäure oder ihre Salze. Die Beschichtung erfolgt
bei einer relativ hohen Temperatur von 80 bis 95°C und bei ei
nem pH-Bereich von etwa 4,3 bis 5,5.
Ein Beschichtungsgewicht der Nickelphosphorschicht sollte
in dem Bereich von 1 bis 18 g/m2, bezogen auf Nickel, auf we
nigstens der einen oder der anderen Seite des Bandes oder Ble
ches liegen, und vorzugsweise in einem Bereich von 3 bis 10 g/m2,
um eine optimale Verbesserung im Hinblick auf die Eigenschaft
der Kratzbeständigkeit des Materials sicherzustellen. Ein
Phosphorgehalt in der Beschichtung sollte in dem Gewichtsbe
reich von 3 bis 15% liegen, und vorzugsweise in einem Gewichts
bereich von 5 bis 12%. Eine Schicht mit einer Überzugsdicke von
weniger als 1 g/m2 bringt nicht die gewünschte Verbesserung im
Hinblick auf die Eigenschaft der Kratzbeständigkeit mit sich.
Andererseits besteht bei einer Schicht mit einem Überzugsge
wicht von größer als 18 g/m2 die Neigung, daß die Formbarkeit
infolge des Härtens bei der Wärmebehandlung nachteilig beein
flußt wird. Auch ist ein Phosphorgehalt von weniger als 3%
nicht ausreichend, um eine Ausscheidungshärtung bei der Wär
mebehandlung zu bewirken, und eine Beschichtung mit einem
Gehalt von größer als 15% läßt sich nicht auf stabile Weise
verarbeiten.
Eine stromlose chemische Nickelphosphorbeschichtung macht einen länge
ren Zeitraum erforderlich, um eine gewünschte Überzugsdicke zu
erreichen, als dies bei einem elektrolytischen Beschichtungs
verfahren der Fall ist. Ein stromloses chemisches Beschichtungsverfahren
läßt sich daher nur schwierig als ein kontinuierliches Verfah
ren darstellen, so daß ein zugeschnittenes Blech in das Bad
etwa 40 Sekunden bis 25 Minuten entsprechend der erforderlichen
Überzugsdicke eingetaucht werden muß. Ein elektrolytisches
Beschichtungsverfahren bringt den Vorteil mit sich, daß man eine
Schicht in einem kürzeren Zeitraum im Vergleich zu einem
stromlosen chemischen Beschichtungsverfahren aufbringen kann. Im Hinblick
auf das Beschichtungsbad ist noch zu erwähnen, daß sich das Bad
aus Nickelsulfat, Nickelchlorid oder Nickelsulfamat zusam
mensetzt, deren hyperphosphorige Säure, phosphorige Säure,
Phosphorsäure, Hypophosphit, Phosphit oder Phosphat zugegeben
werden. Ein typisches Bad umfaßt im wesentlichen Nickelsulfat
und Nickelchlorid, beispielsweise Nickelsulfat mit 100 bis 350
g/l und Nickelchlorid mit 10 bis 50 g/l, denen phosphorige Säure
mit 5 bis 40 g/l oder ferner Phosphorsäure mit 5 bis 100 g/l
zugegeben wird. Die Beschichtung wird kathodisch bei einer
Stromdichte von 3 bis 15 A/dm2, einer Badtemperatur von 50
bis 70°C und bei einem pH-Bereich von etwa 0,5 bis 1,5 behan
delt. Als ein Beispiel für ein Sulfamat-Bad gibt es die japa
nische veröffentlichte Patentanmeldung 58-48 038. Ein Bad,
das aus Nickelsulfat mit 200 bis 800 g/l, Nickelchlorid mit
20 g/l und Borsäure mit 30 bis 60 g/l besteht, in dem Natrium
hypophosphit mit 0,05 bis 20 g/l oder Natriumphosphit mit 0,005
bis 20 g/l als ein Phosphorliefermittel enthalten ist, läßt
sich verwenden. Das Beschichten erfolgt in dem Bad bei einer
Kathodenstromdichte von 10 bis 100 A/dm2, einer Temperatur
von 50 bis 70°C und einem pH-Bereich von 5 bis 55.
Ein Überzugsgewicht der elektrolytischen Nickelphosphorbeschich
tung sollte in demselben Bereich wie bei dem stromlosen chemischen Be
schichtungsverfahren liegen. Dasselbe Verfahren wie beim stromlosen
chemischen Beschichten kann zur Vorbehandlung eingesetzt werden.
