DE3844121A1 - Traktionssteuersystem fuer motorfahrzeuge - Google Patents
Traktionssteuersystem fuer motorfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Radrutschsteuersystem für Motor
fahrzeuge und insbesondere betrifft sie ein System zur
Steuerung des Drosselventils des Motorfahrzeugs, wenn das
Geschwindigkeitswechselgetriebe betätigt wird.
Es wurden bereits sogenannte Traktionssteuersysteme vorge
schlagen, die dazu dienen, das Antriebsraddurchrutschen zu
verhindern, das dann auftreten kann, wenn das Motorfahr
zeug mit dem Fahren beginnt oder mit einer Beschleunigung
beim Fahren auf einer Straßenoberfläche mit niedrigem Rei
bungskoeffizienten, wie beispielsweise einer gefrorenen,
schneebedeckten oder schlammigen Straßenoberfläche, wodurch
die Start/Beschleunigungseigenschaften und die Laufstabili
tät des Motorfahrzeugs verbessert werden; beispielsweise
sind derartige Systeme in den US-PS 47 22 411 und US-PS
47 36 814 erläutert.
In der Fig. 1 ist ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Be
triebsweise eines derartigen herkömmlichen Systems, wie
vorstehend angegeben, dargestellt; dieses System beruht
auf der Grundlage der Beziehung zwischen der Antriebsrad
geschwindigkeit Vd und dem Drosselöffnungsgradbefehl, wobei
eine Traktionssteuerung von dem Zeitpunkt P 1 aus ausgeführt
wird, wenn die Antriebsradgeschwindigkeit Vd eine Drossel
steuerstartschwelle Vs übersteigt, welche dadurch eingestellt
wird, daß ein vorbestimmter Betrag zur Nichtantriebsradge
schwindigkeit Vn addiert wird. Insbesondere wird zum Zeit
punkt P 1 ein Drosselschließbefehl gegeben, um einen Gleich
strommotor derart anzutreiben, daß die Drossel mit einer vor
bestimmten Schließrate geschlossen wird und die Motorlei
stungsabgabe entsprechend vermindert wird. Zum Zeitpunkt P 2
wird die Antriebsradgeschwindigkeit Vd von der Zunahme zur
Verminderung verändert, und zwar als Ergebnis der Verminde
rung der Motorleistungsabgabe, wonach ein Drosselöffnungs
befehl gegeben wird, um den Gleichstrommotor derart anzu
treiben, daß die Drossel mit einer vorbestimmten Rate ge
öffnet wird und die Motorleistungsabgabe entsprechend er
höht wird. Auf diese Weise ist es möglich, das Durchrutschen
des Antriebsrades zu verhindern, das auftreten kann, wenn
das Motorfahrzeug zu fahren beginnt oder beschleunigt, und
zwar durch Steuerung des Drosselventilöffnungsmaßes. Zum
Zeitpunkt P 3 wird ein Aufwärtsschaltvorgang der Handschal
tung gestartet, so daß der Drosselöffnungsbefehl gelöscht
wird und auf diese Weise der Drosselöffnungsgradbefehl, der
vor dem Gangschaltvorgang bestand, beibehalten wird; zum
Zeitpunkt P 4 wird wieder ein Drosselöffnungsbefehl gelie
fert, so daß der Drosselöffnungsgrad ausgehend von demje
nigen vergrößert wird, der vor dem Gangschaltvorgang bestand.
Bei dem vorstehend erläuterten herkömmlichen Traktions
steuersystem ist es nachteilig, daß die Tendenz besteht,
daß während der Zeitspanne vom Zeitpunkt P 1 bis zum Zeit
punkt P 2 die Drossel übermäßig geschlossen wird, so daß
die notwendige Antriebskraft nicht erzeugt werden kann.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß während des Auf
wärtsschaltvorgangs der Drosselöffnungsgradbefehl, der beim
Beginn des Aufwärtsschaltvorgangs geliefert wird, beibehalten
wird, und das tatsächliche Drosselöffnungsmaß dadurch ver
anlaßt wird, dem Drosselöffnungsgradbefehl zu folgen, so daß
die Motorgeschwindigkeit rasch erhöht wird und dadurch eine
beträchtliche Antriebskraft plötzlich auf die Antriebsräder
übertragen wird, wodurch diese am Ende des Aufwärtsschalt
vorgangs durchrutschen (wenn die Kupplung eingerückt ist).
