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Die vorliegende Erfindung betrifft das Messen von
Abweichungen in der radialen Abmessung einer Arbeitswalze eines
Blechwalzwerks, beispielsweise eines Warmwalzwerks, und
insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen des
Profils einer Arbeitswalze bei Anordnung derselben in ihrer
Arbeitsstellung in einem Walzwerk.
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Im allgemeinen ist es aus dem Betrieb des Blechwalzwerks zum
Warmwalzen bekannt, daß sich die Arbeitswalze im Bereich
ihrer Fläche, der mit einem abzuwalzenden Werkstück in
Wälzberührung kommt, lokal abnutzt. Unter solchen Umständen ist es
wesentlich, die Stichfolge eines von großer auf kleine Dicke
im Walzwerk abzuualzenden Werkstücks in dem Bemühen zu
steuern, eine gleichmäßige Dickenverteilung eines erzeugten
Bleches zu erzielen. In dieser Hinsicht ist bei den meisten
modernen Walzwerken die oben angegebene Steuerung der Dick-
nach-dünn-Stichfolge übernommen worden.
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Jedoch war diese Stichfolgesteuerung der Werkstücke nach
ihren Dicken wesentlicher Grund für Engpässe in der
Produktivität der Blechwalzenstraße, und es gab zunehmend Forderungen,
solche Stichfolgesteuerung im Betrieb eines Blechwalzwerkes
abzuschaffen. Als zweckdienliche Maßnahme zur Abschaffung
dieser Stichfolgesteuerung im Blechwalzwerksbetrieb ist eine
sogenannte "On-Line-Walzenschleifvorrichtung" vorgeschlagen
worden, die gut geeignet ist, eine Arbeitsoberfläche einer
abgenutzten Arbeitswalze in einem Walzwerk bei in ihrer
Arbeitsstellung belassenen Arbeitswalze auf eine gewünschte
Oberflächenkonfiguration zu schleifen. Eine wesentlichste
Forderung für die Ausführung dieses Arbeitswalzenschleifens
besteht darin, das exakte Walzenprofil einer
nachzuschleifenden Arbeitswalze vor, nach und während des Schleifvorgangs
ständig zu erfassen.
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In Fig. 3 ist in Längsansicht eine übliche Anordnung für die
herkömmlichen Walzenprofil-Meßvorgänge der oben angegebenen
Art dargestellt. Fig. 3 zeigt ein mit 1 bezeichnetes Gerüst,
eine Arbeitswalze 2, einen Schiebedetektor 3 und eine
Schiebedetektor-Halterung 4. Diese Schiebedetektor-Halterung 4 ist
an einer Führungsschiene 6 verschiebbar angeordnet, die vom
Stützträger 5 sicher in der Weise abgestützt ist, daß sie
durch einen Gewindeeingriff mit einer Gewindestange 7, die
von einem Motor 8 drehangetrieben wird, in der Achsenrichtung
der Arbeitswalze 2 verschoben werden kann. Der Stützträger 5
ist an seinen beiden Enden an einem Paar Führungen 9 des
Gerüsts 1 verschiebbar und ist ferner mit einem Paar
Anstellarmen 10 versehen, die im Abstand von seinen Endflächen zur
Arbeitswalze 2 hin herausragen. An den entgegengesetzten
Endflächen ist der Stützträger 5 durch ein Paar am Gerüst 1 oder
auf dem Unterteil angeordneter Hydraulikzylinder 11 in einer
Arbeitsstellung gehalten. Bei dieser Anordnung kann der
Stützträger 5 bei Betätigung der Hydraulikzylinder 11 über
die Anstellarme 10 gegen beide seitlichen Enden der
Arbeitswalze 2 angepreßt werden, so daß die Gleitfläche der
Führungsschiene 6 in einer im wesentlichen parallelen Beziehung
zur Achsenrichtung der Arbeitswalze 2 gehalten werden kann.
Wenn der Stützträger 5 durch die Zylinder 11 in Anlage an den
entgegengesetzten Enden der Arbeitswalze 2 gehalten ist und
der Schiebedetektor 3 in der Achsenrichtung der Arbeitswalze
2 verschoben wird, ist er folglich bereit, ein aktuelles
Profil der Arbeitswalze 2 zu messen.
