DE38833C - Keilverschlufs für Deckel an Retorten und anderen Gefäfsen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Juli 1886 ab.

Das Retortenmundstück wird durch einen Deckel L verschlossen, welcher um einen Bolzen t drehbar in dem Querbalken M aufgehängt ist, der einerseits durch ein Gelenk H, andererseits durch eine Oese h mit dem Retortenmundstück verbunden ist. Der Deckel L ist nun entweder wie in der oberen Hälfte von Fig. ι mit abgeschrägten keilförmigen Ohren s^l oder wie in der unteren Hälfte von Fig. ι mit keilförmig ausgearbeiteten Klauen s² versehen, welche an dem Deckel angeschraubt sind. Im ersten Falle greifen die Ohren s¹ unter die Klauen e¹ der Retorte, Fig. ia, im zweiten Falle unter abgeschrägte Ohren e², welche am Flantsch des Retortenmundstückes angegossen sind, Fig. 2.

Der Deckel L ist ferner auf seiner Vorderseite mit zwei parallelen Leisten G¹ G¹ versehen, zwischen welchen eine runde Scheibe E angeordnet ist, die excentrisch auf einem im Querbalken M drehbar gelagerten Bolzen T sitzt. Auf das vordere Ende des Bolzens T ist eine Kurbel / gesteckt. Je nachdem nun die Kurbel nach der einen oder der anderen Richtung gedreht wird, dreht sich auch der Deckel L, so dafs die Ohren s^L mit den Klauen e¹ bezw. die Klauen s² mit den Ohren e² in oder aufser Eingriff kommen.

Durch diese Einrichtung wird erreicht, dafs der Deckel L beim Anpressen durch die keilförmig ausgearbeiteten Klauen ein wenig mit seinem scharfen V-förmigen Rande auf dem Retortenflantsch schabt und so die Dichtungsfläche rein hält.

Anstatt des Bolzens t kann vortheilhaft eine mit Handgriff versehene Schraube, wie in Fig. ib, angewendet werden, welche drehbar mit dem Deckel L verbunden ist. In diesem Falle wird der Deckel £, noch ehe das Excenter E in Thätigkeit tritt, mit Hülfe der Schraube d fest gegen den Retortenflantsch gedrückt und dann erst erfolgt das Drehen des Excenters E durch die Kurbel /.

Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform des Verschlusses. Hier sind anstatt der Ohren s¹ oder Klauen s² zwei keilförmig abgeschrägte Leisten s^a auf dem Deckel L angebracht, welche sich unter zwei entgegengesetzt abgeschrägte Ansätze e³ des Querbalkens M legen bezw. schieben, Fig. 4. Die Drehung des Deckels wird ebenfalls durch Excenter E und Hebel / hervorgebracht. Bildet man den Bolzen t, um welchen sich der Deckel L dreht und durch welchen er mit dem Querbalken M verbunden ist, als Schraubenbolzen aus und verbindet diesen fest mit dem Deckel, Fig. 5, so wird der Deckel, sobald er von dem Excenter in Drehung versetzt wird, gleichzeitig· durch die Schraube t in der Achsenrichtung eingedrückt.

Für Mundstücke oder Gefäfse von kreisrundem Querschnitt mufs der Drehpunkt t des Deckels L ein wenig aüfserhalb der Deckelmitte liegen, um dem Deckel eine excentrische Bewegung zu ertheilen.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Ein Verschlufs für Retortenmundstücke und für Gefäfse aller Art, bestehend aus einem mittelst eines Zapfens t in einem um ein Gelenk drehbaren Querbalken M drehbar

   aufgehängten Deckel L mit einer Anzahl keilförmig abgeschrägter Ohren s¹ oder Klauen s², einer gleichen Anzahl an dem zu verschliefsenden Gefäfs angebrachter, keilförmig abgeschrägter Klauen e¹ oder Ohren e², in oder unter welche die Ohren s^l oder Klauen s² beim Drehen des Deckels geschoben werden, und der aus den am Deckel sitzenden Leisten G und dem um Zapfen T drehbaren, mit

   einer Kurbel / versehenen Excenter E bestehenden Vorrichtung .zum Drehen des Deckels.

   An dem Verschlufs (Anspruch i.) der Ersatz der Ohren s¹ oder Klauen s² und der Klauen e¹ oder Ohren e² durch am Deckel angeordnete, keilförmig abgeschrägte Leisten s³ und am Querbalken M angebrachte, ebenfalls keilförmige Ansätze e³, Fig. 3 und 4.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.