DE3909887A1 - Verfahren und vorrichtung zur ueberpruefung der steuerbarkeit eines tankentlueftungsventils - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur ueberpruefung der steuerbarkeit eines tankentlueftungsventilsInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Diagnoseverfahren nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Es ist schon ein Diagnoseverfahren bekannt
(DE-PS 36 24 441), bei dem die Überprüfung der Steuerbarkeit eines
Tankentlüftungsventils und eines Leerlaufstellers erfolgt. Das Tank
entlüftungsventil ist in einer Zuleitung angeordnet, die einen zwi
schenbehälter, der Kraftstoffdämpfe von einem Kraftstofftank auf
nimmt, mit dem Ansaugbereich einer Brennkraftmaschine verbindet. Der
Zwischenbehälter enthält üblicherweise einen Aktivkohlefilter, der
nur einen bestimmten maximalen Beladungsgrad zuläßt, d. h. nur eine
maximale Kraftstoffmenge in Form von Kraftstoffdämpfen aufnehmen
kann.
Deshalb ist es notwendig, ihn regelmäßig zu spülen. Dies geschieht
üblicherweise dadurch, daß nach Betätigung des Tankentlüftungsven
tils Luft über den Aktivkohlefilter dem Ansaugbereich der Brenn
kraftmaschine zugeführt wird. Da diese Zusatzluftmenge umso stärker
mit Kraftstoff angereichert ist, je höher der Beladungsgrad des Ak
tivkohlefilters ist, führt ihr Zuleiten zu einer Verfälschung des
der Brennkraftmaschine zugeführten Luft/Kraftstoff-Verhältnisses.
Dieses muß dann durch einen Regelkreis, eine sogenannte Lambda-Re
gelung, kompensiert werden. Da der von der Lambda-Regelung durchge
führte Regelvorgang normalerweise recht langsam ist, wurden Verfah
ren eingeführt, die Vorsteuerwerte für die Kraftstoff-Zufuhr während
des Betriebs der Brennkraftmaschine neu bestimmen, d. h. adaptiv
lernen (DE-OS 36 39 946). Dabei wird unterschieden, ob ein vorhan
denes Tankentlüftungsventil angesteuert ist oder nicht, wobei davon
ausgegangen wird, daß in Abhängigkeit von der Ansteuerung das Tank
entlüftungsventil geöffnet oder geschlossen ist.
Bei der Durchführung des Diagnoseverfahrens, das in der
DE-PS 36 24 441 vorgestellt wird, wird davon ausgegangen, daß die
durch das Tankentlüftungsventil zuleitbare Zusatzluftmenge so
schwach mit Kraftstoffdämpfen angereichert ist, daß diese Zusatzluft
(Q TEV ) mit einer durch den Leerlaufsteller zugeführten Zusatzluft
(Q LLR ) vergleichbar ist. Durch gezielte Ansteuerung des Tankent
lüftungsventils und des durch eine Leerlaufregelung steuerbaren
Leerlaufstellers wird durch Reaktionen der Leerlaufregelung und der
Lambda-Regelung auf die Funktionstüchtigkeit des Tankentlüftungs
ventils und des Leerlaufstellers geschlossen. Der Vollständigkeit
halber sei erwähnt, daß ebenfalls auf die Funktionstüchtigkeit der
zugehörigen Steuerketten, die im wesentlichen aus der Ansteuerlogik
nachgeschalteten Verstärkerstufen und elektrischen Verbindungslei
tungen bestehen, geschlossen wird. Die Ansteuerketten werden im fol
genden jedoch nicht mehr explizit erwähnt.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß es unabhängig davon
funktioniert, wie stark die über das Tankentlüftungsventil zuleit
bare Zusatzluftmenge mit Kraftstoff angereichert ist. Das heißt, das
Diagnoseverfahren kann jederzeit angewendet werden, auch dann, wenn
der Aktivkohlefilter und dadurch auch die zuführbare Zusatzluft
stark mit Kraftstoff beladen ist.
Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Brennkraftmaschine
längere Zeit nicht in Betrieb war. Aber gerade dann ist es besonders
wichtig zu wissen, ob das Tankentlüftungsventil ansteuerbar ist, da
eine Brennkraftmaschine im kalten Zustand bei Abweichung des ihr zu
zuführenden Luft/Kraftstoff-Verhältnisses zu Fehlfunktionen neigt.
Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein elektromechanisch funk
tionierendes Tankentlüftungsventil nach längerer Nichtbetätigung
nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert, besonders groß.
Da für das Diagnoseverfahren Größen verwendet werden, die sich bei
vorhandenem Durchfluß eines Luft/Kraftstoff-Gemisches durch das
Tankentlüftungsventil ändern und im Bereich des Tankentlüftungsven
tils durch dafür bestimmte Sensoren meßbar sind, ist es nicht not
wendig, Reaktionen der Brennkraftmaschine oder einer ihrer Steuer
einrichtungen auszuwerten. Das bedeutet, daß deren Funktionsfähig
keit keine Voraussetzung für das erfindungsgemäße Diagnoseverfahren
darstellt.
Weiterhin sei darauf hingewiesen, daß es bei den durch die Sensoren
gemessenen Größen in der Regel ausreicht, wenn nur die Differenzen
von zum Zeitpunkt vor und zum Zeitpunkt nach Ansteuerung des Tank
entlüftungsventils gemessenen Größen ausgewertet werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der folgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1a: stark schematisiert in Form eines Blockschaltbilds eine
mögliche Realisierungsform von elektronischen, elektrischen und
elektromechanischen Regelungs- und Steuerelementen sowie Stell
gliedern für den Betrieb einer Brennkraftmaschine, wobei insbe
sondere der Bereich der Tankentlüftung mit für erste Ausführungs
formen des Diagnoseverfahrens notwendigen Sensoren angegeben ist.
Fig. 1b eine vergrößerte Darstellung des Tankentlüftungsventils
mit seiner Zu- und Abgangsleitung, sowie einem für eine Ausführungs
form notwendigen Differenzdrucksensors,
Fig. 2 den Flußplan des Diagnoseverfahrens mit Druckmessung,
Fig. 3 den Flußplan des Diagnoseverfahrens mit Massendurchsatz
messung und
Fig. 4 den Flußplan des Diagnoseverfahrens mit Differenzdruck
messung.
Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin, eine Stell
glieddiagnose für den Bereich der Tankentlüftung beim Betrieb eines
Kraftfahrzeugs und bei laufendem Motor durchzuführen, bei der sich
eine echte physikalische Reaktion ergibt, unabhängig von dem
Luft/Kraftstoff-Verhältnis des Regeneriergasstromes des Aktivkohle
filters. Die Diagnose beruht darauf, daß durch die Betätigung des
Tankentlüftungsventils eine Zusatzluftmenge durch den Aktivkohle
filter zu dem Ansaugbereich der Brennkraftmaschine geleitet wird und
daß durch den Durchfluß dieser Luftmenge sich Größen ändern, die von
Sensoren stromaufwärts und stromabwärts des Tankentlüftungsventils
registriert werden. Dadurch lassen sich dann entsprechende Fehler
zustände identifizieren.
Bevor auf die Erfindung im folgenden eingegangen wird, wird aus
drücklich darauf hingewiesen, daß das in Fig. 1 dargestellte die
Erfindung anhand diskreter Schaltstufen angegebene Blockschaltbild
die Erfindung nicht beschränkt, sondern insbesondere dazu dient, die
funktionellen Grundwirkungen der Erfindung zu veranschaulichen und
spezielle Funktionsabläufe in einer möglichen Realisierungsform an
zugeben. Es versteht sich, daß die einzelnen Bausteine und Blöcke in
analoger, digitaler oder auch hybrider Technik aufgebaut sein kön
nen. Ferner ist es auch möglich, daß sie ganz oder teilweise zusam
mengefaßt, entsprechende Bereiche von programmgesteuerten digitalen
Systemen, beispielsweise Mikrorechner, Mikroprozessoren, digitale
oder analoge Logikschaltungen und dergleichen umfassen können. Die
im folgenden angegebenen Beschreibungen sind daher lediglich als be
vorzugtes Ausführungsbeispiel bezüglich des funktionellen Gesamt-
und Zeitablaufs, der auf die jeweiligen besprochenen Blöcke erziel
ten Wirkungsweise und bezüglich des jeweiligen Zusammenwirkens der
durch die einzelnen Komponenten dargestellten Teilfunktionen zu wer
ten, wobei die Hinweise auf die jeweiligen Schaltungsblöcke aus
Gründen eines besseren Verständnisses erfolgen.