Es ist daher ein Ziel der Erfindung, ein verbessertes Trak
tionssteuersystem für Motorfahrzeuge zu schaffen, das der
art aufgebaut ist, daß eine minimal notwendige Radantriebs
kraft sichergestellt werden kann, wenn das Schaltgetriebe
des Motorfahrzeugs eine jeweilige Gangstellung einnimmt,
wodurch ein Durchrutschen der Antriebsräder, zu dem während
des Gangschaltvorgangs eine Neigung besteht, sehr wirksam
verhindert werden kann.
Kurz gesagt wird gemäß der Erfindung ein Traktionssteuer
system für Motorfahrzeuge geschaffen, bei dem eine untere
Grenze für einen Drosselöffnungsgradbefehl bezüglich jeder
Schaltstellung des Schaltgetriebes eingestellt wird, und
wenn das Schaltgetriebe aufwärts geschaltet wird, wird der
Drosselöffnungsgradbefehl entsprechend der durch den Auf
wärtsschaltvorgang angenommenen Gangschaltstellung zur
unteren Grenze für den Drosselöffnungsgradbefehl vermindert
wird.
Gemäß der Erfindung wird also eine untere Grenze für den
Drosselöffnungsgradbefehl mit Bezug auf jede Gangschalt
stellung der Gangschaltung errichtet, so daß die minimal
notwendige Antriebskraft für jede Gangschaltstellung des
Schaltgetriebes stets erzeugt werden kann; wenn ein Gang
schaltvorgang im Schaltgetriebe ausgeführt wird, wird der
Drosselöffnungsgradbefehl zu der unteren Grenze hin ver
mindert, die der Gangschaltstellung entspricht, die durch
den Gangschaltvorgang eingenommen wurde, so daß eine Ver
ursachung eines raschen Anstieges der Motorgeschwindigkeit
während des Gangschaltvorgangs verhindert wird und daher
auch eine plötzliche Anlegung der Antriebskraft an die
Antriebsräder vermieden wird. Auf diese Weise ist es mög
lich, ein Durchrutschen der Antriebsräder zu verhindern.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezug
nahme auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 ein Zeitdiagramm zur Erläuterung eines herkömm
lichen Drosselsteuersystems;
Fig. 2 ein Blockdiagramm des Traktionssteuersystems für
Motorfahrzeuge gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 3 ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Drosselsteue
rung, die mit dem System der Fig. 2 ausgeführt wird;
und
Fig. 4 ein Flußdiagramm der Drosselsteuerungsroutine, die
während eines Gangschaltvorgangs gemäß dem Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung durchgeführt wird.
Gemäß der Fig. 2 umfaßt das Traktionssteuersystem gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung einen Mikrocomputer.
Die Fig. 3 zeigt ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der Betriebs
weise des Systems der Fig. 2. Das in der Fig. 2 gezeigte System
umfaßt einen Motorgeschwindigkeitsfühler und einen Schalt
stellungsfühler 2 zur Ermittlung der Schaltstellung des Schalt
getriebes. Die Ausgänge der Fühler 1 und 2 sind an eine
Rechenschaltung 3 geführt, in der eine gedachte Fahrzeug
geschwindigkeit EVv auf der Basis der aktuellen Motorge
schwindigkeit und der Schaltstellung berechnet wird, ohne
dabei einen Kupplungsschlupf zu berücksichtigen. Der Ausgang
des Schaltstellungsfühlers 2 wird auch unmittelbar an eine
Steuerlogikschaltung 13 geführt.
Die Geschwindigkeiten der linken und rechten Antriebsräder
werden durch die Radgeschwindigkeitsfühler 4 L bzw. 4 R de
tektiert, und die Antriebsradgeschwindigkeiten DvL und VdR
werden in den Rechenschaltungen 5 und 6 berechnet. Die so
berechneten Radgeschwindigkeiten VdL und VdR werden an eine
Referenzgeschwindigkeits-Berechnungsschaltung 7 gegeben, in
welcher der Mittelwert dieser Radgeschwindigkeiten als Re
ferenzradgeschwindigkeit Vr (= VdL + VdR)/2) berechnet wird.
