-
Die Erfindung betrifft eine verbesserte Einrichtung, die eine
kontinuierliche Drehbewegung in eine hin- und hergehende
Drehbewegung umwandeln kann, wobei die Achsen der beiden
Bewegungen zueinander senkrecht und in derselben Ebene liegen.
-
Es ist bekannt, daß das Antriebskraftorgan in einem Webstuhl
normalerweise eine Hauptantriebswelle quer zu dem Webstuhl
vorsieht.
-
Insbesondere sind die Exzenter, die die Webblattbewegung
steuern, auf dieser Welle angeordnet; auf diesen Exzentern
liegen Exzentertaster, die mit ihren Achsen parallel zu
derjenigen der Welle schwingen und einteilig mit einem Arm
ausgeführt sind, der die Webblattbewegung steuert, wobei dies
eine Hin- und Herbewegung in Längsrichtung des Webstuhls ist.
-
Bei Webstühlen muß die Bewegung des
Schußfadeneinsetzgreifers, die quer zum Webstuhl und damit senkrecht zu der
Richtung der Webblattbewegung ist, ebenfalls von der
Hauptantriebswelle abgeleitet werden. Die Greiferbewegung wird über
Exzenter ebenfalls von der gleichen Welle abgeleitet.
Dadurch, daß die Bewegung sowohl des Webblatts als auch des
Greifers orthogonal ist, ist es nicht möglich, die
Greiferbewegung von der quer verlaufenden Hauptantriebswelle über
eine direkte Verkopplung der Art, die zur Steuerung des
Webblatts verwendet werden kann, abzuleiten. Um den Greifer zu
steuern, muß ein Element mit einer hin- und hergehenden
Drehbewegung mit einer zur Richtung der Hauptantriebswelle
orthogonalen Achse bewegt werden, und eine solche hin- und
hergehende Drehbewegung kann in die geradlinige Hin- und
Herbewegung des Schußfadeneinsetzgreifers umgewandelt werden.
-
So wurde beispielsweise bereits vorgeschlagen, von der
Hauptantriebswelle eine dazu orthogonale Sekundärwelle unter
Verwendung
eines Kegelradgetriebes antreiben zu lassen und die
Exzenter zur Steuerung der Greiferbewegung auf dieser
Sekundärwelle anzuordnen. Dem Fachmann auf diesem Gebiet ist
jedoch bekannt, daß es äußerst nachteilig ist, die
Verkopplungen zur Steuerung der bewegten Teile eines Webstuhls zu
vervielfachen, da sich hierdurch zwangsläufig ein gewisses
Spiel und Schlagen einstellt, und zwar insbesondere bei
beginnendem Verschleiß.
-
Ein Beispiel einer Vervielfachung von Verkopplungen ist aus
GB-A-2 177 429 ersichtlich.
-
In GB-A-2 177 429 ist angegeben, daß zur Umwandlung einer
Drehbewegung einer kontinuierlich drehenden Welle in eine
Hin- und Herbewegung eines Greifers in derselben Ebene der
Welle diese Drehbewegung zuerst von flachen Exzentern in eine
erste Hin- und Herbewegung eines Hebels in einer zur Achse
der Welle senkrechten Ebene umgewandelt werden muß.
-
Die Richtung dieser Hin- und Herbewegung wird dann durch
kugelige Gelenklager um 90º gedreht.
-
Schließlich wird die resultierende hin- und hergehende
Drehbewegung in der gewünschten Ebene auf einen Zahnsektor
aufgebracht, der sie auf das Antriebsrad überträgt. Eine solche
Lösung verlangt offensichtlich eine komplizierte kinematische
Kette aufgrund der Notwendigkeit, zwei mechanische
Umwandlungen durchzuführen, und zwar von einer kontinuierlichen
Drehbewegung in eine Hin- und Herbewegung und von einer Hin-
und Herbewegung in einer ersten Ebene in eine Hin- und
Herbewegung in einer zweiten Ebene.
-
Die zweite Umwandlung verlangt den Einsatz von Gelenklagern,
die sehr schnell verschleißen, und außerdem wird in die
Bewegungen ein gewisses Spiel eingeführt, das noch durch das
Hebelsystem verstärkt wird.