Eine Nickelbeschichtung wird auf beiden Seiten eines Stahlblechs
und -bandes vorgenommen, während eine Nickelphosphorbeschichtung
auf einer Seite oder auf beiden Seiten in Abhängigkeit von dem
bestimmungsgemäßen Anwendungsgebiet vorgenommen wird. Beispiels
weise für ein Trockenzellengehäuse einer Alkalimanganbatterie
oder einer Nickelkadmiumbatterie ist nur die Innenseite des
Gehäuses nickelbeschichtet und die äußere Seite ist auf einer
Nickelschicht nickelphosphorbeschichtet, um das Ver
kratzen während der Verarbeitung so gering wie möglich zu hal
ten. Es wird auch eine Nickelphosphorbeschichtung und
eine Nickelbeschichtung z. B. zu Dekorzwecken auf beiden Seiten bei z. B.
Bindeeinrichtungen und metallischem
Geschirr bzw. Besteck aufgebracht, um
Kratzer bei der Herstellung dieser Produkte zu vermeiden.
Eine Wärmebehandlung wird nach der Nickelphosphorlegierungs
beschichtung auf einer Nickelbeschichtung vorgenommen.
Ein Zweck der Wärmebehandlung ist darin zu sehen, daß man eine
duktile, nicht-poröse sowie haftende Überzugsschicht infolge
der Bildung einer Nickeleisenlegierungsschicht zwischen einem
Grundstahl und einer Nickelbeschichtung bereitstellt.
Ein weiterer Zweck ist darin zu sehen, daß man einen Ober
flächenhärtungseffekt der Nickelphosphorschicht durch ei
ne Ausscheidung von Ni3P erhält. Sowohl die Kratzbeständigkeit
als auch die Korrosionsbeständigkeit lassen sich auf diese
Weise beträchtlich durch die Wärmebehandlung verbessern.
Eine Wärmebehandlung erfolgt in einer nicht-oxidierenden Gas
atmosphäre bei einer Temperatur von 450 bis 800°C während einer
Verweilzeit bzw. einer Haltedauer von 0,2 bis 900 Minuten. Bei
einem Schnittblech erfolgt eine Wärmebehandlung vorzugsweise
in einem Kasten, und es wird eine Wärmebehandlung bei einer
Temperatur von 450 bis 650°C 60 bis 900 Minuten lang vorgenom
men. Eine Wärmebehandlung für ein Stahlband kann mit Hilfe ei
nes kontinuierlichen Wärmebehandlungsverfahrens ebenfalls vor
genommen werden, bei dem ein Stahlband auf eine Temperatur
von 600 bis 800°C während einer Haltedauer von 0,2 bis 5 Mi
nuten erwärmt wird. Verschiedene konvertierte Gase von endother
mischen oder exothermischen Gasen werden als nicht-oxidierendes
Gas eingesetzt. U.a. können Gase wie Wasserstoff und inerte
Gase, wie Helium, Neon, Argon oder Vakuum eingesetzt werden.
Dabei werden konvertierte Gase neben einfachen Gasen als
Schutzatmosphären für die Wärmbehandlung verwendet. Konver
tiertes Gas ist mittels eines Konverters hergestelltes Gas,
wobei in dem Konverter Brenngas in eine geeignete
Zusammensetzung einer Atmosphäre für eine bestimmte
Wärmebehandlung umgewandelt wird. Konvertierte Gase liegen
in zwei Typen vor, exotherme und endotherme Gase. Ein
exothermes Gas wird durch eine teilweise oder ganze
Verbrennung eines Gas-Luftgemisches hergestellt. Endothermes
Gas wird durch eine Teilreaktion einer Mischung von Brenngas
und Luft in einer von außen geheizten, Katalysator gefüllten
Kammer gebildet. Dabei wird Naturgas, Propangas usw. als
Brenngas verwendet.
Eine Nickelphosphorlegierungsschicht wird durch eine metallur
gische Diffusionsreaktion während der Wärmebehandlung gebildet.
