DE3840795A1 - Verfahren zur herstellung eines schotterlosen eisenbahnoberbaues sowie fertigteile und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines schotterlosen eisenbahnoberbaues sowie fertigteile und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von schotterlosen
Eisenbahnoberbauten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ferner ein
Stahlbetonfertigteil zur Verwendung bei dem Verfahren sowie eine Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens.
Die meisten schotterlosen Eisenbahnoberbauten bestehen aus einem vormon
tierten Gleisrost aus Schienen und Querschwellen, der durch vertikale
und horizontale Abstützungen in die gewünschte Lage gebracht und dann so
einbetoniert wird, daß die Querschwellen einen festen Sitz in dem erhär
teten Beton finden. Die Probleme, die bei diesem Verfahren auftreten,
sind die schwierige Verlegung einer evtl. benötigten Bewehrung, das
zeitraubende Einbringen des Betons zwischen und unter den Schwellen und
vor allem das Einjustieren des Gleisrostes, der bis zum Erhärten des Be
tons durch temperaturbedingte Spannungsänderungen in den Schienen zu La
geveränderungen neigt, die nur durch sehr aufwendige Maßnahmen vermieden
werden können.
Bei einem gattungsgemäßen Verfahren (DE-PS 24 22 942) treten diese Proble
me nicht auf. Bei diesem Verfahren werden Stahlbetonfertigteile, die
maßgenau und lösbar mit einer rahmenartigen Lehre verbunden sind, als
Schienenauflager in den noch nicht erhärteten Beton der Tragplatte des
schotterlosen Eisenbahnoberbaues eingerüttelt. Dabei wird die Lehre und
somit die mit ihr verbundenen Stahlbetonfertigteile von einem Verlegege
rät mit vertikaler und horizontaler Bewegungsmöglichkeit in die gewün
schte Endlage gebracht. Die durch Rüttler in Schwingungen versetzten
Stahlbetonfertigteile tauchen in den relativ steifen Beton ein wie in
eine Flüssigkeit und verbleiben nach Abstellen der Rüttler in der er
reichten Lage.
Die Tragplatte kann, wie eine Straßenplatte, ohne Behinderungen durch
Einbauten betoniert werden. Schienen zur Ausrichtung und Fixierung der
Lage der Querschwellen, die erst nachträglich in den noch nicht erhärte
ten Beton eingebracht werden, entfallen.
In der Praxis beim Bau einer Versuchsstrecke hat es sich aber herausge
stellt, daß es beim Einrütteln der Stahlbetonfertigteile in den noch
nicht erhärteten Beton, besonders wenn dieser eine relativ weiche Kon
sistenz hat, durch die Ausbreitung der Schwingungen passieren kann, daß
das benachbarte, bereits verlegte Stahlbetonfertigteil ins "Schwimmen"
gerät und eine unerwünschte Lageveränderung eintreten kann, was eine
provisorische Abstützung erforderlich macht.
Zudem war eine genaue und schnelle Ansteuerung der Endlage mit der Lehre
problematisch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dieses gattungsgemäße Verfah
ren so zu verbessern, daß die vorstehend genannten Schwierigkeiten ver
mieden werden.
Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Verfahren durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruches 1 und bei dem gattungsgemäßen Stahlbeton
fertigteil durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 8 sowie bei
der gattungsgemäßen Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 9 erfindungsgemäß gelöst.
Da es sich gezeigt hat, daß der Einfluß der für das Einrütteln eines
Fertigteiles erforderlichen Schwingungen höchstens bis zu dem benachbar
ten Fertigteil reicht und nur dieses zum "Schwimmen" gebracht werden
kann, werden mindestens zwei Lehren im Wechsel verwendet. Diese Lehren
sind jeweils länger als der Einflußbereich der Schwingungen. Dadurch
sind sie in der Lage, eine Lagenveränderung der schon eingebrachten Fer
tigteile zu verhindern.
Erfindungsgemäß wird die Lehre beim Absenken zunächst so geneigt, daß
das vordere Ende etwas höher ist als das hintere und daß das Absenken
des vorderen Endes in die endgültige Höhenlage durch entsprechende
Steuerung des Verlegegeräts von außen aufgrund eines Nivellements oder
mittels Tachymetrie durch Fernbedienung über Funk o.ä. erfolgt.
Um Querneigungen des Gleises realisieren zu können, muß sich die Lehre
quer neigen lassen. Erfindungsgemäß wird die Achse für diese Drehbewe
gung in die Gleisachse gelegt. Auf diese Weise wird vermieden, daß die
Lehre bei einer Querneigung seitlich versetzt wird.
Beim Einrütteln der Stahlbetonfertigteile in den noch nicht erhärteten
Beton wird Beton verdrängt, was zu Hebungen und Aufwerfungen der Beton
oberfläche führt, die möglichst gering gehalten werden sollten. Um dies
zu erreichen, wird bei großen Stahlbetonfertigteilen, z.B. bei Quer
schwellen erfindungsgemäß der in den Beton eintauchende Teil kleingehal
ten. Bei Querschwellen werden diese dafür im Bereich der Schienenaufla
gerung an der Schwellenunterseite höckerartig ausgebildet, wie es z.B.
die Schwelle der Deutschen Bundesbahn Iotsch 395 aufweist. Beim Einrüt
teln taucht nur der höckerartige Schwellenteil in den Beton der Trag
platte ein, der so dimensioniert wird, daß er die vom Schienenverkehr
verursachten Vertikal- und Horizontallasten sicher in die Tragplatte
übertragen kann, während der größte Teil der Querschwelle oberhalb der
Tragplatte verbleibt.
Die Stahlbetonfertigteile weisen im mittleren Bereich zudem Aussparungen
auf. Diese ermöglichen deren maschinelle Aufnahme.
