DE3918097A1 - Guertelreifen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Gürtelreifen, bei denen die Seiten
wände, die die Seitenflächen der Karkasse abdecken und
schützen, aus einer Anzahl von Lagen bestehen, deren Kau
tschuk- bzw. Gummizusammensetzungen verschieden sind.
Im allgemeinen bestehen die Seitenwände von Luftreifen aus
einer Gummimischung, die Kautschuke mit einem hohen Grad an
Ungesättigtheit enthalten, wobei die Hauptkette einen hohen
Gehalt an Doppelbindungen aufweist, wie bei Naturkautschuk,
Polyisopren, Polybutadien oder Styrol-Butadien-Copolymeren.
Da die Doppelbindungen in der Hauptkette der Moleküle eines
solchen Kautschuks dazu neigen, mit Ozon zu reagieren und
dadurch eine Depolymerisation herbeizuführen, zeigt ein sol
cher Reifen, wenn er einer intensiven Ultraviolettbestrah
lung oder einer hohen Konzentration von Ozon in der Luft
ausgesetzt wird, eine starke Rißbildung, insbesondere die
sogenannte Ozonrißbildung.
Gürtelreifen und insbesondere Radial-Gürtelreifen, deren
Karkasse mit Gürteln aus einem Kord mit einem hohen Ela
stizitätsmodul wie Stahlkord im oberen Bereich der Karkasse
verstärkt ist, sind anfällig für diese Ozonrißbildung, da
bei ihnen beim Übergang von der Lauffläche zu den Seitenwän
den die Steifigkeit nicht gleich bleibt. Bei Grundkontakt
und unter Belastung ist die Lauf- bzw. Aufstandsfläche durch
den steifen Gürtel eingespannt, so daß zwar die Scherverfor
mung klein, jedoch die Scherspannung entsprechend groß ist.
Andererseits nimmt in den seitlichen Abschnitten, die von
dieser Beanspruchung befreit sind, die Scherspannung ab,
dafür jedoch die Scherverformung bedeutend zu. In diesem
verformten Zustand ist die Entwicklung von Ozonrissen an der
Oberfläche in exponentieller Weise beschleunigt.
Zur Verminderung solcher Rißbildungen wird im allgemeinen
ein Ozonschutzmittel, beispielsweise ein Amin-Antioxidant
bzw. -Ozonschutzmittel oder ein Wachs, der Gummimischung für
die Seitenwände beigegeben.
Gürtelreifen, deren Seitenwände aus einer Gummimischung mit
einem solchen Ozonschutzmittel bestehen, neigen jedoch dazu,
daß das Ozonschutzmittel während der Lagerung aus der Ober
fläche der Seitenwände ausblüht. Dieses Ausblühen läßt die
Reifen aussehen, als ob sie mit Staub bedeckt wären. Amin-
Antioxidantien werden sofort braun, wenn sie Luft und/oder
Sonnenlicht ausgesetzt sind, so daß die dünne Ozonschutz
mittelschicht, die sich auf den Oberflächen der Seitenwände
aufgrund des Ausblühens bildet, braun wird. Dadurch wird die
ursprüngliche schwarze Farbe der Reifen überdeckt und ihr
Erscheinungsbild verschlechtert, wodurch ihr kommerzieller
Wert herabgesetzt ist.
Zusätzlich werden Amin-Antioxidantien unter anderem durch
Regenwasser ausgewaschen, so daß der Gehalt davon in den
Seitenwänden abnimmt. Es ist damit schwierig, einen länger
wirkenden Schutzeffekt gegen eine Rißbildung zu erhalten.
Es wurde daher versucht, die Reifenwände aus einer Gummi
mischung aufzubauen, die weniger Ozonschutzmittel enthält,
das möglicherweise ausblüht und die Seitenwände verfärbt,
wozu ein Gummi oder Kautschuk mit einem niedrigen Gehalt an
nicht gesättigten Bindungen bzw. einem niedrigen Grad an
Ungesättigtheit, der dadurch gegen Ozon unempfindlicher ist,
verwendet wurde (US-PS 42 24 196; JP-PS 59-14 502;
JP-PS 62-1 43 955).
Kautschuke mit einem niedrigen Grad an Ungesättigtheit sind
jedoch im Vergleich zu Dien-Kautschuken (Kautschuke mit ei
nem hohen Grad an Ungesättigtheit), die im allgemeinen zur
Herstellung von Karkassen und Laufflächen verwendet werden,
nur langsamer zu vulkanisieren. Wird die Vulkanisierge
schwindigkeit der erstgenannten Kautschuke durch Vulkanisa
tions-Beschleuniger auf einen Wert erhöht, der dem für die
Dien-Kautschuke vergleichbar ist, wandert der Beschleuniger
an den Grenzflächen zwischen den beiden Kautschukarten in
die andere Kautschukart, so daß lokal die Vulkanisierung
schneller vor sich geht und die Zeitdauer, über die die
beiden Kautschukarten ineinander diffundieren können, ver
kürzt ist. Im Ergebnis zeigt sich dann eine schlechte Haf
tung zwischen den beiden Schichten. Diese Schwierigkeit kann
auch nicht dadurch beseitigt werden, daß, wie in der
JP-PS 59-14 502 beschrieben, die Seitenwände jeweils aus einer
Doppelschicht mit einer inneren Lage und einer äußeren Lage
unter Verwendung einer Kautschukmischung mit einer großen
Menge eines Kautschuks mit einem niedrigen Grad an Ungesät
tigtheit für die äußere Lage und einem Dien-Kautschuk für
die Ausbildung der inneren Lage hergestellt werden. Gürtel
reifen, bei denen ein Kautschuk mit einem niedrigen Grad an
Ungesättigtheit zur Herstellung der Seitenwände verwendet
wurde, haben daher nie eine praktische Bedeutung erlangt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gürtelreifen unter Ver
wendung von Kautschuken mit einem niedrigen Grad an Unge
sättigtheit zu schaffen, dessen Seitenwände eine gute Haf
tung an der Karkasse und an anderen Abschnitten zeigen, die
aus einem Dien-Kautschuk bestehen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Gürtelreifen vorgesehen,
bei dem die Seitenwände, die die Seitenflächen der Karkasse
abdecken und schützen, aus einer Anzahl von Lagen aus ver
schiedenen Kautschukmischungen zusammengesetzt sind, wobei
erfindungsgemäß die Seitenwand einen dreilagigen Aufbau aus
einer an die Karkasse angrenzenden Haftschicht, einer außer
halb der Haftschicht vorgesehenen inneren Lage und einer
wiederum außerhalb der inneren Lage vorgesehenen äußeren
Lage besteht, wobei die Kautschukmischung der Kautschukkom
ponente für die Haftschicht im wesentlichen aus 0 bis 10
Gewichtsprozent wenigstens eines Kautschuks mit einem nie
drigen Grad an Ungesättigtheit aus einer ersten Gruppe, die
halogenisierte Butyl-Kautschuke und Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke
umfaßt, sowie aus 90 bis 100 Gewichtsprozent
wenigstens eines Kautschuks mit einem hohen Grad an Unge
sättigtheit aus einer zweiten Gruppe besteht, die Naturkau
tschuk, Polyisopren, Polybutadien und Styrol-Butadien-Ko
polymere umfaßt, wobei die Kautschukmischung der Kautschuk
komponente für die innere Lage im wesentlichen aus 10 bis 50
Gewichtsprozent wenigstens eines Kautschuks mit einem nie
drigen Grad an Ungesättigtheit aus der obigen ersten Gruppe
und aus 50 bis 90 Gewichtsprozent wenigstens eines Kau
tschuks mit einem hohen Grad an Ungesättigtheit aus der
obigen zweiten Gruppe besteht, wobei die Kautschukmischung
für die Kautschukkomponente zur Bildung der äußeren Lage im
wesentlichen aus 30 bis 70 Gewichtsprozent wenigstens eines
Kautschuks mit einem niedrigen Grad an Ungesättigtheit aus
der obigen ersten Gruppe und 30 bis 70 Gewichtsprozent we
nigstens eines Kautschuks mit einem hohen Grad an Ungesät
tigtheit aus der obigen zweiten Gruppe besteht, und wobei
der Gehalt an Kautschuken mit einem hohen Grad an Ungesät
tigtheit in der Kautschukkomponente der die Lagen bildenden
Kautschukmischungen in der Reihenfolge Haftschicht - innere
Lage - äußere Lage abnimmt.
