DE3839367C1 - - Google Patents
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- DE3839367C1 DE3839367C1 DE3839367A DE3839367A DE3839367C1 DE 3839367 C1 DE3839367 C1 DE 3839367C1 DE 3839367 A DE3839367 A DE 3839367A DE 3839367 A DE3839367 A DE 3839367A DE 3839367 C1 DE3839367 C1 DE 3839367C1
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer derartigen aus der DE-OS 36 24 933 bekannten
Schneidvorrichtung wird zuerst der Messerschutz in eine
die Finger des Bedienpersonals schützende Stellung vor
der Schneidstelle gebracht und dann die Schneidbewegung
des Messers ausgeführt. Dazu sind der Messerschutz und
das Messer über einen Kniehebel, der mit einem Hubzylin
der verbunden ist, so miteinander gekoppelt, daß beim
Ausfahren des Hubzylinders nur der Messerschutz ange
trieben und auf die Schneidstelle bewegt wird, und wenn
der Messerschutz seine die Finger des Bedienpersonals
schützende Lage eingenommen hat, ist eine bis dahin be
stehende Verriegelung für das Messer aufgelöst, so daß
dieses durch das weitere Ausfahren des Hubzylinders
angetrieben und auf die Schneidstelle bewegt wird. Wenn
der Messerschutz nicht die schützende Position einnimmt,
d. h. sich nicht bis vor die Schneidstelle absenkt, ver
hindert die Verriegelung, daß das Messer bewegt wird.
Diese bekannte Vorrichtung baut relativ groß. Da sie
aber möglichst dicht hinter der Nähstelle angeordnet
sein muß, kann sie nur an Nähmaschinen mit einem ent
sprechenden Raumangebot verwandt werden. Um eine saubere
Schnittbildung zu gewährleisten, muß das Messer während
des Schnittes geführt werden. Damit auch stärkere
Materialien, beispielsweise Keder oder Reißverschlüsse
nach dem Nähen geschnitten werden können, muß ein aus
reichender Durchgriffsraum zwischen dem Messer und der
Schneidstelle vorhanden sein. Dadurch bedingt, sind die
Messerführungen relativ weit von der Schneidstelle ent
fernt und wegen der deshalb auf sie einwirkenden Kräfte
technisch sehr aufwendig.
Ferner ist bekannt, als Schneidvorrichtung eine
sogenannte Schere verwendet. Nach dem Stand der Technik
ist aus Gründen der Sicherheit bei diesen Scheren in
ihrer geöffneten Position entweder der verbleibende
Durchgangsraum so begrenzt, daß die Näherin nicht mit
den Fingern unter die Schneide geraten kann, was den
Nachteil hat, daß damit auch die Dicke des zu ver
arbeitenden Materials begrenzt ist, oder aber die Schere
wird so gesteuert, daß keine automatische Schnittbildung
erfolgen kann, sondern diese durch die Näherin einge
leitet werden muß. Im letzterem Fall wird eine Zwei-
Hand-Sicherheitsbedienung mit einer manuell einstell
baren Schutzvorrichtung für Dritte vorgesehen. Nach
teilig hieran ist, daß die Näherin beim Schneiden beide
Hände vom Nähgut nehmen muß und dies somit nicht mehr
führen kann.
Die DS-OS 30 33 184 offenbart eine mit einer Schutzein
richtung versehene Schneideinrichtung. Dabei betätigt
der abgesenkte Messerschutz eine elektrische Schaltein
richtung, die bewirkt, daß der Messerantrieb nur dann
Steuersignale erhalten kann, wenn die Schutzeinrichtung
in der schützenden Position ist.
Sei einem etwaigen Ausfall der elektrischen Steuerung
besteht die Gefahr, daß sich das Messer absenkt, obwohl
der Messerschutz nicht in Position ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schneid
vorrichtung zu schaffen, mit der auch stärkere
Materialien automatisch geschnitten werden können, die
mit einem Messerschutz versehen ist und mit der eine
Schnittbildung nur möglich ist, wenn sich der Messer
schutz nahezu vollständig in seiner schützenden Position
befindet, die außerdem mit einem geringen Ein- oder
Anbauraum auskommt, dabei eine hohe Zuverlässigkeit
aufweist und kostengünstig herstellbar ist.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt bei einer gattungsgemäßen
Schneidvorrichtung durch die im Kennzeichenteil des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Aus
bildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen 2 bis
10 entnehmbar.
