DE3840200C2 - Verfahren zur Herstellung eines Vlieses - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines VliesesInfo
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- C23C18/18—Pretreatment of the material to be coated
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Vlieses aus Kunststoff-Fasern mit ab
schirmenden Eigenschaften durch stromloses Aufbringen eines metallischen Überzuges auf die
Fasern.
Solche Vliese kommen vor allem in der Elektrotechnik zur Abschirmung und Ableitung stati
scher Aufladungen zur Anwendung. Diese sind in ihrer Herstellung aufwendig. Ihre Fertigung ist
zudem verhältnismäßig kostenintensiv.
So beschreibt die DE-OS 36 24 574 ein Verfahren zur Herstellung eines auf einem Kunststoff
träger anhaftenden Metallfilms zur Abschirmung elektromagnetischer Störfelder, bei dem die
Oberfläche des Trägers durch Auftragen eines Überzugs auf organischer Basis mit einer Dis
persion von Kieselgel grundiert und der Metallfilm auf die grundierte Oberfläche aufgetragen
wird; hierzu wird die zuvor durch Lösung aktivierte, bzw. katalysierte Oberfläche mittels strom
loser Beschichtung im Bad einer Kobalt- oder Nickel- bzw. Kupfer-Salz-Lösung metallisiert.
Weiterhin beschreibt die DE-OS 3243 1 ein Verfahren zur Herstellung metallisierter textiler
Flächengebilde, wie zum Beispiel Vliese aus nichtmetallischen Werkstoffen, bzw. Kunststoffa
sern; dabei wird das textile Flächengebilde mit einer elektrisch leitenden Metallschicht durch
stromlose naßchemische Metallisierung, bzw. durch Aufdampfen des Metalls versehen und die
se Metallschicht auf galvanischem Wege verstärkt; die galvanische Verstärkung wird vorzugs
weise unter Warenbewegung durchgeführt.
Weiterhin ist aus der DE-PS 36 37 130 ein Verfahren zum chemischen Metallisieren von Tex
tilmaterialien, insbesondere Vliesstoffen aus nichtmetallischen Materialien bekannt; nach Auf
tragen einer üblichen Aktivierungslösung auf der Basis Palladium/Zinn wird die Oberfläche des
Vliesstoffs aktiviert, wobei anschließend die überschüssige Aktivierungslösung von der Vlies
stoffbahn entfernt und anschließend in einer Metallisierungslösung die Metallisierung, bzw. Ver
kupferung oder Vernickelung vorgenommen wird.
Weiterhin ist aus der US-PS 39 67 010 ein Verfahren zur Herstellung metallisierter Stapelfasern
bekannt, bei dem die Fasern nach einer Entfettungs-, bzw. Ätz-Behandlung ganzflächig mit ei
ner Aktivierungslösung auf Palladiumbasis behandelt und anschließend stromlos mit Nickel
oder Kupfer beschichtet werden.
Ausgehend von den verhältnismäßig aufwendigen und eher auf großtechnische Anwendungen
ausgerichteten bekannten Verfahren zur Vlies-Herstellung liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem auf möglichst einfache Weise Metall-Vliese herge
stellt werden können.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Fasern zunächst wenigstens teilweise mit einer me
tallorganischen Verbindung in Form eines Pulvers oder einer Lösung beschichtet und daraufhin
wenigstens teilweise mit UV-Photonen bestrahlt werden, wobei anschließend die metallorgani
sche Verbindung zersetzt und im bestrahlten Bereich eine Katalysatorschicht gebildet wird; an
schließend wird das Lösungsmittel und die nichtbestrahlte metallorganische Verbindung abge
waschen und das Vlies zur stromlosen Metallisierung durch ein Metallbad geführt.
Als vorteilhaft erweist es sich, daß bei dem Verfahren nur eine verhältnismäßig geringe Wärme
belastung der Fasern auftritt und somit auch Fasern aus herkömmlichen Werkstoffen einge
setzt werden können, die nur unterhalb von 100°C wärmebeständig sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Ansprüchen 2 bis 8 angegeben.
Erfindungsgemäß wird ein Vlies aus Kunststoff-Fasern verwendet, das zur Ausbildung einer
Katalysatorschicht auf den Fasern mit einer metallorganischen Verbindung in
Form eines Pulvers oder einer Lösung beschichtet bzw.
getränkt wird. Für die Fertigstellung der Katalysator
schicht wird die metallorganische Verbindung mit UV-Pho
tonen bestrahlt. Hierbei kommt es zu einer Zersetzung
der metallorganischen Verbindung unter gleichzeitiger
Bildung einer metallischen Schicht auf dem gesamten Um
fang aller Fasern, die das Vlies bilden. Für die Be
strahlung wird vorzugsweise ein UV-Hochleistungsstrah
ler, ein UV-Laser, ein frequenzverdoppelter Argonionen
laser, ein frequenzverdoppelter gepulster Farbstofflaser
oder ein frequenzverdoppelter Nd-YAG-Laser verwendet.
