DE3906647C2

DE3906647C2 - Kurzfarbwerk

Info

Publication number: DE3906647C2
Application number: DE19893906647
Authority: DE
Inventors: Arndt Jentzsch; Frank Grafe
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1988-03-25
Filing date: 1989-03-02
Publication date: 2001-06-21
Anticipated expiration: 2009-03-03
Also published as: DD283581A5; DE3906647A1

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Kurzfarbwerk für Druckmaschinen, insbesondere Offsetdruckmaschinen mit einer dem Plattenzylinder zugeordneten durchmessergleichen, gummibezogenen Auftragwalze und einer hiermit zusammenwirkenden Profilwalze, der ein Rakelelement zugeordnet ist.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Bekannte Farbwerke dieser Gattung bestehen meist aus einer mit dem Plattenzylin der durchmessergleichen Auftragwalze, der eine Raster- und eine Tauchwalze nach geordnet ist. Zur Dosierung der Farbe sind Rakel an die Tauchwalze und/oder Ra sterwalze angestellt. Zur Feuchtung wirkt die Auftragwalze mit einem bekannten Feuchtwerk zusammen. Typische Vertreter dieser Art Farbwerke werden durch die DE 31 17 341 A1 oder die DE 34 42 662 A1 beschrieben.

Einen etwas anderen Aufbau dieser Farbwerke offenbart die DE 29 16 212 A1. Die Auftragwalze oder der Farbwerkzylinder, rollt dabei nicht direkt auf dem Plattenzylin der ab, sondern unter Zwischenschaltung zweier im Durchmesser sehr kleinen Wal zen. Der Farbauftrag erfolgt durch eine Tauchwalze direkt auf den Farbwerkzylinder, wobei die Dosierung über zwei nachgeschaltete changierende Dosierwalzen bewerk stelligt wird. An die Dosierwalzen angestellte Rakel sollen zu einer besseren Ver gleichmässigung der Farbe beitragen.

Der Nachteil beider Arten von Kurzfarbwerken besteht darin dass eine zonale Men gendosierung nicht möglich ist. Aus diesem Grund ist der für die Bildherstellung not wendige relative Kontrastumfang nicht oder in ungenügender Weite erzielbar, so dass ein Einsatz dieser Farbwerke für Oualitätsdrucke nicht geeignet ist.

Aus der DE-AS 17 61 715 ist ein Farbwerk bekannt, das eine gummiüberzogene Auftragwalze enthält. Diese hat den gleichen Durchmesser wie der Plattenzylinder. Die Auftragwalze wirkt mit einer profilierten Tauchwalze zusammen, der ein Rakel element zugeordnet ist. Ein zonales Dosieren ist hier nicht möglich.

In der DE 33 29 331 C2 wird ein Kurzfarbwerk beschrieben, bei dem zwischen Tauchwalze und Auftragwalze ein Farbzylinder angeordnet ist, dem eine Rakeleinheit zugeordnet ist. Diese Rakeleinheit, dient zum zonalen Dosieren der Farbe. Die Rakel einheit ist hierzu speziell für diesen Zweck ausgebildet.

Diese zonale Dosierung genügt den hohen Qualitätsanforderungen nicht, die an ein Offsetdruckwerk gestellt werden.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, ein Kurzfarbwerk für Offsetdruckmaschine zu schaffen, wel ches den Qualitätsanforderungen eines normalen Farbwerkes entspricht bzw. diesem sehr nahe kommt.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Kurzfarbwerk zu schaffen, mit dem eine zonale Mengendosierung ermöglicht wird.

Erfindungsgemäß wir die Aufgabe durch die Merkmale des 1. Anspruchs gelöst.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt das erfindungsgemässe Kurzfarbwerk in schematischer Darstellung.

Das Farbwerk besteht im wesentlichen aus einer Dosiervorrichtung 1, einer profilierten Tauchwalze 2, die mit einer Rakeleinrichtung 13 zusammenarbeitet und einer Zwischenwalze 3, die mit einer Übertragungswalze 4 in Verbindung steht. Über eine Auftragwalze 5 und einen Plattenzylinder 6 wird der Kontakt zum Gummizylinder 7 hergestellt. Der Durchmesser der mit einem Gummituch bezogenen Auftragwalze 5 ist dabei gleich dem Plattenzylinderdurchmesser.

