DE3872704T2

DE3872704T2 - Milchbestandteile enthaltende kosmetische mittel.

Info

Publication number: DE3872704T2
Application number: DE8888910405T
Authority: DE
Inventors: Guy Bunter; Claude Giddey; Dimitri Tzanos
Original assignee: Rhone Cosmetics S A
Current assignee: Rhone Cosmetics S A
Priority date: 1987-12-11
Filing date: 1988-12-08
Publication date: 1993-03-25
Anticipated expiration: 2008-12-09
Also published as: AU3499889A; CH672597A5; JPH02502461A; DE3872704D1; WO1989005136A1; EP0349619A1; EP0349619B1; AU626298B2; US5053219A; CA1305062C; ATE77941T1

Description

Die vorliegende Erfindung hat Kosmetik- und/oder Seifenprodukte zum Gegenstand, die von Milch abstammenden Produkte enthalten, d. h., die Bestandteile stammen aus Vollmilch oder aus entrahmter Milch oder Extrakten davon. Die Erfindung betrifft auch die Herstellung solcher Produkte.
Die vorteilhafte Wirkung von Milch oder von Milch abstamme Produkten auf kosmetische Zusammensetzungen, wie Hautlotionen, Haarlotionen, Shampoos, lindernde Cremen und Seifen, sind gut bekannt und zahlreiche Zusammensetzungen, die solche Bestandteile enthalten, wurden im Stand der Technik beschrieben.
So beschreibt die Druckschrift, US-A- 3 959 491, kosmetische Cremen und Lotionen, die sterilisierte Milch und Milchrahm enthalten. Um die Konservierung solcher Produkte beim Lagern zu verbessern, empfiehlt diese Druckschrift, in die kosmetischen Zusammensetzungen gesättigte Fettsäuren, Triglyceridester von gesättigten Fettsäuren, aliphatische Diolstabilisatoren, Sequestriermittel und biocide Mittel, insbesondere Denaturierungsmittel für Enzyme, und Bakterizide einzubringen. Selbstverständlich enthalten die in dieser Druckschrift beschriebenen Kosmetika außer den obigen Konservierungsmitteln herkömmliche Kosmetikbestandteile, Duftstoffe, Trübungsmittel und anderes miteinbegriffen.
Die Druckschrift, DD-A-112 351 (Ostdeutschland), beschreibt kosmetische Produkte, die einen aktiven Komplex, der von Bestandteilen aus Milch oder Molke stammt, insbesondere nichtdenaturierte Proteine, Vitamine und Salze als Bestandteile von Milch enthalten. Gemaß eines Herstellungsverfahrens für einen solchen aktiven Komplex, das in dieser Druckschrift beschrieben ist, unterwirft inan eine Menge an Molke einer Konzentration unter reduziertem Druck, gefolgt von einer Zentrifugation und schließlich einer Sprühtrocknung. Für die Herstellung von Kosmetika setzt man in einer Größenordnung von 10 bis 20% diesen aktiven Komplex zu, der, wie beschrieben, hergestellt ist.
Die Druckschrift, US-A 4 460 571, beschreibt ein Kosmetikum auf der Basis von Vollmilch oder Milchpulver, das insbesondere für topodermische Anwendungen und für Anwendungen am Haar geeignet ist. Es handelt sich dabei um flüssige, antiseptische und parfumierte Zusammensetzungen, die entfettete oder nichtentfettete Milch oder aufgelöste Pulvermilch, und, neben Wasser und für solche Lotionen herkömmliche Bestandteile, einen genügend hohen Anteil an Alkohol enthalten.
Die Druckschrift GB-A 2 056 854 beschreibt Kosmetika, insbesondere Lotionen und Shampoos, die neben den Bestandteilen, die in solchen Produkten normalerweise beinhaltet sind, sehr hohe Anteile an Milch (40-80%) und als Stabilisationsmittel Propylenglykol enthalten.
Die Druckschrift GB-A 2 051 076 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Befeuchtungsmitteln, die im Bereich von Kosmetika verwendet werden, wobei diese Mittel aus entrahmter Milch durch Fermentation stammen.