Die Geschwindigkeiten der linken und rechten nicht angetriebenen
Räder werden durch Geschwindigkeitsfühler 8 L bzw. 8 R detektiert.
In den Rechenschaltungen 9 und 10 werden jeweils Nichtantriebs
rad-Geschwindigkeiten VnL bzw. VnR berechnet, die ihrerseits
an eine Hochauswahlschaltung 11 geleitet werden, in der die
höhere dieser Radgeschwindigkeiten ausgewählt und als be
rechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv berechnet wird, die un
gefähr der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit entspricht.
Die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv wird an die
Schwellwert-Einstellschaltung 12 geführt, in welcher eine
Drosselsteuerschwellwertgeschwindigkeit Vs, wie in der Fig. 3
gezeigt, dadurch eingestellt wird, daß ein vorbestimmter Wert
Vk zur berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv addiert wird.
Die gedachte Fahrzeuggeschwindigkeit EVv, die Referenzge
schwindigkeit Vr, die Schwellwertgeschwindigkeit Vs und die
berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv werden alle in die
Steuerlogikschaltung 13 eingegeben; der Ausgang eines Füh
lers 15, der das Ausmaß des Niederdrückens eines Beschleu
nigungspeals bzw. Gaspedals 14 ermittelt, wird ebenfalls
in diese Schaltung eingegeben; die Drosselstellung, die
dem Maß des Niederdrückens des Gaspedals 14 entspricht, wird
auf der Basis des Ausgangs des Fühlers 15 ermittelt.
Überdies ist eine Einstellschaltung 17 für die untere Grenze
des Drosselöffnungsmaßes vorgesehen, die derart angeordnet
und ausgebildet ist, daß sie Signale liefert, welche einen
unteren Grenzwert a für den Drosselöffnungsgradbefehl be
züglich der ersten Geschwindigkeit darstellen, einen unteren
Grenzwert b für den Drosselöffnungsgradbefehl bezüglich der
zweiten Geschwindigkeit, einen unteren Grenzwert c für den
Drosselöffnungsgradbefehl mit Bezug auf die dritte Geschwin
digkeit, einen unteren Grenzwert d für den Drosselöffnungs
gradbefehl mit Bezug auf die vierte Geschwindigkeit, und
einen unteren Grenzwert e für den Drosselöffnungsgradbefehl
mit Bezug auf die fünfte Geschwindigkeit (wobei a < b < c < d < e
ist). Der Ausgang der Schaltung 17 wird ebenfalls an die
Steuerlogikschaltung 13 geführt.
Die Steuerlogikschaltung 13 ist derart ausgebildet, daß sie
einen Drosselantriebsmechanismus 16 auf der Basis der vor
stehend angegebenen verschiedenen Eingangssignale antreibt,
um eine Drosselsteuerung auszuführen, wodurch die Motoraus
gangsleistung gesteuert wird, wenn das Motorfahrzeug zu
fahren beginnt oder beschleunigt, oder wenn eine Gangum
schaltung während des Start- oder Beschleunigungsvorgangs
ausgeführt wird.
Das Traktionssteuersystem gemäß dieser Ausführungsform der
Erfindung wird nun weiter mit Bezug auf das Zeitdiagramm
der Fig. 3 und die Fig. 4 beschrieben, welche eine Drossel
steuerungsroutine darstellt.