Die schließlich erhaltene Dicke der Legierung ändert sich mit
der Temperatur und der Zeitdauer der Wärmebehandlung. Sie
sollte in der Größenordnung von 0,2 bis 10 µm liegen. Eine
Dicke von weniger als 0,5 µm bringt nicht die gewünschte Ver
besserung im Hinblick auf die Haftverbindung der Nickel
beschichtung mit dem Grundstahl mit sich, während eine Dicke
von größer als 10 µm dazu führen kann, daß die Korrosionsbe
ständigkeit ungünstig beeinflußt wird. Der Grund hierfür ist
darin zu sehen, daß die übermäßige Diffusion von Eisen in die
Nickelbeschichtung dazu führt, daß ein Rotrost früher
auftritt. Um eine Legierungsschichtdicke im Bereich von 0,2
bis 10 µm zu erhalten, ist es wesentlich, daß ein Stahlblech
oder Stahlband bei einer Temperatur von 450 bis 800°C während
einer Verweilzeit von 0,2 bis 900 Minuten wärmebehandelt wird,
wie dies zuvor angegeben ist. Wenn eine Wärmebehandlung bei
einer Temperatur von weniger als 450°C erfolgt, kann die ge
wünschte Dicke einer Nickeleisenlegierungsschicht selbst dann
nicht ausgebildet werden, wenn man eine verlängerte Verweil
dauer bei der Wärmebehandlung von mehr als 900 Minuten vor
sieht. Bei einer Temperatur, welche 800°C übersteigt, ist die
Neigung vorhanden, daß die Konstruktur eines Grundstahles sich
vergröbert, wodurch sich die mechanischen Eigenschaften des
selben verschlechtern. Wenn eine Wärmebehandlung mit einer Ver
weildauer von weniger als 0,2 Minuten vorgenommen wird, kann
man selbst dann nicht die gewünschte Dicke erzielen, wenn man
die Temperatur auf Werte von größer als 800°C anhebt. Die vor
stehend genannten Verfahrensweisen zum Nickelbeschichten und
Wärmebehandeln, mittels denen die Zielsetzung nach der Erfin
dung erfüllt wird, wurden voranstehend beschrieben. Um eine er
forderliche Oberflächengüte zu erreichen, und um die mechani
schen Eigenschaften, wie das Verhindern eines Brechens oder ei
nes Streckens durch Spannungen zu verbessern, kann ein Stahl
band mittels Dressierwalzen bei einer Dehnung von etwa 0,5 bis
5% nach der Wärmebehandlung behandelt werden.
Nach der Erfindung sollen nickelbeschichtetes Blech und ein Band mittels
einer Wärmebehandlung nach einer Nickelphosphorlegierungsbe
schichtung auf einer Nickelschicht bereitgestellt werden,
welche eine verbesserte Kratzfestigkeit haben. Die Wärmebehand
lung ermöglicht, daß eine Nickelbeschichtung eine Nickel
eisenlegierungsschicht mit einer Dicke von 0,2 bis 10 µm unter
den bei der Erfindung vorgesehenen Bedingungen bildet. Ferner
hat die Bildung der Nickeleisenlegierungsschicht eine Aus
wirkung im Hinblick auf die Verbesserung des Haftvermögens
zwischen einem Grundstahl und einer Nickelbeschichtung,
wodurch sich die Formbarkeit infolge der erhöhten Duktilität
weiter verbessern läßt.
Die Dicke der Nickeleisenlegierungsschicht ändert sich ent
sprechend der Dicke der Nickelbeschichtung und den
jeweiligen Wärmebehandlungsbedingungen. In den Fällen bei
spielsweise, bei denen ein Stahlblech und -band mit einer Nickel
schicht mit einer Dicke von 2 µm bei 450°C 60 Minuten lang
erwärmt wird, erreicht die Dicke der Nickeleisenlegierung 0,2
µm, und die ursprüngliche Nickelbeschichtung wandelt
sich zu der Doppelschicht um, die eine Nickeleisenlegierung
und rekristallisiertes, weiches Nickel umfaßt. Wenn andererseits
die Wärmebehandlung bei 750°C 360 Minuten lang durchgeführt
wird, erreicht die Dicke etwa 6 µm, und die ursprüngliche
Nickelbeschichtung wandelt sich insgesamt in eine Nickel
eisenlegierungsschicht um. In beiden Fällen lassen sich die
Korrosionsbeständigkeit und die Formbarkeit beträchtlich ver
bessern. Eine Nickelbeschichtung ist jedoch weicher,
da sich Nickel während einer Wärmebehandlung rekristallisiert.