Der Einsatz von Quecksilber-Hochdrucklampen oder Xenon-Hochdruckstrahlern
ist ebenfalls möglich. Wird zwischen
dem Vlies und der UV-Quelle eine Maske angeordnet, so
kann hierdurch erreicht werden, daß nur ein Teil der
Fasern bestrahlt und damit nur die bestrahlten Fasern
mit einer Katalysatorschicht überzogen werden. Nach der
Bestrahlung des Vlieses wird das Lösungsmittel und die
nichtbestrahlte metallorganische Verbindung abgewaschen.
Anschließend wird das Vlies zur stromlosen Beschichtung
in ein naßchemisches Bad getaucht. Hierdurch wird er
reicht, daß die mit einer Katalysatorschicht versehenen
Fasern mit einem Überzug, beispielsweise aus Metall ver
sehen werden. Anschließend wird das Vlies in destillier
tem Wasser gereinigt und mittels Infrarotstrahlung ge
trocknet. Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit jedem
Vlies durchgeführt werden, gleichgültig aus welchem
Kunststoff die Fasern gefertigt sind. Da bei dem Her
stellungsverfahren keine allzu große Wärme auftritt,
sind Vliese verwendbar, deren Fasern aus konventionellen
Plastiken hergestellt und nur unterhalb von 100°C wär
mebeständig sind. Andererseits ist das Verfahren auch
auf Vliese anwendbar, deren Fasern eine Wärmebeständig
keit aufweisen, die über 200°C liegt. Das erfindungs
gemäße Vlies und seine Herstellung werden nachfolgend
anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1: Einen Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen
Vlies in vergrößerter Darstellung,
Fig. 2: die einzelnen Schritte zur Herstellung des in
Fig. 1 dargestellten Vlieses.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen
Vlies 1 in einem vergrößertem Maßstab. Das Vlies 1 wird
durch Fasern 2 gebildet, die aus einem Kunststoff gefer
tigt sind. Für die weitere Bearbeitung des Vlieses 1
spielt es dabei keine Rolle aus welchem Kunststoff die
Fasern 2 gefertigt sind. Es können beispielsweise Vliese
verwendet werden, deren Fasern 2 aus Polyester oder auch
aus Zellulose mit Kunstharzbindern hergestellt sind. Es
sind grundsätzlich alle Kunststoffe für die Fasernher
stellung verwendbar, die unterhalb von 100°C wärmebe
ständig sind. Das Vlies kann ebenso aus Fasern gefertigt
sein, die einen Wärmewiderstand über 200°C aufweisen.
Bei dem Vlies 1 handelt es sich um ein Endlosmaterial,
das zur Weiterbehandlung von einer Rolle 10, die in
Fig. 2 dargestellt ist, abgespult wird. Um ein Vlies 1 zu
erhalten, das die gleiche abschirmende Wirkung wie ein
Metallvlies aufweist, wird selbiges zunächst mit einer
metallorganischen Verbindung beschichtet. Diese kann in
Form eines Pulvers vorliegen. Vorzugsweise ist sie je
doch in einem Lösungsmittel gelöst. Bei den in Fig. 2
dargestellten Verfahrensschritten wird das Vlies 1 in
eine Lösung 11 eingetaucht, die durch Chloroform oder
ein anderes Lösungsmittel gebildet wird, in dem Palla
diumacetat gelöst werden kann. Anschließend wird das
Vlies 1 zwischen einer UV-Quelle 12 hindurchgeführt.
Hierbei wird das Vlies 1 beidseitig mit UV-Photonen be
strahlt. Für die Bestrahlung wird beispielsweise ein
UV-Hochleistungsstrahler verwendet, wie er in der EP-OS
0 254 111 beschrieben ist. Vorzugsweise wird ein Hoch
leistungsstrahler 12 mit einer Xenonfluoridgasfüllung
verwendet, wodurch es möglich ist, UV-Strahlung mit ei
ner Wellenlänge von 351 nm zu erzeugen. UV-Strahlung mit
dieser Wellenlänge ist bevorzugt geeignet, die metallor
ganische Verbindung zu zersetzen und gleichzeitig die
Bildung einer metallischen Katalysatorschicht 3 auf den
Fasern 2 zu bewirken. Wie anhand von Fig. 1 zu sehen
ist, sind alle Fasern 2 des Vlieses 1 mit einer solchen
Katalysatorschicht 3 aus einem metallischen Werkstoff
überzogen. Falls es die Gegebenheiten erfordern, kann
zwischen die UV-Strahlungsquelle 12 und den beiden Ober
flächen des Vlieses 1 jeweils eine Maske (hier nicht
dargestellt) angeordnet werden, die mit Durchbrechungen
versehen ist. Mit Hilfe dieser Maske ist es möglich, das
Vlies 1 nur an ganz definierten Stellen zu bestrahlen.
