DE3890451C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen selbsttätigen Türschließer nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Es handelt sich dabei meist um Zahntrieb-Türschließer oder Kurbeltrieb-Tür­ schließer nach der Deutschen Industrienorm 18 263. Diese Tür­ schließer werden verwendet für Feuerschutztüren, Rauchschutz­ türen und Wohnungsabschlußtüren. Die notwendige Energie für die Selbstschließung wird in der Regel in einer Schrauben­ druckfeder gespeichert. Die Schließbewegung wird gedämpft durch eine hydraulische Drosselung. Dabei ist in dem Dämpfungs­ zylinder der von außen gesteuert verschiebbare Dämpfungskolben zwischen radialen Drosselbohrungen angeordnet, die über einen Überströmkanal miteinander verbunden sind, der jeweils einen Druckraum im Zylinder vor dem Kolben mit dem drucklosen Raum hinter dem Kolben über ein Drosselventil verbindet.

Bei den bekannten Türschließern dieser Art ist der Dämpfungs­ zylinder, der gleichzeitig das Gehäuse des Türschließers bil­ det, einteilig ausgeführt, entweder als Druckgußteil oder als Abschnitt eines entsprechenden Stranggußhohlprofiles, beispielsweise aus einem Leichtmetall. Die Fertigung solcher Zylin­ der ist bezüglich der engtolerierten Aufnahme für den Dämp­ fungskolben und des notwendigen langen Überströmkanals sowie der Drosselbohrungen schwierig und erfordert Spezialwerkzeugma­ schinen. Infolge der hohen auftretenden Drücke muß die Ferti­ gung der Aufnahme für den Dämpfungskolben mit hoher Toleranz­ genauigkeit erfolgen. Fertigungsschwierigkeiten bereitet ins­ besondere der in der Regel parallel zum Dämpfungskolben im ein­ teiligen Zylinder verlaufende Überströmkanal, der von außen oder von innen mit den quer angerordneten Drosselbohrungen exakt zu verbinden ist.

In der DE-PS 9 31 696 ist bereits vorgeschlagen worden, an einem speziellen Dämpfungszylinder, der der Dämpfung des in einem gesonderten Gehäuse untergebrachten Türschließer dient, außen eine rohrartige Leitung als Überströmkanal anzuordnen. Eine solche außenliegende Überströmleitung erweist sich jedoch als störend.

Aus der DE-PS 8 26 849 ist es bekannt, an dem als Gehäuse aus­ gebildeten Dämpfungszylinder eines selbsttätigen Türschließers einen Ansatz anzugießen mit einer eingegossenen Überströmlei­ tung. Als Zylinderaufnahme sind in dem als Gußkörper ausgebil­ deten Gehäuse rohrförmige Abschnitte ebenfalls eingegossen. Eine Fertigung solcher Türschließergehäuse erweist sich als aufwendig und schwierig. Sie erfordert das genaue Einrichten der Rohrteile in der Gießform. Das entstehende Gehäuse selbst ist relativ voluminös.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen selbsttätigen Türschließer der eingangs genannten Art fertigungstechnisch zu vereinfachen.

Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Türschließer mit sämtlichen Merkmalen des Anspruches 1.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Es lassen sich so konfektio­ nierte Rohrabschnitte als Dämpfungszylinder verwenden, die bezüglich der Kolbenaufnahme bereits ausreichend engtoleriert sind. Durch die Ausbildung des Überströmkanals zwischen der Außenseite des rohrförmigen Dämpfungszylinders und dem dicht aufgesetzten Abdeckelement werden die bisher notwendigen kom­ plizierten Bohrungen im Dämpfungszylinder vermieden. Die sich der Außenform des rohrförmigen Dämpfungszylinders anpassenden Abdeckelemente erfordern nur eine sehr geringe Vergrößerung des Zylinders.

Die beiden Halbschalen gemäß Anspruch 2 werden durch Spann­ elemente, beispielsweise durch mehrere Schraubverbindungen gegeneinander verspannt und nehmen dabei im Inneren den rohr­ förmigen Dämpfungszylinder abgedichtet auf.

Die als Abdeckelement dienende Rinne gemäß Anspruch 7 läßt sich am rohrförmigen Hohlzylinder be­ festigen, ohne daß Wärmebeanspruchungen die engtolerierte Zylinderaufnahme beeinflussen.