In Fig. 1 ist eine Brennkraftmaschine mit 10 und deren Ansaugbe
reich mit 11 bezeichnet, in der eine Drosselklappe 11 a drehbar ange
ordnet ist. Eine Auslenkung aus der Ruhestellung wird durch den Win
kel α angegeben. Auf die weiteren Komponenten, die den Betrieb der
Brennkraftmaschine sicherstellen, wird lediglich soweit eingegangen,
wie dies für das Verständnis vorliegender Erfindung und für die
grundlegenden Zusammenhänge erforderlich ist.
Eine elektronische Steuereinheit 12, die üblicherweise ein Mikro
rechner mit Mikroprozessor, zugeordnetem Speicher, Stromversorgung
und peripheren Gebern sowie Stellgliedern ist, empfängt mehrere Be
triebszustandsdaten, und zwar mindestens bezüglich
- - der Last L der Brennkraftmaschine 10 von einem Luftmengenmesser 13, der eine Stauscheibe, ein Druckmesser, ein Hitzdrahtgeber oder dergleichen sein kann,
- - der Drehzahl n von einem Drehzahlgeber 14,
- - dem der Brennkraftmaschine zugeführten Luft/Kraftstoff-Verhältnis, das durch das Ausgangssignal einer Lambda-Sonde 15, die im Abgas kanal 16 angeordnet ist und eine Istwert-Angabe über den jewei ligen Betriebszustand der Brennkraftmaschine, genauer über den Sauerstoffgehalt im Abgas vermittelt, bestimmt wird.
Aus diesen Daten und einer Vielzahl weiterer zugeführter Informa
tionen wie Temperatur, Luftdruck und dergleichen erstellt die elek
tronische Steuereinheit 12 ein mit hoher Genauigkeit errechnetes
Ausgangssignal, bei einer Kraftstoffeinspritzanlage beispielsweise
einen Einspritzsteuerbefehl ti zur Ansteuerung von mit 17 im Ansaug
bereich symbolisch dargestellten Einspritzventilen.
Für die Tankentlüftung ist noch eine aus Gründen der Übersichtlich
keit gesondert gezeichnete Steuereinheit 18 vorgesehen, die aber
auch ein Teil des zentralen Mikrorechners sein kann und die das
Tankentlüftungsventil 19 ansteuert. Dieses ist in einer Leitung an
geordnet, die von einem Zwischenbehälter 20, der Dämpfe von einem
Kraftstofftank 21 aufnimmt, zu dem Ansaugbereich 11 der Brennkraft
maschine an den Punkt 22 führt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Diagnoseverfahrens ist außer
dem noch ein Diagnoseblock 23 vorgesehen, der in Fig. 1 gesondert
dargestellt ist, aber auch Teil des zentralen Mikrorechners sein
kann. Dieser Diagnoseblock gibt ein Signal über eine Signalleitung
an die Tankentlüftungssteuereinheit 18 ab, durch welches die übliche
Tankentlüftungsfunktion ausgeschaltet und das Diagnoseverfahren ein
geleitet wird. Der Diagnoseblock empfängt Signale
- - des Drehzahlgebers 14 bezüglich der Drehzahl n,
- - bezüglich der Auslenkung a der Drosselklappe 11 a,
- - eines Sensors 24, der in der Zuleitung des Tankentlüftungsventils 19 angeordnet ist,
- - eines Sensors 25, der in der Abgangsleitung des Tankentlüftungs ventils 19 angeordnet ist.
Die Sensoren 24 und 25 sind derart gestaltet, daß sie Größen
erfassen, die sich ändern, wenn ein Luft-Kraftstoff-Gemisch durch
das Tankentlüftungsventil 19 fließt.
