DE3924177A1 - Verfahren zur herstellung von chloranil - Google Patents
Verfahren zur herstellung von chloranilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein ökologisch und wirtschaftlich
vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Chloranil,
ausgehend von Hydrochinon durch Chlorierung mit
elementarem, gasförmigen Chlor in Salzsäure. Chloranil ist
ein wichtiges Zwischenprodukt für Textilfarbstoffe und
dient beispielsweise zur Herstellung von Farbstoffen der
Dioxazin-Reihe.
In der Literatur sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung
von Chloranil beschrieben. Als Ausgangsmaterial dienen
hierbei Phenol, Hydrochinon, Anilin, Cyclohexan, Benzol
oder chlorierte Phenole, wie beispielsweise Trichlor- bzw.
Pentachlorphenol.
So werden beispielsweise Anilin, p-Phenylendiamin,
p-Toluidin oder Xylidin (siehe DDR 29 292) in Gegenwart von
Chloridionen sowie katalytisch wirkenden Metallsalzen, wie
FeCl3 oder CuCl2, mit Luftsauerstoff oxichloriert. Mit Hilfe
von Wasserdampf wird das gebildete Chloranil destillativ
aus dem Reaktionsmedium entfernt. Die Ausbeuten sind
durchweg niedrig und der Aufwand an Hilfsmitteln hoch.
In GB 10 48 799 wird Chloranil durch oxidative Chlorierung
von Benzol, Toluol, Chlorbenzol oder Cyclohexan mit Chlor
oder Chlorwasserstoff und Luft in Gegenwart von
Kupferchlorid-Katalysatoren auf Porzellan oder
Aluminiumoxid als Träger bei Temperaturen bis 170°C
hergestellt. Der Vorteil liegt hier in der Verwendung
billiger Grundchemikalien als Ausgangsmaterial, der
Nachteil aber in der Bildung von toxischen Nebenprodukten
wie Octachlorobenzo-p-dioxin.
Ferner wird die Herstellung von Chloranil durch Chlorierung
von Phenol bzw. polychlorierten Phenolen, wie
beispielsweise 2, 4, 6-Trichlorphenol, in schwefelsäure-,
salzsäure- bzw. schwefelsäure-/chlorsulfonsäure-sauren
Medien (siehe Collect. Czech. Chem. Commun. 50, 1842-1851
(1985), CS 1 38 749 bzw. RO 67.378) beschrieben. Außerdem
wurde auch die oxidierende und chlorierende Wirkung von
Salzsäure/Königswasser für die Oxidation von mono-, di-
oder trisubstituierten Benzolderivaten zu Chloranil (siehe
J. Appl. Chem. Biotechnol. 22, 1233-1225 (1972)
ausgenutzt. Die Ausbeuten liegen jedoch nur bei ca.
50-70%.
Darüberhinaus existieren noch eine ganze Reihe von
Veröffentlichungen, welche die Chlorierung und Oxidation
von Hydrochinon zu Chloranil beschreiben. So läßt sich z.B.
nach Rettig und Latscha (siehe Chem.-Ztg. 104, 13-14
(1980)) Hydrochinon mit überschüssigem Animon(V)-chlorid
über Tetrachlorhydrochinon und Phenol bzw. Hydrochinon nach
H. Lübbecke und P. Bold durch oxidative Chlorierung mit
Salzsäure/H2O2 in Gegenwart von MgCl2 (siehe Angw. Chem.
88, 641-642 (1976), Tetrahedron 34, 1577-1579 (1978) bzw.
DE 26 45 114) zu Chloranil umsetzen. Die Ausbeute bei
Einsatz von Hydrochinon liegt hier bei ca. 88%. Der
Vorteil dieser Verfahren ist, daß keine spezielle
Chlorieranlage benötigt wird; nachteilig ist jedoch, daß
relativ verdünnt gearbeitet werden muß.
Außerdem wird in der Chemiker-Zeitung Nr. 58, Seite 570
(1932) die direkte Chlorierung von Hydrochinon in konz.
Salzsäure mit elementarem Chlor zu Chloranil bei
Siedetemperatur beschrieben, wobei das intermediär
entstandene Tetrachlorhydrochinon quantitativ zu Chloranil
oxidiert wird.
In einem in EP 2 20 135 beschriebenen Verfahren wird Chinon,
Hydrochinon oder deren Chlorderivate in konzentrierter
Salzsäure durch Chlorierung und anschließende Oxidation mit
elementarem Chlor im Autoklav unter Druck (3 bis 40 bar)
und bei Temperaturen von 60 bis 150°C zu Chloranil
umgesetzt. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der im
Vergleich zu anderen Verfahren relativ hohen Raumausbeute
von ca. 150 g bzw. in der Ausbeute von ca. 97 bis 98%, der
Nachteil aber im hohen apparativen Aufwand (Email-Autoklav)
und in der Gefahr der bei hohen Reaktionstemperaturen von
bis zu 150°C möglichen Bildung von toxischen
Kondensationsprodukten.
Schließlich wird in DE-OS 37 07 148 ein Verfahren zur
oxidativen Chlorierung von Hydrochinon mit Chlorgas
beschrieben, das durch Einstellung spezieller
HCl-Konzentrationen während der Chlorierungsphase und durch
Arbeiten in Luftatmosphäre während der Oxidationsphase die
Eintopfsynthese von Chloranil erlaubt. Zur Entsorgung der
Mutterlaugen ist eine aufwendige Salzsäure-Destillation
unabdingbar.
Neben dieser direkten Arbeitsweise der kontinuierlichen
Chlorierung und Oxidation von relativ billigen
Ausgangsstoffen wird in der Literatur auch die Oxidation
von Tetrachlohydrochinon zu Chloranil direkt beschrieben.
So lassen sich höher substituierte Hydrochinone,
beispielsweise Tetrachlorhydrochinon, in sauren oder
neutralen organischen Lösungsmitteln mit katalytischen
Mengen Stickstoffoxiden bei Temperaturen von 100°C und
Drücken unter 10 bar mit Luft zu Chloranil
(siehe GB 18 01 006) oxidieren.
Ferner werden für die Luftoxidation von
Tetrachlorhydrochinon zu Chloranil auch Co- bzw.
Cu-Metallporphyrine (siehe J. Polym. Sci. Polym. Lett. Ed.
18, 529-534 (1980)), bzw. andere Metallsalze oder
Metallsalz-Kontakte (siehe Ind. Eng. Chem. Prod. Res. Dev.
21, 566-567 (1982) als Katalysatoren eingesetzt.
Bei der Nacharbeitung der in der Chemiker-Zeitung Nr. 58,
Seite 570 (1932) beschriebenen Methode zur Herstellung von
Chloranil durch direkte Chlorierung von Hydrochinon in
konzentrierter Salzsäure mit elementarem Chlor im
halbtechnischen Maßstab konnte das angeführte Ergebnis der
quantitativen Bildung von Chloranil nicht bestätigt werden.
So ließ sich beispielsweise das Hydrochinon reproduzierbar
ohne Schwierigkeiten über die verschiedenen chlorierten
Zwischenstufen quantitativ bis zum Tetrachlorhydrochinon
chlorieren. Eine Oxidation des vorliegenden
Tetrachlorhydrochinons unter Einleiten von elementarem
Chlor bei Temperaturen von 100 bis 106°C (Siedetemperatur
ca. 105 bis 106°C) zu Chloranil gelang jedoch nicht. Auch
bei Verlängerung der Chlorierdauer (Oxidationsdauer) unter
Beibehaltung der angelegten Cl2-Belastung um das drei- bis
vierfache der Chlorierdauer bis zum Tetrachlorhydrochinon
trat keine Oxidation des vorliegenden
Tetrachlorhydrochinons zu Chloranil ein. Ferner wurde
sowohl bei konstanter Cl2-Belastung und verschiedenen
Oxidations-Temperaturen bis herab zu 30°C als auch bei
verschiedenen Cl2-Belastungen keine Oxidation des
vorliegenden Tetrachlorhydrochinons im halbtechnischen
Maßstab (Emailapparat) beobachtet.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man
Chloranil auf einfache Weise in hoher Ausbeute, nahezu
quantitativ, herstellen kann, indem man 1 Mol Hydrochinon
mit 4 bis etwa 8 Mol Chlorgas in etwa 15- bis etwa 37
gewichtsprozentiger wäßriger Salzsäure bei Temperaturen von
etwa 101°C bis zur Siedetemperatur des Reaktionsgemisches
(etwa 106°C) zum Tetrachlorhydrochinon chloriert und das
im angefallenen Reaktionsgemisch vorliegende
Tetrachlorhydrochinon bei Temperaturen von etwa 80°C bis
zur Siedetemperatur des Reaktionsgemisches (etwa 106°C),
vorzugsweise etwa 100°C bis etwa 103°C, mit einem Gemisch
aus elementarem gasförmigen Chlor und Luft bzw. Sauerstoff
begast und oxidiert.
