DE3911119A1 - Abbauverfahren und geraeteausruestung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Abbauverfahren und geraeteausruestung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abbau
einer Mineralschicht durch ein linear und
kontinuierlich arbeitendes Abbaugerät, wobei das
abgebaute Material von einer Abförderbandanlage
abgefördert und von dem Abwurfband des
Abbaugerätes zu der Abförderbandanlage über eine
im wesentlichen senkrecht zur Abförderbandanlage
ausgerichtete, verfahrbare Bandanordnung geleitet
wird, und eine Geräteausrüstung, bestehend aus
einem Abbaugerät und einer auf einer
Abförderbandanlage fördernde Bandanordnung mit
Fahrwerken zur Durchführung des Verfahrens. Unter
"Mineralschicht" wird insbesondere auch ein
Kohleflöz verstanden.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus
der US-PS 42 06 840 bekannt. Bei dem dort
offenbarten Verfahren wird ein Gewinnungsgerät mit
einem seitlichen Grab- oder Gewinnungsorgan
verwendet. Das abgetragene Gut gelangt über ein
Auslegerband des Gewinnungsgerätes auf eine
fahrbare Bandanordnung und von dieser auf eine
stationare bzw. rückbare Abförder-Bandanlage. Der
Abbau erfolgt in einer waagerechten Ebene. Die
fahrbare Bandanordnung besteht aus mehreren
gelenkig miteinander verbundenen Rahmengestellen
mit senkrecht zur Hauptrichtung der Bandanordnung
ausgerichteten Fahrwerken. Die Bandanordnung weist
ein durchgehendes Endlos-Förderband auf.
Das dort offenbarte Verfahren funktioniert aber
nur bei Regelbetrieb, d.h. solange seitlich
Material abzubauen ist. Zum Abbauen einer tieferen
"Zeile" einer neuen "Scheibe" der Schicht muß die
Zeile über die gesamte Länge der Schicht und mit
mindestens der Breite des Abbaugerätes und der
Bandanordnung mit besonderem, zusätzlichem Gerät
angeschnitten werden, während welcher Zeit das für
den Regelbetrieb vorgesehene Abbaugerät
unproduktiv ist.
Aus der DE-Z. "f+h fördern und heben" 37(1987)6,
S. 409 ist noch ein Abbauverfahren bekannt, bei
dem ein Abbaugerät eine gegenüber einem Fahrplanum
erhabene Schicht abträgt und das abgetragene Gut
über ein auf dem Fahrplanum seitlich rückbares
Förderband-Segment auf eine Abförderbandanlage
weiterleitet wird. Auch das hier offenbarte System
funktioniert nur bei Regelbetrieb, d.h. solange
das mobile Förderband-Segment auf dem jeweils
geschnittenen Fahrplanum nachrücken kann. Hinweise
für einen "Anschnitt" der Abbaufläche, d.h. dem
Abbau einer neuen "Scheibe" der Schicht, sind
dieser Druckschrift jedoch ebenfalls nicht
entnehmbar.
Aus der Z. "bulk solids handling" Vol. 2, No. 3,
Sept. 1982, S. 464 ist es bekannt, die über einer
Erzschicht liegende Abraumschicht jeweils auf einer
im Verhältnis 1 : 5 geneigten Fläche durch ein über
einer längs einer Neigungslinie dieser Fläche
ausgerichteten Bandanlage angeordnetes
"Hammerkopf"-Abtrag- oder Aushubgerät abzutragen.
Der abgetragene Abraum wird von der Bandanlage über
die Erzabbaustelle hinweg bis zu einer
gegenüberliegenden Kippe gefördert. Die Erzschicht
wird in "steilstehenden Blöcken" abgebaut und über
ein weiteres Förderband auf eine rückbare
Abförderbandanlage gegeben, die auf der
rekultivierten Oberfläche angeordnet ist.