Wenn das Motorfahrzeug angehalten wird, wird das Schaltge
triebe in den ersten Gang geschaltet und das Gaspedal 14
wird mit maximalem Ausmaß niedergedrückt, so daß die Re
ferenzgeschwindigkeit Vr (der Mittelwert der linken und
rechten Antriebsradgeschwindigkeiten VdL und VdR bei diesem
Beispiel) und die gedachte Fahrzeuggeschwindigkeit EVv
(Fahrzeuggeschwindigkeit, berechnet auf der Basis der momen
tanen Motorgeschwindigkeit und der Gangschaltungsstellung
des Schaltgetriebes ohne Berücksichtigung des Kupplungsschlupfes)
anzuwachsen beginnen. Die Traktionssteuerung wird zum
Zeitpunkt Q 1 gestartet, wenn die folgenden zwei Bedingungen
erfüllt sind:
- 1. Die Referenzgeschwindigkeit Vr überschreitet den Steuer schwellenwert Vs während der Beschleunigung. (Bei dieser Ausführung wird der Steuerschwellwert Vs dadurch einge stellt, daß ein vorbestimmter Wert Vk zur berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv addiert wird, die auf der Basis der höheren der linken und rechten Nichtantriebs radgeschwindigkeiten VnL und VnR bestimmt wurde.)
- 2. Die gedachte Fahrzeuggeschwindigkeit EVv überschreitet den Steuerschwellenwert Vs.
Als Ergebnis der Traktionssteuerung, die zum Zeitpunkt Q 1 ge
startet wurde, wird ein Drosselschließbefehl geliefert, so
daß die Drosselschließsteuerung ausgeführt wird. Nach der
Zeit Q 1 wird die Drosselöffnungs/Schließsteuerung auf der
Basis der gedachten Fahrzeuggeschwindigkeit EVv anstelle
der Referenzgeschwindigkeit Vr ausgeführt.
Durch Verwendung der gedachten Fahrzeuggeschwindigkeit EVv
ist es möglich, aus dem Steuersystem ein Durchrutschen aus
zuschließen, das in dem Motorantriebskraftübertragungssystem
auftritt, wodurch eine bessere und wirksamere Traktions
steuerung erzielt wird, als es der Fall wäre, wenn die
Steuerung auf der Basis der vorerwähnten Referenzgeschwin
digkeit Vr ausgeführt würde.
In der Fig. 3 wird von der Zeit Q 1 an der Drosselöffnungs
maßbefehlswert T mit einer vorbestimmten Rate vermindert,
so daß die Motorausgangsleistung entsprechend vermindert wird.
Falls jedoch der Drosselöffnungsmaßbefehlswert T die untere
Grenze für den Drosselöffnungsmaßbefehl bezüglich der gegen
wärtigen Schaltstellung erreicht, d. h. der Stellung im ersten
Getriebegang, dann würde der Drosselöffnungsgradbefehlswert
an der Stellung gehalten werden, die der unteren Grenze ent
spricht, wodurch verhindert wird, daß die Drossel übermäßig
geöffnet wird.
Zum Zeitpunkt Q 2, wenn die gedachte Fahrzeuggeschwindigkeit
EVv einen hohen Spitzenwert erreicht, an dem sie von der Zu
nahme zur Abnahme wechselt, wird ein Drosselöffnungsverlangen
geliefert, so daß der Drosselöffnungsgradbefehlswert von der
Stellung entsprechend dem vorstehend erwähnten unteren Grenz
wert mit einer vorbestimmten Rate anzusteigen beginnt, wo
durch das Drosselöffnungsmaß vergrößert wird.
Zur Zeit Q 3 wird das Schaltgetriebe von der Stellung des
ersten Gangs in die Stellung des zweiten Gangs hochgeschal
tet und die Drosselsteuerungsroutine, wie in der Fig. 4 ge
zeigt, wird ausgeführt. Im einzelnen wird im Schritt S 1 die
Schaltstellung detektiert, die nach dem Gangwechsel einge
nommen wird. Im Schritt S 2 erfolgt eine Beurteilung, ob die
Schaltstellung nach der Gangveränderung die Schaltstellung
des ersten Ganges ist. Bei dieser Beurteilung ist das Ergebnis
"NEIN", und deshalb schreitet der Vorgang zum Schritt S 4
weiter, in dem eine Beurteilung erfolgt, ob diese Schalt
stellung die Schaltstellung des zweiten Ganges ist. Da das
Ergebnis dieser Beurteilung "JA" ist, wird der Drosselöff
nungsgradwert T auf den unteren Grenzwert b für den Drossel
öffnungsgradbefehl abgesenkt, und zwar mit Bezug auf die
Schaltstellung des zweiten Gangs im Schritt S 5.
