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Die Erfindung betrifft eine Kernschießmaschine mit senkrecht
geteiltem Kernkastenaufbau und mit einem nur in dem
Augenblick, wenn der Formsand von oben eingeblasen wird, gegen die
Oberseite des Kernkastenaufbaus gepreßten Schießkopf, wobei
der Schießkopf mit einem Preßzylinder ausgestattet ist.
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(1) In mechanischer Hinsicht sind bekannte Formmaschinen im
oberen Bereich eines Kernkastenaufbaus stets mit einem
oberen Rahmen, mit einem Pressenzylinder und mit einem
Formsandbehälter und dergl. versehen und der Schießkopf
wandert, wobei er an Schienen oder dergl. herabhängt, die
am oberen Rahmen vorgesehen sind, und zwar zwischen der
Förderposition für den Sand und der unteren Lage des
Pressenzylinders, d.h. am oberen Teil des
Kernkastenaufbaus. Der Schießkopf wird gegen die Oberseite des
Kernkastens vom Pressenzylinder gedrückt, wobei dann
eingeblasen wird.
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(2) In der Formtechnik ist das sogenannte Roll-Over-System
(oder Dämpfungssystem) schon klassisch. Ein anderes
bekanntes System ist als Schalenformmaschine bekannt, wobei
der Kernkastenaufbau zusätzlich mit einem
Sandversorgungsbehälter ausgerüstet ist. Der Mechanismus wird um
180º gedreht, um das Formen durchzuführen, wobei über dem
Kernkastenaufbau keinerlei Mechanismus vorgesehen ist.
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Weil in dem vorstehend unter Ziffer (1) geschildertem System
über dem Kernkastenaufbau stets ein Bauteil vorgesehen ist,
ist es schwierig, den Kernkasten zu ersetzen. Um dieses
Problem zu lösen ist schon ein Mechanismus vorgeschlagen worden,
bei dem der Kernkastenaufbau oder die gesamte Preßvorrichtung
mit weiteren Mechanismen in den unteren Bereich des oberen
Rahmens verschoben wird.
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Es ist aber bekannt, daß dadurch nicht nur der Mechanismus
kompliziert wird, sondern auch der Platzbedarf zum
Installieren der Maschine erheblich zunimmt, was weitere Probleme
schafft.
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Andererseits ist das vorstehend unter Ziffer (2) beschriebene
System ein Überrollsystem und kann daher nicht auf alle Arten
von Formsystemen angewendet werden. In Bezug auf die Förderung
des Sands und auch in anderen Zusammenhängen hat es Nachteile
und es ist nicht für ein kontinuierliches Formen geeignet.
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(3) Die US-A-1,717,325 beschreibt schon eine
Kernschießmaschine der eingangs genannten Art, die so ausgebildet
ist, daß der Schießkopf gegen die Oberseite des
Kernkastens nur dann gedrückt wird, wenn der Formsand nach oben
geblasen wird. Zusätzlich hat dieser Mechanismus einen
senkrecht geteilten Kernkastenaufbau und der Schießkopf
ist mit einem Preßzylinder versehen.
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Bei dieser bekannten Kernschießmaschine befinden sich die
obere Traverse, die den gleitenden Sandbehälter trägt, und der
mit Druckluft arbeitende Schießkopf stets über dem
Kernkastenaufbau. Die in diesem Dokument beschriebene Maschine weist
also ähnliche Merkmale auf und daher auch dieselben Nachteile,
wie das vorstehend unter Ziffer (1) beschriebene System.
Insbesondere bleibt der obere Teil des Kernkastenaufbaus niemals
in offenem Zustand, weil nämlich stets eine Struktur über dem
Kernkastenaufbau existiert.
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Wir, d.h. die Erfinder der vorliegenden Erfindung, haben
intensiv geforscht und Experimente unternommen, um die
vorstehend erwähnten Probleme zu lösen. Als Ergebnis ist
festzuhalten, daß wir in der Entwicklung der vorliegenden Erfindung
erfolgreich waren. Die techischen Merkmale der Erfindung
liegen
in einer Kernschießmaschine, in die der Formsand von oben
eingeblasen wird, mit den eingangs genannten Merkmalen, welche
Maschine dadurch gekennzeichnet ist, daß das Oberteil des
Kernkastenaufbaus immer geöffnet ist, daß der Schießkopf durch
einen querlaufenden Mechanismus über den besagten
Kernkastenaufbau verschoben wird sowie normalerweise dort positioniert
ist und daß der besagte Schießkopf und ein
Sandversorgungsbehälter durch einen flexiblen Schlauch miteinander verbunden
sind.
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Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine Blasmaschine mit
einem Mechanismus, bei dem ein Sandversorgungsbehälter,
welcher mit einer Druckluftversorgung durch eine mit einem
Speise-Außenventil versehene Rohrleitung verbunden ist durch eine
flexible Schlauchleitung oder eine feste Rohrleitung mit einem
Schießkopf gekuppelt ist, wobei der Schießkopf mit der
besagten Druckluftversorgung durch eine Rohrleitung mit einem
Blasventil verbunden ist und daß der Formsand automatisch dem
Schießkopf zugeführt werden kann, indem man den Vorteil der
inneren Druckdifferenz zwischen dem Schießkopf und dem
Sandvorratsbehälter nutzt, ohne daß ein Formsandbehälter oberhalb
des Maschinengestells vorgesehen ist.
