DE3900327A1 - Vorrichtung fuer ein antiblockiersystem - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein insbe­ sondere in Antiblockiersystemen von Fahrzeugbremsanla­ gen vorgesehenes Hydroaggregat entsprechend der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.

Vorrichtungen der benannten Art sind in mit Anti­ blockiersystemen versehenen Bremsanlagen von Kraftfahr­ zeugen enthalten. Die Fahrzeugbremsanlagen sind an den Rädern des Kraftfahrzeugs angebracht und mit Brems­ druckleitungen versehen, die zu der hydraulischen Bremsanlage führen. Zur Erzeugung von Bremsdruck und damit der Bremswirkung wird mit Hilfe eines Fußpedals ein Hauptbremszylinder betätigt. Bei modernen Fahrzeu­ gen sind zusätzlich Antiblockiersysteme eingebaut, mit denen im Antiblockierbetrieb ebenfalls ein Bremsdruck für eine automatisch angepaßte Bremsung erzeugt wird, die allerdings ein Blockieren der Räder verhindert. Da­ zu sind an den Rädern Sensoren zum Erkennen einer Blok­ kiergefahr angebracht, die über eine Steuereinheit bei­ spielsweise auf einen Motor, eine Rückförderpumpe und magnetische Regelventile wirken und so in den Bremslei­ tungen geeignete Druckänderungen gegenüber dem Druck des Hauptbremszylinders erzeugen. Dabei treten bei Druckausgleich im Hauptbremszylinder am Fußpedal für den Fahrer spürbare Pulsationsbewegungen auf. Ebenfalls sind dadurch bedingte störende Geräusche wahrnehmbar.

Aus DE-OS 23 36 973 ist eine Vorrichtung der obenge­ nannten Art bekannt. Bei dieser bekannten Ausführung einer Radialkolben-Flüssigkeitspumpe ist ein Pumpenkol­ ben mit einer Antriebsseite gegen einen exzentrischen Nocken gedrückt. Die Antriebsseite des Pumpenkolbens ist dabei mit einer Ausnehmung zur Aufnahme eines Gleitkörpers versehen, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er aus einem elastischen Kunststoff besteht, daß ferner die Höhe des Gleitkörpers größer ist als die Tiefe der Ausnehmung und daß der Gleitkörper in der Ausnehmung axial beweglich ist. Dadurch sollen auftre­ tende starke Schlaggeräusche verhindert werden, die da­ durch bewirkt werden, daß bei Ausfall des Vordrucks in den so beschaffenen Pumpen sich die Kolben von der Nockenbahn abheben. Bei den auftretenden Förderhüben soll dabei der Gleitkörper die entstehenden Schläge elastisch auffangen, so daß weder Geräusche entstehen noch die Nockenbahn besonders beansprucht wird.

Zur Vermeidung von Rückschlagbewegungen des Bremspedals wird in DE-OS 34 38 646 eine Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen Druckes vorgeschlagen, die vermeiden kann, daß das Bremspedal beim Bremsen des Fahrzeuges zurückschlägt. Die vollständige Unterdrückung der Pe­ dalrückwirkung erweist sich allerdings insoweit als nachteilig, als der Fahrer dadurch eine haptische Rück­ meldung über das Eingreifen seines ABS nicht erhält.

Vorteile der Erfindung

Bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art wird durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches angegebenen Merkmale eine Verminderung der Störgeräu­ sche und Pedalrückwirkungsbewegungen erreicht, ohne daß dadurch eine haptische Rückmeldung über das Eingreifen des ABS an den Fahrer entfällt.

Der den Pumpenkolben antreibende Exzenter der Rückför­ derpumpe trifft meist in einem Bereich hoher Hubände­ rungsgeschwindigkeit auf die Pumpenkolben auf, die ih­ rerseits auf die vor ihnen liegende Hydrauliksäule auflaufen. Dabei werden die oben bezeichneten mechani­ schen und hydraulischen Schwingungen und Geräusche ver­ ursacht sowie das Bremspedal rasch um einen gewissen Hub zurückgedrückt, weil für die Bremsflüssigkeit keine anderweitige Ausweichmöglichkeit besteht. Durch Anord­ nung eines zwischen den Pumpenkolben und dem sie an­ treibenden Exzenter befindlichen federnden Zwischenele­ ments wird die Antriebskraft über den Exzenter nicht starr, sondern weich übertragen. Dadurch wird eine Ver­ zögerung des Hubbeginns zur Förderung von Bremsflüssig­ keit erreicht und ein abrupter Druckaufbau vermieden.

Die federnde Wirkung wird entweder durch ein an der dem Exzenter zugewandten Stirnseite des Pumpenkolbens aus­ gebildeten Federelement erreicht oder dadurch, daß das federnde Zwischenelement aus elastischem Kunststoff besteht.

Diese Wirkung wird dadurch unterstützt, daß der Exzen­ ter nicht starr, sondern über eine verdrehelastische Kupplung angetrieben wird. Dabei werden die hydrauli­ schen und mechanischen Stöße dadurch reduziert, daß im Gehäuse der Radialkolben-Flüssigkeitspumpe zwei topf­ förmige Teile vorgesehen sind, die durch mehrere Stege verbunden sind. Von den topfförmigen Teilen ist das ei­ ne mit der Motor-Antriebswelle, das andere mit der Pumpen-Antriebswelle verbunden. Dadurch wird ebenfalls eine Verzögerung des Förderhubs erreicht.