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Bei dieser Meßanordnung kann es jedoch möglicherweise zu der
nachstehend genannten Schwierigkeit kommen, die ungelöst
geblieben ist. Die Schwierigkeit ist folgende: Während es
wesentlich ist, daß die Führungsschiene 6 so angeordnet ist,
daß sie sich im wesentlichen parallel zur Achse der
Arbeitswalze 2 erstreckt, ist es bei Vorhandensein einer bestimmten
Verformung oder Durchbiegung der Führungsschiene 6
unvermeidlich,
daß das Ausmaß dieser Verformung oder Durchbiegung der
Führungschiene stark in einen am Schiebedetektor 3
ermittelten Meßwert eingeht, was eine geringe Genauigkeit in der
Vermessung des Arbeitswalzenprofils bedeutet. Insbesondere bei
der Anwendung dieser Meßart beim Warmwalzwerk ist eine
Verformung der Führungsschiene 6 durch die Wärme während der
Warmwalzvorgänge sehr leicht möglich, und dann ist dies ein
Problem, das eine exakte Vermessung des Walzenprofils
vereitelt.
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Eine Walzenprofil-Meßvorrichtung für ein Walzwerk ist aus der
US-Patentschrift 4,084,324 bekannt, bei der zur Vermeidung
eines getrennten Bezugspunktes drei Sensoren in Kombination
verwendet werden. Bei einer Ausführungsform wird die
Sensorenanordnung beim Messen der Walzenoberfläche an einer
unebenen Unterlage entlangbewegt.
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Aus der US-Patentschrift 4,048,849 ist es bekannt, die
Ebenheit einer Materialoberfläche unter Verwendung einer Gruppe
von Sensoren zu messen, die in einer im wesentlichen
unbehinderten Weise über die Materialoberfläche eines zu messenden
Profils bewegt werden. Das Stützteil dieser Vorrichtung muß
eine ausgezeichnete Ebenheit aufweisen. Somit ist die
Herstellung der Sensorengruppe und des Stützteils teuer. Fehler
werden nicht gemessen und während der weiteren Verarbeitung
nicht eliminiert.
3. AUFGABE UND KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In Anbetracht des Nachteils der oben angegebenen
herkömmlichen Anordnung für die Walzenprofilmessung in einem
Blechwalzwerk ist die Erzielung einer Lösung wünschenswert, mit
der sich Einflüsse aus durch Wärme oder andere Gründe
verursachten Verformungen oder Durchbiegungen einer
Führungsschienen-Struktur in der Profilmeß-Anordnung beseitigen lassen, um
dadurch ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte
Vorrichtung
zum hochgenauen Messen des Walzenprofils zu
schaffen.
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Die in den beigefügten Ansprüchen definierte vorliegende
Erfindung soll eine zweckdienliche Lösung für eine solche
praktische Schwierigkeit schaffen, die vorstehend genannt wurde
und bei der herkömmlichen Walzenprofilmessung in einem
Blechwalzwerk vorkommt und gegen die keine passenden
Gegenmaßnahmen gefunden worden sind.
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Es ist daher eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine verbesserte Walzenprofilmessung zu schaffen, die
Einflüsse von durch Wärme oder andere Gründe hervorgerufenen
Verformungen oder Durchbiegungen einer Führungsschienen-
Struktur in einer Profilmeßanordnung ausschließen kann, somit
ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung
zum hochgenauen Messen des Walzenprofils bereitstellt.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt das Vorsehen einer Vielzahl
von Schiebedetektoren zur Profilmessung in einem Abschnitt
einer Schiebedetektoren-Halterung von überwiegender
Längserstreckung, die in Achsenrichtung der Arbeitswalze zum Messen
des Walzenprofils in einem von einer Vielzahl sich in der
Achsenrichtung der Arbeitswalze erstreckenden Teilbereichen
hin- und herbewegbar ist; das Vorsehen wenigstens einer
Gruppe mit drei einzelnen Bewegungsfehler-Meßdetektoren, die in
Abständen La und Lb in der Achsenrichtung der Arbeitswalze
zur Messung von Fehlern bei der Bewegung der Schiebedetektor-
Halterung angeordnet sind; das Verschieben der
Schiebedetektor-Halterung in der Achsenrichtung der Arbeitswalze zur
lokalen Messung radialer Abweichungen in Teilbereichen der
Arbeitswalze in deren Achsenrichtung durch die
Profilmeßdetektoren und die Bewegungsfehlermeßdetektoren während der
Verschiebung der Schiebedetektoren-Halterung in der
Achsenrichtung der Arbeitswalze; das Berechnen eines aktuellen
Bewegungsfehlers
der Schiebedetektoren-Halterung selbst aus dem
Ergebnis der Messung der Bewegungsfehlermeßdetektoren; das
Korrigieren einer aktuellen Messung der Profilmeßdetektoren
in Verbindung mit den errechneten Bewegungsfehlern der
Schiebedetektoren-Halterung; und das Summieren der so lokal in
Teilbereichen gemessenen Profilabweichungen, nachdem sie in
Verbindung mit den Bewegungsfehlern der Detektor-Halterung
korrigiert worden sind, derart, daß schließlich radiale
Abweichungen über die gesamte Erstreckung in der Achsenrichtung
der Arbeitswalze erhalten werden.