Ein ähnliches Abbauverfahren mit geneigter
Abbaufläche für die Abraumschicht ist aus dem
DD-B. "Tagebautechnik", Bd. I, Hrsg. K. Strzodka
u.a., Leipzig 1979 bekannt, bei dem ebenfalls eine
von der gewachsenen bis zu rekultivierten
Geländeoberfläche reichende, quer verfahrbare
Bandanordnung verwendet wird. Zum Abtragen des
Abraums ist dort ein Gerät mit an einem Ausleger
angeordneten Schaufelrad als Graborgan vorgesehen,
das die Bandanlage beschickt.
Auch bei diesem Abbauverfahren ist nur der
Regelbetrieb angegeben, nicht aber, nachdem das
Abbaufeld einmal quer überfahren worden ist, wie
der Anschnitt für das Abtragen der nächsten
"Scheibe" vorgebbarer Schnittiefe erfolgen soll.
Schließlich ist noch aus der DE-Z. "Braunkohle"
(1970) 11, S. 370-380 ein Schrägabbauverfahren für
die Abraumschicht bekannt, bei dem mehrere
"Abbaublöcke" stufenweise nebeneinander betrieben
werden. Dabei arbeiten längs der Neigungslinien
angeordnete Bandanlagen auf eine auf der
gewachsenen Geländeoberfläche angeordnete
Abförderbandanlage. Die "Abbaublöcke" verschieben
sich quer zu ihrer Neigungsrichtung, wobei die
Bandanordnungen entsprechend mit bewegt werden.
Zum Anschnitt jeweils eines neuen "Abbaublocks"
muß wieder mit besonderem Aufwand eine Fläche von
der Breite eines Abbaugerätes und einer
Bandanordnung geschaffen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Art und eine
Geräteausrüstung zu seiner Durchführung anzugeben,
bei dem bzw. mit der ein weitgehend vollständiger
Abbau der Mineralschicht ohne zusätzliches Gerät
zum Anschneiden einer neuen Schicht und ohne
Stillstand des für den Regelbetrieb vorgesehenen
Abbaugerätes erreicht werden kann.
Diese Aufgabe wird - soweit sie das Verfahren
betrifft - dadurch gelöst,
- - daß die Mineralschicht derart angeschnitten wird, daß eine schräge bzw. geneigte Fläche entsteht, deren Neigungslinien jeweils in einer parallel zur Hauptrichtung der Mineralschicht verlaufenden, senkrechten Ebene verlaufen,
- - daß der Abbau an dieser oder einer zu dieser parallelen Fläche durch ein sich längs der Neigungslinien bewegendes Abbaugerät, das das abzubauende Gut in der Flucht der eigenen Spur erfaßt, vorgenommen wird, wobei das Anschneiden der geneigten Fläche am seitlichen Rand der Mineralschicht durch Ausheben einer grabenartigen Vertiefung gegenüber dieser Fläche durch das Abbaugerät selbst erfolgt,
- - daß als Bandanordnung einzelne, unabhängig voneinander verfahrbare Bandeinheiten verwendet werden, die jeweils beim Anschneiden der schrägen Fläche auf der von dem nahe gelegenen Rand wegweisenden Seite und bei Erreichen des anderen, gegenüberliegenden Randes der schrägen Fläche auf der dem ersten Rand zugewandten Seite des Abbaugerätes angeordnet werden, wobei die einzelnen Bandeinheiten, nachdem das Abbaugerät jeweils deren Bereich bei einer in Richtung auf die Abförderbandanlage gerichteten Abbaubewegung verlassen hat, über eine sich an die schräge Fläche anschließende, von der Abförderbandanlage entfernt liegende Fläche auf die andere Seite des Abbaugerätes bis an die Abförderbandanlage herangefahren werden,
- - und daß das Abwurfband des Abbaugerätes bei Erreichen der bereits umgestellten Bandeinheiten auf diese übergeschwenkt wird.