Weitere Merkmale ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1-4 eine schematische Darstellung des Herstellverfahrens.
In Fig. 1 befindet sich die bereits verlegte Lehre 3 in ihrer Endlage,
aber noch in fester Verbindung mit den maßgenau im Beton der Tragplatte
9 sitzenden Stahlbetonfertigteilen 5. Die nicht abgebildeten Rüttler
sind abgestellt worden. Das Verlegegerät 1 bringt die mit Stahlbetonfer
tigteilen 5 bestückte Lehre 3 in Endlage. Am vorderen Ende 3.1 der be
reits verlegten Lehre 3 ist ein Zielpunkt 8 angebracht. Mittels einer
Vorrichtung am hinteren Ende 2.2 der zu verlegenden Lehre 2 wird der
Zielpunkt 8 abgetastet. Das Verlegegerät 1 kann gesteuert werden und ei
ne genaue Verlegung (Richtung, Höhe, Querneigung) der Stahlbetonfertig
teile 5 ist möglich. Das Abtasten kann z.B. mechanisch oder optisch sein
und die Steuerung des Verlegegeräts kann aufgrund eines Nivellements
oder mittels Tachymetrie durch Fernbedienung über Funk o.ä. erfolgen.
Während dem Eintauchvorgang müssen die Rüttler (nicht abgebildet) lau
fen. Sie werden nach Erreichen der Endlage abgestellt.
Die Schablone 4 wird mit Stahlbetonfertigteilen 5 gerade bestückt.
In Fig. 2 ist die Schablone 4 voll bestückt. Die Lehre 3 wird von einem
mit dem Verlegegerät 1 verbundenen Seil- oder Kettenzug 6 aufgenommen.
Somit wird eine Krafteinwirkung auf die Stahlbetonfertigteile 5 weit
gehend vermieden. Die Lehre 2 befindet sich noch in fester Verbindung
mit den Stahlbetonfertigteilen.
In Fig. 3 wird die Lehre 3 von den auf die mittels einer Schablone 4
schon vorpositionierten Stahlbetonfertigteilen 5 abgesenkt und bestückt.
In Fig. 4 wird der Vorgang gemäß Fig. 1 erneut durchgeführt.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines schotterlosen Eisenbahnoberbaus, wo
bei Stahlbetonfertigteile, z.B. Querschwellen, die maßgenau und lösbar
mit einer rahmenartigen Lehre verbunden sind, als Schienenauflager in
den noch nicht erhärteten Beton der Tragplatte eines schotterlosen Ei
senbahnoberbaues eingerüttelt werden, wobei die mit Stahlbetonfertigtei
len bestückte Lehre von einem Verlegegerät mit vertikaler und horizonta
ler Bewegungsmöglichkeit in die gewünschte Endlage gebracht wird, da
durch gekennzeichnet, daß im Wechsel mindestens zwei Lehren (2, 3) ver
wendet werden, die jeweils länger sind als der Einflußbereich der für
das Einrütteln eines Stahlbetonfertigteils (5) erforderlichen Schwingun
gen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genaue La
ge des hinteren Endes (2.2, 3.2) der zu verlegenden Lehre (2, 3) be
stimmt wird durch die Lage des vorderen Endes (3.1, 2.1) der bereits
verlegten Lehre (3, 2).
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das hintere Ende (2.2, 3.2) der zu verlegenden Lehre (2, 3) durch
mechanisches, optisches oder sonstiges Abtasten des vorderen Endes (3.1,
2.1) der bereits verlegten Lehre (3, 2) das Verlegegerät (1) so steuert,
daß das hintere Ende (2.2, 3.2) der zu verlegenden Lehre (2, 3) genau in
die gewünschte Position gebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lehre (2, 3) beim Absenken zunächst so geneigt ist, daß das vor
dere Ende (2.1, 3.1) etwas höher ist als das hintere (2.2, 3.2) und daß
das Senken des vorderen Endes (2.1, 3.1) in die endgültige Höhenlage
durch entsprechende Steuerung des Verlegegeräts (1) aufgrund eines Nivel
lements (6) oder mittels Tachymetrie erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die aufgrund eines Nivellements (6) oder mittels Tachymetrie erfol
gende Steuerung des Verlegegerätes (1) durch Fernbedienung über Funk o.ä.
betätigt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lehre (2, 3) nach Lösen von den in Endlage befindlichen Stahlbe
tonfertigteilen (5) von einem mit dem Verlegegerät (1) verbundenen Seil-
oder Kettenzug (7) abgehoben wird und dieser Seil- oder Kettenzug (7)
für die unverschiebliche Verbindung zwischen der Lehre (2, 3) und dem
Verlegegerät (1) verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlbetonfertigteile (5) für ein einfaches und schnelles Be
stücken der Lehre (2, 3) mittels einer Schablone (4) vorpositioniert
werden.
8. Stahlbetonfertigteil zur Verwendung bei dem Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlbetonfertigteil
(5) als Querschwelle ausgebildet ist und im Bereich der Schienenauflage
rung an der Schwellenunterseite höckerartig ist und im mittleren Bereich
des Stahlbetonfertigteils Aussparungen angeordnet sind.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 7 unter Verwendung von Stahlbetonfertigteilen (5) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Lehre (2, 3) aufweist,
die lösbar mit dem Verlegegerät (1) verbunden und dabei um die Gleis
achse drehbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen
Ende (2.1, 3.1) der Lehre (2, 3) in Gleisachse ein Zielpunkt (8) ange
bracht ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Lehre (2, 3) zur Aufnahme von mindestens drei Stahlbeton
fertigteilen (5) im vorgesehenen Abstand voneinander eingerichtet ist.
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