Weiterhin kann der Diagnoseblock 23 auch ein Signal von der elek
tronischen Steuereinheit 12 empfangen, durch das die Durchführung
des Diagnoseverfahrens erst zulässig wird. Schließlich kann dem
Diagnoseblock 23 noch ein Signal bezüglich der Last L von dem Luft
mengenmesser 13 zugeführt werden, insbesondere dann, wenn dieser als
Druckmesser ausgebildet ist.
Der Diagnoseblock 23, auch als Teil des Mikrorechners bzw. von des
sen Programmierung, umfaßt Speicher, in die Meßwerte der Sensoren 24
und 25 und Ergebnisse der Diagnose abgespeichert werden können, und
Vergleichsmittel, die die erforderlichen Vergleiche der Meßsignale
durchführen können.
Vom Diagnoseblock 23 kann auch eine Anzeigevorrichtung 26 angesteu
ert werden, die je nach dem Ergebnis der Diagnose beispielsweise An
zeigelampen aufleuchten läßt. Es versteht sich, daß diese Anzeige
grundsätzlich in beliebiger Form, auch als Buchstabendisplay reali
siert werden und auch Zwischenwerte der Diagnose anzeigen kann.
Durch den Betrieb der Brennkraftmaschine 10 wird in dem Ansaugbe
reich 11 ein Unterdruck erzeugt, d. h. ein Druck pA, der kleiner als
Atmosphärendruck ist und der von Betriebskenngrößen abhängt, wie
beispielsweise der Drehzahl n und der Auslenkung α der Drosselklappe
11 a.
Bei einer ersten Version der vorliegenden Erfindung sind die Sen
soren 24 und 25 so ausgebildet, daß sie den Druck in der Zu- bzw.
Abgangsleitung des Tankentlüftungsventils 19 messen. Der Ablauf des
Diagnoseverfahrens wird mit Hilfe der Fig. 2 erläutert.
Zunächst werden solche Betriebskenngrößen gemessen, von denen der
Druck im Ansaugbereich 11 abhängt (Schritt 100), wie beispielsweise
die Drehzahl n und der Anstellwinkel α der Drosselklappe 11 a. Auf
grund der Betriebskenngrößen wird in Schritt 101 der Druck pA im An
saugbereich 11 der Brennkraftmaschine 10 berechnet.
Möglich ist eine Ausgestaltung des Schrittes 100 auch derart, daß
der Druck pA im Ansaugbereich 11 von einem dafür vorgesehenen Sensor
erfaßt wird; das von ihm abgegebene Signal kann auch als Maß für den
Lastzustand der Brennkraftmaschine verwendet werden.
In Schritt 102 wird pA mit einem maximal zulässigen Druck pAMAX ver
glichen, der höchstens zulässig ist, um eine Druckänderung nach An
steuerung des Tankentlüftungsventils 19 durch die Sensoren 24 und 25
messen zu können. Ist pA größer als pAMAX, so wird das Diagnosever
fahren abgebrochen (103). Ist aber pA kleiner oder gleich pAMAX, so
erfolgt in Schritt 104 die Messung der Drücke p 124 und p 125 durch
die Sensoren 24 bzw. 25. Diese Werte werden in Schritt 105 abge
speichert, und anschließend wird ein Ansteuersignal AS durch den
Diagnoseblock 23 an die Tankentlüftungssteuereinheit 18 abgegeben
(106).
In Schritt 107 werden erneut Drücke p 224 und p 225 durch die Sensoren
24 bzw. 25 gemessen.
In Schritt 108 erfolgt die eigentliche Auswertung durch Bildung von
Differenzwerten, speziell durch
- (1) p 24 = p 124 - p 224
- (2) p 25 = p 125 - p 225
- (3) p = (p 125 - p 124) - (p 225 - p 224).