-
Ein weiterer Nachteil liegt in dem relativ kleinen Wert des
Winkels der hin- und hergehenden Drehbewegung (kleiner als
45º ), die durch die Verkopplung mit den flachen Exzentern und
ihren Stößeln erhalten wird.
-
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, mit
Hilfe einer Exzenterprofilverkopplung eine hin- und hergehende
Drehbewegung von einer Welle abzuleiten, die gleichmäßig um
eine Achse dreht, die zu der Achse der Schwenkbewegung
orthogonal ist. Die dem Schußfadeneinsetzgreifer eigene
geradlinige Hin- und Herbewegung kann auf diese Weise ohne weiteres
von dem Organ, das diese Hin- und Herbewegung ausführt,
abgeleitet werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die
Realisierung einer direkten Verkopplung der genannten Art,
die eine kraftschlüssige Steuerung vom komplementären
Exzentertyp erlaubt.
-
Die Einrichtung nach der Erfindung richtet sich zwar im
wesentlichen auf die Ableitung der Bewegung des
Schußfadeneinsetzgreifers von der Hauptantriebswelle eines Webstuhls,
aber die Einrichtung kann überall angewandt werden, wo es
erforderlich ist, daß die Drehachsen einer kontinuierlichen
Drehbewegung und einer hin- und hergehenden Drehbewegung
zueinander senkrecht sind, wenn es unabdingbar ist, höhere
Schwenkwinkel der abgeleiteten Bewegung und kein
Übertragungsspiel im Fall von hohen Beanspruchungen und Drehzahlen
zu haben und wenn eine vollständige Steuerung von
Beschleunigungen und der Bewegung des schwenkbaren Organs verlangt
wird.
-
Die Einrichtung nach der Erfindung hat sich als besonders
effektiv in schützenlosen Webstühlen in bezug auf die
Bewegungsübertragung auf den Schußfadeneinsetzgreifer erwiesen,
und die folgende Beschreibung bezieht sich daher auf eine
solche Anwendung, wobei jedoch die oben erwähnte mögliche
allgemeine Funktion der Einrichtung unverändert bleibt.
-
Gemäß der Erfindung wird die genannte Gesamtaufgabe der
Realisierung einer Einrichtung, die eine kontinuierliche
Drehbewegung in eine hin- und hergehende Drehbewegung umwandeln
kann, wobei die Achsen der beiden Bewegungen zueinander
senkrecht sind, während gleichzeitig die vorher erwähnten
funktionellen Anforderungen erfüllt werden, erreicht durch
eine Einrichtung zur Umwandlung einer kontinuierlichen
Drehbewegung einer ersten Welle in eine hin- und hergehende
geradlinige Bewegung eines Schußfadeneinsetzgreifers in einem
Webstuhl, wobei der Greifer einteilig mit einem Teil
ausgeführt ist, der durch eine Zahnkette getrieben wird, die mit
einem Zahnsektor in Eingriff steht, der mittels Hebeln in
Schwenkbewegung versetzt wird, die durch die Drehung eines
durch die erste Welle geführten Exzenters bewegt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter ein kugelförmiger
Exzenter ist, auf dessen beide komplementäre Profile
gleichzeitig zwei Exzentertaster eines hin- und herbewegten
Winkelhebels einwirken, der in einer zwischen den beiden
Exzentertastern liegenden Stelle an einer zweiten Welle angelenkt
ist, die in derselben Ebene der Welle und senkrecht dazu
liegt, wobei der hin- und herbewegte Hebel mit dem Zahnsektor
wirksam verbunden ist.
-
Die strukturellen und funktionellen Merkmale der Erfindung
und ihre Vorteile gegenüber dem Stand der Technik ergeben
sich aus der folgenden, keine Einschränkung darstellenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten
schematischen Zeichnungen, die eine bei einem Webstuhl angewandte
Steuereinrichtung gemäß der Erfindung zeigen. Die Zeichnungen
zeigen in:
-
Fig. 1 eine Perspektivansicht, die die Einrichtung nach
der Erfindung zur Steuerung der Bewegung des
Schußfadeneinsetzgreifers in einem Webstuhl zeigt;
-
Fig. 2 eine Ansicht entlang der Linie II-II von Fig. 3;
und
-
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III von Fig. 2.
