DE3909509A1 - Schmelzofen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schmelzofen oder eine ähnliche
Vorrichtung in Form einer Stahlkonstruktion mit einer feuer
festen Auskleidung.
Die erfindungsgemäße Ausbildung ist eine Folge der Schwierig
keiten, die in Verbindung mit Schmelzöfen für Aluminium und
andere Materialien auftreten. Derartige Schmelzöfen bestehen
gegenwärtig aus üblichem Stahl, der mit einem feuerfesten
Material ausgekleidet ist.
Ein typischer Schmelzofen hat eine Länge von annähernd 8 m,
eine Breite von annähernd 5 m und eine Höhe von annähernd 1,5 m.
Derartige Schmelzöfen werden aus üblichem Blechmaterial
St. (DIN) 42 oder St. (DIN) 52-3 geschweißt. Die Öfen sind mit
einer Innenauskleidung aus einem feuerfesten Material ver
sehen.
Das Gewicht des Aluminiums und der feuerfesten Auskleidung,
das der Ofen trägt, beträgt bis zu 50 bis 80 Tonnen. Die
Last des Aluminiums und der Auskleidung wird durch die Stahl
konstruktion des Ofens aufgefangen, der somit hohen Biegebe
anspruchungen ausgesetzt ist. Während des Betriebes ist das
Stahlmaterial des Ofens hohen Temperaturbelastungen ausge
setzt. Die Temperaturen variieren von annähernd 200°C bis
400°C. Mit der Zeit wird die isolierende Auskleidung beschä
digt und wird das Stahlmaterial einer höheren Wärmebelastung
ausgesetzt. Die Konstruktion, die wie erwähnt aus gewöhnlichem
Stahlmaterial besteht, wird bei annähernd 200°C ihre Stabili
tät verlieren, nachgeben und Schlagseite bekommen, was zu
einem Bruch und einer Zerstörung des feuerfesten Auskleidungs
materials führt.
Wenn es verhindert werden kann, daß der Ofen seine Form
verliert, kann die Lebensdauer des Ofens und seiner Aus
kleidung verlängert werden. Das würde zu weniger Unterbre
chungen durch den Austausch der Öfen und zu geringeren
Kosten zum Ausbessern und Erneuern der Öfen führen.
Durch die Erfindung wird daher ein Schmelzofen oder eine
ähnliche Vorrichtung mit einer Stützkonstruktion aus wärme
beständigem Stahl mit einem Mantel aus gewöhnlichem Stahl
geschaffen, der mit dem wärmebeständigen Stahl verbunden
ist und mit der feuerfesten Auskleidung in Kontakt steht.
Unter einem wärmebeständigen Stahl ist ein wärmebeständiges
Material zu verstehen, das seine Festigkeit bis zu einer
Temperatur beibehält, die über der Temperatur liegt, der das
Stahlmaterial des Ofens ausgesetzt ist.
Die Halte- oder Stützkonstruktion kann aus den Bauteilen
eines geeigneten Kastens bestehen, die primär durch die kon
tinuierliche Wärmebelastung weich werden würden. Eine äußere
umgebende, stützende und tragende Konstruktion kann dann
wie bisher aus Stahl üblicher Güte hergestellt werden, wobei
diese äußeren Konstruktionen in einem derartigen Abstand von
der Schmelze angeordnet sind, daß ein negativer Einfluß aus
der Wärmebelastung im wesentlichen vermieden wird.
Der erfindungsgemäße Schmelzofen mit dem oben beschriebenen
Aufbau wird seine Form länger beibehalten als es bisher üblich
ist. Wenn die feuerfeste Auskleidung beschädigt werden sollte,
ist es möglich, die Verkleidung an dieser Stelle auszubessern,
ohne daß der Ofen in eine Werkstatt zum Ausbessern bewegt wer
den muß, da die Form des Ofens nicht beschädigt wird. Das
würde zu kürzeren Unterbrechungen bei der Herstellung von
Aluminium und zu stark verringerten Kosten in Verbindung mit
der Ausbesserung der Öfen und den Bau von neuen Öfen führen.
Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht somit darin,
daß diejenigen Teile des Ofens, die den Biegemomenten auf
grund des Gewichtes des Aluminiums und der Auskleidung aus
gesetzt sind, sowie einem Wärmeaustausch unterliegen, aus
wärmefesten Materialien bestehen, die ihre Stabilität bis
zu einer Temperatur beibehalten, die über der Temperatur
liegt, der der Ofen ausgesetzt ist.
Gemäß der Erfindung wird üblicher Stahl (St. 42 oder St. 52-3),
wie er gegenwärtig für einen typischen Ofen verwandt wird,
nur als Mantel im Ofen verwandt, um das Aluminium im Inneren
des Ofens zu halten und für eine Kontaktfläche für die feuer
feste Auskleidung zu sorgen. In dieser Funktion wird der üb
liche Stahl nur unbedeutenden Belastungen (nur dem Druck vom
Aluminium und der Auskleidung) ausgesetzt, da dieses Stahl
material nichts mit der Konstruktion zu tun hat, die den Ofen
stützt und die Form des Ofens beibehält.
Die benutzten beiden Stahlarten mit verschiedener Güte sind
verschweißbar und können somit in geeigneter Weise verschweißt
werden.
Die erfindungsgemäße Ausbildung wurde im obigen in Verbindung
mit einem Ofen für eine Aluminiumschmelzanlage beschrieben,
ähnliche Probleme können jedoch auch bei Schmelzanlagen für
andere Materialien auftreten. Wenn angegeben ist, daß die
Stützkonstruktion des Ofens aus einem wärmebeständigen Stahl
bestehen soll, sind auch Äquivalente, beispielsweise Konstruk
tionsmaterialien mit Eigenschaften, die denjenigen eines wärme
beständigen Stahls entsprechen, und üblicher Stahl jeweils
eingeschlossen, wesentlich ist gemäß der Erfindung der zu
sammengesetzte Aufbau oder Verbundaufbau des Ofens.
Im folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnung besonders
bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Ausführungs
beispiels des erfindungsgemäßen Ofens,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Ofen,
Fig. 3 eine Schnittansicht eines weiteren Ausführungs
beispiels des erfindungsgemäßen Ofens,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den in Fig. 3 dargestellten
Ofen, und
Fig. 5 eine Schnittansicht längs der Linie V-V in Fig. 4.
Aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß der dargestellte
Schmelzofen 1 eine Halte- oder Stützkonstruktion 2 aus wärme
beständigem Stahl aufweist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
hat die Halte- oder Stützkonstruktion einen Fachwerkaufbau.
Der Ofen umfaßt eine Hülle aus gewöhnlichem Stahl. Die Hülle
ist mit 3 bezeichnet. Die Hülle 3 bildet die Halteunterlage
für eine nicht dargestellte feuerfeste Auskleidung.
Die Fig. 1 und 2 zeigen nur den Ofenkasten, die restliche
äußere Trag- und Stützkonstruktion ist nicht dargestellt.
In den Fig. 3 bis 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines
Schmelzofens mit dem eigentlichen Ofen oder Kasten und einer
äußeren Trag- oder Stützkonstruktion dargestellt. Die feuer
feste Auskleidung des Ofens ist in den Fig. 3 und 4 nicht
und in Fig. 5 nur schematisch dargestellt.
Der in den Fig. 3 bis 5 dargestellte Schmelzofen 4 besteht
aus einer Hülle oder einem Mantel 5 aus gewöhnlichem Stahl.
Der Mantel 5 bildet einen Boden und Seitenwände des Ofen
kastens und liefert die Kontaktfläche für die feuerfeste Aus
kleidung 6, die nur in Fig. 5 dargestellt ist. Wie es insbe
sondere in Fig. 3 dargestellt ist, ist der Mantel 5 in einer
horizontalen Ebene unterteilt (Nahtlinie 7). Das hat nur
praktische Gründe. Außen ist der Mantel 5 durch horizontal
verlaufende Flansche 8, 9, 10 und 11 verstärkt. Die Flan
sche 9 und 10 sind durch nicht dargestellte Bolzen mitein
ander verbunden, so daß beide Mantelteile zur Bildung des
dargestellten Mantels 5 zusammengehalten sind.