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Dank dieser Einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung wird
die folgende Wirkung erzielt. Durch das Vorsehen der Vielzahl
von Schiebedetektoren kann ein Teilbereich des Walzenprofils
gemessen werden, wobei ein Bewegungsfehler der
Schiebedetektor-Halterung eingeschlossen ist, und durch das Vorsehen der
speziellen drei Schiebedetektoren kann der Bewegungsfehler
der Schiebedetektor-Halterung selbst gemessen werden. Der
gemessene Wert für den Teilbereich des Walzenprofils mit dem
auf diese Weise gemessenen Bewegungsfehler der Detektoren
kann dann durch einen Rechenvorgang korrigiert werden, bei
dem das Ergebnis der Messung dieses Bewegungsfehlers der
Detektoren berücksichtigt wird, somit ein wahres oder
fehlerfreies Teilwalzenprofil bereitgestellt wird, aus dem
selbstverständlich ein gesamtes Walzenprofil berechnet werden kann.
Auch wenn aufgrund einer Verformung oder Durchbiegung der
Detektorhalterung eine Relativbewegung zwischen der
Schiebedetektor-Halterung und der Arbeitswalze besteht, können bei
einer solchen Anordnung solche unerwünschten Einflüsse
korrigiert, somit eine hochgenaue Walzenprofilmessung
durchgeführt werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
nunmehr für den Fachmann deutlicher aus der Betrachtung der
nachstehenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform als Beispiel für eine nach derzeitiger
Auffassung beste Durchführung der Erfindung. Die detaillierte
Beschreibung bezieht sich insbesondere auf die beigefügten
Zeichnungen, in denen gleiche Bauteile mit gleichen
Bezugszeichen bezeichnet sind.
4. KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist eine schematische Vorderansicht der allgemeinen
Auslegung einer bevorzugen Ausführungsform einer
Walzenprofil-Meßvorrichtung für ein Walzwerk gemäß
der vorliegenden Erfindung;
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Fig. 2 ist eine schematische Ansicht, darstellend die Art
und Weise der Messung eines Bewegungsfehlers einer
Schiebedetektor-Halterung; und
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Fig. 3 ist eine schematische Ansicht, darstellend die
übliche Messung eines Walzenprofils bei einem
herkömmlichen Walzwerk.
5. DETAILLIERTE BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Die vorliegende Erfindung wird nunmehr in Einzelheiten anhand
einer bevorzugten Ausführungsform von ihr in Verbindung mit
hier beigefügten Zeichnungen erläutert. Unter Bezugnahme
zuerst auf Fig. 1: Darin ist in einer Queransicht ein
verbessertes Verfahren zur Walzenprofilmessung gemäß der
vorliegenden Erfindung dargestellt, wie es als bevorzugte
Ausführungsform in einer Vorrichtung durchgeführt wird. Gemäß Fig. 1
sind eine Vielzahl Schiebedetektoren zur Profilmessung 103a,
103b, 103d, 103f, 103g und drei Schiebedetektoren zur
Bewegungsfehlermessung 103c, 103d, 103e auf einer
Schiebedetektor-Halterung 4 so vorgesehen, daß sie betriebsmäßig
Unebenheit oder Unregelmäßigkeiten in der Arbeitsfläche einer in
ihrer Arbeitsstellung gehaltenen Arbeitswalze 2 feststellen
können, wobei der Schiebedetektor 103d entweder zur
Feststellung eines Walzenprofils oder zur Feststellung eines
Bewegungsfehlers der Schiebedetektor-Halterung verwendbar ist.