Durch die im Tagebau schräg angeschnittene
Abbaufläche der Mineralschicht können durch
unterschiedliche Höhe bedingte
Zusammensetzungsunterschiede (z.B.
Qualitätsunterschiede) ausgeglichen werden, indem
jeweils entlang einer Neigungslinie Material
abgebaut wird. Im übrigen ergibt sich mit dem
linienförmigen Abtragen die Möglichkeit,
Mineralschichten unterschiedlicher Dicke bzw.
Mächtigkeit mit dem gleichen Verfahren abzubauen.
Bei einer größeren Mächtigkeit ergibt sich
lediglich eine größere Länge der schrägen Fläche
und damit ggf. ein größerer Bedarf für die
bewegliche Bandanordnung. Durch das Umsetzen der
Bandeinheiten unmittelbar nach dem Zeitpunkt, wo
das Abbaugerät deren Bereich verlassen hat, können
die durch das Nachrücken der gesamten
Bandanordnung bedingten Betriebsunterbrechungen
wesentlich verringert werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen beschrieben. So ist es nach
Anspruch 2 vorteilhaft, gleichzeitig und in
derselben Weise ggf. auch eine über der
Mineralschicht liegende Abraumschicht abzutragen
und das abgetragene bzw. abgebaute Gut zum
Abfördern auf die die beiden Schichten trennende
Fläche bzw. die obere Fläche der Mineralschicht zu
leiten. Dabei stellt die die beiden Schichten
trennende Fläche auch einen Abstand der schrägen
Flächen der beiden Schichten dar. Das beim
Abbaufortschritt notwendige Versetzen der
Abförderbandanlagen kann so in einfacher Weise
koordiniert werden.
Anspruch 3 gibt vorteilhafte Neigungsverhältnisse
für die Gestaltung der Abbauflächen an.
Bei der nach dem Stand der Technik aus einem
Abbaugerät und einer auf eine Abförderbandanlage
fördernde Bandanordnung mit Fahrwerken bestehenden
Geräteausrüstung weist das Abbaugerät nach der
Lehre der Erfindung ein linear und kontinuierlich
in Fahrtrichtung abtragendes Graborgan auf, dessen
Breite mindestens gleich der Breite über die
Fahrwerke des Abbaugerätes ist und dessen
Unterkante unterhalb der Fahrspur des Abbaugerätes
absenkbar ist. Ein solches z.B. aus der US-PS
38 97 109 an sich bekanntes Abbaugerät ist in der
Lage, unmittelbar am Rand der schrägen Fläche
einer Schicht ein neues Planum zu erzeugen, auf
das die Bandanordnung umgestellt werden kann. Um
das Umsetzen der Bandanordnung ohne Unterbrechung
des Abbauvorgangs zu ermöglichen, besteht diese
aus mehreren Bandeinheiten.
Die Aufteilung der Tragkonstruktion der einzelnen
Bandeinheiten der Bandanordnung in mehrere
hintereinander angeordnete, jeweils durch ein
Gelenk verbundene Rahmenteile erlaubt es, eine
durch die schräge Abbaufläche und ein anderes
Planum gebildete Kante zu überfahren, wozu im
Einzelfall auch eine Höhenverstellbarkeit der
Fahrwerke beitragen kann. Außerdem wird durch die
Höhenverstellbarkeit der Fahrwerke ermöglicht, daß
die Bandeinheiten mit ihrem Abwurfende jeweils
über dem Aufgabeende der folgenden Bandeinheit
angeordnet werden können.
Durch die Schwenkbarkeit der Fahrwerke um eine
senkrechte Achse ist die Beweglichkeit der
Bandeinheiten außerordentlich günstig, wobei eine
Unterbrechung zur Richtungsänderung vermieden
werden kann, wenn der Schwenkwinkel der Fahrwerke
360° beträgt.