Die Stege bestehen dabei vorzugsweise aus elastischem Material, wodurch eine Drehelastizität zwischen der Motor-Antriebswelle und der Pumpen-Antriebswelle er­ reicht wird.

Zeichnung

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vor­ richtung, zum Teil im Querschnitt,

Fig. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Draufsicht im Bereich des Exzenters im in Fig. 1 bezeichneten Schnitt A-B,

Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt der Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 1 und

Fig. 4 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem Teil­ schnitt entsprechend der in Fig. 3 durch A-B gekenn­ zeichneten Linie.

In Fig. 1 ist eine Radialkolben-Flüssigkeitspumpe dar­ gestellt, deren Gehäuse 1 in teilweise geschnittener Form eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrich­ tung freigibt. Im Bereich der Anschlußstelle zwischen der Motor-Antriebswelle 2 und der Pumpen-Antriebswelle 3 sind im Gehäuse 1 der Radialkolben-Flüssigkeitspumpe topfförmige Teile 4 und 5 angeordnet. Eine Verbindung zwischen den Teilen 4 und 5 wird durch Stege 6 aus gum­ mielastischem Material hergestellt. Die so beschaffene Verbindung wirkt drehelastisch zwischen der Motor- Antriebswelle 2 und der Pumpen-Antriebswelle 3. An der Motor-Antriebswelle 2 auftretende Schwingungen werden leicht verzögert auf die Pumpen-Antriebswelle 3 über­ tragen. Dies bewirkt die Verzögerung des Hubbeginns bei der Förderung von Bremsflüssigkeit. Hydraulische und damit auch mechanische Stöße werden dadurch reduziert. Die Lage der Pumpenkolben 7 ist aus der Zeichnung eben­ falls ersichtlich. Die Draufsicht der Fig. 2 auf die in Fig. 1 durch A-B angedeutete Schnittlinie zeigt durch Aussparungen am topfförmigen Teil 4 die elasti­ schen Stege 6.

Die vergrößerte Teilansicht der Radialkolben-Flüssig­ keitspumpe zeigt die Pumpenkolben 7, die in Hubzylin­ dern S geführt sind. Die Hubzylinder 8 weisen im Be­ reich der Stirnseite der Pumpenkolben 7 Aussparungen auf, in denen O-Ringe 9 einliegen. die Pumpenkolben 7 sind in den Hubzylindern 8 beweglich gelagert. Die Pum­ penkolben 7 weisen, aus der Zeichnung nicht ersicht­ liche, Bohrungen auf, so daß Bremsflüssigkeit durch diese fließen kann. Im weiteren Verlauf des Hubzylin­ ders 8 befindet sich ein Saugventil, bestehend aus Ven­ tilfedern 10 und einer Ventilkugel 11. Während des An­ saugvorganges öffnet die Kugel 11 des Saugventils die Pumpenkolben 7, indem die Kugel 11 von einem an den Pumpenkolben 7 befindlichen Ventilsitz 12 abhebt, so daß der Durchfluß von Bremsflüssigkeit ermöglicht ist. Das, bezogen auf die Zeichnung, oberhalb des Saugven­ tils liegende weitere Ventil 13 öffnet sich, so daß Bremsflüssigkeit durch in diesem Bereich liegende Sei­ tenöffnungen 14 in die Kammern 15 austreten kann. Sinkt dagegen der Saughub-Druck ab, wird der Durchfluß von Bremsflüssigkeit unterbrochen, indem die Kugel 11 die Pumpenkolben 7 an deren Ventilsitz 12 verschließt.

Fig. 4 zeigt zwei Ausführungsformen der erfindungsge­ mäßen federnden Zwischenelemente. Zwischen dem Pumpen­ kolben 7 und dem Exzenter 16 ist ein Zwischenelement 17 a bzw. 17 b angeordnet. Bei der Ausführungsform des Zwischenelements 17 a ist zusätzlich ein Federelement 18, bestehend aus zwei Tellerfedern eingebaut. Bei der Ausführungsform 17 b besteht das Zwischenelement selbst aus einem elastischen Kunststoff. Die vom Exzenter 16 auf die Pumpenkolben 7 übertragene Antriebskraft wird daher nicht starr, sondern weich weitergeleitet. Da­ durch wird eine Verzögerung des Hubbeginns erreicht.

Claims (6)

1. Vorrichtung für ein insbesondere in Antiblockiersy­ stemen von Fahrzeugbremsanlagen vorgesehenes Hydroag­ gregat, das eine Radialkolben-Flüssigkeitspumpe auf­ weist, in der in Hubzylindern geführte Pumpenkolben be­ findlich sind, die über einen Exzenter bewegt werden, der durch eine Motor- und eine Pumpen-Antriebswelle be­ tätigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Pumpenkolben (7) und dem Exzenter (16) ein federndes Zwischenelement (17 a, b) angeordnet ist und/oder der Exzenter (16) über eine verdrehelastisch gelagerte Kup­ plung angetrieben ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenelement (17 a) als Federelement mit zwei Tellerfedern (18) ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anpruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenelement (17 b) aus elastischem Kunst­ stoff besteht.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verdrehelastische Kupplung aus mehreren Stegen (6) besteht, der zwei im Gehäuse der Radialkolben- Flüssigkeitspumpe (1) befindliche topfförmige Teile (4, 5) miteinander verbindet, von denen das eine an der Motor- (2), das andere an der Pumpen-Antriebswelle (3) angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (6) aus elastischem Material bestehen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (16) aus radial nachgiebigem, elasti­ schem Material hergestellt ist.