DE3841993C2 - - Google Patents
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Classifications
-
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stallbodenauflage für Pferdeboxen
mit einer Stallmatte aus einer Vielzahl von untereinander
gleichen, aus elastomerem Material bestehenden
Gliedern, die zueinander versetzt in gegenseitigen Abständen
angeordnet durch querverlaufende, die Glieder durchdringende
Verbindungselemente gelenkig miteinander verbunden
sind.
Es ist bekannt, in Tier-, insbesondere Pferdeställen als
Bodenauflage eine lose Einstreu, z.B. in Form von Stroh
oder Sägespänen zu verwenden. Diese Streuauflagen werden
von den Tieren jedoch leicht umgewühlt und verscharrt, so
daß keine gleichmäßige Unterlage mehr vorhanden ist. Die
Tiere, insbesondere Pferde, bekommen infolgedessen Haltungsschäden.
Außerdem kann das in der Einstreu infolge
der tierischen Ausscheidungen enthaltene Ammoniak direkt
mit den Tierkörpern in Berührung kommen und zu krankhaften
Schäden, insbesondere an den Bronchien, den Lungen oder
den Hufen ("Strahlfäule") führen.
Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 17 96 495 sind
aus Kraftfahrzeugreifen hergestellte Liegematten für
Viehställe bekannt, die eine lose Einstreu als Bodenauflage
nahezu ganz überfüssig machen. Diese Liegematten
erlauben, insbesondere durch die Trittbewegung des
Viehs, ein leichtes Abfließen der Jauche und erzielen
damit in gewissem Umfang eine Selbstreinigung. Sie sind
leicht durch Abspritzen zu reinigen. Da die Matten an
ihrer Oberseite immer trocken sind, ist das auf ihnen
stehende oder liegende Vieh keiner Verschmutzung ausgesetzt.
Darüber hinaus wird auch eine Wärmeisolation der
"Steinkälte" eines Steinfußbodens im Viehstall erzielt.
Obwohl diese Liegematten bereits wesentliche Vorteile
gegenüber der oben genannten losen Einstreu als Bodenauflage
bieten, ist beispielsweise eine häufige Reinigung der
Ställe unumgänglich. Auch die Ammoniakbildung und der damit
verbundene Stallgeruch, der zu Bronchien-, Lungen- und
Leberschäden des Viehs führen kann, kann durch die genannten
Liegematten nicht verhindert werden.
Des weiteren sind Stallmatten in Form von Gummimatten
durch die deutsche Zeitschrift "Landtechnik", Band 9, 42. Jahrgang,
1987, Seiten 374/375 bekannt. Diese Gummimatten
werden zusammen mit Strohmehl oder -häcksel verwendet und
bieten den Vorteil, daß sie eine trittsichere und rutschfeste
Unterlage sowie eine weiche Liegefläche ermöglichen.
Sie sind reinigungs- und desinfektionsfreundlich und verhältnismäßig
preisgünstig. Ein Nachteil dieser Stallmatten
ist, daß sie schmale und tiefe Oberflächenprofile aufweisen,
die zwar eine bessere Wärmeisolation bieten, sich
aber schnell mit Futterresten und Kot zusetzen, wodurch
eine Reinigung erschwert wird. Das führt beim Vieh zu Aufliegeschäden
an den Extremitäten. Außerdem kann auch bei
diesen Stallmatten eine Ammoniakbildung nicht wirkungsvoll
verhindert werden.
Eine einstückig aus Kunststoff oder ähnlichem geformte
Matte ist schließlich aus der US-PS 42 35 197 bekannt. Sie
weist von erhöhten Streifen getrennte Rinnen auf, in welchen
beiden jeweils Durchbrechungen vorgesehen sind. Diese
einstückigen Kunststoffmatten werden auf eine aufgeschüttete
Unterlage aus einer unteren Schicht Kies und einer
darüber angeordneten Schicht Sand aufgebracht. Kies und
Sand als Einstreumaterial geben jedoch nicht genügend
Feuchtigkeit ab, was beispielsweise zum Austrocknen von
Pferdehufen bei Verwendung in Pferdeställen führt. Außerdem
ist auch in diesem Fall eine Ammoniakbildung nicht
wirkungsvoll zu verhindern.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die genannten Nachteile zu
beseitigen und eine Stallbodenauflage bereitzustellen, die
sowohl einen beispielsweise für Pferdehufe günstigen Boden
ermöglicht, wobei Ammoniakbildung weitestgehend vermieden
wird, als auch sehr langlebig und nur in verhältnismäßig
großen Zeitabständen erneuert oder stellenweise ausgetauscht
zu werden braucht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
zwischen der Stallmatte und dem Stallboden eine etwa
6-12 cm hohe Unterlage aus Sägemehl, Holzspänen oder dergleichen
und gelöschtem Kalk angeordnet und auf die Glieder
der Matte und in die Zwischenräume zwischen diesen
Gliedern eine relativ dünne Streuauflage aus Strohhäcksel,
Sägespänen, feinen Hobelspänen oder dergleichen aufgebracht
ist.
