DE3840200A1 - Vlies und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Vlies und verfahren zu seiner herstellungInfo
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- C23C18/18—Pretreatment of the material to be coated
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her
stellung eines solchen Vlieses gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1, sowie ein nach dem Verfahren herge
stelltes Vlies.
Solche Vliese kommen vor allem in der Elektrotechnik zur
Abschirmung und Ableitung statischer Aufladungen zur
Anwendung.
Bis jetzt werden hierfür Vliese verwendet, die aus einem
metallischen Werkstoff hergestellt sind. Diese sind in
ihrer Herstellung aufwendig. Ihre Fertigung ist zudem
sehr kostenintensiv.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Vlies zu schaffen, das die gleichen Eigenschaften auf
weist, wie die bereits bekannten Metallvliese, sowie ein
Verfahren aufzuzeigen, mit dem ein solches Vlies herge
stellt werden kann.
Ein Verfahren zur Herstellung eines Vlies ist in Patent
anspruch 1 offenbart.
Ein nach dem Verfahren hergestelltes Vlies ist in Pa
tentanspruch 11 offenbart.
Erfindungsgemäß wird ein Vlies aus Kunststoff-Fasern
verwendet, das zur Ausbildung einer Katalysatorschicht
auf den Fasern mit einer metallorganischen Verbindung in
Form eines Pulvers oder einer Lösung beschichtet bzw.
getränkt wird. Für die Fertigstellung der Katalysator
schicht wird die metallorganische Verbindung mit UV-Pho
tonen bestrahlt. Hierbei kommt es zu einer Zersetzung
der metallorganischen Verbindung unter gleichzeitiger
Bildung einer metallischen Schicht auf dem gesamten Um
fang aller Fasern, die das Vlies bilden. Für die Be
strahlung wird vorzugsweise ein UV-Hochleistungsstrah
ler, ein UV-Laser, ein frequenzverdoppelter Argonionen
laser, ein frequenzverdoppelter gepulster Farbstofflaser
oder ein frequenzverdoppelter Nd-YAG-Laser verwendet.
Der Einsatz von Quecksilber-Hochdrucklampen oder Xenon-
Hochdruckstrahlern ist ebenfalls möglich. Wird zwischen
dem Vlies und der UV-Quelle eine Maske angeordnet, so
kann hierdurch erreicht werden, daß nur ein Teil der
Fasern bestrahlt und damit nur die bestrahlten Fasern
mit einer Katalysatorschicht überzogen werden. Nach der
Bestrahlung des Vlieses wird das Lösungsmittel und die
nichtbestrahlte metallorganische Verbindung abgewaschen.
Anschließend wird das Vlies zur stromlosen Beschichtung
in ein naßchemisches Bad getaucht. Hierdurch wird er
reicht, daß die mit einer Katalysatorschicht versehenen
Fasern mit einem Überzug, beispielsweise aus Metall ver
sehen werden. Anschließend wird das Vlies in destillier
tem Wasser gereinigt und mittels Infrarotstrahlung ge
trocknet. Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit jedem
Vlies durchgeführt werden, gleichgültig aus welchem
Kunststoff die Fasern gefertigt sind. Da bei dem Her
stellungsverfahren keine allzu große Wärme auftritt,
sind Vliese verwendbar, deren Fasern aus konventionellen
Plastiken hergestellt und nur unterhalb von 100°C wär
mebeständig sind. Andererseits ist das Verfahren auch
auf Vliese anwendbar, deren Fasern eine Wärmebeständig
keit aufweisen, die über 200°C liegt. Das erfindungs
gemäße Vlies und seine Herstellung werden nachfolgend
anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Einen Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen
Vlies in vergrößerter Darstellung,
Fig. 2 die einzelnen Schritte zur Herstellung des in
Fig. 1 dargestellten Vlieses.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen
Vlies 1 in einem vergrößertem Maßstab. Das Vlies 1 wird
durch Fasern 2 gebildet, die aus einem Kunststoff gefer
tigt sind. Für die weitere Bearbeitung des Vlieses 1
spielt es dabei keine Rolle aus welchem Kunststoff die
Fasern 2 gefertigt sind. Es können beispielsweise Vliese
verwendet werden, deren Fasern 2 aus Polyester oder auch
aus Zellulose mit Kunstharzbindern hergestellt sind. Es
sind grundsätzlich alle Kunststoffe für die Fasernher
stellung verwendbar, die unterhalb von 100°C wärmebe
ständig sind. Das Vlies kann ebenso aus Fasern gefertigt
sein, die einen Wärmewiderstand über 200°C aufweisen.