Die Kautschukmischung für die Kautschukkomponente zur Bil
dung der äußeren Lage, die in direkten Kontakt mit Ozon
kommt, enthält somit 30 bis 70 Gewichtsprozent eines Kau
tschuks oder von Kautschuken mit einem niedrigen Grad an
Ungesättigtheit und 30 bis 70 Gewichtsprozent eines Kau
tschuks oder von Kautschuken mit einem hohen Grad an Unge
sättigtheit, so daß diese Kautschukkomponente gegenüber Ozon
relativ unempfindlich ist. Die Ozonschutzmittel- und Wachs
zusätze können daher verringert werden, so daß sich das Er
scheinungsbild des Reifens nicht verschlechtert. Wenn der
Gehalt an niedrig ungesättigten Kautschuken 70 Gewichtspro
zent übersteigt, nimmt die Festigkeit des Gummis ab, und die
Oberfläche der Seitenwände kann leicht verkratzt und beschä
digt werden. Wenn dieser Gehalt unter 30 Gewichtsprozent
liegt, nimmt die Widerstandsfähigkeit gegenüber Ozon ab, und
es ist dann erforderlich, die Wachs- und Ozonschutzmittel
zusätze zu erhöhen.
Der Gehalt an hoch ungesättigten Kautschuken in den Kau
tschukmischungen für die Kautschukkomponenten der Haft
schicht, der inneren Lage und der äußeren Lage nimmt in der
Reihenfolge Haftschicht - innere Lage - äußere Lage allmäh
lich ab. Dadurch verringert sich der Gehalt an hoch unge
sättigten Kautschuken zwischen der Karkasse und der äußeren
Lage der Seitenwand schrittweise, und damit insbesondere der
Unterschied im Gehalt an hoch ungesättigten Kautschuken
zwischen zwei benachbarten Lagen, so daß sich der mögliche
Unterschied in der Geschwindigkeit der Vulkanisierung ver
ringert und gleichzeitig der Gummi bzw. Kautschuk in zwei
benachbarten Lagen in den chemischen Eigenschaften ähnelt,
so daß das Haftvermögen verbessert ist.
Wenn der Gehalt an hoch ungesättigten Kautschuken in der
Kautschukmischung für die Kautschukkomponente der inneren
Lage unter 50 Gewichtsprozent liegt, ist die Haftung an der
Haftschicht nicht mehr ausreichend. Wenn dieser Gehalt 90
Gewichtsprozent übersteigt, ist die Haftung an der äußeren
Lage nicht mehr ausreichend. Wenn der Gehalt an hoch unge
sättigten Kautschuken für die Haftschicht unter 90 Gewichts
prozent liegt, ist die Haftung an der Karkasse schlecht.
Der erfindungsgemäße Gürtelreifen hat damit eine hohe
Lebensdauer, er ist gegen Ozon unempfindlich und gleich
zeitig davor geschützt, daß sich das Erscheinungsbild
aufgrund einer Verfärbung der Seitenflächen verschlechtert.
Der erfindungsgemäße Gürtelreifen weist Seitenwände auf, die
eine gute Haftung an der Karkasse und anderen Abschnitten
aus Dien-Kautschuk trotz der Tatsache zeigen, daß ein Kaut
schuk mit einem niedrigen Grad an Ungesättigtheit verwendet
wird.
Ausführungsbeispiele für Gürtelreifen werden im folgenden
näher erläutert.
Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt einen Schnitt durch eine
Ausführungsform des Gürtelreifens.