In Schritt 109 werden die Druckdifferenzen aus mindestens einer der
Gleichungen (1) bis (3) mit Sollwerten verglichen. Ist eine oder
sind mehrere dieser Differenzen kleiner als dazugehörige Sollwerte
DMIN, so wird in Schritt 111 ein Fehlerzustand festgestellt. Mit
DMIN sind hier also eine Vielzahl von Minimalwerten bezüglich der
Gleichungen (1)-(3) bezeichnet.
Sind die gemessenen Differenzen größer als die dazugehörigen Mini
malwerte, so wird auf eine Ansteuerbarkeit des Tankentlüftungsven
tils 19 geschlossen (110), was hier als "Gutzustand" bezeichnet wer
den kann.
Die Ergebnisse der Diagnose (103, 110, 111) können in dem dafür vor
gesehenen Speicher abgelegt werden, der Teil des Diagnoseblocks 23
ist und/oder durch die Anzeigevorrichtung 26 angezeigt werden.
Bei einer zweiten Version des Diagnoseverfahrens sind die Sensoren
24, 25 so ausgebildet, daß sie einen durch die Zu- bzw. Abgangs
leitung des Tankentlüftungsventils strömenden Massedurchfluß Q,
üblicherweise eines Luft/Kraftstoff-Gemisches, messen.
Der Ablauf wird mit Hilfe von Fig. 3 erläutert. Dabei sind Schrit
te, die wie in der ersten Version des Diagnoseverfahrens verlaufen,
genau wie diese bezeichnet, und auf sie wird nur soweit eingegangen,
wie es für das Verständnis des Verfahrens notwendig ist.
Zu Beginn des Verfahrens wird in Schritt 200 eine Variable K=0 ge
setzt.
Wird in Schritt 102 festgestellt, daß der Druck im Ansaugbereich
kleiner oder gleich einem Maximaldruck pAMAX ist, so erfolgt durch
die Sensoren 24 und 25 eine Messung des Massedurchflusses in der
Zu- bzw. Abgangsleitung des Tankentlüftungsventils 19 und eine Ab
speicherung der dazugehörenden Werte Q 124 und Q 125 (Schritt 204).
Wird festgestellt, daß dieser Fluß einen Wert aufweist, der deutlich
von 0 abweicht, so liegt mindestens ein Defekt in der Zu- oder Ab
gangsleitung des Tankentlüftungsventils oder in ihm selbst derart
vor, daß das Tankentlüftungssystem undicht oder aber daß das Tank
entlüftungsventil geöffnet ist. Zur genaueren Analyse wird im
Schritt 205 a eine Variable K=1 gesetzt, und anschließend wird das
Verfahren bei Schritt 106 fortgesetzt.
Wird bei Schritt 205 kein merklicher Massedurchfluß festgestellt, so
bleibt K=0 und das Verfahren wird bei Schritt 106 fortgesetzt.
Nach einer erneuten Messung von Massedurchflüssen Q 224 und Q 225
durch die Sensoren 24 bzw. 25 nach Ansteuerung der Tankentlüftungs
steuereinheit 18 durch den Diagnoseblock 23 erfolgt in Schritt 108
eine Berechnung von Differenzen, bevorzugt von
- (4) Q 24 = Q 224 - Q 124
- (5) Q 25 = Q 225 - Q 125.
Bei Schritt 209 erfolgt eine Abfrage, ob die Variable K=1 ist.
Falls ja, also falls Q 124 und/oder Q 125 einen Wert ungleich 0 haben,
wird das Verfahren bei Schritt 109 a fortgesetzt.
Dort erfolgt die Abfrage, ob Differenzen aus (3), (4) kleiner als
ein vorgegebener minimaler Wert sind. Wenn ja, folgt daraus, daß das
Tankentlüftungsventil nicht ansteuerbar ist und daß das Tankentlüf
tungssystem undicht und/oder das Tankentlüftungsventil offen ist
(211).
Ergibt die Abfrage bei Schritt 109 a, daß Differenzen größer oder
gleich DMIN sind, so heißt das, daß das Tankentlüftungsventil zwar
ansteuerbar, aber das Tankentlüftungssystem undicht ist. Diese Un
dichtigkeit heißt, daß Luft/Kraftstoff-Gemisch außerhalb des Tank
entlüftungssystems gelangt oder aber daß das Tankentlüftungsventil
vor der Ansteuerung nicht vollständig geschlossen war. Eine genaue
Diagnose, auf die jedoch nicht weiter eingegangen wird, kann sich in
Schritt 210 duch eine selektive Auswertung der Ausgangsignale der
Sensoren 24, 25 ergeben.
