DE3903492A1 - Abgassystem fuer mehrzylinder-verbrennungsmotoren und verfahren zur abgasregelung von verbrennungsmotoren - Google Patents
Abgassystem fuer mehrzylinder-verbrennungsmotoren und verfahren zur abgasregelung von verbrennungsmotorenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abgassystem für
Mehrzylinder-Verbrennungsmotoren sowie ein Verfahren zur
Abgasregelung von Verbrennungsmotoren.
Bei verschiedenen Verfahren für Mehrzylinder-Verbrennungsmotoren
werden Abgasimpulse ausgenutzt, um den volumetrischen
Wirkungsgrad durch Einstellen der Resonanzfrequenz der
Abgasimpulse auf einen optimalen Wert für das Abziehen der
Abgase aus dem Motor bei einer gewünschten Motor-Betriebsdrehzahl
zu verbessern.
Bei dieser Drehzahl verbessert daher die Resonanz von
Abgasimpulsen im Abgasrohr das Abziehen der Abgase aus dem
Motor und damit den volumetrischen Wirkungsgrad und die
Ausgangsleistung. Da sich die optimale Resonanzfrequenz
jedoch für unterschiedliche Motordrehzahlen ändert, sind die
vorbekannten Systeme und Vorrichtungen lediglich bei einer
bestimmten Motordrehzahl wirksam, während sie bei anderen
Drehzahlen den Abzugwirkungsgrad nicht verbessern und sogar
einen Rückdruckimpuls bewirken können, der den Abzugwirkungsgrad
unter denjenigen Wert absenkt, welcher vorhanden
wäre, wenn ein Abgasrohr nicht benutzt würde.
Beispielsweise ein für hohe Drehzahlen ausgelegtes Abgassystem
gewährleistet den gewünschten dynamischen Effekt bei
mittleren Drehzahlen nicht. Wenn die Motordrehzahl (Ne) auf
einen mittleren Wert fällt, so wird der volumetrische
Wirkungsgrad des Motors reduziert, da der dynamische Effekt
den Abgas-Zeittakt nicht anpaßt. Die Ausgangsleistung (Ps)
des Motors wird daher bei mittleren Drehzahlen reduziert,
wie dies durch eine ausgezogene Kurve in Fig. 1 dargestellt
ist.
Dieses Problem ist bis zu einem gewissen Grade mit einem
System gelöst worden, wie es in dem offengelegten JP-GM
Nr. 55-25 602 beschrieben ist. Dieses System besitzt
Auswahlventile zur Kombination von Abgasströmungen als
Funktion der Motordrehzahl. Dies erfolgt entweder durch
Integration aller Abgasströmungen am Auslaß oder durch
Verbindung von vier Rohren zu zwei Rohren und sodann von
zwei Rohren zu einem Rohr im Falle eines Vierzylindermotors
(4-2-1-Abgasrohrkombination), wodurch die Reduzierung der
Ausgangsleistung aufgrund eines Rückdruckimpulses außerhalb
des Motordrehzahlbereiches minimal gehalten wird.
In der JP-OS Nr. 60-1 28 921 ist ein System zum Schutz gegen
eine Leistungsreduzierung außerhalb des Motordrehzahlbereiches
durch Änderung der Abgascharakteristik über eine
Änderung der effektiven Querschnittsfläche der Abgasrohre
mit einer Änderung der Motordrehzahl beschrieben.
Weiterhin ist in der japanischen Patentanmeldung Nr.
62-61 628 ein Schutz gegen eine Erhöhung des Abgasdrucks
eines Viertakt-Vierzylinder-Verbrennungsmotors durch eine
plötzliche Änderung der Rohrfläche beschrieben, wobei eine
sog. 4-2-1-Abgasrohrkombination gebildet wird, was zu einer
Erhöhung der Leistungscharakteristik führt. Weiterhin werden
dabei die Kombinationen der Abgasrohre so geändert, daß
entweder Rohre von Zylindern mit einer Zündphasendifferenz
von 180° oder Rohre von Zylindern mit einer Zündphasendifferenz
von 360° als Funktion der Drehzahl des Motors kombiniert
werden.
Ein in der JP-OS Nr. 62-12 824 beschriebenes System besitzt
zwischen Abgasrohren und einer Abgas-Expansionskammer
vorgesehene Regelventile. Diese Ventile regeln die Abgasströmungen
als Funktion der Motordrehzahl, um eine Reduzierung
der Ausgangsleistung außerhalb des Drehzahlbereiches
minimal zu halten. Dieses System kann so ausgelegt werden,
daß unerwünschte Rückddruckimpulse bei mittleren Drehzahlen
verschoben werden, wie dies durch eine gestrichelte Kurve in
Fig. 1 dargestellt ist.
Alle diese Systeme und Verfahren sind jedoch nur derart
wirksam, daß sie den negativen Effekt von Abgasimpulsen bei
Motordrehzahlen außerhalb der optimalen Drehzahl reduzieren,
wobei es nicht möglich ist, den Motorbetrieb in einem weiten
Bereich von Drehzahlen unter vorteilhafter Ausnutzung des
Abgasimpulseffektes zu verbessern.
Auch ist das letztgenannte System aus den folgenden Gründen
nicht für Motorräder anwendbar:
Normalerweise sind Abgasrohre unter dem Chassis und dem
Motor angeordnet. Werden die vorgenannten Regelventile auf
diesen Abgasrohren installiert, so liegen sie über dem Boden
frei und können durch aufgewirbelte Steine oder andere
Objekte zerstört werden.
Eine Standard-Expansionskammer ist auf der Hinterseite des
Motors angeordnet. Die Regelventile sind zwischen der
Expansionskammer und den längs des Motors verlaufenden
Abgasrohren angeordnet. Während der Fahrt kann Luft in die
Abgasrohre eintreten. Aufgrund der vorbeschriebenen relativen
Lagen wird diese Luft durch den Motor und die Abgasrohre
aufgeheizt, bevor sie die Ventile erreicht. Daher können
die Ventile für den normalen Betrieb nicht genug gekühlt
werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur
Lösung dieser Probleme eine weitere Verbesserung anzugeben.
Diese Aufgabe wird bei einem Abgassystem der eingangs
genannten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Ein Verfahren zur Abgasregelung von Verbrennungsmotoren ist
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 12 definiert.
Weiterbildungen sowohl hinsichtlich des erfindungsgemäßen
Abgassystems als auch hinsichtlich des erfindungsgemäßen
Regelverfahrens sind Gegenstand entsprechender Unteransprüche.
Die Erfindung sieht verschiedene Möglichkeiten zur Änderung
der Kombination und Regelung der Abgase von Mehrzylinder-
Verbrennungsmotoren vor.
Dabei werden die effektive Fläche, die Länge und die
Kombinationen der Abgasrohre eines Mehrzylinder-Verbrennungsmotors
in einem weiten Drehzahlbereich so geändert und
geregelt, daß der optimale Wert der Resonanzfrequenz der
Abgasimpulse für einen verbesserten Abgas-Abzugeffekt in
einem weiteren Bereich von Motordrehzahlen erreichbar ist.
Dabei sind die verschiedenen Komponenten des Systems so auf
einem Motorrad angeordnet, daß sie dessen Motorbetrieb nicht
nachteilig beeinflussen und während der Fahrt nicht zerstört
werden können.
Die verschiedenen Betriebsarten des Systems sind in ihrer
Komplexität und ihrem Wirkungsgrad folgendermaßen gekennzeichnet:
- (1) Durch das System werden die effektiven Längen von Mehrfach-Abgasrohren eines Mehrzylinder-Verbrennungsmotors zur Abstimmung auf unterschiedliche Motordrehzahlen variiert;
- (2) durch das System werden die effektiven Längen und Kombinationen der Abgasrohre von jedem Zylinder geändert;
- (3) durch das System werden die effektiven Längen, Kombinationen und effektiven Flächen der Abgasrohre von jedem Zylinder geändert;
- (4) durch ein Regelsystem werden die Komponenten der verschiedenen Systeme so geregelt, daß sich eine optimale Konfiguration für die speziellen Betriebsbedingungen und für die Motordrehzahl ergibt;
- (5) die Anordnung der Komponenten auf einem Motorrad ist so getroffen, daß sie während der Fahrt nicht zerstört werden können und den Betrieb des Motors des Motorrades nicht stören.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Figuren
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Ausgangsleistungs-Kurve eines konventionellen
Abgassystems,
Fig. 2 eine ebene Ansicht eines Motorrades, das mit
einer Ausführungsform der Erfindung versehen
ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Motorrades nach Fig. 2,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines Abgassystems
gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 5 Einzelheiten eines Ventiltyps für die bevorzugte
Ausführungsform nach Fig. 4,
Fig. 6 (a) einen Längsschnitt der Ventilanordnung nach
Fig. 4,
Fig. 6 (b) einen Schnitt in einer Ebene B-B in Fig. 6 (a),
Fig. 7 (a) bis (d) jeweils eine Betriebsart des Abgassystems
nach Fig. 4,
Fig. 8 eine Ausgangsleistungs-Kurve bei den verschiedenen
Betriebsarten nach Fig. 7,
Fig. 9 eine auseinandergezogene perspektivische
Darstellung einer zweiten bevorzugten Ausführungsform,
Fig. 10 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines
Ventils nach Fig. 9,
Fig. 11 (a) und (b) jeweils eine Endansicht eines festen
Rohres,
Fig. 12 eine Endansicht eines festen Rohres,
Fig. 13 eine Charakteristik, aus der der Effekt einer
Änderung der Rohrlänge ersichtlich ist,
Fig. 14 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines
Ausführungsbeispiels eines Ventils,
Fig. 15 eine ebene Ansicht eines Motorrades, das mit
einer dritten Ausführungsform der Erfindung
versehen ist,
Fig. 16 eine Seitenansicht des Motorrades nach Fig. 15,
Fig. 17 eine perspektivische Darstellung eines Abgasregelsystems
nach Fig. 15,
Fig. 18 eine Seitenansicht eines Auswahlventils,
Fig. 19 einen Schnitt in einer Ebene VI-VI in Fig. 18,
Fig. 20 eine mit der Fig. 19 identische Darstellung mit
der Ausnahme, daß eine Ventiltrommel in einer
anderen Stellung dargestellt ist,
Fig. 21 einen Vergleich von Ausgangsleistungs-Kurven für
ein konventionelles und ein erfindungsgemäßes Abgassystem,
Fig. 22 eine weitere Ausführungsform des Auswahlventils
nach Fig. 19,
Fig. 23 Kurven der Ausgangsleistung für einen Motor mit
einem System gemäß der dritten erfindungsgemäßen
Ausführungsform,
Fig. 24 eine perspektivische Ansicht des Abgassystems
gemäß einer vierten bevorzugten Ausführungsform,
Fig. 25 eine perspektivische Darstellung zur Erläuterung
der Wirkungsweise eines Plattenventilsystems
nach Fig. 24,
Fig. 26 eine perspektivische Ansicht eines Änderungsventils
nach Fig. 24,
Fig. 27 einen Vertikalschnitt des Änderungsventils nach
Fig. 24,
Fig. 28 (a) bis (c) die Abgassystem-Strömung für einen
Bereich kleiner Drehzahlen des Motors,
Fig. 29 (a) bis (c) die Abgassystem-Strömung für einen
Bereich mittlerer Drehzahlen des Motors und
Fig. 30 (a) bis (c) die Abgassystem-Strömung für einen
Bereich hoher Drehzahlen des Motors.