Um eine gute Adhäsion oder Haftung zwischen den eine Seiten
wand bildenden Lagen des Reifens zu erhalten, beträgt der
Gehalt an hoch ungesättigten Kautschuken in den Kautschuk
mischungen für die jeweiligen Lagen für benachbarte Lagen
vorzugsweise in der äußeren Lage nicht weniger als 40% des
Gehaltes an hoch ungesättigten Kautschuken in der inneren
Lage. Wenn der Gehalt in der äußeren Lage weniger als 40%
des Gehaltes der inneren Lage ist, wird der Unterschied im
Gehalt an hoch ungesättigten Kautschuken zwischen den beiden
benachbarten Lagen zu groß, und das Haftvermögen nimmt mö
glicherweise ab.
Der Gehalt an Antioxidantien bzw. Ozonschutzmittel- und
Wachszusätzen in der Kautschukmischung für die innere Lage
sollte vorzugsweise höher als der in der Kautschukmischung
für die äußere Lage sein. Da das Ausmaß der Migration von
den Antioxidantien und Wachsen in Kautschuken mit einem nie
drigen Grad an Ungesättigtheit klein ist, wird das Ausblühen
an der Oberfläche der äußeren Lage verringert, so daß das
Erscheinungsbild gut bleibt, während gleichzeitig in einem
geringen Ausmaß nach wie vor ein Ausblühen erfolgt, wodurch
die Wirkung der Verhinderung der Ozonrißbildung sicherge
stellt ist.
Bei Reifen mit einem sogenannten SWOT-Aufbau, bei dem die
Innenfläche des oberen Endabschnittes einer jeden Seitenwand
mit der Seitenfläche des Laufflächengummis in enger Verbin
dung steht, hat vorzugsweise der obere Endabschnitt der Sei
tenwand ebenfalls einen solchen dreilagigen Aufbau, da in
diesem Fall dann die Lauffläche aus einem Gummi oder Kau
tschuken mit einem hohen Grad an Ungesättigtheit an die
Haftschicht angrenzt, die ebenfalls reich an Kautschuken mit
einem hohen Grad an Ungesättigtheit ist.
Bei Reifen mit einem sogenannten TOS-Aufbau, bei denen die
peripheren Innenflächen der Lauffläche an die Außenfläche
des oberen Endabschnittes einer jeden Seitenwand angrenzen,
ist es günstig, wenn die oberen Endabschnitte einer jeden
Seitenwand, die an die Innenfläche der Lauffläche angrenzen,
keine äußere Lage aufweisen und die innere Lage direkt mit
der Lauffläche verbunden ist.
Als halogenisierter Butyl-Kautschuk, der als wenig unge
sättigter Kautschuk verwendet werden kann, ist beispiels
weise insbesondere bromierter Butyl-Kautschuk und chlorier
ter Butyl-Kautschuk zu erwähnen. Die Verwendung von bro
mierten Butyl-Kautschuken ergibt unter anderem eine verbes
serte Haftung an Kautschuken oder Gummis mit einem hohen
Grad an Ungesättigtheit und wird daher bevorzugt.
Es werden nun einige Beispiele mit verschiedenen Zusammen
setzungen der Gummi- bzw. Kautschukmischungen beschrieben.
In der Tabelle sind einige Zusammensetzungen (in Gewichts
teilen) aufgelistet, bei denen wenigstens ein Kautschuk mit
einem niedrigen Grad an Ungesättigtheit anstelle eines Kau
tschuks oder von Kautschuken mit einem hohen Grad an Unge
sättigtheit verwendet wurde, um die Verbesserung in der
Widerstandsfähigkeit gegenüber Ozon und in der guten Haftung
zwischen den einzelnen Zusammensetzungen zu bestätigen. Die
Ergebnisse für die Widerstandsfähigkeit gegenüber Ozon und
von Verfärbungstests sind in der Tabelle 1 enthalten. Ver
schiedene Kombinationen von Gummimischungen wurden auf das
Haftvermögen geprüft, die Ergebnisse sind in der Tabelle 2
angegeben.
Die oben erwähnten physikalischen Eigenschaften wurden wie
folgt bewertet:
- 1. Ozonrißbildungstest (zur Bewertung des dynamischen Wider
standes gegen Ozon und des Verfärbens): Von jeder Kautschuk
zusammensetzung wurden Proben mit 10 mm Breite, 2 mm Dicke
und einem Abstand von Markierung zu Markierung von 40 mm
hergestellt. Die Proben wurden einer beschleunigten Alterung
bei 90°C für 48 Stunden unterworfen und dann bei einer
prozentualen Dehnung
[(Δℓ/ℓ)×100]von 25% mit einer
Frequenz von 60 Zyklen pro Minute in einer Atmosphäre mit 50
pphm Ozon und 40°C gedehnt, und es wurde die Zeit bestimmt,
nach der 50% der Proben gebrochen waren.