Die vorstehende Beschreibung betrifft den Fall, bei dem die
Schaltstellung nach der Schaltstellungsveränderung die Stellung
des zweiten Gangs ist, was während der Zeitspanne vom
Zeitpunkt Q 3 bis Q 4 in der Fig. 3 auftritt. Sie betrifft
gleichermaßen diejenigen Fälle, in denen irgendeine andere
Schaltstellung als die Schaltstellung des zweiten Gangs ein
genommen wird. Insbesondere erfolgt eine Beurteilung, ob die
Schaltstellung die des ersten Gangs ist im Schritt S 2, ob
sie diejenige des zweiten Gangs ist im Schritt S 4, ob sie
diejenige des dritten Gangs ist und ob sie diejenige des
vierten Gangs ist, wie in der Fig. 4 gezeigt. In Abhängig
keit davon, ob das Ergebnis der Beurteilung in jedem Schritt
"JA" oder "NEIN" ist, schreitet das Verfahren zu den Schritten
S 3, S 5, S 7, S 9 oder S 10 weiter und somit wird eine Steuerung
derart ausgeführt, daß der Drosselöffnungsgradbefehlswert
T auf einen geeigneten der unteren Grenzwerte a bis e ver
mindert wird.
Zum Zeitpunkt Q 4 ist der Gangschaltungswechsel beendet und
die gewöhnliche Drosselsteuerung wird wieder begonnen, so
daß der Drosselöffnungsgradbefehl mit der vorbestimmten Rate
von der Stellung ausgehend erhöht wird, die dem unteren Grenz
wert b bezüglich der Schaltstellung des zweiten Gangs ent
spricht. Auf diese Weise wird das Drosselöffnungsausmaß
allmählich erhöht.
Die beabsichtigte Traktionssteuerung wird dadurch erzielt,
daß die Drossel, wie vorstehend erwähnt, gesteuert wird.
Wünschenswerterweise wird der untere Grenzwert für den
Drosselöffnungsgradbefehl bezüglich einer jeweiligen Gang
schaltungsstellung derart gewählt, daß er ein Minimalwert
in einem Bereich, in dem eine Antriebskraft erzielt wird,
die ausreicht, um das Anhalten des Motors zu verhindern
oder ein Stoßen oder eine Fahrzeugkarosserievibration nach
der Gangumschaltung, d. h. mit einer Stellung, in welcher
der Motor ohne Ausrücken der Kupplung am Anhalten gehindert
ist.
Wie sich aus der vorstehenden Erläuterung ergibt, wird
gemäß der Erfindung eine untere Grenze für den Drosselöff
nungsgradbefehl mit Bezug auf die Schaltstellung des Schalt
getriebes eingestellt, und wenn die Gangumschaltung im
Schaltgetriebe ausgeführt wird, wird der Drosselöffnungs
gradbefehlswert zur unteren Grenze hin vermindert, die
der als nächste anzuwendenden Gangschaltungsstellung ent
spricht, wodurch es möglich wird, das Auftreten einer Ten
denz zu verhindern, daß die erforderliche Antriebskraft
aufgrund eines übermäßigen Schließens der Drossel im Ver
lauf der Drosselschließsteuerung nicht erzeugt werden kann.
Es ist auch möglich, einen raschen Anstieg der Motorge
schwindigkeit bzw. -drehzahl zu verhindern, die andernfalls
während eines Gangschaltungsvorgangs auftreten könnte, und
somit eine plötzliche Anlegung einer Antriebskraft an das
Antriebsrad, die andernfalls auftreten würde, wenn die Kupp
lung eingerückt wird. Auf diese Weise ist es möglich, ein
Durchrutschen des Antriebsrades zu verhindern.