Besonders vorteilhaft ist es, daß diese Stallbodenauflage
gelöschten Kalk enthält. Hierdurch werden Schadstoffe in
den Ausscheidungen der Pferde in einfachster Weise an Ort
und Stelle neutralisiert und unschädlich gemacht. Es hat
sich herausgestellt, daß ein Sägemehl oder Strohhäcksel/
Kalk-Gemisch die Fähigkeit hat, sich zu regenerieren,
so daß die Unterlage sehr langlebig ist und nur in verhältnismäßig
großen Zeitabständen erneuert oder nur stellenweise
ausgetauscht werden muß. Weiterhin ist es von
Vorteil, daß durch das erfindungsgemäß zusammengesetzte
Gemisch für die Unterlage unter der Stallmatte eine schädliche
Ammoniakbildung weitestgehend vermieden wird.
Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung
der weiteren Erläuterung. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Stallmatte
aus elastomerem Material in Verbindung
mit einer Streuauflage und
Fig. 2 die Stallmatte aus Fig. 1 in Drauf
sicht.
Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, besteht eine Stallmatte
aus einer Vielzahl untereinander gleicher Glieder 1 aus elasto
merem Material, beispielsweise verhältnismäßig hartem Gummi,
etwa in der Qualität von Automobilreifen. Die Glieder 1 haben
die Form hochkant gestellter, rechteckiger Platten, mit beispiels
weise etwa folgenden Abmessungen: Länge 6 cm, Breite 2,5 cm und
Dicke 0,8 cm. Die Seitenflächen der Platten können, wie aus Fig.
1 ersichtlich, leicht gewellt sein. Die Kanten der Platten sind
vorteilhafterweise abgerundet.
Die plattenförmigen Glieder sind in der aus Fig. 2 ersichtlichen
Weise zueinander versetzt in gegenseitigen Abständen angeordnet.
Jedes Glied 1 weist auf seiner Längserstreckung zwei Bohrungen
2 auf, welche von langgestreckten Verbindungselementen 3, 4 aus
korrosionsfestem Metall, beispielsweise Edelstahl durchquert
sind. Hierdurch sind die Glieder 1 gelenkig miteinander verbun
den. Bei den Verbindungselementen 3 handelt es sich um Metall
stäbe, bei den Verbindungselementen 4 um Metallseile. Die Ver
bindungselemente 3, 4 sind durch noch zu beschreibende Veranke
rungsteile 5, 6 an den Seitenkanten der Matte festgelegt.
An dem (in Fig. 2 oben gelegenen) Abschlußrand der Matte sind
zwischen den Gliedern 1 Abstandselemente 7 angeordnet, die zur
Durchführung der Verbindungselemente 3, 4 ebenfalls eine Bohrung
aufweisen und in gleicher Weise wie die Glieder 1 aus elastome
rem Material, beispielsweise aus natürlichem oder synthetischem
Vollgummimaterial bestehen können.
Die Fig. 2 zeigt die Stallmatte lediglich in Form eines Aus
schnittes, der eine Ecke der Matte bildet. Die Matte setzt sich
in Fig. 2 nach links und unten in der dargestellten und besch
riebenen Weise fort. Die Stallmatte, die vorzugsweise Rechteck
form hat, entspricht in ihren Abmessungen den Innenabmessungen
des mit ihr auszulegenden Tierstalles, so daß sie in diesen bündig
paßt, an den Wänden anliegt und infolgedessen nicht verschoben
werden kann. Falls erforderlich, können die Seitenränder der
Matte auch, insbesondere in Pferdeboxen, seitlich befestigt
werden.
Die bereits erwähnten, seitlichen Verankerungsteile 5, 6 können
unlösbar oder lösbar ausgebildet sein. Bei den Verankerungstei
len 5 handelt es sich um mit den Verbindungselementen 3, 4 fest
verbundene Nieten 8. Bei den lösbaren Verankerungsteilen 6
weisen die Enden der als Metallstäbe oder Metallseile ausgebil
deten Verbindungselemente 3 bzw. 4 an ihren Enden Gewindeab
schnitte 9 auf, auf welche lösbar Muttern 11 aufgeschraubt sind.
Der Gewindeabschnitt 9 ist im Falle eines Metallstabes direkt
an diesen Stab ausgebildet, im Falle eines Metallseils ist des
sen Ende mit einem selbständigen, massiven Gewindeabschnitt 9
verschweißt. Die Verankerungsteile 5, 6 können weiterhin Unter
legscheiben 12 umfassen.