Genauer gesagt, beschreibt diese Druckschrift die Bildung von wasserlöslichen Hydrolysaten von Kaseinen durch die Wirkung von Milchfermenten und Proteinasen. Diese farblosen und transparenten Hydrolysate werden in Folge in einem Prozentsatz von 0,1 bis 10 Gew.% in die Kosmetika, insbesondere in weichmachende Lotionen für die Haut, Cremen, Seifenprodukte etc., eingebracht, derart daß sie diesen Kosmetika verbesserte Eigenschaften verleihen, was ihr Weichmachungsvermögen, das Verhindern des Austrocknens der Haut und das Erhalten ihrer Elastizität betrifft.
Die Druckschrift, GB-A 2 037 160, beschreibt ein lyophilisiertes, von Milch stammendes Produkt, das vorteilhafte, kosmetische Eigenschaften aufweist, insbesondere zur Befeuchtung und zum Geseidigmachen der Haut sowie zu ihrer Regenerierung. Ein solches Produkt enthält hauptsächlich Lactose, Milchproteine und Wasser. Man erhält es durch Fermentation von entrahmter oder nichtentrahmter Milch mit Hilfe von Enzymen und Milchfermenten, insbesondere Pancreatin, Pepsin, und den Fermenten Lactobacillus Bulgaricus und Streptococcus Thermopilus. Das fermentierte Produkt wird in Folge lyophilisiert und in Mischung mit kosmetischen Zusammensetzungen verwendet, um dort die Eigenschaften zu verbessern.
Die Druckschrift DE-A 2 623 250 beschreibt kosmetische Zusammensetzungen, die Milch enthalten. Unter diesen werden die Shampoos, die Schönheitslotionen, die Rasiercremen und die Hautcremen, etc., genannt. Alle diese Produkte heben außer der Milch und dem Wasser grenzflächenaktive Produkte gemeinsam, wie Alkylsulfonate, sulfonierte Fettsäuren, Salze tertiärer Amine, usw. Die Milch kann in Form von Vollmilch, Magermilch, Sauermilch, entrahmter Milch, Joghurt, Rahm, usw., in wäßriger Form oder als Pulver vorliegen. Außerdem können die beschriebenen Zusammensetzungen noch gemaß der Verwendung, zu der sie bestimmt sind, andere Bestandteile, wie Lanolin, Duftstoffe, Glycerin und andere ähnliche Produkte enthalten.
Die Druckschrift DE-A 2 650 560 beschreibt Kosmetikzusammensetzungen, die Milch in Form von Joghurt enthalten, welches im frischen Zustand oder pulverförmig verwendet werden kann. Unter diesen Kosmetika nennt die Druckschrift flüssige und feste Produkte, insbesondere Schönheitsmilch, Cremen, Aerosole für Schäume. Diese Zusammensetzungen enthalten außer dem Joghurt Konservierungsmittel, Antioxidationsmittel, Chelatbildner und Proteinasehemmer.
Die Druckschrift, EP-A 46 326, gibt kosmetische Zusammensetzungen bekannt, die auf der Haut oder den Haaren anwendbar sind und die Kasein in Form von Milch oder anderen Proteinen der Milch und insbesondere der Molke enthalten. Diese aus Milch standen Bestandteile umfassen die Molke, die Molke ohne Lactose, die demineralisierte Molke und ihre Konzentrate, die durch chemische oder physikalische Verfahren hergestellt wurden, ebenso wie der aus der Neutralisation von Molke resultierende Niederschlag, die mit Calcium angereicherte Molke und die Molkenebenprodukte, die bei der Abtrennung der obengenannten Produkte entstehen.
Unter den Kosmetika, die geeignet sind, durch die aus Molke stammenden Beseile verbessert zu werden, nennt diese Druckschrift die Produkte zur Pflege der Haut und der Haare, insbesondere Shampoos, Fixiermittel, Haarlotionen, Konditionierungsmittel, Mittel für Dauerwellen, zum Färben und Entfärben, Körperlotionen, Hautpomade, Reinigungscremen, Weichmacher, Detergentien, Seifen, Schminkmittel, Lippenstifte, Produkte zum Rasieren, Sonnenschutzmittel, Lichtschutzmittel, Enthaarungsmittel, usw.
Im allgemeinen fügt man zur Formulierung solcher modifizierten Kosmetika zur Mischung der Bestandteile derselben jene obengenannten Bestandteile, die aus Molke stammen, sei es in Form einer wäßrigen Losung, sei es in fester Form. Um die Konservierung solcher Kosmetika zu sichern, empfiehlt die Druckschrift die Zugabe von Hemmstoffen oder keimtötenden Mitteln.