Die Proben wurden auch nach einem Bruch unter den gleichen Bedingungen weiter in der Ozonatmosphäre gehalten, und nach 24 Stunden Ozoneinwirkung wurde die Verfärbung beurteilt. Die Kriterien für die Beurteilung der Verfärbung waren wie folgt: Deutliche Verfärbung: "Merklich"; leichte Verfärbung: "Leicht"; Keine Änderung in der Farbe: "Keine". - 2. Haftfähigkeitsprüfung (zur Beurteilung des Haftvermögens von Gummi auf Gummi): Ein mit organischem Gewebe hinterleg tes Kautschukstück wurde auf ein anderes Stück gelegt, so daß die Ablösung Gummi - Gummi festgestellt werden konnte. Die zusammengelegten Streifen wurden bei 160°C für 20 Minu ten vulkanisiert und in Streifen mit einer Breite von 2,5 cm geschnitten und daraufhin auf das Haftvermögen von Gummi auf Gummi geprüft.
Wie aus den in der Tabelle 1 aufgelisteten Daten hervorgeht,
sind die Kautschukmischungen C bis F, bei denen der Gehalt
an Kautschuk oder Kautschuken mit einem geringen Grad an Un
gesättigtheit in der Kautschukkomponente nicht kleiner ist
als 30 Gewichtsprozent, in der Ozon-Widerstandsfähigkeit den
herkömmlichen Mischungen überlegen, die ausschließlich aus
Kautschuken mit einem hohen Grad an Ungesättigtheit zusam
mengesetzt sind. Außerdem zeigen die Mischungen C bis F
keine oder nur eine geringe Verfärbung.
Wie aus den Daten in der Tabelle 2 ersichtlich ist, zeigen
die Kautschukmischungen E oder F jedoch eine relativ geringe
Haftfähigkeit zu den Mischungen A und B. Wenn Lagen aus sol
chen Mischungen E bis F auf Lagen aus den Mischungen A oder
B aufgebracht werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ab
lösung während des Gebrauchs daher hoch.
Wenn jedoch die Kautschukmischungen der beiden zusammenzu
bringenden Lagen jeweils eine adäquate Menge wenigstens
eines Kautschuks mit einem niedrigen Grad an Ungesättigtheit
enthalten, wenn mit anderen Worten jede Mischung wenigstens
einen Kautschuk mit einem hohen Grad an Ungesättigtheit in
einer geeigneten Menge enthält, wenn beispielsweise für die
beiden benachbarten Lagen, die zusammenzubringen sind, der
Gehalt an hoch ungesättigten Kautschuken in der äußeren Lage
auf nicht weniger als 40% des Gehaltes in der inneren Lage
eingestellt wird, wird eine Haftfestigkeit von nicht weniger
als 8 kg/cm Breite (ein Standardwert für die Haftfestigkeit,
der aus praktischen Gesichtspunkten akzeptabel ist) erhal
ten, wie es in der Tabelle 2 gezeigt ist.
Die im folgenden aufgezeigten Kombinationen sind bevorzugte
Beispiele für die Mischungskombinationen zum Aufbau drei
lagiger Seitenwände aus einer Haftschicht, einer inneren
Lage und einer äußeren Lage unter Verwendung der Kautschuk
mischungen A bis E. (Die Kautschukmischung F, die einen sehr
hohen Gehalt an niedrig ungesättigtem Kautschuk aufweist,
hat eine niedrige Festigkeit und wird schnell beschädigt,
sie ist daher nicht für den praktischen Gebrauch geeignet.)
