DE385692C

DE385692C - Verfahren zum Mustern fertiger Papiere und Pappen

Info

Publication number: DE385692C
Application number: DEA38009D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1922-06-24
Filing date: 1922-06-24
Publication date: 1923-11-27

Description

Verfahren zum >Mustern fertiger Papiere und Pappen. Beim Mustern fertiger Papiere und Pappen ist es erwünscht bzw. notwendig, daß die aufgetragenen Muster sich mit dem Papier innig verbinden, ohne daß aber die Erhabenheit der Muster erheblich darunter leidet.
Das soll nach der Erfindung dadurch erreicht werden, daß die zu musternden Papiere und Pappen schon mehr oder weniger saugfähig hergestellt, d. h. schwach oder gar nicht geleimt und vor dem Mustern etwas angefeuchtet werden, wobei das Feuchtwasser leimhaltig sein kann. Außerdem kann beim :Hustern die eigene saugende Wirkung der so vorbehandelten Papiere und Pappen noch durch eine unter ihnen bzw. unter ihrer Tragbahn (Sieb oder Filz) angeordnete Luftsaugvorrichtung unterstützt werden.
Das gar nicht oder mir schwach geleimte Papier wird die Muster, mögen diese nun aus in Wasser gelöster Farbe, aus gefärbtem oder ungefärbtem flüssigen Faser- oder Füllstoff bestehen, mehr oder weniger gierig bzw. schneller oder langsamer aufsaugen und dabei auch einen Teil des XTusterungsmittels mit verschlucken, so daß auf der Oberfläche des Papiers weniger oder mehr von dem Musterungsmittel zurückbleiben und ein flacheres oder erhabeneres Musterbild ergeben wird. Darauf kann noch durch stärkere oder schwächere Feuchtung des Papiers oder der Pappe vor der Musterung eingewirkt werden; denn wenn die Poren des zu musternden Papiers Lisw. schon teilweise mit Wasser gefüllt oder die Fasern schon mehr oder weniger stark benetzt sind, dann kann nicht soviel-von dem Musterungsmittel in das Papier eindringen, und das Musterbild kann erhabener werden. Auf dem vor dem Mustern mehr oder weniger benetzten Papier wird wieder das Muster mehr oder weniger zerfließen. Man kann auch dünne Papiere so schwach einseitig feuchten, daß das Wasser nicht auf die Gegenseite durchschlägt, um so mehr wird man dickere Papiere so anfeuchten können, daß das Feuchtwasser nur 1/4, 1/; oder 3!1 der Papierdicke durchschlägt, und entsprechend diesen Graden der Durchfeuchtung wird auch das aufgetragene Muster auf das Papier aufziehen.
Dadurch, daß man das Feuchtwasser mehr oder weniger mit Leimmitteln durchsetzt, wird einesteils auf die Schnelligkeit des Aufziehens des Musters und auf den Ausfall: des Musterbildes selbst eingewirkt, und das Musterbild wird breiter und unregelmäßiger zerfließen, anderteils wird dem angeleimten oder schwach geleimten Papier usw. eine ausreichende Leimung erteilt. Ferner wird aber auch der Leim die Musterungsmittel auf dem Papier befestigen, `was z. B. bei gefärbtem oder ungefärbtem Kaolin als Musterungsmittel wichtig ist, der sich sonst beim Gebrauch des gemusterten Papiers bald abreiben und die- Muster unansehnlich machen würde.
Bei schnellerem Arbeiten ist es möglich, daß die eigene Saugfähigkeit des zu musternden Papiers oder der Pappe und die andern Mittel nicht genügen, um die Muster schnell und fest genug darauf aufzuziehen. Für diese und andere Fälle wird das zu musternde Papier usw. an den Stellen, wo die Muster aufgetragen werden, und zwar auf der unteren bzw. ungemusterten Seite unter Luftverdünnung gesetzt, und zwar mittels der von der Papiermaschine her bekannten Flachsauger oder Saugwalzen. Diese Vorrichtungen werden in den meisten Fällen nicht unmittelbar auf das Papier oder die Pappe, sondern zunächst auf die das zu musternde Papier usw. tragende Sieb- oder Filzbahn wirken, von «-o sich die Wirkung der Sauger auf das Papier fortsetzen wird. Die Anwendung dieser Sauger bringt noch den andern Vorteil, daß die Papier- oder Pappenbahn sich flach streckt, wodurch sich die Muster gleichmäßiger auftragen werden als bei einer welligen Bahn.
Als Vorrichtung zur Ausführung des neuen Verfahrens kann eine der bekannten Färbe-, Leim- oder Kaschiermaschinen, die ja gewöhnlich mit einem Trockner verbunden sind, was auch im vorliegenden Falle nötig ist, verwendet werden. In diese bekannten Maschinen werden die entsprechenden Musterungsvorrichtungen eingebaut, ebenso eine Feucht-und eine Luftabsaugevorrichtung, außerdem wird man neben Ab- und Aufrollvorrichtungen und dem schon obenerwähnten Trockner eine solche Maschine mit einer Vorrichtung zur Änderung der Geschwindigkeit versehen.
Die wirtschaftlichste Maschine ist vielleicht in vielen Fällen die Papiermaschine selbst; man würde dann das neue Verfahren in dem Teil der Trockenpartie ausüben, wo das saugfähige Papier oder die Pappe noch nicht ganz trocken ist, oder aber noch besser hinter oder nach dem Feuchter. Die gemusterten Papiere und Pappen würden in diesem Falle ohne weiteres in einem Zuge fertig. Der einzige und erhebliche Nachteil dabei ist aber der, daß man hier an die Geschwindigkeit der Papiermaschine gebunden ist, während man eine besondere Musterungsmaschine laufen lassen kann, wie es eben zu den gewollten Mustern paßt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zum Mustern fertiger Papiere und Pappen, dadurch gekennzeichnet, daß saugfähige (nicht oder schwach geleimte) Papiere und Pappen dazu verwendet, vor dem Mustern gefeuchtet sowie beim Mustern zur Unterstützung ihrer eigenen Saugfähigkeit noch durch einen Sauger entlüftet werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadur--h gekennzeichnet, daß dem Wasser zum Feuchten der zu musternden Papiere oder Pappen Leimmittel zugesetzt werden.