Obwohl die im obigen Stand der Technik beschriebenen Kosmetika nach der Modifikation durch Zufuhr von Milch oder von aus Milch stammenden Produkten interessante neue Eigenschaften und nicht zu verleugnende Verbesserungen aufweisen, sind sie jedoch nicht ohne gewisse Nachteile, unter welchen man anführen kann:
1. Ihre Zusammensetzung ist oft schwierig und teuer herzustellen, zwar nicht in der Eigenschaft als herkömmliche, kosmetische Bestanteile, sondern eher durch die Natur der beigemengten, aus Milch stammenden Produkte selbst, z. B. Vorbehandlungen, die durch diese erlitten werden oder von der natürlichen Milch ausgehendes Extraktionsverfahren.
2. Der Aufbewahrungszeitraum bei Umgehungstemperatur ist oft begrenzt und der Gehalt an Konservierungsmittel (z. B. Alkohol), der zu ihrer Konservierung notwendig ist, ist oft hoch, was zumindest zum Teil die Vorteile des Weichmachens der Haut gefährdet, die sich aus der Annesenheit von aus Milch stammenden Zusammensetzungen ergeben.
3. Das allgemeine Aussehen des Produktes ist manchmal wenig verlokkend, insbesondere was ein Fehlen der Lichtreflexion durch die Bestandteile der Zusammensetzung betrifft, ein Mangel den man daher durch Einbringung eines Pigmentes, insbesondere von TiO&sub2;, korrigieren muß. Es ist tatsächlich offensichtlich, daß ein Produkt, welches aus Milch stammende Produkte enthält, beim ersten Anblick durch sein Aussehen und seine Farbe daran erinnern muß, daß es tatsächlich solche Produkte enthält.
4. Die Veränderungen der Farbe. Sehr oft heben kosmetische Produkte, die Milch enthalten, die Tendenz, mit der Zeit gelb zu werden, wodurch sie unverkäuflich werden, trotz ihrer unveränderten, wesentlichen Qualitäten.
Aus diesen verschiedenen Gründen wurden Versuche unternommen, um neue Zusammensetzungen von Kosmetikprodukten, die aus Milch stammende Produkte enthalten, auf den neuesten Stand zu bringen, wobei diese Zusammensetzungen wirklich das Aussehen von Milch oder von Milch enthaltenden Mischungen heben, sich bei der Lagerung gut halten, relativ einfach herzustellen sind und selbstverständlich alle bekannten Vorteile von Kosmetika, die auf Milchbasis realisiert werden, aufweisen.
Diese Versuche führten zu Produkten, deren Definition mit dem beiliegenden Anspruch 1 Übereinstimmt.
Tatsächlich stellt man mit Erstaunen fest, daß ausgehend von einer klaren Lösung von Sodakaseinat, die zumindest ein grenzflächenaktives oder oberflächenaktives Mittel enthält, man durch Zugabe von Calcium, insbesondere von löslichen Salzen, wie CaCl&sub2; im angegebenen PH-Bereich, milchige, stabile Lösungen erhalten kann, die zum Verwechseln an das Aussehen von natürlicher Milch erinnern. Eine solche Arbeitsweise erlaubt tatsächlich die Bildung von Mizellen von Milchproteinen, welche sich in Form von Calciumphosphorkaseinaten in micellaren und kolloidalen Suspensionen befinden. Es ist interessant, in diesem Zusammenhang anzumerken, daß bei Abwesenheit von einem oberflächenaktiven Mittel ein solches Zusetzen eher zum Prezipitieren der Calciumphosphorkaseinate führt.
Die Verwendung von industriellem Kasein, sei es pur oder zusammen mit anderen Milchproteinen (Albumine, Globuline, Serumproteine), weist die Vorteile eines im wesentlichen konstanten, stabilen, relativ wenig teuren und praktisch lactosefreien Naturproduktes auf. Es ist tatsächlich hauptsächlich die Lactose, die an den Vergilbungseffekten bei der Lagerung und den Veränderungen, die man im Fall von Kosmetika, die Milch oder Milchprodukte enthalten, beobachten kann, schuld ist. Es ist daher möglich, dank der Verwendung von Kasein, dessen Eigenschaften und dessen Beschaffenheit unverändert bleiben (in gewissen Grenzen natürlich), Koemetika zu schaffen, die Produkte enthalten, die von Milch stammen, deren Zusammensetzung und deren Eigenschaften von einer Herstellung zur anderen reproduzierbar bleibt, was ganz besonders schwierig zu garantieren ist, wenn man von natürlicher Milch ausgeht.