Beim Ablösen einer Mutter 11 kann das zugehörige Verbindungsele
ment 3, 4 aus der Masse herausgezogen werden. Hierdurch ist es
möglich, einzelne Glieder 1 der Matte auszuwechseln. Dies ist
insbesondere bei einer Verwendung der Stallmatte in Pferdeboxen
von Vorteil, weil diese erfahrungsgemäß nur an bestimmten Stel
len von den Pferdehufen durchgescheuert werden. Man braucht
also bei einer lokalen Abnutzung der Matte nicht die ganze Matte
wegzuwerfen, sondern kann sie im abgenutzten Bereich ohne wei
teres durch Einfügen neuer Glieder ausbessern.
Die lösbaren Verankerungsteile 6 brauchen nur jeweils an einem
Ende des betreffenden Verbindungselementes 3, 4 vorgesehen zu
werden. Am gegenüberliegenden Ende kann eine unlösbareVeranke
rung 5 ausgebildet sein.
Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäß ausgebildete Stallboden
auflage in Verbindung mit der beschriebenen Stallmatte. Auf dem
Stallboden 13 ist eine Unterlage 14, beispielsweise 6 bis 12 cm
hoch, aus Sägemehl, Holzspänen oder dergleichen aufgebracht, in
welche gelöschter Kalk eingemischt ist. Auf dieser Unterlage ruht
die aus den Gliedern 1 bestehende Stallmatte auf. Auf die Glie
der 1 der Matte ist eine relativ dünne Streuauflage 15 aus Stroh
häcksel, Sägespänen, feinen Hobelspänen oder dergleichen mit
einer Dicke von 1 bis 2 cm aufgebracht. Diese Ausbildung einer
Stallbodenauflage gemäß der Erfindung ist besonders vorteilhaft,
weil die Kalk enthaltende Unterlage 14 flüssige Ausscheidungen
aufnimmt, bindet und unschädlich macht, wobei die Tiere jedoch
wegen der die Unterlage 14 überdeckenden, aus den Gliedern 1
bestehenden Stallmatte mit der Unterlage nicht in direkte Berüh
rung kommen, diese also insbesondere auch nicht umwühlen und
verscharren können. Die relativ dünne Streuauflage 15 nimmt
die festen Ausscheidungen der Tiere auf und kann zusammen mit
diesen leicht abgekehrt und anschließend wieder erneuert werden.
Auch kann die Unterlage 14 nach starkem Nässen - durch Aufrollen
der Matte bis über die durchnäßten Stellen hinaus - leicht
ausgewechselt werden.
Die Stallbodenauflage gemäß Fig. 1 vermittelt also stets eine
gleichmäßige Unterlage für die Tiere, so daß diese keine Hal
tungsschäden bekommen können. Das in der Unterlage 14 enthal
tene Ammoniak kommt mit dem Tierkörper nicht in Berührung, so
daß krankhafte Schäden, beispielsweise Strahlfäule in den Hufen
von Pferden, nicht auftreten können.
Andererseits kann die beschriebene, aus den miteinander gelenkig
verbundenen Gliedern 1 bestehende Stallmatte in bestimmten Fäl
len auch direkt, also ohne Unterlage 14 auf einen Stallboden
aufgelegt werden, beispielsweise in Tierkliniken, in denen die
Tiere nur vorübergehend behandelt werden. Ferner kann die Stall
matte auch direkt auf den Boden von Tiertransportwagen, insbe
sondere Pferdetransportwagen, aufgebracht werden.
Die in die Zwischenräume zwischen den Gliedern 1 der Matte ein
gedrungenen Bestandteile der Streuauflage 15 (Fig. 1) verhindern
ein Eindringen von Kot in diese Zwischenräume.
Claims (4)
1. Stallbodenauflage für Pferdeboxen mit einer Stallmatte
aus einer Vielzahl von untereinander gleichen, aus
elastomerem Material bestehenden Gliedern, die zueinander
versetzt in gegenseitigen Abständen angeordnet
durch querverlaufende, die Glieder durchdringende Verbindungselemente
gelenkig miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Stallmatte und dem Stallboden (13)
eine etwa 6-12 cm hohe Unterlage (14) aus Sägemehl,
Holzspäne oder dergleichen und gelöschtem Kalk angeordnet
und auf die Glieder (1) der Matte und in die
Zwischenräume zwischen diesen Gliedern eine relativ
dünne Streuauflage (15) aus Strohhäcksel, Sägespänen,
feinen Hobelspänen oder dergleichen aufgebracht ist.
2. Stallbodenauflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente der Stallmattenglieder (1)
Stäbe (3) oder Seile (4) aus korrosionsfestem Material
sind, die an den Seitenkanten der Matte durch Verankerungsteile
(5, 6, 11, 12) festgelegt sind.
3. Stallbodenauflage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verankerungsteile (5, 6, 11, 12) an den Stäben (3)
oder Seilen (4) lösbar befestigt sind.
4. Stallbodenauflage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verankerungsteile (5, 6) durch Schraubgewinde (9)
an den Stäben (3) oder Seilen (4) befestigt sind.
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