(1) A - B - C
(2) A - B - D
(3) A - C - D
(4) A - C - E
(5) A - D - E
(6) B - C - D
(7) B - C - E
(8) B - D - E
(2) A - B - D
(3) A - C - D
(4) A - C - E
(5) A - D - E
(6) B - C - D
(7) B - C - E
(8) B - D - E
Es wird nun mit Bezug auf die Zeichnung ein Beispiel für
einen Gürtelreifen erläutert.
Die Fig. 1 zeigt schematisch die Konstruktion eines Reifens
des sogenannten SWOT-Typs. Die Karkasse 1 weist einen radi
alen Aufbau auf. An den Seiten der Karkasse 1 ist in enger
Verbindung damit jeweils eine Seitenwand 2 angebracht. Der
Hauptabschnitt 3 der Seitenwand 2 hat mit Ausnahme von im
Relief vorgesehenen Buchstaben und/oder Kennzeichnungen eine
gleichmäßige Dicke. Die Seitenwand 2 weist einen dreilagigen
Aufbau aus einer Haftschicht 4, die an die Karkasse 1 an
grenzt, einer außerhalb davon angeordneten inneren Lage 5
und einer wiederum außerhalb davon angeordneten äußeren Lage
6 auf. Der obere Endabschnitt 7 der Seitenwand 2 verläuft an
der Seite des Laufflächengummis 8 und nimmt in der Dicke zum
oberen Ende hin allmählich ab. Der untere Endabschnitt 9 der
Seitenwand 2 nimmt in der Dicke zum unteren Ende hin ab und
grenzt an einen Felgenring oder Wulst 10. Die Haftschicht 4
für den Hauptabschnitt 3, den oberen Endabschnitt 7 und den
unteren Endabschnitt 9 besteht im wesentlichen aus einer
Kautschukmischung, die als Kautschukkomponente 0 bis 10 Ge
wichtsprozent wenigstens eines Kautschuks mit einem niedri
gen Grad an Ungesättigtheit und 90 bis 100 Gewichtsprozent
von wenigstens einem Kautschuk mit einem hohen Grad an Un
gesättigtheit enthält. Die innere Lage 5 des Hauptabschnit
tes 3, des oberen Endabschnittes 7 und des unteren Endab
schnittes 9 besteht im wesentlichen aus einer Kautschukmi
schung, die als Kautschukkomponente 10 bis 50 Gewichtspro
zent wenigstens eines Kautschuks mit einem niedrigen Grad an
Ungesättigtheit und 50 bis 90 Gewichtsprozent wenigstens
eines Kautschuks mit einem hohen Grad an Ungesättigtheit
enthält. Die äußere Lage 6 des Hauptabschnittes 3, des
oberen Endabschnittes 7 und des unteren Endabschnittes 9
besteht im wesentlichen aus einer Kautschukmischung, die als
Kautschukkomponente 30 bis 70 Gewichtsprozent wenigstens
eines Kautschuks mit einem niedrigen Grad an Ungesättigtheit
und 30 bis 70 Gewichtsprozent wenigstens eines Kautschuks
mit einem hohen Grad an Ungesättigtheit enthält.
Da, wie erwähnt, die Haftschicht 4 der Seitenwand in Kontakt
mit dem Laufflächengummi 8, der Karkasse 1 und dem Felgen
ring oder Wulst 10 steht, sollte der Gehalt an Kautschuk
oder Kautschuken mit einem niedrigen Grad an Ungesättigtheit
in der Kautschukkomponente für diese Haftschicht nicht mehr
als 10 Gewichtsprozent betragen.
Der Laufflächengummi (8) besteht in bekannter Weise aus
einer Kautschukmischung, die wenigstens einen Kautschuk mit
einem hohen Grad an Ungesättigtheit enthält. Da der Lauf
flächengummi 8 jedoch mit Hart-Carbon Black verstärkt ist,
das einen guten Verstärkungseffekt und eine entsprechend
schlechte Haftfähigkeit zeigt, wird vorzugsweise ein Lauf
flächen-Seitengummi 11, der aus einer Kautschukmischung
hergestellt wird, die ähnlich der Mischung für die Haft
schicht 4 ist, an der Seitenfläche des Laufflächengummis 8
mittels der Koextrusionstechnik unter Verwendung eines
Doppelextruders angebracht, um die Haftung an der Seitenwand
zu verbessern.