Der Teil des Mantels 5, der den Boden des Behälters bildet,
sitzt auf einer Vielzahl von Doppel-T-Trägern 12. Die Träger
12 sitzen ihrerseits auf starken Stütz-H-Trägern 13. Die
Flansche 8, 9, 10 und 11 sind an starken Stahlständern 14
gehalten.
Der Aufbau der Halteträger 13 und 14 ist nicht im einzelnen
dargestellt. Diese Bauteile bilden einen Teil der sogenann
ten äußeren Stütz- und Tragkonstruktion und bestehen aus
gewöhnlichem Stahl, aus dem auch der Mantel 5 besteht. Die
Ofenstützkonstruktion umfaßt nur die Flansche 8, 9, 10 und 11
und die Doppel-T-Träger 12, die somit aus einem geeigneten
wärmefesten Stahlmaterial bestehen. Diese Bauteile sind
einem Wärmeaustausch ausgesetzt, da sie den hohen Temperatu
ren für eine lange Zeitdauer von mehreren Jahren ausgesetzt
sind.
Ein typischer bekannter Ofen für Aluminium besteht gegen
wärtig aus Stahl mit der St. 37-2. Das Innere des Ofens ist
mit einem feuerfesten Material ausgekleidet, das auch gegen
über der Wärmeübertragung von der Aluminiumschmelze auf die
Stahlkonstruktion isoliert. Die Wärmeübertragung wird örtlich
im Ofen variieren.
Am Boden wird die Temperatur des Stahls zwischen 180° und 200°C
betragen. An den unteren Teilen der Wände wird die Stahltempe
ratur zwischen 180° und 250°C liegen, wohingegen die Stahl
temperatur an den oberen Teilen 220°C bis 280°C betragen wird.
Das sind normale Temperaturen im Ofen für die Lebensdauer
des Ofens von beispielsweise ununterbrochen rund um die
Uhr 3 bis 4 Jahre.
Wie es oben beschrieben wurde, wird die Konstruktion, die die
Last der Aluminiumschmelze und der feuerfesten Auskleidung
aufnimmt, nachgeben und Schlagseite bekommen, da Stahl mit
der Güte St. 32-7 seine Stabilität verliert, wenn er lange
Zeit Temperaturen von über 200°C bis 250°C ausgesetzt ist.
Diese Schwierigkeit wird gemäß der Erfindung dadurch beseitigt,
daß wärmebeständiger Stahl benutzt wird, der mit Stahl der
Güte St. 32-2 verschweißbar ist. Ein derartiger wärmefester
Stahl muß seine Stabilität bei Temperaturen von bis zu 350°
bis 450°C beibehalten.
Verwendbare wärmebeständige Stahlsorten finden sich in der
Norm DIN 17155. Ein auf dem Markt erhältlicher wärmebeständiger
Stahl ist Avesta 253 MA.
Versuche haben gezeigt, daß Stahl mit der Güte St. 37-2 seine
Stabilität (Lastaufnahmefähigkeit) drastischer verliert als
es bei wärmebeständigem Stahl der Fall ist, wenn er einer
Langzeiterwärmung ausgesetzt ist.
Die Stabilität der Stahlsorten St. 37-2 und St. 50-3 bezieht
sich normalerweise auf eine Kurzzeiterwärmung von 1 bis 2
Stunden, wie es in einer Brandsituation der Fall ist, so daß
die Informationstabellen den Eindruck erwecken, daß derartiger
Stahl selbst bei Temperaturen von bis zu 300°C nicht wesent
lich nachgibt. Praktische Erfahrungen haben jedoch gezeigt,
daß eine Langzeiterwärmung einen Stahl beträchtlich schwächen
wird, und daß eine Langzeiterwärmung bei einer Temperatur von
300°C dazu führen wird, daß der Stahl praktisch keinen Durch
biegewiderstand hat.
Claims (2)
1. Schmelzofen oder ähnliche Vorrichtung in Form einer
Stahlkonstruktion mit einer feuerfesten Auskleidung
gekennzeichnet durch eine Stützkonstruktion
(2, 8, 9, 10, 11, 12) aus einem wärmebeständigen Stahl und einen
inneren Mantel (3, 5) aus gewöhnlichem Stahl, der mit der
feuerfesten Auskleidung in Kontakt steht.
2. Schmelzofen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützkonstruktion eine
Fachwerkkonstruktion (2) ist.
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