Als vorteilhafte Baulänge der Bandeinheiten ergibt
sich ein Bereich von 48 bis 75 m. Als vorteilhafte
Baulänge werden 60 m angesehen.
Schließlich ist es vorteilhaft, die Länge des
Abwurfbandes des Abbaugerätes - quer zu dessen
Bewegungsrichtung gesehen - größer als eine
Schneidbreite zu bemessen, um die Anzahl der
Nachrückbewegungen der Bandanordnung zu reduzieren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung schematisch dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Abbaustelle in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 2 ein Abbaugerät in einer Seitenansicht,
Fig. 3 eine Bandeinheit einer Bandanordnung in
einer auszugsweisen Seitenansicht,
Fig. 4 die Bandeinheit in einem Querschnitt in
vergrößerter Darstellung, wobei ein
Fahrwerk parallel und ein Fahrwerk um
90° geschwenkt dargestellt ist, und
Fig. 5 bis 7 verschiedene Stadien des Abbaus eines
Flözes vom Rand aus.
Zunächst wird eine über einem im wesentlichen
waagerecht ausgerichteten Kohleflöz 10 liegende
Deck- oder Abraumschicht 11 mit beliebigen Mitteln
derart schräg angeschnitten, daß die so entstandene
schräge Oberfläche 12 unter einem Verhältnis von
etwa 1 : 8 gegen die natürliche Geländeoberfläche 13
bzw. die Oberfläche 14 des Kohleflözes 10 geneigt
ist. Dabei verlaufen die (gedachten)
Neigungslinien 15 dieser schrägen Fläche 12
jeweils in einer (gedachten) senkrechten
Längsebene 16 durch das Flöz 10. Die geneigte
Fläche 12 bildet jeweils mit der natürlichen
Geländeoberfläche 13 bzw. der Oberfläche 14 des
Kohleflözes 10 eine Kante 17 bzw. 18.
Auf der freigelegten, natürlichen Oberfläche 14
des Kohleflözes 10 wird eine erste rückbare
Abförder- oder Strossenbandanlage 20 aufgesetzt.
Auf der schrägen Fläche 12 wird eine erste auf die
Abförderbandanlage 20 fördernde mobile
Bandanordnung 21 eingesetzt, die durch ein erstes
Oberflächenabbau- bzw. Gewinnungsgerät 22
beschickt wird. Dabei muß die
Abförderbandanlage 20 so weit von der Kante 18 weg
sein, daß ein Wenden des Abbaugerätes 22 auf der
waagerechten Fläche 14 möglich ist.
Das für den Abbau vorgesehen Abbaugerät 22 weist
ein frontal angeordnetes walzenartiges Graborgan 23
und ein um eine waagerechte Achse schwenkbares
Abwurfband 24 auf. Ein solches Gerät ist
ausführlicher beispielsweise in der US-PS 38 97 109
beschrieben. Ein solches Gerät vermag gegenüber
einer Ebene einen grabenartigen Aushub vorzunehmen.
Das Graborgan 23 ist breiter als alle übrigen Teile
des Abbaugerätes, so daß das Gerät in der vom
Graborgan geschnittenen bzw. ausgehobenen Spur oder
Graben fahren kann.
Zur Vorbereitung eines geregelten Abbaus des
Kohleflözes 10 wird dieses mit beliebigen
Mitteln dergestalt schräg aufgeschlossen
(angeschnitten), daß die so entstandene schräge
Oberfläche 25 unter einem Verhältnis von etwa 1 : 8
gegenüber seiner Hauptrichtung bzw. seiner
ursprünglichen Oberfläche 14 bzw. seiner
Grundfläche 26 geneigt ist. Dabei verlaufen die
(gedachten) Neigungslinien 27 dieser schrägen
Fläche 25 jeweils in einer (gedachten) senkrechten
Längsebene 16 des Flözes 10 bzw. in seiner
Hauptrichtung. Die geneigte Fläche 25 bildet gegen
die obere ursprüngliche, natürliche Oberfläche 14
des Flözes 10 und dessen Grundfläche 26 bzw. die
(gedachte) Ebene, auf der das Flöz 10 aufliegt,
jeweils eine Kante 28 bzw. 29.
