DE3907361A1 - Pulverdosiergeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Pulverdosiergerät, insbesondere für
pulverförmiges Waschmittel, mit mindestens einem Vorratsbehälter,
mindestens einer dosierten Zuführung für das Pulver von dem
Vorratsbehälter zu einem Dosierbehälter, einer daran angeschlos
senen Transportleitung und einer Steuereinrichtung.
Die Erfin
dung betrifft insbesondere ein Waschmittelpulver-Dosiergerät, wie
es in gewerblichen Wäschereien eingesetzt wird.
Bekannt ist, daß Pulver mittels Wasser eingespült wird. Solche
Dosiergeräte benötigen einen zusätzlichen Wasseranschluß und
sind auch in anderer Hinsicht relativ kompliziert und aufwendig
aufgebaut. Da das Pulver zunächst im Wasser gelöst werden muß,
wird eine relativ lange Dosierzeit benötigt. Ein zusätzlicher
Nachteil der bekannten Dosiergeräte ist das Auftreten von
Problemen bei Pulvern mit herabgesetzter Rieselfähigkeit und erst
recht mit schon auskristallisierten Pulvern. Von einem pneuma
tischen Eindosieren des Pulvers wurde bisher abgesehen, da die
Fachwelt der Meinung war, ein solches Dosieren wäre wegen der
durch Luftfeuchtigkeit zu befürchtenden Verklumpung sehr stör
anfällig oder sogar unmöglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Pulverdosiergerät
der eingangs genannten Art zu schaffen, das einfacher gebaut ist
und eine erheblich geringere Dosierzeit gegenüber den bekannten
Pulverdosiergeräten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Pulverdosiergerät
der eingangs genannten Art durch ein von der Steuereinrichtung
betätigbares Ventil zwischen der Zuführung und dem Dosierbehäl
ter und einen Anschluß des Dosierbehälters für Druckluft zum
pneumatischen Fördern des Pulvers aus dem Dosierbehälter gelöst.
Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß das Vor
urteil der Fachwelt, wegen möglicher Verklumpungen des Pulvers
wäre ein pneumatisches Zuführen wenig vorteilhaft, nicht zutrifft.
Dieses pneumatische Zuführen hat den weiteren Vorteil, daß die
Anwendung dieses Gerätes nicht auf besonders gut rieselfähige
Pulver eingeschränkt ist und daß nur ein einziger Dosierbehälter
für Pulver benötigt wird. Ein besonders wichtiger Vorteil des
erfindungsgemäßen Gerätes liegt darin, daß sehr schnell gear
beitet werden kann, insbesondere, wenn in mehrere Anlagen do
siert werden soll. Beim erfindungsgemäßen Pulverdosiergerät wird
nur etwa 1/5 der Dosierzeit als bei bekannten Pulverdosiergeräten
benötigt, die mittels Wassereinspülung dosieren.
Beim erfindungsgemäßen Pulverdosiergerät können problemlos
mehrere Pulver dadurch dosiert werden, daß mehrere Vor
ratsbehälter, aber nur ein Dosierbehälter vorgesehen sind. Die
unterschiedlichen Pulver werden aus dem Vorratsbehälter in den
Dosierbehälter gefördert, wo sie gemischt werden.
Eine besonders einfache Ausführung der dosierten Zuführung be
steht aus einer Austragsschnecke, deren Motor von der Steuer
einrichtung ansteuerbar ist.
Damit automatisch festgestellt wird, wann Pulver im Vorratsbe
hälter nachzufüllen ist, wird vorgeschlagen, daß der oder die
Vorratsbehälter Sensoren zum Detektieren einer zu geringen Füll
höhe aufweisen und daß die Sensoren mit der Steuereinrichtung
verbunden sind. Bei einer zu geringen Füllhöhe geben die
Sensoren ein Signal an die Steuereinrichtung, die daraufhin einen
Alarm auslöst.
Das Zudosieren von wenig rieselfähigen Produkten wird dadurch
erleichtert, daß mindestens ein Vorratsbehälter einen Vibrator als
Austragshilfe aufweist, der von der Steuereinrichtung betätigbar
ist. Dieser Vibrator kann z. B. druckluftbetrieben sein.
Um Verklumpungen des Pulvers möglichst zu vermeiden oder zu
mindest zu verringern, wird vorgeschlagen, daß der Innenraum
des oder der Vorratsbehälter durch Abdeckungen gegen Feuchtig
keit geschützt ist.
