DE3911375C2 - Dioden-Phasenschiebertafel, Anwendung derselben auf eine Mikrowellenlinse sowie eine Antenne mit elektronischer Verschwenkung - Google Patents
Dioden-Phasenschiebertafel, Anwendung derselben auf eine Mikrowellenlinse sowie eine Antenne mit elektronischer VerschwenkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dioden-Phasenschiebertafel so
wie ihre Anwendung bei einer Mikrowellenlinse und eine An
tenne mit elektronischer Verschwenkung.
Zur Verwirklichung einer Antenne mit elektronischer Ver
schwenkung ist es bekannt, eine Mikrowellenlinse zu verwen
den, die aus Platten oder Tafeln gebildet ist, welche eine
Phasenverschiebung der sie durchquerenden Mikrowelle hervor
rufen. Diese Tafeln sind mit parallelen Drähten versehen,
die Dioden tragen. Die Steuerung des Zustandes dieser Dioden,
leitend oder gesperrt, ermöglicht eine Veränderung der Pha
senverschiebung, mit welcher die auftreffende Welle behaftet
wird, und folglich eine elektronische Verschwenkung.
In jeder einer solchen Tafel werden alle Dioden gleichzei
tig und in gleicher Weise mit Spannungen angesteuert, die
ausreichen, um sie durchzuschalten oder zu sperren.
Eine Antenne dieser Art ist beispielsweise in der FR-PS
2 469 808 beschrieben. Das Prinzip einer solchen Antenne ist
in Fig. 1a der beigefügten Zeichnung in auseinandergezogener
Darstellung und in Fig. 1b schematisch in der Ebene des
elektrischen Feldes E veranschaulicht. In Fig. 1a sind drei
einander überlagerte Tafeln gezeigt, die in derselben Ebene
liegen und mit P1, P2 sowie P3 bezeichnet sind. Jede dieser
Tafeln besteht aus einem dielektrischen Träger 4, an dem
parallele Drähte angeordnet sind, welche Dioden 3 tragen.
Bei dem in der Figur gezeigten Beispiel trägt jeder Draht zwei
Dioden, wobei diese Dioden in gleicher Richtung gepolt sind.
Die mit Dioden versehenen Drähte 2 sind durch Leiter 5 ver
bunden, die senkrecht zu ihnen verlaufen und verwendet wer
den, um den Sperr- oder Leitungszustand dieser Dioden herzu
stellen. Die Tafeln sind durch leitfähige Platten getrennt
und von ihnen umgeben, welche zu ihnen senkrecht sind und
mit 70, 71, 72, 73 bezeichnet sind.
In Fig. 1b sind mehrere dieser Tafeln P1, P2, P3 gezeigt und
hier mit P bezeichnet, jeweils zwischen zwei Platten 70, 71,
72. . .
Eine Gruppe von Tafeln (P) zwischen zwei Platten bildet
einen Phasenschieber (D1, D2, D3. . .). Der Stapel aus mehre
ren Phasenschiebern bildet eine aktive Mikrowellenlinse, die
von einer Quelle S angestrahlt wird, welche eine elektroma
gnetische Welle abgibt, deren elektrisches Feld E senkrecht
zu den Platten 70, 71, 72 orientiert ist.
Als Beispiel ist in Fig. 1b ein Stapel aus fünf Phasenschie
bern gezeigt, wobei auch die Richtung des elektrischen Fel
des (Pfeil E), der auftreffenden Welle (Pfeil 10) und der
durchgelassenen Welle (Pfeil 20) angegeben ist, welche be
züglich der auftreffenden Welle abgelenkt ist.
Die Tafeln P werden unabhängig voneinander gesteuert; daraus
ergibt sich, daß die jeweilige Phasenverschiebung, die sie
der sie durchquerenden Welle verleihen, von einer Tafel zur
anderen verschieden sein kann. Wenn mehrere dieser Tafeln
hintereinander auf dem Weg der Mikrowelle angeordnet werden,
so kann man also Phasenverschiebungen erzielen, die von 0
bis 360° betragen, jeweils in Stufen, die von der Anzahl von
aneinandergefügten Tafeln abhängen. Wenn mehrere dieser Pha
senschieber gestapelt werden, kann eine elektronische Ver
schwenkung in einer zu dem elektrischen Feld E parallelen
Ebene durchgeführt werden.