Das als Ausgangsmaterial verwendete Hydrochinon wird
bevorzugt als wäßrige Aufschlämmung, Suspension oder
Lösung in der Salzsäure vorgelegt. Üblicherweise werden
0,2 bis 2 kmol, bevorzugt 0,5 bis 1 kmol Hydrochinon in
etwa 100 bis etwa 2000 kg, bevorzugt in etwa 300 bis etwa
1000 kg Salzsäure, angeschlämmt bzw. gelöst.
Die Reaktion wird zunächst mit elementarem Chlor (Chlorgas)
als Chlorierungsmittel bis zur Tetrachlorhydrochinonstufe
durchgeführt, wobei es zweckmäßig ist, das im
Chlorierungsapparat vorgelegte Hydrochinon so mit Chlor zu
begasen, daß auf 1 kmol Hydrochinon 1 bis 10 m3 Cl2/h,
vorzugsweise 4 bis 7 m3 Cl2/h kommen.
Die Chlorierung des Hydrochinons zum Tetrachlorhydrochinon
wird zweckmäßigerweise so vorgenommen, daß man bei einer
Temperatur von etwa 10°C mit dem Einleiten von Chlorgas
beginnt und bei konstanter Cl2-Belastung die Temperatur
gleichmäßig und kontinuierlich so steigert, daß nach
Erreichen der Tetrachlorhydrochinonstufe die
Reaktionstemperatur etwa 80 bis etwa 106°C
(Siedetemperatur des Reaktionsgemisches), bevorzugt etwa
100 bis etwa 103°C beträgt.
Die während der Chlorierung bei kontinuierlicher
Temperatursteigerung ab etwa 60°C einsetzende
Schaumbildung wird durch Zugabe eines Entschäumers in einer
Menge von etwa 0,1 bis 2 Gew.-%, bevorzugt von etwa 0,5
bis etwa 1 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes Hydrochinon,
vollständig vermieden. Es ist zweckmäßig, dem Startansatz
des Hydrochinons in der Salzsäure den Entschäumer
zuzusetzen.
Die Oxidation des im angefallenen Reaktionsgemisch nahezu
quantitativ vorliegenden Tetrachlorhydrochinons wird durch
Begasen mit einem Gemisch aus Chlor und Luft bzw. Chlor und
Sauerstoff vorgenommen. Dabei ist es vorteilhaft, bei einer
Anwendung eines Gasgemisches aus Chlor und Luft ein Gemisch
aus etwa 10 m3 Chlor und etwa 0,1 m3 bis etwa 4 m3 Luft,
bevorzugt aus etwa 5 m3 Chlor und etwa 0,1 m3 bis etwa 0,5
m3 Luft, und bei Anwendung eines Gasgemisches aus Chlor und
Sauerstoff ein Gemisch aus etwa 10 m3 Chlor und 0,01 m3 bis
etwa 1 m3 Sauerstoff, bevorzugt etwa 5 m3 und 0,01 m3 bis
etwa 0,2 m3 Sauerstoff einzusetzen, wobei die Chlorbelastung
in der Oxidationsstufe bei der Oxidation von
Tetrachlorhydrochinon zu Chloranil bei Einsatz von 1 kmol
Hydrochinon bei etwa 0,5 bis etwa 10 m3 Cl2/h, bevorzugt
bei etwa 1 bis etwa 3 m3 Cl2/h liegt.
Die Oxidation des im Reaktionsgemisch vorliegenden
Tetrachlorhydrochinons zu Chloranil ist sowohl bei
Normaldruck als auch unter Druck durchführbar, wobei auf
den Chlorierapparat ein gasförmiges Gemisch, entsprechend
den vorstehend genannten Konzentrationsverhältnissen aus
Chlor und Luft bzw. aus Chlor und Sauerstoff aufgedrückt
wird, wobei es vorteilhaft ist, bei einem Druck von etwa
0,5 bis etwa 6 bar, bevorzugt bei etwa 2 bis etwa 3 bar
zu arbeiten. Um eine vollständige Oxidation zu Chloranil zu
erreichen, muß bei der Druckoxidation eine Druckdauer von
etwa 0,5 bis etwa 5 h, bevorzugt von etwa 1 bis etwa 2 h
pro Druckvorgang, eingehalten werden. Nach jedem
Druckvorgang muß entspannt werden. Insgesamt sind 1 bis 6,
bevorzugt 2 bis 3 Druckvorgänge notwendig.