-
In Fig. 1 der Zeichnung bezeichnet 10 eine Hauptantriebswelle
eines Webstuhls, die so gesteuert ist, daß sie kontinuierlich
in Richtung des Pfeils 11 dreht, und von dieser Antriebswelle
wird die Bewegung der synchronen Betätigung eines Webblatts
12 und eines Schußfadeneinsetzgreifers 13 abgeleitet.
-
In an sich bekannter Weise wird die Schwenkbewegung des
Webblatts 12, das mit einer zu der Welle 10 parallelen Welle 14
einteilig ist, mit Hilfe eines Paars von komplementären
Exzentern 15, 16 erhalten, die auf entsprechende
Exzentertasterleitrollen 17, 18 wirken, die an mit der Welle 14
einteiligen Armen 19, 20 angeordnet sind.
-
Gemäß der Erfindung ist am entgegengesetzten Ende der
Hauptantriebswelle 10 ein kugelförmiger Exzenter 21 festgelegt,
durch dessen Mittelpunkt die Achse der Welle 10 geht. Der
kugelförmige Exzenter 21 hat zwei komplementäre Profile 22,
23, die jeweils auf zwei Exzentertasterleitrollen 24, 25
wirken, die frei drehbar an den freien Enden der Arme 26, 27
eines Winkelhebels 28 angeordnet sind.
-
Der Hebel 28 ist an eine Welle 29 angelenkt, die in derselben
Ebene wie die Welle 10 und dazu senkrecht liegt.
-
Es ist somit ersichtlich, daß die kontinuierliche
Drehbewegung der Welle 10 durch die Einwirkung des kugelförmigen
Exzenters 21 mit komplementären Profilen 22, 23 unter
kraftschlüssiger Steuerung durch den Winkelhebel 28 in eine
Schwenkbewegung umgewandelt wird.
-
Der kugelförmige Exzenter und seine komplementären Profile
22, 23 können als Homologe von bekannten komplementären
Exzentern wie etwa den Exzentern 15, 16 angesehen werden. Die
letzteren können als eine Zwischenkonfiguration eines
kugelförmigen
Exzenters, bei dem der Exzenterradius unendlich ist,
betrachtet werden.
-
Bei der in Fig. 1 der Zeichnungen gezeigten speziellen
Verwendung bewegt der Winkelhebel 28 über eine insgesamt mit 30
bezeichnete kinematische Kette die Einschlepplatte des
Greifers 31. Die Verkopplung sieht vor, daß der Hebel 28 über
eine Verbindungsstange 35 mit dem Zahnsektor 34, der bei 39
angelenkt ist, verbunden ist. Der Zahnsektor 34 kämmt mit dem
Ritzel 38, das mit dem Rad 33 einteilig ist, dessen
Verzahnung an der Latte 31 angreift, um sie hin- und herzubewegen,
wie durch den Pfeil 32 angedeutet ist.
-
Die Verbindungs- oder Pleuelstange 35 kann vorteilhaft in
einer positionsmäßig ausrichtbaren Weise mit einem Ansatz 36
des Winkelhebels 28 schwenkbar verbunden sein; um den Abstand
zwischen Warenkanten (d. h. die Webbreite) zu ändern, genügt
es, einfach die Schwenklage der Verbindungsstange 35 entlang
dem Langloch 37 des Ansatzes 36 auszurichten. Die
positionsmäßige Ausrichtung eines Endes der Verbindungsstange 35
entlang dem Langloch 37 ändert tatsächlich den Schwenkwinkel des
Zahnsektors 34. Es ist ersichtlich, daß der Zahnsektor 34,
wenn eine solche Ausrichtung zwischen Bewegung und Amplitude
nicht verlangt ist, ebenso mit dem Hebel 28 einteilig sein
kann.