Ist jedoch die Variable K ungleich 1, so erfolgt in Schritt 109 die
Abfrage, ob Differenzen aus den Gleichungen (4) und (5) kleiner als
minimale Sollwerte DMIN sind. Falls "ja", so ist das Tankentlüf
tungsventil nicht ansteuerbar und vor und nach Ansteuerung durch den
Diagnoseblock 23 geschlossen (111).
Ergibt die Abfrage bei Schritt 109 "nein", so heißt das, daß das
Tankentlüftungssystem in dem Bereich, den die Sensoren 24, 25 erfas
sen, dicht ist und daß das Tankentlüftungsventil ansteuerbar ist.
Das heißt, nach dieser Variante des Diagnoseverfahrens wird auf
einen "Gutzustand" geschlossen.
Bei der 2. Ausführungsform des Diagnoseverfahrens sind mit DMIN Mi
nimalwerte bezüglich der Gleichungen (4) und (5) bezeichnet.
Die möglichen Ergebnisse des Diagnoseverfahrens (103, 110, 111, 210,
211) können in dem dafür vorgesehenen Speicher abgelegt werden, der
Teil des Diagnoseblocks 23 ist und/oder durch die Anzeigevorrichtung
(26) angezeigt werden.
Eine mögliche Variation der zweiten Ausführungsform, auf die jedoch
nicht weiter eingegangen wird, verwendet Sensoren 24, 25 derart, daß
statt Massedurchflüsse Volumendurchflüsse gemessen werden.
Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß die beiden bisher vorgestell
ten Versionen des erfindungsgemäßen Diagnoseverfahrens auch so abge
wandelt werden können, daß auf einen der beiden Sensoren 24, 25 ver
zichtet wird. Die Anzahl der in Schritt 108 berechenbaren Differen
zen vermindert sich natürlich dadurch dementsprechend.
Eine dritte Version des Diagnoseverfahrens verwendet statt der bei
den Sensoren 24, 25 einen einzigen 27 (Fig. 1b), der ein Ausgangs
signal an den Diagnoseblock 23 abgibt, das ein Maß ist für den Dif
ferenzdruck zwischen der Abgangs- und der Zuleitung des Tankentlüf
tungsventils 19. Der Ablauf dieser Version des Diagnoseverfahrens
wird mit Hilfe von Fig. 4 erläutert. Schritte, die wie bei der er
sten Version des Diagnoseverfahrens verlaufen, sind wie in Fig. 2
bezeichnet. Auf diese wird nur insoweit eingegangen, wie es für das
Verständnis notwendig ist.
Nachdem in Schritt 102 ein Druck pA festgestellt wurde, der kleiner
oder gleich PMAX ist, folgt in Schritt 304 eine Messung des Diffe
renzdrucks p 127 zwischen der Ab- und der Zuleitung des Tankentlüf
tungsventils 19. Der Wert dieser Messung wird in Schritt 305 abge
speichert und anschließend (106) wird durch den Diagnoseblock 23 ein
Ansteuersignal AS für das Tankentlüftungsventil an die Tankentlüf
tungssteuereinheit 18 abgegeben.
In Schritt 307 erfolgt eine erneute Messung des Differenzdrucks, die
den Wert p 227 ergibt.
In Schritt 108 erfolgt eine Berechnung von Differenzen, insbesondere
von
- (6) p 27 = p 227 - p 127
und anschließend (109) wird abgefragt, ob diese Differenz kleiner
als eine minimal zulässige Differenz DMIN ist, wobei DMIN sich hier
speziell auf Gl. (6) bezieht.
Wenn "ja", so schließt das Diagnoseverfahren auf einen Fehlerzustand
in der Ansteuerkette des Tankentlüftungsventils (111), andernfalls
("nein") hat das Tankentlüftungsventil auf das Ansteuersignal rea
giert, und es wird ein "Gutzustand" registriert (110).