Bei der ersten bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird das folgende Verfahren zur Lösung des Problems der
Gewinnung von vorteilhaften Abgasimpulsen für ein Mehrzylinder-
Verbrennungsmotor in einem weiteren Bereich von Motordrehzahlen
und eine derartige Anordnung des Systems auf einem
Motorrad verwendet, so daß der Motorbetrieb des Motorrades
nicht beeinträchtigt wird. Dies wird anhand der Fig. 2 bis 7
erläutert.
Die Fig. 2 und 3 zeigen ein Motorrad 1 mit einem erfindungsgemäßen
variablen Abgassystem. Es setzt sich aus den
folgenden Komponenten zusammen: einem Chassis 2, einer sich
mit einem Kopfrohr 2 a an der Vorderseite des Chassis 2
drehenden Vordergabel 3, einem drehbar an der Vordergabe 3
befestigten Vorderrad 4, einem Lenker 5 oberhalb der
Vordergabel 3, einem im Bereich der Mitte des Chassis 2
montierten und an einem Hauptrahmen 2 b und einem unteren
Rahmen 2 c mittels eines Bügels 6 befestigten Mehrzylinder-
Verbrennungsmotor 7 (mit vier Zylindern und im folgenden
lediglich Motor genannt), einer um die Hinterseite des
Chassis 2 drehbare Hintergabel 8, einem drehbar auf der
Hintergabel 8 gelagerten Hinterrad 9, einer zwischen dem
Drehzentrum der Hintergabel 8 und dem Chassis 2 mittels
einer Verbindungseinrichtung 10 eingebauten Federeinheit 11,
einem Kraftstofftank 12 oberhalb des Chassis 2, einem
Fahrersitz 13 auf einer vom Hauptrahmen 2 b abgehenden
Sitzschiene 2 d, mehreren (vier) Abgasrohren 14 bzw. 14 a bis
14 d und einem Schalldämpfer 15 am Ende des Auslasses, wo die
Abgasrohre 14 a bis 14 d miteinander verbunden sind.
Fig. 4 zeigt in Zylinder eingesetzte Kolben 16 bzw. 16 a bis
16 d sowie eine Kurbelwelle 17, welche über Kolbenstangen 18
bzw. 18 a bis 18 d mit dem Kolben 16 verbunden ist.
Der Motor 7 besitzt vier Zylinder. Sie werden von links nach
rechts (von dieser Seite zur anderen Seite in Fig. 3)
gesehen von der Hinterseite des Chassis als erster bis
vierter Zylinder bezeichnet. Diese Zylinder werden in der
folgenden Reihenfolge in gleichen Drehintervallen der
Kurbelwelle 17 von 180° gezündet: Erster Zylinder - dritter
Zylinder - vierter Zylinder - zweiter Zylinder.
Gemäß den Fig. 3 und 4 verlaufen die Abgasrohre 14 a bis 14 d
unterhalb des Motors 7 von dessen Vorderseite nach hinten
und sind an einer Abgassammelvorrichtung 19 miteinander
verbunden. Die dem ersten und vierten Zylinder entsprechenden
Abgasrohre 14 a und 14 d kommen bei ihrem Verlauf nach
unten vor dem Motor 7 näher zusammen. Sie liegen näher am
Motor als die Abgasrohre 14 b und 14 c, welche dem zweiten und
dritten Zylinder entsprechen. An der Unterseite des Motors 7
liegen die Abgasrohre 14 a und 14 d über den Abgasrohren 14 b
und 14 c.
Speziell liegt das Abgasrohr 14 a, das dem ersten Zylinder
entspricht (und im folgenden als erstes Abgasrohr bezeichnet
wird), über dem Abgasrohr 14 b, das dem zweiten Zylinder
entspricht (und im folgenden als zweites Abgasrohr bezeichnet
wird). Das Abgasrohr 14 d, das dem vierten Zylinder
entspricht (und im folgenden als viertes Abgasrohr bezeichnet
wird), liegt oberhalb des Abgasrohres 14 c, das dem
dritten Zylinder entspricht (und im folgenden als drittes
Abgasrohr bezeichnet wird). Die Abgassammelvorrichtung 19
setzt sich aus einem Rohrverbinder 20, welcher die Abgasrohre
14 a bis 14 d verbindet, und einer Ventileinrichtung 22
zusammen, welche die Abgaskombinationen regelnde Rechteckventile
21 a, 21 b und 21 c enthält (siehe Fig. 5).
Gemäß Fig. 5 besteht der Rohrverbinder 20 aus vier Rohren
23, welche zu den Abgasrohren 14 a bis 14 d ausgerichtet sind.
Diese Rohre sind an einem Ende mit den entsprechenden
Abgasrohren 14 a bis 14 d verbunden und liegen am anderen Ende
eng beieinander. Der Rohrverbinder ist durch eine geeignete
Verbindungseinrichtung, beispielsweise durch Löten, Schweißen
oder durch Verbindungsbinder mit den Rohren 14 a bis 14 d
verbunden.
Die Ventileinrichtung 22 enthält Lager 25 a, 25 b und 25 c in
geeigneten Abständen längs der Achse eines zylindrischen
Gehäuses. Diese Lager 25 a, 25 b und 25 c lagern entsprechende
Ventilstößel, um eine Drehung der Ventilplatten 21 a bis
21 c zu ermöglichen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen Einzelheiten der Ventileinrichtung
22. Die Ventilplatten 21 a und 21 b sind an der Vorderseite
angeordnet. Die Ventilplatte 21 a dreht sich zusammen mit
einem durch das Lager 25 a gelagerten Ventilstößel 26 frei
um eine Achse l. Die Ventilplatte 21 a ist an einem in Form
eines Bogens von 90° ausgebildeten Element 28 längs der
Rotationsachse befestigt. Das Element 28 steht mit der
Außenfläche eines Ventilstößels 27 in Verbindung, wobei es
mit der Ventilplatte 21 a rotiert. Der vordere Teil des
Ventilstößels 27 ist in den durch das Lager 25 a gelagerten
Ventilstößel 26 eingesetzt. An seinem hinteren Ende ist er
durch das Lager 25 b gelagert, um eine Drehung der Ventilplatte
21 b um die gemeinsame Achse l zu ermöglichen. Die
Ventilplatten 21 a und 21 b können sich einzeln in einer
Richtung drehen, so daß sie eben aneinander anliegen. In der
anderen Richtung ist der minimale Winkel zwischen den
Ventilplatten 21 a und 21 b durch das in Form eines Bogens von
90° ausgebildete Element 28 auf 90° um ihre Achse beschränkt.
Die Ventilplatte 21 b auf der Hinterseite dreht sich mit
einem Ventilstößel 29. Der vordere Teil dieses Ventilstößels
29 ist in den Ventilstößel 27 eingesetzt, während sein
hinteres Ende durch das Lager 25 c gelagert ist, wodurch sich
die Platte 21 c um die gemeinsame Achse l drehen kann.
An den Enden der Ventilstößel 26, 27 und 29, welche aus dem
Gehäuse herausragen, sind Bandtrommeln 31, 32 und 33
vorgesehen. Über diese Bandtrommel 31, 32 und 33 geführte
Bänder 34 sind mit Servomotoren 35, 36 und 37 verbunden, um
die entsprechenden Ventile einzeln anzutreiben.
Zur Vereinfachung der Drehung der Ventilplatten 21 a bis 21 c
in beiden Richtungen sind als Bänder 34 Doppelbänder
vorgesehen. In den Zeichnungen nicht dargestellte Anschläge
für die Lager 25 a bis 25 c dienen zur Einstellung der
Ventilplatten 21 a, 21 b und 21 c auf 0° oder 90° (bezogen auf
die Horizontalachse), um eine Ausrichtung zu den Lagen der
Rohre 23 des Rohrverbinders 20 zu gewährleisten. Die
Servomotoren 35, 36 und 37 werden durch eine Regeleinrichtung
38 elektrisch geregelt. Der hintere Teil der Abgas-Sammelvorrichtung
19 erstreckt sich nach oben und ist mit dem
auf der rechten Seite des Motorrades angeordneten Schalldämpfer
15 verbunden.
Das variable Abgassystem A (Fig. 4) setzt sich aus den
Abgasrohren 14, der Abgas-Sammelvorrichtung 19, den Ventilplatten
21 a bis 21 c in der Abgas-Sammelvorrichtung 19, den
Servomotoren 35 bis 37 und der Regeleinrichtung 38 zusammen.
Gemäß den Fig. 2 und 3 sind die Servomotoren 35 bis 37 unter
der durch den Sitz 13 abgedeckten Sitzschiene 2 d angeordnet.
Die Regeleinrichtung 38 ist an der Hinterseite der Sitzschiene
2 d angeordnet und ebenfalls durch den Sitz 13
abgedeckt.
Die Drehzahlen des Motors 7 werden zur Einspeisung in die
Regeleinrichtung 38 in elektrische Signale überführt. Hat
die Motordrehzahl einen eingestellten Wert erreicht, so
erzeugt die Regeleinrichtung 38 Signale, um die Servomotoren
35, 36 und 37 zwecks Betätigung der Ventilplatten 21 a, 21 b
und 21 c anzusteuern.
Auf der Basis der Motordrehzahl werden die Ventilplatten
21 a, 21 b und 21 c geeignet eingestellt, um die Kombinationen
von Abgasströmungen und die Sammelstelle zu ändern.
Um die Motorausgangsleistung so groß wie möglich zu machen,
müssen die Abmessungen der Abgasrohre 14 und der Ventilplatten
21 a bis 21 c sowie die Anordnung der Abgas-Sammelvorrichtung
19 sorgfältig zur Drehzahl und zum Zündzeittakt in
Beziehung gesetzt werden.
Das variable Abgassystem A ermöglicht vier Arten der
Abgasregelung. Diese vier Arten sind in Fig. 7 (a) bis (d)
dargestellt. Fig. 8 zeigt die Funktionsweise der vier
Betriebsarten (I bis IV) gemäß Fig. 7. Die Auswahl der
Betriebsart entsprechend dem Drehzahlbereich optimiert die
dynamischen Effekte der Abgasimpulse zwecks Aufrechterhaltung
einer hohen Motorausgangsleistung bei allen Drehzahlen.
In der Betriebsart I (Fig. 7 (a)) stehen die Ventilplatten
21 a und 21 (c) horizontal (0°), während die Ventilplatte
21 b vertikal steht (90°). Die Abgasströmungen aus dem
ersten und vierten Rohr werden durch die Ventilplatte 21 b
geteilt, bis sie sich am Ende der Ventilplatte 21 b
miteinander verbinden. Der gleiche Sachverhalt gilt für die
Abgasströmungen des zweiten und dritten Rohres. Dies
bedeutet, daß die Abgasrohre über die Länge der Ventilplatte
21 b (II in der Figur) virtuell verlängert werden. Die
vereinigten Strömungen vom ersten und vierten Rohr werden
mit den vereinigten Strömungen vom zweiten und dritten Rohr
am Ende der Ventilplatte 21 c vereinigt. Diese Betriebsart
ist als 360°-Sammlung definiert, da sich zwischen den
Zylindern für das erste und vierte Abgasrohr und zwischen
den Zylindern für das zweite und dritte Abgasrohr eine
Zünd-Zeittaktdifferenz von 360° ergibt.