Gegenstand der Erfindung ist eine Verbesserung der Impedanz
anpassung einer Struktur der beschriebenen Art, um insbe
sondere störende Reflexionen zu vermindern, die Breite des
Durchlaßbandes der Vorrichtung zu vergrößern und den Bereich
von verwendbaren Bauteilen zu erweitern sowie die Anzahl von
benotigten Bauteilen zu vermindern.
Die Erfindung hat also eine Dioden-Phasenschiebertafel der
oben beschriebenen Gattung zum Gegenstand, worin die Steuer
leiter eine Irisblende bilden, deren elektrische und geome
trische Eigenschaften so gewählt sind, daß in Kombination
mit den Eigenschaften der Tafel letztere für einen der Zu
stände der Dioden, die sie trägt, angepaßt ist.
Weitere Gegenstände sind die im Anspruch 5 angegebene Mikro
wellenlinse und die im Anspruch 6 angegebene elektronisch ver
schwenkbare Antenne.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsformen
und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1a und 1b eine bekannte Vorrichtung;
Fig. 2 Einzelheiten einer Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Tafel;
Fig. 3 das Äquivalenzschema der Tafel nach Fig. 2; und
Fig. 4 ein Prinzipschema einer Ausführungsvariante ge
genüber Fig. 2.
Die in Fig. 2 gezeigte Tafel ist allgemein mit 1 bezeichnet.
Sie umfaßt ein dielektrisches Substrat 4, auf dem, beispiels
weise durch Metallisierung, zwei leitende, im wesentlichen
parallele Streifen 51, 52 aufgebracht sind, um die Versor
gungsspannungen für Dioden 3 heranzuführen und ihre Steue
rung zu ermöglichen, wobei eine Irisblende gebildet wird.
Zwischen diesen Steuerleitern sind die Dioden 3 angeordnet,
welche durch im wesentlichen zueinander parallele Drähte 2
angeschlossen sind, die zu den leitenden Streifen 51, 52
senkrecht sind sowie gleichfalls beispielsweise durch auf
dem Substrat 4 aufgebrachte Metallisierungen versetzt werden
können.
Das Substrat 4 ist von Metallplatten 74, 75 umgeben, die im
wesentlichen parallel zu seiner Ebene sind.
Aus Gründen der Klarheit ist in Fig. 2 die Oberfläche der
verschiedenen Leiter (nicht im Schnitt gezeigt) punktiert
dargestellt.
Gemäß der Erfindung ist die Geometrie der Phasenschieberta
fel, also hauptsächlich der Abstand Do zwischen dem Streifen
51 und der Platte 74 oder dem Streifen 52 und der Platte 75,
der Abstand DI zwischen den beiden Streifen 51, 52 sowie der
Abstand a zwischen zwei Diodendrähten 2, in solcher Weise
gewählt, daß die Impedanzanpassung der Tafel verbessert wird,
und zwar für einen gegebenen Abstand b, worin dieser Abstand
b zwischen den zwei Platten 74, 75 liegt und durch die ge
wünschte Strahlungscharakteristik der Antenne bestimmt wird.
Fig. 3 zeigt das elektrische Äquivalenzschema der Irisblende,
die durch die Streifen 51, 52, die Dioden 2 und die Platten
74, 75 im Mikrowellenbereich gebildet wird.
Die Mikrowelle, die mit der Impedanz Z = 120.π.b/a an den
Anschlüssen B1 und B2 empfangen wird, trifft auf zwei in
Reihe liegende Kapazitäten Co und CI, die parallel zu diesen
Anschlüssen liegen. Die Kapazität Co stellt die Linienkapa
zität der Entkopplung zwischen den Streifen 51, 52 sowie den
Metallplatten 74, 75 dar, und die Kapazität CI ist die Li
nienkapazität der Irisblende, die durch die Streifen 51, 52
gebildet wird.
An die Anschlüsse der Kapazität CI ist eine Diode 2 ange
schlossen, die gleichfalls durch ihr Äquivalenzschaltbild
dargestellt ist. Dieses besteht aus einer Induktivität L,
die in Reihe liegt mit:
- - entweder einer Kapazität Ci in Reihe mit einem Widerstand Ri oder
- - einem Widerstand Rd,
je nachdem, ob die Diode
2
leitet oder sperrt, was durch
einen Unterbrecher
20
verdeutlicht ist.
Die ausgangsseitige Mikrowellenspannung wird zwischen den
Anschlüssen B3 und B4, also an den Anschlüssen der Kapazitä
ten Co und CI, abgegriffen.