Parallel zu der oberen Kante 28 wird eine zweite
Strossen- bzw. Abförderbandanlage 30 auf der
natürlichen Oberfläche 14 des Flözes 10 angeordnet.
Auf der schrägen Fläche 25 des Flözes 10 wird eine
zweite mobile Bandanordnung 31 eingesetzt, die im
wesentlichen senkrecht zur Abförderbandanlage 30
ausgerichtet und - von dieser ausgehend - bis über
die Kante 29 der geneigten Fläche 25, d.h. bis auf
die Grundfläche 26 reicht, auf der das Flöz 10
aufliegt. Die Bandanordnung 31 wird durch ein
zweites Oberflächenabbau- bzw. Gewinnungsgerät 32
beschickt, das im wesentlichen wie das
Abbaugerät 22 ausgebildet. Dabei ist die
Abförderbandanlage 30 so weit von der Kante 28
entfernt, daß ein Wenden des Abbaugerätes 32 auf
der waagerechten Fläche 14 möglich ist.
Jede der mobilen Bandanordnungen 21 bzw. 31
besteht aus einzelnen Bandeinheiten oder
-modulen 33 mit je einem eigenen
Endlosförderband 34. Jede Bandeinheit 34 ist etwa
60 m lang und weist eine aus zwei hintereinander
angeordneten Teilen 35, 36 bestehende
fachwerkartige Tragkonstruktion auf, die auf
antreibbaren Fahrwerken 38 abgestützt ist. Die
Fahrwerke 38 können je nach Bodenbeschaffenheit
Luftreifen aufweisen oder als Raupenfahrwerke
ausgebildet sein und diesel-elektrisch oder
diesel-hydraulisch angetrieben sein. Die Fahrwerke
sind über Hydraulikzylinder 39 an den Teilen 35,
36 der Tragkonstruktion abgestützt, so daß die
Übergabepunkte der Teile 35, 36 an
unterschiedliche örtliche Gegebenheiten angepaßt
werden können. Ferner sind sie jeweils mit einem
Abstand "E" versetzt um eine senkrechte Achse 40
drehbar gelagert, so daß jedes Fahrwerk 38 separat
auch im Stand gelenkt werden kann. Die beiden
Teile 35, 36 der Tragkonstruktion sind
untereinander mit einer kardanartigen
Gelenkverbindung 41 derart verbunden, daß ein
Knicken der beiden Teile 35, 36 sowohl um eine
waagerechte als auch um eine senkrechte Achse
möglich ist. Das Aufgabeende 42 des hinteren
Teils 36 ist niedriger als das Abwurfende 43 des
vorderen Teils 35, damit das abgebaute Material
von einer zur anderen Bandeinheit übergeben werden
kann.
An Stelle der Hydraulikzylinder 39 kann auch ein
Elektroverstellgetriebe eingesetzt werden.
Während des kontinuierlichen Abbaus bzw. des
Gewinnungsbetriebes wird das Gewinnungsgerät 32
auf der Fläche 25 entlang jeweils einer
Neigungslinie 27 abwechselnd auf- und - nachdem es
auf der Fläche 14 bzw. 26 gewendet hat - abwärts
gefahren, wobei die Bandanordnung 31 als ganze im
Sinne des Abbaufortschritts entsprechend
nachgerückt bzw. nachgefahren wird.
Mit der letzten Schneid- oder Abbaubewegung des
Abbaugerätes 32 am Rand 45 des Flözes 10 ist
(theoretisch) wieder eine neue Ebene 25 entstanden.