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Die Erfindung wird im folgenden in Einzelheiten und anhand
eines Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 eine Vorderansicht und stellt eine
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kernschießmaschine
dar;
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Fig. 2 ist eine Ansicht der rechten Seite von Fig. 1;
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Fig. 3 ist eine Draufsicht auf Fig. 1 und
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Fig. 4 erläutert den Fluß des Formsandes und auch den
Einblasmechanismus an der Oberseite.
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Die zeichnerisch dargestellt Kernschießmaschine hat einen
senkrecht geteilten Kernkastenaufbau; sie ist vom Drehtyp mit
Sandabgabe. Ziffer 1 bezeichnet einen Kernkastenaufbau, der
aus einem Kernkasten mit fester Seite besteht und aus einem
Kernkasten mit beweglicher Seite. Bezugsziffer 2 bezeichnet
einen Klemmzylinder, Bezugsziffer 3 einen nach unten
gerichteten Zylinder des Kernkastens mit der beweglichen Seite und
Bezugsziffer 4 bezeichnet eine Abfördervorrichtung. Diese
Mechanismen arbeiten in bekannter Art und Weise.
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Bezugsziffer 15 bezeichnet einen Querrahmen mit einem
umgekehrten U-Profil für einen Blaskopf. An der Oberseite des
Rahmens 15 ist eine Preßzylinder 7 vorgesehen. An der
Unterseite des umgekehren U-Profils des Rahmens 15 ist ein
zeichnerisch dargestellter Schießkopf 6 vorgesehen, der vom Rahmen
getragen wird, der vom Preßzylinder 7 vertikal bewegt wird.
Beide Schenkel des Querrahmens 15 mit dem Profil eines
umgekehrten U sind gleitbar und traversierbar an Führungsstangen
14 für die Traverse des Blaskopfs vorgesehen, die parallel
zueinander an beiden Seiten des Kernkastenaufbaus verlaufen.
Der Querrahmen 15 mit dem Profil eines umgekehrten U wird
unter der Einwirkung eines Zylinders 13 einer
Schießkopftraverse zur Oberseite des Kernkastenaufbaus bewegt, wobei hier
der Rahmen 15 fest ist und der Schießkopf 6 gegen die
Oberseite des Kernkastens unter der Einwirkung des Preßzylinders 7
gepreßt wird, so daß von oben eingeblasen werden kann.
Anschließend wird der Schießkopf 6 vom oberen Teil des
Kernkastenaufbaus zurückgezogen, wenn der obere Teil offen ist (ein
Zustand, in dem kein Teil der vorstehenden Formmaschine
existiert), wobei ein Auswechseln des Kernkastens und andere
notwendige Arbeiten beschleunigt werden können.
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Im folgenden wird eine Ausführungsform des vorstehend
erwähnten Mechanismus der vorliegenden Kernschießmaschine
schematisch beschrieben.
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Der Kernkastenaufbau 1 wird vom Klemmzylinder 2 geöffnet und
geschlossen. Ein Kern wird dadurch abgegeben, daß der
Kernkasten mit der beweglichen Seite vom nach unten gerichteten
Zylinder 3 nach unten gerichtet wird, wodurch die Form auf die
Abgabevorrichtung 4 gebracht wird. Als Blassystem wird ein
intermittierend unter Druck gesetztes Blassystem angepaßt. Der
Sandversorgungsbehälter 5 und der Schießkopf 6 werden an einen
biegsamen Schlauch mit großer Öffnung angekoppelt und dann
wird der Sand eingegeben und zum Einblasen wird Druckluft
angelegt. Der Schießkopf 6 und der Preßzylinder 7 werden durch
den Zylinder 13 der Traverse des Schießkopfs zum oberen Teil
des Kernkaustenaufbaus bewegt, dann wird der Schießkopf 6
durch den Preßzylinder 7 gegen den Kernkasten gepreßt, wenn
der Sand eingeschossen wird (Einschießen von oben), und zwar
unter der Wirkung eines Blasventils 8 in den Kernkasten, und
eine Form wird ordnungsgemäß geformt.
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Durch Betätigung des Blasventils 8 nach Beendigung des
Einblasens wird der Schießkopf innen entleert und er wird dann
angehoben und zum Zurückziehen in seine Wartepositon
traversiert. Bei der Entleerungszeit des Schießkopfes 6 wird
Formsand unter Druck in den Schießkopf 6 durch einen Luftstrom
transportiert, und zwar vom Sandversorgungsbehälter 6, und der
Sand wird so ergänzt.