In der Betriebsart II (Fig. 7 (b)), steht die Ventilplatte
21 a horizontal (0°), während die beiden Ventilplatten 21 b
und 21 c vertikal stehen (90°). Die Abgasströmungen des
ersten und zweiten Rohres werden durch die Ventilplatte 21 a
aufgeteilt, bis sie sich am Ende dieser Ventilplatte 21 a
vereinigen. Der gleiche Sachverhalt gilt für die Abgasströmungen
des dritten und vierten Rohres. Daher werden die
Abgasrohre um die gleiche Länge wie in der Betriebsart I
virtuell verlängert. Diese Betriebsart ist als 180°-Sammlung
definiert, da zwischen den Zylindern des ersten und zweiten
Abgasrohres und zwischen den Zylindern des dritten und
vierten Abgasrohres eine Zünd-Zeittaktdifferenz von 180°
besteht.
In der Betriebsart III (Fig. 7 (c)) stehen die beiden Ventilplatten
21 a und 21 c horizontal (0°), während lediglich die
Ventilplatte 21 c vertikal steht (90°).
Die Abgasrohre werden um die Länge der Ventilplatte 21 a
kürzer als in den Betriebsarten I oder II. Diese Betriebsart
ist als 360°-Sammlung definiert.
In der Betriebsart IV (Fig. 7 (d)) stehen alle Ventilplatten
21 a, 21 b und 21 c vertikal (90°). Die Abgasrohre werden um
die Länge der Ventilplatte 21 a kürzer als in den Betriebsarten
I oder II. Diese Betriebsart ist als 180°-Sammlung
definiert.
Die vorstehenden Zusammenhänge sind in der folgenden Tabelle
zusammengefaßt:
Fig. 8 zeigt die Motor-Ausgangsleistung für einen Motor mit
dem erfindungsgemäßen variablen Abgassystem. Entsprechende
Betriebsarten werden auf der Basis der Motordrehzahl
automatisch ausgewählt. Für eine zunehmende Motordrehzahl
ändern sich die Betriebsarten von II nach I nach II nach III
nach IV. Die Ausgangssignale der Regeleinrichtung 38 regeln
die Servomotoren 35 bis 37 zur entsprechenden Einstellung
der Ventilplatten 21 a bis 21 c. Die variable Regelung
gewährleistet eine verbesserte Ausgangsleistung in einem
weiten Drehzahlbereich.
Die vier Betriebsarten (Fig. 7 (a) bis (d)) können zur
dynamischen Abgasregelung für eine maximale Ausgangsleistung
gewählt werden. Gemäß Fig. 8 gewährleistet das variable
Abgassystem eine höhere Ausgangsleistung als ein konventionelles
Abgassystem.
Die vorstehend beschriebenen Betriebsartänderungen werden
als Abtastmuster bezeichnet. Als Funktion der Ausgestaltung
der Abgasrohre und der Ventile und der Art des Motors
können unterschiedliche Muster ausgenutzt werden.
Die Ventilplatten 21 a, 21 b und 21 c können für eine flexible
Regelung variabel in Intervallen von 90° eingestellt werden.
Die Form und die Größe der verwendeten Komponenten können
als Funktion von Auslegungsbedingungen geändert werden.
Die vorstehenden Ausführungen gelten für einen Motor mit
vier Zylindern, die in einer Reihe liegen. Das variable
Abgassystem kann jedoch auch für andere Typen von Mehrfachzylinder-
Verbrennungsmotoren einschließlich V-Motoren mit acht
Zylindern verwendet werden.
Wie vorstehend beschrieben, ändert das erfindungsgemäße
variable Abgassystem die Kombinationen von Abgasströmungen
und die Länge von Abgasrohren auf der Basis der Motordrehzahl.
Dadurch wird eine verbesserte Ausgangsleistung in
einem größeren Drehzahlbereich erhalten.
Das System kann bei in Intervallen von 180° gezündeten
Vierzylinder-Motoren verwendet werden, um auf der Basis der
vier Betriebsarten (kurze oder lange Rohre in Kombination
mit 360°- oder 180°-Phasendifferenzrohren) eine abgestufte
"4-2-1"-Abgassammlung zu realisieren.
Die zweite bevorzugte Ausführungsform entspricht der ersten
bevorzugten Ausführungsform. Sie ist jedoch einfacher und
gewährleistet zwei der bei der ersten Ausführungsform
erhaltenen vier Betriebsarten, nämlich die lange Kombination
mit einer Phasenverschiebung von 360° gemäß der Betriebsart
I (Fig. 7 (a)) und die kurze Kombination mit einer Phasenverschiebung
von 180° gemäß der Betriebsart IV (Fig. 7 (d)). Es
werden dabei zwei Anordnungen von Ventilplatten zur Realisierung
dieser Kombinationen verwendet.
Bei dieser Ausführungsform ist ebenso wie bei den Betriebsarten
nach Fig. 7 (a) und Fig. 7 (d) eine Vierrohrführung oder
eine Zweirohrführung möglich. In diesem Fall ist jedoch eine
der Ventilplatten, nämlich die Platte 21 b, fest, wobei die
Kombinationen durch Bewegung der Ventilplatte 21 a um 90°
geändert werden. Bei der ersten Anordnung dieser zweiten
bevorzugten Ausführungsform besteht der Abschnitt hinter der
beweglichen Ventilplatte aus einer festen Zwischenwand zur
Realisierung einer Vierleitungsanordnung, worauf ein kurzer
Abschnitt einer Zweileitungsanordnung und sodann ein
Endauslaß in ein einziges Abgasrohr folgt, während bei der
zweiten Anordnung der Vier- oder Zweileitungsabschnitt
länger ist und vor dem festen Zweileitungsabschnitt kein
folgender Vierleitungsabschnitt vorhanden ist.
Einzelheiten dieser Anordnungen sind in den Fig. 9 bis 14
dargestellt. Fig. 9 zeigt die Ausführung der zweiten
bevorzugten Ausführungsform des Abgassystems. Eine Gruppe
von Abgasrohren 200 umfaßt mit 201 bis 204 numerierte
Abgasrohre 211, welche mit Abgasöffnungen eines Motors
entsprechend der ersten bevorzugten Ausführungsform verbunden
sind, wobei die Zündung in der Folge 201, 202, 204 und
203 erfolgt. Diese vier Abgasrohre sind in einem Verbindungsrohr
212 zusammengeführt und mit einem variablen Rohr
213 mit einer festen Unterteilungsplatte 218 und einer
beweglichen Ventilplatte 221 verbunden. Die bewegliche
Ventilplatte 221 teilt das Innere in zwei oder vier Rohrführungen,
wobei eine Unterteilung 214 (a bis d) eine Unterteilung
in vier feste Rohrführungen vornimmt, worauf eine
geteilte Rohrführung 215 mit zwei Unterteilungen in Strömungsrichtung
vor einem Schalldämpfer 216 folgt.
Gemäß Fig. 10 ist das Verbindungsrohr 212 ein geschweißtes
Rohrführungssystem, das die vier Rohrführungen miteinander
kombiniert, so daß eine Strömung in vier getrennte Auslaßquadranten
gewährleistet ist. Der mittlere Teil enthält ein
Lager 217, das eine Mittelwelle 221 a der beweglichen
Ventilplatte 221 aufnimmt.
Die variable Leitungsführung 213 ist mit einer Trennwand
218, welche den Durchgang in zwei Abschnitte unterteilt,
sowie mit einem Seitenanschlag 219 und einem Lager 220 im
mittleren Bereich versehen.
In den zentralen Spalt der Trennwand 218 sind Flügelventilplatten
221 eingesetzt, wobei die Welle 221 a in den Lagern
217 und 220 gelagert ist. Ein Ritzel 222 ist außerhalb des
Lagers 217 an der Welle 221 a befestigt und wird durch einen
Servomotor 224 gedreht, welcher mit einer Zahnstange 223
verbunden ist und durch die Drehzahl des Motors geregelt
wird.
Die variable Leitungsführung 213 wird gemäß Fig. 11 (a) und
(b) durch die Ventilplatten 221 und die Trennwand 218 in
vier Abschnitte 213 a bis 213 d unterteilt, wenn die Ventilplatten
221 mit dem Anschlag 219 in Kontakt kommen. Sie wird
in zwei Abschnitte unterteilt, wenn die Ventilplatten 221
auf der Trennwand 218 liegen. Auf einer Seite der Trennwand
218 besteht eine Verbindung mit den Abgasrohren 201 und 202,
während auf der anderen Seite eine Verbindung mit den
Abgasrohren 204 und 203 besteht. Werden die Ventilplatten
221 um einen Winkel von 90° gedreht, so sind die Abgasrohre
211 mit vier getrennten Kanälen verbunden.
Die feste Rohrführung 214 ist mit einer kreuzförmigen
Trennwand 225 versehen, welche zur Trennwand 218 und den
Ventilplatten 221 ausgerichtet ist, wodurch die variable
Leitungsführung 213 in vier Abschnitte unterteilt wird.
Gemäß Fig. 12 sind die Durchlässe in vier Abschnitte 214 a
bis 214 d unterteilt. Innerhalb der Verbindungsrohrführung
215 ist senkrecht zur Trennwand 218 eine Trennwand 226
vorgesehen. Diese Trennwand 226 teilt die Rohrführung in
zwei Abschnitte 215 a und 215 d, hinter denen ein Durchlaß
215 c vorgesehen ist.
Aufgrund der vorstehend beschriebenen Ausführungsform ist
eine Länge l₁ vom Einlaß der Abgasrohre 211 zum Auslaß der
festen Rohrführung 214 gleich der Länge von unabhängigen
langen Abgasrohren, wenn die Ventilplatten 221 die variable
Rohrführung 213 gemäß Fig. 11 (a) in vier Abschnitte unterteilen,
wodurch Abgasimpulse gewonnen werden, die sich für
einen Betrieb bei kleiner und mittlerer Drehzahl eignen.
Hinter der festen Rohrführung 214 durchströmen die Abgase
einen der beiden Durchlässe 215 a, 215 b der Verbindungsrohrführung
215 zum Durchlaß 215 c. Die Verbindungsrohrführung
215 wird daher sowohl als 2-4-Verbindung als auch als
2-1-Verbindung ausgenutzt.
Werden die Ventilplatten 221 so gedreht, daß sie gemäß Fig. 11 (b)
an der Trennwand 218 anliegen, so wird die variable
Rohrführung 213 an der Abgas-Eintrittsstelle in zwei
Abschnitte unterteilt, so daß Abgase von den Zylindern 1 und
2 zusammen durch die Durchlässe 213 a und 213 b und sodann
durch die feste Rohrführung 214 und die Durchlässe 214 a und
214 b zu den Durchlässen 215 a und 215 b der Verbindungsrohrführung
215 strömen. Die gesamte unabhängige Länge der
Abgasrohre ist daher gleich derjenigen der Abgasrohre 211
und des Verbindungsrohres 212, wobei es sich um eine
Länge l₂ für einen Betrieb mit hoher Drehzahl handelt. Die
Rohrführungen 213 und 214 sind daher eine 4-2-Kombination,
während die Rohrführung 215 eine 2-1-Kombination ist, so daß
sich sowohl bei hohen als auch bei kleinen Drehzahlen eine
4-2-1-Kombination ergibt.