Zum Abtragen einer neuen "Scheibe" 44 von
vorgebbarer Schnittiefe des Flözes 10 fährt das
Abbaugerät 32 zum Wenden von der schrägen
Fläche 25 - ggf. an der Abförderbandanlage 30
vorbei - auf die waagerechte Zwischenfläche 14.
Sollte der Platz zum Wenden des Abbaugerätes 32
nicht ausreichen, kann die im Bereich der Kante 28
befindliche Bandeinheit 33 kurzfristig zurück bzw.
zur Seite gefahren werden. Sofern der letzte
"Schnitt" am Rand 45 des Flözes nach unten in
Richtung auf die Kante 29 gefahren wird, ist diese
Maßnahme sogar entbehrlich, da auf der Fläche 26
ausreichend Platz vorhanden ist.
Nach dem Wenden setzt das Gewinnungsgerät 32 an
der nächstliegenden Kante 28 bzw. 29 der schrägen
Fläche 25 an und hebt entlang der Kante 45 eine
grabenartige Vertiefung 46 gegenüber der schrägen
Fläche 25 aus (Fig. 5). Das Gewinnungsgerät- bzw.
Abbaugerät 32 arbeitet also unterhalb der
bisherigen Fläche 25, auf der die Bandanordnung 31
noch steht. Das dabei ausgehobene Material wird
fortlaufend über das Abwurfband 24 des
Abbaugerätes 32 auf die (gebenüber dem letzten
aufwärts gerichteten Schnitt in ihrer Position
unverändert gebliebene) Bandanordnung 31 gegeben
und von dieser zur Abförderbandanlage 30
transportiert. Das Abwurfband 24 ist
vorteilhafterweise so lang, daß das Beschicken der
Bandanordnung 31 auch über mindestens zwei
Schnittbreiten hinweg möglich ist. Dabei ist die
Schnittbreite im wesentlichen durch die Breite des
Graborgans 23 gegeben.
Nachdem das Abbaugerät 32 die schräge Ebene 25
vollständig entlang gefahren ist, werden alle
Bandeinheiten 33 der Bandanordnung 31 gleichmäßig
seitlich, d.h. quer zu ihrer (gemeinsamen)
Längsrichtung und parallel zu der
Abförderbandanlage 30 bzw. den Kanten 28, 29 auf
der schrägen Abbaufläche 25 verfahren.
Währenddessen wird das Abbaugerät 32 für die
aufwärts gerichtete Abbaurichtung gewendet.
Bei der entgegengesetzten Bewegung des
Abbaugerätes 32, d.h. beim zweiten "Schnitt", wird
das Material des Flözes 10 mit gleicher
Mächtigkeit bzw. Schnittiefe abgetragen wie beim
ersten, abwärts gerichteten Abbauvorgang und über
die Bandanordnung 31 auf die Abförderbandanlage 30
geleitet. Die hierbei nach dem Abtragen des
Materials entstandene Fläche ist demnach
(geometrisch) identisch mit der durch den ersten
Schnitt bzw. den ersten Aushub 46 entstandenen
neuen Teil-Oberfläche.
Nachdem das Abbaugerät 32 beim zweiten, dritten
oder einem weiteren, in Richtung auf die
Abförderbandanlage 30 vorgenommenen "Schnitt" den
Bereich der am weitesten von der
Abförderbandanlage entfernten, untersten
Bandeinheit 33 verlassen hat, wird diese
Bandeinheit zunächst in eigener Längsrichtung von
den übrigen Bandeinheiten und damit von der
Bandanordnung 31 weg auf die untere waagerechte
Fläche 26 gefahren (vgl. Pfeil "a" in Fig. 6),
dort durch Lenken der Fahrwerke 38 quer versetzt
(vgl. Pfeil "b" in Fig. 6) und von dort wieder
parallel zur ursprünglichen Längsrichtung über die
zuvor durch Abtragen entstandene neue Spur oder
Fläche parallel zur Bewegungsrichtung des
Abbaugerätes 32 bzw. parallel zur Kante 45 bis zur
Abförderbandanlage 30 verfahren (vgl. Pfeil "c" in
Fig. 6 und Fig. 7). Das Überfahren der
Geländekanten 28 und 29 durch die Bandeinheit 33
wird dabei durch das Gelenk 41 ermöglicht.