Mit der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung ist sicher
gestellt, daß nur ein einziges fremdbetätigtes Antriebs
mittel zur Steuerung von Messer und Messerschutz not
wendig ist. Außerdem wird die das Absenken des Messers
verhindernde Sperre vom Messerschutz mechanisch ge
steuert, wobei gleichzeitig gewährleistet ist, daß Ver
letzungen durch den Messerschutz selbst ausgeschlossen
sind.
Mit Hilfe einer Zeichnung soll die Erfindung anhand
eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Es zeigt:
Fig. 1 Die Schneidvorrichtung in Einbaulage an einer
Nähmaschine,
Fig. 2 die Seitenansicht der Schneidvorrichtung gemäß
Sichtpfeil II nach Fig. 1,
Fig. 3 die Seitenansicht der Schneidvorrichtung gemäß
Sichtpfeil III nach Fig. 1,
Fig. 4 die Draufsicht der Schneidvorrichtung gemäß
Sichtpfeil IV nach Fig. 3,
Fig. 5 eine die Kinematik der Schneidvorrichtung ver
deutlichende Prinzipskizze in Grundstellung von
Messer und Messerschutz,
Fig. 6 eine die Kinematik der Schneidvorrichtung ver
deutlichende Prinzipskizze in Schneidstellung
von Messer und Messerschutz,
Fig. 7 eine die Kinematik der Schneidvorrichtung ver
deutlichende Prinzipskizze bei nicht vollständig
absenkbarem Messerschutz.
Fig. 1 zeigt die Schneidvorrichtung 1 in ihrer Einbau
lage hinter dem Stichbildebereich 7 einer Nähmaschine 6.
Im wesentlichen besteht die Schneidvorrichtung 1 aus dem
Messer 2, dem Messerschutz 3, dem als Antrieb dienenden
doppeltwirkenden Pneumatikzylinder 5 und dem die einzel
nen Bauteile aufnehmenden Träger 4. Der Träger 4 besteht
aus einer sich in horizontaler Ebene erstreckenden Fuß
platte 4 a, durch die die Schnittebene gebildet wird und
dem sich in vertikaler Ebene erstreckenden Steg 4 b, der
parallel zur Schneidrichtung vorläuft, wobei die
Schneidrichtung senkrecht zur Transportrichtung des Näh
guts 30 verläuft, die durch die gedachte Linie von Nadel
9 und Stoffdrücker 8 bestimmt wird.
Über die Fußplatte 4 a ist die Schneidvorrichtung 1 fest
mit der Arbeitsplatte 31 verbunden, beispielsweise ver
schraubt. In der Fußplatte (4 a) da ist ein zweites, mit
dem Messer 2 zusammenwirkendes Messer 39 fest angeord
net, so daß die Schnittbildung wie bei einer Schere er
folgt. Der Steg 4 b weist eine Aussparung 32 auf, derart,
daß an der durch das Messer 2 gebildeten Schneidstelle
ein Zwischenraum zwischen Fußplatte 4 a und Steg 4 b aus
gebildet ist, in dem das Messer 2 und der Messerschutz 3
geführt sind (Fig. 2).
Der Pneumatikzylinder 5 ist oberhalb des Messers 2 und
des Messerschutzes 3 horizontal am Steg 4 b über ein Auge
41 angelenkt. Die Kolbenstange 34 des Zylinders 5 ist
mit einer nachfolgend noch zu beschreibenden Kurbel 27
und dem Hebel 19 verbunden.
Das stiefelförmig ausgebildete Messer 2 ist auf der dem
Stichbildebereich 7 zugewandten Seite des Trägers 4
schwenkbar an dem Bolzen 13 befestigt und über das
Gelenk 14 mit der Koppel 15 verbunden. Die Koppel 15 ist
ihrerseits mit ihrem dem Messer 2 abgewandten Ende mit
der Kurbel 16, die fest auf der durch den Träger 4
ragenden Achse 12 angeordnet ist, an der Stelle 17
gelenkig verbunden.