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Von dieser speziellen, vorstehend genannten Anordnung
abgesehen, ist er, wie der in Fig. 3 typisch dargestellte, von
normaler Ausbildung, und daher sind gleiche Bauteile mit
gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei Erläuterungen hierzu
dementsprechend weggelassen sind.
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Die nachstehende Beschreibung bezieht sich im wesentlichen
auf die speziellen Vorgehensweisen bei der Durchführung des
Verfahrens gemäß der Erfindung, wie es bei dieser
Vorrichtungsanordnung angewandt wird. Zuerst wird dafür gesorgt, daß
die Schiebedetektor-Halterung 4 in Achsenrichtung der
Arbeitswalze 2 oder in der entsprechend Fig. 1 nach rechts
weisenden Pfeilrichtung bei sich drehender Arbeitswalze 2 bewegt
wird, und daß Teilwalzenprofile der Arbeitswalze 2 über einem
bestimmten Bereich, der sich in deren Achsenrichtung
erstreckt, unter Verwendung der Schiebedetektoren 103a, 103b,
103d, 103f, 103g gemessen werden, die alle mit der
Drehbewegung der Arbeitswalze 2 synchron gehalten werden. Es ist hier
festzuhalten, daß solche Meßwerte, die mit diesen
Schiebedetektoren 103a, 103b, 103d, 103f, 103g ermittelt werden, eine
Mischung aus wahren Walzenprofildaten und einem möglichen
Fehler in der Verschiebebewegung der
Schiebedetektor-Halterung 4 sind. Um Daten für das gesamte Walzenprofil zu
bekommen, ist es daher notwendig, den Bereich oder die Strecke der
Verschiebebewegung der Schiebedetektor-Halterung 4 größer zu
wählen als die Abstände, in denen die Schiebedetektoren 103a,
103b, 103d, 103f, 103g angeordnet sind (entsprechend Fig. 1:
l1, l2, l3, l4), so daß sich die von jedem der
Schiebedetektoren 103a, 103b, 103d, 103f, 103g erhaltenen
Teilwalzenprofildaten gut überlappen.
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Nebenbei bemerkt, unter der Annahme, daß die Schiebedetektor-
Halterung 4 starr ausgebildet ist, und durch Anwendung eines
sogenannten Verfahrens der analytischen Fortsetzung über 3
Punkte, mit dem sich die Messung der Schiebedetektoren 103c,
103d, 103e zum Feststellen möglicher Bewegungsfehler der
Detektorhalterung 4 verarbeiten lassen, ist es nun möglich,
einen Zustand der Verschiebebewegung der
Schiebedetektor-Halterung 4 zu erfassen. Bei Kenntnis eines aktuellen
Bewegungsfehlers der Schiebedetektor-Halterung 4 aus der Messung an
den Schiebedetektoren 103c, 103d, 103e zum Feststellen von
Bewegungsfehlern, und durch Korrigieren jeder Messung aus den
Schiebedetektoren 103a, 103b, 103d, 103f, 103g zum
Feststellen einer aktuellen Walzenprofilabweichung mit diesem
Bewegungsfehler der Halterung 4, werden folglich wahre
Teilwalzenprofildaten erhalten, und von diese Teilbereichsdaten
werden schließlich Daten für das gesamte Walzenprofil gewonnen.
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Im folgenden wird eine weitere Erläuterung zu einem Verfahren
gegeben, mit dem sich die detaillierte Bewegung der
Schiebedetektor-Halterung 4 erfassen läßt. Fig. 2 stellt in
schematischer Ansicht dar, auf welche Weise Fehler bei der
Verschiebung der Schiebedetektor-Halterung 4 gemessen werden. In
dieser Figur sind drei Schiebedetektoren A, B und C
dargestellt, die den Detektoren 103c, 103d und 103e in Fig. 1
entsprechen, die in der Richtung der Verschiebebewegung der
Schiebedetektor-Malterung 4 mit den gegenseitigen Abständen
La und Lb angeordnet sind. Mit anderen Worten, nimmt man die
Position des mittleren Schiebedetektors B als Bezugspunkt,
ist der Detektor A mit dem Abstand Lb links vom Bezugspunkt
angeordnet, wogegen ein weiterer C mit La rechts vom
Bezugspunkt vorhanden ist. Bei einer solchen Anordnung kann ein
aktueller Bewegungsfehler der Schiebedetektor-Halterung 4
aus der sich bei der Bewegung der Halterung 4 ergebenden
Messung an den Schiebedetektoren A, B und C errechnet werden.