Man kann die kolloidale Calciumphosphorkaseinatlösung, von der hier die Rede ist, verwenden, um vorteilhaft einen Großteil der kosmetischen Produkte zu modifizieren, die durch Zufuhr von Milch oder Bestandteilen, die aus Milch stammen, modifizierbar sind und im Stand der Technik angeführt sind. Es wurde namentlich eine nichterschöpfende Liste von diesen Produkten in bezug auf die Druckschrift, EP-A 46 326 gegeben. Die Kosmetika, die gemäß dieser Erfindung bevorzugt wurden, sind Produkte für das Haar oder zur körperlichen Anwendung, wie Seifen, Shampoos, Lotionen, Cremen, Badeprodukt, usw. Im allgemeinen kann man in solche Kosmetika Mengen an Milchproteinen (in vorgeschlagener Art) einbringen, die 20 Gew.% ohne größere Nachteile in bezug auf die Farbe, die Konsistenz oder die Stabilität bei der Lagerung erreichen können. Dank der Verwendung von reinem Kasein kann das Zusetzen von keimtötenden Mitteln und anderen Biociden minimal bleiben.
Unter den Produkten der Erfindung, die bevorzugt sind, werden angeführt Produkte zur Pflege der Haut und der Haare, insbesondere Produkte für die Dusche, das Bad, Shampoos, usw. Solche Produkte enthalten allgemein grenzflächenaktive Mittel (anionische, kationische und nichtionische oberflächenaktive Mittel, Detergentien), Weichmacher und wasseranlagernde Faktoren (Fette, Fettsäuren, Eiweißbestandteile), Biocide (Keimtöter, Bakterizide, Fungizide usw.), Duftstoffe, Aufheller und optische Opalisierungsstoffe, Trübungsmittel usw.
Gemäß einem bevorzugten Rezept für ein Shampoo enthält dieses z. B. auf das Gewicht bezogen die folgenden Bestandteile: anionische, grenzflächenaktive Mittel 10-50%, natürliche Fettsäuren 0,5-5%, aus Milch stammende Proteine 3-15%, calciumione 0,1-1%, der Rest auf 100% wird durch das Wasser der Lösung und mindestens einem zusätzlichen Inhaltsstoff, der gewählt wird aus den Biociden, den Duftstoffen, den Aufhellern, den Trübungsmitteln, den opalisierenden oder irisierenden Mitteln und den Pufferstoffen gebildet. Vorzugsweise ist der pH-Wert einer solchen Mischung zwischen 6,5 und 7 und ihre Viskosität ist 3-6 Pa·s (3000 bis 6000 cP).
Unter den grenzflächenaktiven Mitteln, die sich für eine solche Rezeptur eignen, werden genannt die Natrium- und Ammoniumsulfate und Sulfonate von Fettalkoholen und Polyoxyalkylenen, z. B. Laurylnatriumsulfat oder Polyoxyethylenglykol. Jedoch können auch andere oberflächenaktive Stoffe geeignet sein, z. B. nichtionische oberflächenaktive Stoffe.
Unter den natürlichen Fettsäuren werden die Oleinsäure, die Ricinolsäure, die Myristinsäure, die Linolsäure und die Stearinsäure genannt.
Unter den Biociden werden die Salze der quaternären Amine, die p- Hydroxybenzoesäureester, der Imidazolidinylharnstoff, das Phenoxyethanol, die Derivate von Isothiazolinon, das Formaldehyd und die Benzoesäuren, die Salicylsäuren und die Sorbinsäuren genannt.
Um die Kosmetika gemäß der vorliegenden Erfindung herzustellen, greift man vorteilhaft auf das Verfahren, welches in Anspruch 6 definiert ist, zurück. Man bemerke, daß der Ausdruck Kasein oder lösliches Kasein wahlweise Natrium enthaltendes, Kalium enthaltendes oder Ammonium enthaltendes Kasein oder in alkalischem Milieu aufgelöstes, saures Kasein bedeutet.
So kann man z. B. im Fall der Herstellung einer Shampoozusammensetzung, wie sie in Anspruch 4 definiert ist, auf jene Art arbeiten, wie sie im Anspruch 7 definiert ist. Vorzugsweise verwendet man als Salz Calcium, z. B. CaCl&sub2; in Form von Cacl&sub2;·2H&sub2;O; jedoch können andere wasserlösliche Calciumsalze ebenso eingesetzt werden.
Die folgenden Beispiele zeigen die Erfindung. Kommerzielle hinterlegte Marken sind als solche zu erkennen.

