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Gleisanlage, insbesondere für Bagger. Die Erfindung betrifft eine
Verbesserung der durch das Patent 3888oi geschützten Anordnung von Eisenbahngleisen,
die häufig seitlich verschoben werden müssen, insbesondere von Baggergleisen. Die
Verbesserung besteht darin, daß die Unterquerschwelle als Widerlager für eine Vorrichtung
ausgebildet ist, durch die das aus den oberen Querschwellen und Schienen bestehende
Gleis seitlich verschoben werden kann. Zweckmäßig wird gleichlaufend mit den Fahrschienen
des Baggers eine besondere Leitschiene als Widerlager für die Verschiebevorrichtung
auf den Unterquerschwellen befestigt.
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Die Abb. i der Zeichnung ist ein Querschnitt, die Abb. a ein Längsschnitt
durch die beiden aufeinanderliegenden Querschwellen und die Abb.3 eine Aufsicht
auf die Querschwellen.
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a ist die Gleisquerschwelle gewöhnlicher Bauart und b die darauf befestigte
Fahrschiene des Baggers, cl und c2 sind zwei Teilstücke der trogförmigen Unterquerschwelle,
in der die Gleisquerschwelle a seitlich verschiebbar liegt. Die Unterschwelle c"
c2 hat an den oberen Kanten ihrer seitlichen Schenkel wagerechte Flansche c' für
die Schrauben d, welche die Teilstücke c,, und c" gelenkig zusammenhalten. Unten
an den Querschwellen c,., c. können die bekannten Stützflächen angeordnet werden,
z. B. angenietete Winkel e, die eine Längsverschiebung der unteren Querschwelle
auf der Bettung hindern. Die Fahrschiene ist beispielsweise durch eine Hakenplatte
f, eine Klemmplatte ä und eine Schwellenschraube a,_ auf der Gleisquerschwelle a
befestigt.
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Erfindungsgemäß bilden die Unterquerschwellen c" c2 usw. beispielsweise
mit ihren Schenkeln c' das Widerlager für eine Vorrichtung, mittels derer das Baggergleis
seitlich verschoben werden kann. Man kann beispielsweise in Aussparungen der Flanschen
c' einfache Brechstangen oder Richtbäume einsetzen, um das Gleis a, b mit der Hand
zu verschieben. Gegenüber dem üblichen Verfahren,
die Richtbäume
oder Brechstangen mit ihrer Spitze auf der Bettung anzusetzen, hat das neue Verfahren
den Vorzug, daß jede wesentliche Rückwirkung auf die Bettung entfällt.
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An Stelle der Brechstangen oder Richtbäume können auch sonstige geeignete
Einzelwerkzeuge benutzt werden, z. B. Schrauben-oder Zahnstangenwinden, hydraulische
Pressen u. dgl. Diese in großer Zahl notwendigen Einzelwerkzeuge müssen indes genau
bedient «-erden, damit das Gleis nach dem seitlichen Verschieben nicht wellenförmig
liegt. Diesen Mangel vermeidet die in der Zeichnung dargestellte besondere Ausführungsform
der Erfindung. Auf der Unterquerschwelle c,,, c. ist gleichlaufend mit den Fahrschienen
b eine Leitschiene h verlegt und nur auf den Unterschwellen durch Klemmplatten k
mit Schlitzlöchern und durch Schrauben k,, befestigt. Füllbleche i geben
der Leitschiene h die gleiche Höhenlage mit der Fahrschiene b. In den Flanschen
c' sind hinreichend viele Löcher für die Schrauben k1 vorgebohrt.
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Das zum Seitenverschieben des Gleises dienende Gerät ist eine Art
Schlitten und besteht im wesentlichen aus den die Schienenköpfe mit Flanschen umgreifenden
Druckrollen L und den Gehäuseplatten m. Ein Teil der Rollen stützt
sich gegen die Leitschiene h, der andere Teil gegen die Fahrschiene b. An einem
Querbolzen n des Gehäuses greift ein Zugseil an. Um den Schlitten ansetzen zu können,
werden die beiden Enden der Leitschiene h etwas nach außen abgebogen. Wird der Schlitten
1, m in der Pfeilrichtung bewegt, so übt er eine keilartige Wirkung zwischen
Leitschiene h und Fahrschiene b aus. Da die unteren Querschwellen
in der Bettung verankert sind, wird das aus den oberen Querschwellen und den Fahrschienen
bestehende Gleis seitlich verschoben, wie die rechts eingezeichneten Pfeile andeuten.
Die Längsbewegung des Schlittens geschieht zweckmäßig so, daß der an das eineEnde
des Gleises gefahrene Bagger den Schlitten mittels eines Spills und eines Zugseils
einholt. Es empfiehlt sich, die geforderte Seitenverschiebung nicht auf einmal zu
geben, sondern zuerst einen Schlitten von kleinerer, sodann einen zweiten von größerer
Spurweite durchzuziehen. Sogleich hinter dem durchgefahrenen Schlitten werden Abstandhalter
angesetzt, um ein Zurückfedern des verschobenen Gleises zu verhüten. Ist das Fahrgleis
um die Länge des Unterschwellenstückes cl verschoben, so wird die Leitschiene h
gelöst und auf dem Stück c. befestigt. Die sämtlichen zunächst der Böschungskante
B der Baggerstraße liegenden Unterschwellenstücke c,. werden dann entfernt und an
der feldwärts gelegenen Seite des Baggergleises wieder angesetzt. Der Bagger kann
nun auf seiner ganzen Gleislänge den anstehenden Boden von der Böschungskante B
bis zum Ende der Querschwellenstücke c2 abbaggern. Alsdann muß wiederum das Gleis
verschoben werden.
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Die beschriebene Vorrichtung hat vor den bekannten Gleisrückmaschinen
den Vorzug, daß sie nur geringen Kräftaufwand erfordert und ein einfaches Gerät
im Vergleich zu einer schweren Maschine bedeutet. Die Gleisrückrnaschinen haben
außerdem den Mangel, daß sie das ganze Gleis vom Boden abheben, wodurch der Gleisverband
gelockert wird. Die Vorrichtung nach der Erfindung dagegen schont das Gleis und
seine Befestigungs- und Verbindungsmittel.
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Die Leitschiene h kann, anstatt aufrecht, auch wagerecht auf den Flanschen
der Unterquerschwellen liegen und wird dann mit besonderen Stühlen befestigt. Man
kann auf den Gleisquerschwellen ebenfalls eine wagerecht liegende, in Stühlen befestigte
Gegenschiene anbringen, gegen die der Schlitten drückt.
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Es kann auch die volle Querschwelle a unten und die U-förmige (cl,
c.) umgedreht als Gleisschwelle oben liegen. Durch die Verwendung der U-förmigen
Querschwelle, innerhalb deren die zweite liegt, wird die Bauhöhe niedrig gehalten.