Zum Zwecke der Demonstration der Gebrauchsfähigkeit eines
solchen Reifens wurden Versuchsreifen für PKWs hergestellt,
für die die Kautschukmischung B der Tabelle 1 zum Aufbau der
Haftschicht 4 der Seitenwand 2, die Kautschukmischung C der
Tabelle 1 zur Herstellung der inneren Lage 5 und die Kau
tschukmischung D zur Herstellung der äußeren Lage 6 verwen
det wurden. Zum Vergleich wurden Kontrollreifen mit herkömm
lichem Aufbau und herkömmlicher Zusammensetzung hergestellt,
bei denen die Kautschukmischung A der Tabelle 1 für einla
gige Seitenwände verwendet wurde.
Diese Reifen wurden unter einem Vordach in südlicher Umge
bung einen Monat lang dem Sonnenlicht ausgesetzt, wobei sie
vor Regenwasser geschützt waren, und dann auf eine Verfär
bung der Seitenwände untersucht. Die erfindungsgemäß mit
einer mehrlagigen Seitenwand versehenen Reifen zeigten
keinerlei Ausblühungen, Verfärbungen oder Risse. Im Gegen
satz dazu zeigten die auf herkömmliche Weise hergestellten
Kontrollreifen das Auftreten von Ausblühungen an den Sei
tenflächen, jedoch keine Risse. Die Bereiche der Ausblü
hungen hatten eine rotbraune Farbe, wodurch das Erschei
nungsbild stark beeinträchtigt wurde. Nach der Einwirkung
des Sonnenlichtes wurden die Reifen einer Trommelprüfung
gemäß den Bedingungen für eine Ausdauerprüfung nach der Nr.
109 der US-Straßenverkehrszulassungsordnung (FMVSS für
"Federal Motor Vehicle Safety Standards") unterworfen.
Sowohl die erfindungsgemäß aufgebauten Reifen als auch die
Kontrollreifen erfüllten die entsprechenden Anforderungen.
Claims (4)
1. Gürtelreifen, bei denen die Seitenwände (2), die die Sei
tenflächen der Karkasse (1) abdecken und schützen, aus einer
Anzahl von Lagen mit verschiedenen Gummimischungen zusammen
gesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenwände (2) jeweils einen dreilagigen Aufbau aus
einer an die Karkasse (1) angrenzenden Haftschicht (4),
einer außerhalb der Haftschicht vorgesehenen inneren Lage
(5) und einer außerhalb der inneren Lage vorgesehenen äuße
ren Lage (6) bestehen, daß die Kautschukkomponente der Kau
tschukmischung für die Haftschicht (4) im wesentlichen aus 0
bis 10 Gewichtsprozent wenigstens eines Kautschuks mit einem
niedrigen Grad an Ungesättigtheit aus einer ersten Gruppe,
die halogenisierte Butyl-Kautschuke und Ethylen-Propylen-
Dien-Kautschuke umfaßt, sowie aus 90 bis 100 Gewichtsprozent
wenigstens eines Kautschuks mit einem hohen Grad an Unge
sättigtheit aus einer zweiten Gruppe besteht, die Naturkau
tschuk, Polyisopren, Polybutadien und Styrol-Butadien-Ko
polymere umfaßt, daß die Kautschukkomponente der Kautschuk
mischung für die innere Lage (5) im wesentlichen aus 10 bis
50 Gewichtsprozent wenigstens eines Kautschuks mit einem
niedrigen Grad an Ungesättigtheit aus der obigen ersten
Gruppe und aus 50 bis 90 Gewichtsprozent wenigstens eines
Kautschuks mit einem hohen Grad an Ungesättigheit aus der
obigen zweiten Gruppe besteht, daß die Kautschukkomponente
der Kautschukmischung für die äußere Lage (6) im wesentli
chen aus 30 bis 70 Gewichtsprozent wenigstens eines Kau
tschuks mit einem niedrigen Grad an Ungesättigtheit aus der
obigen ersten Gruppe und aus 30 bis 70 Gewichtsprozent eines
Kautschuks mit einem hohen Grad an Ungesättigtheit aus der
obigen zweiten Gruppe besteht, und daß der Gehalt an Kau
tschuk mit einem hohen Grad an Ungesättigtheit in der Kau
tschukkomponente der die Lagen bildenden Kautschukmischungen
in der Reihenfolge Haftschicht (4) - innere Lage (5) -
äußere Lage (6) abnimmt.
2. Gürtelreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gehalt an hoch ungesättigten Kautschuken in der Kau
tschukmischung zur Bildung der Haftschicht (4), der inneren
Lage (5) und der äußeren Lage (6) für benachbarte Lagen je
weils derart ist, daß der Gehalt an hoch ungesättigten Kau
tschuken in der jeweils außerhalb befindlichen Lage nicht
weniger als 40% des Gehalts in der jeweils innerhalb be
findlichen Lage beträgt.
3. Gürtelreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenwände (2), die jeweils die Seitenflächen einer
Karkasse (1) mit einem radialen Aufbau abdecken und schüt
zen, einen dreilagigen Aufbau aus einer an die Karkasse (1)
angrenzenden Haftschicht (4), einer außerhalb der Haft
schicht angeordneten inneren Lage (5) und einer wiederum
außerhalb der inneren Lage angeordneten äußeren Lage (6)
aufweisen, wobei der obere Endabschnitt (7) der Seitenwand
(2) an der Seitenfläche des Laufflächengummis (8) angeordnet
ist und in der Dicke zum oberen Ende hin abnimmt, daß der
untere Endabschnitt (9) der Seitenwand (2) in der Dicke zum
unteren Ende hin abnimmt und an einen Felgenring (10) an
grenzt, daß die Kautschukkomponente der Kautschukmischung
zur Bildung der Haftschicht (4) für sowohl den oberen End
abschnitt (7), den Hauptabschnitt (3) und den unteren End
abschnitt (9) der Seitenwand im wesentlichen aus 0 bis 10
Gewichtsprozent wenigstens eines Kautschuks mit einem nie
drigen Grad an Ungesättigtheit aus der obigen ersten Gruppe
und aus 90 bis 100 Gewichtsprozent wenigstens eines Kau
tschuks mit einem hohen Grad an Ungesättigtheit aus der
obigen zweiten Gruppe besteht, daß die Kautschukkomponente
für die Kautschukmischung zur Bildung der inneren Lage (5)
für sowohl den oberen Endabschnitt (7), den Hauptabschnitt
(3) und den unteren Endabschnitt (9) der Seitenwand im
wesentlichen aus 10 bis 50 Gewichtsprozent wenigstens eines
Kautschuks mit einem niedrigen Grad an Ungesättigtheit aus
der obigen ersten Gruppe und aus 50 bis 90 Gewichtsprozent
wenigstens eines Kautschuks mit einem hohen Grad an Ungesät
tigtheit aus der obigen zweiten Gruppe besteht, daß die
Kautschukkomponente für die Kautschukmischung zur Bildung
der äußeren Lage (6) für sowohl den oberen Endabschnitt (7),
den Hauptabschnitt (3) und den unteren Endabschnitt (9) der
Seitenwand im wesentlichen aus 30 bis 70 Gewichtsprozent
wenigstens eines Kautschuks mit einem hohen Grad an Ungesät
tigtheit aus der obigen ersten Gruppe und 30 bis 70 Ge
wichtsprozent wenigstens eines Kautschuks mit einem hohen
Grad an Ungesättigtheit aus der obigen zweiten Gruppe ent
hält, und daß der Gehalt an hoch ungesättigten Kautschuken
in der Kautschukkomponente der Kautschukmischungen schritt
weise in der Reihenfolge Haftschicht (4) - innere Lage (5) -
äußere Lage (6) abnimmt.
4. Gürtelreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge an Antioxidantien und Ozonschutzmitteln in der Kau
tschukmischung für die innere Lage (5) höher ist als in der
Kautschukmischung für die äußere Lage (6).
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---|---|---|---|
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Representative=s name: STREHL, P., DIPL.-ING. DIPL.-WIRTSCH.-ING. SCHUEBE |
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8141 | Disposal/no request for examination |