Als Folge hiervon scheint es so zu sein, daß die Eigenschaft
im Hinblick auf die Kratzbeständigkeit sich beträchtlich ver
schlechtert. In einigen Fällen verschlechtert sich nicht nur
das äußere Erscheinungsbild, sondern auch die Korrosionsbe
ständigkeit, ohne daß man irgendwelche Verbesserung erhält.
In Wirklichkeit hat sich gezeigt, daß die Oberflächenhärte Wer
te von 155 bis 180 nach der Vickers Härteskala auf der Ober
fläche eines rekristallisierten nickelbeschichteten Blechs er
hält, während man eine Härte von 285 bis 300 nach der Vickers-
Skala auf einer lediglich beschichteten Oberfläche erhält. Daher
ist die Oberfläche einer Nickelbeschichtung wesentlich
leichter nach einer Wärmebehandlung verkratzbar.
Um diese Nachteile zu vermeiden, gibt die Erfindung ein Ver
fahren an, bei dem eine Nickelphosphorlegierungsbeschichtung
auf einer nickelbeschichteten Schicht vorgenommen wird und dann
anschließend eine Wärmebehandlung vorgenommen wird, um zu
gleich sowohl eine Nickeleisenlegierung auf einem Grundstahl
als auch eine gehärtete Nickelphosphorlegierungsschicht aus
zubilden. Abgesehen von einem Nickelphosphorbeschichtungsver
fahren gibt es viele technische Möglichkeiten im Hinblick auf
die Oberflächenhärtung, wie ein Gasaufkohlen, Nitrieren, Nickel
borlegierungsbeschichten und eine Verbundbeschichtung mit Bor
karbiden. Diese Verfahrensweisen sind jedoch im Hinblick auf
ihre Kompliziertheit und ihren Aufwand unpraktisch.
Die Vorteile nach der Erfindung lassen sich auf die folgende
Weise zusammenfassen:
- 1. Eine Nickelphosphorlegierungsbeschichtung wird beträcht lich durch eine Wärmebehandlung unter den angegebenen Bedingungen gehärtet, unter denen eine Nickeleisen legierungsschicht gleichzeitig zwischen einem Grund stahl und einer Nickelschicht ausgebildet wird.
- 2. Phosphor in der Nickelphosphorlegierungs schicht diffundiert nicht in die Nickel schicht, und auch Eisen in einem Grundstahl diffundiert nicht in die Nickelphosphorschicht unter den nach der Erfindung angegebenen Bedingungen einer Wärme behandlung. Hierdurch erhält man den Vorteil, daß man die angestrebten Verbesserungen bei einer nur einmalig vorzunehmenden Wärmebehandlung gleichzeitig erhält.
Die Erfindung wird nunmehr näher anhand von nachstehend an
gegebenen Beispielen erläutert, wobei bevorzugte Ausführungs
formen (Beispiele 1 bis 7) und Vergleichsbeispiele (Beispiele
8 bis 12) gezeigt sind. Diese Beispiele dienen zu Erläuterungs
zwecken und hierdurch wird der Schutzumfang der Erfindung
auf spezielle Beispieleinzelheiten nicht beschränkt. Weitere
Beispiele kann der Fachmann erkennen.
Eine Nickelbeschichtung erfolgte nach einem alkalisch elektro
lytischen Entfetten und Beizen mittels Schwefelsäure auf
einem wärmebehandelten, kohlenstoffarmen, aluminium-beruhigten
Stahlband mit einer Dicke von 0,25 mm.
Badzusammensetzung: | |
Nickelsulfat | 350 g/l |
Nickelchlorid | 45 g/l |
Borsäure | 30 g/l |
Natriumlaurylsulfat | 0,5 g/l |
Badtemperatur | 50°C |
pH | 4,2 |
Stromdichte | 10 A/dm² |
Beschichtungsgewicht von Nickel | 8,0 g/m² |
Im Anschluß an die vorstehend angegebene Nickelbeschichtung
wurde eine elektrolytische Nickelphosphorlegierungsbeschichtung
unter den folgenden Bedingungen vorgenommen:
Badzusammensetzung: | |
Nickelsulfat | 150 g/l |
Nickelchlorid | 80 g/l |
Phosphorige Säure | 40 g/l |
Phosphorsäure | 50 g/l |
Badtemperatur | 70°C |
pH | 0,6 |
Stromdichte | 3 A/dm² |
Das Beschichtungsgewicht der Legierungsbeschichtung belief sich
auf 1,4 g/m2, bezogen auf das Nickelgewicht, und der Phosphor
gehalt belief sich auf 15 Gew.-%. Das Stahlband wurde nach der
Legierungsbeschichtung mittels Wasser gespült und getrocknet.