Durch Änderung der variablen Rohrführung wird im Bereich
kleiner und mittlerer oder hoher Drehzahlen ein zweckmäßiger
Abgasimpulseffekt erreicht, wobei sich die Verhältnisse
gemäß Fig. 13 ergeben.
Eine Kurve A in Fig. 13 zeigt die Leistungscharakteristik
für einen Betrieb mit kleinen und mittleren Drehzahlen, wenn
die Länge der Abgasrohre l₁ ist, während eine Kurve B die
Leistungscharakteristik für den Betrieb mit hohen Drehzahlen
zeigt, wenn die Länge der Abgasrohre gleich l₂ ist. Die
Leistungscharakteristik für hohe Leistung gemäß einer Kurve
C ist durch Änderung der Ventilplatten erreichbar, wenn die
Motordrehzahl Ne = "N" ist.
Bei dieser zweiten Ausführungsform erfolgt durch die
variable Rohrführung 213 und die feste Rohrführung 214 eine
Unterteilung in zwei oder vier Abschnitte; gemäß Fig. 14
können diese Rohrführungen jedoch durch eine variable
Rohrführung 230 ersetzt werden. Diese Rohrführung 230 ist
zwischen dem Verbindungsrohr 215 und der Verbindungsrohrführung
215 vorgesehen, wobei sich eine Trennwand 231 und
Ventilplatten 232 über die gesamte Länge der Verbindungsrohrführung
215 erstrecken. Die Ventilplatten 232 können
gemäß Fig. 14 in Pfeilrichtung um einen Winkel von 90° aus
einem Vierteilungszustand in einen Zweiteilungszustand
gedreht werden. Bei Verwendung dieser Ausführungsform kann
der gleiche Effekt wie bei der Ausführungsform nach Fig. 11
erreicht werden. Durch Kombination der Rohre 201/202 und
204/203 als Abgasrohrkombination mit einer Zündphasendifferenz
von 180° für das in Fig. 11 (b) gezeigte Beispiel können
bessere Eigenschaften bei hoher Drehzahl erreicht werden,
ohne daß eine Abgaswechselwirkung bei Betrieb mit hoher
Drehzahl (entsprechend der Betriebsart IV nach Fig. 7)
auftritt, während eine Kombination 201/204 und 202/203 mit
einer Zündphasendifferenz von 360° zu einem Abgassystem mit
besseren Eigenschaften bei kleiner Drehzahl entsprechend der
Betriebsart III nach Fig. 7 führt. Wie aus den vorstehenden
Ausführungen folgt, kann durch 4-2-1-Kombinationen und durch
variable Abgasrohr-Länge in Abhängigkeit von der Drehzahl
des Motors eine maximale Leistung erreicht und der Abgasströmungswiderstand
so klein wie möglich gehalten werden.
Die Funktion der Drehung lediglich eines Satzes von Ventilplatten
als Einstelleinrichtung unter einem Winkel von 90°
ist einfach, wobei die Ventilplatten einfach und leicht
ausgebildet werden können, da die axiale Länge der ersten
variablen Rohrführung minimal gehalten werden kann.
Eine dritte bevorzugte Ausführungsform löst die Probleme der
Überhitzung und der Zerstörung der unteren Rohrführung unter
Verwendung eines Auswahlventils zur Änderung der Kombinationen
von Abgasrohren, wobei die Rohrverbinder im Abstand vom
Motor vorgesehen sind, um 4-2- und 2-1-Kombinationen zu
realisieren. Das Auswahlventil ist unter dem Chassis des
Motorrades vorgesehen und auf der gleichen Höhe wie die
oberen Abgasrohre eingebaut. Es wird durch die unteren Rohre
geschützt, welche unter ihm verlaufen und damit ein direktes
Freiliegen verhindern. Das Ventil ist zwischen den Verbindungen
der Abgasrohre und dem Motor angeordnet, um erhitzte
Luft minimal zu halten und die Kühlung zu vereinfachen.
Im folgenden wird eine typische Anwendung der dritten
Ausführungsform anhand der Fig. 15 bis 22 beschrieben.
Gemäß den Fig. 15 und 16 gehen Abgasrohre 314 a bis 314 d von
der Vorderseite eines Motors 307 aus. Sie sind nach unten
gerichtet und laufen unter einem Chassis 302 und dem Motor
307 zur Unterseite des Chassis 302.
Die dem ersten und vierten Zylinder entsprechenden Abgasrohre
314 a und 314 d sind durch einen Rohrverbinder 319 miteinander
verbunden. Die dem zweiten und vierten Zylinder
entsprechenden Abgasrohre 314 b und 314 c sind durch einen
Rohrverbinder 320 miteinander verbunden. Diese Rohrverbinder
319 und 320 sind durch einen mit einem Schalldämpfer 315
verbundenen Rohrverbinder 321 vereinigt.
Unter dem Chassis 302 und dem Motor 307 liegen die dem
ersten und vierten Zylinder entsprechenden Abgasrohre 314 a
und 314 d oberhalb der Abgasrohre 314 b und 314 c, welche dem
zweiten und dritten Zylinder entsprechen. Das Auswahlventil
322 ist zwischen den Abgasrohren 314 und den Rohrverbindern
319 und 320 vorgesehen, um die Kombinationen von Abgasströmungen
zu ändern. Gemäß den Fig. 16 und 17 ist das Auswahlventil
322 über eine Leitungsverbindung 323 mit einer
Betätigungseinrichtung 324 verbunden. Diese Betätigungseinrichtung
324 wird elektrisch durch eine Regeleinrichtung 325
geregelt. Das Abgasregelsystem A setzt sich aus den Abgasrohren
314, dem Ausfallventil 322, der Betätigungseinrichtung
324 und der Regeleinrichtung 325 zusammen.
Die Abgasrohre 314 a bis 314 d sind wie bei der ersten und
zweiten Ausführungsform mit den Zylindern verbunden, wobei
ihre anderen Enden jedoch mit dem Ausfallventil 322 verbunden
sind.
Gemäß den Fig. 16 und 17 ist das Ausfallventil 322 unter dem
Chassis 302 und dem Motor 307 und zwischen dem Motor 307 und
den Rohrverbindern 319 und 320 angeordnet. Gemäß den Fig. 18
und 19 setzt es sich aus einem zylindrischen Gehäuse 322 a
und einer Ventiltrommel 322 b zusammen, welche innerhalb des
Gehäuses 322 a um ihre Achse rotiert. Das erste und vierte
Abgasrohr 314 a und 314 d verlaufen unter einem rechten Winkel
durch das Gehäuse 322 a und sind mit diesem fest verlötet
oder verschweißt. Gemäß Fig. 19 können diese Rohre über
Öffnungen 326 und 327 mit dem zweiten und dritten Abgasrohr
314 b und 314 c kombiniert werden.
Ein Ende des Gehäuses 322 a ist durch eine ein Lager 328
halternde Abdeckung 329 verschlossen. Die andere Seite ist
durch eine ein Lager 331 halternde abnehmbare Abdeckung 332
geschlossen. Diese Abdeckung 332 ist mittels einer Schraube
333 mit einem Spannring 330 befestigt. Zwischen diesem
Spannring 330 und die Abdeckung 332 ist zur Auffüllung des
dazwischenliegenden freien Raums eine Dichtung 334 eingesetzt.
Weiterhin ist das durch die Abdeckung 329 gehalterte Lager
328 auf der Seite des Gehäuses 322 a zur Sicherstellung einer
Luftdichtigkeit mit einer Kappe 335 abgedeckt.
Gemäß Fig. 19 steht die Ventiltrommel 322 b mit beiden Innenflächen
des Gehäuses 322 a in Kontakt. Sie wird durch die
folgenden Teile gebildet: Zwei U-förmige Teile 336 und 337,
welche im Gehäuse 322 a zu den oberen Abgasrohren 314 a, 314 d
horizontal ausgerichtet sind, sowie verbleibende Teile 338
und 339, welche die obengenannten Öffnungen 326 und 327
öffnen oder schließen. Konkave Teile 338 a und 339 a decken
die Innenflächen des zweiten und dritten Abgasrohres 314 b
und 314 c ab, wenn die Öffnungen 326 und 327 durch die Teile
338 und 339 verschlossen sind.
In die Lager 328 und 331 sind auf beiden Seiten der Ventiltrommel
322 b Wellen 340 und 341 eingesetzt. Diese Wellen 340
und 341 haltern die Ventiltrommel 322 b so, daß sie innerhalb
des Gehäuses 322 a rotieren kann.
Die in das Lager 331 eingesetzte Welle 341 erstreckt sich
durch die Abdeckung 332 und ragt aus dem Gehäuse 322 a
heraus. An diesem Ende sind die Leitungen 323 um eine
lösbare Leitungstrommel 342 gewunden, welche mittels einer
Mutter 343 aus dem herausragenden Ende der Welle 341
befestigt ist.
Bei dieser Ausführungsform dient die Doppelleitung 323 zur
Erleichterung einer Drehung in beiden Richtungen der
Ventiltrommel 322 b. Die beiden Teile der Leitung 323 sind
durch eine Führungsplatte 344 auf der Abdeckung 332 voneinander
getrennt und durch eine Abdeckung 345 geschützt.
Sowohl die Führungsplatte 344 als auch die Abdeckung 345
sind mittels der Schraube 333, welche auch die Abdeckung 332
befestigt, am Spannring 330 befestigt.
Die Betätigungseinrichtung 324 ist unter einer durch einen
Sitz 313 abgedeckten Sitzschiene 302 d installiert. Die
Regeleinrichtung 325 ist nahe der Hinterseite auf der
Sitzschiene 302 d angeordnet und ebenfalls durch den Sitz 313
abgedeckt.
Die Drehzahlen des Motors 307 werden zur Eingabe in die
Regeleinrichtung 325 in elektrische Signale überführt. Hat
die Motordrehzahl einen gesetzten Wert erreicht, so erzeugt
die Regeleinrichtung 325 Signale zur Ansteuerung der
Betätigungseinrichtung 324 zwecks Betätigung des Auswahlventils
322.
Das Auswahlventil 322 ist in der gleichen Höhe wie die
oberen Abgasrohre 314 a und 314 d installiert. Es ist gegen
ein direktes Freiliegen und eine Beschädigung durch aufgewirbelte
Steine und andere Objekte durch die unteren
Abgasrohre 314 b und 314 c geschützt.
Weiterhin ist das Auswahlventil 322 unter dem Chassis und
dem Motor 307 angeordnet, wodurch ein doppelter Schutz gegen
Fremdobjekte erreicht wird.
Weiterhin ist das Auswahlventil 322 unter der Vorderseite
des Motors 307 angeordnet, um erhitzte Luft minimal zu
halten und die Kühlung zu vereinfachen.
Bei kleinen und mittleren Motordrehzahlen wird die Ventiltrommel
322 b durch die Betätigungseinrichtung 324 gedreht,
um die Öffnungen 326 und 327 des Gehäuses 322 a durch die
Teile 338 und 339 zu schließen. Gemäß Fig. 17 wird keines
der Abgasrohre 314 a bis 314 d kombiniert. Das erste und
vierte Abgasrohr 314 a und 314 d werden durch den Rohrverbinder
319 nahe dem Auslaß kombiniert. Entsprechend werden das
zweite und dritte Abgasrohr 314 b und 314 c durch den Rohrverbinder
320 kombiniert.