Die Ergebnisse aus 110 bzw. 111 können anschließend angezeigt
und/oder abgespeichert werden.
Der Kern des erfindungsgemäßen Diagnoseverfahrens liegt darin, daß
die Steuerbarkeit eines Tankentlüftungsventils dadurch überprüft
wird, daß die Größen im Bereich des Tankentlüftungsventils gemessen
werden, die sich ändern, wenn durch das Tankentlüftungsventil eine
Durchflußmenge fließt.
Dabei werden bevorzugt Differenzen dieser Größen vor und nach An
steuerung des Tankentlüftungsventils ausgewertet. Bei Bedarf, bei
spielsweise wenn die Empfindlichkeit der verwendeten Sensoren es er
fordert, kann eine Durchführung der Überprüfung von dem Druck im An
saugbereich der Brennkraftmaschine abhängig gemacht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat besonders den Vorteil, daß es un
abhängig von Brennkraftmaschinen-Reaktionen arbeitet und somit keine
Einschränkung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses der Durchflußmenge
erfordert.
Claims (9)
1. Diagnoseverfahren zur Überprüfung der Steuerbarkeit eines Tank
entlüftungsventils, über das eine mit Kraftstoffdämpfen beladene Zu
satzluftmenge dem Ansaugbereich einer Brennkraftmaschine zuführbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- - als Meßsignale Ausgangssignale von mindestens einem Sensor verwen det werden, der Größen erfaßt, die in der Zu- und/oder Abgangslei tung des Tankentlüftungsventils meßbar sind und sich ändern, wenn die Zusatzluftmenge durch das Tankentlüftungsventil fließt,
- - und in Abhängigkeit mindestens eines Meßsignals bei gegebenem An steuersignal AS für eine dem Tankentlüftungsventil zugeordnete Steuerkette auf die Steuerbarkeit des Tankentlüftungsventils und/oder die Dichtigkeit der Zu- und/oder Abgangsleitung des Tan kentlüftungsventils geschlossen wird.
2. Diagnoseverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
neben mindestens einem Meßsignal bei gegebenem Ansteuersignal AS
mindestens ein Meßsignal vor Abgabe des Ansteuersignals AS ausgewer
tet wird.
3. Diagnoseverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Differenz von Meßsignalen vor Abgabe und bei gege
benem Ansteuersignal AS ausgewertet wird.
4. Diagnoseverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor der Auswertung von Meßsignalen überprüft wird,
ob der im Ansaugbereich der Brennkraftmaschine vorhandene Druck pA
unterhalb eines maximal zulässigen Wertes liegt.
5. Diagnoseverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druck pA durch Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine, min
destens der Drehzahl und der Last, berechnet wird.
6. Diagnoseverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erfaßbaren Größen Drücke in der Zu- und/oder
Abgangsleitung des Tankentlüftungsventils darstellen.
7. Diagnoseverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erfaßbaren Größen Durchflußmengen in der
Zu- und/oder Abgangsleitung des Tankentlüftungsventils darstellen.
8. Diagnoseverfahren nach einem der Ansprüche l bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erfaßbaren Größen Differenzdrücke zwischen
Zu- und Abgangsleitung des Tankentlüftungsventils darstellen.
9. Vorrichtung zur Durchführung eines Diagnoseverfahrens nach einem
der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen
sind, die
- - Ansteuersignale (AS) der dem Tankentlüftungsventil zugeordneten Steuerkette abgeben können,
- - mindestens einen Sensor aufweisen, der Größen erfaßt, die in der Zu- und/oder Abgangsleitung des Tankentlüftungsventils meßbar sind und sich ändern, wenn die Zusatzluftmenge durch das Tankentlüf tungsventil fließt,
- - Werte der Ausgangsspannungen der Sensoren abspeichern und mit vor gegebenen Werten vergleichen und dadurch auf eine Funktionstüch tigkeit der Steuerkette des Tankentlüftungsventils schließen,
- - Ergebnisse des Diagnoseverfahrens anzeigen und/oder abspeichern können.
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