In der gleichen Weise werden die übrigen
Bandeinheiten 33 der Bandanordnung 31 verfahren,
wenn das Abbaugerät 32 deren jeweiligen Bereich
verlassen hat und in Richtung auf die
Abförderbandanlage 30 an die bereits stehenden
Bandeinheiten herangefahren.
Wenn das Abbaugerät 32 die bereits umgestellte(n)
Bandeinheit(en) 33 erreicht hat, wird der Ausleger
des Abwurfbandes 24 über die Längsebene
des Abbaugerätes hinweg auf diese Einheit(en) 33
umgeschwenkt (vgl. Fig. 7).
Die noch stehenden, nicht mehr beschickten
Bandeinheiten 33 laufen entsprechend ihrer
Bandgeschwindigkeit leer und können in der
beschriebenen Weise beschleunigt umgestellt werden,
ohne daß das Abbaugerät 32 angehalten werden muß.
Nach den folgenden parallelen Grabbewegungen werden
die Bandeinheiten 33 jeweils quer zu ihrer eigenen
Längserstreckung im Sinne des Abbaufortschritts
verfahren.
Der geregelte Abbau der Abraum- oder Deckschicht 12
erfolgt in gleicher Weise wie der des
Kohleflözes 10 mit dem Abbaugerät 22 und der
Bandanordnung 21.
Claims (11)
1. Verfahren zum Abbau einer Mineralschicht durch
ein linear und kontinuierlich arbeitendes
Abbaugerät, wobei das von diesem abgebaute
Material von einer Abförderbandanlage
abgefördert und von dem Abwurfband des
Abbaugerätes zu der Abförderbandanlage über
eine im wesentlichen senkrecht zur
Abförderbandanlage ausgerichtete, verfahrbare
Bandanordnung geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Mineralschicht (10) derart angeschnitten wird, daß eine schräge bzw. geneigte Fläche (25) entsteht, deren Neigungslinien (27) jeweils in einer parallel zur Hauptrichtung der Mineralschicht (10) verlaufenden, senkrechten Ebene (16) verlaufen,
- - daß der Abbau an dieser Fläche (25) oder einer zu dieser parallelen Fläche durch ein sich längs der Neigungslinien (27) bewegendes Abbaugerät (32), das das abzubauende Gut in der Flucht der eigenen Spur erfaßt, vorgenommen wird, wobei das Anschneiden der geneigten Fläche (25) am seitlichen Rand (45) der Mineralschicht (10) durch Ausheben einer grabenartigen Vertiefung gegenüber dieser Fläche (25) durch das Abbaugerät (32) selbst erfolgt,
- - daß als Bandanordnung (31) einzelne, unabhängig voneinander verfahrbare Bandeinheiten (33) verwendet werden, die jeweils beim Anschneiden der schrägen Fläche (25) auf der von dem nahe gelegenen Rand (45) wegweisenden Seite und bei Erreichen des anderen, gegenüberliegenden Randes der schrägen Fläche (25) auf der dem ersten Rand (45) zugewandten Seite des Abbaugerätes (32) angeordnet werden, wobei die einzelnen Bandeinheiten (33), nachdem das Abbaugerät (32) jeweils deren Bereich bei einer in Richtung auf die Abförderbandanlage (30) gerichteten Abbaubewegung verlassen hat, über eine sich an die schräge Fläche (25) anschließende, von der Abförderbandanlage (30) entfernt liegende Fläche (26) auf die andere Seite des Abbaugerätes (32) bis an die Abförderbandanlage (30) herangefahren werden
- - und daß das Abwurfband (24) des Abbaugerätes (32) bei Erreichen der bereits umgestellten Bandeinheiten (33) auf diese übergeschwenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in derselben Weise auch eine
über der Mineralschicht (10) liegende
Abraumschicht (11) abgetragen wird,
wobei zwischen der schrägen Fläche (12) der
Abraumschicht (11) und der schrägen Fläche (25)
der Mineralschicht ein durch die beide Schichten
(10, 11) trennende Fläche (14) gebildeter
Abstand belassen wird und das abgetragene bzw.
