DE386419C

DE386419C - Polarisiertes Gleichstrom-Rueckstromrelais

Info

Publication number: DE386419C
Application number: DES60498D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Dr Manfred Schleicher
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1922-08-01
Filing date: 1922-08-01
Publication date: 1923-12-20

Description

Rückstromrelais für Gleichstrom, die für starke Überlastung bestimmt sind, bei denen also die Verwendung des Drehspulensystems mit Stromzuführung durch die Richtfederti der Drehachse oder anderer beweglicher Leitungen ausgeschlossen ist, zeigen im allgemeinen eine derartige Anordnung der Relaisspulen, daß der permanente Magnet oder Teile davon bei stärkerem Rückstrom der Gefahr der Entmagnetisierung oder Ummagnetisierung ausgesetzt sin'd. Die Abb. 1 zeigt als Beispiel schematisch eine Relaisanordnung dieser Art. Der permanente Magnet M trägt die Polsohufae P₁ und P₂, auf denen die Relaisspulen Sp₁ und Sp₂ sitzen. Zwischen den Polschuhen bewegt sich der Anker A₁ der mittels des Eisenstabes E um die Achse O drehbar ist. An einer Verlängerung des Ankers A sind die Kontaktstifte St und Sf angebracht, von denen der Stift St bei Rückstrom durch Anliegen an die Kontaktplatte K den Stromkreis mit der Batterie B und dem Stromverbraucher R schließt, während der andere Stift Sf bei normalem Strom an dem Anschlag K' anliegt. Bei normalem Strom, entgegen den eingezeichneten Pfeilen, stärkt die Spule Sp₁ den Nordpol in P₁ und schwächt den Südpol in P₂, so daß der Anker A sich nach links anlegt, wie in der Abbildung gezeichnet. Es wird dabei der Magnetismus in dem magnetischen Kreise N₁ P₁, A, E₁ O₁ N durch den Spulenstrom verstärkt, der in dem Kreise S, P₂₁A, E₁ O₁ S geschwächt. Wegen des verschiedenen magnetischen Widerstandes zwischen A und P ist die Verstärkung größer als die Schwächung. Bei schwächerem Rückstrom (Richtung wie in Abb. 1), wird durch die Schwächung des Poles P₁ und die Stärkung von P₂ der Anker von links nach rechts getrieben. Tritt dagegen der Rückstrom plötzlich in großer Stärke auf, so wird der Magnetkreis N₁ P₁ A₁ E₁ O₁ N durch den Rückstrom ummagnetisiert, bevor die magnetische Wirkung durch Entfernungdes Ankerst von P₁ genügend geschwächt werden konnte. Der Anker bleibt dann kleben und der Apparat wirkt nicht. Bei einer bestimmten, etwas geringeren Stärke des Rückstromes wird die Wirkung des Relais unsicher. Eine ähnliche Wirkung findet auch bei Apparaten statt, bei denen zwei Relaisspulen auf zwei Polschuhen an demselben Pol des permanenten Magneten sitzen. Überhaupt wird' diese Einwirkung auch bei anderem Aufbau der Apparate stattfinden, solange der magnetische Hauptwi'der- stand des Kreises, in idem der Anker angezogen wird, durch die Entfernung des Ankers von dem nächsten Pol bestimmt ist.

Dieser Übelstand wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß an Stelle des Eisen-Stückes E ein Kraftlinienweg von großem magnetischen Widerstand eingefügt ist. Man könnte z. B. den Eisenstab E ganz oder teilweise ersetzen durch einen Stab von Messing

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfnder angegeben worden:

Dr.-Ing. Dr. Manfred Schleicher in Berlin-Wilmersdorf.

oder anderem uhmagnetischem Material. Hierdurch-.würde die entmagnetisierende und uinmagnetisierende Wirkung- des Rückstromes genügend herabgedrückt werden.
Abb. 2 zeigt beispielsweise eine Anordnung, bei der der fragliche magnetische Widerstand auf die Hälfte der Länge aus Luft gebildet ist. Der Stab selbst besteht aus Eisen.
Ein weiterer Vorzug der neuen Anordnung

ίο besteht darin, daß man die beiden Spulen 5"^₁ und Sp₃. der Abb. ι in ihrer Wirkung vollständig ersetzen kann durch eine einzige Spule Sp über dem Eisenstab E. Die Spule ist zweckmäßig über dem beweglichen Eisenstab fest angeordnet. Die Größe der Spule Sp ist dabei, da sie in dem beiden magnetischen Kreisen gemeinsamen Zweige wirkt, dieselbe wie die einer der Spulen Sp₁ und Sp₂, so daß die Hälfte des Spulenmaterials gespart wird.

ao Wie Abb. 3 zeigt, ist die ReIaIS¹SpUIe Sp mit den beweglichen Teilen E, A gemeinsam an einer Deckplatte D befestigt. Durch deren Verstellung kann in einfacher Weise die Regelung der Relaiswirkimg erfolgen. Die Einstellung des Ankers in stromlosem Zustände auf die eine Seite wird in bekannter Weise dadurch erreicht, daß das ganze bewegliche System .etwas außerhalb der Mittellinie angeordnet ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Polarisiertes Gleidkstrom-Rückstromrelais, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Anker und Magnet außerhalb des permanentmagnetischen Kreises ein hoher magnetischer Widerstand vorgesehen ist.

2. Gleichstrom-Rückstromrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Relaisstrom eine einzige Spule vorgesehen ist, welche den beweglichen Teil umgibt.

3. Gleichstrom-Rückstromrelais nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Relaisspule und die beweglichen Teile an einer zweckmäßig verstellbaren Deckplatte befestigt sind.

Abb. i.

Abb. 2.

Abb. 3.

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