Die vorgenannte Kombination verlängert die Abgasrohre
virtuell. Die Kombinationen der Abgasrohre 314 werden durch
den Zündzeittakt der entsprechenden Zylinder festgelegt. Bei
kleinen und mittleren Drehzahlen werden sie so kombiniert,
daß eine Anpassung an eine Zündphasendifferenz von 360°
gegeben ist, d. h., das erste und vierte Abgasrohr 314 a und
314 d sowie das zweite und dritte Abgasrohr 314 b und 314 c. Es
wird daher ein dynamischer Abgasimpuls mit dem optimalen
Zeittakt zur Verbesserung des volumetrischen Wirkungsgrades
erzeugt.
Bei hohen Motordrehzahlen wird die Ventiltrommel 322 b gemäß
Fig. 20 durch die Betätigungseinrichtung 324 aufgrund von
Signalen von der Regeleinrichtung 325 um 180° gedreht.
Die U-förmigen Teile 336 und 337 der Ventiltrommel 322 b
werden invertiert, um das erste und zweite Abgasrohr 314 a
und 314 b sowie das dritte und vierte Abgasrohr 314 c und 314 d
miteinander zu kombinieren. Die Abgasrohre werden virtuell
verkürzt. Die vorgenannte Kombination paßt die Abgasrohre an
eine Zündphasendifferenz von 180° an. Es wird daher der
dynamische Impulseffekt zur Verbesserung des volumetrischen
Wirkungsgrades optimiert.
Fig. 21 zeigt einen Vergleich von Ausgangsleistungskurven
von Motoren mit einemAbgasregelsystem A und einem konventionellen
Abgasregelsystem. Die ausgezogene Linie stellt die
konventionelle Ausgangsleistungskurve dar, während die
gestrichelte Linie die verbesserte Ausgangsleistungskurve
darstellt.
Aus diesem Diagramm ist ersichtlich, daß die Motor-Ausgangsleistung
in einem weiten Drehzahlbereich durch das erfindungsgemäße
Abgasregelsystem verbessert wird.
Das Lager 328 ist durch die in die Abdeckung 329 für das
Auslaßventil 322 eingesetzte Kappe 335 geschützt. Diese
Kappe 335 ist abnehmbar, um die Wartung des Lagers 328 zu
erleichtern. Die andere Abdeckung 332 ist durch die Schraube
333 am Spannring 330 befestigt. Diese Abdeckung 332 kann zur
Überprüfung des Lagers 331 ebenfalls angenommen werden.
Weiterhin kann die Ventiltrommel 322 b zu Wartungszwecken
leicht ausgebaut werden. Die Form und die Größe der für die
vorstehend erläuterte Ausführungsform verwendeten Komponenten
kann als Funktion von Auslegungsbedingungen geändert
werden.
Beispielsweise kann das Gehäuse 322 a durch zwei Teile gemäß
Fig. 22 gebildet werden, wobei diese getrennten Teile vor
dem Zusammenbau des Abgassystems miteinander verlötet werden
können. Dieser getrennte Aufbau erleichtert eine Wiedereinstellung
der Abgasrohre 314.
Fig. 22 zeigt weiterhin eine abgewandelte Ausführungsform
zum Schutz des Lagers 328. Sie ersetzt die in die Abdeckung
329 eingesetzte Kappe 335. Gemäß Fig. 22 befindet sich das
Lager 328 in einem durch eine Kappe 351 abgedeckten Ansatz
350. Die Kappe 351 ist mittels einer Unterlegplatte 351 a und
Schrauben 352 an der Abdeckung 329 befestigt. Durch Lösen
der Schrauben 352 kann die Kappe 351 leicht abgenommen
werden. Diese Ausführungsform erleichtert die Wartung des
Lagers 328.
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform werden die oberen und
unteren Abgasrohre für eine schrittweise Sammlung von Abgas
geeignet kombiniert.
Die Abgasrohre werden gemäß den Auswahlventilstellungen an
geeigneten Stellen optimal kombiniert.
Die Rohre werden bei kleinen und mittleren Drehzahlen
verlängert und bei hohen Drehzahlen verkürzt, um den
dynamischen Impulseffekt des Abgases für einen verbesserten
volumetrischen Wirkungsgrad und eine verbesserte Ausgangsleistung
auszunutzen.
Die Anordnung des Auswahlventils oberhalb der unteren
Abgasrohre verhindert eine mögliche Beschädigung und einen
Ausfall.
Das Ventil ist für einen Doppelschutz unter dem Chassis und
dem Motor sowie in Strömungsrichtung vor der Abgasrohrverbindung
zwischen der Verbindung und dem Motor angeordnet, um
erhitzte Luft minimal zu halten und die Kühlung zu erleichtern.
Ein typisches Betriebsprogramm wird anhand von Fig. 23
beschrieben. Dabei sind die Betriebszustände für jeweils
5000 Umdrehungen pro Minute in drei Zonen I bis III
unterteilt, wobei in jedem Grenzbereich der Übergangsbetrieb
des Auswahlventils 322 durchgeführt wird, um eine variable
Abgasregelung zu realisieren. Im folgenden wird die Regelung
in jeder Zone im einzelnen beschrieben.
Ist die Drehzahl des Verbrennungsmotors 307 kleiner als ein
erster vorgegebener Wert (5000 Umdrehungen pro Minute), so
wird die Ventiltrommel 322 b durch die Betätigungseinrichtung
324 gedreht, wodurch die Öffnungen 326 und 327 im Gehäuse
322 a durch die Teile 338 und 339 geschlossen werden, wie
dies in Fig. 19 dargestellt ist. Dabei werden die Abgasrohre
314 (314 a bis 314 d) in einen solchen unabhängigen Zustand
gebracht, daß das erste und vierte Abgasrohr 314 a und 314 d,
welche auf dem oberen Abschnitt des Ventils angeordnet sind,
in einen Zustand gelangen, in dem die Länge vom Verbrennungsmotor
307 zur Rohrverbindung 319 kontinuierlich ist,
und wobei das zweite und dritte untere Abgasrohr 314 b und
314 c sich in einem kontinuierlichen Zustand vom Verbrennungsmotor
307 zur Rohrverbindung 320 befinden.
Dieser Zustand gewährleistet einen langen Abgasweg vor der
Kombination der Abgasströmungen von den Zylindern mit einer
Zündphasendifferenz von 360°, d. h. dem ersten und vierten
Zylinder bzw. dem zweiten und dritten Zylinder. Dies ergibt
einen günstigen dynamischen Impulseffekt für die durch die
entsprechenden Abgasrohre 314 strömenden Abgase, was zu
einer Verbesserung des volumetrischen Wirkungsgrades im
Bereich kleiner Drehzahlen führt.
Übersteigt die Drehzahl des Motors 307 den ersten vorgegebenen
Wert, so wird von der Regeleinrichtung 325 ein entsprechendes
Treibersignal auf die Betätigungseinrichtung 324
gegeben, wodurch die Ventiltrommel 322 b des Auswahlventils
gemäß Fig. 20 um einen Winkel von 180° gedreht wird.
In diesem Zustand ist das erste Abgasrohr 314 a mit dem
zweiten Abgasrohr 314 b und das vierte Abgasrohr 314 d mit dem
dritten Abgasrohr 314 c verbunden, was über die geöffneten
Bereiche 336 und 337 der Ventiltrommel 322 b erfolgt. Der
Abstand der Verbindungsstelle der entsprechenden Abgasrohre
314 wird daher zur Bildung eines kurzen Abgasweges reduziert,
wobei die den Zylindern mit einer Zündphasendifferenz
von 180° entsprechenden Abgasrohre 314 verbunden werden
können. Dabei wird der dynamische Impulseffekt des Abgases
wirksam, um den volumetrischen Wirkungsgrad im Bereich
mittlerer Drehzahlen zu verbessern.
Steigt die Drehzahl Ne des Verbrennungsmotors 307 und
erreicht den zweiten vorgegebenen Wert (10 000 Umdrehungen
pro Minute), so wird die Betätigungseinrichtung 324 durch ein
Treibersignal von der Regeleinrichtung 325 angesteuert,
wobei die Trommel 322 b um 180° gegen die vorherige Richtung
gedreht wird, so daß der Kombinationszustand der Abgasrohre
314 gleich dem Zustand der Zone I wird.
In diesen Zustand werden lange getrennte Abgaswege erreicht
und es können die Abgasrohre 314 entsprechend den Zylindern
mit einer Zündphasendifferenz von 360°, d. h. zwischen dem
ersten und vierten Zylinder und dem zweiten und dritten
Zylinder verbunden werden können, so daß ein günstiger
dynamischer Impulseffekt der Abgase in den entsprechenden
Abgasrohren 314 im Bereich hoher Drehzahlen erreicht wird,
wodurch der volumetrische Wirkungsgrad im Bereich hoher
Drehzahlen verbessert wird.
Die folgende Tabelle faßt die vorgenannten Betriebsarten
zusammen:
Fig. 23 zeigt die Ausgangscharakteristiken des Verbrennungsmotors
307 bei Verwendung variabler Abgasregelungen. In
dieser Figur gilt die gestrichelte Kurve für den Fall, in
dem das Auswahlventil im gesamten Drehzahlbereich für die
Zone I eingestellt ist. Die gestrichelte Kurve stellt die
Ausgangscharakteristik für den Fall dar, in dem das Auswahlventil
322 im gesamten Geschwindigkeitsbereich für die Zone
II eingestellt ist, während die ausgezogene Kurve die
Ausgangscharakteristik für den Fall darstellt, daß an jeder
Zonenbegrenzung der Tabelle I ein Übergangsbetrieb stattfindet.
Aus diesen Ergebnissen wird klar, daß die Leistung bei der
oberen maximalen Drehzahl erhöht wird und im gesamten
Drehzahlbereich ohne einen Ausgangsleistungsabfall gute
Ausgangscharakteristiken erhalten werden.
Das vorgenannte Regelmuster ist lediglich ein mögliches
Beispiel, wobei es auch möglich ist, Regelmuster gemäß den
folgenden Tabellen (Tabellen 2 bis 4) mit unterschiedlichen
Betriebszonengrenzen und unterschiedlichen Kombinationen in
diesen Zonen zu verwenden.
Zwar entsprechen in jedem Fall dieser Regelmuster die Kombinationen
der Abgasrohre 314 Zylindern mit einer Zündphasendifferenz
von 360° und großen Abgasrohr-Längen und
Kombinationen der Abgasrohre 314 den Zylindern mit einer
Zündphasendifferenz von 180° und kurzen Abgasrohrlängen; es
ist jedoch auch möglich, entgegengesetzte Regelmuster zu
verwenden, in dem die Abgasrohrkombinationen und das
Auswahlventil so arrangiert werden, daß sich die Charakteristiken
gemäß Tabelle 5 ergeben.
Zwar wird in den vorgenannten Beispielen lediglich die
Drehzahl des Verbrennungsmotors 307 als Regelfaktor ausgenutzt.
Es ist jedoch auch möglich, ein Fahrzeuggeschwindigkeitssignal
von einem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 360
und/oder ein Geschwindigkeitsänderungssignal von einem
Verschiebungspositionssensor 361 gemäß Fig. 16 auszunutzen.