Ferner wird als besonders vorteilhaft vorgeschlagen, daß das
Ventil zwischen der Zuführung und dem Dosierbehälter ein pneu
matisch betätigbarer Kugelhahn ist. So werden Störungen weit
gehend vermieden.
Wenn die Maschine, in die dosiert werden soll, häufig bewegt oder
gekippt wird, ist es vorteilhaft, wenn mindestens ein Teil der
Transportleitung flexibel ist.
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß mindestens ein Teil der Trans
portleitung transparent ist, um den Pulvertransport innerhalb der
Transportleitung überwachen zu können.
Wenn mit Luftüberdruck gearbeitet wird, ist ein besonderes
Sicherheitssystem vorteilhaft. Dieses Sicherheitssystem wird ver
wirklicht durch eine an den Dosierbehälter angeschlossene Über
druckmeßstelle, die bei Überschreiten eines bestimmten Über
drucks im Dosierbehälter ein Signal an die Steuereinrichtung gibt,
die daraufhin das Ventil zwischen der Zuführung und dem Dosier
behälter verriegelt. So kann das Pulver bei Überdruck im Dosier
behälter nicht zurück in die Zuführung geblasen werden.
In einer weiteren Ausgestaltung des Sicherheitssystems wird
vorgeschlagen, daß die Steuereinrichtung Alarm auslöst, wenn der
Druck im Dosierbehälter über eine bestimmte Zeitdauer hinaus den
bestimmten Wert überschritten hat. Falls nämlich der Druck über
eine bestimmte Zeitdauer hinaus nicht abgebaut wird, liegt ein
Fehler vor, auf den aufmerksam gemacht werden muß.
Ferner ist besonders vorteilhaft, wenn die Transportleitung im
wesentlichen eine starre Rohrleitung ist.
Ein Ausführungsbeispiel dieser Erfindung wird nachstehend an
hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein schematisches Fließbild eines Pulverdosiergeräts
gemäß der Erfindung und
Fig. 2 ein zeitliches Funktionsdiagramm dieses Pulverdosier
geräts.
In Fig. 1 sind drei Vorratsbehälter (1 und 2) mit jeweils einer
Austragsschnecke (6), die das Pulver in einen Dosierbehälter (3)
fördert, sowie eine Steuereinrichtung (7) und eine Waschschleu
dermaschine (13) dargestellt.
Jeder Vorratsbehälter (1 oder 2) hat ein Volumen von etw 80 l
und ist mit je einer Photozelle (8), die eine zu niedrige Füllhöhe
detektiert, ausgerüstet. Einer der Vorratsbehälter (2) weist fer
ner einen druckluftbetriebenen Vibrator (9) als Austragshilfe für
wenig rieselfähige Produkte auf. Die Vorratsbehälter (1, 2) sind
mit einer oberen Abdeckung (10) als Feuchtigkeitsschutz für das
Pulver versehen. An jeden Vorratsbehälter (1, 2) ist eine aus
Stahl bestehende Austragsschnecke (6) mit einem Kunststoffrohr
angeschlossen, die über ein Getriebe (14) von einem Motor (11)
angetrieben wird, wie es in Fig. 1 dargestellt ist. Die Austrags
schnecken (6) fördern das Pulver über jeweils ein Kunststoffrohr
(15) in einen Einfülltrichter (16) der Dosierkammer. Aus dem Ein
fülltrichter (16) fällt das Pulver bei geöffnetem Kugelhahn (5) in
einen Dosierbehälter (3). Der Kugelhahn (5) ist zwischen Einfüll
trichter (16) und Dosierbehälter (3) angeordnet und wird pneu
matisch von der Steuereinrichtung (7) betätigt. An den Dosier
behälter (3) ist eine Druckluftquelle von 6 bar, dargestellt durch
den Pfeil (17), über ein ebenfalls von der Steuereinrichtung (7)
betätigbares Ventil (18) angeschlossen. Am Druckluftanschluß des
Dosierbehälters (3) ist außerdem ein Druckentlastungsventil (19),
und zwar zwischen Ventil (18) und dem Dosierbehälter (3) ange
ordnet. Das Druckentlastungsventil (19) wird manuell betätigt.
Am Druckluftanschluß des Dosierbehälters (3) ist ferner direkt am
Dosierbehälter (3) eine Überdruckmeßstelle (12) vorgesehen.