abgebaute Gut zum Abfördern auf die beide
Schichten (10, 11) trennende Fläche (14)
geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abtragen bzw. der Abbau
auf einer schrägen Fläche (12, 25) mit einer
Neigung von 1 : 10 bis 1 : 6,4, vorzugsweise 1 : 8
erfolgt.
4. Geräteausrüstung, bestehend aus einem Abbaugerät
und einer auf eine Abförderbandanlage fördernde
Bandanordnung mit Fahrwerken zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Abbaugerät (22, 32) ein linear und kontinuierlich in Fahrtrichtung abtragendes Graborgan (23) aufweist, dessen Breite mindestens gleich der Breite über die Fahrwerke des Abbaugerätes ist und dessen Unterkante unterhalb der Fahrspur des Abbaugerätes absenkbar ist,
- - und daß die zugehörige Bandanordnung (21, 31) aus mehreren fahrbaren Bandeinheiten (33) besteht.
5. Geräteausrüstung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bandeinheiten (33)
jeweils aus mehreren hintereinander angeordneten
Rahmenteilen (35, 36) mit einem durchgehenden
Endlosförderband (34) bestehen,
wobei die Rahmenteile (35, 36) jeder
Bandeinheit (33) jeweils durch ein Gelenk (41)
miteinander verbunden sind.
6. Geräteausrüstung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahrwerke (38) der
Rahmenteile (35, 36) der Bandeinheiten (33) in
der Höhe verstellbar sind.
7. Geräteausrüstung nach einem der Ansprüche 4 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fahrwerke (38) jeweils um eine senkrechte
Achse (40) schwenkbar sind.
8. Geräteausrüstung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahrwerke (38) versetzt
zur Schwenkachse (40) angeordnet sind.
9. Geräteausrüstung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkwinkel
der Fahrwerke (38) 360° beträgt.
10. Geräteausrüstung nach einem der Ansprüche 3 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Baulänge der
Bandeinheiten (33) 48 bis 75 m, vorzugsweise
60 m beträgt.
11. Geräteausrüstung nach einem der Ansprüche 3 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abbaugerät (22, 32) ein Auslegerband (24)
aufweist, dessen Länge - quer zur
Bewegungsrichtung gesehen - größer als eine
Schneidbreite ist.
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DE19893911119 DE3911119A1 (de) | 1989-04-06 | 1989-04-06 | Abbauverfahren und geraeteausruestung zur durchfuehrung des verfahrens |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4205557A1 (de) * | 1992-02-24 | 1993-08-26 | Krupp Industrietech | Mobile verbindungsbandbruecke fuer den tagebau |
RU2661950C1 (ru) * | 2017-04-03 | 2018-07-23 | Виктор Сергеевич Федотенко | Способ переукладки гидроотвала |
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RU2691252C1 (ru) * | 2018-10-03 | 2019-06-11 | Виктор Сергеевич Федотенко | Способ переукладки пород гидроотвалов гидромонитором и землесосным снарядом |
CN114718575A (zh) * | 2022-05-10 | 2022-07-08 | 中国矿业大学 | 一种近水平露天煤矿无人驾驶下采场的采装运输方法 |
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- 1989-04-06 DE DE19893911119 patent/DE3911119A1/de active Granted
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CN114718575B (zh) * | 2022-05-10 | 2023-05-02 | 中国矿业大学 | 一种近水平露天煤矿无人驾驶下采场的采装运输方法 |
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