Wie Fig. 3 zeigt befinden sich die durch den Bolzen 13
und die Achse 12 gebildeten ortsfesten Drehpunkte in
unterschiedlicher Höhe. Ausgehend von der Schneidebene S
ist der Bolzen 13, um den das Messer 2 Schwenkbewegungen
ausführt, tiefer angeordnet als die Achse 12. Die
Koppel 15 überträgt die von der Kurbel 16 stammende
weiter unten noch näher zu erläuternde Antriebsbewegung
auf das Messer 2. Die in der Figur mit ausgezogenen
Linien dargestellte hochgeschwenkte Position des Messers
2 wird eingenommen, wenn die Kurbel 16 bzw. der Gelenk
punkt 17 die am weitesten entfernte Stellung vom Bolzen
13 einnimmt. Die tiefste Position, die in strich
punktierten Linien dargestellte Schneidstellung des
Messers 2, stellt sich dann ein, wenn durch die Kurbel
bewegung die geringste Entfernung zwischen dem Bolzen 13
und dem Gelenk 12 hergestellt ist. Im Ausführungsbei
spiel werden die Messerendstellungen nach einer Drehung
der Kurbel 16 von etwa 171° erreicht.
Das Messer 2 ist dabei so ausgebildet, daß in seiner
Schneidstellung die Drehpunkte von Gelenk 14 und Bolzen
13 auf einer vertikalen Linie liegen.
In der Hochstellung nimmt das Messer 2 zur Schneidstelle
S einen Winkel α von etwa 45° ein.
Der Messerschutz 3 besteht aus dem das Messer 2 beid
seitig umgreifenden Bügel 3 a, der an einem Hebel 21 be
festigt ist. Der Hebel 21 ist winkelförmig gebogen, so
daß er aus seiner in bezug auf den Steg 4 b dem Stich
bildebereich 7 zugewandten Seite vom Bügel 3 a auf die
dem Stichbildebereich 7 abgewandten Seite und in einem
parallelen Vorlauf zum Steg 4 b gelangt. An seinem vom
Bügel 3 a wegweisenden Ende ist der Hebel 21 an einem mit
dem Steg 4 b fest verbundenen Bolzen 18 schwenkbar ge
lagert, so daß durch ein Verschwenken des Hebels 21 um
diesen Punkt der Messerschutz 3 von einer oberen Stel
lung in eine die Finger des Bedienpersonals schützende
untere Stellung bringbar ist, in der oberen Stellung
nimmt der Messerschutz 3 einen Winkel β von etwa 10° zur
Schneidstelle ein. In der unteren Stellung schlägt der
Hebel 21 des Messerschutzes 3 gegen einen am Steg 4 b
vorgesehenen Anschlag 40 an. Dieser Anschlag 40 kann
durch einen eingeschraubten oder angeschweißten Bolzen
gebildet werden und verhindert das harte Aufschlagen des
Bügels 3 a auf die Fußplatte 4 a des Trägers 4, was
erhöhten Verschleiß zur Folge hätte. Auf der dem Bügel
3 a entgegengesetzten Seite der durch den Bolzen 18
gebildeten Lagerstelle (in Fig. 2 links) sind am Hebel
21 zwei Klauen 22, 23 im spitzen Winkel zueinander aus
gebildet. An der oberen Klaue 23 ist eine sich hori
zontal erstreckende Zugfeder 35 befestigt, die mit ihrem
anderen Ende am Steg 4 b angelenkt und in der hochge
schwenkten Lage des Messerschutzes 3 gespannt ist. Die
Zugfeder 35 dient als Antrieb für den Messerschutz 3.
Gemäß Fig. 2 sind neben dem Hebel 21 zwei weitere Hebel
19 und 20 auf einem am Steg 4 b befestigten Bolzen 29
derart gelagert, daß der Hebel 19 vom Steg 4 b und dem
Hebel 20 eingeschlossen wird. Der Hebel 19 ist in hier
nicht näher dargestellter Weise über eine Bohrung auf
dem Bolzen 29 gelagert, so daß er nur eine rein rota
torische Bewegung ausführen kann, während der Hebel 20
über ein Langloch 36 geführt ist, so daß von ihm ein
rotatorisch und translatorisch zusammengesetzte Bewegung
ausführbar ist. Über das Gelenk 38 ist der Hebel 20 mit
der oberen Klaue 23 des Hebels 21 verbunden.