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Es können nun in der Bewegung der Schiebedetektor-Halterung 4
während ihrer Verschiebung verschiedene Fehler auftreten.
Unter diesen Fehlern kann der in der zum Blatt der Fig. 1
rechtwinkligen Ebene beobachtete Fehler keinen wesentlichen
Einfluß auf die Genauigkeit der Messung eines Walzenprofils
ausüben, wogegen nur der in der Blattebene beobachtete
Fehler, z.B. eine Drehbewegung und eine parallele Bewegung zu
einem Hauptfaktor des Gesamtfehlers der Profilmessung werden
kann. Betrachtet man in dieser Hinsicht nur den Fall der
Messung auf Drehbewegung (Nickbewegung) sowie die
Parallelverschiebung (Schwingen) der Schiebedetektor-Halterung 4 in der
der Blattebene entsprechenden Ebene. In diesem Fall ist die
Messung vorzunehmen, während die Schiebedetektor-Halterung 4
in der durch den Pfeil in Fig. 2 angegebenen Richtung
verschoben wird. Nimmt man auch an, daß die Bewegung der
Schiebedetektor-Halterung 4 auf die X-Achse aufgetragen wird, und
daß ein Fehler in der Geradheit eines Gegenstandes 2 über
einem Verschiebeweg X vom Beginn der Messung oder dem
Ausgangspunkt an gerechnet und ein Schwingungsmaß einer
Führungsebene oder einer Führungsschiene in Fig. 1 m(X) bzw.
ez(X) sind. Nimmt man beim Verschieben der Schiebedetektor-
Halterung 4 den Drehpunkt der Nickbewegung am Ort des
Schiebedetektors B an, lassen sich die Meßwerte ya(Xi), yb(Xi),
yc(Xi), die an den in einem aktuellen Verschiebeweg Xi
angeordneten Schiebedetektoren A, B, C ermittelt wurden, mit den
folgenden Gleichungen ausdrücken:
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ya(Xi) = m(Xi-Lb)-ez(Xi)-Lb ep(Xi) (1)
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yb(Xi) = m(Xi)-ez(Xi) (2)
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yc(Xi) = m(Xi+La)-ez(Xi)+La ep(Xi) (3)
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worin i = 1, 2, 3, ..., N ist. Der Term ep(Xi) stellt einen
aktuellen Betrag der Nickbewegung der
Schiebedetektor-Halterung 4 an der Verschiebeposition Xi dar.
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Die nachstehende Datenverarbeitung wird so durchgeführt, daß
sich aus diesen Meßdaten ya(Xi), yb(Xi) und yc(Xi), die
während der obengenannten Verschiebung der
Schiebedetektor-Halterung 4 ermittelt werden, m(Xi), ez(Xi) und ep(Xi) ableiten
lassen, d.h.
1 Auflösen von ez(Xi), ep(Xi) durch die Addition (Y(Xi))
(yb(Xi)+a yc(Xi)+b ya(Xi))der Messung ya(Xi), yb(Xi),
yc(Xi).
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Die Konstanten a und b sind bestimmt durch die Abstände der
Schiebedetektoren La und Lb und lauten:
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a = -Lb/(La+Lb)
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b = -La/(La+Lb) (4)
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Aus den Gleichungen (1) bis (3) läßt sich dann eine
kombinierte Messung (Y(Xi) folgendermaßen ermitteln:
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Y(Xi) = yb(Xi)+a yc(Xi)+b ya(Xi)
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= m(Xi)+a m(Xi+La)+b m(Xi-Lb) (5)
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In Gleichung (5) ist zu erkennen, daß die ez(Xi) und ep(Xi)
betreffenden Terme aus dem kombinierten Maß Y(Xi) eliminiert
werden können, so daß nur die sich auf die Geradheit m(Xi)
des zu messenden Gegenstandes beziehenden Terme verbleiben.