Die Induktivität L ist durch folgenden Ausdruck gegeben:
darin ist LD die Induktivität der Diode unter Berücksichti
gung ihres Anschlußdrahtes (2) zwischen den Streifen 51, 52;
a ist der Abstand zwischen zwei Dioden 2 (Fig. 2);
b ist der Abstand zwischen der Platten 74, 75 (Fig. 2);
αist ein Koeffizient, der kennzeichnend für die Wechselwir kung zwischen den Diodendrähten ist.
a ist der Abstand zwischen zwei Dioden 2 (Fig. 2);
b ist der Abstand zwischen der Platten 74, 75 (Fig. 2);
αist ein Koeffizient, der kennzeichnend für die Wechselwir kung zwischen den Diodendrähten ist.
Der Widerstand Ri ist der mit dem Verhältnis a/b behaftete
Sperrwiderstand der Diode. Der Widerstand Rd ist der Leitwi
derstand der Diode, der mit demselben Verhältnis behaftet
ist. Schließlich ist die Kapazität Ci die mit dem Verhältnis
b/a behaftete Anschlußkapazität der Diode.
Wenn die Dioden in Durchlaßrichtung gepolt sind, beträgt der
Blindleitwert (Bd) der Schaltung nach Fig. 3:
worin ω die Kreisfrequenz entsprechend der Mittenfrequenz
des Betriebsbandes der Vorrichtung ist.
Gemäß der Erfindung sind die Parameter der Schaltung so ge
wählt, daß Bd ≃ 0, also bei Vernachlässigung ihres Leitwer
tes die Schaltung angepaßt ist, mit anderen Worten: sie ist
für die auftreffende Mikrowelle durchlässig oder transparent
und führt weder eine störende Reflexion, noch eine Phasen
verschiebung ein.
Insbesondere wählt man:
LCIω2 = 1
was zu Bd ≃ 0 führt, unabhängig vom Wert der Kapazität Co.
Es ist ersichtlich, daß so die geometrischen Parameter der
Tafel (DI, Do, a für einen gegebenen Wert b) in Abhängigkeit
von den Kenndaten der Dioden eingestellt werden können, wo
durch sich die Möglichkeit eröffnet, Bauteile aus einem wei
ten verfügbaren Bereich zu verwenden.
Wenn die Dioden in Sperrichtung gepolt sind, ist der Blind
leitwert der Tafel:
Da die Kapazität CI zuvor festgelegt wurde, wird ersichtlich,
daß der Blindleitwert BR eingestellt werden kann, folglich
also die Phasenverschiebung, welche die auftreffende Mikro
welle erfährt, indem die Kapazität Co verändert wird.
Wenn die Dioden in Sperrichtung gepolt sind, ist die ge
trennt betrachtete Tafel nicht angepaßt. Ihre Anpassung wird
durch Wahl des Abstandes zur nächsten Tafel desselben Pha
senschiebers bewirkt.
Ferner ist zu beachten, daß die Kapazitäten Co und CI zwar
von den Abständen Do und DI abhängen, aber auch von den geo
metrischen und elektrischen Daten des dielektrischen Mate
rials 4. Diese Daten ermöglichen gleichfalls eine Einstel
lung der Kapazitäten Co und CI auf die gewünschten Werte.
Schließlich ist zu beachten, daß bei dem oben beschriebenen
Fall die Parameter der Schaltung so gewählt wurden, daß der
Blindleitwert Bd annähernd Null ist, jedoch kann auch eine
symmetrische Funktion gewählt werden, für welche die Parame
ter so bestimmt werden, daß der Blindleitwert BR im wesent
lichen zum Verschwinden gebracht wird. In diesem Falle er
folgt die Anpassung der Tafel für den Durchlaßzustand der
Dioden durch Wahl des Abstandes zur benachbarten Tafel.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung besitzt die
Tafel mehr als nur eine, insbesondere zwei Dioden (wie in
Fig. 1) zwischen den Streifen 51, 52, welche eine Irisblende
bilden. Weiterhin müssen nicht notwendigerweise alle Dioden
derselben Tafel gleichsinnig geschaltet sein, wodurch sich
die Möglichkeit eröffnet, die Steuerschaltungen zu vereinfa
chen. Die Streifen 51, 52 sind dann unterbrochen, wobei die
Unterbrechungen ohne merklichen Einfluß auf das Verhalten
der Tafel im Mikrowellenbereich sind. Die Dioden-Drähte 2
müssen auch nicht notwendigerweise parallel zu dem elektri
schen Feld E der auftreffenden Welle sein, wobei allerdings
zu beachten ist, daß ihre Wirkung desto stärker abnimmt, je
weiter sie sich von dieser Lage entfernen. Die eine Iris
blende bildenden Streifen 51, 52 müssen auch nicht parallel
zu den Platten 74, 75 sein, sondern können gemäß der in
Fig. 4 gezeigten Ausführungsform eine geknickte Linie bil
den; in dieser Fig. 4 ist schematisch ein Teil der Fig. 2
gezeigt, nämlich die Platte 74 und einer der leitenden
Streifen, der aber hier geknickt ausgebildet und mit 53 be
zeichnet ist. Die Bedingung dafür, daß der leitende Streifen
53 sich wie der Streifen 51 in Fig. 2 verhält, besteht darin,
daß der Abstand D5 zwischen zwei Scheiteln in der Größenord
nung der halben Wellenlänge der niedrigsten Betriebsfrequenz
der Vorrichtung ist.