Die Legierungsbeschichtung erfolgte auf einer Seite. Diese ist
auch bei den weiteren bevorzugten Ausführungsformen und den
Vergleichsbeispielen gleich.
Dann erfolgte eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur von
520°C während einer Verweildauer von 360 Minuten in einer Gas
atmosphäre, die 6% Wasserstoff und 94% Stickstoff enthielt,
und einen Taupunkt von -10°C hatte. Im Anschluß daran erfolgte
ein Dressierwalzen bei einer Dehnung von 1,2%.
Es wurde eine Nickelbeschichtung auf dem Stahlband wie beim
Beispiel 1 unter denselben Bedingungen wie in Beispiel 1 vor
genommen. Die Messung des Überzugsgewichts ergab 43,0 g/m2,
bezogen auf das Nickelgewicht. Dann erfolgte eine elektrolyti
sche Nickelphosphorlegierungsbeschichtung unter den folgenden
Bedingungen:
Badzusammensetzung: | |
Nickelsulfat | 150 g/l |
Nickelchlorid | 40 g/l |
Phosphorsäure | 5 g/l |
Badtemperatur | 65°C |
pH | 1,3 |
Stromdichte | 15 A/dm² |
Das Beschichtungsgewicht der Legierungsbeschichtung belief sich
auf 10,8 g/m2, bezogen auf das Nickelgewicht, und der Phosphor
gehalt belief sich auf 3 Gew.-%. Das Stahlband wurde nach der
Legierungsbeschichtung mittels Wasser gespült und getrocknet,
dann erfolgte eine Wärmebehandlung sowie ein Dressierwalzen
unter den Bedingungen, die in Beispiel 1 angegeben sind.
Nach dem Entfetten und Beizen wurde eine Nickelbeschichtung auf
einem nicht-wärmebehandelten Stahlband mit einer Dicke von
0,25 mm vorgenommen, das aus einem nicht-alternden, besonders
kohlenstoffarmen, aluminiumberuhigten Stahl hergestellt wurde.
Das Überzugsgewicht belief sich auf 18,0 g/m2, bezogen auf das
Nickelgewicht.
Badzusammensetzung: | |
Nickelsulfamat | 400 g/l |
Nickelchlorid | 20 g/l |
Borsäure | 30 g/l |
Natriumlaurylsulfat | 0,5 g/l |
Badtemperatur | 50°C |
pH | 4,0 |
Stromdichte | 15 A/dm² |
Unmittelbar nach der Reinigung des nickelplattierten Bandes
wurde eine elektrolytische Nickelphosphorlegierungsplattierung
vorgenommen.
Badzusammensetzung: | |
Nickelsulfamat | 350 g/l |
Nickelchlorid | 20 g/l |
Borsäure | 25 g/l |
Phosphorige Säure | 40 g/l |
Badtemperatur | 45°C |
pH | 1,2 |
Stromdichte | 3 A/dm² |
Das Beschichtungsgewicht der Legierungsbeschichtung belief
sich auf 5,3 g/m2, bezogen auf das Nickelgewicht und der
Phosphorgehalt belief sich auf 8 Gew.-%. Nach dem Reinigen
mittels Wasser und dem Trocknen erfolgte eine Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 750°C während einer Verweilzeit von
1 Minute, und im Anschluß daran erfolgte ein Dressierwalzen
bei einer Dehnung von 1,5%.
Eine Nickelbeschichtung und eine darauffolgende Nickelphos
phorlegierungsbeschichtung wurden auf ein und demselben Stahl
band und unter denselben Bedingungen wie in Beispiel 3 vor
genommen. In diesem Fall belief sich das Überzugsgewicht der
Nickelbeschichtung und der Legierungsbeschichtung auf 27,1 g/m2
und 3,5 g/m2, jeweils bezogen auf das Nickelgewicht, und der
Phosphorgehalt in der Legierungsbeschichtung belief sich auf
8 Gew.-%. Nach dem Spülen mittels Wasser und dem Trocknen wur
de das Stahlband wärmebehandelt und dressiergewalzt, gemäß
den gleichen Bedingungen, die in Beispiel 3 angegeben sind.