Diese Meßstelle (12) gibt ihr Signal an die Steuereinrichtung (7).
Der aus Kunststoff bestehende Dosierbehälter (3) ist über einen
180°-Krümmer (20) an die Transportleitung (4) angeschlossen. In
der Transportleitung (4) ist ein flexibles, durchsichtiges
Schlauchstück als Ausgleich beim Kippvorgang der Waschtrommel
sowie beim Überwachen des Pulvertransportes eingesetzt. Die
Transportleitung (4) ist an die Waschschleudermaschine (13) an
geschlossen, deren Steuerung mit (22) in Fig. 1 bezeichnet ist.
Die Steuereinrichtung (7) empfängt Signale von der Steuerung
(22) der Waschschleudermaschine (13), von der Überdruckmeß
stelle (12) und von den Photozellen (8). Die Steuereinrichtung
(7) steuert die drei Motoren (11) der Austragsschnecken (6) den
Vibrator (9) am Vorratsbehälter (2), der Kugelhahn (5) und das
Druckluftventil (18). Bei der Steuerung handelt es sich um eine
Zeit/Mengendosierung der Pulver. Ein manueller Eingriff ist nicht
notwendig.
Die Arbeitsweise des Pulverdosiergeräts wird nachstehend anhand
von Fig. 2 näher erläutert. In Fig. 2 ist durch den Doppelpfeil
(23) die gesamte, für einen Dosiervorgang benötigte Zeit darge
stellt. Die Bezugszahlen (11, 9, 5 und 18) verweisen auf die ent
sprechenden Elemente in Fig. 1 und verdeutlichen, welche Funk
tion in diesem Funktionsdiagramm in Abhängigkeit von der Zeit
jeweils dargestellt ist. Zunächst werden die Vorratsbehälter (1, 2)
mit den jeweiligen Pulvern gefüllt. Mit den Austragsschnecken (6)
wird eine difinierte Menge Waschpulver aus den Behältern (1, 2)
über den Einfülltrichter (16) in den Dosierbehälter (3) gefördert.
Die Motoren (11) und der Vibrator (9) sind also eingeschaltet,
der pneumatisch betätigte Kugelhahn (5) ist offen, aber das
Druckluftventil (18) geschlossen. Danach werden die Motoren (11)
und der Vibrator (9) abgeschaltet. Dies findet zwischen den Zeit
punkten a) und b) statt. Am Zeitpunkt b) schließt der Kugelhahn
(5) den Dosierbehälter (3) nach oben hin ab.. Das Pulver liegt auf
dem Boden des Dosierbehälters (3) bzw. im daran anschließenden
180°-Krümmer der Transportleitung (5). Im Zeitpunkt c) wird nun
der Dosierbehälter (3) knapp unterhalb des Kugelhahns (5) mit
Druckluft beaufschlagt, indem das Ventil (18) geöffnet wird. Die
Druckluft entspannt sich in die Transportleitung (4) hinein und
drückt die Waschpulvermenge in den Einspülkasten der Wasch
schleudermaschine (13). Vor dem Zeitpunkt d), an dem das
Druckluftventil (18) geschlossen wird, ist der Einfüllvorgang be
endet. Nach einer geringen Wartezeit wird im Zeitpunkt e) der
Kugelhahn (5) wieder geöffnet. Das Pulverdosiergerät steht nun
für einen weiteren Dosiervorgang zur Verfügung. Der gesamte
Dosiervorgang bei dieser Ausgestaltung der Erfindung dauerte
nur etwa 24 Sekunden. Diese Zeit ist durch den Doppelpfeil (23)
dargestellt. Obwohl etwa 5 Sekunden lang Druckluft in den Do
sierbehälter (3) eingeleitet wird, ist schon nach etwa 2 Sekunden
das Pulver in die Waschschleudermaschine transportiert worden.
Damit verbleiben etwa 3 Sekunden als Spülzeit. Die zum Pulver
transport nötige Druckluft wird in die Entlüftung der Wasch
schleudermaschine geleitet.
Das Pulverdosiergerät gemäß der Erfindung hat sich in der Praxis
bewährt. Es sind auch nicht, wie erwartet werden könnte, Pro
bleme mit verstopften Rohren aufgetreten.