Der Hebel 19 weist eine nach oben gerichtete Klaue 26
und eine nach unten gerichtete Klaue 25 auf, wobei die
Klauen 25, 26 zueinander eine Winkel von etwa 90°
bilden. Die obere Klaue 26 ist über ein Gelenk 33 mit
der Kolbenstange 34 des Pneumatikzylinders 5 verbunden,
die untere Klaue 25 wirkt mit der Lauffläche 22 a der am
Hebel 21 ausgebildeten Klaue 22 zusammen. An seinem vom
Messerschutz 3 wegweisenden Ende ist der Hebel 19 mit
einem über den Hebel 20 hinausragenden Stopper 37 ver
sehen.
Am Ende der Kolbenstange 34 ist eine Kurbel 27 ange
lenkt, die fest auf der Achse 12 angeordnet ist. Ein
Ausfahren der Kolbenstange 34 des Pneumatikzylinders 5
bewirkt direkt also eine Drehbewegung der Kurbel 27 und
der ebenfalls auf der Achse 12 angeordneten Kurbel 16
für den Antrieb des Messers 2 und eine Drehbewegung des
Hebels 19.
Ausgehend von der in Fig. 2 gezeigten Grundstellung, d.
h. mit hochgeschwenktem Messer 2 und Messerschutz 3 soll
mit Hilfe der Fig. 5 bis 7, die in einer Prinzips
skizze die Kinematik der Schneidvorrichtung verdeut
lichen, deren Wirkungsweise erläutert werden. Aus
Gründen der Obersichtlichkeit ist in der Prinzipskizze
die Kolbenstange 34 zwischen den Gelenkpunkten 28 und 33
an der Stelle A abgebrochen dargestellt.
Die Kolbenstange 34 des Pneumatikzylinders 5 ist voll
ständig eingefahren. Über die an der Kolbenstange 34
angelenkten Klaue 26 wird der Hebel 19 nach unten ge
zogen (auf der Zeichnung nach rechts gedreht) und drückt
mit seiner Klaue 25 die am Hebel 21 ausgebildete Klaue
22 ebenfalls nach unten, so daß der Messerschutz 3 ent
gegen der Kraft des Zugfeder 35, die sich dabei spannt,
in seine obere Position geschwenkt ist. Die ebenfalls an
der Kolbenstange 34 angelenkte Kurbel 27, die über die
Achse 12 und die Kurbel 16 das Messer 2 antreibt, wird
in ihre hintere Position gezogen (auf der Zeichnung nach
rechts). Die Kurbel 16 ist auf der Achse 12 zur Kurbel
27 versetzt angeordnet, derart, daß sie sich in der in
Fig. 3 dargestellten Position I befindet, so daß das
Messer 2 ebenfalls hochgeschwenkt ist. In der Position I
befindet sich die Kurbel 16 in bezug auf die sich an
schließende Kurbelbewegung noch vor der Decklage OT.
Dies ist deshalb zwingend notwendig, da trotz des
gleichzeitigen Antriebs von Messer 2 und Messerschutz 3,
gewährleistet sein muß, daß das Messer 2 keine oder so
gut wie keine Abwärtsbewegung ausführt, solange sich der
Messerschutz 3 nicht in der schützenden Position
befindet. Die nach unten gerichtete Bewegung des Messers
2 setzt aber erst ein, wenn die Decklage OT von der
Kurbel 16 überwunden wurde.