Es ist ein charakteristisches und überraschendes Merkmal
des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß das aus
DE-OS 37 07 148 bekannte Einstellen spezieller
HCl-Konzentrationen während der Chlorierungsphase, das zur
HCl-Entsorgung einer aufwendigen Salzsäure-Destillation
bedarf, nicht notwendig ist. Vielmehr kann beim
erfindungsgemäßen Verfahren in vollig unerwarteter Weise
auf Verdünnungsschritte vollkommen verzichtet werden und
die salzsaure Mutterlauge kann ohne destillative oder
adsorptive Manipulationen, beispielsweise ohne eine
zwischengeschaltete Klärung direkt in die nächst oxidative
Chlorierung von Hydrochinon eingesetzt werden.
Die nach beendeter Umsetzung und nach dem Abtrennen des
Chloranils angefallene Mutterlauge weist einen HCl-Gehalt
von etwa 20 Gewichtsprozent auf. Vor dem Einsetzen der
Mutterlauge in die nächstoxidative Chlorierung von
Hydrochinon wird die im Vergleich zum ursprünglichen
Startansatz fehlende Volumendifferenz durch konzentrierte
Salzsäzre bzw. Wasser aufgefüllt. Damit ist auch das
HCl-Entsorgungsproblem in besonders eleganter Weise gelöst.
Da die entweichenden HCl-Gase durch adiabatische Adsorption
in technisch üblicher Weise in handelübliche 30%ige
Salzsäure überführt werden können, fällt praktisch keine
nicht verwertbare Salzsäure und keine Abluft an, so daß
das neue Verfahren auch einen erheblichen technischen
Fortschritt darstellt.
Sofern die Abgase der oxidativen Chlorierung, die aus
Chlorwasserstoff bestehen, noch geringe Mengen an Chlor
enthalten, so wird dieses durch Hindurchleiten der Abgase
durch einen leicht chlorierbaren Aromaten, wie
beispielsweise Toluol oder Chlortoluol, entfernt.
In einem geeigneten Rührapparat aus Email (1300 l
Fassungsvermögen) wurden nacheinander 320 Teile Salzsäure
(30%ig), 450 Teile Wasser, 0,5 Teile Entschäumer und 75
Teile Hydrochinon vorgelegt. Dann wurden innerhalb von
11,5 h 204 Teile gasförmiges Chlor (Cl2-Belastung ca. 5,6
m3/h) unter Rühren eingeleitet (Einchlorierung ca. 85%
d.Th., bezogen auf Chloranil), wobei die Temperatur
gleichzeitig und gleichmäßig von 20°C bis auf ca. 100°C
anghoben wurde. Es wurde dann versucht, das zu diesem
Zeitpunkt der Chlorierung nahezu quantitativ vorliegende
Tetrachlorhydrochinon (siehe Dünnschicht-Analyse)
Tetrachlorhydrochinon: | |
Hauptbestandteil | |
Dichlorbenzochinon: | <0,2% |
Trichlorbenzochinon: | <0,2% |
Chloranil: | ca. 0,2% |
unbekannte Komponente (Start): | ca. 0,2% |
anschließend durch Einleiten von 63 Teilen Chlor bei ca.
100 bis 103°C innerhalb von 10 h (Cl2-Belastung ca. 2
m3/h) sowohl drucklos als auch unter Druck bis zu 3 bar zu
Chloranil zu oxidieren. Nach beendeter Chloreinleitung
wurde festgestellt, daß keine Oxidation des intermediär
gebildeten Tetrachlorhydrochinons zu Chloranil eingetreten
war.
Die Einwaage entspricht dem Vergleichsbeispiel. Die
Chlorierung wurde analog bis zur Tetrachlorhydrochinonstufe
vorgenommen. Das im Reaktionsgemisch jetzt nahezu
quantitativ vorliegende Tetrachlorhydrochinon wurde nun bei
100-105°C mit einem Gasgemisch, bestehend aus 2
Volumenteilen Chlor und 0,2 Volumenteilen Luft, 10 h lang
begast, wobei 63 Teile Chlor eingeleitet wurden. Das jetzt
nahezu quantitativ vorliegende Chloranil wurde nach dem
Kaltrühren des Reaktionsgemisches abgesaugt, mit Wasser
neutral gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Die Einwaage entspricht dem Vergleichsbeispiel. Die
Chlorierung wurde analog bis zur Tetrachlorhydrochinonstufe
vorgenommen. Das im Reaktionsgemisch jetzt nahezu
quantitativ vorliegende Tetrachlorhydrochinon wurde nun bei
100 bis 105°C mit einem Gemisch, bestehend aus 2
Volumenteilen Chlor und 0,1 Volumenteil Sauerstoff, 10 h
lang begast, wobei 63 Teile Chlor eingeleitet wurden. Das
jetzt nahezu quantitativ vorliegende Chloranil wurde, wie
im Beispiel 1 beschrieben, isoliert.