Die erfindungsgemäße Tafel ist besonders zur Verwendung in
einer Struktur nach der eingangs genannten FR-PS 2 469 808
geeignet. Durch Verbesserung der Impedanzanpassung einer
solchen Struktur können die störenden Reflexionen vermindert
und kann das Durchlaßband des Systems erweitert werden. Fer
ner kann der Einsatzbereich verwendbarer Bauteile erweitert
werden, weil die Anpassung unabhängig von der Kapazität oder
dem Widerstand der Dioden erfolgt. Schließlich hat die Anwe
senheit der aus den Streifen 51, 52 gebildeten Irisblende
zur Folge, daß die Induktivität, welche durch die Dioden
drähte 2 verursacht wird, deutlich vermindert wird, so daß
die Linienkapazität CI kleiner sein kann und das System we
niger Dioden pro Draht 2 benötigt.
Claims (6)
1. Dioden-Phasenschiebertafel, auf der eine linear polari
sierte elektromagnetische Welle (E) in einer Richtung auf
treffen soll, mit einem dielektrischen Träger (4) und Dräh
ten (2), die auf dem Träger angeordnet sind und jeweils
wenigstens eine Diode (3) enthalten, wobei diese Drähte an
Steuerleiter (51, 52) für diese Dioden angeschlossen sind
und die Tafel ferner zwei leitende Platten (74, 75) umfaßt,
die beiderseits des Trägers zumindest annähernd senkrecht zu
der genannten Richtung angeordnet sind, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuerleiter (51, 52) eine Irisblende bilden,
deren geometrische und elektrische Kenndaten derart gewählt
sind, daß in Kombination mit denen der Tafel letztere für
einen der elektrischen Zustände der Dioden angepaßt ist.
2. Tafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
dielektrische Träger (4) im wesentlichen senkrecht zu den
leitenden Platten (74, 75) angeordnet ist und die Drähte (2)
im wesentlichen parallel zu der genannten Richtung sind.
3. Tafel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerleiter (51, 52) im wesentlichen parallel zu
den leitenden Platten (74, 75) sind.
4. Tafel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die geometrischen und elektrischen Kenn
daten der durch die Streifen (51, 52) gebildeten Irisblende
und der Tafel (1) so gewählt sind, daß letztere angepaßt ist
und keine merkliche Phasenverschiebung der auftreffenden
Welle verursacht, wenn die Dioden (3) dieser Tafel in Durch
laßrichtung gepolt sind.
5. Mikrowellenlinse, auf der eine Mikrowelle auftreffen
soll, mehrere Phasenschieber umfassend, die im wesentlichen
parallel zueinander zwischen den leitenden Platten in Aus
breitungsrichtung der Mikrowelle angeordnet sind und in
einer Richtung aufeinandergestapelt sind, die senkrecht zur
Ausbreitungsrichtung ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
der Phasenschieber durch mehrere Tafeln nach einem der vor
stehenden Ansprüche gebildet ist.
6. Elektronisch verschwenkbare Antenne, die eine Quelle
umfaßt, die imstande ist, eine linear polarisierte Welle
auszusenden, wobei die elektronische Verschwenkung in der
Ebene der Ausbreitungsrichtung der Welle durch Steuerung des
Leitungszustandes, leitend oder sperrend, der Dioden bewirkt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Mikrowellenlinse
nach Anspruch 5 umfaßt.
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