Bei Ausnutzung dieser Signale kann eine Regelung in Anpassung
an die tatsächlichen Fahrzustände des Fahrzeuges
durchgeführt werden, wobei eine Verbesserung der Beschleunigungseigenschaften
und des Kraftstoffverbrauchs erreichbar
ist. Darüber hinaus kann in dem Fall, in dem lediglich zwei
Zonen in den Betriebsmustern erforderlich sind, die Regelung
so eingestellt werden, daß die anderen Zonen außer Acht
gelassen werden und keine spezielle Modifizierung erforderlich
ist. Darüber hinaus sind etwa die verschiedenen Formen
und Abmessungen bei dem dargestellten variablen Abgassystem
A lediglich Beispiele, wobei es möglich ist, diese Formen
und Abmessungen in Anpassung an Auslegungserfordernisse zu
ändern.
In dem beschriebenen Anwendungsfall handelt es sich um einen
Verbrennungsmotor mit vier in einer Linie liegenden Zylindern.
Die Anwendung ist jedoch nicht auf diesen Fall
beschränkt, wobei es natürlich auch möglich ist, das
Ausführungsbeispiel bei anderen Mehrzylinder-Verbrennungsmotoren
zu verwenden. Beim dritten bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird ein abgewandeltes Verfahren zur Änderung der
Kombination von miteinander verbundenen Abgasrohren und
deren Längen bis zur Verbindungsstelle unter Ausnutzung
eines Umleitventils angewendet, das den kombinierten Zustand
dieser Abgasrohre ändert und unterschiedliche Zonenkonfigurationen
zur Anpassung an unterschiedliche Betriebsbedingungen
des Mehrzylinder-Verbrennungsmotors realisiert. Durch
Betätigung dieses Umleitventils im Grenzbereich jeder dieser
Zonen führt dieses System zu den im folgenden beschriebenen
Vorteilen.
Die Kombination der Abgase von Zylindern mit unterschiedlichen
Explosionszyklen kann so geändert werden, daß der
dynamische Impulseffekt von aus den entsprechenden Zylindern
abgegebenem Abgas geregelt werden kann. Darüber hinaus können
auch die Längen bis zu den Verbindungen der Abgasrohre
geändert werden, wodurch die effektive Ausnutzung des
dynamischen Impulseffektes des Abgases in einem weiten
Drehzahlbereich möglich ist, was zu einer höheren Maximaldrehzahl
des Motors führt. Daher kann der dynamische Effekt
des Abgases in einem weiteren Drehzahlbereich ausgenutzt
werden, um die Ausgangscharakteristiken des Motors und mit
anderen Worten den volumetrischen Wirkungsgrad und die
maximale Drehzahl des Verbrennungsmotors wesentlich zu
verbessern.
Ein viertes bevorzugtes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
ist durch die Tatsache gekennzeichnet, daß es mit
einer Einrichtung zur Änderung der effektiven Querschnittsfläche
der Abgasrohre sowie mit einem Abgasrohr-Kombinationsänderung-
Umleitventil und einer Rohrverbindungseinrichtung
entsprechend dem dritten bevorzugten Ausführungsbeispiel
ausgerüstet ist.
Selbst wenn die Drehzahl des Verbrennungsmotors im Bereich
kleiner und mittlerer Drehzahlen liegt, kann mit dieser
vierten bevorzugten Ausführungsform die zweckmäßigste
Kombination von Abgasrohren realisiert werden, um ebenso wie
bei der dritten Ausführungsform die dynamischen Effekte
durch Auswahl der zweckmäßigsten Kombination von Abgasrohren
und deren Längen zu gewährleisten. Weiterhin kann die
Querschnittsfläche für jede der Kombinationen der dritten
Ausführungsform geändert werden, um eine größere Regelung
von Bedingungen zu gewährleisten, wodurch der Effekt der
Änderung von Mehrfach-Abgasrohrkombinationen maximal
ausgenutzt wird.
Diese vierte bevorzugte Ausführungsform wird anhand der Fig. 24
bis 30 beschrieben. Gemäß Fig. 24 verlaufen Abgasrohre
514 a bis 514 d von der Vorderseite des Motors 307 in gleicher
Weise wie bei der Anordnung nach der dritten Ausführungsform
gemäß den Fig. 15 und 16. Sie sind nach unten gerichtet und
verlaufen unter dem Chassis 302 und dem Motor 307 zur
Unterseite des Chassis 302.
Die dem ersten und vierten Zylinder entsprechenden Abgasrohre
514 a und 514 d sind durch einen Rohrverbinder 519 miteinander
verbunden. Die dem zweiten und dritten Zylinder
entsprechenden Abgasrohre 514 b und 514 c sind durch einen
Rohrverbinder 520 miteinander verbunden. Diese Rohrverbinder
519 und 520 sind durch einen mit einem Schalldämpfer 515
verbundenen Rohrverbinder 521 miteinander verbunden. Ein
Auswahlventil 530 ist zwischen den Abgasrohren 514 und den
Rohrverbindern 519 und 520 vorgesehen, um die Kombinationen
von Abgasströmungen zu ändern. Dieses Auswahlventil 530 ist
über eine Leitung 531 mit einer Betätigungseinrichtung 532
verbunden. Diese Betätigungseinrichtung 532 wird elektrisch
von einer Regeleinrichtung 528 geregelt.
Die Abgasrohre 514 (514 a bis 514 d) sind ebenso wie bei der
dritten Ausführungsform nach Fig. 17 angeordnet und verlaufen
vom Motorauslaß zu den Rohrverbindern 519 und 520 und
sind durch eine Trennwand 522, welche vertikal in der Mitte
der Rohrverbinder angeordnet ist, in einen rechten und einen
linken Durchlaß unterteilt.
Im Bereich der Verbindung der Abgasrohre mit dem Motor ist
ein Plattenventil 532 auf einem ausgeschnittenen Teil der
Trennwand 522 vorgesehen. Durch Drehen dieses Plattenventils
523 um einen bestimmten Winkel gemäß den Fig. 28 (b) und
29 (b) können ein rechter und ein linker Durchlaß 524 x und
524 y geöffnet oder geschlossen werden, so daß beide Abgasströmungsdurchlässe
oder lediglich ein Durchlaß verwendet
werden können. Das Plattenventil 523 ist über eine Transmission
524 und einen Riemen 526 mit der Betätigungseinrichtung
527 verbunden. Die Trennwand 522, das Plattenventil 523, die
Transmission 524, die Betätigungseinrichtung 527 und die mit
der Betätigungseinrichtung 527 verbundene Regeleinrichtung
528 bilden ein Abgassystem 529 mit variabler Rohrquerschnittsfläche,
durch das die Querschnittsfläche der
Abgasrohre 514 verändert wird.
Die dem ersten und vierten Zylinder entsprechenden Abgasrohre
514 a und 514 d sind im unteren Teil des Chassis und des
Verbrennungsmotors 37 und oberhalb der dem zweiten und
dritten Zylinder entsprechenden Abgasrohre 514 b und 514 c
angeordnet, wobei an einer Stelle oberhalb der Mittellinie
der unteren Abgasrohre 514 ein Änderungsventil 530 zur
Änderung der Kombination von Abgasrohren vorgesehen ist.
Dieses Änderungsventil 530 ist gemäß Fig. 24 über Leitungen
531 mit der Betätigungseinrichtung 532 verbunden, welche
ihrerseits elektrisch mit der Steuereinrichtung 528 verbunden
ist. Das Änderungsventil 430, die Betätigungseinrichtung
432 sowie die Regeleinrichtung 428 bilden ein Abgasrohr-Kombinationsänderungssystem
zur Änderung der Kombination von
Abgasrohren im Sinne unterschiedlicher effektiver Längen.
Fig. 25 zeigt Einzelheiten des Plattenventils 523. Es
besitzt ein kreisförmiges Bogenende und ist im Abgasrohr 514
so montiert, daß ein kreisförmiger Bogen 523 a des Ventils an
der in Strömungsrichtung vorderen Seite und ein Vertikalteil
523 b des Ventils an der in Strömungsrichtung hinteren Seite
angeordnet ist.
Das Vertikalteil 523 b ist in eine Welle 535 eingesetzt und
an dieser befestigt, woraus sich eine Drehung als einstückiges
Ganzes zusammen mit dem Plattenventil 523 ergibt. Die
Welle 535 ragt aus der Oberseite heraus und ist durch die
Wand der Abgasrohre 514 drehbar gelagert. Eine Gabel 536 ist
am herausragenden oberen Teil der Welle 535 befestigt. Diese
Ausführung ist für alle anderen Plattenventile, die zwischen
den Abgasrohren 514 a bis 514 d angeordnet sind, gleich.
In der Gabel 536 sind Stifte 537 gehalten und durch eine
Stange 538 miteinander befestigt, welche durch ein am
Motorrad vorgesehenes Halterungsteil 539 so gehaltert ist,
daß sie in Achsrichtung frei gleiten kann. An einem Ende der
Stange 538 ist eine Zahnstange 540 a befestigt, welche mit
einem Ritzel 540 b kämmt, das an einer Riementrommel 541
befestigt ist, um die der Riemen 526 geführt ist. Die durch
die Gabel 536, den Stift 537, die Zahnstange
540 a und das Ritzel 540 b gebildete Transmission 525 kann das
Plattenventil 523 entweder in den Zustand nach Fig. 28 (b)
oder Fig. 29 (b) umsteuern, wenn die Betätigungseinrichtung
527 in Abhängigkeit von der Drehzahl des Verbrennungsmotors
307 auf der Basis des Signals von der Regeleinrichtung 528
betätigt wird.
Auf dem strammen Halterungsteil 539 ist ein Anschlag
vorgesehen, um die Bewegung der Stange 538 zu begrenzen. Für
die Zahnstange 540 a und das Ritzel 540 b kann ein (nicht
dargestelltes) Gehäuse vorgesehen werden.
Das in Fig. 24 dargestellte Änderungsventil 530 ist unter
dem Motor 507 zwischen den Rohrverbindern 519, 520 und dem
Motor 307 montiert und gemäß den Fig. 26 und 27 mit einem
zylindrischen Gehäuse 542 a versehen, in das ein Ventil 542 b
eingesetzt ist, das frei um dessen Achse rotieren kann.
Das Gehäuse 542 a besitzt mit dem ersten Abgasrohr 514 a und
dem vierten Abgasrohr 514 d verbundene Ein- und Auslässe,
während im unteren Teil des Gehäuses 542 a Löcher 546 und 547
vorgesehen sind, welche sich gemäß Fig. 27 zu Löchern im
zweiten und dritten Abgasrohr 514 b und 514 c öffnen. Die
Abgasrohre 514 und das Gehäuse 542 a sind durch Löten oder
Schweißen dicht miteinander verbunden, so daß ein Lecken
nicht möglich ist.
In Längsrichtung am anderen Ende des Gehäuses 542 a ist eine
ein Lager 548 aufnehmende Abdeckung 549 vorgesehen, während
am anderen Ende eine ringförmige Befestigung 550 befestigt
ist, an der mittels Schrauben 553 eine ein Lager 551
enthaltende Abdeckung 552 befestigt ist, wobei zwischen der
Befestigung 550 und der Abdeckung 552 eine Dichtung 554
vorgesehen ist.
Zur Abdichtung des Lagers 548 in der Abdeckung 549 ist von
außen zusätzlich eine Kappe 555 eingesetzt. Gemäß Fig. 27
steht das Ventil 542 b mit dem vollen internen Bogen des
Gehäuses 542 a in luftdichtem Kontakt und bildet zwei
unabhängige Durchlässe 556 und 557, welche eine Strömung
durch das Ventil 542 quer zu dessen Axialrichtung ermöglichen.
