DE3908462A1 - Spinnmaschine mit spulenwechslern - Google Patents

Spinnmaschine mit spulenwechslern

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Description

Die Erfindung betrifft eine Spinnmaschine mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Spinnstellen, die jeweils mit Spulvorrichtungen zum Aufwickeln von Kreuzspulen versehen sind, und mit zwischen den Spinnstellen und einer Hülsenladestation verfahrbaren Spulenwechslern, die jeweils ein Magazin für leere Hülsen mit sich führen und die Mittel zum Auswerfen einer Kreuzspule aus einer Spulvorrichtung und zum Einsetzen einer leeren Hülse in die Spulvorrichtung enthalten.
Bei einer Spinnmaschine mit einer Vielzahl von nebeneinander auf beiden Maschinenseiten angeordneten Spinnstellen ist es bekannt (DE-A 27 37 645), jede Maschinenseite mit einem alleine dieser Maschinenseite zugeordneten verfahrbaren Spulenwechsler zu versehen. Diesen beiden unabhängig voneinander verfahrbaren Spulenwechslern ist eine gemeinsame Hülsenladestation zugeord­ net, die an einem Maschinenende angeordnet ist und die die Magazine der Spulenwechsler mit Hülsen befüllt. Wenn mit sehr hohen Liefergeschwindigkeiten gearbeitet wird und/oder relativ kleine Kreuzspulen hergestellt werden, so besteht die Gefahr, daß die Kapazität dieser Spulenwechsler nicht ausreicht, so daß Totzeiten an der Maschine entstehen.
Es ist auch bekannt (Neues aus der Technik, Jahrgang 1976, Nr. 6, 01.12.1976, S. 4), auf einer Maschinenseite einer Spinn­ maschine zwei oder mehrere gleichartige, verfahrbare Wartungs­ einrichtungen anzuordnen, die keiner festen Anzahl von Spinn­ stellen zugeordnet sind. Bei dieser Bauart muß damit gerechnet werden, daß sich die Wartungseinrichtungen an beliebigen Stellen der Maschine treffen, so daß an den Wartungseinrich­ tungen Vorrichtungen angebracht sind, durch die ein gegen­ seitiges Abstoßen der Wartungseinrichtungen erfolgt, sobald diese gegeneinander anlaufen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spinnmaschine mit Spulenwechslern der eingangs genannten Art so auszubilden, daß auch bei hohen Spulgeschwindigkeiten und/oder kleinen Spulenformaten die Spulenwechsler nicht überlastet sind.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß für eine Maschinenseite zwei Spulenwechsler vorgesehen sind, die jeweils über die halbe Maschinenlänge verfahrbar sind und denen jeweils eine eigene Hülsenladestation zugeordnet ist.
Bei dieser Ausbildung werden zwei vollständig voneinander unab­ hängige Spulenwechsler vorgesehen, die jeweils eine Maschinen­ hälfte bedienen und denen auch eigene Ladeeinrichtungen zuge­ ordnet sind. Eine derartige Ausbildung ist insbesondere für eine Spinnmaschine zweckmäßig, bei welcher die Spinnstellen nur auf einer Maschinenseite angeordnet sind. Durch diese Ausbil­ dung wird außerdem der Vorteil erhalten, daß die beiden Spulen­ wechsler und auch die Hülsenladestationen praktisch identisch gestaltet werden können, so daß der Aufwand vertretbar bleibt.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Hülseladestationen jeweils am Maschinenende angeordnet sind. Dabei ist es weiter vorteilhaft, wenn die Hülsenlade­ stationen räumlich oberhalb des Magazins des jeweiligen Spulen­ wechslers angeordnet sind. Dadurch ist es möglich, mit den Magazinen der Spulenwechsler direkt unter die Hülsenlade­ stationen zu fahren und die leeren Hülsen zu übernehmen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Hülsenladestationen als von der Maschine wegbewegbare Einrichtungen ausgebildet sind. Bei einer anderen Ausführungs­ form wird vorgesehen, daß die Hülsenladestationen ein von einer stationär an der Maschine angebrachten Ausgabeeinrichtung trennbares Hülsenmagazin aufweisen. In beiden Fällen ist es möglich, die Hülsenmagazine der Hülsenladestationen an einer von der Spinnmaschine getrennten Stelle zu beladen, wobei dies mittels einer Beladeeinrichtung durchgeführt werden kann, die für eine Vielzahl derartiger Hülsenladestationen bestimmt ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung des in der Zeichnung darge­ stellten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine schematisch darge­ stellte, erfindungsgemäße Spinnmaschine, die nur auf einer Maschinenseite mit Spinnstellen versehen ist und die auf dieser Maschinenseite zwei unab­ hängige Spulenwechsler mit eigenen Hülsenlade­ stationen aufweist, und
Fig. 2 eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht der Spinnmaschine nach Fig. 1.
Die dargestellte Spinnmaschine ist eine pneumatische Falsch­ drallspinnmaschine. Sie ist auf nur einer Maschinenseite mit einer Vielzahl in einer Reihe nebeneinander angeordneter Spinn­ stellen (1) versehen. Die Reihe der Spinnstellen (1) wird an den Maschinenenden durch jeweils einen Headstock (2, 3) be­ grenzt, in welchem Antriebe und Getriebe und Umlenkeinrich­ tungen für Antriebe untergebracht sind. Ein Headstock (2) ist in Fig. 2 nur in seinem Umriß mit einer strichpunktierten Linie angedeutet.
Für jede Spinnstelle (1) ist auf der Maschinenrückseite eine Kanne (4) aufgestellt, aus welcher das zu verspinnende Faser­ band (5) entnommen und der Spinnstelle (1) zugeführt wird. Das Faserband (5) läuft über Umlenkführungen (21, 22) zu einem Streckwerk (23), dem eine pneumatische Falschdrallspinnein­ richtung (24) folgt. Auf diese folgt ein Abzugswalzenpaar (25), der dann eine Spulvorrichtung nachgeschaltet ist, von welcher eine Wickelwalze (26) angedeutet ist. Das ersponnene Garn wird auf eine Hülse (7) zu einer Kreuzspule (6) aufgewickelt. Die Hülse (7) ist in nicht näher dargestellter Weise in einem Spulenrahmen gehalten. Insbesondere wird bei einer derartigen Maschine vorgesehen, daß zwei Faserbänder an benachbarten Spinnstellen ersponnen und dabei nur vorverfestigt werden. Die beiden vorverfestigten Fadenkomponenten werden dann einer ge­ meinsamen Spulvorrichtung zugeführt und gemeinsam auf eine Spule aufgewickelt, die als Vorlagespule für einen Zwirnvorgang dient. Dabei werden einerseits sehr hohe Liefergeschwindig­ keiten erreicht, während andererseits relativ kleine Spulen­ formate ersponnen werden. Daraus folgt, daß ein Spulenwechsel relativ häufig durchzuführen ist.