Wenn sich gemäß Anspruch 8 an das Abdeckelement das Gehäuse eines Drosselventils anschließt, kann das jeweilige Abdeckelement einteilig mit dem anschließenden Dros­ selventilgehäuse ausgebildet werden, so daß in diesem Fall die mög­ lichen beiden Einzelelemente gemeinsam am Dämpfungszylinder abgedichtet aufgesetzt werden und beispielsweise durch eine Schweißverbindung befestigt werden können.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachstehend näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 die Vorderansicht des Gehäuses eines Türschließers in Schalenbauweise,

Fig. 2 die Draufsicht auf das Gehäuse in Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 2,

Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 3,

Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 2,

Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 4 ohne den rohrförmigen Dämpfungszylinder,

Fig. 7 eine Draufsicht auf einen weiteren Dämpfungs­ zylinder,

Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 7,

Fig. 9 einen Teilschnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 7,

Fig. 10 einen Teilschnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 7,

Fig. 11 einen Teillängsschnitt durch ein weiteres Türschließergehäuse im Bereich des gebildeten Überströmkanals und

Fig. 12 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 11.

Zunächst wird auf die Fig. 1-6 Bezug genommen. Zwei Halb­ schalen 1 und 2 bilden eine Zylinderaufnahme, in der positioniert und abgedichtet formschlüssig ein rohrförmiger Dämpfungszylinder 6 aufgenommen ist. Die Halbschalen liegen dabei in der Teilungs­ ebene 4 gegeneinander. Mit der Ziffer 3 ist eine gestrichelt dargestellte zusätzliche Abdeckung angedeutet. Die beiden Halb­ schalen 1 und 2 werden über die Schraubverbindungen 5 gegenein­ ander verspannt.

Der rohrförmige Dämpfungszylinder 6 ist endseitig durch den Stopfen 66 verschlossen. In dem Dämpfungszylinder 6 trennt ein Dämpfungskolben 8, der von außen über ein nicht dargestelltes Verbindungsgestänge verschiebbar ist, einen Druckraum 61 von einem drucklosen Raum 62. Wie Fig. 4 zeigt, münden in den Druckraum 61 zwei radiale Drosselbohrungen 63 und 64, die in einen zur Zylinderachse parallelen Überströmkanal 21 in der Halbschale 2 münden.

Wie aus den Fig. 4 und 6 ersichtlich, ist dieser Überström­ kanal 21 zum rohrförmigen Dämpfungszylinder 6 hin nutartig offen in der Zylinderaufnahme der Halbschale 2 eingeformt. Um den Überströmkanal 21 herum ist eine Dichtungsaufnahme 22 ein­ geformt, in der eine Formdichtung 9 eingelegt ist. Andere Dich­ tungsarten sind an dieser Stelle ebenfalls einsetzbar.

Die in Fig. 5 und 6 ersichtlichen Bohrungen 23 und 12, die der Durchführung des Antriebsgestänges dienen, sind ebenfalls von einer Dichtungsaufnahme 24 umgeben. Die darin anzuordnenden Dichtungen 10 sind in Fig. 5 erkennbar. Zur Einführung dieses Gestänges, beispielsweise eines Zahntriebes, ist der rohrför­ mige Dämpfungszylinder 6 an den entsprechenden Stellen eben­ falls ausgenommen.

Während der Schließbewegungen einer mit einem solchen Türschließer ausgestatteten Tür wird der Dämpfungskolben 8 in Richtung auf den Stopfen 66 verschoben. Aus dem Druckraum 61 strömt die Hydraulikflüssigkeit durch die Drosselbohrungen 63 und 64 über den Überströmkanal 21 zum Drosselventil 7 und von diesem Ventil zum drucklosen Raum 62. Das Drosselventil 7 ragt mit seinem Ventilkegel 71 in die als Ventilsitz am Dämpfungszylinder 6 ausgebildete Bohrung 65. Das Drosselventil 7 ist radial in die Halbschale 2 mit der Dichtung 72 eingesetzt und von außen ein­ stellbar.

Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Dämpfungszylinder 6 zwischen den Halbschalen 1 und 2 positioniert. Dazu greift ein in der Halbschale 1 vorgesehener Nocken 11 in eine entsprechende Vertie­ fung 67 außen am Dämpfungszylinder 6.

Eine fertigungstechnisch weniger aufwendige Konstruktion eines Dämpfungszylinders ist in den Fig. 7-10 dargestellt. Der gleichzeitig das Türschließergehäuse bildende rohrförmige Dämp­ fungszylinder 106, der ein Abschnitt eines konfektionierten Rohres sein kann mit einem eng tolerierten Innendurchmesser, bildet innen die Aufnahme für den Dämpfungskolben. Zur hy­ draulischen Dämpfung sind in radialer Richtung die beiden Drosselbohrungen 163 und 164 vorgesehen. Der Überströmkanal 121 ist außenliegend am Dämpfungszylinder 106 angeordnet. Er wird gebildet durch die Rinne 102, die mit einem Schweißver­ fahren dicht auf dem rohrförmigen Dämpfungszylinder 106 befestigt ist. Im Anschluß an die Rinne 102 ist das Drossel­ ventil 107 bzw. sein Ventilgehäuse aufgesetzt. Auch dieses Gehäuse kann mit einer Schweißverbindung oder einer anderen Verbindung befestigt sein. Der gebildete Überströmkanal 121 verbindet die Drosselbohrung 163 und 164 mit der Bohrung 165 zum drucklosen Raum. Gegen diese Bohrung 165 wirkt der Ventil­ kegel des Drosselventiles 107.