In der Mitte der Durchlässe sind Trennwände 556 a und
557 a vorgesehen, welche zur Trennwand 522 der Abgasrohre 514
ausgerichtet sind. Auf den Wänden des Ventils 542 gegenüber
den Durchlässen sind Dichtungsteile 558 und 559 vorgesehen,
um die Löcher 546 und 547 zu öffnen und zu schließen. Diese
Dichtungsteile 558 und 559 werden durch Ausnehmungen 558 a
und 559 a gebildet, welche zum Innenbogen des zweiten und
dritten Abgasrohres 514 b und 514 c ausgerichtet sind, wenn
die Löcher 546 und 547 geschlossen sind.
An beiden Enden des Ventils 542 b sind in Achsrichtung
herausstehende Wellen 560 und 561 montiert. Diese Wellen 560
und 561 können in den Lagern 548 und 551 frei rotieren, in
denen auch das Ventil 542 b innerhalb des Gehäuses 542 a frei
rotieren kann.
Die im Lager 541 gelagerte Welle 561 ragt durch die Abdeckung
552 aus dem Gehäuse 542 a heraus, wobei eine Riementrommel
562, um die ein Riemen 531 geführt ist, mittels einer
Mutter 563 am freien Ende dieser Welle befestigt ist.
Es sind zwei Riemenstücke 526 und 531 vorgesehen. Diese
Riemen können das Plattenventil 523 und das Ventil 542 b in
beiden Richtungen drehen, wobei am entsprechenden Riemen
gezogen wird. Die Teile des Riemens 531 werden durch eine
Führungsplatte 564 in einem bestimmten Abschnitt voneinander
gehalten und sind mit einer Abdeckung 565 abgedeckt. Die
Führungsplatte 564, die Abdeckung 565 sowie die Abdeckung
552 sind durch die Schrauben 553 an beiden Seiten der
Befestigung 550 gesichert. Die Betätigungseinrichtung 527
ist auf dem Motorrad in gleichartiger Weise wie die Betätigungseinrichtung
324 der dritten Ausführungsform gemäß Fig. 16
montiert.
Information über den Öffnungsgrad einer Drosselklappe in
einem Vergaser C gemäß Fig. 16 wird als elektrisches Signal
konstant in die Regeleinrichtung 528 eingegeben, so daß die
Betätigungseinrichtungen 527 und 532 mit einem Treibersignal
gespeist werden können, um die Betriebsstellungen des
Plattenventils 523 und des Änderungsventils 530 auf der
Basis der Drosselklappeninformation zu regeln, wenn die
Drosselklappe einen vorgegebenen Öffnungsgrad erreicht.
Zwar werden die Betätigungseinrichtungen 527 und 532 bei
dieser Ausführungsform auf der Basis der Öffnungsänderung
der Drosselklappe als Funktion der Drehzahländerung des
Motors 307 betätigt. Es ist jedoch auch möglich, an Stelle
dieser Informationen oder zusätzlich zu diesen Informationen
die Betätigungseinrichtungen auf der Basis einer
direkten Erfassung der Drehzahländerung des Motors 307
anzusteuern.
In den Fig. 28, 29 und 30 sind drei Betriebszustände des
variablen Abgassystems gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform
dargestellt. Ändert sich die Motordrehzahl, so wird in
Abhängigkeit vom Öffnungsgrad der Drosselklappe bei dieser
speziellen Drehzahl der geeignete Betriebszustand ausgewählt.
Liegt die Motordrehzahl in einem unteren Bereich, so wird
lediglich der Raum 524 y auf einer Seite als Abgasdurchlaß
ausgenutzt, wobei der Raum 524 x auf der anderen Seite der
Abgasrohre 514 geschlossen wird, so daß das Plattenventil
523 durch Ansteuerung der Betätigungseinrichtung 527 so
geneigt wird, daß es mit der Trennwand 522 gemäß Fig. 28b in
Kontakt steht. Dabei hat die Neigung des Plattenventils 523
unter einem spitzen Winkel zur Abgasströmung den Vorteil,
daß sich eine glatte Strömung ohne große Turbulenz ergibt.
Bei Betätigung des Plattenventils 523 wird durch die
Betätigungseinrichtung 532 auch das Ventil 542 b gedreht, so
daß die Löcher 546 und 547 des Gehäuses 542 a durch die
Schließteile 558 und 559 geschlossen werden, um die Abgasrohre
514 a bis 514 d unabhängig voneinander zu halten, wie
dies in Fig. 28 (c) dargestellt ist. Die kontinuierliche
Länge der voneinander unabhängigen Abgasrohre reicht vom
Motor 307 zum Rohrverbinder 519 für das erste und vierte
Abgasrohr 514 a und 514 d sowie vom Motor 307 zum Rohrverbinder
520 für das zweite und dritte Abgasrohr 514 b und 514 c.
Dabei entsteht ein langer Abgasdurchlaß, so daß der volumetrische
Wirkungsgrad im niedrigen und mittleren Drehzahlbereich
durch den dynamischen Impulseffekt zwischen den
Abgasrohren 514 von Zylindern mit einer Zündphasendifferenz
von 360° erhöht wird. Dabei handelt es sich um den ersten
und vierten Zylinder bzw. den zweiten und den dritten
Zylinder.
Erreicht die Motordrehzahl den unteren und mittleren
Drehzahlbereich, so erhält die Betätigungseinrichtung 527
ein Treibersignal von der Regeleinrichtung 528 auf der Basis
dieser Information, wobei gemäß Fig. 29 das Plattenventil
523 so gedreht wird, daß es parallel zur Trennwand 522
steht.
In diesem Zustand werden der rechte und der linke Raum 524 x
und 524 y der Abgasrohre 514 zu Abgasdurchlässen. Die
äquivalente Rohrlänge der Abgasrohre 514 bleibt daher
gleich, wobei jedoch die effektive Querschnittsfläche der
Abgasrohre 514 erhöht wird, um einen optimalen Impulseffekt
für die Abgase zu erreichen, wenn der Motor im mittleren
Drehzahlbereich läuft.
Erreicht die Drehzahl des Motors 307 den hohen Drehzahlbereich,
so wird auf der Basis der Sensorinformation von der
Regeleinrichtung 528 ein Treibersignal auf die Betätigungseinrichtung
532 gegeben, wobei das Ventil 542 b und das
Änderungsventil 530 gemäß Fig. 30 (c) um 180° gedreht werden.
Dabei sind dann das erste und zweite Abgasrohr 514 a und 514 b
sowie das vierte und dritte Abgasrohr 514 d und 514 c durch
die Durchlaßteile 556 und 557 des Ventils 542 b miteinander
verbunden, so daß die Abgasrohre 514 entsprechend der
Zündphasendifferenz von 180° der Zylinder auf einer kurzen
Strecke miteinander verbunden sind, woraus sich ein effektiver
dynamischer Impulseffekt ergibt, um den volumetrischen
Wirkungsgrad im Bereich hoher Drehzahlen zu verbessern.
Beim Vergleich der Leistungscharakteristik des Motors 307
gemäß dem in Rede stehenden Ausführungsbeispiel mit der
Leistungscharakteristik eines konventionellen Verbrennungsmotors
mit einem Abgassystem fester Form und Abmessung ist
festzustellen, daß erfindungsgemäß die Leistung in einem
großen Drehzahlbereich von kleinen bis zu großen Drehzahlen
erhöht und eine gerade Leistungscharakteristik erzielt wird.
Wird die Stellung der Drosselklappe plötzlich geändert, so
erfolgt eine Zustandsänderung vom Zustand nach Fig. 28 zum
Zustand nach Fig. 30 bzw. umgekehrt, wobei diese markante
Änderung des Zustandes des Abgassystems zu einem zeitweisen
Abfall der Leistung führen kann. Um einen solchen Abfall zu
vermeiden, ist es zweckmäßig, daß die Schaltungsanordnung in
der Regeleinrichtung so ausgebildet ist, daß sich der
Betriebszustand vom Betriebszustand gemäß Fig. 30 zu dem
nach Fig. 28 nach einem bestimmten Zeitablauf ändert, wobei
der Betriebszustand gemäß Fig. 28 sich zunächst zum Betriebszustand
nach Fig. 29 oder der Betriebszustand nach
Fig. 30 zum Betriebszustand nach Fig. 29 ändert.
Es ist darauf hinzuweisen, daß Formen, Abmessungen sowie
andere Größen für die Komponenten dieser bevorzugten
Ausführungsform lediglich beispielhaft angegeben sind und
daß es möglich ist, diese Größen den Umständen entsprechend
zu ändern.
Beispielsweise sind bei der Ausführungsform die Maßnahmen
zur Abgasrohr-Kombinationsänderung sowie zur Änderung der
effektiven Rohrlänge und der Änderung der effektiven
Querschnittsfläche miteinander kombiniert. Sie können jedoch
auch getrennt vorgesehen werden, wobei es auch möglich ist,
daß eine der erstgenannten Maßnahmen mit der Maßnahme zur
Änderung der effektiven Querschnittsfläche der Abgasrohre
vorgesehen wird.
Darüber hinaus wird im Ausführungsbeispiel ein Vierzylinder-
Verbrennungsmotor mit in einer Linie liegenden Zylindern in
Betracht gezogen. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen sind
jedoch nicht auf einen derartigen Motortyp beschränkt.
Vielmehr können sie auf eine Vielzahl von Mehrzylinder-Verbrennungsmotor-
Typen angewendet werden.
Wie vorstehend ausgeführt, ist diese bevorzugte Ausführungsform
durch die Tatsache gekennzeichnet, daß sie zur Realisierung
eines dynamischen Impulseffektes der Abgase im
unteren, mittleren oder hohen Drehzahlbereich des Motors
Maßnahmen zur Änderung der Abgasrohrkombination und deren
Querschnittsflächen aufweist.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird der Betrieb eines
Mehrzylinder-Verbrennungsmotors in einem weiteren Bereich von
Motordrehzahlen in Abhängigkeit von der Komplexität des
Systems verbessert.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen machen die Kombination der
Abgasrohre eines Mehrzylinder-Verbrennungsmotors in unterschiedlichen
Kombinationen und mit unterschiedlichen Mengen
möglich, wobei der dynamische Effekt der Impulse in den
Abgasrohren ausgenutzt wird, um das Absaugen von Abgasen aus
den Zylindern zu unterstützen, wodurch der volumetrische
Wirkungsgrad des Motors verbessert und eine höhere maximale
Drehzahl möglich wird. Durch Änderung der Kombinationen und
Längen der Abgasrohre von Zylindern mit einer Zünd-Zeittaktdifferenz
von 180° und Zylindern mit einer Zünd-Zeittaktdifferenz
von 360° kann die optimale Kombination der Abgasrohre
zur Nutzbarmachung der dynamischen Impulse in den Abgasströmungen
für Motordrehzahlen von kleinen bis zu hohen Drehzahlen
realisiert werden.