Der Spulenwechsel wird durch zwei vollautomatische Spulen­ wechsler (12, 13) durchgeführt, die vor den Spinnstellen (1) hin- und hergehend verfahrbar sind und die bei Bedarf einer Spinnstelle (1) zugestellt werden. Die Spulenwechsler (12, 13) sind so ausgelegt, daß sie jeweils exakt eine Maschinenhälfte bedienen, d.h. nicht über die Maschinenmitte (14) hinausfahren. Es brauchen deshalb keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen an den beiden Spulenwechslern (12, 13) vorgesehen werden, durch die ein Gegeneinanderanstoßen verhindert wird.
Die Spulenwechsler (12, 13) sind mittels Laufrädern (28) auf Fahrschienen (11) verfahrbar, die über die gesamte Maschinen­ länge vor den Spinnstellen (1) verlegt sind und die von beiden Spulenwechslern (12, 13) benutzt werden. Die Spulenwechsler (12, 13) sind mit eigenen, nicht dargestellten Fahrantrieben versehen.
Jeder Spulenwechsler (12, 13) führt ein Hülsenmagazin (15, 17) mit sich, in der eine gewisse Anzahl von leeren Hülsen (16) enthalten sind. Die Spulenwechsler (12, 13) sind in bekannter Weise mit Einrichtungen versehen, mit welchen sie die vollen Kreuzspulen (6) aus der entsprechenden Spuleinrichtung aus­ werfen können. Die ausgeworfenen vollen Spulen (6) rutschen über eine Leitfläche (27) zu einem Transportband (8), das in Maschinenlängsrichtung verläuft und das durch einen Headstock (2, 3) im Bereich einer Aussparung hindurchgeführt ist, so daß die vollen Spulen (6) am Maschinenende abgenommen werden können. Wie in Fig. 1 dargestellt ist, ist das Transportband (8) über eine Umlenkrolle (9) und eine Anfriebsrolle (10) geführt.
Die Spulenwechsler (12, 13) sind darüber hinaus mit ebenfalls bekannten Mitteln ausgerüstet, mit welchen sie eine leere Spulenhülse (16) aus ihrem Magazin (15) oder (17) entnehmen und in die nicht dargestellten Spulenrahmen der Spulvorrichtung der betreffenden Spinnstelle (1) einsetzen. Diese Mittel sind durch den Stand der Technik bekannt, so daß sie hier nicht näher er­ läutert werden müssen.
Jedem der beiden Spulenwechsler (12, 13) ist im Bereich der Maschinenenden, d.h. an den Headstöcken (2, 3) eine Hülsenlade­ station (18, 20) zugeordnet. Die Hülsenladestationen (18, 20) sind mit mehreren Schächten (31, 32) versehen, in welchen leere Hülsen (19) so ausgerichtet angeordnet sind, wie sie von den Magazinen (15, 17) der Spulenwechsler (12, 13) benötigt werden, d.h. die leeren Spulenhülsen erstrecken sind in Maschinenlängs­ richtung. Unterhalb der Schächte (31, 32) ist ein Transportband (33) angeordnet, das um eine Antriebsrolle (34) und um eine Um­ lenkrolle (35) geführt ist und dessen Förderrichtung quer zur Maschinenlängsrichtung verläuft. Das Förderband (33) ist durch Querstege (36) in Fächer unterteilt, deren Breite etwa der Breite einer leeren Spulenhülse (19) entspricht. Das Förderband (33) der Hülsenladestationen (18, 20) fördert die leeren Spulenhülsen (19) über eine Abwurföffnung (30) direkt in das Magazin (15) der Spulenwechsler (12, 13). Wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen ist, sind die Hülsenladestationen (18, 20) erhöht oberhalb des jeweiligen Magazins (15, 17) der Spulen­ wechsler (12, 13) angeordnet, so daß diese direkt unter die Abwurföffnung (30) verfahrbar sind.
Die Hülsenladestationen (18, 20) sind mittels eines Halte­ winkels (29) jeweils auf dem Headstock (2, 3) der Spinnmaschine derart angeordnet, daß sie gelöst und als Ganzes abtranspor­ tiert werden können. Zweckmäßigerweise werden sie während des Betriebes mit dem jeweiligen Headstock (2, 3) verriegelt.
In Abweichung von der dargestellten Ausführungsform wird vor­ gesehen, daß nur der die Schächte (31, 32) enthaltende Aufsatz der Magazine (15, 17) ein lösbarer Bauteil ist. Dieser lösbare Bauteil wird dann im Bereich jedes der Schächte (31, 32) mit einem wegbewegbaren Bodenelement versehen.
Wie in Fig. 1 dargestellt ist, sind die Spulenwechsler (12, 13) bezüglich ihrer Magazine (15, 17) spiegelsymmetrisch ausgebil­ det. In Abweichung der dargestellten Ausführungsform wird vor­ gesehen, daß die Spulenwechsler (12, 13) identisch ausgebildet werden, d.h. daß auch die Magazine (15, 17) an beiden Spulen­ wechslern sich in der gleichen Position befinden, beispiels­ weise an der den Spinnstellen (1) gegenüberliegenden Seite der Spulenwechsler (12, 13).
Die Hülsen werden üblicherweise in Blechbehältern transpor­ tiert. Um eine automatische Übergabe von den Blechbehältern in die Hülsenladestationen vorzunehmen, wird bei einer nichf dar­ gestellten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß im Be­ reich der Hülsenladestationen (18, 20) Mittel zum Entleeren ei­ nes derartigen Hülsentransportbehälters und Mittel zum Überge­ ben der Hülsen (19) an die Hülsenladestationen (18, 20) vorge­ sehen sind. Beispielsweise kann an der Rückseite der Maschine eine Aufnahmeeinrichtung vorgesehen werden, in welche die Hül­ sentransportbehälter eingeschoben werden. Die Mittel zum Ent­ leeren können als ein Bandpaternoster ausgebildet werden, der die Hülsen (19) dem Hülsentransportbehälter entnimmt und in die Schächte (31, 32) überführt. Bei einer anderen Ausführungsform wird vorgesehen, daß eine Hub- und Kippeinrichtung für derarti­ ge Hülsentransportbehälter vorgesehen wird, die jeweils einen Hülsentransportbehälter ergreift, hochhebt und unmittelbar aus diesem Hülsentransportbehälter die Schächte befüllt, wobei auch noch eine schüttenartige Verteileinrichtung vorgesehen werden kann, die die Verteilung auf die einzelnen Schächte vornimmt.