Die Sicherheits- und Alarmeinrichtungen des erfindungsgemäßen
Pulverdosiergeräts arbeiten folgendermaßen. Bei Waschpulver
mangel im Vorratsbehälter (1 oder 2) wird ein Alarm durch die
Photozellen (8) ausgelöst. In diesem Fall ist Waschpulver von
Hand in den Vorratsbehälter nachzufüllen. Anschließend wird der
Alarm gelöscht.
Bei einem Überdruck im Dosierbehälter (3) oder in der Transport
leitung (4) schließt der Kugelhahn (5) den Dosierbehälter (3) mit
einer Zeitverzögerung von 2 Sekunden, nachdem die Schnecken
motoren (11) ausgeschaltet sind. Nach weiteren 2 Sekunden bei
geschlossenem Kugelhahn (5) tritt Druckluft durch das Ventil
(18) in den Dosierbehälter (3) ein. Falls mehr als 0,2 bar Über
druck im Behälter gemessen werden, läßt sich der Kugelhahn (5)
nicht mehr öffnen. Der Überdruck wird durch die Meßstelle (12)
detektiert, wodurch die Steuereinrichtung (7) den Kugelhahn (5)
sperrt. Steht dieser Überdruck länger als 8 Sekunden nach Öff
nen der Druckluft noch an, so wird ein Alarm ausgelöst. Der
Dosierbehälter (3) bleibt weiterhin geschlossen, und der Druck
kann nur manuell über das Druckentlastungsventil (19) abgebaut
werden. Erst nach Abbau des Druckes öffnet sich der Kugelhahn
(5) wieder, und es kann die Störursache ermittelt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Pulverdosiergerät läßt sich eine
Dosiergenauigkeit von 2 bis 3% erreichen. Diese Werte sind re
produzierbar.
Claims (12)
1. Pulverdosiergerät, insbesondere für pulverförmiges Waschmit
tel, mit mindestens einem Vorratsbehälter (1, 2), mindestens einer
dosierten Zuführung für das Pulver von dem Vorratsbehälter zu
einem Dosierbehälter (3), einer daran angeschlossenen Transport
leitung (4) und einer Steuereinrichtung (7), gekennzeichnet
durch ein von der Steuereinrichtung (7) betätigbares Ventil (5)
zwischen der Zuführung und dem Dosierbehälter (3) und einen
Anschluß des Dosierbehälters (3) für Druckluft zum pneumati
schen Fördern des Pulvers aus dem Dosierbehälter (3).
2. Pulverdosiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Vorratsbehälter (1, 2), aber nur ein Dosierbehälter
(3) vorgesehen sind.
3. Pulverdosiergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dosierte Zuführung aus einer Austragsschnecke
(6) besteht, dessen Motor (11) von der Steuereinrichtung (7) an
steuerbar ist.
4. Pulverdosiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der oder die Vorratsbehälter (1, 2) Sensoren
(8) zum Detektieren einer zu geringen Füllhöhe aufweisen und
daß die Sensoren (8) mit der Steuereinrichtung (7) verbunden
sind.
5. Pulverdosiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Vorratsbehälter (2) einen
Vibrator (9) als Austragshilfe aufweist, der von der Steuerein
richtung (7) betätigbar ist.
6. Pulverdosiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innenraum des oder der Vorratsbehälter
(1, 2) durch Abdeckungen (10) gegen Feuchtigkeit geschützt ist.
7. Pulverdosiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil (5) zwischen der Zuführung und
dem Dosierbehälter (3) ein pneumatisch betätigbarer Kugelhahn
ist.
8. Pulverdosiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Transportleitung (4)
flexibel ist.
9. Pulverdosiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Transportleitung (4)
transparent ist.
10. Pulverdosiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekenn
zeichnet durch eine an den Dosierbehälter (3) angeschlossene
Überdruck-Meßstelle (12), die bei Überschreiten eines bestimmten
Überdrucks im Dosierbehälter (3) ein Signal an die Steuereinrich
tung (7) gibt, die daraufhin das Ventil (5) zwischen der Zufüh
rung und dem Dosierbehälter (3) verriegelt.
11. Pulverdosiergerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (7) Alarm auslöst, wenn der Druck im
Dosierbehälter (3) über eine bestimmte Zeitdauer hinaus den be
stimmten Wert überschritten hat.
12. Pulverdosiergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Transportleitung (4) im wesent
lichen eine starre Rohrleitung ist.
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