DE388662C - Verfahren zur Verwertung von OElschiefer - Google Patents
Verfahren zur Verwertung von OElschieferInfo
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Description
- Verfahren zur Verwertung von Ölschiefer. Das Verfahren unterzieht den schon früher zur Gewinnung von Ziegelsteinen und Tempermaterial verwendeten Ölschiefer zu ähnlichen Zwecken einer neuartigen Behandlung.
- Der Ölschiefer enthält größere Mengen an Schwefelkies, der bei den Verwendungsarten für obige Zwecke unbedingt entfernt werden muß, wenn technisch brauchbare Produkte erhalten werden sollen.
- Nach den bisherigen Verfahren ist hierauf nur unvollkommenRücksicht genommen worden. Nach dem neuen Verfahren entfernt man zuerst den besonders schädlichen groben Schwefelkies, indem man den Ölschiefer in starker Schicht zerpocht, wobei wohl der Ölschiefer, aber nicht der grobe Schwefelkies zerkleinert wird. Der letztere wird dann durch Aufbereitung entfernt.
- Eine Neuerung besteht also in der Entfernung des groben Schwefelkieses durch Zerpochen in starker Schicht, da dessen Schwefel weder durch Erhitzen noch durch Wasserdampf vollkommen entfernt werden kann.
- Der dann noch im Ölschiefer vorhandene feine Schwefelkies wird nach Überführung des zerpochten Ölschiefers in gleichmäßige Formen während des Brandes in Ziegeleiöfen durch Einwirkung von MUasserdampf bzw. eines Gemisches von Wasserdampf und Luft entfernt.
- Die bisherigen Verfahren lassen eine genügende Entfernung des Schwefels des feinen Schwefelkieses nicht zu, und zwar aus folgenden Gründen: i. Nur die gleichmäßige Formgebung des zerpochten Ölschiefers läßt ein gleichmäßiges Durchbrennen der Masse zu. Bei ungleichmäßig geformtem Ölschiefer gehen Luft und Wasserdampf während des Brandes hauptsächlich durch die weiteren Zwischenräume des Brenngutes hindurch, während das letztere an den engeren Zwischenräumen infolge ungenügender Zuführung von Luft und Wasserdampf unvollkommen entschwefelt und vergast wird.
- a. Nur der zerpochte und zerkleinerte Ölschiefer brennt infolge seiner poröseren Beschaffenheit völlig durch; der natürliche Ölschiefer läßt infolge seiner erheblich dichteren Struktur ein völliges Durchbrennen und damit eine Entschwefelung und Vergasung in der hierfür znr Verfügung stehenden Zeit nicht zu.
- 3. Nur die Einwirkung von Wasserdampf oder von Luft und Wasserdampf auf den vom groben Schwefelkies befreiten, gleichmäßig geformten Ölschiefer läßt eine völlige Entschwefelung und Vergasung zu, wenn man Wasserdampf oder Luft und Wasserdampf bei höherer Temperatur zur Anwendung bringt, so z. B. dadurch, daß man die entstehenden permanenten Schwelgase oder Schwelgase anderer Herkunft im Ofen verbrennen läßt, wobei infolge ihres Wasserstoffgehaltes überhitzter Wasserdampf gebildet wird.
- Alle bisherigen Verfahren wenden aber die zur Gewinnung eines schwefel- und koksfreien Produktes erforderlichen drei Maßnahmen niemals gemeinsam an.
- So fehlt bei allen die Entfernung des groben Schwefelkieses, bei dem Verfahren nach Patent 13559 und 255812 die Einwirkung von Wasserdampf, bei denen nach Patent 3o8874 und 342594 die gleichmäßige Formgebung bzw. Brikettierung. Wenn aber eine dieser Maßnahmen fehlt, ist eine technisch genügende Entschwefelung und Vergasung des Produktes nicht möglich.
- Ein auf obige Art hergestelltes Material ist sehr geeignet zur Gewinnung von Material für Temperguß und von Ziegelsteinen und anderen keramischen Erzeugnissen, wobei man bei der Formung des vom groben Schwefelkies befreiten Ölschiefers sogleich die gewünschten Formen gibt. Den Wasserdampf kann man u. a. durch Verbrennung der permanenten Schwelgase gewinnen, und zwar in Öfen, wie sie in der keramischen Industrie gebräuchlich sind.
- Es ist selbstverständlich, daß man den Ölschiefer vor seiner Formung je nach dem beabsichtigten Zweck mit Sand, Ton, Lehm, Mergel, kohligem oder anderem geeigneten Material vermischen kann.
Claims (1)
- PAT'ENT-ANSPRUcH: Verfahren zur Herstellung von schwefel-und koksfreien Produkten aus Ölschiefer zur Gewinnung von Öl, Ziegelsteinen und anderenkeramischen Produktenund Material für Temperguß, dadurch gekennzeichnet, daß man den Ölschiefer nach der Zerpochung in starker Schicht zuerst von grobem Schwefelkies befreit, sodann ihn, gegebenenfalls nach dem erforderlichen Zusatz von Sand, Ton, Lehm, Mergel oder kohligem oder anderem geeigneten Material, vermittels Pressen in die gewünschten Formen bringt und nun während des Brandes in Ziegeleiöfen durch Einwirkung von Wasserdampf -oder eines Gemisches von Luft und Wasserdampf, auch von dem Schwefel des feinen Schwefelkieses befreit, wobei der Wasserdampf durch Zuführung und Verbrennung der permanenten Schwefelgase des Ölschiefers in den Öfen gewonnen werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG54777D DE388662C (de) | 1921-09-10 | 1921-09-10 | Verfahren zur Verwertung von OElschiefer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG54777D DE388662C (de) | 1921-09-10 | 1921-09-10 | Verfahren zur Verwertung von OElschiefer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE388662C true DE388662C (de) | 1924-01-17 |
Family
ID=7130849
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG54777D Expired DE388662C (de) | 1921-09-10 | 1921-09-10 | Verfahren zur Verwertung von OElschiefer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE388662C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2776210A (en) * | 1953-12-07 | 1957-01-01 | Ohio Commw Eng Co | Process for producing porous oil shale products |
-
1921
- 1921-09-10 DE DEG54777D patent/DE388662C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2776210A (en) * | 1953-12-07 | 1957-01-01 | Ohio Commw Eng Co | Process for producing porous oil shale products |
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