DE3243190A1 - Verfahren zur herstellung metallisierter textiler flaechengebilde - Google Patents
Verfahren zur herstellung metallisierter textiler flaechengebildeInfo
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- D06M11/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising
- D06M11/83—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with metals; with metal-generating compounds, e.g. metal carbonyls; Reduction of metal compounds on textiles
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Description
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT 5090 Leverkusen, Bayerwerk
Zentralbereich 22,
Patente, Marken und Lizenzen K/Hed
Verfahren zur Herstellung metallisierter textiler Flächengebilde
Es ist bekannt, daß textile Flächengebilde aus synthetischen
und/oder nativen Fasern oder Fäden stromlos naßchemisch metallisiert werden können.
Es ist außerdem bekannt, daß man auf einer ■ Kunststoffober-
-> fläche abgeschiedene Metallschichten auf galvanischem
Wege verstärken kann. (R.Weiner, Kunststoff-Galvanisierung,
Eugen G. Leutze Verlag, 1973).
Eine galvanische Verstärkung von textlien Flächengebilden analog der Kunststoffgalvanisierung ist ebenfalls möglich.
ο Diese führt erwartungsgemäß zu Verklebungen der Fäden' an
ihren Berührungspunkten, was eine brettartige Versteifung des Materials zur Folge hat.
überraschender Weise wurde nun festgestellt, daß bei
einer geringfügigen galvanischen Verstärkung, insbesondere in kontinuierlicher Fahrweise, von mit einer Metallauflage
beschichteten textlien Flächengebilden bei niedrigen
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jt-
Amperestärken trotz partieller Verklebung der Fäden die textlien Eigenschaften erhalten bleiben. Die kritische
Menge des galvanisch abgeschiedenen Metalls hängt sowohl von den physikalischen Eigenschaften des Metalls wie
Härte, Dichte, Duktilität und Kristallinitätsgrad, als auch von denen des textlien Trägermaterials wie E-Modul,
Kristallinitätsgrad und Molmasse ab.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die vorzugsweise mit Ni, Cu, Sn, Zn,
Pb, Au, Ag, Pd und Pt, Cd auf galvanischem Wege verstärkten Fäden, Fasern und textlien Flächengebilde ausgezeichnete
thermische und elektrische Leitfähigkeit aufweisen. Weiter
ist überraschend, daß die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte hervorragende Verträglichkeit in Thermoplasten
bzw. Duroplasten aufweisen.
Die kontinuierliche galvanische Verstärkung wird vorzugsweise unter Warenbewegung durchgeführt, beispielsweise
indem das metallisierte, galvanisch zu verstärkende Textilgut im Galvanobad so über Rollen geführt wird, daß
seine Tr-ansportrichtung mindestens zweimal, vorzugsweise mehrfach wechselt. Ein Verkleben an den Garn- bzw. Maschenkreuzungspunkten
durch zu große Metallabscheidung wird so verhindert.
Die zu verstärkende Metallschicht kann stromlos naßchemisch etwa gemäß DE-OS 2 743 768, oder auf eine beliebige andere
Weise aufgebracht werden, z.B. durch Aufdampfen oder "Sputtern" nach dem Kathodenstrahlverfahren.
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- -ar- ■
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren
zur Herstellung metallisierter textiler Flächengebilde, wie Gewebe, Gewirke, Vliese, Filze usw. aus
nativen oder synthetischen Fäden oder Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß man das textile Flächengebilde mit einer
elektrisch leitenden Metallschicht überzieht und diese Metallschicht auf galvanischem Wege verstärkt.
Die zu verstärkende Metallschicht ist in weiten Grenzen variierbar. Sie sollte jedoch einerseits einen gleichmäßigen
Stromfluß gewährleisten, andererseits aus wirtschaftlichen Gründen möglichst dünn sein. Daher werden
Metallauflagen von 1 bis 20 g Metall/m textiles Flächengebilde bevorzugt.
Die Stärke der galvanisch abgeschiedenen Metallschicht
2 liegt bei Kupfer, Nickel und Cobalt zwischen 10 und 40 g/m ,
2 : bei Gold, Blei, Zinn, Cadmium zwischen 10 und 250 g/m .