Wird m(Xi) in Form der Summe einer Fourier-Reihe ausgedrückt,
ist
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in der L die Länge eines zu messenden Gegenstandes darstellt.
Folglich beträgt der kombinierte Meßwert Y(Xi):
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worin fj und δj mit den folgenden Gleichungen ausgedrückt
werden können:
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fj = [(1+a cosjα+b cos jβ)²+(a sin jα-b sin jβ)²]
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δj = tan&supmin;¹ {-(a sin jα-b sin jβ) / (1+a cosjα+b cos jβ)}
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worin
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α = 2πLa/L und
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β = 2πLb/L betragen.
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Mit anderen Worten, beim kombinierten Meßwert Y(Xi) ist die
Amplitude der Geradheit m(Xi) des gemessenen Gegenstandes 2
um fj vergrößert und die Phase ist um δj geändert.
2 Regenerierung der Geradheit m(Xi) durch
Fourier-Transformation
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Es ist in der Praxis machbar, den ursprünglichen Datenstrom
m(Xi), die Konfiguration der Geradheit, aus einem Datenstrom
Y(Xi), kombinierte Messung mit geänderter Amplitude und
Phase, durch die Fourier-Transformation zu regenerieren. Der
Ausdruck der Daten Y(Xi) in Form der Fourier-Reihe ergibt:
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Stellt man eine Entsprechung der Koeffizienten auf beiden
Seiten dieser Gleichung (8) her, lassen sich die Werte Fj und
Gj folgendermaßen ausdrücken:
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Fj = fj cj (cosφj cosδj-sinφj sinδj)
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Gj =-fj cj (sinφj cosδj+cosφj sinδj) (9)
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Bei Verwendung der Werte Fj und Gj aus der Gleichung (9) läßt
sich der Wert für die Geradheit m(Xi) folgendermaßen
ausdrükken:
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Drückt man den Datenstrom Y(Xi) der kombinierten Messung, die
sich aus den Meßwerten ya(Xi), yb(Xi), yc(Xi) an den drei
Schiebedetektoren A, B und C ergibt, als Summe der Fourier-
Reihe aus, kann folglich die Konfiguration der Geradheit
m(Xi) eines zu messenden Gegenstandes anhand der vorstehenden
Gleichung (10) ermittelt werden, wobei die Koeffizienten der
aktuellen Cosinus- und Sinus-Komponenten Fj bzw. Gj sind.
3 Berechnung der Beträge der Schwingbewegung ez(Xi) und
der Nickbewegung ez(Xi) der Führungsebene
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Durch Einsetzen des aus der Gleichung (10) gewonnenen Wertes
m(Xi) in die Gleichungen (1) bis (3) lassen sich eine
fragliche Schwingkonfiguration ez(Xi) der Führungsebene 2 und eine
gewünschte Nickbewegung ep(Xi), die bei der Verschiebung der
Schiebedetektor-Halterung 4 beobachtet wird, ermitteln.
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Das Verfahren zum Messen eines Walzenprofils gemäß der
Erfindung läßt sich folgendermaßen kurz zusammenfassen. Die
vorliegende Erfindung ist wirkungsvoll
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(1) für das Messen eines Teilwalzenprofils, in den ein
Bewegungsfehler der Schiebedetektor-Halterung 4 eingeschlossen
ist, unter Benutzung der Vielzahl von Schiebedetektoren 103a,
103b, 103d, 103f, 103g;
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(2) für das Messen des Bewegungsfehlers der Schiebedetektor-
Halterung 4 unter Benutzung von drei Schiebedetektoren 103c,
103d, 103e;
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(3) für das Korrigieren der unter (1) erzielten Messung
ausgehend von den Ergebnissen aus (2), wodurch ein wahres
Teilwalzenprofil erreicht wird; und
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(4) als Unterstützung zum Erzielen schließlich eines gesamten
Walzenprofils durch Auswerten der in (3) gewonnenen Daten
eines wahren Teilwalzenprofils.