Beispiel 1:

Erstellung einer Shampoozusammensetzung
In 740g Wasser dispergiert man kalt 72,1g Soakaseinat (AME-100, geliefert durch die Union Centrale des Produtteurs Suisses de lait), dann erhitzt man diese Mischung auf 70ºC in einem Homogenisierapparat bis zur vollstandigen Auflösung. In Folge gibt man zu der Lösung 120g Natriumsulfat und Laurylsulfat (Texapon-Z, geliefert durch Impag A.G., Zürich) und 24 g Oleinsäure.
Dann senkt man die Temperatur auf 50ºC und man gibt 3g Imidazolidinylharnstoff und 5g Phenoxyethyl-p-hydroxybenzoat hinzu; dann stellt man den pH-Wert mit Hilfe einer wäßrigen Lösung von KOH mit 20 Gew.% auf 6,75 ein und man fügt tropfenweise unter kräftigem Rühren und Abkühlen 20,5g einer wäßrigen Lösung mit 64,8 Gew.% CaCl&sub2;·2H&sub2;O dazu.
Die klare Mischung wandelt sich in eine milchige Menge mit intensiv weißer Farbe um, die man in Folge durch die Zugabe von 4g eines Parfums (Freezia, geliefert durch Givaudan S.A., Genf) parfumiert. Diese Shapoozusammensetzung wurde in Folge mit gehwöhnlich in der Kosmetik verwendeten Mitteln getestet und wies ein exzellentes Waschvermögen auf, wobei gleichzeitig das Haar geschützt wurde und ihm ein außergewöhnlicher Glanz gegeben wurde.
Die Lagerungsversuche dieses Shampoos bei 40ºC haben keinerlei Tendenz zur Flockenbildung oder Trennung der Phasen gezeigt. Zusätzlich hat man ein leichtes Nachlassen der Lichtreflexion beobachtet, ein Effekt, der beim Kühlen verschwunden ist.

Beispiel 2

Herstellung einer Zusammensetzung für Bäder
Man mischt intensiv bei 70ºC in einem Homogenisator die folgenden Bestandteile:
Bestandteile g
Wasser 717
Sodakaseinat (AME-100) 162
Texapon-Z 78
Oleinsäure 38
man fügt dann bei 50ºC hinzu Phenonip (Nipa, GB) 5
Diese Mischung wurde Vormischung A genannt.
Man bildet dann bei 70ºC durch aufeinanderfolgendes Hinzufügen der folgenden Bestandteile (Gew.%) ein Produkt für das Bad.
Bestandteile %
Wasser 6,32
SAG-10 (Entschäumersilikon von Union-Carbide) 0,15
Texapon-Z (Henkel) 8,87
Texapon-N (Henkel) 37,51
Neo-Purcellin-SE (O/W-2/066280) (Emulgierungsmittel hergestellt von DRAGOO, Deutschland) 2,0
Vormischung A 35,0
Euperlan PK-771 (Moriermittel hergestellt von Henkel, Deutschland) 3,0
KOH (7,4%ige Lösung) 0,62
dann fügt man, nachdem auf etwa 50ºC abgekühlt wurde, noch hinzu Phenonip-100 0,2
Biopur-100 0,2
CaCl&sub2;·2H&sub2;O (64,8%ige Lösung) 3,63
Duftstoff 2,5
Dann homogenisiert man alles 5 min bei 7000 U/min, was eine Zusammensetzung mit einem pH-Wert von 6,75 erzeugt.
Wenn man in Wasser das obige Produkt verwendet, dessen Aussehen von milchigem Weiß, unterstützt mit irisierenden Reflexen ist, erhält man ein sehr angenehmes, schäumendes und weichmachendes Bad.

Beispiel 3

Herstellung einer Creme für die Haut
In einem Mischer wurden 45,6 g Kasein in 548,8 g Wasser aufgelöst, dann wurde die Lösung auf 70ºC gebracht und 24 g Glycerol unter Rühren zugefügt. Diese Lösung wurde mit M-1 bezeichnet.
In einem Mischer (Tip Sovirel SVS-295) wurden bei 70ºC 32 g Cutina KD-16 und 24 g Lanette 0 gemischt. Dann nach 30 min Rühren wurden 80 g Cetiol V und 8 g Bittermandelöl hinzugefügt. Es wurde 15 min bei 70ºC gerührt und noch 5,6 g wasserfreies Lanolin und 8 g Ricinusöl hinzugefügt. Diese Mischung wurde mit M-2 bezeichnet.
Alles sanft bei 70ºC rührend, wurde langsam das Produkt M-2 in das Produkt M-1 eingebracht. Dann wurde die Temperatur auf 50ºC abgesenkt und nacheinander unter Rühren 16 g Hydroviton, 1 g Milchsäure, 2 ml 64,8%iger Calciumchloridlösung, 0,8 g Kathon CG und 4 g Duftstoff hinzugefügt. Dann wurde die Temperatur auf 40ºC abgesenkt und eine Homogenisierung 5 min bei 7000 U/min durchgeführt.
So hat man eine revitalisierende, flüssige Creme erhalten, die es erlaubt, die Haut nah dem Bad weich zu machen und sie geschmeidig und weich zu halten, wobei ein angenehmer Eindruck der Frische gegeben wird. Diese Creme eignet sich selbst für die sensibelsten Hauttypen.

Claims

1. Kosmetik- und/oder Seifenprodukt, dessen Aussehen an das von natürlicher Milch erinnert und das, außer den herkömmlichen Bestandteilen eines solchen Produkts, zumindest eine aus Milch stammende Substanz enthält, dadurch gekennzeichnet, daß diese Substanz aus Kasein oder aus einer Mischung von Kasein mit anderen Milchproteinen gebildet wird, wobei dieses Kasein, zumindest teilweise, in Form einer kolloidalen und micellaren Lösung von Kalziumphosphokaseinaten mit einem pH- Wert von 6 bis 7 vorhanden ist.

2. Kosmetikprodukt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es frei von Laktose ist oder, daß wenigstens ihre Menge im Gewicht der Zusammensetzung nicht 0,1% Übersteigt.

3. Kosmetikprodukt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sein Gehalt an Proteinen aus Milch 3 bis 20 Gew.-% ist.

4. Kosmetikprodukt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Shampoo besteht, welches, in Gew.-%, enthält: 10-50% anionisches, grenzflächenaktives Mittel, 0,5 - 4% Oleinsäure, 3-15% aus Milch stammende Proteine, 0,1-1% Ca++-ionen, der Rest auf 100% wird aus Wasser und ein oder mehreren zusätzlichen Bestandteilen, die aus den Bioziden, den Duftstoffe, den Aufhellern, den Trübungsstoffen und den Pufferstoffen ausgewählt werden, gebildet.

5. Kosmetikprodukt gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß seine Viskosität bei Raumtemperatur 3 bis 6 P·s (3000 bis 6000 cP) ist.

6. Verfahren zur Herstellung eines Kosmetikprodukts gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in homogener Weise in zumindest einen Teil der herkömmlichen, wesentlichen Bestandteile des genannten Produkts, welche zumindest ein grenzflächenaktives Mittel enthalten, eine klare, wäßrige Lösung von Kasein oder löslichem Kaseinat einbringt, das andere Proteine aus Milch enthält oder nicht, daß man dann eine genug ende Menge Kalziumionen hinzufügt, so daß bei einem pH-Wert von 6 bis 7 das lösliche Kaseinat in ein micellares Kalziumphosphokaseinat- Kolloid übergeht, und daß man dann, gegebenenfalls, die übrigen, wesentlichen Kosmetikbestandteile zugibt.

7. Verfahren gemäß Anspruch 6 angewandt auf die Herstellung eines Shampoo gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur von 50-80ºC alles oder einen Teil des grenzflächenaktiven Mittels und der Oleinsäure in eine wäßrige Lösung von Sodakaseinat mischt, daß man einen Großteil von den oder alle anderen Bestandteile mit Ausnahme der Ca++-ionen hinzufügt, dann, zwischen 40 und 60ºC und bei einem pH-Wert, der auf einen Wert zwischen 6 und 7 eingestellt wurde, langsam eine wäßrige, konzentrierte Lösung eines wasserlöslichen Kalziumsalzes hinzugibt, was die klare Lösung in eine milchige Lösung mit großem photoreflexionsvermögen umwandelt.

8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kalziumsalz Kalziumchlorid ist.