Die galvanische Verstärkung kann mit sauren und alkalischen Galvanisierungsbadern durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß teure Reduktionsmittel, wie Diethylaminoboran, Natriumborhydrid, Natriumhypophosphit, die bei der chemischen
Abscheidung des Metalls an der Substratoberfläche verbraucht werden, durch den preiswerten elektrischen Strom
ersetzt werden.
Ein weiterer Vorteil des vorliegenden Verfahrens der galvanischen
Verstärkung liegt in der wesentlich leichteren
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X-
C
Handhabbarkeit der galvanischen Bäder. Bei einem naßchemischen stromlosen Metallisierungsbad müssen pH-Wert und
Zusammensetzung immer wieder analysiert und mit den fehlenden Bestandteilen ergänzt werden.
Mit dem Verfahren der galvanischen Verstärkung kann eine
reduktiv abgeschiedene Metallauflage, die oxidationsempfindlich
ist, durch eine unempfindliche Metallschicht gegenüber Oxidantien, wie Sauerstoff der Luft geschützt .
werden.
Die elektrolytisch abgeschiedene1 Metallschicht zeigt aufgrund
der hohen elektrischen und thermischen Leitfähigkeit gute Wärmestandfestigkeit, starkes Reflexionsvermögen
für auftreffende elektromagnetische Strahlung. Dadurch
sind solche metallisierten textlien Flächengebilde z.B. zur Herstellung von flexiblen Schirmantennen für
Radarwellen geeignet.
Weitere Einsatzgebiete sind heizbare textile Flächengebilde für den Schutzkleinspannungsbereich ( ^42V) zur
Verwendung im Kraftfahrzeugsektor, in Gartenbau, Aquaristik
und Medizintechnik, Ableitung von störenden oder gefährlichen elektrostatischen Aufladungen im Objekt- und
Personenschutzsektor, Ausrüstung von Rettungsgeräten zur Radarortung, wie Rettungsinseln und Schwimmwesten und
Schutz von Personen und elektronischen Geräten vor dem störenden bzw. gesundheitgefährdenden Einfluß von Mikrowellen
und Kofrequenzstrahlung, Herstellung von Batterieelementen
und Blitzableitung z.B. beim Flugzeugbau durch Einarbeitung in polymere Werkstoffe.
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Ein Polyester-Baumwoll-Spinnfasergewebe (10 χ 10 cm) wird
bei Raumtemperatur 2 Minuten in eine salzsaure kolloidale
Palladiumlösung eingetaucht, mit destilliertem Wasser gespült, 2 Minuten in eine 5 Gew.-%ige Natriumhydroxidlösung
gelegt, mit destilliertem Wasser gewaschen und 15 Minuten
in einem reduktiven alkalischen Kupferbad bei Raumtemperatur verkupfert. Das Gewebe wird gespült, in einem sauren
galvanischen Kupferbad als Kathode geschaltet und bei 1 ,0
2
Ampere in 30 Minuten mit 29,6 g/m Kupfer verstärkt. Man erhält ein textilelastisches Gewebe, dessen elektrischer Widerstand in einer Entfernung von 2,0 cm in Schußrichtung und Kettrichtung 0,7 beträgt. Das verwendete Kupferbad enthält pro Liter 200 g CuSO4 χ 5H2O und 30 g H3SO4 {.'■'= 1 ,84 g/m3) .
Ampere in 30 Minuten mit 29,6 g/m Kupfer verstärkt. Man erhält ein textilelastisches Gewebe, dessen elektrischer Widerstand in einer Entfernung von 2,0 cm in Schußrichtung und Kettrichtung 0,7 beträgt. Das verwendete Kupferbad enthält pro Liter 200 g CuSO4 χ 5H2O und 30 g H3SO4 {.'■'= 1 ,84 g/m3) .
Ein Quadrat (10 χ 10 cm) eines 100 %igen Polyacrylnitril-Spinnfasergewebes
in Leinwandbindung wird gemäß Beispiel 1 naßchemisch verkupfert und dann in einem galvanischen Ver-
2 kupferungsbad bei 1,25 Ampere in 27 Minuten mit 33,3 g/m
Kupfer verstärkt.
Beispiel 3
Beispiel 3
Ein 10 χ 10 cm großes Quadrat eines Gestrickes aus Polyethylenterephthalat
wird bei Raumtemperatur in ein Aktivierungsbad aus 0,4 g 4-Cyclohexen-1,1 dicarbonsäureanhydrid-palladium
(II)-Chlorid in 1 1 CH2Cl2 getaucht,
nach einer Minute dem Bad entnommen, bei Raumtemperatur
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getrocknet und dann 10 Minuten in einem alkalischen Ver-
2 nicklungsbad auf chemischem Wege mit einer 12 g/m starken
Nickelauflage versehen. Das Gestrick wird gemäß Beispiel 1
bei 1,5 Ampere in 17 Minuten mit 25 g/m verkupfert.
Ein 10 χ 10 cm großes Quadrat eines Gestrickes aus einem Polyacrylnitrilgarn wird bei Raumtemperatur sorgfältig
2
gemäß Beispiel 1 mit 12 g/m Nickel beschichtet, mit destilliertem Wasser gespült und in einem Halbglanznickelbad bei Raumtemperatur als Kathode bei 1,0 Ampere in
gemäß Beispiel 1 mit 12 g/m Nickel beschichtet, mit destilliertem Wasser gespült und in einem Halbglanznickelbad bei Raumtemperatur als Kathode bei 1,0 Ampere in
2
30 Minuten mit 28,3 g/m Nickel verstärkt. Die textlien
30 Minuten mit 28,3 g/m Nickel verstärkt. Die textlien
Eigenschaften des Gestrickes bleiben erhalten.
Beispiel 5
Ein 10 χ 10 cm großes Quadrat eines Baumwoll-Spinnfasergewebes
wird gemäß Beispiel 1 verkupfert und dann gemäß Beispiel 4 mit Nickel verstärkt. Man bekommt nach
2 30 Minuten ein Gewebe mit 27,5 g/m Nickelauflage.
Ein 9 χ 14 cm großes Polyester-Baumwollgewebe wird bei
Raumtemperatur in ein Bad aus 0,3 g 4-Cyclohexen-1,1-dicarbonsäure-anhydrid-palladium-(II)-chlorid
in 1 1 Methylenchlorid getaucht, nach einer Minute dem Bad entnommen, bei Raumtemperatur getrocknet und dann in 8 Minuten auf
chemischem Wege mit einer 15 g/m starken Nickelauflage
versehen. Das Nickelbad enthält 30 g/l Nickelchlorid
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3 g/l Dirnethylaminboran und 10 g/l Citronensäure und wurde
mit Ammoniak auf pH 8,1 eingestellt.
Das Gewebe wurde an den langen Seiten mit einem Stahldraht kontaktiert, mit den Drähten in einer Galvanisierungsapparatur
an der Kathode befestigt und dabei in ein Verzinnungsbad getaucht. Bei einer Stromstärke von TO Ampere
wurden bei Raumtemperatur in 3 Minuten 9 g Zinn/m abgeschieden. Das Zinnbad enthält 80 g/l Zinn-II-Sulfat,
50 g/l Schwefelsäure, 100 g/l Kresolsulfonsäure, GeIatine und ß-Naphthol.
Ein 9 χ 14 cm großes Rechteck aus einem Polyester-Baumwollgewebe
wurde gemäß Beispiel 6 vorvernickelt und danach verzinnt. Innerhalb von 8 Minuten wurden bei Raumtemperatur
und bei einer Stromstärke von 10 Ampere 37 g/m Zinn abgeschieden. Das Gewebe behielt seinen textlien
Charakter.