Bei dem Vlies 1 handelt es sich um ein Endlosmaterial,
das zur Weiterbehandlung von einer Rolle 10, die in Fi
gur 2 dargestellt ist, abgespult wird. Um ein Vlies 1 zu
erhalten, das die gleiche abschirmende Wirkung wie ein
Metallvlies aufweist, wird selbiges zunächst mit einer
metallorganischen Verbindung beschichtet. Diese kann in
Form eines Pulvers vorliegen. Vorzugsweise ist sie je
doch in einem Lösungsmittel gelöst. Bei den in Fig. 2
dargestellten Verfahrensschritten wird das Vlies 1 in
eine Lösung 11 eingetaucht, die durch Chloroform oder
ein anderes Lösungsmittel gebildet wird, in dem Palla
diumacetat gelöst werden kann. Anschließend wird das
Vlies 1 zwischen einer UV-Quelle 12 hindurchgeführt.
Hierbei wird das Vlies 1 beidseitig mit UV-Photonen be
strahlt. Für die Bestrahlung wird beispielsweise ein
UV-Hochleistungsstrahler verwendet, wie er in der EP-OS
02 54 111 beschrieben ist. Vorzugweise wird ein Hoch
leistungsstrahler 12 mit einer Xenonfluoridgasfüllung
verwendet, wodurch es möglich ist, UV-Strahlung mit ei
ner Wellenlänge von 351 nm zu erzeugen. UV-Strahlung mit
dieser Wellenlänge ist bevorzugt geeignet, die metallor
ganische Verbindung zu zersetzen und gleichzeitig die
Bildung einer metallischen Katalysatorschicht 3 auf den
Fasern 2 zu bewirken. Wie anhand von Fig. 1 zu sehen
ist, sind alle Fasern 2 des Vlieses 1 mit einer solchen
Katalysatorschicht 3 aus einem metallischen Werkstoff
überzogen. Falls es die Gegebenheiten erfordern, kann
zwischen die UV-Strahlungsquelle 12 und de beiden Ober
flächen des Vlieses 1 jeweils eine Maske (hier nicht
dargestellt) angeordnet werden, die mit Durchbrechungen
versehen ist. Mit Hilfe dieser Maske ist es möglich, das
Vlies 1 nur an ganz definierten Stellen zu bestrahlen.
Hierdurch wird erreicht, daß nur die an definierter
Stelle bestrahlten Fasern 2 mit einer Katalysatorschicht
3 überzogen werden. Nach der Beendigung der Bestrahlung
ist die Katalysatorschicht 3 fertiggestellt. Für die
Bestrahlung kann nicht nur ein UV-Hochleistungsstrahler
verwendet werden. Vielmehr besteht die Möglichkeit, jede
UV-Strahlungsquelle hierfür zu nutzen, da aus Absorpti
onsmessungen bekannt ist, daß Palladiumacetat im gesam
ten UV-Bereich, d.h. für Wellenlängen zwischen 150 bis
380 nm sensitiv ist. Somit ist es also möglich auch fre
quenzverdoppelte Argonionenlaser, frequenzverdoppelte
gepulste Farbstoff-Laser oder frequenzverdoppelte Nd-
YAG-Laser bzw. Quecksilber-Hochdrucklampen oder Xenon-
Hochdrucklampen für die Bestrahlung des Vlieses 1 einzu
setzen. Das bestrahlte Stück des Vlieses 1 wird nun in
eine Chloroformlösung 13 getaucht. Hier werden die noch
an dem Vlies 1 haftenden nicht bestrahlten metallorgani
schen Verbindungen und das noch nicht verdampfte Lö
sungsmittel abgewaschen. Daraufhin durchläuft das Vlies
1 ein Metallbad 14. Hierin wird die Katalysatorschicht 3
der Fasern 2 stromlos metallisiert. Vorzugsweise handelt
es sich bei dem Metallbad um eine kupferhaltige Lösung.
Während einer Verweilzeit von etwa 1 Minute wird in die
sem Metallbad auf die Katalysatorschicht 3 ein metalli
scher Überzug 4 in Form von Kupfer aufgetragen. Die mit
einem solchen Überzug 4 versehenen Fasern 2 des Vlieses
1 sind in Fig. 1 dargestellt. Bei einer Verweilzeit des
Vlieses 1 von 1 Minute in einem solchen Bad beträgt die
Dicke des aufgetragenen Überzugs 4 0,1 µm.