Hierdurch wird erreicht, daß nur die an definierter
Stelle bestrahlten Fasern 2 mit einer Katalysatorschicht
3 überzogen werden. Nach der Beendigung der Bestrahlung
ist die Katalysatorschicht 3 fertiggestellt. Für die
Bestrahlung kann nicht nur ein Uv-Hochleistungsstrahler
verwendet werden. Vielmehr besteht die Möglichkeit, jede
UV-Strahlungsquelle hierfür zu nutzen, da aus Absorpti
onsmessungen bekannt ist, daß Palladiumacetat im gesam
ten UV-Bereich, d. h. für Wellenlängen zwischen 150 bis
380 nm sensitiv ist. Somit ist es also möglich auch fre
quenzverdoppelte Argonionenlaser, frequenzverdoppelte
gepulste Farbstoff-Laser oder frequenzverdoppelte Nd-YAG-Laser
bzw. Quecksilber-Hochdrucklampen oder Xenon-Hochdrucklampen
für die Bestrahlung des Vlieses 1 einzu
setzen. Das bestrahlte Stück des Vlieses 1 wird nun in
eine Chloroformlösung 13 getaucht. Hier werden die noch
an dem Vlies 1 haftenden nicht bestrahlten metallorgani
schen Verbindungen und das noch nicht verdampfte Lö
sungsmittel abgewaschen. Daraufhin durchläuft das Vlies
1 ein Metallbad 14. Hierin wird die Katalysatorschicht 3
der Fasern 2 stromlos metallisiert. Vorzugsweise handelt
es sich bei dem Metallbad um eine kupferhaltige Lösung.
Während einer Verweilzeit von etwa 1 Minute wird in die
sem Metallbad auf die Katalysatorschicht 3 ein metalli
scher Überzug 4 in Form von Kupfer aufgetragen. Die mit
einem solchen Überzug 4 versehenen Fasern 2 des Vlieses
1 sind in Fig. 1 dargestellt. Bei einer Verweilzeit des
Vlieses 1 von 1 Minute in einem solchen Bad beträgt die
Dicke des aufgetragenen Überzugs 4 0,1 µm.
Soll das erfindungsgemäße Vlies für eine magnetische
Abschirmung genutzt werden, so kann anstelle des metal
lischen Überzugs 4 auch ein magnetischer Überzug 4, z. B.
aus Nickel auf die Katalysatorschicht 3 aufgetragen wer
den. Die Erfindung ist nicht nur auf die Verwendung von
magnetischen und metallischen Überzügen 4 beschränkt.
Selbstverständlich kann auf die Katalysatorschicht 3 je
nach Anwendung ein hierfür erforderlicher Überzug 4 auf
getragen werden. Im Anschluß an das Metallbad wird das
Vlies 1 in einem destillierten Wasserbad 15 gereinigt.
Mit einer IR-Quelle 16 wird das Vlies 1 nach dem Verlas
sen des destillierten Wasserbades 15 getrocknet und auf
eine Rolle 100 aufgewickelt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines Vlieses aus Kunststoff-Fasern mit abschirmenden Eigen
schaften durch stromloses Aufbringen eines metallischen Überzuges auf die Fasern, da
durch gekennzeichnet, daß die Fasern zunächst wenigstens teilweise mit einer metallor
ganischen Verbindung in Form eines Pulvers oder einer Lösung beschichtet und darauf
hin wenigstens teilweise mit UV-Photonen bestrahlt werden, wobei anschließend die me
tallorganische Verbindung zersetzt und im bestrahlten Bereich eine Katalysatorschicht ge
bildet wird, anschließend das Lösungsmittel und die nichtbestrahlte metallorganische Ver
bindung abgewaschen werden und das Vlies zur stromlosen Metallisierung der Fasern
durch ein Metallbad geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (1) in eine
Palladiumacetat enthaltende Lösung (11) getaucht und nach der Bestrahlung mit UV-Photonen
(12) in einer Chloroformlösung (14) abgewaschen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (1) zur Bildung einer
Katalysatorschicht (3) auf den Fasern (2) in eine Lösung, die Kupferformiat oder Nickel
acetat enthält, getaucht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (1) durch Zwischen
fügen einer Maske oder optischer Elemente nur teilweise bestrahlt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (1)
mit einem UV-Hochleistungsstrahler (12), der UV-Strahlung mit einer Wellenlänge zwi
schen 193 und 308 nm erzeugt, bestrahlt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (1)
mit einer Quecksilber-Hochdruckentlampe, einem Xenon-Hochdruckstrahler oder einem
inkohärenten Excimerstrahler bestrahlt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (1)
nach der UV-Bestrahlung in einer Chloroformlösung (13) abgewaschen und daraufhin ei
nem stromlosen Metallbad (14) zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies (1) mindestens 1 Mi
nute lang in einem Kupferbad (14,) einem Nickelbad oder einem anderen stromlosen Me
tallisierungsbad gehalten und anschließend in einem destillierten Wasserbad (15) gewa
schen und mit einer IR-Quelle (16) getrocknet wird.
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- 1988-11-29 DE DE19883840200 patent/DE3840200C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |