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Beleuchtungsvorrichtung für Mikroskope u. dgl. Die Erfindung hat eine
Beleuchtungsvorrichtung für Mikroskope u. dgl. zum Gegenstand,- die sich gegenüber
bekannten Einrichtungen dieser Art, z. B. dem Lieberkühnschen Spiegel, durch einen
lichtdurchlässigen, längsseits des zu untersuchenden Objektes anzuordnenden Körper
unterscheidet, der über die. Ebene des Objektes mit einem Teile herausragt und so
gestaltet .ist, claß das in ihn eintretende Licht gegen das Objekt zu reflektiert
und entweder gebrochen oder zerstreut oder teilweise gebrochen und teilweise zerstreut
wird.
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Diese neue Beleuchtungsvorrichtung zeichnet sich durch Einfachheit
und leichte Anbringbarkeit am Instrument sowie dadurch aus, claß sie gestattet,
däs Objekt gleichmäßig und finit dein gewünschten Helligkeitsgrade zu beleuchten,
ohne daß weder mechanisch noch optisch eine Einschränkung des Sichtfeldes cder eine
Störung der Handhabung bewirkt würde. Auch lassen sich mit ihr die Schatten l-elieb
g regeln.
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Auf der Zeichnung ist Abb. 1 eine Vorderansicht eines mit der Erfindung
verseheneil Mikroskops, Abb. a eine Draufsicht auf -die Beleuchtungsvorrichtung
und Abb. 3 ein mittlerer Schnitt durch diese. Abb. 4. ist ein mittlerer Querschnitt
durch eine etwas abgeänlerte Ausführungsform der Erfindung, und Abb. 5 und 6 zeigen
Querschnitte durch zwei weitere Ausführungsformen.
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Die neue Beleuchtungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem
lichtdurchlässigen Körper 1, z. B. aus Glas, der längsseits, vorzugsweise aber rund
um das Objekt angeordnet ist und dieses mit einem Teil überragt. Dieser Glaskörper
besteht in der Ausführungsform nach Abb. 2 und 3 aus einer Scheibe 3, deren Oberseite
-2 den Objekttisch bildet. Dieser Objekttisch 2 ist umgeben von einem mit der Scheibe
3 aus einem Stück bestehenden, das Objekt überragenden Ring, der an seiner Außenfläche
4 derart geneigt ist, <laß Lichtstrahlen, welche von unten in die Scheibe 3 eintreten,
von der Begrenzungsfläche .I gegen die gegenüberliegende innere, gleichfalls geneigte
Fläche 5 des Ringes derart reflektiert werden, daß sie alsdann durch die Fläche
5 nach dein auf dem Objekttisch 2 liegenden Objekt zu gebrochen werden. Das Objekt
wird also von annähernd zur Bodenfläche parallelen 1_ichtstrahlen von allen Seiten
beleuchtet.
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Die schräge Außenfläche .[ ist, uni eine totale Reflektion zu erzielen,
zweckmäßig in einem Winkel von _.5° zur Bodenfläche geneigt. Die Winkellage der
Innenfläche richtet sich nach der gewünschten Brechung. Zweckmäßig wird die Außenfläche
.I poliert und gegebenenfalls mit einem Silberbelag o. dgl. versehen. Der Objekttisch
2 ist mit undurchsichtigem Stoffe, z. B. einer aus Bleiglätte und Glyzerin bestehenden
Masse, belegt. Der mitt-Irre Teil der Bodenscheibe 3 kann an seiner Fläche matt
geschliffen sein, um den Durchgang der Lichtstrahlen zu verhindern. Der ganze Glaskörper
wird von einer Fassung 6 gehalten, welche den Eintritt von Licht durch die Randfläche
verhindert. Die Abmessungen des Glaskörpers sowie die Lage seiner geneigten Flächen
:I und 5 richten sich auch nach der Art <les verwendeten Glases sowie dem Innenumfang
des Ringes. Bei Verwendung von Kronglas mit einer Brechzahl 1,52 liegt die Außenfläche
q. in einem Winkel von 135° zur Wagerechten und die Innenfläche 5 zu dieser in einem
Winkel von 99° 20'. Der Durchmesser der Vertiefung, d. h. ;des Objekttisches, beträgt
z. B. 1,8 eni und der Außendurchmesser des ganzen Glaskörpers 3 enl.
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Vorzugsweise treffen die oberen Kanten der geneigten Flächen ,I und
5 nicht zusaminen, sondern sind durch eine gerade Fläche 23 verbunden. Diese hat
zwar keinen Einfluß auf die Beleuchtung, verringert aber die Bruchgefahr des Glases
bei der Herstellung und der Verwendung.
In der Ausführungsforen
der Abb. 4., die zur Untersuchung von Objekten erheblicher Dicke bestimmt ist, besteht
der Objekttisch mit dem Glaskörper nicht aus einem Stück, sondern ist in dem lediglich
ringförmig gestalteten Glaskörper heb- und senkbar, so daß die Lage des Objektes
zu den winkligen Flächen des Glaskörpers. für die richtige Deleuchtung eingestellt
werden kann. Zu diesem Zweck ist in dem ringförmigen Glaskörper i eine Hülse oder
ein Futter 7 mit einer Bodenwandung 8 vorgesehen. In letzterer ist eine Stange 9
verstellbar geführt, welche an ihrem oberen Ende den Objekttisch io trägt. Die Stange
9 ist drehbar in einer Muffe ii gelagert, die in eine Öffnung am Boden 8 der Hülse
eingeschraubt ist und mit Hilfe eines geriffelten Kopfes 12 verstellt werden kann.
Die Stange 9 selbst trägt gleichfalls einen geriffelten Kopf 13. Durch Drehung der
Muffe i i kann der Objekttisch io gehoben und gesenkt und nach Einstellen in die
richtige Höhenlage finit Hilfe des Kopfes 13 gedreht werden.
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Die Anbringung der Beleuchtungsvorrichtung am Mikroskop kann in verschiedener
Weise geschehen, vorzugsweise aber so, daß sie in eine Lage gebracht werden kann,
in der sie gerade mit der Oberseite des Hauptobjekttisches des Mikroskops abscbnei
let. Sie ist zu diesem Zweck so ausgebildet, daß sie mit (lern an vielen Mikroskopen
vorhandenen =0)beschen Apparat auswechselbar ist.
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Das Licht kann der unteren Fläche des Glaskörpers in beliebiger Weise
zugeführt werden, vorzugsweise durch den .gewöhnlichen Spiegel 2o, welcher am Gestell
des Instrumentes in der üblichen Weise gelagert ist. Die beste Beleuchtung wird
mit dem Planspiegel erzielt, wenn also die Strahlen parallel verlaufen und das Strahlenbündel
einen genügenden Durchmesser hat, um den ganzen Glaskörper zu bedecken. Durch Verändern
der Spiegellage kann die Lichtstärke beliebig geändert und es können von dem Objekt
geworfene Schatten so geregelt werden, daß sie entweder vollkommen beseitigt oder
aber den Bedürfnissen der Untersuchung angepaßt werden.
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Da es unter Umständen erwünscht ist, mit zerstreutem Licht zu arbeiten,
so kann die Ausführungsform der Abb. 5 vorteilhaft sein. Bei ihr liegt die innere
Fläche 21 des ringförmigen Teiles des Glaskörpers im wesentlichen senkrecht und
bleibt unpoliert, so daß (las sie durchsetzende Licht nicht gerichtet ist.
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In der Ausführungsform der Abb. 6 ist der untere Teil der Innenfläche
5 des Glaskörpers i in ihrem unteren Teile bei 22 unterschnitten. Es liegen der
obere und der untere Teil der Innenfläche in einem solchen Winkel zueinander, daß
das Licht von dem oberen Teil der Fläche quer über den Objekttisch hinweg nach dem
gegenüberliegenden unteren Teil der Fläche gebrochen wird und von diesem nach dem
Objekt zu reflektiert wird.