Ebenfalls an die Oberfläche der Auftragwalze 5 ist ein Feuchtwerk, bestehend aus Feuchtauftragwalze 8, Feuchtduktor 9, verreibender Dosierwalze 10 und Feuchtmittelkasten 11 angestellt. Die Feuchtauftragwalze 8 ist dabei schwenkbar gelagert, so dass dieser entweder an die Auftragwalze 5 oder den Plattenzylinder 6 anstellbar ist. Mehrere Reibzylinder 12 sind weiterhin auf der Auftragwalze 5 angeordnet. In die Dosiervorrichtung 1 ist ein schräg nach oben bewegliches Rakel 14 eingelassen, welches über einen Übertragungshebel 15 mit einer Farbzonenschraube 16 in Verbindung steht. Über die Maschinenbreite sind mehrere solcher Elemente 14; 15; 16 entsprechend dem Zonenabstand angeordnet. Jede Farbzonenschraube 16 ist in bekannter Weise mit einem Potentiometer und einem Antriebsmotor gekoppelt.

An den Rakeln 14 sind jeweils Zugfedern 17 befestigt, die eine spielfreie Bewegung der Rakel 14 ermöglichen. An der Dosierspitze der Rakel 14 sind Ablaufelemente 18 in Form von Blechen oder durchgängigen Folien angebracht.

In bekannter Weise werden Gummizylinder 7, Plattenzylinder 6 und Auftragwalze 5 formschlüssig mit Maschinengeschwindigkeit angetrieben.

Ausgehend von einem separaten Motor erhält die profilierte Tauchwalze 2, die Zwischenwalze 3 und die Übertragungswalze 4 eine bedeutend geringere Umlaufgeschwindigkeit, wodurch die Farbe ausgehend von der Tauchwalze 2 in das Farbwerk übertragen wird.

Dabei erfolgt mittels des Rakelelementes 13 auf der Tauchwalze 2 eine Art Vordosierung der Farbe, d. h., eine über die gesamte Maschinenbreite gleichmässig dicke Grundfarbschicht wird realisiert.

Ausgehend von der Farbdosierschraube 16 erfolgt mit Hilfe der Rakel 14 eine zonale Anpassung der Grundfarbschicht an die druckenden und nichtdruckenden Flächenanteile der Druckform bzw. eine Anpassung an das Druckbild. Dadurch wird der die Einfärbung negativ beeinflussende Schichtdickenaufbau an den nichtdruckenden Stellen der Druckform vermieden.

Diese Rückwirkungen bzw. Schablonen werden noch durch die Differenzgeschwindigkeit zwischen Übertragungswalze 4 und Auftragwalze 5 minimiert. Über die Auftragwalze 5 wird die dem Druckbild optimal zugewiesene Farbschicht durch die Reibzylinder 12 nochmals vergleichmässigt und über Plattenzylinder 6 und Gummizylinder 7 dem Bedruckstoff zugeführt. Zum Zwecke der Farbunterbrechung ist die Zwischenwalze 3 um die Tauchwalze 2 von der Übertragungswalze 4 abschwenkbar.

Damit ein Verschmutzen der Führungen der Rakel 14 vermieden wird, sind an die Rakel 14 Ablaufelemente 18 angebracht.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1

Farbwerk

2

Tauchwalze

3

Zwischenwalze

4

Übertragungswalze

5

Auftragwalze

6

Plattenzylinder

7

Gummizylinder

8

Feuchtauftragwalze

9

Feuchtduktor

10

Dosierwalze

11

Feuchtmittelkasten

12

Reibzylinder

13

Rakelelement

14

Rakel

15

Übertragungshebel

16

Farbzonenschraube

17

Zugfeder

18

Aublaufelement

Claims

1. Kurzfarbwerk für Druckmaschinen, insbesondere Offsetdruckmaschinen, mit ei ner dem Plattenzylinder zugeordneten durchmessergleichen, gummibezogenen Auftragwalze und einer hiermit zusammenwirkenden Profilwalze, der ein Rakele lement zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur zusätzlichen zonalen, an das Druckbild angepaßten Dosierung zwischen der Profilwalze (2) und der Auf tragwalze (5) eine Übertragungswalze (4) mit mehreren entsprechend dem Zo nenabstand über die Maschinenbreite angeordneten Rakeln (14) enthaltenden Dosiervorrichtungen (1) angeordnet ist.

2. Kurzfarbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Rakel (14) der zonal arbeitenden Dosiervorrichtung (1) eine Verstelleinrichtung, bestehend aus Übertragungshebel (15) und Farbzonenschraube (16) zugeordnet ist.

3. Kurzfarbwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakel (14) mit einem in den Farbtrog, in dem die Profilwalze (2) umläuft, mündenden Ablaufelement (18) versehen ist.

4. Kurzfarbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftragwalze (5) eine Feuchtauftragswalze (8) zugeordnet ist, die an den Plattenzylinder (6) und den Feuchtduktor (9) anschwenkbar ist.