Eine weitere Verbesserung wird mit der vierten bevorzugten
Ausführungsform erreicht, bei welcher die Querschnittsfläche
der Abgasrohre so variiert werden kann, daß ein Abgassystem
mit wirksamer Ausnutzung des Abgas-Impulseffektes selbst
über einen kleineren Motordrehzahlbereich möglich ist. Dabei
wird ein Regelsystem mit Sensoren verwendet, welche mit der
Drosselklappe sowie mit dem Motorrad-Geschwindigkeitssensor,
dem Schalthebel und dem Motordrehzahl-Sensor in Verbindung
stehen. Das System kann seinen Betrieb auch während verschiedener
Zustände der Drosselklappenöffnung und der
Betriebsbedingungen aufrechterhalten.
Durch Anordnung des Abgasrohrkombinations-Änderungsventils
zwischen der festen Kombinationsteile der Abgasrohre und
dem Motor sowie durch Anordnung dieses Ventils im Sinne
eines Schutzes gegen Beschädigung sind die Probleme beherrschbar,
die sich bei anderen Konfigurationen ergeben, so
daß das System für Motorräder verwendbar ist.
Die Erfindung sieht also ein System und ein Verfahren zur
vorteilhaften Ausnutzung von Abgasimpulsen bei einem
Mehrzylinder-Verbrennungsmotor zur Erhöhung des volumetrischen
Wirkungsgrades im gesamten Betriebsbereich des Motors
vor. Es werden bei anderen Systemen auftretende Probleme
gelöst, die darin bestehen, daß Abgasimpulse lediglich in
einem begrenzten Bereich von Motordrehzahlen vorteilhaft
ausgenutzt werden können. Dazu werden die Abgasrohrlängen,
deren Kombinationen und deren Querschnittsflächen bei einem
Mehrzylinder-Verbrennungsmotor geändert. Auf diese Weise
ergibt sich ein Abgassystem, in dem die Abgas-Impulsfrequenzen
im gesamten Betriebsbereich des Motors geändert werden
können, um eine erwünschte Impulsfrequenzanpassung an den
Zylindern-Abgaszeittakt zum wirksamen Absaugen der Abgase zu
realisieren, wodurch sich eine Verbesserung des volumetrischen
Wirkungsgrades und eine höhere maximale Motordrehzahl
ergeben. Die verschiedenen Maßnahmen können durch Sensoren
geregelt werden, welche mit dem Motordrehzahl-Sensor, dem
Schaltmechanismus oder der Drosselklappe oder mit allen
diesen Komponenten verbunden sind. Die Maßnahmen eignen sich
für jede Art von Mehrzylinder-Verbrennungsmotor, d. h., für
Motoren mit in einer Linie liegenden Zylindern, mit sich
horizontal gegenüberliegenden Zylindern oder mit V-förmig
angeordneten Zylindern sowie für stationäre Motoren oder
Fahrzeugmotoren. Die Maßnahmen lösen auch das mit der
Anordnung auf einem Motorrad verbundene Problem, da das
Abgasrohr-Kombinationsänderungsventil zwischen dem Motorzylinder-
Abgasauslaß und dahinter befindlichen Verbindungen der
Abgasrohre vorgesehen ist. Die Ausführung des Systems ist
weiterhin so vorgenommen, daß die Komponenten in einfacher
Weise gegen Beschädigung geschützt werden können und zu
Wartungszwecken einfach zugänglich sind.
Claims (16)
1. Abgassystem für Mehrzylinder-Verbrennungsmotoren mit
- (a) mit Zylindern verbundene Abgasrohre zur Aufnahme von Abgas,
- (b) einer mit den Abgasrohren verbundenen Sammelvorrichtung zur Aufnahme von Abgas, welche die Abgasrohre in unterschiedlichen Kombinationen miteinander verbindet und die Stelle variiert, an der die Abgasrohre miteinander verbunden sind, und
- (c) einer Regeleinrichtung zur Regelung der Kombination miteinander zu verbindende Abgasrohre und deren Verbindungsstelle, wodurch die effektive Länge der Abgasrohre und deren Kombination als Funktion von Betriebsbedingungen des Verbrennungsmotors geändert werden.
2. Abgassystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sammelvorrichtung zur Verbindung der Abgasrohre von
verschiedenen Zylindern ein Rechteckventil aufweist, das
aus einer Stellung, in der alle Abgasrohre miteinander
verbunden sind, in eine Stellung, in der Abgasrohre von
Zylindern mit einer Phasendifferenz von 180° miteinander
verbunden sind, drehbar ist.
3. Abgassystem nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbrennungsmotor vier Zylinder
aufweist, die von einem zum anderen mit einer Phasendifferenz
von 180° gezündet werden und jedes von zwei
Paaren von Abgasrohren sich zu einer einzigen Strömung
in einem in Strömungsrichtung vorderen Teil und in einem
in Strömungsrichtung mittleren Teil der Sammelvorrichtung
vereinigen und daß sich die Strömungen sodann in
einem in Strömungsrichtung hinteren Teil zu einer
einzigen Strömung vereinigen.
4. Abgassystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelvorrichtung so
betätigt wird, daß sie selektiv eine Stellung einer
ersten und einer zweiten Stellung einnimmt, und daß sich
die Abgasrohre mit einer Phasendifferenz von 180° in dem
in Strömungsrichtung vorderen Teil vereinigen, wenn die
Sammelvorrichtung in der ersten Stellung steht und die
Abgasrohre mit einer Phasendifferenz von 360° sich in
dem in Strömungsrichtung mittleren Teil vereinigen, wenn
die Sammelvorrichtung in der zweiten Stellung steht.
5. Abgassystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Abgasrohre mit
einer Phasendifferenz von 180° in dem in Strömungsrichtung
mittleren Teil vereinigen, wenn die Sammelvorrichtung
in der ersten Stellung steht und die Abgasrohre mit
einer Phasendifferenz von 360° sich in dem in Strömungsrichtung
vorderen Teil vereinigen, wenn die Sammelvorrichtung
in der zweiten Stellung steht.
6. Abgassystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem
die Abgasrohre im Eintrittsbereich der Sammelvorrichtung
angeordnet sind und die Sammelvorrichtung zylindrische
Form besitzt,
gekennzeichnet durch
- (a) ein Paar von in der Sammelvorrichtung um deren Achse drehbar angeordneten ersten Rechteckventilen, die drei Stellungen anzunehmen vermögen, wobei in der ersten Stellung beide Rechteckventile in aufrechter Stellung stehen, in der zweiten Stellung ein Rechteckventil in aufrechter Stellung und das andere Rechteckventil in horizontaler Stellung steht und in der dritten Stellung beide Rechteckventile in horizontaler Stellung stehen, und
- (b) ein in bezug auf die ersten Rechteckventile auf der in Strömungsrichtung hinteren Seite angeordnetes um die Sammelvorrichtungsachse drehbares zweites Rechteckventil vorgesehen ist, das selektiv eine aufrechte und eine horizontale Stellung einzunehmen vermag, wobei sich ein Paar von linken Abgasrohren und ein Paar von rechten Abgasrohren im in Strömungsrichtung vorderen Teil vereinigen, wenn die ersten Rechteckventile in der ersten Stellung stehen, Abgasrohre im in Strömungsrichtung vorderen Teil getrennt gehalten werden, wenn die ersten Rechteckventile in der zweiten Stellung stehen, und ein Paar von oberen Abgasrohren und ein Paar von unteren Abgasrohren im in Strömungsrichtung vorderen Teil vereinigt sind, wenn die ersten Rechteckventile in der dritten Stellung stehen.
7. Abgassystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch
- (a) ein Paar von innerhalb des in Strömungsrichtung vorderen Teils der Sammelvorrichtung vorgesehenen Rücken zur Trennung von deren Innenraum in einen linken und in einen rechten Raum,
- (b) ein im in Strömungsrichtung vorderen Teil der Sammelvorrichtung vorgesehenes drehbar um deren Achse gelagertes erstes Rechteckventil, das selektiv eine aufrechte und eine horizontale Stellung einzunehmen vermag,
- (c) einen in der Sammelvorrichtung in Strömungsrichtung hinter dem ersten Rechteckventil vorgesehenen Strömungsregler mit aufrechten und horizontalen Leitflächen zur Aufteilung des Innenraums der Sammelvorrichtung in vier Teile,
- (d) ein in der Sammelvorrichtung in Strömungsrichtung hinter dem Strömungsregler vorgesehenes drehbar um deren Achse gelagertes zweites Rechteckventil, das selektiv eine aufrechte und eine horizontale Stellung einzunehmen vermag.
8. Abgassystem insbesondere nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
- (a) eine mit den Abgasrohren verbundene Umleit-Ventileinrichtung, welche die Abgasrohre in verschiedenen Kombinationen zu verbinden vermag,
- (b) eine an den in Strömungsrichtung hinteren Enden der Abgasrohre befestigte Verteilervorrichtung zur Aufnahme von Abgas, und
- (c) eine Regeleinrichtung zur Regelung der Umleitventileinrichtung, wodurch die effektiven Längen der Abgasrohre und deren Kombination als Funktion von Betriebsbedingungen des Verbrennungsmotors geändert werden.
9. Abgassystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umleitventileinrichtung unter dem Verbrennungsmotor
-angeordnet ist.
10. Abgassystem nach Anspruch 8 und/oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umleitventileinrichtung
unter und vor dem Verbrennungsmotor angeordnet ist.
11. Abgassystem nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umleitventileinrichtung
eine Regelventilvorrichtung zur Änderung der Fläche der
Abgasrohre aufweist.
12. Verfahren zur Abgasregelung von Verbrennungsmotoren,
dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) Abgasrohre zur Aufnahme von Abgas durch eine mit ihnen verbundene Sammelvorrichtung in unterschiedlichen Kombinationen miteinander verbunden und deren Verbindungsstellen geändert werden,
- (b) die Sammelvorrichtung zwecks Änderung der Abgasrohr- Kombinationen und deren Verbindungsstellen als Funktion von Betriebsbedingungen des Verbrennungsmotors geregelt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Betriebsbedingung des Verbrennungsmotors in
wenigstens drei Kategorien unterteilt ist und die
Regelung der Sammelvorrichtung auf der Basis dieser
Kategorien durchgeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 und 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsbedingung des
Verbrennungsmotors nach dessen Drehzahl unterteilt ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14 für einen
Motor mit vier mit einer Phasendifferenz von 180°
zueinander gezündeten Zylindern, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sammelvorrichtung als Funktion der Betriebsbedingungen
so geregelt wird, daß sie selektiv eine
Stellung einer ersten und einer zweiten Stellung
einnimmt, und daß die Abgasrohre mit einer Phasendifferenz
von 180° im in Strömungsrichtung vorderen Teil
vereinigt werden, wenn die Sammelvorrichtung in der
ersten Stellung steht und die Abgasrohre mit einer
Phasendifferenz von 360° im in Strömungsrichtung
mittleren Teil vereinigt werden, wenn die Sammelvorrichtung
in der zweiten Stellung steht.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14 für einen
Verbrennungsmotor mit vier mit einer Phasendifferenz von
180° zueinander gezündeten Zylindern, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sammelvorrichtung als Funktion der
Betriebsbedingungen so geregelt wird, daß die Abgasrohre
mit einer Phasendifferenz von 180° in dem in Strömungsrichtung
mittleren Teil vereinigt werden, wenn die
Sammelvorrichtung in der ersten Stellung steht und die
Abgasrohre mit einer Phasendifferenz von 360° in dem in
Strömungsrichtung vorderen Teil vereinigt werden, wenn
die Sammelvorrichtung in der zweiten Stellung steht.
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