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Weil wegen der Differenz bei der Einstellung der
Meßbezugspunkte der Schiebedetektoren 103a, 103b, 103d, 103f, 103g
möglicherweise zwischen den Teilprofildaten stufenweise
Abweichungen auftreten können, ist es bei diesem Verfahren
erforderlich, die Differenz beim Referenzpunkt dieser
Schiebedetektoren so auszugleichen, daß die Teilmeßwerte in einem
entsprechenden Überlappungsbereich zusammenfallen. Unter
besonderer Bezugnahme auf diese Meßverfahren können die
vorstehenden Punkte (1) und (2), die für das Messen des Teilprofils
einschließlich Bewegungsfehlern der Detektorhalterung und für
das Messen des speziellen Bewegungsfehlers der Halterung
wirksam sind, über eine einzelne Operation oder über eine
einzelne Querbewegung der Schiebedetektoren-Halterung 4
bekanntwerden. Hinsichtlich der vorstehenden Punkte (3) und
(4), die für das Korrigieren des Bewegungsfehlers der
Halterung und für das schließliche Ermitteln der Gesamtprofildaten
wirksam sind, können diese dann mittels eines nicht
dargestellten Rechners berechnet werden.
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Wie vorstehend vollständig beschrieben, kann die vorliegende
Erfindung eine hochgenaue Messung eines Walzenprofils im
Walzwerk ermöglichen, die frei von unerwünschten Einflüssen
durch Verformung oder Durchbiegung einer Führungsschiene für
Schiebedetektoren aufgrund von Erwärmung oder anderer
Ursachen ist.
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Wenngleich die Erfindung anhand einer speziellen
Ausführungsform beschrieben ist, versteht es sich, daß die Erfindung
nicht auf diese spezielle Ausführungsform beschränkt ist,
sondern daß viele weitere Änderungen und Abwandlungen
vorgenommen werden können, ohne daß der in den beigefügten
Ansprüchen definierte Umfang der Erfindung verlassen wird.
Wenngleich, beispielsweise, fünf Schiebedetektoren 103a, 103b,
103d, 103f und 103g zum Messen von Teilwalzenprofilen und
drei Schiebedetektoren 103c, 103d und 103e zum Messen von
Bewegungsfehlern der Detektorhalterung 4 in der vorstehend
genannten Ausführungsform verwendet werden, ist es
selbstverständlich in der Praxis möglich, die Anzahl, die Position und
ähnliche Bedingungen der Walzenprofil-Meßdetektoren in bezug
auf die Breite oder axiale Länge der zu messenden
Arbeitswalze und auf die Größe der Querbewegung oder dgl. Bedingungen
seitens der Detektorhalterung 4 zu ändern. Auch kann je nach
Fall eine beliebige Anzahl Gruppen zu je drei einzelnen
Schiebedetektoren zum Messen von Bewegungsfehlern der
Detektorhalterung 4 in einer gewünschten Anzahl Stellungen bezogen
auf die Länge der Detektorhalterung 4 vorgesehen sein.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann durch das Vorsehen der
Vielzahl Schiebedetektoren ein Teilwalzenprofil, das einen
möglichen Bewegungsfehler der Schiebedetektoren-Halterung
einschließt, gemessen werden, und durch das Vorsehen der
speziellen drei Schiebedetektoren kann der Bewegungsfehler der
Schiebedetektoren-Halterung selbst gemessen werden. Die
Meßwerte des Teilwalzenprofils, eingeschlossen der auf diese
Weise gemessene Bewegungsfehler der Detektoren, können dann
durch eine Rechenoperation korrigiert werden, bei der das
Ergebnis der Messung dieses Bewegungsfehlers der Detektoren
berücksichtigt wird, woraus sich dann ein wahres oder
fehlerfreies Teilwalzenprofil ergibt, aus dem sich durch Berechnen
ein gesamtes Walzenprofil ableiten läßt. Selbst wenn bei
einer solchen Anordnung eine Relativbewegung zwischen der
Schiebedetektoren-Halterung und der Arbeitswalze infolge
einer Verformung oder Durchbiegung der Detektorhalterung
besteht, können solche unerwünschten Einflüsse korrigiert
werden, wodurch in der Praxis eine hochgenaue
Walzenprofilmessung zur Verfügung steht. Auf diese Weise kann ein solches
vorteilhaftes Verfahren erzielt werden, das einen
beträchtichen Vorteil beim Messen eines Walzenprofils darstellt.