Soll das erfindungsgemäße Vlies für eine magnetische
Abschirmung genutzt werden, so kann anstelle des metal
lischen Überzugs 4 auch ein magnetischer Überzug 4, z.B.
aus Nickel auf die Katalysatorschicht 3 aufgetragen wer
den. Die Erfindung ist nicht nur auf die Verwendung von
magnetischen und metallischen Überzügen 4 beschränkt.
Selbstverständlich kann auf die Katalysatorschicht 3 je
nach Anwendung ein hierfür erforderlicher Überzug 4 auf
getragen werden. Im Anschluß an das Metallbad wird das
Vlies 1 in einem destillierten Wasserbad 15 gereinigt.
Mit einer IR-Quelle 16 wird das Vlies 1 nach dem Verlas
sen des destillierten Wasserbades 15 getrocknet und auf
eine Rolle 100 aufgewickelt.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines Vlieses (1) mit
abschirmenden Eigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Vlies (1) aus einem nichtmetallischen Werkstoff we
nigstens bereichsweise mit einer Katalysatorschicht (3)
überzogen und anschließend stromlos mit einem Überzug
(4) versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die aus Kunststoff gefertigten Fasern (2) des
Vlieses (1) mit jeweils einer Katalysatorschicht (3)
überzogen und anschließend stromlos mit einem Überzug
(4) versehen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Fasern (2) des Vlieses (1) wenigstens teil
weise mit einer metallorganischen Verbindung in Form
eines Pulvers oder einer Lösung beschichtet und darauf
hin mindestens teilweise mit UV-Photonen (12) bestrahlt
und anschließend in einer Lösung abgewaschen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Vlies (1) in eine Palladiumacetat enthal
tende Lösung (11) getaucht und nach der Bestrahlung mit
UV-Photonen (12) in einer Chloroformlösung (14) abge
waschen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Vlies (1) zur Bildung einer Katalysator
schicht (3) auf den Fasern (2) in eine Lösung getaucht
wird, die Kupferformiat, Chromacetat oder Nickelacetat
enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Vlies (1) durch Zwischenfügen einer Maske
oder optischer Elemente nur teilweise bestrahlt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß das Vlies (1) mit einem UV-
Hochleistungsstrahler (12) bestrahlt wird, der UV-Strah
lung mit einer Wellenlänge zwischen 193 und 308 nm er
zeugt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß das Vlies (1) mit einer Queck
silber-Hochdrucklampe, einem Xenon-Hochdruckstrahler
oder einem inkohärenten Excimerstrahler bestrahlt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß das Vlies (1) nach der UV-Be
strahlung in einer Chloroformlösung (13) abgewaschen und
daraufhin einem stromlosen Metallbad (14) zugeführt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Vlies (1) mindestens 1 Minute lang in ei
nem Kupferbad (14) eines Nickalbad oder einem anderen
stromlosen Metallisierungsbad gehalten und anschließend
in einem destillierten Wasserbad (15) gewaschen und mit
einer IR-Quelle (16) getrocknet wird.
11. Vlies mit abschirmenden Eigenschaftem, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vlies (1) aus einem nichtmetal
lischen Werkstoff gefertigt und mit einer Katalysator
schicht (3) überzogen ist, auf die ein Überzug (4) auf
getragen ist.
12. Vlies nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vlies (1) aus kunststoffgefertigten Fasern (2)
hergestellt ist, und daß jede Faser (2) mit einer Kata
lysatorschicht (3) überzogen ist, auf die ein Überzug
(4) aufgetragen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883840200 DE3840200C2 (de) | 1988-11-29 | 1988-11-29 | Verfahren zur Herstellung eines Vlieses |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883840200 DE3840200C2 (de) | 1988-11-29 | 1988-11-29 | Verfahren zur Herstellung eines Vlieses |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3840200A1 true DE3840200A1 (de) | 1990-05-31 |
DE3840200C2 DE3840200C2 (de) | 1996-02-08 |
Family
ID=6368087
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883840200 Expired - Fee Related DE3840200C2 (de) | 1988-11-29 | 1988-11-29 | Verfahren zur Herstellung eines Vlieses |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3840200C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4113525A1 (de) * | 1991-04-25 | 1992-10-29 | Abb Patent Gmbh | Verfahren zur grossflaechigen metallisierung und verwendung der damit hergestellten bauelemente |
DE4206727A1 (de) * | 1992-03-04 | 1993-09-16 | Wolfgang Warmbier Systeme Gege | Werkstoffbahn zum herstellen eines verpackungsbehaelters sowie daraus geformter verpackungsbehaelter |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
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-
1988
- 1988-11-29 DE DE19883840200 patent/DE3840200C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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D2 | Grant after examination | ||
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