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Fig. 4 zeigt ein Flußdiagramm der Vorrichtung zum Fördern des
Formsandes und zum Einblasen von der Oberseite. Der Schießkopf
6 steht mit dem Sandversorgungsbehälter 5 über einen biegsamen
Schlauch 12 in Verbindung. Der Schießkopf und der
Sandversorgungsbehälter stehen weiterhin mit einer zeichnerisch nicht
dargestellten Druckluftquelle in Verbindung, und zwar über das
Blasventil 8 bzw. das Speise-Außenventil 9. Durch das
Entleeren lediglich des Schießkopfes 6 wird der Sand automatisch von
dem unter Druck stehenden Sandversorgungsbehälter 5 gefördert.
Das Innere des Sandversorgungsbehälters 5 wird vorzugsweise
von der Druckluftquelle abgetrennt, und zwar unter Verwendung
eines Zeitsteuermechanismus oder dergl., nachdem der Sand zum
Schießkopf 6 gefördert worden ist.
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Obgleich Sand von einem Vorratsbehälter 10 in den
Sandversorgungsbehälter 5 gefördert wird, bleibt das Innere des
Sandversorgungsbehälters 5 unter atmosphärischem Druck, wenn dieser
Sand gefördert wird.
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Der Sand, der gebraucht wurde und aus dem Kernkasten abgeben
worden ist, wird über eine Abgaberutsche 11 für Formsand
wieder in den Sandversorgungsbehälter 5 zurückgegeben.
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Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform wird der
biegsame Schlauch 12 zur Herstellung der Verbindung zwischen
dem Schießkopf 6 und dem Sandversorgungsbehälter 5 verwendet.
Wird aber eine Formmaschine mit einer derartigen Konstruktion
verwendet, daß der Schießkopf fest ist, wärend der
Kernkastenaufbau beweglich ist, so kann anstelle des biegsamen
Schlauches eine feste Leitung vorgesehen sein. Weiterhin ist der
vorstehend beschriebene Fördermechanismus für den Formsand
nicht auf die Verwendung bei einer Formmaschine begrenzt, die
einen Einblasmechanismus von der Oberseite her hat; vielmehr
kann der Mechanismus zum Fördern des Sandes auch bei einer
Formmaschine eingesetzt werden, die einen Einblasmechamismus
von der Seite oder von unten hat, wobei die Anordnung dieser
Bauteile nur geringfügig abgeändert werden muß.
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Vorstehend wurde erläutert, daß erfindungsgemäß Sand vom
unteren Teil zum Schießkopfes gefördert wird, wobei die
Druckdifferenz zwischen dem Schießkopf und dem Sandversorgungsbehälter
bei der Entleerungszeit des Inneren des Schießkopfes
ausgenutzt wird, so daß es möglich ist, den Behälter 10
vergleichsweise niedrig anzuordnen, so daß der Mechanismus einfacher
ausgestaltet werden kann als bekannte Mechanismen zum Fördern
von Sand.
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Vorstehend wurde die Erfindung unter Bezugnahme auf eine
Ausführungsform einer Formaschine mit Formhälften beschrieben.
Dem Fachmann ist es aber klar, daß die Erfindung auch auf das
Formen nicht nur bei einem derartigen Formsystem
angewendet
werden kann, sondern auch bei Trockensandsystemen oder
Naßsandsystemen, wozu der Mechanismus nur leicht abgeändert
werden muß, damit er für das betreffende System paßt.
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Bei der vorstehend erläuterten Ausführungsform wurde die
Erfindung weiterhin unter Bezugnahme auf ein intermittierend
unter Druck setzbares System beschrieben. Es ist aber auch
möglich, die vorstehend beschriebene Kernschießmaschine auf
ein Formen mittels Einblasen unter einem stets unter Druck
stehenden System anzuwenden, indem das Einblassystem für den
Formsand geringfügig geändert wird.
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Die Wirkungen der Erfindung können wie folgt zusammengefaßt
werden:
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(1) Weil der obere Teil des Kernkastenaufbaus offen ist,
können Kernkästen leicht mit Hilfe eines Hebezeugs
montiert oder zu Reparaturzwecken oder zum Austausch
abgebaut werden, indem die Teil problemlos aufgehängt werden,
so daß der Austausch der Kernkästen einfach und wirksam
erfolgen kann.
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(2) Die Strahlungswärme vom erwärmten Kernkasten wird sanft
abgestrahlt, so daß die Hitze nicht in der Maschine
verbleibt. Es können daher sogar thermische Einwirkungen auf
zugehörige Bauteile vermieden werden und die Maschine muß
nicht gesondert mit Hilfe von Wasser gekühlt werden, so
daß die Maschine aus diesem Grunde mechanisch einfacher
konstruiert werden kann.
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(3) Es braucht nicht erwähnt zu werden, daß die Höhe der
Maschine verringert wird. Es ist natürlich leicht, das
Formmaterial zuzuführen, die Wartung der Maschine muß
nicht mehr von hohen Plätzen aus vorgenommen werden und
die Maschine kann zusätzlich unter weniger beschränkenden
Bedingungen transportiert oder installiert werden.
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(4) Weil Sand direkt von einem unter Druck stehenden
Sandversorgungsbehälter zu einem Schießkopf gefördert wird, ist
der Fördermechanismus für den Sand einfacher ausgestaltet
als dies bei bekannten Systemen der Fall ist.