Claims (7)

1. Spinnmaschine mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Spinnstellen, die jeweils mit Spulvorrichtungen zum Aufwickeln von Kreuzspulen versehen sind, und mit zwischen den Spinnstellen und einer Hülsenladestation verfahrbaren Spulenwechslern, die jeweils ein Magazin für leere Hülsen mit sich führen und die Mittel zum Auswerfen einer Kreuzspule aus einer Spulvorrichtung und zum Einsetzen einer leeren Hülse in die Spulvorrichtung enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß für eine Maschinenseite zwei Spulenwechsler (12, 13) vorgesehen sind, die jeweils über die halbe Maschinenlänge verfahrbar sind und denen jeweils eine eigene Hülsenladestation (18, 20) zuge­ ordnet ist.
2. Spinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsenladestationen (18, 20) jeweils am Maschinenende (2, 3) angeordnet sind.
3. Spinnmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Hülsenladestationen (18, 20) räumlich ober­ halb des Magazins (15, 17) des jeweiligen Spulenwechslers (12, 13) angeordnet sind.
4. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsenladestationen (18, 20) als von der Maschine wegbewegbare Einrichtungen ausgebildet sind.
5. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsenladestationen (18, 20) ein von einer stationär an der Maschine angeordneten Abgabeeinrichtung (33) trennbares Hülsenmagazin aufweisen.
6. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Reihe von Spinnstellen (1) ge­ meinsame Fahrschienen (11) für beide Spulenwechsler (12, 13) verlegt sind.
7. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnef, daß im Bereich der Hülsenladestationen Mittel zum Entleeren eines Hülsentransportbehälters und zum Übergeben der Hülsen an die Hülsenladestationen (18, 20) vorgesehen sind.
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