Ein Gewebe aus Polester-Baumwollgarn (9x14 cm) wurde in
einem Bad aus 0,4 g 4-Cyclohexen-1,1-dicarbonsäure-anhydrid-palladium-(II)-Chlorid
und einem Liter Methylenchlorid, aktiviert und nach Trocknung des Gewebes bei Raumtemperatur in 7 Minuten auf chemischem Wege mit einer
2
13 g/m starken Nickelauflage versehen. Das Gewebe wurde an seinen langen Seiten mit einem Stahldraht kontaktiert, mit den Drähten an der Kathode an einer Galvanisierungsanlage befestigt und in ein Verzinnungsbad getaucht. Bei
13 g/m starken Nickelauflage versehen. Das Gewebe wurde an seinen langen Seiten mit einem Stahldraht kontaktiert, mit den Drähten an der Kathode an einer Galvanisierungsanlage befestigt und in ein Verzinnungsbad getaucht. Bei
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einer Stromstärke von 10 Ampere wurden innerhalb 3 Minuten 31 g Zinn/m auf diesem vernickelten Gewebe galvanisch
abgeschieden. Das gespülte und getrocknete Gewebe behielt seinen textlien Charakter.
Gemäß Beispiel 8 wurde ein 9x14 cm großes Polyester-Baumwollgewebe
chemisch vernickelt und dann galvanisch verzinkt. Bei einer Stromstärke von 10 Ampere wurden bei 300C
8 Minuten 80 g/m Zink abgeschieden. Das verzinkte Gewebestück zeigte hohe Flexibilität und textlien Charakter.
Als Zinkbad wurde das Bad Slotozid NH der Fa. Max Schlötter, Geislingen, verwendet.
Eine gemäß DOS 3 025 307, Beispiel 10 kontinuierlich vernickelte Stoffbahn wird' zuerst durch eine 5 %ige Salzsäure
und anschließend durch eine Galvanisierstrecke gemäß Fig. 1 gezogen. Dabei sind die Anoden parallel zur
Stoffbahn angeordnet. Die als Kathoden geschaltenten 3 letzten außerhalb der Badflüssigkeit angeordneten Umlenkrollen
werden so geregelt, daß von links nach rechts
2 2
aufsteigend eine Stromsätrke von 0,4 A/dm , 1,2 A/dm
und 3 A/dm2 fließt. Das Nickelbad enthält 280 g/l Nickelsulfat,
40 g/l Nickelchlorid und 35 g Borsäure. Bei 400C und pH 2,6 werden daraus bei einer Verweilzeit von 20 Mi-
2 nuten auf der Stoffbahn 22,6 g Nickel/m abgeschieden.
Die metallisierte Stoffbahn hat dabei ihre Flexibilität und ihren textlien Charakter behalten.
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Claims (7)
- ίίΐ-JB-Patentansprüche,., Verfahren zur Herstellung metallisierter textiler Flächengebilde, dadurch gekennzeichnet, daß man das textile Flächengebilde mit einer elektrisch leitenden Metallschicht überzieht und diese Metallschicht auf galvanischem Wege verstärkt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Metallschicht durch stromlose, naßchemische Metallisierung aufgetragen wird.
- IQ 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Metallschicht durch Aufdampfen des Metalls aufgebracht wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß man galvanisch Kupfer, Nickel und Cobalt in2
einer Menge von 10 bis 40 g/m und Gold, Blei, Zinn,Zink und Cadmium in einer Menge von TO bis 250 g/m abscheidet. - 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die galvanische Verstärkung kontinuierlich ο vornimmt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die galvanische Verstärkung unter mindestens zweimaliger Änderung der Transportrichtung des Textilgutes vornimmt.Le A 21 885
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Vormetallisierung und galvanische Verstärkung in einem kontinuierlichen Verfahren vornimmt.Le A 21 885
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823243190 DE3243190A1 (de) | 1982-11-23 | 1982-11-23 | Verfahren zur herstellung metallisierter textiler flaechengebilde |
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JP21642283A JPS59106573A (ja) | 1982-11-23 | 1983-11-18 | 金属化した織物シ−ト様構造体の製造法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823243190 DE3243190A1 (de) | 1982-11-23 | 1982-11-23 | Verfahren zur herstellung metallisierter textiler flaechengebilde |
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ID=6178749
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8130 | Withdrawal |