Beim Ausfahren der Kolbenstange 34 werden der Hebel 19
und die Kurbel 27 nach vorn (auf der Zeichnung nach
links) geschwenkt. Dadurch bewegt sich die am Hebel 19
ausgebildete Klaue 25 auf einer Kreisbahn nach oben
(Linksdrehung) und der Hebel 21 an dem der schützende
Bügel 3 a befestigt ist, wird durch die Kraft der
Zugfeder 35 auf einer entgegengerichteten Kreisbahn nach
unten auf die Schneidstelle gezogen, während die an der
Klaue 22 ausgebildete Führungsbahn 22 a an der Klaue 25
entlanggleitet. Durch die von der Klaue 23 des Hebels 21
ausgeführte Drehbewegung wird der Hebel 20 mitgezogen
und gleitet geführt durch das Langloch 36 auf dem Bolzen
29 in einer gestreckten Kreisbahn, die aus der Rotation
um den Punkt 18 und der horizontalen Lageveränderung des
Gelenkpunktes 38 resultiert. Durch die Kraft der
Zugfeder 35 wird der Messerschutz 3 nach unten bewegt
und gleichzeitig durch die Klaue 25 des Hebels 19, die
kraftschlüssig an der Klaue 22 des Hebels 21 anliegt,
gebremst. Dadurch ist sowohl gewährleistet, daß das
Absenken des Messerschutzes 3 durch den Pneumatik
zylinder 5 gesteuert wird, als auch daß eine Verletzung
durch den Messerschutz 3 selbst ausgeschlossen ist, weil
die Kraft mit der dieser vor der Schneidstelle S auf
setzt nur durch die Federkraft bzw. seinem Eigengewicht
resultiert.
Während der Messerschutz 3 mit dem Ausfahren der
Kolbenstange 34 sofort eine Abwärtsbewegung ausführt,
wird die Kurbel 16 über die Achse 12 bzw. die Kurbel 27
zuerst in Richtung ihrer Decklage OT geschoben, so daß
das Messer 2 anfänglich eine nach oben gerichtete
Schwenkbewegung ausführt, die erst dann in eine nach
unten gerichtete Bewegung übergeht, wenn die Decklage OT
durchlaufen wurde. Beim weiteren Ausfahren des Kolben
stange 34 senkt sich der Messerschutz 3 weiter ab und
zieht den Hebel 20 mit. In einer hierzu entgegenge
richteten Drehbewegung wird der Hebel 19 geschwenkt. Aus
Gründen der Sicherheit ist es zwingend notwendig, daß
die Abwärtsbewegung des Messers 2 erst einsetzt, wenn
der Messerschutz 3 sich nahezu vollständig abgesenkt
hat. Andernfalls bestünde eine Verletzungsgefahr dann,
wenn beispielsweise die Bedienperson einen Finger in dem
durch die Messer 2 und 39 gebildeten Winkel hat, während
die Kolbenstange 34 ausfährt.
Der Hebel 20 und der Hebel 19 sind so ausgebildet, daß
der am Hebel 19 angeordnete über den Hebel 20 hervor
stehende Stopper 37 am unteren Ende 20 a des Hebels 20
vorbeilaufen kann, wenn sich der Messerschutz 3 bis auf
wenige Millimeter über die Schneidstelle abgesenkt hat,
bzw. wenn der Hebel 20 durch die am Hebel 21 ausgebil
dete Klaue 23 weit genug weggeschwenkt wurde.
Da das Messer 2 in seiner hochgeschwenkten Position
wesentlich steiler steht als der Messerschutz 3 wird
deutlich, daß bei einer Drehung der Kurbel 16 von der
Grundstellung I zum Punkt II (Fig. 3) das Messer 2 nur
eine äußerst geringe Abwärtsbewegung ausführt, während
sich der Messerschutz 3 fast bis auf die Schneidstelle S
absenkt, bzw. mit seinem Hebel 21 gegen den Anschlag 40
anschlägt. Dabei ist es ersichtlich, daß es von der Lage
der Kurbel 16 abhängig ist, welchen Weg das Messer 2 je
Kurbelwinkeländerung ausführt. Wenn wie in der
dargestellten bevorzugten Ausführungsform der Decklage
OT fast in der Mitte zwischen den Punkten I
(Grundstellung) und II (nahezu abgesenkter Messerschutz
3) liegt, resultiert daraus, daß sich die absolute Lage
des Messers 2 nicht verändert hat und der Winkel α I
(der Winkel α des Messers 2 in Kurbelstellung I) = α II
(der Winkel α des Messers 2 in Kurbelstellung II) ist.