Bei dem vorstehenden Ausführungsbeispiel wird die auf der
Basis der linken und rechten Radgeschwindigkeit VdL und
VdR berechnete Referenzgeschwindigkeit Vr mit dem Schwell
wert Vs nur an dem Zeitpunkt verglichen, an dem die Steue
rung gestartet wird; nach diesem Zeitpunkt wird die gedachte
Fahrzeuggeschwindigkeit EVv anstelle der Referenzgeschwin
digkeit Vr mit dem Schwellwert Vs zur Ausführung der Drossel
steuerung verglichen. Bei dieser Anordnung kann eine wirk
samere Traktionssteuerung unter Ausschluß eines Durchrutschens
erzielt werden, das von dem Steuersystem im Motorantriebs
kraftübertragungssystem auftreten könnte. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch in keiner Weise hierauf begrenzt. Es
ist auch möglich, daß die Drosselsteuerung dadurch ausge
führt wird, daß die vorstehende Referenzgeschwindigkeit mit
dem Schwellwert sogar nach dem Start der Steuerung verglichen
wird.
Claims (6)
1. Traktionssteuersystem für Motorfahrzeuge, bei dem eine
Neigung zum Auftreten eines Antriebsrad-Durchrutschens,
wenn das Motorfahrzeug zu fahren oder zu beschleunigen
beginnt, detektiert wird, wobei ferner ein Drosselöff
nungsgradbefehlswert in Abhängigkeit von einem derartigen
Antriebsraddurchrutschen verändert wird, und wobei der
Drosselöffnungsgrad entsprechend dem Drosselöffnungs
gradbefehlswert gesteuert wird, wodurch das Antriebs
rad-Durchrutschen verhindert wird, gekenn
zeichnet durch Einrichtungen zum Einstellen
eines unteren Grenzwerts für den Drosselöffnungsgrad
befehlswert mit Bezug auf jede Schaltstellung des
Schaltgetriebes des Motorfahrzeugs, und durch Einrich
tungen die derart angeordnet und ausgebildet sind, daß
bei der Ausführung eines Gangwechsels bewirkt wird, daß
der Drosselöffnungsgradbefehlswert auf den unteren Grenz
wert vermindert wird, der der nach dem Gangwechsel ein
genommenen Schaltstellung entspricht.
2. Traktionssteuersystem nach Anspruch 1, ferner ge
kennzeichnet durch Einrichtungen zur Be
rechnung einer Referenzgeschwindigkeit Vr auf der Basis
der rechten und linken Antriebsradgeschwindigkeiten
VdL und VdR, ferner durch Einrichtungen zum Einstellen
eines Steuerschwellwerts Vs durch Addieren eines vorbe
stimmten Werts Vk zu einer berechneten Fahrzeuggeschwin
digkeit Vv, die auf der Basis der linken und rechten
Nichtantriebsradgeschwindigkeiten VnL und VnR berechnet
wurde, und durch Einrichtungen, die derart ausgebildet
und angeordnet sind, daß beim Beginn des Laufes des
Motorfahrzeugs die Drosselschließsteuerung an einem
Zeitpunkt gestartet wird, an dem die Referenzgeschwin
digkeit Vr den Steuerschwellwert Vs überschreitet.
3. Traktionssteuersystem nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Referenzgeschwin
digkeit Vv der Mittelwert der linken und rechten An
triebsradgeschwindigkeit VdL und VdR ist.
4. Traktionssteuersystem nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die berechnete Fahrzeug
geschwindigkeit Vv auf der Basis der höheren der linken
und rechten Nichtantriebsradgeschwindigkeiten VnL und
VnR berechnet wird.
5. Traktionssteuersystem nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine gedachte Fahrzeug
geschwindigkeit EVv eingestellt wird, und zwar auf der
Basis der Motorgeschwindigkeit bzw. -drehzahl und der
Schaltstellung des Übertragungsgetriebes ohne Berück
sichtigung eines Kupplungsschlupfes, und daß die ge
dachte Fahrzeuggeschwindigkeit EVv mit dem Steuer
schwellwert Vs zur Ausführung der Drosselsteuerung
verglichen wird.
6. Traktionssteuersystem nach Anspruch 1, bei dem das
Schaltgetriebe bzw. Übertragungsgetriebe erste bis
fünfte Gangschaltungsstellungen einnimmt, und daß
untere Grenzen a, b, c, d und e für den Drosselöffnungs
gradbefehl mit Bezug auf die ersten bis fünften Gang
schaltungsstellungen eingestellt werden, und zwar derart,
daß a < b < c < d < e ist.
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