Ausbeute: | |
97,1% der Theorie | |
Schmelzpunkt: | 295-299°C |
Die Einwaage entspricht dem Vergleichsbeispiel. Die
Chlorierung wurde bis zur Tetrachlorhydrochinonstufe analog
vorgenommen. Auf das im Reaktionsgemisch nahezu quantitativ
vorliegende Tetrachlorhydrochinon wurde dann bei 100 bis
105°C ein Gasgemisch, bestehend aus 2 Volumenteilen Chlor
und 0,2 Volumenteilen Luft, bis zu einem Gesamtdruck von 2
bis 3 bar aufgedrückt, ca. 2 h nachgerührt und dann
entspannt. Dieser Druckvorgang wurde so oft wiederholt, bis
63 Teile Chlorgas verbraucht waren. Nach dem letzten
Druckvorgang wurde das entspannte Reaktionsgemisch
kaltgerührt und das Chloranil, wie im Beispiel 1
beschrieben, isoliert.
Ausbeute: | |
96,7% der Theorie | |
Schmelzpunkt: | 295-298°C |
Die Einwaage entspricht dem Vergleichsbeispiel. Die
Chlorierung wurde bis zur Tetrachlorhydrochinonstufe analog
vorgenommen. Auf das im Reaktionsgemisch jetzt nahezu
quantitativ vorliegende Tetrachlorhydrochinon wurde darauf
bei 100 bis 105°C ein Gemisch, bestehend aus 2
Volumenteilen Chlor und 0,1 Volumenteil Sauerstoff, bis zu
einem Gesamtdruck von 2 bis 3 bar aufgedrückt, ca. 2 h
nachgerührt und dann entspannt. Dieser Druckvorgang wurde
so oft wiederholt, bis 63 Teile Chlorgas verbraucht waren.
Nach dem letzten Druckvorgang wurde das entspannte
Reaktionsgemisch kaltgerührt und das Chloranil, wie im
Beispiel 1 beschrieben, isoliert.
Ausbeute: | |
97,7% der Theorie | |
Schmelzpunkt: | 294-297°C |
Die Einwaage entspricht dem Vergleichsbeispiel mit dem
Unterschied, daß anstelle von 0,5 Teilen Entschäumer nur
0,2-0,3 Teile zugesetzt wurden und daß anstelle der 320
Teile Salzsäure und 450 Teile Wasser die salzsäurehaltige
Mutterlauge von durchschnittlich 700 Teilen eingesetzt und
mit durchschnittlich 70 Teilen Salzsäure bzw. Wasser
aufgestärkt wurde. Die anschließende Chlorierung des
Hydrochinons zu Tetrachlorhydrochinon und die nachfolgende
Oxidation zu Chloranil wurde, wie in den Beispielen 1 bis 4
beschrieben, vorgenommen und analog aufgearbeitet.
Ausbeute: | |
ca. 97 bis 98% der Theorie | |
Schmelzpunkt: | 295-299°C |
Beispiel 5 wurde 10 mal wiederholt, wobei jeweils die
Mutterlauge des vorhergehenden Ansatzes eingesetzt wurde.
Chloranil wurde hierbei in vergleichbarer Ausbeute und
Qualität erhalten.
Claims (20)
1. Verfahren zur Herstellung von Chloranil, dadurch
gekennzeichnet, daß man 1 Mol Hydrochinon mit 4 bis
etwa 8 Mol Chlorgas in etwa 15 bis etwa 37
gewichtsprozentiger Salzsäure bei Temperaturen von etwa
10°C bis zur Siedetemperatur des Reaktionsgemisches
zum Tetrachlorhydrochinon chloriert und das im
angefallenen Reaktionsgemisch vorliegende
Tetrachlorhydrochinon bei Temperaturen von etwa 80°C
bis zur Siedetemperatur des Reaktionsgemisches mit
einem Gemisch aus elementarem gasförmigen Chlor und
Luft bzw. Sauerstoff begast und oxidiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man zur Chlorierung des Hydrochinons zum
Tetrachlorhydrochinon das Chlorgas zunächst bei etwa
10°C einleitet und anschließend bei konstanter
Chlorbelastung die Temperatur gleichmäßig und
kontinuierlich so steigert, daß nach Erreichen der
Tetrachlorhydrochinonstufe die Reaktionstemperatur etwa
80°C bis etwa 106°C beträgt.