Zur abgedichteten Lagerung eines Gestänges, beispielsweise für den Antrieb eines Zahntriebs zur Verschiebung des Dämpfungskolbens 108 sind quer zur Achse am Dämpfungszylinder 106 Buchsen 112 bzw. 123 angeordnet. Der Befestigung des Dämpfungszylinders dienen die Laschen 103.

In den Fig. 11 und 12 ist der rohrförmige Dämpfungszy­ linder 206 eines selbsttätigen Türschließers gezeigt, bei dem zur Ausbildung des Überströmkanales 221 außen im Bereich der Drosselbohrungen 263, 264 und 265 eine nutartige Vertiefung ausgebildet ist. Über dieser Vertiefung ist ein teilschalen­ förmiges Abdeckelement 202 abgedichtet aufgesetzt und vor­ zugsweise mit einer Schweißverbindung befestigt. Das Abdeck­ element 202 ist bereits mit dem Gehäuse des Drosselventiles 207 materialeinheitlich verbunden.

Claims (11)

1. Selbsttätiger Türschließer mit einer eine Schließerwelle belastenden Schließfeder und einem der Dämpfung der Schließbewegung dienenden Dämpfungskolben, der von außen gesteuert in einem Dämpfungszylinder zwischen radialen Bohrungen verschiebbar ist, wobei die Bohrungen über mindestens einen außerhalb des Dämpfungszylinders ver­ laufenden Überströmkanal miteinander verbunden sind, so daß die Dämpfungsflüssigkeit von einem Druckraum im Zylinder vor dem Kolben in einen drucklosen Raum hinter dem Kolben über ein Drosselventil überströmen kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Überströmkanal (21, 121) von einem außen auf den Dämpfungszylinder (6, 106) dicht aufgesetzten Abdeckelement (Halbschale 2, Rinne 102, schalenartiges Abdeckelement 202) gebildet ist.

2. Türschließer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Dämpfungszylinder (6) zwischen zwei eine Zylinderaufnahme bildenden Halbschalen (1, 2) abgedichtet angeordnet ist, wobei in einer Halbschale (2) der zum Dämpfungszylinder (6) hin offene nutartige Überströmkanal (21) gebildet ist und mit einer ihm umgebenden Dichtung (Formdichtung 9), wobei in dem den entsprechenden Überströmkanal (21) abschließenden Bereich des Dämpfungszylinders (6) die radialen Bohrungen (Drosselbohrungen 63, 64) und die Bohrung (65) zum drucklosen Zylinderraum (62) vorgesehen sind.

3. Türschließer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der bündig mit den Halbschalen (1, 2) ab­ schließende Dämpfungszylinder (6) stirnseitig durch Stopfen (66) abgedichtet verschlossen ist.

4. Türschließer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß in einer entsprechend vertieften Aufnahme (24) um den Überströmkanal (21) herum eine Formdichtung (9) angeordnet ist.

5. Türschließer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß an der zum drucklosen Raum (62) des Dämpfungszylinders (6) führen­ den radialen Bohrung (65) im Dämpfungszylinder (6) ein Ventilsitz ausgebildet ist, der mit einem radial ange­ ordneten Ventilkegel (71) des in der Halbschale (2) ange­ ordneten, von außen einstellbaren Drosselventiles (7) zusammenwirkt.

6. Türschließer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Dämpfungszylinder (6) in der zwischen den beiden Halbschalen (1, 2) gebildeten Zylinderaufnahme durch ineinandergreifende Elemente (Nocken 11, Vertiefung 67) positioniert ist.

7. Türschließer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß außen auf den Dämpfungszylinder (106) eine Rinne (102) als Abdeckelement aufgeschweißt ist mit einem nach außen ausgeprägten, zum Dämpfungszylinder (106) hin offenen Hohlraum, der mit dem Dämpfungszylinder (106) den Überströmkanal (121) bildet.

8. Türschließer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß sich an das Abdeckelement (Rinne 102) das Gehäuse eines Drosselventiles (107) anschließt.

9. Türschließer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Dämpfungszylinder (106) der Abschnitte eines konfektionierten Rohres ist.

10. Türschließer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß der Dämpfungszylinder (106) gleichzeitig das Gehäuse des Türschließers bildet.

11. Türschließer nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß außen am rohrförmigen Dämpfungszylinder (206) achsparallel eine den Überströmkanal (221) bildende Nut ausgebildet ist, über der ein teilschalenartiges Abdeckelement (202) dicht aufgeschweißt ist.