Eine Nickelbeschichtung erfolgte auf dem gleichen Stahlblech
und unter denselben Bedingungen wie in Beispiel 1 nach der
elektrolytischen, alkalischen Entfettung und dem Eintauchen
in Schwefelsäure. Das Überzugsgewicht der Nickelbeschichtung
belief sich auf 17,5 g/m2, bezogen auf das Nickelgewicht, und
dann erfolgte eine elektrolose Nickelphosphorlegierungsbeschichtung
unter den folgenden Bedingungen:
Badzusammensetzung: | |
Nickelsulfat | 25 g/l |
Natriumhypophosphit | 30 g/l |
Hydroxybernsteinsäure | 30 g/l |
Natriumsuccinat | 5 g/l |
Bleinitrat | 1,2 mg/l |
Badtemperatur | 90°C |
pH | 4,5 |
Das Überzugsgewicht und der Phosphorgehalt der Legierungsbeschichtung
belief sich jeweils auf 5,8 g/m2, bezogen auf das
Nickelgewicht und 11 Gew.-%. Nach dem Reinigen mittels Wasser
und dem Trocknen wurde das Stahlblech mit einer Temperatur von
650°C während einer Verweildauer von 480 Minuten wärmebehandelt.
Ein Stahlband wurde unter denselben Bedingungen, ausgehend
von der Nickelbeschichtung bis zum Dressierwalzen behandelt,
die in Beispiel 5 angegeben sind. In diesem Fall belief sich
das Überzugsgewicht der Nickelbeschichtung und der Legierungs
beschichtung jeweils auf 34,5 g/m2 und 15,8 g/m2, bezogen auf
das Nickelgewicht, und der Phosphorgehalt der Legierungsbeschichtung
belief sich auf 11 Gew.-%.
Sowohl eine Nickelbeschichtung als auch eine Nickelphosphor
legierungsbeschichtung erfolgte auf einem glänzenden, wärme
behandelten SUS 304 austenitischen rostfreien Stahlband mit
einer Dicke von 0,20 mm, wobei dieselben Bedingungen wie beim
Beispiel 1 nach dem elektrolytischen, alkalischen Entfetten,
dem elektrolytischen Beizen mittels Schwefelsäure und dem
Wood′schen Nickelniederschlag gegeben waren. In diesem Fall
belief sich das Überzugsgewicht der Nickelbeschichtung und
der Legierungsbeschichtung jeweils auf 12,8 g/m2 und 4,6 g/m2,
bezogen auf das Nickelgewicht, und der Phosphorgehalt in der
Legierungsbeschichtung belief sich auf 15 Gew.-%. Das Band
wurde nach der Legierungsbeschichtung mittels Wasser gereinigt
und getrocknet, dann erfolgte eine Wärmebehandlung mit einer
Temperatur von 780°C während einer Verweildauer von 1 Minute
in der gleichen Gasatmosphäre wie in Beispiel 1, und im An
schluß daran erfolgte ein Dressierwalzen bei einer Dehnung von
1,5%.
Eine Nickelbeschichtung mit einem Überzugsgewicht von 9,6 g/m2,
bezogen auf das Nickelgewicht, wurde auf dem gleichen Stahl
band und unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1
vorgenommen. In diesem Fall wurde nach dem Nickelbeschichten
weder die Nickelphosphorbeschichtung noch die Wärmebehandlung
vorgenommen.
Eine Nickelbeschichtung mit einem Überzugsgewicht von 9,5 g/m2,
bezogen auf das Nickelgewicht, wurde auf demselben Stahlband
und unter denselben Bedingungen wie beim Beispiel 1 vorgenommen.
Nach dem Reinigen mittels Wasser und dem Trocknen wurde das
Band bei einer Temperatur von 500°C während einer Verweil
dauer von 120 Minuten in derselben Atmosphäre wie in Beispiel
1 wärmebehandelt, und dann folgte im Anschluß daran ein Dres
sierwalzen bei einer Dehnung von 1,2%.