3. Verfahren nach mindetens einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur Chlorierung des
Hydrochinons zum Tetrachlorhydrochinon das Chlorgas bei
zunächst etwa 10°C einleitet und anschließend bei
konstanter Chlorbelastung die Temperatur gleichmäßig
und kontinuierlich so steigert, daß nach Erreichen der
Tetrachlorhydrochinonstufe die Reaktionstemperatur etwa
100°C bis etwa 103°C beträgt.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man das im Reaktionsgemisch
vorliegende Tetrachlorhydrochinon bei Temperaturen von
etwa 100°C bis etwa 103°C mit dem Gemisch aus
elementarem gasförmigen Chlor und Luft bzw. Sauerstoff
begast.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hydrochinon in der
Salzsäure in Form einer wäßrigen Aufschlämmung,
Suspension oder Lösung eingesetzt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einer etwa
15 bis etwa 37 gewichtsprozentigen Salzsäure
vorgenommen wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einer etwa
25 bis etwa 30-gewichtsprozentigen Salzsäure vorgenommen
wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Begasung und Oxidation
des Hydrochinons mit Chlorgas so vorgenommen wird, daß
auf 1 kmol Hydrochinon etwa 1 bis etwa 10 m3 Cl2/h
kommen.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Begasung und Oxidation
des Hydrochinons mit Chlorgas so vorgenommen wird, daß
auf 1 kmol Hydrochinon etwa 4 bis etwa 7 m3 Cl2/h
kommen.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Begasung und Oxidation
des im Reaktionsgemisch vorliegenden
Tetrachlorhydrochinons bei Normaldruck oder unter
erhöhtem Druck vorgenommen wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Begasung und Oxidation
des im Reaktionsgemisch vorliegenden
Tetrachlorhydrochinons bei einem Druck von etwa 0,5 bis
etwa 0,6 bar vorgenommen wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Begasung und Oxidation
des im Reaktionsgemisch vorliegenden
Tetrachlorhydrochinons bei einem Druck von etwa 2 bis
etwa 3 bar vorgenommen wird.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur Begasung und
Oxidation des im Reaktionsgemisch vorhandenen
Tetrachlorhydrochinons ein Gasgemisch aus etwa 10 m3
Chlor und etwa 0,1 m3 bis etwa 4 m3 Luft einsetzt.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur Begasung und
Oxidation des im Reaktionsgemisch vorhandenen
Tetrachlorhydrochinons ein Gasgemisch aus etwa 5 m3
Chlor und etwa 0,1 m3 bis etwa 0,5 m3 Luft einsetzt.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur Begasung und
Oxidation des im Reaktionsgemisch vorhandenen
Tetrachlorhydrochinons ein Gasgemisch aus etwa 10 m3
Chlor und etwa 0,01 m3 bis etwa 1 m3 Sauerstoff
einsetzt.
16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur Begasung und
Oxidation des im Reaktionsgemisch vorhandenen
Tetrachlorhydrochinons ein Gasgemisch aus etwa 5 m3
Chlor und etwa 0,01 m3 bis etwa 0,2 m3 Sauerstoff
einsetzt.
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Begasung und
Oxidation des Tetrachlorhydrochinons die Chlorbelastung
bei etwa 0,5 bis etwa 10 m3 Cl2/h pro kmol eingesetztem
Hydrochinon liegt.
18. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Begasung und
Oxidation des Tetrachlorhydrochinons die Chlorbelastung
bei etwa 1 bis etwa 3 m3 Cl2/h pro kmol eingesetzem
Hydrochinon liegt.
19. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die am Ende der Reaktion
anfallende salzsäurehaltige Mutterlauge nach Abtrennung
des Chloranils für den Folgeansatz verwendet wird.
20. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die während der Reaktion
entstehenden Abgase in adiabatischen Absorptionsanlagen
mit Wasser in etwa 30 gewichtsprozentige Salzsäure
überführt werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893924177 DE3924177A1 (de) | 1989-07-21 | 1989-07-21 | Verfahren zur herstellung von chloranil |
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