Wenn sich der Messerschutz 3 nicht auf die Schneidstelle
absenken kann, weil beispielsweise die Bedienperson eine
Hand dazwischen hat, kann wegen des nur über die Kraft
der Feder 35 belasteten Hebels 21 der Hebel 20 nicht
weiter auf der Achse 29 verschoben werden. Der durch die
Kolbenstange 34 einer Drehbewegung unterworfene Hebel 19
schlägt mit seinem Stopper 37 am Hebel 20 an und ver
hindert dadurch ein weiteres Ausfahren der Kolbenstange
34, wodurch auch eine weitere Abwärtsbewegung des
Messers 2 ausgeschlossen ist. Bei der Anordnung der
Hebel 20 und 21 am Steg 4 b ist zu beachten, daß auf den
Hebel 21 kein auf die Schneidstelle S gerichtetes Moment
ausgeübt wird, wenn der Stopper gegen den Hebel 20 an
läuft, da andernfalls eine Quetschgefahr durch den
Messerschutz besteht. Aus diesem Grund muß die im
Gelenkpunkt 38 geometrisch errichtete Senkrechte auf der
gedachten Geraden zwischen den Mittelpunkten des Bolzens
29 und des Gelenks 38 durch den Drehpunkt 18 oder
zwischen diesem und dem Bügel 3 a verlaufen. In letzterem
Fall wird der Hebel 21 beim Anschlagen des Stoppers 37
auf den Hebel 20 sogar entlastet.
Claims (10)
1. Schneidvorrichtung für eine Nähmaschine, mit einer in
der Nähe von deren Stichbildebereich angeordneten
Schneidstelle, wobei die Schneidvorrichtung ein
Messer und einen in eine die Schneidstelle umgebende
Position bringbaren Messerschutz aufweist, wobei das
Messer und der Messerschutz mit einem gemeinsamen
Antrieb verbunden sind, und für das Messer eine
mechanische Sperre vorgesehen ist, die nur dann frei
gegeben ist, wenn sich der Messerschutz in der die
Schneidstelle umgebenden Position befindet, dadurch
gekennzeichnet, daß die mechanische Sperre während
der auf die Schneidstelle (S) gerichteten Bewegung
des Messers (2) und des Messerschutzes (3) aufbaubar
ist.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Messer (2) und der Messerschutz (3)
gleichzeitig angetrieben werden und zu Beginn das
Messer (2) und der Messerschutz (3) entgegenge
richtete Bewegungen ausführen.
3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die auf die Schneidstelle (S) ge
richtete Bewegung von Messerschutz (3) und Messer (2)
gleichzeitig einsetzt und der Messerschutz (3) die
Schneidstelle (S) vor dem Messer (2) erreicht.
4. Schneidvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die mechanische Sperre aufbaubar
ist durch den nicht vollständig abgesenkten
Messerschutz (3) und den die Abwärtsbewegung des
Messers (2) steuernden Antrieb (5).
5. Schneidvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei der auf die Schneidstelle (S) ge
richteten Bewegung das Messer (2) vom Antrieb (5)
antreibbar und der Messerschutz (3) vom Antrieb (5)
abbremsbar ist.
6. Schneidvorrichtung nach Anspruch 3, wobei das Messer
(2) und der Messerschutz (3) in einer Schwenkbewegung
absenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der vom
Messer (2) einnehmbare Öffnungswinkel (α) größer als
der vom Messerschutz (3) einnehmbare Öffnungswinkel
(β) zur Schneidstelle (S) ist.
7. Schneidvorrichtung nach einem oder mehreren der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
mechanische Sperre gebildet wird durch zwei Hebel
(19, 20), wobei der erste Hebel (20) vom Messerschutz
(3) antreibbar und der zweite Hebel (19) vom Antrieb
(5) antreibbar ist.
8. Schneidvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hebel (19, 20) auf einer gemein
samen Achse (29) geführt sind und der erste Hebel
(20) eine rotatorisch und translatorisch zusammen
gesetzte Bewegung und der zweite Hebel (19) eine rein
rotatorische Bewegung ausführt.
9. Schneidvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß am zweiten Hebel (19) ein den ersten
Hebel (20) überragender Stopper (37) befestigt ist,
der bei nicht völlig abgesenktem Messerschutz (3)
gegen den ersten Hebel (20) anläuft.
10. Schneidvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Messerschutz (3) zwei Klauen (22,
23) aufweist, wobei die erste Klaue (23) mit dem
ersten Hebel (20) gelenkig verbunden und die zweite
Klaue (22) mit dem zweiten Hebel (19) kraftschlüssig
gekoppelt ist.
Priority Applications (3)
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