Eine Nickelbeschichtung mit einem Überzugsgewicht von 25,2 g/m2,
bezogen auf das Nickelgewicht, wurde auf demselben Stahlband
und unter denselben Bedingungen wie in Beispiel 8 (Vergleichs
beispiel 1) durchgeführt. Dann wurde das Band bei einer Tem
peratur von 550°C während einer Verweildauer von 600 Minuten
wärmebehandelt.
Eine Nickelbeschichtung mit einem Überzugsgewicht von 36,7 g/m2,
bezogen auf das Nickelgewicht, wurde auf demselben Stahlband
und unter denselben Bedingungen wie beim Beispiel 8 (Vergleichs
beispiel 1) vorgenommen. Dann wurde das Band einer Temperatur
von 650°C während einer Verweildauer von 480 Minuten wärme
behandelt.
Eine Nickelbeschichtung wurde mit einem Überzugsgewicht von
18,5 g/m2, bezogen auf das Nickelgewicht, auf demselben rost
freien Stahlband wie in Beispiel 7 und unter denselben Be
dingungen wie in Beispiel 1 vorgenommen. In diesem Fall lag
das Band in einem nickelbeschichteten Zustand vor, wobei weder
eine Nickelphosphorlegierungsbeschichtung noch eine Wärme
behandlung vorgenommen wurde.
Die folgenden Testverfahren wurden eingesetzt, um die Eigen
schaften der gemäß den Beispielen und den Vergleichsbeispielen
behandelten Stahlbleche zu untersuchen.
- 1) Härtemessung:
Die Härte wurde gemäß dem Vickers Härteverfahren mit 5 g gemessen. - 2) Kratzwiderstandsfähigkeit:
Um die Eigenschaft hinsichtlich der Kratzwider standsfestigkeit abzuschätzen, wurde die Oberfläche der Testproben mit Hilfe eines Saphirstifts und einer konstanten Belastung und mit Hilfe eines Kratzfestigkeits-Testgeräts eingekratzt; mittels dieser Methode konnte man den Verkratzungs grad beobachten, und es konnte die Belastung ge messen werden, bei der sich Verkratzungen auf der Oberfläche einstellen. - 3) Salzsprühtest:
Die Testproben wurden einem Salzsprühtest gemäß JIS Z2371 unterzogen, und die Erscheinung des Rotrostes wurde nach einer Testperiode von 4 Stunden, basierend auf der 10 Punkte Ermittlungsmethode (10 Punkte (gut) - 1 Punkt (schlecht)) auf einem flachen Teil und mittels einer Zustandsbeschreibung (sehr gut, gut, schlecht und sehr schlecht) auf einem gestreckten Teil mittels eines Erichsen Testgeräts abgeschätzt.
Die Testergebnisse sowie die Bedingungen der Beschichtung und
der Wärmebehandlung, welche in den Beispielen (und den Ver
gleichsbeispielen) angegeben sind, sind in der Tabelle 1 zu
sammengefaßt. Die Dicke der Nickeleisenlegierungsschicht nach
einer Wärmebehandlung wurde mit Hilfe eines Glühentlade
emissionsanalysegeräts gemessen.
Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Härte:
Bei den Vergleichsbeispielen belief sich die Ober flächenhärte auf 155 bis 180 Hv(5 g) nach einer Wärme behandlung im Vergleich zu 285 und 300 Hv(5 g) in einem nur-beschichteten Zustand. Andererseits ist es ersichtlich, daß die Oberfläche der Bleche, welche gemäß den bevor zugten Ausführungsformen nach den Beispielen 1-7 be handelt wurden, beträchtlich in einem solchen Ausmaß härter sind, daß die Härtewerte von 305 bis 710 Hv(rg) erreicht. - Kratzwiderstandsfähigkeit:
Die Oberflächenschicht der gemäß der Erfindung be handelten Bleche wurde bei einer Belastung von nicht größer als 3 g beschädigt, während die Beschädigung bei einer Belastung von nur 1 g bei den Vergleichs beispielen einsetzte. Somit ist sowohl die Eigenschaft hinsichtlich der Kratzbeständigkeit als auch im Hin blick auf die Oberflächenhärte wesentlich bei dem gemäß der Erfindung behandelten Material verbessert. - Korrosionsbeständigkeit, basierend auf dem Salzsprühtest:
Wie sich aus Tabelle I ergibt, ist die Korrosionsbe ständigkeit bei einem Stahlblech, das gemäß den bevorzugten Ausführungsformen nach den Beispielen 1-7 behandelt ist, besser als bei jenen gemäß den Beispielen 8-12 (Vergleichs beispiele 1-5), sowohl bei dem flachen Teil als auch bei dem nach Erichsen gestreckten Teil.
Der Grund hierfür ist darin zu sehen, daß die Nickelphosphor legierungsschicht selbst eine bessere Korrosions beständigkeit hat und daß die Neigung besteht, daß die in der nickelbeschichteten Schicht ausgebildeten Poren sich selbst schließen.
Claims (9)
1. Kratzbeständiges, korrosionsbeständiges, nickelbeschichtetes
Stahlblech oder -band, gekennzeichnet
durch einen Grundstahl, der eine erste Schicht aus einer Nickel
eisenlegierung mit einem Überzugsgewicht von 5 bis 45 g/m2,
bezogen auf das Nickelgewicht, auf jeder Seite des Blechs oder
Bands hat, und gekennzeichnet durch eine zweite Schicht aus
einer Nickelphosphorlegierung mit einem Überzugs
gewicht von 1 bis 18 g/m2, bezogen auf das Nickelgewicht, mit
einem Phosphorgehalt von 3 bis 15 Gew.-% auf wenigstens einer
Seite des nickelbeschichteten Stahlblechs oder -bands.
2. Kratzbeständiges, nickelbeschichtetes Stahlblech oder
-band, gekennzeichnet durch einen Grundstahl, der eine
erste Schicht aus einer Nickeleisenlegierung und eine zweite
Schicht aus Nickel hat, wobei beide Schichten
insgesamt ein Überzugsgewicht von 5 bis 45 g/m2, bezogen auf
das Nickelgewicht, auf jeder Seite des Blechs oder Bands haben,
ferner gekennzeichnet durch eine dritte Schicht aus einer
Nickelphosphorlegierung mit einem Überzugsgewicht
von 1 bis 18 g/m2, bezogen auf das Nickelgewicht, mit einem
Phosphorgehalt von 3 bis 15 Gew.-%, auf wenigstens einer
Seite des nickelbeschichteten Blechs oder Bands.
3. Kratzbeständiges, korrosionsbeständiges, nickel
beschichtetes Stahlblech oder -band nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Nickeleisenle
gierungsschicht im Bereich von 0,2 bis 10 µm liegt.
4. Kratzbeständiges, korrosionsbeständiges, nickel
beschichtetes Stahlblech oder -band nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nickeleisenschicht sich auf
18 bis 30 g/m2, bezogen auf das Nickelgewicht, beläuft.
5. Kratzbeständiges, korrosionsbeständiges, nickel
beschichtetes Stahlblech oder -band nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nickelphosporlegierungs
schicht sich auf Werte von 1 bis 18 g/m2, bezogen auf das
Nickelgewicht, beläuft.
6. Kratzbeständiges, korrosionsbeständiges, nickel
beschichtetes Stahlblech oder -band nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nickeleisenschicht und die Nickel
schicht Werte in der Größenordnung von 18 bis 36
g/m2, bezogen auf das Nickelgewicht, haben.
7. Kratzbeständiges, korrosionsbeständiges, nickel
beschichtetes Stahlblech oder -band nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Nickelphosphorüberzug 5 bis
12 Gew-% Phosphor enthält.
8. Verfahren zum Herstellen eines kratzbeständigen kor
rosionsbeständigen, nickelbeschichteten Stahlblechs oder -bands,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Grundstahlblech
oder -band mit einer Nickelbeschichtung mit einem Überzugsge
wicht von 5 bis 45 g/m2 auf jeder Seite des Blechs oder Bands
versehen wird,
anschließend das beschichtete Grundstahlblech oder
-band einer Nickelphosphorlegierungsbeschichtung mit einem
Überzug von 1 bis 18 g/m2, bezogen auf das Nickelgewicht,
und einem Phosphorgehalt von 3 bis 15 Gew.-% auf wenigstens
einer Seite des Blechs oder Bands unterzogen wird, und
eine Wärmebehandlung während einer Zeitdauer von 0,2 bis
900 Minuten bei einer Temperatur von 450 bis 800°C an dem
Blech oder Band vorgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nickelphosphorlegierungsbeschichtung mit Hilfe eines
elektrolytischen Verfahrens vorgenommen wird.
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